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HSV Frauen aktuell > Saison 24/25

#21
[Bild: Jobina_Lahr_Guetersloh.jpg]

Premiere am Volksparkstadion

30.08.2024

Am Sonntag, 1. September (14 Uhr), empfangen die Rothosen den FSV Gütersloh zum ersten Heimspiel der neuen Zweitliga-Saison. Alle Infos zur Partie gibt es hier.

#1 Der Rückblick

Im Auftaktspiel der 2. Frauen-Bundesliga holten die HSV-Frauen am vergangenen Wochenende ein 2:2-Unentschieden gegen die ambitionierten Aufsteigerinnen von Union Berlin. Nach der frühen Führung durch Mia Büchele (7. Minute, Foulelfmeter) konnten die Gastgeberinnen die Partie zwischenzeitlich durch zwei sehenswerte Distanztreffer drehen. Nach dem Seitenwechsel wurden die Hamburgerinnen aber noch einmal druckvoller und erzielten in der 68. Minute durch Vildan Kardesler den verdienten Ausgleich.

#2 Der Gegner

Für die Gütersloherinnen startete die Saison gegen zwei hoch gehandelte Teams aus der 2. Frauen-Bundesliga. Nach einem langen Pokal-Fight gegen Union Berlin musste sich das Team von Trainer Daniel Fröhlich schließlich im Elfmeterschießen geschlagen geben. Die Auftaktpartie der Liga gegen den SC Sand gewann der FSV hingegen deutlich mit 3:1. „Wir erwarten ein sehr körperliches Team, das viele Duelle suchen wird“, sagt HSV-Trainer Marwin Bolz. „Das wird ein sehr gutes Spiel der zweiten Bundesliga auf einem sehr hohen Niveau.“ In der vergangenen Saison konnten die Hamburgerinnen in zwei Partien gegen die Auswahl aus Nordrhein-Westfalen sechs Punkte einfahren – im Hinspiel in der Tönnies-Arena siegten die HSVerinnen durch zwei Tore in den ersten vier Spielminuten schließlich deutlich mit 3:0. Und auch zum Saisonabschluss im Sportpark Eimsbüttel feierten die Hamburgerinnen einen torreichen 4:1-Sieg.

#3 Der Ausblick

Nach dem 2:2 gegen Union Berlin wollen die HSV-Frauen am Sonntag auf heimischem Rasen die ersten drei Punkte der neuen Saison einfahren. „Unser Ziel ist es, neben Stabilität auch unseren Spielwitz auf den Platz zu bringen. Wir wollen Akzente setzen und die entscheidenden Duelle auf unsere Seite ziehen“, so Bolz vor der Heimpremiere. Nach dem zweiten Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga geht es für die Rothosen dann am Sonnabend, 7. September (13 Uhr), auswärts in der zweiten Pokalrunde gegen Bundesliga-Absteiger MSV Duisburg.

#4 Die Spielstätte

Pünktlich zum ersten Heimspiel der neuen Spielzeit beziehen die Rothosen auch ihre neue Spielstätte am Volksparkstadion. Auf Rasenplatz 6 finden künftig alle Heimspiele der HSVerinnen in unmittelbarer Nähe zum Stadion statt. Auf der Anlage stehen 630 Stehplätze zur Verfügung. Tickets gibt es ausschließlich online zu kaufen.

Empfohlen wird die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die nächste S-Bahnstationen sind die Haltestellen „Stellingen“ und „Eidelstedt“, von dort aus ist der HSV-Campus in rund 15 Minuten zu Fuß erreichbar. Mit dem Bus ist die Anlage über die Haltstellen „Stadionstraße“ (Line 2 und 284), „Hellgrundweg“ (Linie 22) und „Am Volkspark“ (Linie 180) zu erreichen.

#5 Der Stream

Live zu sehen wird die Partie beim Portal Sporttotal.tv. Der Sport-Streaming-Anbieter überträgt in dieser Spielzeit alle 182 Partien der 2. Frauen-Bundesliga live und kostenfrei. Hier geht es zum Stream.

Quelle 
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#22
[Bild: Emilia_Hirche_Verletzungspause_427.jpg]

Verletzungspause für Emilia Hirche

04.09.2024

Die Abwehrspielerin fällt mit einem Muskelbündelriss vorerst aus.

