So, ich möchte hier nochmals - falls das zu negativ erschienenen ist - klarstellen, daß ich das "westfälische Rindvieh" ebenso augenzwinkernd aufgenommen habe wie von mir der "Fischkopf" gemeint war. Da wir ja auch ein Fußballforum sind, möchte ich erst mal einen Bogen zum CL-Sieger schlagen und hier eine Begebenheit aus der Vita von Carlo Ancelotti, die mir imponiert hat, wiedergeben (aus Welt.de): "...Als er gegen Anfang seiner Trainerkarriere von Juventus Turin verpflichtet wurde, hatte er wegen seiner Vergangenheit als Roma- und Milan-Ikone einen schweren Stand bei den Fans. "Ein Schwein kann nicht die Juve trainieren", ätzten die Ultras ob seiner ländlichen Provenienz, was Ancelotti mächtig auf die Palme brachte: "Eine ungeheure Respektlosigkeit gegenüber den Schweinen."
Zur Bezeichnung "westfälisches Rindvieh" kann ich noch geographisch und kulturhistorisch etwas anmerken.
Ich bin in Süddeutschland (Baden-Württemberg) aufgewachsen und habe später - neben einigen anderen deutschen Provinienzen - auch die Westfalen kennen und schätzen gelernt. Vor allem die Offenheit und Direktheit, die den Umgang so unkompliziert macht, finde ich prima. Das kann also unmöglich als Beleidigung gemeint sein, zumal ja dann u.a. die Schalker und Dortmunder mit mir in einem Boot sitzen müßten
. Kanzlerteller und Pils hätten wir schon mal genug.
Und um wieder den Bogen zu den Grasfressern zu schlagen, eine Widmung aus "Das andere Kuhbuch" von Michael Brackmann:
"Für Sarah, Lena, Frische, Lerche, Goldfee, Virginia und die vielen anderen ihrer Art, die mich gelehrt haben zu respektieren, daß ein Rindvieh ein Rindvieh ist, ohne ein Rindvieh zu sein."
Der Autor ist darüber hinaus der Meinung, "...daß nicht so sehr die Erfindung des Rades (....) den Homo Sapiens zu Hochkulturen befähigte, sondern daß dies die Domestizierung des Rindes war."
Ich finde, das ist ein gewichtiges, entspanntes Argument.