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13.03.2023 - 14:00 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Jacqueline Melcher
Schwanger - und dann? Profi-Fußballerinnen kämpfen für ihre Rechte
©IMAGO
Wenn Profi-Fußballerinnen schwanger werden, ist für sie oft nicht klar, wie es mit der Karriere weitergeht. Vermehrt kämpfen sie um ihre Rechte. Der Fall von Sara Gunnarsdóttir soll ein Weckruf sein.
Die Baby-Freude ist auch bei Fußballerinnen groß, die Ungewissheit aber auch. Viele Fragen begleiten die werdenden Mütter, die ihre Familienplanung eben nicht erst nach der Karriere vorantreiben wollen. Wie reagiert der Verein? Welche Konsequenzen hat die Elternzeit für die sportliche Zukunft? Und klappt es danach überhaupt mit der Rückkehr in den Sport? Nationaltorhüterin Almuth Schult hat das alles schon einmal durchgemacht: Im Jahr 2020 legte sie wegen der Geburt ihrer Zwillinge eine Babypause ein, heute ist sie erneut schwanger. Wie es danach mit ihrer sportlichen Karriere weitergeht? Das ist für die 32-Jährige unklar.
Schult ist im Fußball kein Einzelfall mehr. Immer häufiger bekommen Spielerinnen während ihrer aktiven Karriere ein Kind - sie kämpfen auch um Rechte, die ihnen eigentlich schon zustehen. Im Januar sorgte etwa eine Entscheidung des FIFA-Tribunals für größere Schlagzeilen, wonach der französische Fußball-Club Olympique Lyon mehr als 80 000 Euro an seine ehemalige Spielerin Sara Björk Gunnarsdóttir nachzahlen musste. Der Verein hatte der isländischen Nationalspielerin nach Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft den Lohn teils nicht mehr überwiesen. Zu Unrecht entschied die entsprechende Kammer des Weltfußballverbandes FIFA.
Gunnarsdóttir bezeichnete das Urteil als «Weckruf» für alle Vereine und eine Botschaft an alle Spielerinnen. Sie hätten «Rechte und Garantien, wenn sie schwanger sind oder schwanger werden wollen während ihrer Karriere». Die deutsche Nationalspielerin Alexandra Popp sprach im RTL-Interview die Unterstützung für ihre ehemalige Teamkollegin beim VfL Wolfsburg aus: «Das hat nichts mehr mit einer gewissen Menschlichkeit zu tun. Da geht’s dann einfach am Ende nur noch um Business und das ist aus meiner Sicht ganz verkehrt.»
Seit rund zwei Jahren steht professionellen Fußballerinnen weltweit ein bezahlter Mutterschutz zu. Die FIFA stellte im Dezember 2020 entsprechende Regeln auf, die für Fußballerinnen einen Anspruch auf Mutterschaftsurlaub für mindestens 14 Wochen bei mindestens zwei Drittel ihres vertraglich festgelegten Gehalts festlegt und die Frauen vor Vertragskündigungen wegen der Schwangerschaft schützt. Eine Nichteinhaltung der FIFA-Regeln kann dabei auch mit sportlichen Sanktionen bestraft werden.
Von den neuen Regeln profitierten aber vorwiegend Spielerinnen, die in Ländern mit geringen Mutterschutzstandards arbeiten, sagte Ulf Baranowsky, Geschäftsführer bei der Spielergewerkschaft VDV. «In Deutschland gibt es glücklicherweise schon sehr weitgehende gesetzliche Regelungen zum Mutterschutz.»
Während der Schwangerschaft und kurz nach der Geburt steht Frauen in Deutschland grundsätzlich ein Schutz vor Kündigung und meistens auch vor einer Minderung ihres Gehalts zu, erklärte Martin Schimke, Fachanwalt für Sport- und Arbeitsrecht, im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. An diese Regeln müssten sich auch die Fußballclubs halten.
«Auch über diese Schutzfristen hinaus sieht das Mutterschutzgesetz allgemeine und individuelle Beschäftigungsverbote vor, die Profifußballerinnen betreffen können», sagte Schimke. «Der Arbeitgeber muss dabei dafür sorgen, dass ihre Tätigkeit die Frau und ihr Kind nicht unverantwortlich gefährdet». Für Spielerinnen, die nicht bei einem Verein unter Vertrag stehen, gelte der arbeitsrechtliche Schutz aber dementsprechend nicht.
Davon ist diesmal auch die zurzeit vertragslose Torhüterin Almuth Schult betroffen. «Ich hatte mich eigentlich schon im Dezember mit einem Club geeinigt, bin dann aber offen damit umgegangen, dass ich schwanger bin, und wir waren uns dann darüber einig, dass wir den Vertrag jetzt nicht unterschreiben», sagte die Nationalspielerin im Interview der «Funke Mediengruppe». «Ich denke nicht, dass mich ein Verein unter Vertrag nimmt, solange ich noch nicht wieder spielen kann.»
Dass sie das als ehemalige deutsche Nummer eins nicht ganz so hart trifft wie andere Spielerinnen, weiß Schult auch. «Andere Sportlerinnen hätten in meiner Situation eventuell vor dem Nichts gestanden», sagte die zuletzt in den USA beschäftigte Keeperin. «Es ist immer noch so, dass der Sport nicht darauf vorbereitet ist, sondern, dass die Mütter darum kämpfen, dass es Normalität wird und sie ihre Rechte erstreiten müssen.»
