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Frauenfußball aus der ganzen Welt > Saison 23/24
#31
08.03.2024 - 23:17 Uhr | News | Quelle: dpa
«Fett»: Panamas Fußballerin vom Verbandschef beleidigt 
 
[Bild: s_38532_7259_2012_1.jpg]
©IMAGO

Panamas Star-Fußballerin Marta Cox hat mit ihrem Rücktritt aus der Nationalmannschaft gedroht, nachdem der Verbandspräsident sie als «außer Form» und «fett» bezeichnet hatte. Die Äußerungen von Manuel Arias seien für sie beleidigend und unerwartet gewesen, erklärte die 26 Jahre alte Mittelfeldspielerin des zentralamerikanischen Landes. Der panamaische Fußballverband bedauerte am Freitag (Ortszeit) in einer Mitteilung zum internationalen Frauentag die «unglücklichen Aussagen» seines Präsidenten.

Arias hatte sich zuvor in einer Erklärung auf der Plattform X, vormals Twitter, für seine Aussagen in einem Radiointerview entschuldigt und lobte Cox dabei für ihre Rolle bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2023. Sie habe sich als eine der besten Spielerinnen von Panama erwiesen, schrieb der Verbandschef.

Cox hatte die Situation des Frauenfußballs in Panama kritisiert, nachdem die Nationalmannschaft punktlos beim Frauen-Gold-Cup in den USA ausgeschieden war. Dies führte dazu, dass Arias über Cox sagte, sie habe sich nicht einmal auf dem Spielfeld bewegen können. Sollten solche Beleidigungen sich wiederholen, werde sie nicht mehr für das Nationalteam auflaufen, erwiderte die Fußballspielerin in einer Mitteilung.

Quelle 
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#32
Schwanger und Karriere - noch immer unvereinbar?

Amanda Ilestedt verkündete vor wenigen Tagen ihre Schwangerschaft. Immer mehr Fußballerinnen bekommen während ihrer aktiven Karriere ein Kind, doch immer noch müssen Spielerinnen für ihre Rechte als Mütter im Profisport kämpfen.

Von Theresa Alexander  | 9:48 AM GMT+1

[Bild: 01hs13zq3hctvh1h94ee.jpg]
US-Star Alex Morgan mit ihrer Tochter. / Joe Puetz/GettyImages

Freudige Nachrichten aus Nord-LondonUnter der Woche wurde bekannt, dass Amanda Ilestedt ihr erstes Kind erwartet. Bei einer Team-Besprechung verkündete Trainer Jonas Eidevall der Mannschaft aus London die schöne Nachricht. Die Mitspielerinnen freuten sich sichtlich für ihre Innenverteidigerin und gratulierten ihr herzlich. Illestedt war gerührt von der Anteilnahme ihres Teams. Nach Bekanntgabe reagierten auch die Fans mit viel Zuspruch. Viele hatten sich gefragt, was mit der schwedischen Nationalspielerin sei, da sie dem Team seit mehreren Wochen nicht mehr zur Verfügung stand. Nun steht fest, dass dies auch in den nächsten Monaten so bleiben wird - aus einem besonderen Grund.

Ungewissheit bei Schwangerschaft

Für die schwedische Nationalspielerin beginnt nun eine neuer, aufregender Lebensabschnitt. Eine Schwangerschaft ist üblicherweise ein freudiger Anlass. Bei Frauen im Profifußball ist sie aber auch mit vielen Fragen und einer großen Ungewissheit verbunden: Werde ich die richtige oder werde ich überhaupt Hilfe erhalten? Wie wird sich die Schwangerschaft auf meine Karriere auswirken? Wie wird mein Verein reagieren?
Der FC Arsenal hat seiner Spielerin größtmögliche Unterstützung zugesichert und dies auch öffentlich über die sozialen Medien verbreitet. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das System Profifußball schwangere Frauen oftmals alleine lässt. Viele Clubs begleiten ihre Spielerinnen weder richtig noch unterstützen sie sie optimal, die Vereine scheinen oft komplett unvorbereitet auf diese Situation.

Isländische Nationalspielerin teilt ihre Geschichte

Vor einem Jahr sprach die isländische Nationalspielerin Sara Björk Gunnarsdóttir über ihre negativen Erfahrungen. Sie schrieb bei X (damals Twitter): "Diese Geschichte ist größer als ich." Die Nationalspielerin war 2020 vom VFL Wolfsburg zu Olympique Lyon gewechselt. Nach Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft hatte ihr neuer französischer Verein ihren Lohn teilweise einfach einbehalten.

