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FIFA Frauen WM in Australien und Neuseeland 2023

#48
Finale :

Hemp trifft früh nur die Latte - Jenni vergibt Elfmeter
Olgas Schrägschuss sitzt: Spanien ist erstmals Weltmeister

Spanien setzte sich in Sydney die Krone auf und ist erstmals Weltmeister. Die Furia Roja besiegte im Finale England nach einem über weite Strecken dominanten Vortrag und klarem Chancenplus hoch verdient mit 1:0.

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Die Führung für Spanien: Kapitänin Olga dreht jubelnd ab. IMAGO/AAP

Spaniens Coach Jorge Vilda nahm im Vergleich zum in einer turbulenten Schlussphase entschiedenen 2:1 gegen Schweden einen Personaltausch vor: Salma schlüpfte aus der Edeljoker-Rolle und verdrängte Alexia auf die Bank.

Auf Seiten der Engländerinnen, die auf dem Weg ins Finale alle Spiele gewonnen hatten, setzte Trainerin Sarina Wiegman nach dem 3:1-Erfolg über Gastgeber Australien auf ihre erfolgreiche Elf. Wieder dabei war Shootingstar James, die ihre Rotsperre verbüßt hatte, aber mit der Bank vorlieb nehmen musste.

Unter der Leitung von Schiedsrichterin Tori Penso aus den USA, die als erste Unparteiische bei einer WM nach einem Halbfinale auch das Finale pfiff, begannen die Lionesses im Vorwärtsgang, Hemp prüfte schnell Colls Stellungsspiel (5.). Mit ihrer Technik und Kombinationssicherheit setzten auch die Ibererinnen offensiv erste Akzente, ließen aber die Präzision im letzten Drittel vermissen - auf beiden Seiten lief der Motor noch nicht so richtig rund, die Anspannung und Bedeutung der Partie war zu spüren.

Das Spiel nimmt Fahrt auf: Hemp an die Latte, Redondo fahrlässig

Nach einer knappen Viertelstunde kristallisierten sich die Charakter-Eigenschaften der beiden Teams immer mehr heraus, England begegnete Spaniens Spiel- und Kombinationsstärke mit Lauffreude und phasenweise hohem Pressing. Und die ersten Großchancen stellten sich ein: Die agile Hemp knallte das Leder nach Dalys Ablage an die Latte (16.), nahezu im Gegenzug musste es nach einer Flügelattacke 1:0 für die Vilda-Schützlinge stehen, doch Salma traf den Ball im Fünfer nicht und Redondos zu unplatzierten Abschluss parierte Earps (17.).

Olga nutzt Bronzes Ballverlust

Spanien wurde dominanter, die Lionesses aber standen defensiv über weite Strecken sicher. Bis zu einem unnötigen Ballverlust von Bronze, die sich bei einem Solo aus der eigenen Abwehr im Mittelfeld festrannte. Mit Folgen: Die hinterlaufende Olga veredelte aus halblinker Position ein Zuspiel von Mariona mit einem perfekten Schrägschuss ins rechte unter Eck (29.).

Was folgte, war cooler Ballbesitzfußball der Furia Roja, die Engländerinnen hechelten nur hinterher. Das einzig Positive aus Sicht der Wiegman-Elf, die bis zur Pause kaum noch zum Zug kam: Weil Teresas Volleyabnahme daneben flog (36.) und Salma Sekunden vor der Pause nur den Außenpfosten traf (45.+1), stand es beim Kabinengang nur 1:0.

Doppelwechsel: James und Kelly kommen

Wiegman reagierte, mit Wiederanpfiff standen James und Kelly für Russo und Daly auf dem Rasen. Auf dem ging es aber zunächst gleich wieder in Richtung eigenes Tor, Earps verhinderte per famoser Parade bei Marionas 16-Meter-Schuss Spaniens zweites Tor (50.). Auf der Gegenseite kamen die Lionesses endlich einmal wieder durch, einem möglichen Hemp-Treffer wäre wohl aber die Anerkennung wegen Abseits verwehrt geblieben (54.).

Jenni scheitert vom Punkt an Earps

Aber: Diese Aktion zeigte, dass das Finale längst nicht entschieden war. Die Engländerinnen wussten mit Kampfkraft nun zumindest phasenweise die spielerische Überlegenheit ihrer Kontrahentinnen zu kompensieren. Die Furia Roja tat gut daran, den Vorwärtsgang nicht zu vergessen: Aitana näherte sich per Fernschuss dem 2:0 an (62.), das erst recht Jenni auf dem Fuß hatte, als es nach Handspiel von Walsh und Überprüfung in der Review-Area Elfmeter gab - doch Earps roch den Braten, parierte und hielt ihr Team im Spiel (70.).

