WM Splitter :
Starke TV-Quote zum WM-Auftakt der DFB-Frauen
Gegen Marokko schauen über 5,5 Mio. TV-Zuschauer im Schnitt
Marktanteil von über 60 Prozent
Von Simon Zimmermann | Jul 25, 2023
Popp und Co. locken viele TV-Zuschauer an / Visionhaus/GettyImages
Lange war nicht sicher, ob die Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland im deutschen TV übertragen wird. Nach zähen Verhandlungen haben sich ARD und ZDF schließlich mit der FIFA geeinigt. Belohnt wurden die Öffentlich-Rechtlichen beim ersten Spiel der DFB-Frauen mit einer starken Quote.
Der Marktanteil beim 6:0-Sieg über Marokko lag bei 60,4 Prozent. Im Schnitt schauten 5,61 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher den Erfolg der Nationalmannschaft.
Zum Vergleich: Beim Länderspiel der Männer am 12. Juni gegen die Ukraine (3:3) schalteten 4,57 Millionen Zuschauer im Schnitt ein. Das Testspiel wurde um 18 Uhr angepfiffen. Das erste Spiel der DFB-Frauen startete um 10.30 Uhr vormittags. Der Test der deutschen Männer wenige Tage später in Polen (0:1), angepfiffen um 20.45 Uhr, hatte nur knapp mehr TV-Zuschauer. 5,92 Millionen schalteten im Schnitt ein.
Quoten von ein bis zwei Millionen Euro sind um die Vormittags-Sendezeit normal. Die WM verspricht aus deutscher TV-Sicht also zum Hit zu werden. Ähnlich war es schon bei der Europameisterschaft im vergangenen Sommer. Damals sahen 5,95 Millionen TV-Zuschauer das erste Grupenspiel gegen Dänemark. Anpfiff war um 21 Uhr.
Weiter geht es für die DFB-Frauen im zweiten Gruppenspiel am Sonntag gegen Kolumbien. Um 11.30 Uhr wird die Partie angepfiffen - und könnte noch deutlich mehr Menschen vor den Fernseher locken.
Quelle
1. Spieltag der Frauen-WM 2023: Die Überraschungen & Enttäuschungen
Von Helene Altgelt | Jul 25, 2023
Eine der großen Überraschungen: Neuseelands Sieg gegen Norwegen / Phil Walter/GettyImages
Der erste Spieltag der Frauen-WM 2023 ist bereits gespielt, und nicht mit jedem Ergebnis hätte man rechnen können. Von wackeren Underdogs und mutigen Gastgeberinnen hin zu blassen Favoriten - das sind die Überraschungen und Enttäuschungen vom ersten Spieltag.
Überraschung: Die Underdogs schlagen sich gut
Enttäuschung: Norwegen schleppt die EM-Probleme weiterhin mit sich
Überraschung: Spanien, Japan und Brasilien bringen Fans zum Schwärmen
Enttäuschung: Die Kommunikation der Entscheidungen erfüllt die ErVARtungen nicht
Überraschung: Deutschland gewinnt höher als gedacht
1. Überraschung: Die Underdogs schlagen sich gut
Mit der Aufstockung der WM auf 32 Teams kam die Sorge auf, ob nicht die Qualität in der Breite leiden würde. War die FIFA den Schritt zu früh gegangen? Würden bei dieser WM Resultate wie das 13:0 der USA gegen Thailand vor vier Jahren häufiger auftauchen? Nach einem Spieltag ist es zu früh für eine endgültige Einschätzung, aber viele WM-Debütanten und Underdogs schlagen sich beachtlich.
Der WM-Auftakt für England und Frankreich sah auf dem Papier machbar aus: Gegen Haiti und Jamaika waren die beiden Teams haushoch favorisiert. Aber ein Spaziergang wurde es trotzdem nicht. Während England sich gegen Haiti zu einem knappen 1:0 quälte - im echten WM-Stil natürlich per Elfmeter -, kam Frankreich sogar nur zu einem torlosen Unentschieden.
Haiti feierte gegen Sarina Wiegmans Europameisterinnen das WM-Debüt, und angesichts der Schlagkraft der englischen Offensive bei der letzten EM befürchteten einige ein hohes Ergebnis. Stattdessen schlug sich Haiti gut, und dass sie nur ein Tor kassierten, lag nicht nur an Englands Chancenwucher.
Besonders Mittelfeldspielerin Melchie Dumornay zeigte, warum sie zu den größten Talenten bei dieser WM zählt. Dumornay war sowohl offensiv als auch defensiv überall und sorgte dafür, dass England kaum durch das Mittelfeld kam. Ab diesem Sommer spielt die 19-Jährige für Olympique Lyonnais, was bereits seit Jahren ihr Traum gewesen war - nach der WM hätte es sicher noch mehr Interessenten gegeben.
Am Ende konnte sich England sogar bei Mary Earps bedanken, dass sie nicht mit einem Unentschieden vom Platz gingen. Das sah bei Frankreich anders aus, die gegen ein gut organisiertes Jamaika keine Räume fanden. Auch Südafrika machte es gegen Schweden gut und kassierte erst in der letzten Minute ein Tor, und Irland zeigte gegen Australien ein starkes WM-Debüt.
Trotz des berechtigten Lobes muss man auch gestehen, dass keiner der acht Debütanten am ersten Spieltag ein Tor schießen konnte. Während Haiti und Co. starke Leistungen zeigten, taten sich Sambia, Panama und Costa Rica schwerer - aber unter dem Strich ist deutlich zu sehen, dass die "Kleinen" aufschließen.
2. Enttäuschung: Norwegen schleppt die EM-Probleme weiterhin mit sich
Norwegen ist für viele Fans ein Mysterium. Bei kaum einem anderen Land ist die Diskrepanz zwischen individueller Klasse und Leistung des Teams so groß. Norwegens Fußballerinnen gewinnen in Spanien, England oder Frankreich reihenweise Auszeichungen als beste Spielerin der Saison und sind Leistungsträgerinnen in den stärksten Teams Europas.
Aber im Trikot der landslag, des Nationalteams, ist alles anders. In der Offensive läuft wenig zusammen, Gefahr entsteht meist durch Momente der individuellen Brillanz. Und defensiv steht Norwegen oft völlig neben sich, die Zuordnung der Verteidigerinnen stimmt nicht und die defensive Mittelfeldspielerin Ingrid Engen ist oft so isoliert wie die Bevölkerung von Spitzbergen.
Wer die EM verfolgt hat, dem wird all das sehr bekannt vorkommen. Auch der Trainerwechsel scheint wenig geändert zu haben, Hege Riise steht genau wie ihr Vorgänger stark in der Kritik. Die Taktik war beim 0:1 gegen Gastgeber Neuseeland desaströs, das steht außer Frage. Aber nur an der Trainerposition kann es auch nicht liegen.