Die Dauerbrennerin der HSV-Frauen muss pausieren: Emilia Hirche, die in der vergangenen Saison keine Sekunde Spielzeit verpasste, erlitt beim 6:0-Erfolg der Rothosen gegen den FSV Gütersloh am vergangenen Sonntag einen Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel und fällt vorerst aus.

Wir hoffen, dass du bald wieder auf dem Feld stehst, Emilia!

Quelle 


[Bild: Mia_Duisburg_427.jpg]

HSV-Frauen zu Gast in Duisburg

06.09.2024

Am Sonnabend, 07. September (Anstoß: 13 Uhr), treffen die HSVerinnen in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf den MSV Duisburg. Alle Infos zur Partie gibt es im Vorbericht.

#1 Der Rückblick

In der ersten Runde des DFB-Pokals konnten die Rothosen einen ungefährdeten 2:0-Sieg gegen das Regionalliga-Team des 1. FC Magdeburg einfahren. Durch Tore von Tarah Burmann (23.) und Mia Büchele (70.) machte das Team von Trainer Marwin Bolz den Einzug in die nächste Runde perfekt.

Und auch der Liga-Start ist den HSVerinnen gelungen: Dem 2:2 gegen die ambitionierten Aufsteiger von Union Berlin folgte am vergangenen Sonntag bei der Heimpremiere auf der neuen Spielstätte am Volksparkstadion ein 6:0-Kantersieg gegen den FSV Gütersloh.

„Wir haben es geschafft, unser Spiel konsequent auf den Platz zu bringen, mit viel Willen im Kampf um zweite Bälle, defensiver Stabilität und dazu großer Flexibilität und Dynamik im Spiel nach vorne“, resümiert Trainer Marwin Bolz.

#2 Der Gegner

Als Absteiger der Google Pixel Frauen-Bundesliga steigt der MSV Duisburg erst in der zweiten Pokalrunde in den Wettbewerb ein. Auf Grund des Abstiegs der Herrenmannschaft in die Regionalliga, mussten die MSV-Frauen den Lizenzantrag zur Teilnahme an der 2. Frauen-Bundesliga allerdings aus finanziellen Gründen zurückziehen und treten in der laufenden Saison in der Landesliga an. Im Duell gegen Stadt-Rivalen Eintracht Duisburg musste das Team von Trainer Tarek Ruhmann dort zuletzt eine 0:3-Niederlage einstecken. Auch im zweiten Saisonspiel gegen DJK Rehde konnten die MSV-Frauen nicht punkten.
Bolz erwartet trotz allem ein „traditionsreiches Spiel, das wir nach vielen Jahren, in denen dieses Duell nicht stattgefunden hat, nun wieder mit neuem Leben füllen wollen“. Nach dem souveränen Sieg am vergangenen Wochenende, wollen die Rothosen gegen Duisburg den erfolgreichen Saisonstart fortsetzen. „Wir reisen mit großer Überzeugung und einer ungebremsten Gier nach Toren an“, so der HSV-Trainer.

#3 Der Ausblick

Nach der Pokal-Partie wartet auf die HSV-Frauen das nächste Liga-Heimspiel am Volksparkstadion. Am Sonnabend, 14. September (Anstoß: 11 Uhr), empfangen die Rothosen den SC Sand. Tickets für das Duell gibt es im Onlineshop.

#4 Die Spielstätte

Das Spiel findet auf der Sportanlage an der Mündelheimerstraße (Mündelheimerstraße 123, 47259 Duisburg) statt. Tickets können im Vorfeld online reserviert und am Spieltag an der Tageskasse abgeholt werden. An der Tageskasse werden keine elektronischen Zahlungsmittel akzeptiert.

Parkplätze stehen „Am neuen Angerbach“ zur Verfügung. Von dort ist die Spielstätte in wenigen Minuten fußläufig erreichbar.

#5 Der Stream

Die Partie wird nicht übertragen.

Quelle 


[Bild: Duisburg_427.jpg]

HSV-Frauen mit Kantersieg im DFB-Pokal

07.09.2024

Die HSV-Frauen haben sich am heutigen Sonnabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals 9:0 gegen den MSV Duisburg durchgesetzt.

Bei sommerlichen 30 Grad dominierten die Hamburgerinnen das Spiel gegen die Landesligistinnen von Beginn an, waren aber in der Anfangsviertelstunde offensiv noch zu ungenau, um sich für den Aufwand zu belohnen.