Nach einem langen Rechtsstreit entschied der Weltfußballverband, dass Lyon das Geld nachzahlen muss. Sportlich bezahlte Gunnarsdóttir dennoch: Ihr Vertrag wurde nicht verlängert. Sie wechselte schließlich zu Juventus Turin. Diese Geschichte ist ein Beispiel, was schwangeren Fußballerinnen passieren kann: Sie werden von ihren Vereinen im Stich gelassen. Und um ihre Rechte müssen sie kämpfen.

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Sara Björk Gunnarsdóttir bei der EM in England / BSR Agency/GettyImages

Bessere Rechtslage seit 2021

Dass sich der Schutz werdender Mütter verbessern muss, hat die FIFA immerhin erkannt. Anfang 2021 traten neue Verordnungen in Kraft. Jede professionelle Spielerin hat Anspruch auf mindestens 14 Wochen Mutterschaftsurlaub unter Erhalt von mindestens zwei Dritteln ihres vertraglich festgelegten Gehalts. Zudem sind Spielerinnen vor Vertragskündigungen aufgrund einer Schwangerschaft geschützt.

Eine Nichteinhaltung dieser Regeln wird von der FIFA verfolgt und bestraft. Auch der Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV Ulf Baranowsky hat sich für größere Sicherheiten der Mütter im Fußball ausgesprochen. Er wies besonders auf den finanziellen Aspekt hin. Dass Mütter ihre Fußballkarrieren trotz eines geregelten Mutterschutzes selten auf hohem Niveau fortsetzten, liege an der relativ geringen Ertragssituation der Profifußballerinnen, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Bessere Gehälter seien nötig.

Karriere oder Kind? Beides ist möglich

Fußballerinnen standen lange vor der Entscheidung "Karriere oder Kind". Dass Frauen nach einer Geburt nicht mehr fit werden, weniger leistungsfähig sind oder über weniger Konzentration auf den Sport verfügen, ist unbewiesen. Immer mehr Spielerinnen entscheiden sich dafür, beides gleichermaßen zu versuchen. Bei der Europameisterschaft in England vor knapp zwei Jahren gab es allein im isländischen Team fünf Spielerinnen, die auch Mütter waren. Gunnarsdóttir erzählte in der ARD-Sportschau: "Mutter und Profifußballerin zu sein, ist - ehrlich gesagt - der beste Job überhaupt." Sie wies darauf hin, dass es möglich sei, beides gut zu verbinden. Ohne die Unterstützung von Verein und Nationalteam gehe es für die Spielerinnen aber nicht.

Melanie Leupolz ist ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, Familie und Karriere im Sport zu vereinbaren. Die 29-Jährige war Teil der deutschen Nationalmannschaft bei der WM im vergangenen Jahr. Neun Monate zuvor hatte sie einen Sohn zur Welt gebracht, der in Australien samt Babysitter dabei war. Der DFB akzeptierte und förderte diese besondere Situation.

Die Spielerin des FC Chelsea sagte damals in einem Interview: "Es ist wunderschön, dass wir es zusammen erleben können, auch wenn er sich später nicht mehr daran erinnern wird." Viele Spielerinnen, sagte Melanie Leupolz, hätten sich bislang "eigentlich immer auf Kinderkriegen oder Fußball" festlegen müssen. Viele wählten deshalb den Weg, vorzeitig ihre Karriere zu beenden "und zwar nicht aus sportlichen Beweggründen, sondern weil das Drumherum nicht gepasst hat", sagte sie der "Sports Illustrated". Leupolz äußerte sehr deutlich, "dass es viele Vereine ziemlich persönlich nehmen, wenn eine Spielerin sich für ein Kind entscheidet und mit dem Fußball pausiert".

Das scheint eines der größten Probleme im Profifrauenfußball zu sein, wie der Fall von Gunnarsdóttir und ihrem ehemaligen Verein Lyon zeigt. Vereine sehen ihre Spielerinnen nicht als Menschen, sondern ihren Wert nur in ihrer Funktion und Leistung. Wie in anderen Unternehmen auch müssten im Fußball, darauf weist Melanie Leupolz hin, verlässliche Strukturen geschaffen werden, die es Frauen ermöglichen, Karriere und Familie zu vereinbaren.