Eine Niederlage gegen den Gastgeber - für Norwegen war das Auftaktspiel ein unangenehmes Déjà-vu, auch wenn die Schlappe weniger herb ausfiel als das 0:8 gegen England bei der EM. Gegen die Schweiz müssen unbedingt drei Punkte her, ansonsten droht erneut ein frühes Aus.
3. Überraschung: Spanien, Japan und Brasilien bringen Fans zum Schwärmen
Während sich viele Favoriten schwertaten, zeigten drei Teams spielerisch eine ganz starke Leistung und brachten Liebhaber des Kombinationsfußballs ins Schwärmen. Die Rede ist von Spanien, Japan und Brasilien.
Spanien musste sich gegen Costa Rica eigentlich nur eine Sache ankreiden: Die Chancenverwertung. Torhüterin Solara machte ihnen das Leben denkbar schwer, aber von 46 Schüssen könnte man dennoch mehr als drei Tore erwarten. Bis auf die Präzision im Abschluss zeigte Spanien aber eine Top-Leistung, angeführt von der überragenden Aitana Bonmati im Mittelfeld. Tiki-Taka, wie man es sich ausmalt, ständig in Bewegung und flüssig gespielt.
Auch Japan zeigte bei dem 5:0 gegen Sambia einige fantastische Kombinationen. Sambia hatten viele nach den guten Leistungen in der Vorbereitung als mögliches Überraschungsteam auf dem Zettel, aber gegen Japan hatten sie nicht den Hauch einer Chance. Die Japanerinnen nutzten alle Mittel, um die gegnerische Defensive nach allen Regeln der Kunst zu sezieren: Steilpässe, Seitenverlagerungen, scharfe Hereingaben. All das auf einem sehr hohen Niveau, präzise ausgeführt und gepaart mit herausragender Technik. Wer bei Spanien gegen Japan am 31.07. (9 Uhr) nicht einschaltet, hat den Fußball nie geliebt!
Wer den Fußball und seine Schönheit definitiv liebt, ist Brasilien. Die Selecao gewann dank eines Hattricks von Ary Borges mit 4:0 gegen Panama. Die beste Aktion von ihr war aber keines der Tore, sondern ihr Assist zum 3:0. Es war ein Spielzug, wie er auch im Louvre hängen könnte, mit zweimal Hacke, mehrfachem Zurücklegen und nur so wenigen Ballkontakten wie gerade nötig. Kein Wunder, dass Trainerin Pia Sundhage spontan vor Freude ein kleines Tänzchen aufführte.
4. Enttäuschung: Die Kommunikation der Entscheidungen erfüllt die ErVARtungen nicht
Der VAR steht alle Jahre wieder bei großen Turnieren in der Kritik: zu langsam, zu kleinlich... Bei der WM sollte alles besser werden, denn die Schiedsrichter*innen erklären ihre Entscheidungen - das soll für mehr Transparenz sorgen, denn in vielen Fällen wissen die Zuschauer nicht so wirklich, was überhaupt überprüft wird.
Das ist allerdings immer noch oft der Fall: Die Erklärungen beschränken sich auf das Minimum (Abseits: ja oder nein), und im Stadion ist die Durchsage akustisch oft nicht zu verstehen. Gerade bei komplizierten Fällen wäre es wichtig, mehr zu kommunizieren.
Nur ein Beispiel von vielen: Bei dem Spiel von Sambia gegen Japan sollte Japan eigentlich ein Elfmeter zugesprochen werden, und Sambias Torhüterin sah die gelbe Karte. Der Elfer wurde dann wegen Abseits zurückgenommen, die gelbe Karte aber nicht. Das lag daran, dass sie als Unsportlichkeit, und nicht als Verhinderung einer klaren Torchance gewertet wurde. Erklärt wurde das aber nicht. Und da die meisten Zuschauer wohl nicht das FIFA-Regelwerk zum Frühstück verspeist hatten und davon ausgingen, dass die Karte ebenfalls rückgängig gemacht wurde, war die Verwirrung groß, als Sambias Torhüterin nochmal gelb sah und vom Platz musste.
5. Überraschung: Deutschland gewinnt höher als gedacht
Außerhalb von Deutschland hielt sich die Überraschung über den deutlichen 6:0-Sieg gegen Marokko in Grenzen: "Da ist also das echte Deutschland wieder, bei den Turnieren ist immer mit ihnen zu rechnen, war ja klar", so der Tenor.
In Deutschland war der Optimismus vor dem Spiel eher weniger groß, viele rechneten mit einem knappen Auftakt. Schließlich hatten sich auch die anderen Favoriten nicht gerade mit Ruhm bekleckert, und die Vorbereitungsspiele zeigten viele Schwachstellen auf.
Als es darauf ankam, war Deutschland aber da. Alexandra Popp, die im Training zuletzt die Zielsicherheit vermissen ließ, hatte sich die Tore offenbar für das Auftaktspiel aufgehoben. Die Defensive wackelte in einigen Szenen, aber insgesamt war es ein souveräner Auftritt mit einer starken Leistung der Offensive.
Eine Überraschung zu Beginn - genau wie bei der EM, als der 4:0-Auftaktsieg gegen Dänemark für die gleiche Mischung aus Verblüffung und Euphorie sorgte. Nun ist Marokko nicht der stärkste Gruppengegner, aber ein solcher Auftakt kann trotzdem nicht schaden. Sowohl, was das Selbstbewusstsein des Teams angeht, als auch im Hinblick auf die WM-Stimmung in Deutschland.
Quelle
25.07.2023 - 19:00 Uhr | News | Quelle: BBC sd
Spannungen: Norwegens Caroline Graham Hansen fühlt sich «nicht respektiert»
©IMAGO
Die norwegische Mannschaft galt bei der Weltmeisterschaft weithin als Favorit, um ihre Gruppe zu gewinnen und weit im Turnier zu kommen.
Nach zwei Spielen im Turnier drohen ihre Ambitionen jedoch zu scheitern.
Nicht nur, dass der norwegische Weltmeister von 1995 das Schlusslicht der Gruppe A ist und ein frühes Ausscheiden droht, auch innerhalb der Mannschaft von Trainerin Hege Riise scheinen sich Risse zu bilden.
Flügelspielerin Caroline Graham Hansen, eine der Starspielerinnen des Teams, machte ihre Gefühle deutlich, nachdem sie beim torlosen Unentschieden gegen die Schweiz am Dienstag in Hamilton nicht in der Startaufstellung stand.