Der Deutsche Fußballbund verweist in puncto Mutterschutz in erster Linie auf das staatliche Arbeitsschutzgesetz. «Eventuelle Sondervereinbarungen der Vereine mit ihren angestellten Spielerinnen obliegen den Clubs», sagte Annette Seitz, Frauenfußball-Referentin beim DFB. Der DFB wolle aber zukünftig einen Fokus darauf setzen, die Bedingungen für Mütter vor allem nach der Schwangerschaft zu verbessern und die Rückkehr auf den Platz zu erleichtern. «Dabei möchten wir zunächst für unsere Nationalmannschaft einen verbindlichen Rahmen festlegen», sagte Seitz. In einem weiteren Schritt wolle man Regelungen dann auch mit den Vereinen besprechen. Konkrete Ergebnisse gebe es aber bislang nicht.
Einen Grund dafür, dass Mütter ihre Fußballkarrieren trotz des geregelten Mutterschutzes selten auf hohem Niveau fortsetzen, sieht VDV-Geschäftsführer Baranowsky bei der nach wie vor relativ geringen Ertragssituation der Profifußballerinnen. «Ziel muss es daher sein, diesen Bereich weiter zu professionalisieren und besser zu vermarkten, damit höhere Einnahmen erzielt und bessere Gehälter gezahlt werden können», sagte Baranowsky. «Das würde den Beruf für Mütter sicherlich attraktiver machen.»
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Infantino widmet Schlussansprache diesem Thema
"Ist das normal?": FIFA will WM-Prämien bei Frauen-Turnieren ab 2027 angleichen
Aktuell erhalten die Frauen bei ihren Weltmeisterschaften noch deutlich geringere Prämien als die Männer. Der Weltverband will den Hebel ansetzen.
Die Delegierten beim 73. FIFA-Kongress in Kigali. FIFA via Getty Images
Der am Donnerstag wiedergewählte FIFA-Präsident Gianni Infantino hat das Ziel ausgegeben, bei der WM der Frauen 2027 die gleichen Prämien zu zahlen wie bei der WM der Männer 2026. Bei der WM der Fußballerinnen in diesem Jahr in Australien und Neuseeland werde die Summe von 30 Millionen US-Dollar im Jahr 2019 deutlich steigen, sagte der 52-Jährige beim FIFA-Kongress am Donnerstag in Kigali. Angaben des Weltverbands zufolge sollen 110 Millionen US-Dollar an Prämien ausgeschüttet werden - dies ist allerdings noch deutlich weniger als bei der Männer-WM 2022 in Katar, als 440 Millionen US-Dollar an die 32 Teams gezahlt worden waren.
Infantino sieht Rechteinhaber und Sponsoren in der Pflicht
Für den Schritt auf dem Weg zur gleichen Entlohnung von Fußballerinnen nahm Infantino Rechteinhaber und Sponsoren in die Pflicht. Die FIFA erhalte Angebote dieser Partner, die für Frauen-Turniere zehn bis einhundert Mal niedriger seien als für Männer-Turniere, sagte Infantino. "Denken Sie, das ist normal?"
150 Nationalspielerinnen hatten in einem Brief an die FIFA die Angleichung von Prämien bereits für die WM 2023 gefordert. Rechteinhaber und Sponsoren würden einhundert Mal weniger zahlen, obwohl die Einschaltquoten vergleichbar seien, vielleicht um 20 Prozent geringer, argumentierte Infantino. "Dann bietet uns 20 Prozent weniger." Frauen würden viel, viel mehr verdienen als sie bekommen. "Wir werden für sie kämpfen", versprach Infantino, der seine komplette Schlussansprache beim Treffen der Mitgliedsverbände diesem Thema widmete.
aho, dpa
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15.05.2023 - 14:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.05.2023 - 14:52 von KLAUS.)
13.05.2023 - 14:55 Uhr | News | Quelle: dpa
Bericht: Fußballerinnen bei WM wohl mit Regenbogenarmbinde
Die Männer durften die Regenbogenarmbinde nicht tragen, auch die One-Love-Binde war dem Fußball-Weltverband zu viel. Für die Frauen könnte es bei ihrer WM nun klappen.
Der Chef des australischen Fußballverbandes ist optimistisch, dass die Spielerinnen bei der Frauen-WM Regenbogenarmbinden tragen dürfen. Nach «sehr guten und bedeutsamen» Gesprächen mit dem Weltverband FIFA sei er diesbezüglich «ziemlich zuversichtlich», sagte James Johnson in einem Interview der britischen Sonntagszeitung «Observer». Er rechne damit, dass es noch vor der WM-Endrunde vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland eine Lösung geben werde.
«Wir befinden uns mitten in diesem Prozess und sind ziemlich zuversichtlich und optimistisch, dass wir am Ende eine gute Lösung finden werden. Eine Lösung, bei der die Spielerinnen die Möglichkeit haben, sich in bestimmten Bereichen zu äußern, was die Spielerinnen glücklich macht, das Gastgeberland glücklich macht und auch die FIFA glücklich macht», sagte Johnson.
Auf die direkte Frage, ob er damit rechne, dass die Spielerinnen bei dem Turnier Regenbogenarmbinden tragen werden, antwortete er: «Ich denke, das wird der Fall sein, ja.»
Bei der Männer-WM in Katar hatte es eine große Kontroverse um die Regenbogenarmbinde gegeben, die die FIFA verboten hatte. Als Konsequenz aus den Querelen um die One-Love-Binde kehrte die deutsche Männer-Auswahl zur schwarz-rot-goldenen Binde zurück.
