25.07.2023 - 15:20
WM Splitter :
Die Offensivspielerin deutet ihr Können als Verteidigerin an
Kommandantin Huth: Angriffslustig auf der rechten Seite
Dass Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hinten rechts auf Angreiferin Svenja Huth setzt, überraschte im Vorfeld der WM. Im ersten Spiel deutete die 32-Jährige nun an, dass die Variante funktionieren kann - und deutlich mehr Offensivkraft bedeutet.
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24.07.2023 - 21:24 Uhr | News | Quelle: dpa
Argentinien-Star Rodriguez sorgt mit Ronaldo-Tattoo für Aufsehen
Cristiano Ronaldo statt Lionel Messi - Argentiniens Star-Spielerin Yamila Rodriguez hat bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit einem Tattoo Aufsehen erregt. Das argentinische Nationalteam unterlag zum Auftakt in Auckland am Montag Italien mit 0:1 (0:0), auf dem linken Bein von Rodriguez prangte dabei das Konterfei des Portugiesen - darüber war jenes der argentinischen Legende Diego Maradona zu sehen.
Während Fans immer wieder diskutieren, wer der beste Spieler der Welt ist, hat Rodriguez eine klare Antwort: «Ich schätze ihn sehr, als Mensch und als Spieler», sagte sie in einem Interview des Weltfußballverbandes FIFA vor der WM auf die Frage, warum sie Ronaldo und nicht Messi gewählt habe. «Er ist immer inspirierend, wächst jeden Tag über sich hinaus. Er ist einfach mein Idol.»
Eine Zeit lang feierte die 25-Jährige ihre Tore auch wie der Star des saudischen Clubs Al-Nassr. Während der WM in Katar 2022 schmückte Rodriguez, die bei Palmeiras São Paulo in Brasilien spielt, die Rückseite ihres Mobiltelefons mit einem für ein Sammelalbum erstellten Ronaldo-Aufkleber.
Quelle
24.07.2023 - 21:25 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und Jan Mies
«Frau Popp» bricht den ersten WM-Bann für die DFB-Frauen
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp hat vor und nach dem erfolgreichen WM-Start der DFB-Frauen glänzende Augen - was nicht nur an ihren beiden so wichtigen Toren liegt.
Alexandra Popp atmete erst einmal tief durch. Die Heldin des perfekten Auftaktabends der deutschen Fußballerinnen bei der WM wurde nach ihrem «E.T.»-Telefontorjubel befragt, und die DFB-Kapitänin antwortete emotional: «Ich glaube, derjenige, der abgenommen hat, ist mein Vater.» Die zweifache Torschützin beim 6:0 (2:0) gegen Marokko am Montag in Melbourne erklärte, sie «telefoniere in dem Sinne auch nach Hause. Nicht nur für die Menschen, die vor den Fernsehern sitzen, sondern gerade für die Menschen, die nicht mehr unter uns sein können.»
Die Gründe für ihre Sentimentalität, sagte Popp spät am Abend (Ortszeit) während der Pressekonferenz, «die muss ich ja nicht sagen». Offensichtlich war aber, dass sie an diesem Abend an ihren gestorbenen Vater dachte. Vor 27 256 Zuschauern im nicht ausverkauften Stadion im Albert Park war die Stürmerin mit den ersten beiden deutschen Toren beim Turnier in Australien und Neuseeland die überragende Spielerin gewesen (11. und 39. Minute).
Zweimal zeigte die 32-jährige Wolfsburgerin dabei strahlend ihre von der EM 2022 in England bekannte Jubelgeste in Anspielung an den Filmklassiker über den Außerirdischen «.E.T.», der auf der Erde gestrandet, «nach Hause telefonieren» wollte: die linke Hand als imaginäres Telefon, den rechten Zeigefinger gen Himmel gestreckt. Bei ihrer späten Auswechslung (83.) jubelten die deutschen Fans im Stadion.
Nach dem Spiel war die Kapitänin eingepackt in eine dicke Jacke sofort wieder mittendrin, sie umarmte lächelnd ihre Teamkolleginnen. Die aufgekommenen Zweifel an der Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf dem Weg zum erhofften dritten WM-Titel nach 2003 und 2007 waren nach dem Triumph gegen den WM-Debütanten erst einmal weggewischt.
