Was ist los auf der Welt?

talisker schrieb: Mir fehlt in der Diskussion insgesamt mal eine ruhige Gegenüberstellung des amerikanischen und des europäischen Verbraucherschutzes. Wie man bei VW sieht, haben die Firmen in den USA nämlich nicht unbedingt mehr zu lachen als hier, wenn ihre Produkte Mängel aufweisen.

Diese Gegenüberstellung ist eine sehr gute Idee!

Zu Reiner: Du zeigst eine große Weltuntergangsstimmung.

Die Menschen werden auch in einem Krieg weiterexistieren und danach, wenn sie überlebt haben, auch.
Ich, oder diese zehntausende von Menschen, kann (können) doch nicht zu allem Ja und Amen sagen, "nur" weil irgendwo in der Welt mit Waffen gekämpft wird. Dann hat mein (unser) Leben keinen Sinn...

Menschen streben IMMER nach Verbesserungen und diese zehntausende von Menschen wollen Verschlechterungen verhindern.

Der Krieg beginnt erst und die Welt geht langsam aber sicher immer weiter unter. Das wird nur von den Medien und den Menschen als Lappalie abgetan und zur Seite gewischt. Schau dich doch mal um. Es gibt nicht ein einziges Land außer der Schweiz das nicht auf irgend eine Art in einen Krieg Involviert ist. Da stellen sich alle Blind.

@talisker, dass ist ein gutes Beispiel mit VW. Deutschland, dass Land mit dem angeblich bestem und strengsten TÜV der Welt, hat nichts bemerkt? Wer das glaubt ist ein Träumer. Das gleiche gilt auch für Lebensmittel die in Deutschland hergestellt werden. Als wenn in Deutschland nicht geschummelt wird. Da kann ich doch nur lachen.

Gesunder Joghurt für teures Geld hat mehr Chemie drin wie mein Chemiebaukasten in den 60er oder 70er Jahren. "Natürliches Aroma" aus dem Labor. Baumrinde wird benutzt damit ein Joghurt nach Erdbeeren schmeckt . Das stört keinen und dafür geht keiner auf die Straße. Wie Lachhaft ist das denn :denken::denken::denken::denken::denken:

Wer gerne genmanipulierte Nahrung zu sich nimmt,kann dieses Abkommen ja befürworten und dem Konzern Monsanto gleich im Testament einsetzen.

Das ist nur ein Beispiel was dieses Freihandelsabkommen für Europa mit sich bringt.Die Reichen werden dadurch noch reicher und die Armen noch ärmer.

Reiner - dass hat Klaus geschrieben und ich stimme ihm zu.
Und um DAS zu verhindern sind die Menschen auf die Straße gegangen.

Du hast geschrieben: Gesunder Joghurt für teures Geld hat mehr Chemie drin wie mein Chemiebaukasten in den 60er oder 70er Jahren. "Natürliches Aroma" aus dem Labor. Baumrinde wird benutzt damit ein Joghurt nach Erdbeeren schmeckt. Das stört keinen und dafür geht keiner auf die Straße. Wie Lachhaft ist das denn

DOCH, Reiner, auch dafür sind diese Menschen auf die Straße gegangen. Nicht dafür, sondern weil sie etwas DAGEGEN unternehmen wollten.

Ob genmanipuliert oder ... die Menschen möchten sich möglichst gesund ernähren. Sie sind aber einzeln machtlos - es interessiert den Hersteller nicht, wenn der "Hen-Ritchie" als einzelner Verbraucher bestimmte Lebensmittel NICHT kauft, solange es viele andere tun. Aber MUSS man die Rechtslage für die Hersteller bestimmter Lebensmittel so verändern, dass es weniger Sinn macht, wirklich gesunde, biologisch einwandfreie oder/und naturbelassene Lebensmittel herzustellen oder anzubieten?

ICH meine - NEIN!

Es ist mir klar, dass "der Verbraucher" gegen viele Produkte und anderes protestieren müsste, es aber aus vielen Gründen nicht tut. Diese Gründe sind nicht immer Bequemlichkeit oder ähnliches.

Bei meinen Renault Grand Scenic habe ich auch Kritikpunkte in Bezug auf die Elektronik oder den Lack, aber wenn ich diese in einem Brief an Renault schreibe, bringt es nicht. Selbst wenn jeder Renault-Käufer seine Kritikpunkte aufschreiben und an Renault schicken würde - in der Summe ist das Auto trotzdem ein gutes Fahrzeug.

Und - dein Beispiel mit dem Joghurt, wäre er gesundheitsschädlich, würde er verboten werden. So schmeckt er immer noch sehr vielen Menschen - also warum deswegen auf die Straße gehen?

Es ist schon seltsam. Mir wird Vorgeworfen das ich die Meinung anderer nicht akzeptieren würde. Aber meine Meinung wird ständig Kritisiert. Und noch mal in Großbuchstaben.

"ICH SCHRIEB DAS KEINER AUF DIE STRASSE GEHT PRIMÄR WEGEN DEM KRIEG"

Und wegen Almigurt und den ganzen Bekannten Namen habe ich bis jetzt noch nicht ein Schild gesehen. Es geht nur gegen Import aber Deutschland will am liebsten 100% in die Welt Exportieren.

Wo schmeckt jetzt der Mais aus Amerika anders als der aus China? Aber klar ist ja meine Meinung die keiner Akzeptieren muss.