Der Weltverband hatte danach angekündigt, mit den Verbänden in den Dialog zu treten. Zuletzt hatte es etwas Verwirrung in der Debatte um die symbolträchtigen Kapitänsbinden gegeben. Die FIFA hatte bei einem Workshop erklärt, dass bei der Frauen-WM keine andere Binde erlaubt seien als die offizielle FIFA-Spielführerbinde. Deshalb werde DFB-Kapitänin Alexandra Popp künftig nur bei Testspielen die symbolträchtige Regenbogenbinde tragen, hieß es von DFB-Seite.
Der Weltverband betonte kurz darauf, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. «Ich weiß, dass die Spielerinnen die Regenbogenbinde weiter bei unseren Länderspielen tragen möchten», hatte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg dazu gesagt.
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20.07.2023 - 12:23 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Nils Bastek
Letzter Tanz einer Ikone: US-Star Rapinoe vor dem WM-Abschied
©IMAGO
Bei der WM in Neuseeland und Australien tritt Megan Rapinoe letztmals auf großer Bühne auf. Sie könnte Historisches erreichen. Aber der US-Star denkt schon viel weiter. So wie eigentlich immer.
Eine Einladung des Präsidenten würde Megan Rapinoe dieses Mal wohl annehmen. Sie würde also wahrscheinlich ins «fucking Weiße Haus» gehen, sollte den US-Fußballerinnen Historisches gelingen und Joe Biden sie danach einladen. Und das würde er im Fall eines erneuten Triumphs der USA bei der Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland vermutlich tun.
Kurz zur Einordnung: Es ist gerade einmal vier Jahre her, dass Rapinoe so abfällig über den Amtssitz des Staatsoberhauptes gesprochen hat. Damals war die Welt noch eine andere. Es gab 2019 noch keine Corona-Pandemie und US-Präsident war der von ihr verachtete Donald Trump. Rapinoe stand auf dem sportlichen Höhepunkt ihrer Karriere und krönte sich bei der Endrunde in Frankreich zum zweiten Mal zur Weltmeisterin. Jetzt ist sie 38 und steht kurz vor dem Ende Laufbahn.
Die WM wird das letzte Turnier der Offensivspielerin sein. Danach macht sie noch ein paar Spiele für ihren Club OL Reign, nach dem Saisonende im Herbst ist dann endgültig Schluss. Dann kommt es zum Karriereende einer Spielerin, die nicht nur fußballerisch tiefe Spuren hinterlässt. Weltweite Bekanntheit erlangte Rapinoe in den vergangenen Jahren vor allem durch ihr Engagement abseits des grünen Rasens.
«Megan Rapinoe ist eine der wichtigsten Spielerinnen in der Geschichte des Frauenfußballs und eine Persönlichkeit wie keine andere», sagte US-Coach Vlatko Andonovski zuletzt. «Sie hat für ihr Team und die Fans auf dem Spielfeld so viele denkwürdige Momente geschaffen, an die man sich noch lange erinnern wird. Aber ihr Einfluss auf die Menschen ist vielleicht noch wichtiger.»
Genau deshalb steht sie auch zum vierten Mal bei einer WM im Kader der USA. Auf dem Feld gilt Rapinoe längst nicht mehr als die Taktgeberin dieser Mannschaft. Ihr Einfluss ist dennoch riesig. Sie führt das Team allein durch ihre Präsenz an, im Training gibt sie die Kommandos, nicht nur die jüngeren Spielerinnen schauen zu ihr auf. Die USA könnten zum dritten Mal nacheinander die Weltmeisterschaft gewinnen. Das ist im Fußball bislang noch keiner Nationalmannschaft gelungen.
Aber Rapinoe denkt viel weiter, natürlich, so wie sie es schon immer getan hat. Für sie ist ihr letztes Turnier nicht nur eine im Fußball historische Chance. Sie glaubt, dass diese WM einen «globalen Paradigmenwechsel» im Frauensport bewirken könne. «Es fühlt sich wie eine große Chance an, den Rahmen zu sprengen», sagte sie. Den Rahmen in Bezug auf die im Vergleich zu den Männern bis heute deutlich geringere Berichterstattung oder fehlendes Engagement von Sponsoren.
Das ist typisch Rapinoe. Schon 2012 fiel sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit auf, weil sie als eine der ersten Fußballerinnen ihre Homosexualität öffentlich machte. Später ging sie aus Protest gegen Rassismus als erste weiße Sportlerin während der Nationalhymne auf die Knie. Ab 2019 kämpfte sie dann mit einigen Mitspielerinnen vor Gericht dafür, dass die US-Frauen genauso viel Geld vom Verband wie die Männer bekommen. Drei Jahre dauerte der juristische Marathon. Seit 2022 bekommen die Frauen dank Rapinoe und Co. tatsächlich die gleiche Prämienzahlung.
«Ich bin unglaublich dankbar, so lange gespielt zu haben, so erfolgreich zu sein, wie wir es waren und Teil einer Generation von Spielerinnen gewesen zu sein, die den Fußball zweifelsohne besser verlassen haben, als sie ihn vorgefunden haben», sagte die Weltfußballerin von 2019 kürzlich. Nun folgt also ihr letzter Auftritt auf der großen Bühne. Möglicherweise wird der Frauenfußball danach noch besser sein. Dank ihr.
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20.07.2023 - 08:58 Uhr | News | Quelle: dpa
Neuseeländische Verteidigerin hofft auf viele Fußball-Fans bei WM
©IMAGO
In Neuseeland ist Fußball eine Randsportart. Die neuseeländische Abwehrspielerin Ali Riley hofft, dass sich das durch die Frauen-WM ab Donnerstag ändert.