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Melanie Leupolz / Matt McNulty/GettyImages

Leupolz machte gute Erfahrungen beim FC Chelsea

Leupolz hat gute Erfahrungen bei ihrem Club gemacht. In einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte sie: "Ich habe das Glück, dass hier gute Menschen an den wichtigen Positionen sitzen." Besonders die Trainerin der "Blues" aus London, Emma Hayes , die selbst Mutter ist, wird von Leupolz gelobt. Hayes habe immer an sie geglaubt und ihr Rückhalt versichert.

Hayes selbst äußerte sich sehr klar: "Wenn sich eine Spielerin das Kreuzband reißt, tut man alles, um sie in neun bis zwölf Monaten wieder auf den Platz zu bringen. Wir sollten mit einer Frau, die ein Baby bekommt, genau dasselbe tun, aber das tun wir nicht. Ich denke, wir müssen uns ernsthaft fragen, warum das so ist." Leupolz ist ihrem Verein sehr dankbar. "Chelsea hat viel mehr getan, als sie tun mussten", so die ehemalige Nationalspielerin. Außerdem hofft sie, dass sie eine Vorreiterrolle einnehmen kann: "Wenn ich positive Erfahrungen mache und sie mit anderen teile, hilft das den Vereinen zu sehen, was möglich ist.“

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Melanie Leupolz und Emma Hayes / Catherine Ivill/GettyImages

Verantwortung bei den Verbänden, den Vereinen und der FIFA

Allein dass es ein großes Thema ist, wenn Spielerinnen versuchen, Kind und Sportkarriere miteinander zu verbinden, und intensiv diskutiert wird, dass eine Schwangerschaft nicht zwangsläufig das Ende der Karriere bedeutet, zeigt: von Normalität ist das noch weit entfernt. Es braucht mehr Vereine, die die richtigen Bedingungen für ihre Spielerinnen schaffen, die sie während und nach einer Schwangerschaft schützen, unterstützen und ihnen eine Rückkehr - auf "altem" Niveau - ermöglichen.

Dass immer mehr Spielerinnen für ihre Rechte kämpfen, ist bemerkenswert und wichtig. Nur nötig sollte dieser Kampf nicht mehr sein. Ob kinderlos oder Mutter: Jede Spielerin verdient es, unter den bestmöglichen Bedingungen trainieren und spielen zu können.

Amanda Ilestedt verkündete vor wenigen Tagen ihre Schwangerschaft. Immer mehr Fußballerinnen bekommen während ihrer aktiven Karriere ein Kind, doch immer noch müssen Spielerinnen für ihre Rechte als Mütter im Profisport kämpfen.

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#33
Kommentar - Kleine Kader bei Olympia 2024 im Frauenfußball: Im Minivan nach Paris

Bei den Olympischen Spielen 2024 dürfen nur 18 Spielerinnen im Kader stehen - noch weniger als bei der WM 2023. Der DFB und andere Verbände haben bereits Beschwerde eingelegt. Zu Recht: Die Regelung ist unzeitgemäß und unnütz.

Von Helene Altgelt  | Apr 13, 2024

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Horst Hrubesch, Interimstrainer der DFB-Frauen, kann bei Olympia auf nur 23 Spielerinnen setzen / Severin Aichbauer/GettyImages

"Das wird wehtun", sagte Horst Hrubesch. Was er damit meinte? Bei dem kurzen Satz bieten sich viele Interpretationsmöglichkeiten an. Als junger Stürmer hätte Hrubesch, früher "Kopfballungeheuer" genannt, den Satz vor einem hart geführten Zweikampf in der Luft sagen können. Oder doch nun, im Alter von 72 Jahren, wenn er seine Pläne für einen Marathonlauf nochmal überdenkt? Nein - dafür bleibt aktuell sowieso wenig Zeit, denn Hrubesch muss ja seine Elf auf ein olympisches Turnier vorbereiten.

