Aufsteiger bringt Offensivstärke mit
Jüngster Trainer, aber zwei der ältesten Spielerinnen: Jena im Check
26.08.24 - 15:48
Willkommen in Jena, wo die gewohnten Altersverhältnisse auf den Kopf gestellt sind: Die Kapitänin ist neun Jahre älter als der Trainer - und die begehrteste Verteidigerin geht noch zur Schule.
Ruhepol: Merza Julevic sorgt mit 34 Jahren für Ordnung im Jenaer Mittelfeld. IMAGO/Christoph Worsch
Wie lief die vergangene Saison?
Die letzten elf Saisonspiele in der 2. Liga verlor Jena allesamt nicht, fuhr acht Siege ein. Mit 58 Toren stellte der Aufsteiger den besten Angriff - nun wollen die Thüringer mit dem jüngsten Profi-Trainer der ersten drei Ligen im Frauen- und Männerbereich weiter positive Schlagzeilen schreiben: Aufstiegscoach Florian Kästner (25) hat längst bewiesen, dass er ein Team führen kann.
Was war auf dem Transfermarkt los?
Der Kern des Kaders konnte gehalten werden. Zudem wurde das Team punktuell verstärkt, etwa durch die österreichische Auswahltorhüterin Mariella El Sherif (Sturm Graz). Sie duelliert sich mit der ebenfalls erst 19-jährigen Aufstiegskeeperin Jasmin Janning um den Platz zwischen den Pfosten.
Fürs Mittelfeld kam Noemi Gentile mit der Erfahrung von 45 Bundesligapartien aus Sand, während sich die neue Verteidigerin Toma Ihlenburg bei Zweitligist Meppen mit acht Saisontoren einen Namen als defensive Torjägerin gemacht hat.
Von den Stammspielerinnen der Vorsaison verließ nur Jette ter Horst gen Essen den Klub.
Auf wen kommt es besonders an?
Im Fokus stehen das 16-jährige Abwehr-Top-Talent Felicia Sträßer , das noch zur Schule geht, und die mehr als doppelt so alte Kapitänin Merza Julevic (34). Noch älter in der Bundesliga ist außer Bayerns Linda Sembrant (37) übrigens nur Laura Kiontke (35), Reservekeeperin bei - natürlich - Jena.
Stürmerin Luca Birkholz (13 Saisontreffer) muss beweisen, dass sie auch im Oberhaus eine Torjägerin sein kann. Im Abstiegskampf hilft dem Kader wie immer auch, wenn die Torhüterin - ob El Sherif oder Janning - im einen oder anderen Spiel über sich hinauswächst.
Die kicker-Prognose
Das Saisonziel bleibt bescheiden: Klassenerhalt. Eine Saison wie 2021/22, als Jena mit nur fünf Punkten als Letzter direkt wieder abstieg, soll sich nicht wiederholen. Platz 10 oder 11 ist realistisch.
SM, pab
Quelle
Nun gibt Pätzold die Richtung vor
Ohne Senß, aber mit reichlich Talent: Bayer 04 Leverkusen im Check
Nach Platz 6 in der Vorsaison greift die Werkself wieder an. Ohne Strategin und Anführerin Elisa Senß, aber mit viel Optimismus, reichlich Talent - und einigen neuen Gesichtern. Auf und neben dem Platz.
Jung und begabt im Mittelfeld: Julie Jorde (li.) und Karolina Lea Vilhjalmsdottir. IMAGO/Newspix
Wie lief die vergangene Saison?
Die vorangegangene Spielzeit lief nicht schlecht, aber auch nicht überragend gut. Letztlich ging die Werkself auf Tabellenplatz 6 ins Ziel, wobei sie sowohl in der Hin- als auch in der Rückrunde Rang 7 belegte. Bayer setzte Duftmarken, scheiterte aber erneut daran, den großen Klubs der Liga wirklich in die Quere zu kommen. Dem Team des inzwischen zu Aston Villa weitergezogenen Trainers Robert de Pauw fehlten letztlich 13 Zähler zu Europapokal-Platz 3. Immer wieder wurden Punkte abgegeben - auch gegen die kleineren Vereine der Bundesliga.