Reiner schrieb: "ICH SCHRIEB DAS KEINER AUF DIE STRASSE GEHT PRIMÄR WEGEN DEM KRIEG"

Dann ist es bisher nicht so deutlich geworden, dass du es so gemeint hast, Reiner!

Die Menschen gehen aus verschiedenen Gründen auf die Straße - auch wegen Krieg sind in Deutschland schon Menschen auf die Straße gegangen.

In diesem Fall hast du aber zehntausende Menschen als naiv bezeichnet, weil diese statt gegen den Krieg zu demonstrieren, es vorgezogen haben gegen TTIP zu sein.
Und ich meine eben NICHT, dass diese Menschen naiv sind.

Du kannst natürlich anderer Meinung sein...

Reiner, Dir will doch keiner etwas böses. Und den Vorwurf an Dich, Du würdest die Meinung anderer nicht akzeptieren, habe ich hier nirgendwo bemerkt. Ich teile z.B. Deine gefrustete Einschätzung, der Weltuntergang stünde knapp bevor, absolut nicht, und vielleicht siehst du es in ein paar Tagen nicht mehr so schwarz. Doch auch wenn ich es anders sehe, unterstelle ich Dir keineswegs, dass Du MEINE Meinung nicht akzeptieren würdest.
Man muss vielleicht mal in die Geschichte der Erde und der Menscheit zurückgehen, um aktuellere, besorgniserregende Entwicklungen einzuordnen. Die Erde hat in ihrer Milliarden Jahre alten Geschichte Hitzephasen, Eiszeiten, Sauerstofffreiheit, CO2-Mangel, Meteoriteneinschläge mit folgender jahrelanger Sonnenverdunklung etc. durchgemacht. Das Leben auf der Erde hat sich jedes mal massiv verändert, aber auch in der Folge einen Entwicklungsschub bekommen.
Was den Menschen angeht, zeichnet ihn vor allem eine unfassbare Anpassungsfähigkeit aus. Darin sind wir allen anderen irdischen Lebewesen turmhoch überlegen. Daher bin ich überzeugt, dass - egal wer wo wann die Macht oder Geld hat, die Menschheit ihr Überleben sichern und alles dazu Notwendige in Angriff nehmen wird. Aber eben erst, wenn "Mensch" diese Notwendigkeit akut sieht. Bis dahin kümmert sich jeder um seine "Probleme" und führt sein normales Leben fort.
Im nahen Osten fliegen uns derzeit Probleme um die Ohren, die letztlich bis in die Kolonialzeit zurückgehen und nur durch Weltkriege bzw. den Ost-West-konflikt überlagert waren. Ethnische Konflikte hat es immer gegeben, es wurden immer Kriege geführt, und fast der gesamte nahe Osten ist ein Kunstprodukt, das keine gewachsenen, stabilen Strukturen vorzuweisen hat. Wenn ich mir diese Probleme ansehe, verstehe ich wiederum die Europakritische Haltung vieler Menschen nicht - denn uns haben erst zwei Weltkriege das Kriegführen ausgetrieben und uns von den Vorzügen friedlicher Nachbarschaft endgültig überzeugt. Da hat sich der "Europäer" als anpassungsfähig und klug erwiesen.

Über "von Tieren stammende Lebensmittel" also auch z.B. Milchprodukte, kann ich ein wenig mehr sagen. Speziell Milch ist ein sehr hochwertiges, strengst kontrolliertes Lebensmittel, das bei uns in einer hochentwickelten Industrie verarbeitet wird. Wir haben eine vielfältige Molkereiwirtschaft, die an der Ladentheke miteinander in Konkurrenz steht. Und wer mal die verschiedenen Milch- oder Joghurtpackungen genauer anschaut, kann bei Preis, Fütterung/Haltung der Kühe und evtl. Zutaten doch vielfach Unterschiede sehen. Wer will, kann Milchprodukte ohne Gensojafütterung, solche mit Weidehaltung, solche mit Biosiegel, solche ohne künstliche Aromastoffe etc. kaufen. Er hat aber auch die Freiheit, einfach das Billigste zu nehmen, und da ist dann alles erlaubt, was nicht explizit verboten ist. Und da Gentechnik nicht nachweislich gesundheitsschädlich ist, ist es eben auch erlaubt. Daran wird TTIP nichts ändern!!!

Noch eine bissige Bemerkung zum "auf die Strasse gehen". Als die ersten Bilder des Bürgerkrieges in Sysrien kamen, waren alle gegen den bösen Assad. Als die Bilder der IS-Hinrichtungen kamen, waren alle gegen diesen Terror. Gegen Al-Kaida ist man natürlich auch. Tja, Assad und diese Terrororganisationen sind erbitterte Gegner, also wem nützen wir am Ende, wenn wir gegen Assad sind? Gleiches bei den Bootsflüchtlingen. Alle sind gegen Schlepper, gegen Tod auf dem Mittelmeer, gegen die Italiener und die Griechen, die sich nicht vernünftig um die Flüchtlinge kümmern. Oder die bösen Ungarn, die es immer verkehrt machen - egal ob sie die Flüchtlinge durchlassen oder festhalten.
Wir hören seit Jahren, dass die Flüchtlingslager in der Türkei oder dem Libanon überfüllt sind und den UN-Organisationen das Geld für die Unterstützung der Versorgung ausgeht. Hätten wir uns bereits vor drei Jahren intensiver um die Unterstützung der regionalen Flüchtlingslager gekümmert und unsere rosarote "Demokratie-für Alle"-Brille abgesetzt, wäre der IS nicht so stark und die Flüchtlingswelle in dieser Form hätte es nie gegeben.