"Ich habe das Gefühl, dass ich ein Jahr lang auf herablassende Weise behandelt wurde. Mir wurde kein Respekt gezeigt", sagte sie gegenüber Viaplay nach dem Spiel.
In einem Interview mit dem norwegischen Fernsehen fügte die zweimalige Champions-League-Siegerin mit Barcelona hinzu: "Es versteht sich von selbst, dass man frustriert ist. Man wird wütend und traurig. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es waren harte Tage."
Riise, ehemalige Interimstrainerin Englands, die im vergangenen August die Leitung Norwegens übernahm, nachdem sie bei der Euro 2022 schlecht abgeschnitten hatten, wurde in der Pressekonferenz nach Hansens Aussagen gefragt.
"Ich habe eine Einschätzung dessen gemacht, woran wir bereits seit unserer Ankunft gearbeitet haben", sagte sie zu ihrer Entscheidung, eine ihrer talentiertesten Spielerinnen nach der überraschenden 0:1-Niederlage gegen die Gastgeber Neuseeland im Eröffnungsspiel des Turniers nicht spielen zu lassen.
"Diese Dinge werden wir intern klären. Es herrscht viel Frustration, weil wir nicht gewonnen haben. Caroline hat das Recht, frustriert zu sein und ihre Meinung zu äußern. Seit ich diese Position übernommen habe, habe ich immer betont, dass das Team das Wichtigste ist."
Vor dem Unentschieden gegen die Schweiz kamen "Gerüchte" aus dem norwegischen Lager über "Meinungsverschiedenheiten" auf. Es herrschte Unzufriedenheit über ihren Spielstil und "mangelnde Koordination".
Während Norwegen gegen die Schweiz mehr Angriffsgefahr zeigte, gelang es ihnen bisher nicht, in 180 Minuten in Neuseeland ein Tor zu erzielen. Mit einem Punkt aus zwei Spielen steht das letzte Gruppenspiel gegen die WM-Debütantinnen aus den Philippinen am Sonntag in Auckland (08:00 BST) an.
Zu den Sorgen Norwegens gesellt sich, dass Stürmerin Ada Hegerberg eine Leistenzerrung erlitt, als sie sich aufwärmte und nicht gegen die Schweiz spielte. Riise konnte bisher keine Informationen über ihre Verletzung und Verfügbarkeit geben.
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26.07.2023 - 09:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Argentiniens Rodriguez klagt über Angriffe wegen Ronaldo-Tattoo
Die argentinische Nationalspielerin Yamila Rodriguez ist Fan von Cristiano Ronaldo. Weil sie auch ein Tattoo des Portugiesen hat, wird sie im Internet attackiert.
Argentiniens Fußball-Nationalspielerin Yamila Rodriguez hat über Anfeindungen im Internet wegen ihres Tattoos von Cristiano Ronaldo berichtet. «Bitte, es ist genug; es geht mir nicht gut», schrieb Rodriguez bei Twitter. Bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland hatte auch international für Aufsehen gesorgt, dass auf ihrem linken Bein das Gesicht des Portugiesen Ronaldo zu sehen ist - dem langjährigen Rivalen ihres Landsmanns Lionel Messi.
«In welchem Moment habe ich gesagt, dass ich Anti-Messi bin? Kann man nicht ein Idol haben oder einen Spieler, der einem gefällt?», schrieb Rodriguez zu einem Foto, auf dem Ronaldo den Arm um Messi legt, weiter. Messi sei der große Kapitän der Nationalmannschaft, aber dass sie sage, ihre Inspiration und ihr Idol sei Ronaldo, solle nicht heißen, dass sie Messi hasse. Über dem Tattoo von Ronaldo, das sich Rodriguez im Jahr 2019 hatte stechen lassen, ist eine Abbildung der argentinischen Legende Diego Maradona zu sehen.
In der Debatte um den besten Spieler der Welt hat Rodriguez eine klare Antwort: «Ich schätze ihn sehr als Mensch und als Spieler», sagte sie in einem Interview des Weltverbands FIFA vor der WM auf die Frage, warum sie sich für Ronaldo ausspreche und nicht für Messi. «Er ist immer inspirierend, wächst jeden Tag über sich hinaus. Er ist einfach mein Idol.»
Eine Zeit lang feierte sie ihre Tore auch wie der Superstar, der inzwischen nach Saudi-Arabien gewechselt ist. Während der Männer-WM in Katar 2022 hatte Rodriguez, die bei Palmeiras Palmeiras São Paulo in Brasilien spielt, auf der Rückseite ihres Mobiltelefons einen Aufkleber von Ronaldo.
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26.07.2023 - 13:04 Uhr | News | Quelle: dpa
WM in Australien: Indigene werfen FIFA «leere Symbolik» vor
Wie geht der Weltverband FIFA bei der WM in Australien und Neuseeland mit indigenen Menschen um? Eine Organisation übt Kritik.
Interessenvertreter der australischen Ureinwohner werfen der FIFA vor, die Fußball-WM der Frauen nicht ausreichend für die Förderung indigener Organisationen in den Gastgebernationen zu nutzen. Das geht aus einem Brief hervor, der von unterschiedlichen Unterzeichnern an den Weltverband geschickt und von der Organisation «Indigenous Football Australia» (Ifa) an Medien verbreitet wurde.
Die Kritik richtet sich konkret an den von Football Australia vor kurzem herausgebrachten «Legacy 23»-Bericht, in dem Strategien präsentiert werden, mit denen der Frauenfußball auch nach der Weltmeisterschaft weiter gefördert werden soll. In dem Dokument werde zwar der Einfluss indigener Fußballerinnen auf den Sport erwähnt, es sei aber keinerlei finanzielle Förderung für indigene Organisationen darin vorgesehen - so der Hauptkritikpunkt des Beschwerdebriefs.
Sarai Bareman, Chefin für Frauenfußball bei der FIFA, antwortete nach Angaben des Weltverbands von Mittwoch per Brief. Die frühere Nationalspielerin Samoas verwies auf zahlreiche Initiativen der FIFA rund um das Turnier.
Zuvor hatte die FIFA Lob bekommen, weil sie während der Weltmeisterschaft der Frauen eine Armbinde mit dem Spruch «United for Indigenous Peoples» für die Spielerinnen zulässt. Auch Darstellungen sowohl australischer und neuseeländischer Ureinwohner sind Teil des Turniers. Die Ifa entgegnet darauf in ihrem Brief: «Ohne Unterstützung für die indigene Gemeinschaft und ihre Programme betrachten wir diese Symbolik als leer.»
Zu den Unterzeichnern des Briefs zählen der australische Football-Spieler Adam Goodes und der erste indigene Fußballspieler, der ins australische Nationalteam berufen wurde, John Moriarty.
