SC SAND MUSS UNNÖTIG ZITTERN
DIE ERSTE 23.08.2023
SC Sand - TSG Hoffenheim II | 3:2 (3:1)
2. Frauenfußball-Bundesliga: 3:2-Heimsieg über die TSG Hoffenheim II zum Saisonstart. Ortenauerinnen zeigen viel Qualität nach vorne und hätten klarer gewinnen müssen, doch Patzer in der Abwehr und nicht genutzte Chancen verhindern das.
Von Rüdiger Rüber.
Willstätt-Sand. Der SC Sand ist erfolgreich in der 2. Frauenfußball-Bundesliga gestartet. Nach dem 4:0 vor einer Woche im DFB-Pokal beim Regionalligisten Karlsruher SC im ersten Pflichtspiel gab es am Samstag im ersten Meisterschaftsspiel zu Hause gegen die TSG Hoffenheim II einen verdienten 3:2 (3:1)-Heimsieg. In den letzten zehn Minuten mussten die Ortenauerinnen trotz klarer Dominanz allerdings zittern, weil sie die Gäste aus dem Kraichgau durch individuelle Fehler zum Toreschießen eingeladen und nach dem 3:1 zur Pause klare Chancen liegengelassen hatten.
„Wir haben vor allem vor der Pause richtig gut Fußball gespielt und tolle Spielzüge gezeigt. Das hatten wir so vergangene Saison nicht. Doch mich ärgert, dass wir das Spiel nicht frühzeitig für uns entschieden haben“, zeigte sich Sands Trainer Alexander Fischinger nach Spielschluss zwar zufrieden über den Sieg, sah aber auch Ansätze zur Kritik. Ähnlich kommentierte auch Sascha Reiß den erfolgreichen Saisonstart vor 412 Zuschauern trotz drückender Schwüle in der Adams Arena: „Wir haben es uns schwer gemacht. Nach dem 3:1 war das Spiel für uns schon vorbei“, meinte Sands Sportlicher Leiter.
Mit einem Doppelpack war Sands Neuzugang Julia Matuschewski (15., 45.+3) mitentscheidend für den Sieg. Aber auch die Torschützin zum 1:0, Emma Loving (8.), und Rück-kehrerin Leonie Kreil unterstrichen mit viel Power über die Flügel genauso wie der Neuzugang aus Japan, Rio Takizawa, und Sands erfolgreichste Angreiferin des Vorjahres, Cindy König, im Zentrum die neue Qualität der Sander Offensive.
Von Beginn an gaben die Sanderinnen Gas. Bereits in der 7. Minute lag der Ball nach einer Ecke von rechts erstmals im Tor der Hoffenheimerinnen, doch Schiedsrichterin Paula Mayer entschied auf Foul gegen TSG-Torhüterin Lena Locher und gab den Treffer nicht. Eine Minute später jubelten die Sanderinnen dennoch. Nach einem Sander Ballgewinn im Mittelfeld marschierte Emma Loving los, umkurvte Hoffenheims Torhüterin und schob zum 1:0 (8.) aus halblinker Position ein.
Der SC Sand hielt das Tempo hoch. Und als Leonie Kreil am „16er“ gefoult wurde, versenkte Julia Matuschewski (15.) den Freistoß von halbrechts mit dem linken Fuß ins lange Eck zum 2:0.
Kreil (18.) und Matuschewski (24.) ließen nun weitere Chancen für Tore aus. Stattdessen kam die Bundesliga-Reserve erstmals gefährlich vor das Sander Tor und überraschte mit dem Anschlusstreffer. Einen Schuss von Jana Grimm klatschte SC-Torhüterin Stella Busse nach vorne ab, Valentina Bittendorf (27.) staubte zum 1:2 ab. Kurz darauf war sogar das 2:2 möglich, aber Busse klärte per Fußabwehr den Schuss aus acht Metern von Anne Reif (30.). Kurz darauf lief Matuschewski alleine aufs TSG-Tor zu, doch aus zwölf Metern kam „Matu“ nicht an Locher vorbei. Das 3:1 gelang der Deutsch-Polin dennoch vor der Pause: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zog Leonie Kreil beherzt aus 18 Metern ab, Matuschewski nutzte den abgewehrten Ball von Lena Locher aus 14 Metern zu ihrem zweiten Treffer.
Nach dem Wechsel kam der SC Sand nicht mehr so richtig in die Gänge, beherrschte den Gegner aber dennoch. Doch Matuschewski (56.), Takizaa (66.) und Loving (72.) ließen Großchancen ungenutzt. So brachte ein Fehlpass im eige-nen Strafraum der ansonsten stark spielenden Emily Evels die Hoffenheimerinnen zurück ins Spiel. Leonie Schetter (78.) nutzte das Geschenk aus zwölf Metern zum 3:2.
Nun musste der SC Sand bis zum Schlusspfiff um den Sieg zittern, auch weil Matuschewski (90.+1) mit einem Kopfball nur die Latte traf und an TSG-Torfrau Locher (90.+5) scheiterte. Am kommenden Sonntag muss der SC Sand nun zum VfL Wolfsburg II. Erneut eine schwere Aufgabe.
Sand: Busse - Kuru, Bohnen, Schaer (46. Gaugigl), Griß (87. Kimmig) - Bantle (46. König) - Kreil, Takizawa, Evels (89. Zuniga), Loving (74. Fischer) - Matuschewski.
Hoffenheim II: Locher - Wileschek (83. Graumann), Cmaveri (46. Schmidt Sanchez-Andrade), Gerber, Beret - Röder - Wagner (57. Schetter), Grimm, Alp (76. Sahiti), Bitterwolf (57. Lepper) - Reif.
Schiedsrichterin: Paula Mayer (Speisen-Elversberg) - Zuschauer: 412.
Tore: 1:0 Loving (8.), 2:0 Matuschewski (15.), 2:1 Bitterwolf (27.), 3:1 Matuschewski (45.+3), 3:2 Schetter (78.).
Foto: Martina Pieper.
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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