In der 18. Minute war es dann Vildan Kardesler, die den Torreigen für die Rothosen eröffnete. Nach Vorlage von Sarah Stöckmann stand Kardesler im Fünfmeter-Raum goldrichtig und schob zum 1:0 ein. Nur drei Minuten später erhöhte Amelie Woelki mit der Hacke zum 2:0.

Die HSVerinnen hatten weiterhin ein klares Chancenplus, doch der Hamburger Anhang musste bis in die 36. Minute warten, bis sie wieder jubeln konnten. Nach einer Ecke von Mia Büchele traf Dana Marquardt per Kopf zum 3:0.
Die Duisburgerinnen verteidigten trotzdem weiter leidenschaftlich, hatten gegen die HSV-Offensive aber nur wenig entgegenzusetzen. Exemplarisch: Kurz vor der Halbzeit konnte Christin Meyer nur noch durch ein Duisburger Foul am Abschluss gehindert werden. Den folgerichtigen Elfmeter verwandelte Büchele sicher. Und so ging es mit der klaren 4:0-Führung in die Kabine.

Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Rothosen konsequent im Spiel nach vorne. Und so fiel bereits in der 52. Minute der nächste Treffer. Wieder war es Woelki, die durch einen platzierten Schuss die Führung ausbaute. In der Folge beruhigte sich das Spiel ein wenig, sicherlich auch den ungebrochen heißen Temperaturen geschuldet. Doch07.09.2024
Die HSV-Frauen haben sich am heutigen Sonnabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals 9:0 gegen den MSV Duisburg durchgesetzt.

Bei sommerlichen 30 Grad dominierten die Hamburgerinnen das Spiel gegen die Landesligistinnen von Beginn an, waren aber in der Anfangsviertelstunde offensiv noch zu ungenau, um sich für den Aufwand zu belohnen.

In der 18. Minute war es dann Vildan Kardesler, die den Torreigen für die Rothosen eröffnete. Nach Vorlage von Sarah Stöckmann stand Kardesler im Fünfmeter-Raum goldrichtig und schob zum 1:0 ein. Nur drei Minuten später erhöhte Amelie Woelki mit der Hacke zum 2:0.

Die HSVerinnen hatten weiterhin ein klares Chancenplus, doch der Hamburger Anhang musste bis in die 36. Minute warten, bis sie wieder jubeln konnten. Nach einer Ecke von Mia Büchele traf Dana Marquardt per Kopf zum 3:0.

Die Duisburgerinnen verteidigten trotzdem weiter leidenschaftlich, hatten gegen die HSV-Offensive aber nur wen kurz vor Schluss drehte das Team von Trainer Marwin Bolz noch einmal auf. Innerhalb von nur sechs Minuten fielen gleich vier HSV-Tore. Den Anfang machte Melina Krüger, die sich im Strafraum durchsetzen konnte. Ihren Abschluss-Versuch konnte die MSV-Keeperin zwar noch parieren, den Abpraller verwandelte Krüger dann aber sicher.

Direkt im Anschluss erzielte Christin Meyer ihren Premieren-Treffer im HSV-Dress. Und damit nicht genug, nur eine Minute später folgte HSV-Treffer Nummer zwei für den Sommer-Neuzugang. Den Schlusspunkt einer starken Pokal-Partie setzte Almudena Sierra mit dem 9:0 in der 89. Minute. Nach Hereingabe von Lotta Wrede verwandelte sie aus kurzer Distanz ohne Probleme. 

HSV-Frauen: Zamorano – Stöckmann (55. Machtens), Dönges, Braun, Kirschstein – Büchele (55. Profé), Stoldt, Woelki (55. Wrede), Kardesler (46. Krüger) – Marquardt (55. Sierra), Meyer

MSV Duisburg: Baar - Kroseberg (65. Hirschberger), Carrarini (46. Öztürk), Albrecht, Schweers, Abd El Ruhman (65. Demir), Dedic, Bak, Dierkes (55. Altintepe), Scheidung (46. Locker), Demircan

Tore: 0:1 Kardesler (18.), 0:2 Woelki (20.), 0:3 Marquardt (36.), 0:4 Büchele (Foulelfmeter, 41.), 0:5 Woelki (52.), 0:6 Krüger (82.), 0:7 Meyer (86.), 0:8 Meyer (87.), 0:9 Sierra (89.)