«Wir wissen, dass noch nicht alles tippitoppi war», sagte Voss-Tecklenburg. «Ob das jetzt ein Statement war, sollen die anderen beurteilen und einordnen. Wir können das aber einordnen, wir drehen jetzt nicht durch.» Nach Popp trafen noch Klara Bühl (46.) und Lea Schüller (90.) vom FC Bayern für die DFB-Auswahl sowie Hanane Aït El Haj (54.) und Zineb Redouani (79.) ins eigene Tor. Der nächste Gegner Kolumbien am kommenden Sonntag in Sydney könnte aber eine wesentlich härtere Prüfung darstellen für die Vize-Europameisterinnen.
«Wir sind mega, mega happy, dass wir so ein Auftaktspiel auf den Platz bringen konnten», sagte Popp im ZDF. «Wir sind voll bei uns geblieben, haben unser Spiel durchgebracht.» Dabei hatte Voss-Tecklenburg ihre Defensive verletzungsbedingt umbauen müssen: Abwehrchefin Marina Hegering (Fersenprellung) und Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf (Oberschenkelblessur) saßen ebenso nur auf der Bank wie Sjoeke Nüsken (Außenbanddehnung im Knie).
«Wir wissen natürlich um Poppis Stärke gerade im Kopfballspiel. Sie hat eigentlich genau das gemacht, was wir von ihr erwartet haben», sagte Oberdorf über ihre Clubkollegin und fügte trocken hinzu: «Von daher war es eine solide Leistung von der Frau Popp.»
Die Angreiferin war bei der EM im vergangenen Jahr in England mit sechs Treffern zum Turnierstar aufgestiegen und schraubte ihre Bilanz nun auf 64 Tore im 129. Länderspiel. Zu den etwa 2000 deutschen Fans im Stadion gehörte auch Sami Khedira. Der Weltmeister von 2014 sah, wie Popps Doppelpack der DFB-Elf viel Sicherheit gab. Nach den enttäuschenden Testspiel-Auftritten gegen Vietnam und Sambia war so manche Kritik aufgekommen.
Schon bei der Nationalhymne hatte Popp glänzende Augen. Am Ende saß sie als «Spielerin des Spiels» bei der Pressekonferenz und durfte sich die Lobesworte ihrer Trainerin anhören: «Alexandra Popp ist ein Leader, eine Spielführerin, wie man sie sich nicht besser wünschen kann. Aber sie ist gleichzeitig ein Teamplayer», sagte Voss-Tecklenburg. Aus der Heimat gratulierten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock. «So kann es weitergehen!», schrieb Faeser bei Twitter.
Die Art und Weise des Auftretens ihrer Kolleginnen, «auch wie wir die Tore heraus gespielt haben, gibt sehr viel Selbstbewusstsein für die nächsten Spiele», sagte Popp und betonte: «Ich habe mir jetzt keine Zahl vorgenommen, wie viel Tore ich schießen will. Ich will ins Finale kommen und das auch bestmöglich spielen - und gewinnen am Ende.»
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25.07.2023 - 05:32 Uhr | News | Quelle: dpa
Adduktorenzerrung: Lohmann fehlt im Training der DFB-Frauen
©FC Bayern München
Ohne Sydney Lohmann haben die Ersatzspielerinnen des deutschen WM-Teams am Dienstag ihr Training in Melbourne bestritten. Die 23 Jahre alte Mittelfeldakteurin vom FC Bayern fehlte wegen einer leichten Adduktorenzerrung, wie eine DFB-Sprecherin bestätigte. Lohmann war beim 6:0-Auftaktsieg des Mitfavoriten am Abend zuvor gegen Marokko bei der Weltmeisterschaft in Australien nicht zum Einsatz gekommen.
Bei der Übungseinheit im Lakeside Stadion dabei waren Lena Oberdorf, Marina Hegering und Sjoeke Nüsken. Das zuletzt verletzte Trio stand zwar gegen Marokko im Kader, wurde aber von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nicht eingesetzt. Bei Mittelfeld-Abräumerin Oberdorf stehen die Chancen gut, dass die 21-Jährige vom VfL Wolfsburg im zweiten Gruppenspiel gegen Kolumbien am kommenden Sonntag (11.30 Uhr MESZ/ARD) in Sydney in die deutsche Auswahl zurückkehrt. Dritter Vorrundengegner der Vize-Europameisterinnen ist am 3. August in Brisbane Südkorea.
