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Konklavius, Jesus als reale Person halte ich schon für wahrscheinlich. Wobei er sicher als Projektionsfläche vieler Wünsche, Träume, Strategien und mehr gedient hat. Ich sehe ihn in jedem Fall als Sozialrevolutionär, der gütig und meist entspannt drauf war und zudem genug Sendungsbewußtsein hatte, seine Meinung nicht nur für sich zu behalten. Was er mitzuteilen hatte, taugt sehr gut als Anleitung zum Zusammenleben in einer modernen Zivilisation und ist für mich die zentrale Grundlage der westlichen Kultur.
Preißnbeißer
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hi talisker. Was Jesus betrifft so bin ich gespalten, da es nur sehr schwer ist, über das christlich abendländische Weltbild hinaus zu denken. Doch juristisch war der Fall Jesus durchaus im Rahmen der römischen bzw. auch der jüdischen Gesetze gerechtfertigt. Auch dass Jesus nur von Milde beseelt war glaube ich nicht so ganz. Man kann natürlich auch sehen, dass z.b. die Vertreibung der Händler aus dem Tempel mehr ein Geldbeschaffungsprogramm für eine revolutionäre Gruppe war. Immerhin war das zu Zeiten der russischen Revolution auch in den Augen der Revolutionäre ein legitimes Mittel zur Beschaffung von Mitteln für den bewaffneten Klassenkampf. (Stalin hats ja auch praktiziert und nannte diese Aktionen beschönigend: Enteignungsvorgänge.) Man kann ein Geschichtliches Ereignis so drehen, dass es im Nachhinein als wahres Wunder wirkt. Das sind natürlich nur Versionen wie es gewesen sein könnte, denn ich war ja nicht dabei und hätte, wenn ich dabei gewesen wäre auch kräftig in die Kasse gegriffen um die Schekel auch ein bisschen für die "Sache" also für mich zu verwenden. Jedenfalls gibt es außerhalb der Kirchen kein Dokument, das die Existenz Jesus überhaupt belegt auch nicht die Dokumente von Oumran. Ich halte es da eher mit der Version, das Leben des Brian. Im Übrigen gab es mehrere namhafte Prediger zu dieser Zeit und für mich gilt der Grundsatz: Religion ist bereits Politik und war nie etwas Anderes. Bis es dann umgekehrt praktiziert wurde. Also eng verzahnt.
Dabei, wenn ich an das alte Testament denke, waren die Israeliten vernünftiger als Moses, der nur mit (wahrscheinlich selbstgebastelten) Steintafeln zurückkam, wärend das Volk in seiner praktischen Art sich ein handfestes goldenes Kalb zusammenbastelten. Ich persönlich glaube dass es Gott wohl nicht gestört hat. Denn er kennt ja anscheinend seine kreativen Pappenheimer.
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Hi Konklavius, ich finde auch, daß das Leben des Brian beim Verstehen mancher Geschichte und Legende um Jesus helfen kann. Eben nicht alles auf die Goldwaage zu legen, sondern sich den historischen (und gesellschaftlichen) Kontext vor Augen führen und dann einordnen.
Überdies bin ich mir absolut nicht sicher, daß Jesus mit Religion etwas Großes im Sinn hatte.
Preißnbeißer
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Nun, ich hab mich ein bisschen mit Philosophie beschäftigt und bin so zwischen Aufklärung und Sartre gelandet. Dazu noch ein ganz Moderner nämlich Richard David Precht.(Natürlich auch v.a.m) Zu hinterfragen und Motive erkennen ist also mein Hobby und vor Allem quer zu denken und nichts zu glauben was außerhalb der Physik oder Mathematik liegt. Dabei bin ich eigentlich kein wirklicher Anhänger einer Weltanschauung. Doch mein Berufswunsch im Falle einer Wiedergeburt wäre, als Prediger und Religionsgründer aufzutreten und dabei meine eigene Meinung zu bestätigen, dass keine Lehre und sei sie vom großen Bububu, nicht ein paar Blöde zu finden die diesen Quatsch glauben und dabei endlich meinen Wunsch, einen oder zwei Rolls Royce zu fahren und dabei noch als großer Guru und messiasähnliches Wesen verehrt zu werden für alle meine blöden Sprüche. Dabei halte ich es mit dem Spruch von A. Einstein der sich über die "Undendlichkeit" so seine Gedanken machte.