Was war auf dem Transfermarkt los?
Nicht nur Coach Roberto Pätzold, zuvor nie im Frauenfußball tätig , ist neu, sondern auch einige Spielerinnen. Mit Vanessa Haim vom 1. FC Nürnberg, Cornelia Kramer von HB Köge und Caroline Kehrer vom SC Braga schlossen sich gleich mehrere Angreiferinnen der Werkself an.
Außerdem kam Katharina Piljic von Liga-Konkurrent SGS Essen. Sie ist sowohl im zentralen Mittelfeld als auch in der Verteidigung einsetzbar und gilt als großes Talent. Künftig könnte sie neben der spielstarken Sofie Zdebel im Mittelfeldzentrum wirken. Eine weitere Option für diesen Posten ist die vom RSC Anderlecht geholte Juliette Vidal . Wie plant Pätzold? Sicher ist, dass er die Schaltzentrale nach dem Abgang der überragenden Strategin und Kapitänin Elisa Senß umbauen muss.
Dass die Nationalspielerin zu Eintracht Frankfurt weiterzog, schmerzt Leverkusen, wenngleich Pätzold sagt: "Die Qualität in unserem Kader ist so groß, dass wir ihren Abgang als Team gemeinschaftlich kompensieren können. So ein Abgang bietet immer auch Gelegenheiten für andere Spielerinnen, mehr Einsatzzeit zu erhalten und mehr Verantwortung zu übernehmen."
Wohl wahr. Abzuwarten indes ist, wie das gelingt. Diese Frage stellt sich auch im Angriff, in dem die wuchtige Nikola Karczewska (Leihende von Tottenham Hotspur, nun bei der AC Mailand) fortan fehlt. Mit zehn Ligatoren war sie 2023/24 Bayers beste Schützin. Ihren Job müssen nun andere Spielerinnen erledigen. Möglich ist, dass Pätzold fortan mit einem Zweiersturm spielen lässt: Kramer und Kehrer durften sich in der Vorbereitung öfter zusammen probieren.
Auf wen kommt es besonders an?
Dass Karolina Lea Vilhjalmsdottir , die vom FC Bayern für ein weiteres Jahr geliehen ist, und Emilie Bragstad , die vom FCB fest verpflichtet wurde, bleiben, war ein wichtiger Schritt. Bragstad soll dabei helfen, die Abwehr zu sichern, während Vilhjalmsdottir - wie schon 2023/24, als sie mit Karczewska Leverkusens Top-Scorerin war (zwölf Torbeteiligungen) - in der Offensive wirken soll.
Allerdings ist klar: Das Wohl und Wehe von Bayer hängt nicht nur von diesem Duo ab. Die Verantwortung muss im Kader verteilt werden. Und da rücken unweigerlich auch Friederike Repohl im Tor, Janou Levels auf der linken Defensivseite oder Antreiberin Kristin Kögel in den Fokus.
Sollte Talent Loreen Bender , ebenso wie Zdebel bei der U-20-WM in diesem Sommer, ihre gute Entwicklung fortsetzen, wäre das weiteres Plus für Bayer. Wichtig wird zudem, dass sich eine neue Torjägerin findet. Sowohl Kehrer als auch Kramer zeigten in der Vorbereitung zumindest gute Ansätze.
Die kicker-Prognose
Für Leverkusen geht es darum, in die Top 5 zurückzukehren. Interessant wird, wie schnell sich das Team ohne Anführerin und Rhythmusgeberin Senß findet.
Pätzold sagt: "Wir wollen mindestens genauso gut abschließen wie in der vergangenen Saison und im Idealfall den Abstand nach oben weiter verkürzen. Nach den vielen personellen Veränderungen kommt es darauf an, dass wir uns schnell als Team finden und eine eigene Identität erarbeiten. Wir möchten außerdem unseren jungen Spielerinnen mehr Einsatzzeiten geben."