Genau das sprach Hrubesch mit seiner Aussage an. Nicht Olympia selbst wird wehtun - schließlich haben die DFB-Frauen  hart dafür gearbeitet, um im Juli und August mit Croissant in Frankreich zu sitzen -, sondern die Aufgabe des Interimstrainers vor dem Turnier. 18 Spielerinnen soll er auswählen, und das bereitet ihm schon jetzt Kopfzerbrechen, trübt die Freude des Wiedersehens - Hrubesch hat an die Olympischen Spiele ja ansonsten gute Erinnerungen, gewann 2016 mit den DFB-Männern Silber.

Aber bevor die nostalgischen Gefühle aufkommen können, muss Hrubesch die Kaderauswahl hinter sich bringen. Eine einfache Aufgabe ist das nie, auch wenn das die 80 Millionen Bundestrainer selbstverständlich anders sehen und bereits ihre Traumelf im Kopf haben. Es wird wieder diskutiert werden über Stärken und Schwächen, über Kompabilität und Kurswechsel. Alles wie immer also - nur, dass Hrubesch in einer noch unbequemeren Lage ist als Martina Voss-Tecklenburg vor der WM 2023, die dort schon einige unglückliche, vor allem unglücklich kommunizierte, Entscheidungen traf.

Schon während der WM 2023 Kritik an Kadergröße

Hrubesch hat nur 18 Spielerinnen zur Verfügung statt 23, wie bei der letzten Weltmeisterschaft. Und schon die Größe von 23 Spielerinnen hatte für Kritik gesorgt: Die FIFA lehnte einen Antrag des DFB ab, die Kader auf 26 Spielerinnen zu erweitern. Das sorgte in Deutschland, aber auch bei den anderen Vereinen, für Unverständnis - bei der Männer-WM in Katar 2022 waren die Kader nämlich größer gewesen.

Wegen der vielen Verletzungen im Turnier wurde auch während der WM Kritik an der geringen Kadergröße laut: „Diese Weltmeisterschaft hätte mit 26er-Kadern gespielt werden müssen, um den Stress für die Spielerinnen zu reduzieren und die Trainer angemessen mit Verletzungen umgehen zu lassen ", schrieb etwa Arsenal-Spielerin Vivianne Miedema.

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Spricht häufig über die Belastung der Spielerinnen: Vivianne Miedema / BSR Agency/GettyImages

Im Vergleich zu der jetzigen Situation waren das wohl champagne problems, wie man es in Miedemas Wahlheimat London sagt - Luxusprobleme also. Jetzt, bei Olympia, hat sich die Lage nochmal deutlich verschärft. Fünf Spielerinnen weniger im Kader - das mag nicht nach viel klingen, kann bei der Belastungssteuerung aber sehr viel ausmachen.

Hitze im Hochsommer: Olympia wird ein anstrengendes Turnier

Zwar ist das olympische Turnier nicht komplett vergleichbar mit der letzten WM: Zum einen ist Olympia ein Miniturnier, nur 12 Teams nehmen teil. Dementsprechend geringer ist die Anzahl der Spiele, denn nach der erfolgreich überstandenen Gruppenphase geht es direkt ins Viertelfinale, statt ins Achtelfinale. Ein Spiel weniger also - ob das nun den Kohl fett macht, ist aber fraglich.

Für die DFB-Frauen wird das Turnier auch wegen der wegfallenden Zeitverschiebung weniger anstrengend als das in Australien - aber für Brasilien, die USA oder Japan gilt dieses Argument natürlich nicht. Dazu gibt es einen weiteren, erschwerenden Faktor, den Hrubesch bereits angesprochen hat.

In Marseille oder Lyon werden die Temperaturen im Hochsommer wahrscheinlich um die 30 Grad betragen. "Wir müssen körperlich fit, vom Kopf her klar sein", sagte Hrubesch deshalb bereits. Kurz: Von der Belastung der Spielerinnen wird sich Olympia also nicht zu sehr von anderen Turnieren unterscheiden. Warum also nur so ein kleiner Kader?