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26.07.2023 - 13:11 Uhr | News | Quelle: dpa
Fußballerinnen und Homosexualität: «Es ist dein Leben»
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©VfL Wolfsburg
Der offene Umgang mit Homosexualität ist bei vielen WM-Teilnehmerinnen längst Normalität - anders als bei den Männern. Eine Frage sorgt in Australien für Aufregung und Kopfschütteln.
Ghizlane Chebbak verzog kurz das Gesicht und schüttelte dann teils lächelnd, teils ungläubig den Kopf. Zu Beginn dieser Fußball-WM in Australien und Neuseeland war die marokkanische Nationalspielerin während einer Pressekonferenz gefragt worden, ob sie homosexuelle Teamkolleginnen habe - die britische BBC bat Tage später wegen der «unangemessenen» Frage um Entschuldigung.
Wegen der möglichen Strafverfolgung «gleichgeschlechtlicher Sexualbeziehungen» in Marokko hatte der erste kleinere Aufreger des Turniers einen politischen Hintergrund, ähnlich wie die Debatte darüber, dass die deutschen Nationalspielerinnen nicht wie in Testspielen mit der Regenbogen-Kapitäninnenbinde auflaufen dürfen. Der Weg Richtung Normalität ist bei den Frauen aber längst viel, viel kürzer als bei den Männern.
«Dass Frauen Frauen lieben, ist bei uns in der Bundesliga und im Nationalteam völlig natürlich. Bei den Männern ist das ganz anders, vielleicht weil die Aufmerksamkeit höher ist», sagt Nationalspielerin Lea Schüller. Die 25-Jährige spricht offen über ihre Beziehung mit der österreichischen Seglerin Lara Vadlau. Wie einige ihrer Teamkolleginnen zeigt Schüller in den Sozialen Netzwerken gemeinsame Bilder. Andere tun dies nicht, unabhängig davon, ob es um Lebenspartner oder -partnerinnen geht.
Im deutschen Profifußball hat dagegen noch kein aktiver Spieler seine Homosexualität öffentlich gemacht. Auch international ist die Zahl sehr überschaubar. «Ich wünsche mir, dass jeder schwule Fußballer sein Coming-out haben kann und von allen akzeptiert wird», sagte Nationalspielerin Lena Oberdorf dem englischen «Guardian». Die Gesellschaft mache es «den Männern wirklich schwer, aber ob du dein Haar grün oder rot färbst, ist mir das egal. Es ist dein Leben.» Ihre Freundin sei «manchmal in meinen Sozialen Medien zu sehen, also können die Leute denken, was sie wollen.»
Teamkollegin Svenja Huth sagte dem Magazin «Elfen», es sei ihr «sehr wichtig», sich bei dem Thema einzusetzen, «weil ich mir eben mehr Normalität wünsche». Die Vize-Kapitänin der DFB-Auswahl und ihre Frau sprechen in einer TV-Dokumentation ausführlich über künstliche Befruchtung - nach der WM soll der erste Nachwuchs kommen. «Auch möchte ich Menschen Mut machen, die es in ihrem eigenen Umfeld vielleicht nicht so einfach haben.»
Unter ihren Hochzeitsbildern habe sie auch homophobe Kommentare gelesen, «was meine Frau und mich aber zum Glück nicht belastet hat», sagte Huth. Dennoch mache es traurig und verdeutliche, dass noch viel zu tun sei, was Toleranz, Respekt und Wertschätzung angehe. In anderen WM-Teilnehmerländern gilt das noch viel mehr.
In Haiti wird Homosexualität gesellschaftlich tabuisiert, in Nigeria sind homosexuelle Handlungen nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) bis heute verboten und in einigen Bundesstaaten sogar ein Kapitalverbrechen. Bei der Pressekonferenz mit Chebbak hatten marokkanische Medienvertreter Teilnehmerangaben zufolge «hörbar bestürzt» auf die Frage reagiert, die von der FIFA-Vertretung auf dem Podium nicht zugelassen worden war.
Umso wichtiger ist internationalen Stars wie Megan Rapinoe ihr Engagement. Die zweimalige Weltmeisterin aus den USA stand mit ihrer Partnerin Sue Bird als erstes offen homosexuelles Paar für ein ESPN-Magazin Modell - und gilt längst als Vorbild für LGBTQI+ im Fußball. Die englische Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen - und das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.
«Im Frauenfußball ist es nie eine große Sache. Manche haben Frauen als Partner, manche sind mit Männern verheiratet», sagte die englische Europameisterin Jill Scott. Für Männer sei dagegen «einfach keine sichere Umgebung» gegeben, «in der sie sich sicher genug fühlen, um das zu tun, und das ist so traurig». Die Gründe für diese Umgebung erscheinen vielschichtig und gehen auch in Deutschland weit über den Fußball hinaus.
Der Leiter der Nationalmannschaften beim Deutschen Fußball-Bund, Joti Chatzialexiou, sagte, es sei bei den Männern «tatsächlich so, dass vielleicht viele nicht so offen mit dem Thema umgehen.» Was er «persönlich schade finde, weil es schlussendlich geht es um eine sportliche Einschätzung und nicht um das, was jeder in seinem Privatleben macht und da sollte er tun und lassen können, was er will.»
Das deutsche WM-Team stehe für «Vielfalt, wir sind bunt. Wir wissen, dass es diese Themen auch der Homosexualität im Fußball gibt», sagte Chatzialexiou. «Und für mich persönlich ist es wichtig, dass man da sehr offen und transparent umgehen könnte.»
Quelle
25.07.2023 - 11:15 Uhr | News | Quelle: sd
Casey Phair: Südkoreanische Teenagerin schreibt Geschichte
Die südkoreanische Stürmerin Casey Phair hat bei der Frauen-Weltmeisterschaft Geschichte geschrieben, als sie zur jüngsten Person, egal ob männlich oder weiblich, wurde, die bei einer WM eingesetzt wurde. Im Alter von nur 16 Jahren und 26 Tagen wurde sie in der 77. Minute des Spiels Südkoreas gegen Kolumbien im Sydney Football Stadium eingewechselt.
Obwohl Südkorea das Spiel mit 0:2 gegen Kolumbien verlor, konnte Trainer Colin Bell dennoch stolz auf die Leistung seiner jungen Spielerin sein und bemerkte mit einem Augenzwinkern: "Immerhin haben wir heute ein bisschen Geschichte geschrieben."
Casey Phair übertraf den bisherigen Rekord, der von Nigerias Ifeanyi Chiejine gehalten wurde. Chiejine war 1999 im Alter von 16 Jahren und 34 Tagen bei der Weltmeisterschaft in den USA eingesetzt.