Von ein paar Aufgeklärten, die es ohne jeden Zweifel, wenn auch selten gibt, als Scharlatan entlarvt zu werden wäre dann die Krönung. Denn nicht aufzufliegen macht die ganze Sache eher langweilig. (Es ist das Schrecklichste und Qualvollste im Reichtum zu sterben) Auch hier wäre der philosophische Grundgedanke, eben die Entlarvung der menschlichen Dummheit, die wesentlich mehr zum Unglück der Menschheit beiträgt, als die sog. "Bosheit". Denn meiner höchst persönlichen Erkenntnis hätte die Bosheit bei einer vollständigen Aufklärung des Menschen keine Chance, denn nur die Dummheit gibt dem Bösen den Nährboden. Siehe 3. Reich und andere Schreckensherrschaften im Lauf der Menschheitsgeschichte. Übrigens kann auch praktizierter Größenwahn zumindest wenn man nur temporär davon befallen ist was Wunderbares sein.
Nur sollte das barocke "memento mori" stets dabei im Hintergrund des Gehirns schweben.
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Hi Konklavius, aufgrund Deiner Anregung habe ich mal wieder versucht einen Teil meiner Bildungslücken aufzufüllen. So richtig verstanden habe ich das zwar nicht alles, aber in dem verlinkten Artikel werden auch nichtchristliche Religionen gestreift. Zum Islam gibt es eine in meinen Augen schlüssige Erklärung für seine Funktion als Hort und Brutstätte durchgeknallter Terroristen (zumindest aus unserer ungläubigen Sicht). http://de.wikipedia.org/wiki/Memento_mori
Das ist in diesem Punkt so bestechend schlüssig und klar, daß mir dazu nur der Vergleich von den Bäumen und dem Wald einfällt.
Preißnbeißer
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Sorry talisker. Hab Deine Frage nicht so ganz verstanden. Bei dem Begriff memento mori habe ich mich mehr auf die Einstellung der barocken Art und Lebensweise des Katholizismus gestützt. Was den Islam betrifft so beziehst Du Dich wohl auf die Anhänger der Sunna und dem "offiziellen Gegenpol" den Schia
Da muss ich Dir aber gleich mal sagen, dass es gerade auch im Islam sehr friedliche und sehr mystische Bewegungen gibt. Hier nenne ich als Beispiel die Alewiten, Anhänger eines Wanderpredigers des 14. Jahrhunderts der z.b. die Verehrung Allahs im Tanz und vor allem mit "Cem`s" Gottesdienste nicht in der Moschee, (Camii) sondern in freier Natur) stattfinden. Genauso vielfältig wie das Christentum ist eben auch der Islam. Der Unterschied ist leider der, dass diese Gruppen untereinander mehr oder genauso verfeindet wie z.b. das Christentum im Lauf der Jahrhundete Waldenser Katharer, Protestanten (auch viele Untergruppen) u.v.a.m. Eigentlich ist hier vom Islam zu sprechen einfach zu Allgemein und nachdem sich die Schiiten nach Khomeini beruhigt haben gehts jetzt halt wieder bei den Sunniten los. Insofern ein sehr schwieriges Thema. Wer es heute schaffen würde, das Ganze ein eine ruhige rituelle Religion umzuleiten der hätte es auch geschafft, vom frühen Mittelalter bis heute, die Religionskriege der Katholiken zu vermeiden. Es wird niemand gelingen, den derzeitigen Zustand zu befrieden. Hier wird sehr lange Zeit vergehen. Ich sags mal ganz zynisch: Man braucht sich eigentlich nicht einmischen, die werden sich gegenseitig umbringen. Was m.E. notwendig wäre, wäre eine Konfliktbegrenzung. Was allerdings auch wohl eher utopisch ist.