Reichlich Talent ist vorhanden, abzuwarten ist, wie konsequent die Werkself auftritt. Platz 5 ist ihr aber zuzutrauen.
leel
Quelle
Jüngster Trainer, aber zwei der ältesten Spielerinnen: Jena im Check
26.08.24 - 15:48
Willkommen in Jena, wo die gewohnten Altersverhältnisse auf den Kopf gestellt sind: Die Kapitänin ist neun Jahre älter als der Trainer - und die begehrteste Verteidigerin geht noch zur Schule.
Ruhepol: Merza Julevic sorgt mit 34 Jahren für Ordnung im Jenaer Mittelfeld. IMAGO/Christoph Worsch
Wie lief die vergangene Saison?
Die letzten elf Saisonspiele in der 2. Liga verlor Jena allesamt nicht, fuhr acht Siege ein. Mit 58 Toren stellte der Aufsteiger den besten Angriff - nun wollen die Thüringer mit dem jüngsten Profi-Trainer der ersten drei Ligen im Frauen- und Männerbereich weiter positive Schlagzeilen schreiben: Aufstiegscoach Florian Kästner (25) hat längst bewiesen, dass er ein Team führen kann.
Was war auf dem Transfermarkt los?
Der Kern des Kaders konnte gehalten werden. Zudem wurde das Team punktuell verstärkt, etwa durch die österreichische Auswahltorhüterin Mariella El Sherif (Sturm Graz). Sie duelliert sich mit der ebenfalls erst 19-jährigen Aufstiegskeeperin Jasmin Janning um den Platz zwischen den Pfosten.
Fürs Mittelfeld kam Noemi Gentile mit der Erfahrung von 45 Bundesligapartien aus Sand, während sich die neue Verteidigerin Toma Ihlenburg bei Zweitligist Meppen mit acht Saisontoren einen Namen als defensive Torjägerin gemacht hat.
Von den Stammspielerinnen der Vorsaison verließ nur Jette ter Horst gen Essen den Klub.
Auf wen kommt es besonders an?
Im Fokus stehen das 16-jährige Abwehr-Top-Talent Felicia Sträßer , das noch zur Schule geht, und die mehr als doppelt so alte Kapitänin Merza Julevic (34). Noch älter in der Bundesliga ist außer Bayerns Linda Sembrant (37) übrigens nur Laura Kiontke (35), Reservekeeperin bei - natürlich - Jena.
Stürmerin Luca Birkholz (13 Saisontreffer) muss beweisen, dass sie auch im Oberhaus eine Torjägerin sein kann. Im Abstiegskampf hilft dem Kader wie immer auch, wenn die Torhüterin - ob El Sherif oder Janning - im einen oder anderen Spiel über sich hinauswächst.
Die kicker-Prognose
Das Saisonziel bleibt bescheiden: Klassenerhalt. Eine Saison wie 2021/22, als Jena mit nur fünf Punkten als Letzter direkt wieder abstieg, soll sich nicht wiederholen. Platz 10 oder 11 ist realistisch.
SM, pab
Quelle
Nun gibt Pätzold die Richtung vor
Ohne Senß, aber mit reichlich Talent: Bayer 04 Leverkusen im Check
Nach Platz 6 in der Vorsaison greift die Werkself wieder an. Ohne Strategin und Anführerin Elisa Senß, aber mit viel Optimismus, reichlich Talent - und einigen neuen Gesichtern. Auf und neben dem Platz.
Jung und begabt im Mittelfeld: Julie Jorde (li.) und Karolina Lea Vilhjalmsdottir. IMAGO/Newspix
Wie lief die vergangene Saison?
Die vorangegangene Spielzeit lief nicht schlecht, aber auch nicht überragend gut. Letztlich ging die Werkself auf Tabellenplatz 6 ins Ziel, wobei sie sowohl in der Hin- als auch in der Rückrunde Rang 7 belegte. Bayer setzte Duftmarken, scheiterte aber erneut daran, den großen Klubs der Liga wirklich in die Quere zu kommen. Dem Team des inzwischen zu Aston Villa weitergezogenen Trainers Robert de Pauw fehlten letztlich 13 Zähler zu Europapokal-Platz 3. Immer wieder wurden Punkte abgegeben - auch gegen die kleineren Vereine der Bundesliga.