Die neuseeländische Abwehrspielerin Ali Riley will bei der am Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaft der Frauen mehr Menschen für den Fußball gewinnen. «Ich hoffe, dass die Begeisterung groß ist und dass wir gut abschneiden, damit die Leute, die noch nichts davon wussten, vielleicht davon hören und kommen wollen, um zu sehen, wie wir Geschichte schreiben», sagte Riley vor dem WM-Auftaktspiel ihres Teams gegen Norwegen an diesem Donnerstag (9.00 MESZ/ARD). Die Begegnung wird im neuseeländischen Auckland im Eden Park vor bis zu 50 000 Fans stattfinden.
Sie freue sich schon seit drei Jahren auf das Turnier, das in Neuseeland und Australien bis zum 20. August ausgetragen wird, sagte die Verteidigerin weiter. «Ich hoffe, dass nicht nur bei unseren Spielen, sondern bei allen Spielen viele Zuschauer dabei sein werden.»
Der Weltverband FIFA hatte angekündigt, 20 000 Tickets für WM-Partien der Frauen in Neuseeland zu verschenken, um gegen das bislang noch vergleichsweise geringe Interesse im Land des Co-Gastgebers anzukämpfen. Da Fußball in Neuseeland nur eine Randsportart ist, fällt es den Veranstaltern dort im Vergleich zu Australien schwerer, die Menschen für die Endrunde zu begeistern. Über einen Sponsor sollten deshalb jeweils 5000 Tickets für die vier Spielorte in Neuseeland - Auckland, Dunedin, Wellington und Hamilton - kostenlos verteilt werden.
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FIFA-Studie in den sozialen Medien
Jede fünfte WM-Spielerin wurde mit Hasskommentaren beleidigt
Während der Weltmeisterschaft 2023 hat jede fünfte teilnehmende Fußballerin in den sozialen Medien einen Hasskommentar erhalten.
Musste wie andere Spielerinnen der USA und einige andere WM-Teilnehmerinnen Hasskommentare hinnehmen: Megan Rapinoe. Getty Images
Dies ergab eine Analyse des Weltverbandes FIFA und der internationalen Spielervereinigung FIFPRO. Dabei wurden 5,1 Millionen Posts und Kommentare, die auf 697 Teilnehmende der WM in Australien und Neuseeland abzielten, untersucht. 152 Spielerinnen, also rund 22 Prozent, erhielten laut der FIFA "diskriminierende, beleidigende oder bedrohende Nachrichten". Fast die Hälfte wurde als homophob, sexuell oder sexistisch eingeordnet.
Deutlich höheres Risiko als bei Männern
Die Studie ergab des Weiteren, dass für WM-Spielerinnen im Vergleich zu den Teilnehmern der Weltmeisterschaft der Männer 2022 in Katar ein um 29 Prozent höheres Risiko bestand, Ziel von Online-Beleidigungen zu werden. Die Ergebnisse stammen aus Daten, die vom Social Media Protection Service (SMPS) der FIFA erstellt wurden.
Die Beiträge wurden laut Angaben der FIFA mit Hilfe von künstlicher Intelligenz überprüft, die Spielerinnen hatten die Möglichkeit, sich hierfür anzumelden. Insgesamt wurden durch das System ganze 116.820 beleidigende Nachrichten herausgefiltert und verborgen.
Rapinoe und USA am stärksten betroffen
Aus der DFB-Auswahl hatte Lena Oberdorf von einer Flut von Hassnachrichten nach dem historischen Vorrunden-Aus berichtet. Die meisten Attacken galten dem US-Nationalteam um Megan Rapinoe, das in den vergangenen Jahren immer wieder Zielscheibe von Online-Beleidigungen war.
mje, sid
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Die beiden anderen Nominierten überraschen
Wird Aitana auch noch Weltfußballerin? FIFA gibt Top drei bekannt
Aitana vom FC Barcelona hat beste Chancen auf die Nachfolge ihrer Klubkollegin und Landsfrau Alexia. Unter den drei Finalistinnen zur FIFA-Weltfußballerin ist die Spanierin klar favorisiert.
Sie scheint einfach alles abzuräumen: Aitana Bonmatí. IMAGO/TT
Europas Fußballerin des Jahres. Ballon-d'or-Gewinnerin. Und nun auch FIFA-Weltfußballerin? Die Chancen für Aitana Bonmatí auf dieses persönliche Triple stehen nicht schlecht.
Denn die Spanierin gehört wie erwartet zu den drei Finalistinnen für die Wahl zur FIFA-Weltfußballerin. Außerdem ist ihre Landsfrau Jennifer Hermoso, die noch mehr Bekanntheit durch den Kuss-Skandal um Verbandboss Luis Rubiales erlangte, ebenso nominiert wie die Kolumbianerin Linda Caicedo.
Die Favoritenrolle ist allerdings klar vergeben, hat Aitana doch im entscheidenden Zeitraum alles gewonnen, das es zu gewinnen gab. Zwischen dem 1. August 2022 und dem 20. August 2023, dem Finaltag der WM, holte sie die spanische Meisterschaft und den Champions-League-Titel mit dem FC Barcelona sowie eben den WM-Sieg mit Spanien.
Caicedo hat die Zukunft vor sich
Dagegen wirkt Hermosos Ausbeute "nur" mit dem WM-Titel etwas spärlich. Die 33 Jahre alte Stürmerin steht in Mexiko bei CF Pachuca unter Vertrag, ihre Nominierung darf durchaus als Überraschung gewertet werden.