Preißnbeißer
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zur Info für talisker. Auch das ist auch Islam
Philosophie
Auf Hadschi Bektasch Veli gehen Hunderte von Aussprüchen zurück, die seine Philosophie erläutern und von Aleviten bzw. Bektaschis überliefert werden:
Das Universum ist die sichtbare Gestalt Gottes
Rituelle Gebete machen keinen Menschen besser
Die Taten zählen, nicht die Worte
Betet nicht mit den Knien, sondern mit dem Herzen
Das wichtigste Buch zum Lesen ist der Mensch
Glücklich ist, wer die Gedankenfinsternis erhellt
Ermögliche den Frauen eine gute Bildung
Es gibt kein Gegeneinander von Gott und Mensch, sondern ein Miteinander in tiefer Verbundenheit
Rost glüht nicht von selbst, sondern durch das Feuer
Der Verstand sitzt im Kopf, nicht in der Krone
Was Du suchst, findest Du in Dir selbst, nicht in Jerusalem, nicht in Mekka
Wenn das nicht sehr modernes bzw. aufgeklärtes Gedankengut ist!!
http://de.wikipedia.org/wiki/Hadschi_Bektasch
Preißnbeißer
Unregistered
http://www.t-online.de/nachrichten/ausla...miliz.html
Hier noch ein kleiner Artikel, der ein bisschen meine Theorie bestätigt.
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Konklavius, ich wollte beileibe nicht "den Islam" oder "die Moslems" verunglimpfen. In dem Wikipedia-Artikel wird unter "..Memento mori in nichtchristlichen Religionen" auch auf den Islam eingegangen und besonders auf die Prädestinationslehre und ihre folgen verwiesen. Und da liegt eben denke ich der Schlüssel, der es durchgeknallten Spinnern leicht macht, den Islam als Deckmantel zu nutzen. Im Christentum wird "das Böse" und die Eigenverantwortung eben klarer benannt und läßt keinen Interpretationsspielraum zur Rechtfertigung von Terrorismus.
Preißnbeißer
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ja talisker, da hast Du selbstverständlich recht. Die jesuitische Lehre ist, was das gegenseitige Zusammenleben der Menschheit betrifft wesentlich präziser. Liebe Deinen Nächsten usw. Aber dennoch waren zu gewisser Zeit die besten Christen Diejenigen, die am meisten "Ketzer" Häretiker und Andersgläubige sogar nach einer evtl. Bekehrung am schnellsten ins Jenseits befördert haben. Eine interessante Lektüre wäre da z.b. Kultur Curiosa von Max Kemmerich. Ich bin sicher, dass ich auch der Islam in einigen Jahrhunderten in eine ruhige ritualisierte Instititution wandeln wird, wie eben auch die christlichen Kirchen. Immerhin ist der Islam erst ca 600 Jahre jünger als die christliche Religion und befindet sich somit etwa im 14.Jh. Ebenso muß ich drauf verweisen, dass es z.B. in Afrika in bestimmten Regionen auch noch radikale christliche Völker gibt. Ich bin sicher, dass nicht nur die Religionen der Antrieb für Mord und Totschlag sind. Übrigens sehe ich auch im Koran keinen direkten Zusammenhang für die Verhaltensweise die heute von verschiedenen Angehörigen des Islam rechtfertigen würde. Man vergisst oft dabei, dass es nicht einmal 1% der islamischen Bevölkerung ist, die den Ruf von fast einer Milliarde oder mehr Menschen dieser Glaubensrichtung ruiniert. Man sollte hier jedenfalls differenzieren. Siehe den Link, in meinem letzten Posting. Ich jedenfalls durfte auch bei meinem Aufenthalt in der Türkei Menschen kennenlernen die in punkto Bildung den Europäern in nichts nachstanden. Ob und in wie weit die europäische und amerikanische Außenpolitik an dieser leidvollen Entwicklung mitschuldig ist kann ich wohl eher nicht analysieren. Im Übrigen bitte ich auch zu bedenken dass man selbst als kriminelles Bandenmitglied oft eine Fahne sucht, unter die man sich stellen kann. Religion und die Eiogenschaft die Gegenseite als Ungläubige zu kennzeichnen ist da wohl ein vorzügliches Mittelchen um Ganz andere Motive die nicht so "lauter" klingen zu verbergen. Sogar besser geeignet als der Kommunismus.
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