Was war auf dem Transfermarkt los?
Nicht nur Coach Roberto Pätzold, zuvor nie im Frauenfußball tätig , ist neu, sondern auch einige Spielerinnen. Mit Vanessa Haim vom 1. FC Nürnberg, Cornelia Kramer von HB Köge und Caroline Kehrer vom SC Braga schlossen sich gleich mehrere Angreiferinnen der Werkself an.
Außerdem kam Katharina Piljic von Liga-Konkurrent SGS Essen. Sie ist sowohl im zentralen Mittelfeld als auch in der Verteidigung einsetzbar und gilt als großes Talent. Künftig könnte sie neben der spielstarken Sofie Zdebel im Mittelfeldzentrum wirken. Eine weitere Option für diesen Posten ist die vom RSC Anderlecht geholte Juliette Vidal . Wie plant Pätzold? Sicher ist, dass er die Schaltzentrale nach dem Abgang der überragenden Strategin und Kapitänin Elisa Senß umbauen muss.
Dass die Nationalspielerin zu Eintracht Frankfurt weiterzog, schmerzt Leverkusen, wenngleich Pätzold sagt: "Die Qualität in unserem Kader ist so groß, dass wir ihren Abgang als Team gemeinschaftlich kompensieren können. So ein Abgang bietet immer auch Gelegenheiten für andere Spielerinnen, mehr Einsatzzeit zu erhalten und mehr Verantwortung zu übernehmen."
Wohl wahr. Abzuwarten indes ist, wie das gelingt. Diese Frage stellt sich auch im Angriff, in dem die wuchtige Nikola Karczewska (Leihende von Tottenham Hotspur, nun bei der AC Mailand) fortan fehlt. Mit zehn Ligatoren war sie 2023/24 Bayers beste Schützin. Ihren Job müssen nun andere Spielerinnen erledigen. Möglich ist, dass Pätzold fortan mit einem Zweiersturm spielen lässt: Kramer und Kehrer durften sich in der Vorbereitung öfter zusammen probieren.
Auf wen kommt es besonders an?
Dass Karolina Lea Vilhjalmsdottir , die vom FC Bayern für ein weiteres Jahr geliehen ist, und Emilie Bragstad , die vom FCB fest verpflichtet wurde, bleiben, war ein wichtiger Schritt. Bragstad soll dabei helfen, die Abwehr zu sichern, während Vilhjalmsdottir - wie schon 2023/24, als sie mit Karczewska Leverkusens Top-Scorerin war (zwölf Torbeteiligungen) - in der Offensive wirken soll.
Allerdings ist klar: Das Wohl und Wehe von Bayer hängt nicht nur von diesem Duo ab. Die Verantwortung muss im Kader verteilt werden. Und da rücken unweigerlich auch Friederike Repohl im Tor, Janou Levels auf der linken Defensivseite oder Antreiberin Kristin Kögel in den Fokus.
Sollte Talent Loreen Bender , ebenso wie Zdebel bei der U-20-WM in diesem Sommer, ihre gute Entwicklung fortsetzen, wäre das weiteres Plus für Bayer. Wichtig wird zudem, dass sich eine neue Torjägerin findet. Sowohl Kehrer als auch Kramer zeigten in der Vorbereitung zumindest gute Ansätze.
Die kicker-Prognose
Für Leverkusen geht es darum, in die Top 5 zurückzukehren. Interessant wird, wie schnell sich das Team ohne Anführerin und Rhythmusgeberin Senß findet.
Pätzold sagt: "Wir wollen mindestens genauso gut abschließen wie in der vergangenen Saison und im Idealfall den Abstand nach oben weiter verkürzen. Nach den vielen personellen Veränderungen kommt es darauf an, dass wir uns schnell als Team finden und eine eigene Identität erarbeiten. Wir möchten außerdem unseren jungen Spielerinnen mehr Einsatzzeiten geben."
Reichlich Talent ist vorhanden, abzuwarten ist, wie konsequent die Werkself auftritt. Platz 5 ist ihr aber zuzutrauen.
leel
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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