Caicedo wiederum hat die Zukunft noch vor sich, sie wurde erst vor Kurzem von der italienischen Zeitschrift "Tuttosport" als Nachfolgerin von Jule Brand zum Golden Girl gekürt. Bei der WM in Australien und Neuseeland wirbelte die 18-Jährige, die schon eine Krebserkrankung hatte, ihre Gegenspielerinnen mächtig durcheinander. Gegen Deutschland traf sie zudem traumhaft schön.
Deutschland und Bundesliga ohne Chance
Derzeit fehlt sie ihrem Klub Real Madrid wegen einer Knöchelverletzung. Und das, was bei solchen persönlichen Auszeichnungen oft den Ausschlag gibt, kann sie (noch) gar nicht vorweisen: große Titel auf Klub- oder Nationalmannschaftsebene.
So läuft es mal wieder auf Aitana hinaus. Die Gewinnerin wird am 15. Januar 2024 in London geehrt. Titelverteidigerin ist Aitanas Klubkollegin und Landsfrau Alexia Putellas, die es aber verletzungs- und auch leistungsbedingt dieses Mal nicht in die Vorauswahl der besten 16 geschafft hatte. Auch deutsche oder Bundesliga-Profis waren dort nicht dabei.
Die drei Finalistinnen wurden nun von einer Jury ausgewählt, die sich aus den Trainern und Kapitäninnen der Frauen-Nationalmannschaften, Journalisten und Fans zusammensetzt.
pab
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Brasilien nicht mehr in der Top 10
FIFA-Weltrangliste: Spanien erstmals vorne - DFB-Elf Sechster
Nach fast vier Monaten hat die FIFA wieder eine Frauen-Weltrangliste veröffentlicht. An der Spitze steht erstmals überhaupt Spanien - die DFB-Elf verbleibt auf Rang sechs.
Siegerlächeln: Laura Freigang (li.) und Aitana. imago images (2)
Seit der Veröffentlichung der letzten FIFA-Weltrangliste sind fast vier Monate vergangen. Über 400 Länderspiele wurden zwischen August und Dezember ausgetragen - mehr als je zuvor in einem vergleichbaren Zeitraum.
Die europäischen Teams trafen unter anderem in Qualifikationsspielen für Olympia 2024 in Paris sowie in der UEFA Nations League aufeinander. Besonders positiv ist der Abschluss des Kalenderjahres für Weltmeister Spanien, der sich erstmals in seiner Geschichte an die Spitze der Weltrangliste setzte. Das war zuvor bis dato nur den USA, Deutschland und Schweden gelungen. Die USA (2., einen Platz geklettert) und Frankreich (3., zwei Plätze nach oben) stehen ebenfalls auf dem Treppchen.
Dahinter folgen England und Schweden. Die Skandinavierinnen, die die letzte Weltrangliste noch angeführt hatten, sind die großen Verliererinnen in den Top 10 und stürzten von 1 auf 5 ab. Direkt dahinter steht die deutsche Nationalmannschaft - wie schon beim letzten Ranking - auf 6, gefolgt von den Niederlanden, Japan, DVR Korea und Kanada. Brasilien fiel zwei Plätze zurück und ist nur noch Elfter.
Die größten Sprünge unter den Top 50 verzeichneten tatsächlich Italien (14., +3), die Philippinen (38., +6) und Usbekistan (47., +3). Namibia, jetzt 126., machte gar 14 Plätze gut. Was aber keine historische Bestplatzierung bedeutet - solche schafften "nur" Spanien, die Philippinen, Haiti (51.), Kambodscha (116.) und Kap Verde (131.).
Bald 200 Teams in der FIFA-Weltrangliste der Frauen?
Sechs Nationen sind zum ersten Mal (Zentralafrikanische Republik und Macau) oder erneut (DVR Korea, Amerikanisch-Samoa, Madagaskar, Bahamas) in der Weltrangliste vertreten, die insgesamt 192 Nationalteams umfasst - ein neuer Rekord.
Im März 2024 könnte die Liste sogar noch länger werden, da sechs weitere Teams nur noch eine Partie davon entfernt sind, ins Weltklassement aufgenommen zu werden.
msc
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Die beiden anderen Nominierten überraschen
Wird Aitana auch noch Weltfußballerin? FIFA gibt Top drei bekannt
14.12.23 - 17:17
Aitana vom FC Barcelona hat beste Chancen auf die Nachfolge ihrer Klubkollegin und Landsfrau Alexia. Unter den drei Finalistinnen zur FIFA-Weltfußballerin ist die Spanierin klar favorisiert.
Sie scheint einfach alles abzuräumen: Aitana Bonmatí. IMAGO/TT
Europas Fußballerin des Jahres. Ballon-d'or-Gewinnerin. Und nun auch FIFA-Weltfußballerin? Die Chancen für Aitana Bonmatí auf dieses persönliche Triple stehen nicht schlecht.
Denn die Spanierin gehört wie erwartet zu den drei Finalistinnen für die Wahl zur FIFA-Weltfußballerin. Außerdem ist ihre Landsfrau Jennifer Hermoso, die noch mehr Bekanntheit durch den Kuss-Skandal um Verbandboss Luis Rubiales erlangte, ebenso nominiert wie die Kolumbianerin Linda Caicedo.