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Starke TV-Quote zum WM-Auftakt der DFB-Frauen
Gegen Marokko schauen über 5,5 Mio. TV-Zuschauer im Schnitt
Marktanteil von über 60 Prozent
Von Simon Zimmermann | Jul 25, 2023
Popp und Co. locken viele TV-Zuschauer an / Visionhaus/GettyImages
Lange war nicht sicher, ob die Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland im deutschen TV übertragen wird. Nach zähen Verhandlungen haben sich ARD und ZDF schließlich mit der FIFA geeinigt. Belohnt wurden die Öffentlich-Rechtlichen beim ersten Spiel der DFB-Frauen mit einer starken Quote.
Der Marktanteil beim 6:0-Sieg über Marokko lag bei 60,4 Prozent. Im Schnitt schauten 5,61 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher den Erfolg der Nationalmannschaft.
Zum Vergleich: Beim Länderspiel der Männer am 12. Juni gegen die Ukraine (3:3) schalteten 4,57 Millionen Zuschauer im Schnitt ein. Das Testspiel wurde um 18 Uhr angepfiffen. Das erste Spiel der DFB-Frauen startete um 10.30 Uhr vormittags. Der Test der deutschen Männer wenige Tage später in Polen (0:1), angepfiffen um 20.45 Uhr, hatte nur knapp mehr TV-Zuschauer. 5,92 Millionen schalteten im Schnitt ein.
Quoten von ein bis zwei Millionen Euro sind um die Vormittags-Sendezeit normal. Die WM verspricht aus deutscher TV-Sicht also zum Hit zu werden. Ähnlich war es schon bei der Europameisterschaft im vergangenen Sommer. Damals sahen 5,95 Millionen TV-Zuschauer das erste Grupenspiel gegen Dänemark. Anpfiff war um 21 Uhr.
Weiter geht es für die DFB-Frauen im zweiten Gruppenspiel am Sonntag gegen Kolumbien. Um 11.30 Uhr wird die Partie angepfiffen - und könnte noch deutlich mehr Menschen vor den Fernseher locken.
Quelle
1. Spieltag der Frauen-WM 2023: Die Überraschungen & Enttäuschungen
Von Helene Altgelt | Jul 25, 2023
Eine der großen Überraschungen: Neuseelands Sieg gegen Norwegen / Phil Walter/GettyImages
Der erste Spieltag der Frauen-WM 2023 ist bereits gespielt, und nicht mit jedem Ergebnis hätte man rechnen können. Von wackeren Underdogs und mutigen Gastgeberinnen hin zu blassen Favoriten - das sind die Überraschungen und Enttäuschungen vom ersten Spieltag.
Überraschung: Die Underdogs schlagen sich gut
Enttäuschung: Norwegen schleppt die EM-Probleme weiterhin mit sich
Überraschung: Spanien, Japan und Brasilien bringen Fans zum Schwärmen
Enttäuschung: Die Kommunikation der Entscheidungen erfüllt die ErVARtungen nicht
Überraschung: Deutschland gewinnt höher als gedacht
1. Überraschung: Die Underdogs schlagen sich gut
Mit der Aufstockung der WM auf 32 Teams kam die Sorge auf, ob nicht die Qualität in der Breite leiden würde. War die FIFA den Schritt zu früh gegangen? Würden bei dieser WM Resultate wie das 13:0 der USA gegen Thailand vor vier Jahren häufiger auftauchen? Nach einem Spieltag ist es zu früh für eine endgültige Einschätzung, aber viele WM-Debütanten und Underdogs schlagen sich beachtlich.
Der WM-Auftakt für England und Frankreich sah auf dem Papier machbar aus: Gegen Haiti und Jamaika waren die beiden Teams haushoch favorisiert. Aber ein Spaziergang wurde es trotzdem nicht. Während England sich gegen Haiti zu einem knappen 1:0 quälte - im echten WM-Stil natürlich per Elfmeter -, kam Frankreich sogar nur zu einem torlosen Unentschieden.
Haiti feierte gegen Sarina Wiegmans Europameisterinnen das WM-Debüt, und angesichts der Schlagkraft der englischen Offensive bei der letzten EM befürchteten einige ein hohes Ergebnis. Stattdessen schlug sich Haiti gut, und dass sie nur ein Tor kassierten, lag nicht nur an Englands Chancenwucher.
Besonders Mittelfeldspielerin Melchie Dumornay zeigte, warum sie zu den größten Talenten bei dieser WM zählt. Dumornay war sowohl offensiv als auch defensiv überall und sorgte dafür, dass England kaum durch das Mittelfeld kam. Ab diesem Sommer spielt die 19-Jährige für Olympique Lyonnais, was bereits seit Jahren ihr Traum gewesen war - nach der WM hätte es sicher noch mehr Interessenten gegeben.
Am Ende konnte sich England sogar bei Mary Earps bedanken, dass sie nicht mit einem Unentschieden vom Platz gingen. Das sah bei Frankreich anders aus, die gegen ein gut organisiertes Jamaika keine Räume fanden. Auch Südafrika machte es gegen Schweden gut und kassierte erst in der letzten Minute ein Tor, und Irland zeigte gegen Australien ein starkes WM-Debüt.
Trotz des berechtigten Lobes muss man auch gestehen, dass keiner der acht Debütanten am ersten Spieltag ein Tor schießen konnte. Während Haiti und Co. starke Leistungen zeigten, taten sich Sambia, Panama und Costa Rica schwerer - aber unter dem Strich ist deutlich zu sehen, dass die "Kleinen" aufschließen.
2. Enttäuschung: Norwegen schleppt die EM-Probleme weiterhin mit sich
Norwegen ist für viele Fans ein Mysterium. Bei kaum einem anderen Land ist die Diskrepanz zwischen individueller Klasse und Leistung des Teams so groß. Norwegens Fußballerinnen gewinnen in Spanien, England oder Frankreich reihenweise Auszeichungen als beste Spielerin der Saison und sind Leistungsträgerinnen in den stärksten Teams Europas.
Aber im Trikot der landslag, des Nationalteams, ist alles anders. In der Offensive läuft wenig zusammen, Gefahr entsteht meist durch Momente der individuellen Brillanz. Und defensiv steht Norwegen oft völlig neben sich, die Zuordnung der Verteidigerinnen stimmt nicht und die defensive Mittelfeldspielerin Ingrid Engen ist oft so isoliert wie die Bevölkerung von Spitzbergen.
Wer die EM verfolgt hat, dem wird all das sehr bekannt vorkommen. Auch der Trainerwechsel scheint wenig geändert zu haben, Hege Riise steht genau wie ihr Vorgänger stark in der Kritik. Die Taktik war beim 0:1 gegen Gastgeber Neuseeland desaströs, das steht außer Frage. Aber nur an der Trainerposition kann es auch nicht liegen.