Gerade mit Blick auf die stark gestiegene Belastung im Frauenfußball scheint die Minigröße wenig sinnvoll. Olympia 2021, EM 2022, WM 2023, nun nochmal Olympia: Irgendwas ist immer los, und wie sehr das auf Kopf und Körper schlägt, haben bereits zahlreiche Spielerinnen angesprochen. Die Anzahl der Spiele einer Topspielerin in einer Saison ist binnen kurzer Zeit von ca. 35 auf bis zu 50 gestiegen - Champions-League -Reform und Nations League sei Dank.
In der französischen Hitze wird sich diese Müdigkeit wohl noch mehr bemerkbar machen. Klar: Ob ein Trainer 18 oder 23 Spielerinnen zur Verfügung hat, das macht, auf ein einzelnes Spiel gesehen, keinen Unterschied - denn die Anzahl an Einwechselungen ist ja in jedem Fall begrenzt. Und da es bei Olympia in jedem Spiel um alles geht, wird die Rotation bei vielen Teams wohl eher gering ausfallen. Auf Verletzungen können Hrubesch und seine amerikanischen, spanischen und japanischen Kolleginnen und Kollegen zudem reagieren - dazu gibt es die vier Spielerinnen, die auf Abruf stehen.

DFB protestiert - schon 2016 gab es Kritik

Und trotz alldem sind die 18er-Kader völlig aus der Zeit gefallen, zudem es kaum probate Gründe dagegen gibt, die Spielerinnen zu schonen. Der DFB hat sich daher gemeinsam mit anderen europäischen Nationen beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) beklagt, aber mit geringen Erfolgsaussichten. Vorsicht ist aus Sicht der Regelhüter der Ringe wohl wichtig, aber: Die olympischen Traditionen! Bloß nichts ändern.

Der DFB steht hier ausnahmsweise als fortschrittlich da, brachte er das Thema doch schon vor acht Jahren auf. 2016 beschwerte sich die damalige Bundestrainerin Silvia Neid über den Schrumpfkader - auch mit ihren 18 gelang ihr der Coup, die Goldmedaille zu holen. Gut, dass das den DFB nicht davon abgehalten hat, erneut gegen die unnütze und unzeitgemäße Regelung zu protestieren.

Die Beweggründe des IOC bleiben schleierhaft. Vielleicht ist schlicht das Geld und der Mehraufwand für weitere Spielerinnen der entscheidende Punkt. Aber daran, fünfmal Baguette und Croissant zu finanzieren, sollte es eigentlich nicht scheitern. Aus dem Finanzbericht des IOC von diesem Jahr ist etwa zu entnehmen, dass allein der Generaldirektor Christophe de Kepper im Jahr 2022 etwa 1,58 Millionen Euro abkassierte. So geht es jetzt im Minivan nach Paris - die Leidtragenden sind, neben den Trainern, die sich umso mehr den Kopf zermartern müssen, mal wieder die Spielerinnen.

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#34
Brasilien: Proteste gegen Missbrauch im Frauenfußball - Santos-Coach tritt zurück

In der brasilianischen Frauenfußball-Liga gab es am Wochenende zahlreiche Proteste: Santos-Coach Kleiton Lima durfte trotz 19 Beschwerden wegen Mobbings und sexueller Belästigung als Trainer zurückkehren. Jetzt trat er zurück.

Von Helene Altgelt  | 8:07 AM GMT+2

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Kleiton Lima, Ex-Brasilien-Trainer, wurde trotz 19 Beschwerden gegen ihn beim FC Santos zurückgeholt / JOHANNES EISELE/GettyImages

Lima wurde im September 2023 als Trainer von Santos entlassen, nachdem insgesamt 19 anonym verfasste Briefe Mobbing und Belästigung vorgeworfen hatten. Nur ein halbes Jahr später, Anfang April, holte der Verein ihn zurück. Dagegen protestierten nun zahlreiche Spielerinnen der brasilianischen ersten Liga.

Bei dem Teamfoto bedeckten sie sich mit der Hand dem Mund, um das Totschweigen der Vorwürfe zu kritisieren. Teils drehte sich auch die Spielerin mit der Nummer 19 zur Kamera, um auf die 19 Briefe hinzuweisen. Auch viele Mitarbeiter der brasilianischen Klubs und Fans beteiligten sich an dem Protest. Der Protest zeigte schnell Wirkung: Lima trat von seinem Posten zurück, "um seine Familie, Integrität und Santos FC zu schützen", wie der Verein schrieb - zwei Wochen, nachdem er wieder eingestellt worden war.

Der 49-Jährige ist ein bekanntes Gesicht im Frauenfußball. Er startete seine Trainerkarriere als Coach von Santos, übernahm danach das brasilianische Nationalteam der Frauen. Nach einigen Jahren im Männerfußball kehrte er 2022 dann zu Santos, einem der besten Klubs in Südamerika, zurück. Bald wurden die Vorwürfe gegen ihn publik.