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#23
Wohin geht's bei den HSV-Frauen? So will Hamburg den Aufstieg packen

Der HSV will im Frauenfußball mittelfristig in die erste Liga aufsteigen. Das wollen aktuell aber viele Klubs. Die Frauenfußball-Koordinatorin Saskia Breuer erklärt im Gespräch mit 90min, welchen Plan der HSV verfolgt.

Von Helene Altgelt  | Oct 25, 2024

[Bild: 01jaw3cx58dnfbxgthdy.jpg]
Der HSV hat auch im Frauenfußball ein klares Ziel vor Augen - den Aufstieg / Stuart Franklin/GettyImages

Dieser Artikel ist Teil unserer Serie "Wohin geht's?", bei der wir Frauenfußball-Verantwortliche von verschiedenen Klubs zu ihren Zukunftsplänen befragen. Die bisherigen Artikel:

- Wohin geht's, 1. FC Nürnberg? - Die Zukunft der Club-Frauen 
- Leverkusen-Frauen: Wohin geht's? Schritt für Schritt weg vom Graue-Maus-Image 

Vielleicht kommt auf die Informatiker beim HSV bald Arbeit zu. Aktuell ist es nämlich so: Wer sich über die Frauen beim Hamburger SV informieren will, stößt auf die Seite amateurfussball.hsv.de . Aktuell spielen die HSV-Frauen in der zweiten Bundesliga - das klingt nicht nach Amateuren, ist es im Frauenfußball aber doch.

Ob die Infos zu Kader, Spielplan und Anfahrt bald auch auf der Hauptseite hsv.de zu lesen sind? Bei einem Aufstieg wäre das womöglich der Fall. Die erste Bundesliga ist in Hamburg das erklärte Ziel, zumindest mittelfristig.

90min hat mit der Koordinatorin für Frauenfußball , Saskia Breuer, über die Zukunftspläne der Rothosen gesprochen. Breuer hat ihr Amt im August angetreten. Seitdem hat die 41-Jährige, die früher bereits als U23-Trainerin und im Nachwuchsleistungszentrum an selber Stelle tätig war, alle Hände voll zu tun.

Breuer und der HSV wollen aufsteigen. Allerdings nur mittelfristig, eins der Lieblingswörter von Fußball-Verantwortlichen. Mehr wäre vorerst vielleicht aber auch vermessen, denn der HSV ist im Frauenfußball längst kein Dino, sondern ein Küken.

HSV: Turbulente Geschichte im Frauenfußball - vom Dino zum Küken

2023 stiegen die Hamburgerinnen erst in die 2. Bundesliga auf, und spielten dort prompt um den Aufstieg mit. "Das letzte Jahr war für manche schon überraschend gut. Seit wir unser Engagement im Frauenbereich intensiviert haben, sind wir sportlich schnell gewachsen", sagt Breuer: "Wir müssen aber auch im Blick behalten, dass die Infrastruktur entsprechend mitwächst."
Vor vier Jahren fing der HSV ganz von vorne an, zum zweiten Mal in der Geschichte. Eigentlich hatten die Norddeutschen gute Voraussetzungen, auch im Frauenfußball ein Dino zu werden. 1970 startete das erste Frauenteam, lange vor heutigen Topklubs wie dem VfL Wolfsburg. Hamburg spielte in den 2000er-Jahren in der Bundesliga mit, dann folgte 2012 die Auflösung der Abteilung.

Finanzielle Probleme waren der Hintergrund, das Frauenteam als Belastung. Bei anderen Teams war es ähnlich, Anfang der 2010er-Jahre glaubten nicht viele, dass der Frauenfußball je rentabel werden könne. Es ist nicht so lange her. Saskia Breuer sagt dazu: "Die Geschichte ist jetzt über zehn Jahre her. Wir sind heute ganz anders zusammengewachsen." Jetzt wolle sie den Frauenfußball beim HSV "infrastrukturell und sportlich auf gesunde Füße stellen".