Die Favoritenrolle ist allerdings klar vergeben, hat Aitana doch im entscheidenden Zeitraum alles gewonnen, das es zu gewinnen gab. Zwischen dem 1. August 2022 und dem 20. August 2023, dem Finaltag der WM, holte sie die spanische Meisterschaft und den Champions-League-Titel mit dem FC Barcelona sowie eben den WM-Sieg mit Spanien.
Caicedo hat die Zukunft vor sich
Dagegen wirkt Hermosos Ausbeute "nur" mit dem WM-Titel etwas spärlich. Die 33 Jahre alte Stürmerin steht in Mexiko bei CF Pachuca unter Vertrag, ihre Nominierung darf durchaus als Überraschung gewertet werden.
Caicedo wiederum hat die Zukunft noch vor sich, sie wurde erst vor Kurzem von der italienischen Zeitschrift "Tuttosport" als Nachfolgerin von Jule Brand zum Golden Girl gekürt. Bei der WM in Australien und Neuseeland wirbelte die 18-Jährige, die schon eine Krebserkrankung hatte, ihre Gegenspielerinnen mächtig durcheinander. Gegen Deutschland traf sie zudem traumhaft schön.
Deutschland und Bundesliga ohne Chance
Derzeit fehlt sie ihrem Klub Real Madrid wegen einer Knöchelverletzung. Und das, was bei solchen persönlichen Auszeichnungen oft den Ausschlag gibt, kann sie (noch) gar nicht vorweisen: große Titel auf Klub- oder Nationalmannschaftsebene.
So läuft es mal wieder auf Aitana hinaus. Die Gewinnerin wird am 15. Januar 2024 in London geehrt. Titelverteidigerin ist Aitanas Klubkollegin und Landsfrau Alexia Putellas, die es aber verletzungs- und auch leistungsbedingt dieses Mal nicht in die Vorauswahl der besten 16 geschafft hatte. Auch deutsche oder Bundesliga-Profis waren dort nicht dabei.
Die drei Finalistinnen wurden nun von einer Jury ausgewählt, die sich aus den Trainern und Kapitäninnen der Frauen-Nationalmannschaften, Journalisten und Fans zusammensetzt.
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Änderungen nur im Schiedsrichterinnen-Bereich
Assistentinnen Matysiak und Uersfeld neu auf der FIFA-Liste
18.12.23 - 16:49
Jasmin Matysiak und Anne Uersfeld sind neue FIFA-Assistentinnen und werden den DFB künftig international vertreten. Das teilte der Verband am Montag mit.
Neu auf der FIFA-Liste: Jasmin Matysiak. IMAGO/Lobeca
Aus deutscher Sicht gibt es auf der FIFA-Liste 2024 vier Änderungen im Schiedsrichterinnen-Bereich. Zwei Assistentinnen kommen hinzu, zwei scheiden aus.
Mit Jasmin Matysiak (26) und Anne Uersfeld (28) hat der DFB zwei junge Assistentinnen neu auf der FIFA-Liste. "Wir freuen uns, ihnen damit eine großartige Perspektive geben zu können und sind davon überzeugt, dass sie beide ihren bislang schon erfolgreichen Weg als Assistentinnen jetzt auch international weitergehen werden", wird Christine Baitinger, Sportliche Leiterin der DFB-Schiedsrichterinnen, in einer Mitteilung des Verbands zitiert.
Rafalski und Kaminski scheiden aus
Dagegen hat Katrin Rafalski (41) ihre Karriere als FIFA-Assistentin nach der diesjährigen Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland auf eigenen Wunsch beendet. Die DFB-Schiedsrichterin des Jahres 2015 und 2022 fungiert allerdings weiterhin als Video-Assistentin (VA) auf nationaler und internationaler Ebene.
Vanessa Kaminski (32) ist als Assistentin ebenfalls aus dem internationalen Bereich ausgeschieden, bleibt jedoch Video-Offizielle für die FIFA und Unparteiische der Frauen-Bundesliga.
Die Listen der männlichen Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistenten sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
cfl
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Spanien baut Führung aus
DFB-Frauen zurück in den Top 5 der FIFA-Weltrangliste
In der von der FIFA am Freitag veröffentlichten Frauenweltrangliste hat es zahlreiche Veränderungen gegeben. Für Deutschland ging es einen Platz nach oben.
Jubel bei den DFB-Frauen. IMAGO/Beautiful Sports
Die Qualifikation für Olympia, der Gold Cup und die Meisterschaft der westasiatischen Fußballverbände - in den ersten drei Monaten des Jahres war einiges geboten für die Frauen-Nationalteams. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 126 Länderspiele ausgetragen, die zahlreiche Veränderungen in der FIFA-Frauenweltrangliste mit sich gebracht haben.
Der DFB darf erfreut auf das am Freitag von der FIFA veröffentlichte Ranking blicken, denn Deutschland verbesserte sich um einen Platz und ist als Fünfter zurück in den Top 5. Im Spiel um Platz drei der Nations League hatte die Mannschaft von Horst Hrubesch die Niederlande mit 2:0 geschlagen und sich damit für die Olympischen Spiele qualifiziert.
England und die USA tauschen die Plätze
In der Weltrangliste vor Deutschland liegen Spanien (1.), England (2., +2 Plätze), Frankreich (3.) und die USA (4., -2 Plätze). Weltmeister Spanien hatte sich im Finale der Nations League mit 2:0 gegen Frankreich durchgesetzt. In der Weltrangliste erreichte die Roja ihre beste Punktzahl aller Zeiten (2085,96) und baute ihre Führung aus. Frankreich konnte sich trotz der Niederlage in den Top 3 halten, weil Gold-Cup-Gewinner USA wegen der 0:2-Niederlage im Gruppenspiel gegen Mexiko um zwei Plätze abrutschte.