25.07.2023 - 05:34 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen erwarten «eine andere Wucht» gegen Kolumbien
«Nicht alles tippitoppi», aber ein vielversprechender Auftakt: Auf die DFB-Frauen wartet nach dem 6:0 gegen Marokko nun der Zweite der Südamerika-Meisterschaft.
Erleichtert und zufrieden stiegen die deutschen Fußballerinnen am Montagabend in ihren Bus, der sie zum Hotel in die Docklands von Melbourne brachte. Im modernen Hafenviertel konnte der Mitfavorit den 6:0-Auftaktsieg gegen Marokko erst mal sacken lassen. Nur kurz ging bei den Vize-Europameisterinnen noch der Blick nach vorn. «Da wird eine andere Wucht auf uns zukommen», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über den nächsten Gruppengegner Kolumbien.
Dass der Südamerika-Vizemeister wohl eine andere Herausforderung wird als der Außenseiter und WM-Debütant aus Afrika, ist im DFB-Tross allen klar. Eine Flugreise bleibt dem deutschen Team um Kapitänin und Doppel-Torschützin Alexandra Popp das nächste Mal erspart: Vom Basecamp Wyong geht es für die Partie am kommenden Sonntag (11.30 Uhr MESZ/ARD) ins knapp 100 Kilometer entfernte Sydney.
«Dass wir heute nicht den stärksten Gegner in der Gruppe hatten, das wissen wir auch», sagte Voss-Tecklenburg, strahlte aber nach dem gelungenen Turnierstart, dem so einige Zweifel vorangegangen waren: «Das gibt uns eine gute Ausgangslage, eine gute Basis.»
Das Team wisse, dass noch Luft nach oben sei, sagte die erfahrene Flügelspielerin und stellvertretende Spielführerin Svenja Huth. «Beim zweiten Spiel können wir uns vom Auftakt auch nichts mehr kaufen und plötzlich aufhören, Fußball zu spielen.»
Immerhin tat die DFB-Auswahl etwas für ihr Torverhältnis, falls es im letzten Vorrundenspiel am 3. August gegen Südkorea noch eng werden sollte mit dem Einzug ins Achtelfinale. «Wir wissen, dass noch nicht alles tippitoppi war», räumte Voss-Tecklenburg ein. «Ob das jetzt ein Statement war, sollen die anderen beurteilen und einordnen. Wir können das aber einordnen, wir drehen jetzt nicht durch.»
Die Lösung für die nächsten Tage gab dann Huth aus: «Morgen heißt es dann, gut zu regenerieren. Am Tag später dann den Kopf vielleicht noch mal freizubekommen und dann den Fokus aufs zweite Spiel zu richten.» Die volle Konzentration gehe genauso weiter. Und: Für die nächsten Partien müsse man mitnehmen, «dass wir so leichte Ballverluste, gerade Richtung Zentrum, vermeiden müssen.»
Gegen Kolumbien könnte auch Huths Clubkollegin Lena Oberdorf wieder mitmischen: Die Mittelfeld-Abräumerin saß in Melbourne nur auf der Bank nach ihrer Muskelverletzung im Oberschenkel. «Ich bin zuversichtlich, aber das bin ich ja immer in jeder Situation», sagte sie auf entsprechende Fragen.
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25.07.2023 - 11:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Schult zum WM-Start: «Charisma der Deutschen leuchten sehen»
©VfL Wolfsburg
Nationaltorhüterin Almuth Schult hat der klare Auftaktsieg des deutschen Frauen-Teams bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland imponiert. «Immerhin lag nicht nur nach der EM im vergangenen Jahr, sondern auch nach den wenig überzeugenden letzten drei Testspielen viel Druck auf der Mannschaft», schrieb die 32-Jährige in einer Kolumne für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) nach dem 6:0 am Montag gegen Marokko.
Das gestiegene Interesse am Frauenfußball sei eine große Umstellung für die Spielerinnen, die damit erst einmal umgehen müssten. «Deshalb haben sie den Auftakt mit all dem Druck bravourös gemeistert.» Sie habe «das vermisste Charisma der Deutschen leuchten sehen», erklärte Schult, die im August ein Kind erwartet und deshalb bei dieser WM fehlt.