Verbesserungen bei der Infrastruktur: "HSV-Mythos" wird neu gelebt

Am offensichtlichsten ist der Punkt Infrastruktur stets beim Stadion. Zeig mir, wo du spielst, und ich sag dir, wer du bist. Noch letzte Saison spielten die HSV-Frauen vorrangig auf der Paul-Hauenschild-Sportanlage, die nur wenige Fans beherbergen kann und außerhalb von Hamburg liegt. "In Norderstedt war es für die Fans nicht so attraktiv", räumt Breuer ein. Einige Partien konnte der HSV in Eimsbüttel austragen, aber dort wird nun renoviert.

Jetzt spielen die Hamburgerinnen im Schatten des großen Stadions, auf einem Trainingsplatz der Männer. Breuer schwärmt von den Bedingungen: "Wir wollen mehr Sichtbarkeit schaffen und auch mehr Nähe. Das gelingt auf jeden Fall, indem wir hier an den Volkspark gekommen sind", sagt sie.

[Bild: 01jb19fx6mdfwjaq7xyb.jpg]
Das Volksparkstadion: Die HSV-Frauen spielen direkt daneben / Reinaldo Coddou H./GettyImages

Die Verbindung zum Verein sei durch den Umzug nochmal stärker geworden: "Das ist das absolute Herzstück vom HSV, und es ist eine unfassbar schöne Atmosphäre, auf dem Platz zu stehen und auf das Volksparksstadion zu blicken. Man spürt und lebt den HSV-'Mythos'e nochmal ganz anders und intensiver." Ideal wäre für die HSV-Frauen langfristig ein Stadion eines Drittligisten, aber das fehlt in der Hafenstadt.

Wichtiger als der Spielort ist aber noch, was hinter den Kulissen passiert. Breuer lobt die Entwicklungen der letzten Jahre, in den vier Saisons habe sich bereits viel verändert. Gerade beim Staff wolle der HSV aber noch professionellere Bedingungen schaffen. "Wir werden in den nächsten Jahren gerade den athletischen Bereich und physiotherapeutischen Bereich ausbauen müssen", so Breuer.

Nachwuchsarbeit als Alleinstellungsmerkmal des HSV

Einen gut gepflegten Platz und professionelle Bedingungen haben jedoch auch andere. Was ist das Alleinstellungsmerkmal des HSV? Breuer führt den Nachwuchs ins Feld. 28 der 30 Spielerinnen aus dem zweiten Team seien im Klub ausgebildet worden, sagt sie. Im ersten Team ist es immerhin noch knapp die Hälfte. Damit biete der HSV seinen Talenten eine Chance, die es nicht überall gibt.

Der Sprung von Team zwei zu Team eins soll leicht gelingen, die Durchlässigkeit ist hoch. Dafür haben sie beim HSV sogar ein neues Wort erfunden: Perspektivis. Breuer erklärt, dabei handele es sich um "sechs, sieben Perspektivspielerinnen, die sowohl bei den Ersten Frauen aber auch in unserer U20 dabei sind, je nachdem, wo sie gerade am besten gefordert und gefördert werden."

Auch wenn der Schritt zu den Ersten Frauen möglichst reibungslos verlaufen soll, sieht die Realität teils anders aus. Anders als Topteams wie Bayern und Frankfurt hat der HSV nicht den Luxus, die U20 hochklassig in der zweiten Liga spielen zu lassen. Daher ist die Umstellung groß, vor allem im körperlichen Bereich.

"Manchmal haben wir eine junge Spielerin, die vielleicht vom fußballerischen Niveau her schon zweite Liga zocken könnte, aber gegen eine gestandene 25-jährige Spielerin, mit sehr viel Erfahrung und einer anderen Athletik, noch Schwierigkeiten hat, sich durchzusetzen", so Breuer.

Weil es aktuell nicht genug Spielerinnen gibt, hat der Frauenfußball kein A-Jugendkonstrukt. Nicht nur für die Hamburger bedeutet das einen großen Aufwand bei der Heranführung von Talenten an die ersten Spielklassen.

Nachhaltige Entwicklung - oder zu langsam?

Eine solide Nachwuchsarbeit, bessere Infrastruktur und Sichtbarkeit: Das sind die Ziele von Saskia Breuer, um dann irgendwann das oberste Ziel, den Aufstieg, zu erreichen. Mittelfristig. Der HSV setzt damit auf ein ähnliches Konzept wie viele dieser aufstrebenden Vereine in der zweiten Bundesliga. Eine nachhaltige Entwicklung ist das Credo.