Gold-Cup-Zweiter Brasilien (10., +1) stieß wieder in die Top 10 vor, wo auch Schweden (6., -1), Japan (7., +1), die Niederlande (8., -1) und Kanada (9., +1) rangieren.
Salomon-Inseln machen den größten Sprung
Den größten Sprung nach vorn verzeichneten die Salomon-Inseln (88., +21), während Irak (172.) neu in der Weltrangliste ist, die damit den Rekordwert von 193 gelisteten Nationalteams erreicht. Diese Zahl könnte im Juni noch weiter steigen, denn sechs weiteren Teams fehlt nur noch ein offizielles Länderspiel bis zur Aufnahme in die Wertung: Tschad, Djibouti, Eritrea, Gibraltar, Libyen und Sudan.
Die nächste Frauenweltrangliste wird am 14. Juni 2024 veröffentlicht.
Das Wichtigste im Überblick:
Weltranglistenerster: Spanien
Neu in den Top Ten: Brasilien (von Platz 11 auf Platz 10)
Nicht mehr in den Top Ten: Korea DVR (von Platz 9 auf Platz 11)
Gesamtzahl bestrittener Länderspiele: 126
Meiste bestrittene Länderspiele: Brasilien, USA (je 6)
Bester Aufsteiger nach Punkten: Salomon-Inseln (plus 78,84 Punkte)
Bester Aufsteiger nach Plätzen: Salomon-Inseln (plus 21 Plätze)
Schlechtester Absteiger nach Punkten: Niederlande (minus 35,03)
Größte Verschlechterung nach Plätzen: Samoa (minus 10 Plätze)
Neu in der Weltrangliste: Irak
Nicht mehr gelistet: Keine
cfl
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FC Bayern Frauen-Managerin Rech kritisiert FIFA scharf
Bianca Rech äußert ihren Unmut über die Reform der U17-Weltmeisterschaft, die ab 2025 jährlich in Marokko stattfinden soll. Eine Neuerung, die auch laut der sportlichen Leiterin des FC Bayern aufgrund gleich mehrerer Faktoren untragbar ist.
Von Carmen Stadelmann | 8:20 AM GMT+1
Bianca Rech äußert ihren Unmut über Entscheidung der FIFA / Alex Grimm/GettyImages
Als "absolut verrückt" bezeichnet Bianca Rech, die Sportlicher Leiterin der FC Bayern Frauen, eine Neuerung des Weltverbandes FIFA. Konkret geht es dabei darum, dass der internationale Verband die U17-Weltmeisterschaft - sowohl der Frauen als auch der Männer - ab 2025 jährlich austragen wird. Zusätzlich dazu gibt es eine Aufstockung der teilnehmenden Nationen bei den Frauen von bisher 16 auf nun 24. Doch damit nicht genug: Bis 2029 wird dieses für Spielerinnen bedeutsame Turnier ausschließlich in Marokko ausgetragen werden.
"Dafür gibt es keine Worte"
Bianca Rech kritisiert via X (ehemals Twitter) diese Reform der FIFA scharf: "Das ist absolut verrückt. Wir reden ständig über das Wohlergehen der Spieler. Denkt irgendjemand über Schulbildung, Vereine oder körperliche/psychische Auswirkungen nach? Wahrscheinlich nicht, wenn man solche Entscheidungen trifft. Dafür gibt es keine Worte."
Erst kürzlich warnte auch die englische Nationalspielerin Leah Williamson davor, dass Anpassungen im Spielplan vorgenommen werden müssen, ansonsten gäbe es irgendwann aufgrund zu vieler Verletzungen keine Spielerinnen mehr. Des Weiteren würden Teamkolleginnen bereits im Oktober berichten, dass sie "zu müde" seien. Das läge vor allem an der zunehmenden Belastung der vorherigen Saisons, wie Williamson dem Telegraph erklärte.
Die Verteidigerin des FC Arsenal verlangte von der FIFA bei der Planung des Spieplans nach dem Motto "Rest First" ("Erholung an erster Stelle") zu agieren. Williamson selbst musste durch einen Kreuzbandriss miterleben, welchen Gefahren der Körper durch eine zu hohe Belastung ausgesetzt ist - sie verpasste dadurch die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland.
Leah Williamson verlangt einen nachhaltigen Spielplan. / Matthew Ashton - AMA/GettyImages
Mit dem jetzigen Plan, die U17-Weltmeisterschaft jedes Jahr stattfinden zu lassen, hört die FIFA nicht auf die Wünsche der Protagonistinnen. Junge Talente, die einen besonderen Schutz und behutsamen Umgang bedürfen, werden unnötig hohen Belastungen ausgesetzt.
Wie Bianca Rech feststellt, wird viel über das Wohlbefinden der Spielerinnen geredet, gehandelt wird allerdings nur selten im Sinne der Athletinnen. Jugendliche werden dadurch aus ihren Vereinen gerissen, die Schulbildung kommt ins Stocken und sowohl der psychische als auch der physische Druck bei einem solchen prestigeträchtigen Turnier ist nicht zu vernachlässigen. Es ist hinlänglich bekannt, dass Fußballerinnen aufgrund von körperlichen Voraussetzungen anfälliger für gewisse Verletzungen - wie Kreuzbandrisse - sind. Um dem entgegenzuwirken, muss die Belastung sinnvoll aufgeteilt und betreut werden. Die Regenerationsphase in jungen Jahren bereits so einzuschränken scheint kontraproduktiv, will man auch in Zukunft viel von dem Talent auf internationalem Top-Niveau spielen sehen.