Eine Niederlage gegen den Gastgeber - für Norwegen war das Auftaktspiel ein unangenehmes Déjà-vu, auch wenn die Schlappe weniger herb ausfiel als das 0:8 gegen England bei der EM. Gegen die Schweiz müssen unbedingt drei Punkte her, ansonsten droht erneut ein frühes Aus.
3. Überraschung: Spanien, Japan und Brasilien bringen Fans zum Schwärmen
Während sich viele Favoriten schwertaten, zeigten drei Teams spielerisch eine ganz starke Leistung und brachten Liebhaber des Kombinationsfußballs ins Schwärmen. Die Rede ist von Spanien, Japan und Brasilien.
Spanien musste sich gegen Costa Rica eigentlich nur eine Sache ankreiden: Die Chancenverwertung. Torhüterin Solara machte ihnen das Leben denkbar schwer, aber von 46 Schüssen könnte man dennoch mehr als drei Tore erwarten. Bis auf die Präzision im Abschluss zeigte Spanien aber eine Top-Leistung, angeführt von der überragenden Aitana Bonmati im Mittelfeld. Tiki-Taka, wie man es sich ausmalt, ständig in Bewegung und flüssig gespielt.
Auch Japan zeigte bei dem 5:0 gegen Sambia einige fantastische Kombinationen. Sambia hatten viele nach den guten Leistungen in der Vorbereitung als mögliches Überraschungsteam auf dem Zettel, aber gegen Japan hatten sie nicht den Hauch einer Chance. Die Japanerinnen nutzten alle Mittel, um die gegnerische Defensive nach allen Regeln der Kunst zu sezieren: Steilpässe, Seitenverlagerungen, scharfe Hereingaben. All das auf einem sehr hohen Niveau, präzise ausgeführt und gepaart mit herausragender Technik. Wer bei Spanien gegen Japan am 31.07. (9 Uhr) nicht einschaltet, hat den Fußball nie geliebt!
Wer den Fußball und seine Schönheit definitiv liebt, ist Brasilien. Die Selecao gewann dank eines Hattricks von Ary Borges mit 4:0 gegen Panama. Die beste Aktion von ihr war aber keines der Tore, sondern ihr Assist zum 3:0. Es war ein Spielzug, wie er auch im Louvre hängen könnte, mit zweimal Hacke, mehrfachem Zurücklegen und nur so wenigen Ballkontakten wie gerade nötig. Kein Wunder, dass Trainerin Pia Sundhage spontan vor Freude ein kleines Tänzchen aufführte.
4. Enttäuschung: Die Kommunikation der Entscheidungen erfüllt die ErVARtungen nicht
Der VAR steht alle Jahre wieder bei großen Turnieren in der Kritik: zu langsam, zu kleinlich... Bei der WM sollte alles besser werden, denn die Schiedsrichter*innen erklären ihre Entscheidungen - das soll für mehr Transparenz sorgen, denn in vielen Fällen wissen die Zuschauer nicht so wirklich, was überhaupt überprüft wird.
Das ist allerdings immer noch oft der Fall: Die Erklärungen beschränken sich auf das Minimum (Abseits: ja oder nein), und im Stadion ist die Durchsage akustisch oft nicht zu verstehen. Gerade bei komplizierten Fällen wäre es wichtig, mehr zu kommunizieren.
Nur ein Beispiel von vielen: Bei dem Spiel von Sambia gegen Japan sollte Japan eigentlich ein Elfmeter zugesprochen werden, und Sambias Torhüterin sah die gelbe Karte. Der Elfer wurde dann wegen Abseits zurückgenommen, die gelbe Karte aber nicht. Das lag daran, dass sie als Unsportlichkeit, und nicht als Verhinderung einer klaren Torchance gewertet wurde. Erklärt wurde das aber nicht. Und da die meisten Zuschauer wohl nicht das FIFA-Regelwerk zum Frühstück verspeist hatten und davon ausgingen, dass die Karte ebenfalls rückgängig gemacht wurde, war die Verwirrung groß, als Sambias Torhüterin nochmal gelb sah und vom Platz musste.
5. Überraschung: Deutschland gewinnt höher als gedacht
Außerhalb von Deutschland hielt sich die Überraschung über den deutlichen 6:0-Sieg gegen Marokko in Grenzen: "Da ist also das echte Deutschland wieder, bei den Turnieren ist immer mit ihnen zu rechnen, war ja klar", so der Tenor.
In Deutschland war der Optimismus vor dem Spiel eher weniger groß, viele rechneten mit einem knappen Auftakt. Schließlich hatten sich auch die anderen Favoriten nicht gerade mit Ruhm bekleckert, und die Vorbereitungsspiele zeigten viele Schwachstellen auf.
Als es darauf ankam, war Deutschland aber da. Alexandra Popp, die im Training zuletzt die Zielsicherheit vermissen ließ, hatte sich die Tore offenbar für das Auftaktspiel aufgehoben. Die Defensive wackelte in einigen Szenen, aber insgesamt war es ein souveräner Auftritt mit einer starken Leistung der Offensive.
Eine Überraschung zu Beginn - genau wie bei der EM, als der 4:0-Auftaktsieg gegen Dänemark für die gleiche Mischung aus Verblüffung und Euphorie sorgte. Nun ist Marokko nicht der stärkste Gruppengegner, aber ein solcher Auftakt kann trotzdem nicht schaden. Sowohl, was das Selbstbewusstsein des Teams angeht, als auch im Hinblick auf die WM-Stimmung in Deutschland.
Quelle
25.07.2023 - 19:00 Uhr | News | Quelle: BBC sd
Spannungen: Norwegens Caroline Graham Hansen fühlt sich «nicht respektiert»
©IMAGO
Die norwegische Mannschaft galt bei der Weltmeisterschaft weithin als Favorit, um ihre Gruppe zu gewinnen und weit im Turnier zu kommen.
Nach zwei Spielen im Turnier drohen ihre Ambitionen jedoch zu scheitern.
Nicht nur, dass der norwegische Weltmeister von 1995 das Schlusslicht der Gruppe A ist und ein frühes Ausscheiden droht, auch innerhalb der Mannschaft von Trainerin Hege Riise scheinen sich Risse zu bilden.
Flügelspielerin Caroline Graham Hansen, eine der Starspielerinnen des Teams, machte ihre Gefühle deutlich, nachdem sie beim torlosen Unentschieden gegen die Schweiz am Dienstag in Hamilton nicht in der Startaufstellung stand.