Schult zog auch einen Vergleich zu anderen Favoriten wie Frankreich (0:0 gegen Jamaika), Schweden (2:1 gegen Südafrika) oder England (1:0 gegen Haiti), die «ihre Aufgaben nicht so souverän gelöst haben». Die deutsche Auswahl trifft im nächsten Spiel am Sonntag in Sydney auf Kolumbien (11.30 Uhr MESZ/ARD) und kann mit einem weiteren Sieg ihre Titelambitionen untermauern.
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25.07.2023 - 15:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Fußball-WM der Frauen: Top-Quote für DFB-Auswahl im ZDF
Der Start der deutschen Fußballerinnen in die WM in Neuseeland und Australien hat dem ZDF eine bemerkenswerte Quote beschert. Trotz der ungewohnten Übertragungszeit am Montagvormittag (Anpfiff: 10.30 Uhr) hatten nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders durchschnittlich 5,61 Millionen Menschen den 6:0-Erfolg des Teams von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen Marokko in Melbourne gesehen. Die Übertragung war der Tagessieger bei den Quoten. Der Marktanteil lag bei 60,4 Prozent.
Auch die anderen beiden Montag-Spiele erzielten gute Zahlen: Bei der Partie Brasilien gegen Panama am Mittag (13.00 Uhr) sahen 2,36 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu (Marktanteil: 27,1 Prozent). Das Spiel Italien gegen Argentinien (8.00 Uhr) hatten 1,21 Millionen Interessierte eingeschaltet (25,2 Prozent).
Das nächste Spiel des DFB-Teams steht am Sonntag (11.30 Uhr) in Sydney gegen Kolumbien an. Dann überträgt die ARD.
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25.07.2023 - 15:15 Uhr | News | Quelle: dpa
Gegen alle Widerstände: Sambias Kapitänin im Fokus
©IMAGO
Barbra Banda ist bei der Fußball-WM die große Hoffnung der sambischen Auswahl. Die 23 Jahre alte Kapitänin hat Monate mit schwerwiegenden Vorwürfen hinter sich.
Beim Blick zurück spricht Barbra Banda über eine Karriere, die «keine reibungslose» war. «Es ist eine Herausforderung, die ich zu meistern lernen muss», sagte die Kapitänin des sambischen Nationalteams jüngst im Gespräch mit der Moderatorin Hellen Zulu Phiri. Die Kritik habe sie oft verunsichert, von Sozialen Medien halte sie sich fern. Nach den vergangenen Monaten mit einem unwürdigen Schauspiel im afrikanischen Fußball ist das nur allzu verständlich - beim Afrika Cup im vergangenen Jahr war Banda wegen laut der Organisatoren zu hoher Testosteronwerte ausgeschlossen worden. Bei der WM in Australien und Neuseeland ruhen auf ihr große Hoffnungen.
An diesem Mittwoch (9.30 Uhr MESZ/ZDF) spielt Sambia gegen den großen Favoriten Spanien praktisch um die letzte Chance auf den Turnierverbleib, im ersten Spiel gegen Japan hatte es ein 0:5 gesetzt. Nach der 3:2-Testspielüberraschung gegen Deutschland in der Vorbereitung hatte sich die Auswahl mehr von der WM erhofft. In Fürth hatte die 23 Jahre alte Banda zweimal getroffen.
Der afrikanische Kontinentalverband Caf hatte vor einem Jahr den Ausschluss mit einem nicht bestandenen «Geschlechtsüberprüfungsverfahren» begründet. Die Nachrichtenagentur AP schrieb später von einem «verpfuschten Fall». Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die Behandlung Bandas als «Menschenrechtsverletzung», das Verfahren sei «stigmatisierend, stereotypisierend und diskriminierend» gewesen.
Der Weltverband FIFA hatte der ARD-«Sportschau» vor der WM mitgeteilt, mehrere Experten arbeiten an diesem Thema, es sei komplex. Das muskelaufbauend wirkende Hormon Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und spielt beispielsweise auch in den Transgender-Richtlinien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) eine Rolle. Der Umgang mit Werten und Regularien beschäftigt alle Sportarten.