James vergibt einzige Ausgleichschance

Nach diesem Erfolgserlebnis war England im Aufwind, die Wiegman-Elf bedrängte ihre Gegnerinnen nun mit Wucht. In der starken Phase der Lionesses machte erstmals James so richtig auf sich aufmerksam, Coll lenkte den Linksschuss der 21-Jährigen aber klasse über die Latte (76.).

Es sollte die einzige Ausgleichschance der Engländerinnen bleiben, die gegen die sattelfeste Defensive der Ibererinnen kaum mehr ins letzte Drittel fanden. Vielmehr agierte die Furia Roja nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Nach 14-minütiger Nachspielzeit inklusive einer weiteren klasse Parade von Earps gegen Batlie (90.+2) stand der hoch verdiente Sieg der Spanierinnen fest, die zum ersten Mal in ihrer Geschichte den WM-Titel feiern.

Quelle 


Kommentar :

Kommentar
Das zeigt, wie stark die Spanierinnen wirklich sind

Spanien hat es gegen alle Widerstände geschafft und erstmals einen Titel gewonnen. Die Bestätigung immer da gewesener Qualitäten - und Werbung für den Frauenfußball. Ein Kommentar von kicker-Reporter Gunnar Meggers.

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Von Weltfußballerin zu Weltmeisterin: Alexia Putellas. IMAGO/Schwörer Pressefoto

Jetzt haben sie es geschafft! Die spanische Nationalmannschaft hat ihren ersten Titel gewonnen! Die iberische Spielkultur behält - wenn auch nur denkbar knapp - die Oberhand über englische Kampfkraft und Teamspirit. Die Spanierinnen werden in diesem Jahr für das belohnt, was sie eigentlich schon seit Jahren beherrschen wie keine andere Mannschaft: gepflegter, und technisch feiner Fußball. Nur die Tore fehlten oft - und die Durchschlagskraft. Diesmal hat's gepasst, weil auch die Defensive endlich Weltklasse-Format erreichte.

Nehmerqualitäten treffen auf Spielfreude

Im Turnierverlauf schien der Titel schon ganz weit entfernt zu sein: Die Gruppe hatte der Weltmeister nur als Zweiter abgeschlossen, war von Japan im Gruppenspiel mit 0:4 vom Platz gefegt worden. Aber Spanien zog seine Schlüsse aus dieser Niederlage und stand wieder auf. Auch das zeichnet Champions aus.

Hinzu kommt: Spanien hat Freude am Fußball. Und bringt diese Freude auf den Platz. Im vergangenen Jahr unterlagen sie in der Gruppenphase gegen ein cleveres deutsches Team mit 0:2 und im Viertelfinale mit 1:2 nach Verlängerung gegen den heutigen Finalgegner. In diesem Jahr haben sie das Blatt gewendet. Und das trotz der Querelen der vergangenen Monate.

Auf der einen Seite stand das Trainerteam um den umstrittenen Chefcoach Jorge Vilda, auf der anderen Seite die Mannschaft. Top-Spielerinnen wie Barcelonas Verteidigerin Mapi Leon fehlten im spanischen Kader. Eigentlich keine guten Voraussetzungen für ein gedeihliches Miteinander. Und trotzdem hat es funktioniert. Das zeigt, wie stark die Spanierinnen wirklich sind. Chapeau!
Lionesses und Roja machen Werbung für den Frauenfußball

Respekt aber auch vor England. Die Mannschaft von Trainerin Sarina Wiegman erreichte innerhalb von 13 Monaten das zweite Finale eines großen Turniers. Im vergangenen Jahr hatten die Engländerinnen Glück, waren gegen Deutschland im Finale nicht unbedingt das bessere Team, setzten sich aber doch durch. England hat sich auch in Australien durch das Turnier gearbeitet. Diesmal fehlte ihnen ganz zum Schluss aber das Glück. In Europa könnte trotzdem erstmal kein Vorbeikommen an den Engländerinnen sein.

Trotzdem: Das Finale war eine Werbung für den Frauenfußball und ein Spiegelbild sowie ein toller Abschluss der vier Fußball-Festwochen in Australien und Neuseeland!

Quelle 


Zusammenfassung 
Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10
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