"Ich habe das Gefühl, dass ich ein Jahr lang auf herablassende Weise behandelt wurde. Mir wurde kein Respekt gezeigt", sagte sie gegenüber Viaplay nach dem Spiel.
In einem Interview mit dem norwegischen Fernsehen fügte die zweimalige Champions-League-Siegerin mit Barcelona hinzu: "Es versteht sich von selbst, dass man frustriert ist. Man wird wütend und traurig. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es waren harte Tage."
Riise, ehemalige Interimstrainerin Englands, die im vergangenen August die Leitung Norwegens übernahm, nachdem sie bei der Euro 2022 schlecht abgeschnitten hatten, wurde in der Pressekonferenz nach Hansens Aussagen gefragt.
"Ich habe eine Einschätzung dessen gemacht, woran wir bereits seit unserer Ankunft gearbeitet haben", sagte sie zu ihrer Entscheidung, eine ihrer talentiertesten Spielerinnen nach der überraschenden 0:1-Niederlage gegen die Gastgeber Neuseeland im Eröffnungsspiel des Turniers nicht spielen zu lassen.
"Diese Dinge werden wir intern klären. Es herrscht viel Frustration, weil wir nicht gewonnen haben. Caroline hat das Recht, frustriert zu sein und ihre Meinung zu äußern. Seit ich diese Position übernommen habe, habe ich immer betont, dass das Team das Wichtigste ist."
Vor dem Unentschieden gegen die Schweiz kamen "Gerüchte" aus dem norwegischen Lager über "Meinungsverschiedenheiten" auf. Es herrschte Unzufriedenheit über ihren Spielstil und "mangelnde Koordination".
Während Norwegen gegen die Schweiz mehr Angriffsgefahr zeigte, gelang es ihnen bisher nicht, in 180 Minuten in Neuseeland ein Tor zu erzielen. Mit einem Punkt aus zwei Spielen steht das letzte Gruppenspiel gegen die WM-Debütantinnen aus den Philippinen am Sonntag in Auckland (08:00 BST) an.
Zu den Sorgen Norwegens gesellt sich, dass Stürmerin Ada Hegerberg eine Leistenzerrung erlitt, als sie sich aufwärmte und nicht gegen die Schweiz spielte. Riise konnte bisher keine Informationen über ihre Verletzung und Verfügbarkeit geben.
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26.07.2023 - 09:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Argentiniens Rodriguez klagt über Angriffe wegen Ronaldo-Tattoo
Die argentinische Nationalspielerin Yamila Rodriguez ist Fan von Cristiano Ronaldo. Weil sie auch ein Tattoo des Portugiesen hat, wird sie im Internet attackiert.
Argentiniens Fußball-Nationalspielerin Yamila Rodriguez hat über Anfeindungen im Internet wegen ihres Tattoos von Cristiano Ronaldo berichtet. «Bitte, es ist genug; es geht mir nicht gut», schrieb Rodriguez bei Twitter. Bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland hatte auch international für Aufsehen gesorgt, dass auf ihrem linken Bein das Gesicht des Portugiesen Ronaldo zu sehen ist - dem langjährigen Rivalen ihres Landsmanns Lionel Messi.
«In welchem Moment habe ich gesagt, dass ich Anti-Messi bin? Kann man nicht ein Idol haben oder einen Spieler, der einem gefällt?», schrieb Rodriguez zu einem Foto, auf dem Ronaldo den Arm um Messi legt, weiter. Messi sei der große Kapitän der Nationalmannschaft, aber dass sie sage, ihre Inspiration und ihr Idol sei Ronaldo, solle nicht heißen, dass sie Messi hasse. Über dem Tattoo von Ronaldo, das sich Rodriguez im Jahr 2019 hatte stechen lassen, ist eine Abbildung der argentinischen Legende Diego Maradona zu sehen.
In der Debatte um den besten Spieler der Welt hat Rodriguez eine klare Antwort: «Ich schätze ihn sehr als Mensch und als Spieler», sagte sie in einem Interview des Weltverbands FIFA vor der WM auf die Frage, warum sie sich für Ronaldo ausspreche und nicht für Messi. «Er ist immer inspirierend, wächst jeden Tag über sich hinaus. Er ist einfach mein Idol.»
Eine Zeit lang feierte sie ihre Tore auch wie der Superstar, der inzwischen nach Saudi-Arabien gewechselt ist. Während der Männer-WM in Katar 2022 hatte Rodriguez, die bei Palmeiras Palmeiras São Paulo in Brasilien spielt, auf der Rückseite ihres Mobiltelefons einen Aufkleber von Ronaldo.
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26.07.2023 - 13:04 Uhr | News | Quelle: dpa
WM in Australien: Indigene werfen FIFA «leere Symbolik» vor
Wie geht der Weltverband FIFA bei der WM in Australien und Neuseeland mit indigenen Menschen um? Eine Organisation übt Kritik.
Interessenvertreter der australischen Ureinwohner werfen der FIFA vor, die Fußball-WM der Frauen nicht ausreichend für die Förderung indigener Organisationen in den Gastgebernationen zu nutzen. Das geht aus einem Brief hervor, der von unterschiedlichen Unterzeichnern an den Weltverband geschickt und von der Organisation «Indigenous Football Australia» (Ifa) an Medien verbreitet wurde.
Die Kritik richtet sich konkret an den von Football Australia vor kurzem herausgebrachten «Legacy 23»-Bericht, in dem Strategien präsentiert werden, mit denen der Frauenfußball auch nach der Weltmeisterschaft weiter gefördert werden soll. In dem Dokument werde zwar der Einfluss indigener Fußballerinnen auf den Sport erwähnt, es sei aber keinerlei finanzielle Förderung für indigene Organisationen darin vorgesehen - so der Hauptkritikpunkt des Beschwerdebriefs.
Sarai Bareman, Chefin für Frauenfußball bei der FIFA, antwortete nach Angaben des Weltverbands von Mittwoch per Brief. Die frühere Nationalspielerin Samoas verwies auf zahlreiche Initiativen der FIFA rund um das Turnier.
Zuvor hatte die FIFA Lob bekommen, weil sie während der Weltmeisterschaft der Frauen eine Armbinde mit dem Spruch «United for Indigenous Peoples» für die Spielerinnen zulässt. Auch Darstellungen sowohl australischer und neuseeländischer Ureinwohner sind Teil des Turniers. Die Ifa entgegnet darauf in ihrem Brief: «Ohne Unterstützung für die indigene Gemeinschaft und ihre Programme betrachten wir diese Symbolik als leer.»
Zu den Unterzeichnern des Briefs zählen der australische Football-Spieler Adam Goodes und der erste indigene Fußballspieler, der ins australische Nationalteam berufen wurde, John Moriarty.