Begründung der FIFA
Die FIFA begründet die Entscheidung in einer Pressemitteilung wie folgt: "Diese Entscheidungen wurden im Anschluss an eine globale Aufforderung zur Interessenbekundung für die Ausrichtung beider Wettbewerbe getroffen, wobei der Schwerpunkt auf der Nutzung der bestehenden Fußballinfrastruktur im Sinne der Effizienz und Nachhaltigkeit der Turniere lag."
Ob diese Entscheidungen auch im Sinne der Effizienz und Nachhaltigkeit der Spielerinnen waren, bleibt zweifelhaft - Bianca Rech ist sich jedenfalls sicher, dass dem nicht so ist.
Vor der Reform fand die U17-Weltmeisterschaft der Frauen alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr wird das Turnier aufgrund des bisherigen Rhythmus in der Dominikanischen Republik ausgetragen - Eröffnung ist am 16. Oktober. Die letzte U17-Weltmeisterschaft konnte Spanien im Jahr 2022 in Indien in einem packenden Finale gegen Kolumbien für sich entscheiden.
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Drohende FIFA-Sperre: Sambia könnte von Olympia disqualifiziert werden
Die FIFA droht dem sambischen Fußballverband mit einer Sperre. Dadurch könnte die Frauenmannschaft vom Olympischen Turnier ausgeschlossen werden.
Von Carmen Stadelmann | 1:49 PM GMT+2
De Frauennationalmannschaft Sambias bei der Weltmeisterschaft 2023. / SAEED KHAN/GettyImages
Nachdem die Frauennationalmannschaft Sambias erst letzten Monat das Ticket für die im Sommer stattfindenden Olympischen Spiele löste, droht nun der Ausschluss vom Turnier. Grund dafür seien Geldwäschevorwürfe gegenüber dem Präsidenten des Verbandes und eine "unzulässige Einflussnahme Dritter", wie The Guardian berichtete.
In Folge einer drohenden Suspendierung würden sambische Teams von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen werden - so auch die Frauenmannschaft von den Olympischen Spielen in Paris. Sambia bildet gemeinsam mit den USA und Australien die Gruppengegner der DFB-Frauen.
Der Präsident im Fokus
Grund für die drohende Suspendierung sei unter anderem Andrew Kamanga, seit 2016 Präsident des FAZ (Fußballverbandes Sambia). Der 57-Jährige wurde letzte Woche von der sambischen Drogenbekämpfungskommission angeklagt und festgenommen, da er sich unter Vorspielung falscher Tatsachen staatliche Gelder beschafft habe und Teil eines Betruges gewesen sei. Der Präsident habe mit dem Geld Anfang des Jahres Reisen für zwei Mitarbeiter zum Afrika-Cup an der Elfenbeinküste finanziert.
Neben Kamanga wurden auch der Generalsekretär der FAZ, Reuben Kamanga, sowie Madalitso Kamanga und Jairous Siame vom Obersten Gerichtshofs Sambia angeklagt. Alle vier sollen als Teil des Betreuerstabs des Verbandes zu dem Turnier gereist sein. Die Angeklagten weisen die Vorwürfe allerdings bisher zurück.
Die FIFA reagiert per Brief
In einem Brief an den sambischen Verband letzten Freitag erklärte die FIFA, dass ihnen die Vorwürfe der Geldwäsche bekannt seien und sie diese ernst nehmen. Der Beauftragte der Mitgliedsverbände bei der FIFA, Kenny Jean-Marie, forderte die FAZ auf, bis Dienstag "Kopien aller im Zusammenhang mit den Anschuldigungen erhaltenen Dokumente" darzulegen. Des Weiteren soll der Verband seine geplante Jahreshauptversammlung abhalten. Zuletzt verhinderte eine einstweilige Verfügung des Obersten Gerichtshof die Durchführung der Versammlung. Der Weltverband FIFA weist die FAZ an, ihre Jahreshauptversammlung abzuhalten. Doch das ist schwieriger als gedacht, da ein Richter vergangenes Wochenende die einstweilige Verfügung bis Donnerstag verlängerte.
Laut der FIFA ist das ein Verstoß gegen einen Artikel ihrer Satzung: "Der Beschluss des Obersten Gerichtshofs von Sambia vom 24. April 2024 scheint eindeutig auf eine unzulässige Einflussnahme Dritter hinauszulaufen, die als Verstoß gegen Artikel 19 Absatz 1 der FIFA-Statuten und Artikel 7 Absatz 1. der CAF-Statuten angesehen werden könnten." Nach dem Regelwerk ist es verboten, dass sich Regierungen oder Gerichte in die Führung von Mitgliedsverbänden einmischen. Der Weltverband warnte zudem davor, dass der Verstoß gegen die oben genannten Stauten "Anlass zur Suspendierung" geben kann.
"Wir raten unseren Mitgliedern, Ruhe zu bewahren"
Eine Suspendierung würde bedeuten, dass der Verband "keine seiner Mitgliedschaftsrechte ausüben darf". Bedeutet konkret, dass die Teams des Verbandes bis zur Aufhebung der Sperre nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen.
Der Generalsekretär der FAZ, Reuben Kamanga, versucht indes, die Mitglieder zu beruhigen: "Wir raten unseren Mitgliedern, Ruhe zu bewahren. Es ist zu früh, um zu sagen, ob die FIFA unmittelbare Konsequenzen ziehen wird."
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