Lima bestritt die Vorwürfe stets und sprach von einem Versuch, seinen Ruf zu schädigen - in seiner Karriere habe es noch nie solche Vorwürfe gegeben. Der Verein holte ihn vor zwei Wochen zurück, da es keine ausreichenden Beweise gebe, die gegen Lima sprächen. Die Spielerinnen hatten dem Verein Beweise für Belästigungen während der Trainingseinheiten zukommen lassen.

Belästigungen im brasilianischen Frauenfußball ein häufiges Problem

Das ist kein Einzelfall - Mobbing, Diskriminierung bis hin zu sexueller Belästigung sind im brasilianischen Frauenfußball  ein großes Problem. Das zeigt eine diesjährige Umfrage  des Onlinemediums ge.globo.com. Dort berichten 209 Spielerinnen aus den ersten drei Ligen von dem Fehlverhalten und Übergriffen durch Vereinsfunktionäre und Trainer. Die Spielerinnen erzählen anonym von ihren Erfahrungen.

Viele eint, dass sie sich beim Verein beschwerten, aber kein Gehör fanden - stattdessen wurden die Täter oft noch befördert. Ein Muster, das auch von dem Missbrauchsskandal  in der amerikanischen Liga NWSL bekannt ist. In der Umfrage berichtet mehr als die Hälfte der Spielerinnen davon, in irgendeiner Form belästig worden zu sein.

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#35
38-Jährige träumt von Olympia
Marta kündigt Rücktritt aus Brasiliens Nationalteam an
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In diesem Jahr will Marta aus der brasilianischen Nationalmannschaft zurücktreten. Das kündigte die sechsmalige Weltfußballerin an. Das letzte Highlight sollen die Olympischen Spiele werden.


[Bild: 7d7b0c69-2892-4eaa-8506-da2e3e47eda0.jpeg]
Noch in diesem Jahr ist Schluss: Marta streift das brasilianische Nationaltrikot ab. IMAGO/Sports Press Photo

Eine der größten Fußballerinnen der Geschichte hat ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft angekündigt: Marta , inzwischen 38 Jahre alt, will in diesem Jahr letztmals für die brasilianische Auswahl auflaufen. Bei den Olympischen Spielen in Paris will sie in diesem Sommer noch mal eine letzte Duftmarke setzen - wenn sie denn darf.

"Egal, ob ich bei den Olympischen Spielen dabei bin oder nicht: Das wird mein letztes Jahr im Nationalteam sein", erklärte Marte bei CNN in Brasilien. Sollte sie nominiert werden, werde sie "jeden Moment genießen". "Ab 2025 wird es keine Marta mehr als Nationalspielerin geben."

In Paris steht die Angreiferin vor ihrer sechsten Olympia-Teilnahme. 2021 avancierte sie in Tokio zur ersten Spielerin, die bei fünf Olympischen Spielen in Serie traf. 2004 und 2008 hatte sie mit Brasilien jeweils Silber gewonnen, in beiden Fällen hatten sich im Finale die USA durchgesetzt.

Marta ist WM-Rekordtorschützin - Weltmeisterin wurde sie nie

Insgesamt kommt Marta auf 116 Tore in 175 Länderspielen. 17 davon erzielte sie in ihren 23 WM-Einsätzen, was sonst niemand schaffte - weder bei Frauen- noch Männer-Weltmeisterschaften. Den Titel gewann die sechsmalige Weltfußballerin allerdings nie. 2007 war sie am nächsten dran, als Brasilien erst im Endspiel gegen Titelverteidiger Deutschland unterlag (0:2). Im vergangenen Jahr war die Selecao bereits in der Gruppenphase gescheitert.

Dennoch sieht Marta, die dafür dreimal die Copa America Femenina holte, das Team gut gerüstet für die Zukunft. "Ich bin da sehr gelassen", sagte sie zu ihrem bevorstehenden Rücktritt, "denn ich sehe die Entwicklung, die wir mit den jungen Spielerinnen gerade erleben, mit großem Optimismus". Es gebe "sehr talentierte Mädchen - in den nächsten Jahren wird man sehen, wovon ich spreche".

Auf Klubebene läuft Marta, die mehrere Jahre ihrer Karriere in Schweden verbrachte, seit 2017 für Orlando Pride in der NWSL auf.

jpe

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