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26.07.2023 - 13:11 Uhr | News | Quelle: dpa
Fußballerinnen und Homosexualität: «Es ist dein Leben»
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©VfL Wolfsburg
Der offene Umgang mit Homosexualität ist bei vielen WM-Teilnehmerinnen längst Normalität - anders als bei den Männern. Eine Frage sorgt in Australien für Aufregung und Kopfschütteln.
Ghizlane Chebbak verzog kurz das Gesicht und schüttelte dann teils lächelnd, teils ungläubig den Kopf. Zu Beginn dieser Fußball-WM in Australien und Neuseeland war die marokkanische Nationalspielerin während einer Pressekonferenz gefragt worden, ob sie homosexuelle Teamkolleginnen habe - die britische BBC bat Tage später wegen der «unangemessenen» Frage um Entschuldigung.
Wegen der möglichen Strafverfolgung «gleichgeschlechtlicher Sexualbeziehungen» in Marokko hatte der erste kleinere Aufreger des Turniers einen politischen Hintergrund, ähnlich wie die Debatte darüber, dass die deutschen Nationalspielerinnen nicht wie in Testspielen mit der Regenbogen-Kapitäninnenbinde auflaufen dürfen. Der Weg Richtung Normalität ist bei den Frauen aber längst viel, viel kürzer als bei den Männern.
«Dass Frauen Frauen lieben, ist bei uns in der Bundesliga und im Nationalteam völlig natürlich. Bei den Männern ist das ganz anders, vielleicht weil die Aufmerksamkeit höher ist», sagt Nationalspielerin Lea Schüller. Die 25-Jährige spricht offen über ihre Beziehung mit der österreichischen Seglerin Lara Vadlau. Wie einige ihrer Teamkolleginnen zeigt Schüller in den Sozialen Netzwerken gemeinsame Bilder. Andere tun dies nicht, unabhängig davon, ob es um Lebenspartner oder -partnerinnen geht.
Im deutschen Profifußball hat dagegen noch kein aktiver Spieler seine Homosexualität öffentlich gemacht. Auch international ist die Zahl sehr überschaubar. «Ich wünsche mir, dass jeder schwule Fußballer sein Coming-out haben kann und von allen akzeptiert wird», sagte Nationalspielerin Lena Oberdorf dem englischen «Guardian». Die Gesellschaft mache es «den Männern wirklich schwer, aber ob du dein Haar grün oder rot färbst, ist mir das egal. Es ist dein Leben.» Ihre Freundin sei «manchmal in meinen Sozialen Medien zu sehen, also können die Leute denken, was sie wollen.»
Teamkollegin Svenja Huth sagte dem Magazin «Elfen», es sei ihr «sehr wichtig», sich bei dem Thema einzusetzen, «weil ich mir eben mehr Normalität wünsche». Die Vize-Kapitänin der DFB-Auswahl und ihre Frau sprechen in einer TV-Dokumentation ausführlich über künstliche Befruchtung - nach der WM soll der erste Nachwuchs kommen. «Auch möchte ich Menschen Mut machen, die es in ihrem eigenen Umfeld vielleicht nicht so einfach haben.»
Unter ihren Hochzeitsbildern habe sie auch homophobe Kommentare gelesen, «was meine Frau und mich aber zum Glück nicht belastet hat», sagte Huth. Dennoch mache es traurig und verdeutliche, dass noch viel zu tun sei, was Toleranz, Respekt und Wertschätzung angehe. In anderen WM-Teilnehmerländern gilt das noch viel mehr.
In Haiti wird Homosexualität gesellschaftlich tabuisiert, in Nigeria sind homosexuelle Handlungen nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) bis heute verboten und in einigen Bundesstaaten sogar ein Kapitalverbrechen. Bei der Pressekonferenz mit Chebbak hatten marokkanische Medienvertreter Teilnehmerangaben zufolge «hörbar bestürzt» auf die Frage reagiert, die von der FIFA-Vertretung auf dem Podium nicht zugelassen worden war.
Umso wichtiger ist internationalen Stars wie Megan Rapinoe ihr Engagement. Die zweimalige Weltmeisterin aus den USA stand mit ihrer Partnerin Sue Bird als erstes offen homosexuelles Paar für ein ESPN-Magazin Modell - und gilt längst als Vorbild für LGBTQI+ im Fußball. Die englische Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen - und das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.
«Im Frauenfußball ist es nie eine große Sache. Manche haben Frauen als Partner, manche sind mit Männern verheiratet», sagte die englische Europameisterin Jill Scott. Für Männer sei dagegen «einfach keine sichere Umgebung» gegeben, «in der sie sich sicher genug fühlen, um das zu tun, und das ist so traurig». Die Gründe für diese Umgebung erscheinen vielschichtig und gehen auch in Deutschland weit über den Fußball hinaus.
Der Leiter der Nationalmannschaften beim Deutschen Fußball-Bund, Joti Chatzialexiou, sagte, es sei bei den Männern «tatsächlich so, dass vielleicht viele nicht so offen mit dem Thema umgehen.» Was er «persönlich schade finde, weil es schlussendlich geht es um eine sportliche Einschätzung und nicht um das, was jeder in seinem Privatleben macht und da sollte er tun und lassen können, was er will.»
Das deutsche WM-Team stehe für «Vielfalt, wir sind bunt. Wir wissen, dass es diese Themen auch der Homosexualität im Fußball gibt», sagte Chatzialexiou. «Und für mich persönlich ist es wichtig, dass man da sehr offen und transparent umgehen könnte.»
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25.07.2023 - 11:15 Uhr | News | Quelle: sd
Casey Phair: Südkoreanische Teenagerin schreibt Geschichte
Die südkoreanische Stürmerin Casey Phair hat bei der Frauen-Weltmeisterschaft Geschichte geschrieben, als sie zur jüngsten Person, egal ob männlich oder weiblich, wurde, die bei einer WM eingesetzt wurde. Im Alter von nur 16 Jahren und 26 Tagen wurde sie in der 77. Minute des Spiels Südkoreas gegen Kolumbien im Sydney Football Stadium eingewechselt.
Obwohl Südkorea das Spiel mit 0:2 gegen Kolumbien verlor, konnte Trainer Colin Bell dennoch stolz auf die Leistung seiner jungen Spielerin sein und bemerkte mit einem Augenzwinkern: "Immerhin haben wir heute ein bisschen Geschichte geschrieben."
Casey Phair übertraf den bisherigen Rekord, der von Nigerias Ifeanyi Chiejine gehalten wurde. Chiejine war 1999 im Alter von 16 Jahren und 34 Tagen bei der Weltmeisterschaft in den USA eingesetzt.
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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