Reicht das? Stichwörter wie "Nachhaltigkeit" fallen gerne bei Verantwortlichen. Oft fallen sie aber auch, um zu erklären, warum es aktuell nicht schneller geht. Nicht immer ist tatsächlich das gesunde Wachstum die einzige Sorge, sondern im Hintergrund stehen vielmehr die Finanzen. Nachhaltige Entwicklung oder fehlender Mut, all-in zu gehen: Der Grat ist oft schmal.

Saskia Breuer nimmt ihre Mission beim HSV ernst, das ist ihr im Gespräch anzumerken. Die gebürtige Hamburgerin ist mit viel Herzblut dabei, hat viele Pläne. Unendlich viel Zeit für einen Aufstieg gibt es aber nicht. Von unten drängen bereits weitere Teams: Mainz, Stuttgart, Hertha BSC, und natürlich die Ruhrpottgrößen Borussia Dortmund und Schalke. Einfacher wird es in Zukunft nicht, aufzusteigen.

Saskia Breuer lehnt es aber ab, nun den Vorsprung zu nutzen und einen Aufstieg zu forcieren. "Sicherlich ist es eine Möglichkeit, größtenteils etablierte Spielerinnen einzukaufen, um einen Aufstieg vielleicht schneller zu schaffen. Aber dann würden wir dem widersprechen, was wir die letzten Jahre aufgebaut haben", sagt sie.

Der HSV wolle sich treu bleiben: "Wir wollen mit unseren eigenen Talenten diesen Weg bestreiten und uns dann punktuell durch etablierte Spielerinnen verstärken. Jetzt so ein Hauruck-Verfahren zu machen, von seinen Werten abzuweichen, das ist für uns nicht der passende Weg."

Konzept des HSV wäre bei Erfolg einzigartig

Die Zeit wird schließlich zeigen, ob Breuer recht behält. Gelingt es dem HSV, mit vielen eigenen Talenten aufzusteigen, wäre das ein großer Erfolg. Die Rothosen könnten damit sogar zum Vorbild für weitere Klubs werden.

Schaut man sich die Aufsteiger in die Frauen-Bundesliga in den letzten Jahren an, die sich tatsächlich etablieren konnten, war deren Vorgehensweise anders. Nur RB Leipzig gelang das in den letzten Jahren. Leipzig verstärkte sich dafür mit prominenten - und sicherlich nicht ganz günstigen - Namen, wie der Ex-Wolfsburgerin Sandra Starke.

Allen anderen gelang höchstens eine Existenz als Fahrstuhlklub. Der HSV könnte damit, falls der Plan Früchte trägt, ein Vorreiter für eine nachhaltigere, in den Augen vieler Fans wohl auch sympathischere, Herangehensweise werden. Bleibt der HSV aber stecken, wird es auch kritische Fragen geben.

Aktuelle Saison: Gemischte Bilanz - aber Liga liegt eng beisammen

In dieser Saison muss es aber erstmal nicht um den Aufstieg gehen, der HSV liegt aktuell auf Platz vier. Die Bilanz ist mit drei Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen gemischt. Die Liga scheint diese Saison nochmal enger zusammengerückt, alle mussten mindestens zweimal Punkte liegenlassen.

Sportlich ist die Verbesserung der Infrastruktur für den HSV Fluch und Segen zugleich, erklärt Breuer. Durch die höhere Aufmerksamkeit steigt auch die Nervosität: "Am Wochenende spielen wir hier zu Hause jetzt vor fast 500 Zuschauerinnen und Zuschauern direkt am Volkspark, das macht natürlich auch nochmal etwas mit einer jungen Spielerin."

Im Schatten des Volkparkstadions spielen, das ist ein schönes Bild. Es zeigt, wie der Frauenfußball mehr mit dem restlichen Verein zusammengewachsen ist, mit dem HSV-"Mythos", wie es Breuer ausgedrückt hat.

Im Schatten von etwas stehen, das bedeutet aber auch, nicht die Priorität Nummer Eins zu sein. Gleichzeitig ist das Volksparkstadion, direkt neben dem jetzigen Platz, ein Versprechen. Eines Tages könnten auch die HSV-Frauen dort auflaufen, für ein Highlight-Spiel in der Frauen-Bundesliga .

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