Banda hatte vor zwei Jahren die «Barbra Banda Stiftung» gegründet, die sich der Förderung von Geschlechtergleichheit, der Förderung von Mädchen und Frauen durch Sport sowie der Armutsbekämpfung widmet. Bei Olympia 2021 in Tokio machte sie mit sechs Toren auf sich aufmerksam.
Den Durchbruch schaffte Banda einst bei den Green Buffaloes FC, ein von der sambischen Armee gesponsertes Team. Die Bedingungen: schwierig. In Sambia spielen Fußballerinnen auf schlechten Plätzen, haben keine ausgebauten Umkleideräume, oft fehlt medizinisches Personal und Geld. Sportlerinnen verdienen entweder ein schmales Gehalt oder nichts.
Banda stieg trotzdem zur Star-Stürmerin auf, 2018 entdeckte sie der spanische Erstliga-Club EdF Logroño. Ein Meilenstein. Die damals 18-Jährige avancierte zu Sambias erster Profi-Fußballerin und zusammen mit ihrer neuen Teamkollegin Jade Boho Sayo zur besten Torschützin des Vereins. Nach zwei Jahren in Europa ging es weiter nach Shanghai, wo sie in ihrer ersten Saison mit 18 Toren umgehend Torschützenkönigin der chinesischen Liga wurde. «Sie ist eine sehr charismatische Spielerin, deren Begeisterung für den Sport ich bewundere», sagt Kape Saili, früherer Co-Trainer von Sambias Nationalteam. Banda sei zielstrebig; wenn sie sich etwas vornehme, erreiche sie es in der Regel auch, so Saili.
Lyson Zulu, Technischer Direktor des sambischen Fußballverbands, lobt Bandas «beeindruckendes Tempo» und ihre Schusstechnik, erlernt schon als Kleinkind in den Straßen der Hauptstadt Lusaka. Auf einem Kontinent, der Mädchenfußball verpönte, war Banda eine Ausnahme: Sie verfolgte mit ihrem fußballbegeisterten Vater Spiele, trainierte mit ihm und trat im Alter von sieben Jahren der «Bauleni United Sports Academy» bei, die zu dem Zeitpunkt nur ein Jungenteam hatte.
Ihren Vater beschreibt Banda, die mit zwei Brüdern und drei Schwestern aufwuchs, als ihre größte Inspiration. Anders gelagert ist das Verhältnis zur Mutter, die sich lange Zeit gegen Bandas Fußballkarriere ausgesprochen habe. Erst vor wenigen Jahren habe man sich wieder angenähert, als sie Mitglied des sambischen Nationalteams wurde, erzählte Banda mal.
«Sie weiß, was sie im Leben will und arbeitet dafür besonders hart», sagt Chris Malunga der Deutschen Presse-Agentur. Malunga ist Bandas ehemaliger Box-Trainer. Immerhin fünf Profikämpfe bestritt die heutige Fußballerin bis 2017 - und gewann alle. Privat boxt Banda noch immer. «Wenn ich an meiner Geschwindigkeit und meinem Fitnesslevel arbeiten will, dann besinne ich mich zurück aufs Boxen», erzählte sie dem südafrikanischen Fernsehsender SuperSport im Juni. Das Boxtraining gebe ihr Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit auf dem Fußballplatz.
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Warum hat Eugenie Le Sommer ein D auf dem Trikot?
Von Jan Kupitz | 8:39 AM GMT+2
Eugenie Le Sommer mit Nationaltrainer Herve Renard / Christian Liewig - Corbis/GettyImages
Eugenie Le Sommer zählt zu den besten Angreiferinnen der Fußballwelt. Wer genau hinschaut, entdeckt auf ihrem Trikot ein zusätzliches D beim Namen. Wofür steht das?
Mit fast 90 Toren für Les Bleues ist Eugenie Le Sommer die Rekordtorschützin Frankreichs. Die heute 34-Jährige hätte sogar noch einige Buden mehr auf ihren Konto haben können, wenn die ehemalige französische Nationaltrainerin Corinne Diacre die Weltklasse-Stürmerin nicht zwei Jahre außen vor gelassen hätte - deshalb verpasste Le Sommer unter anderem auch die EM 2022.
Unter Diacres Nachfolger Herve Renard ist Le Sommer hingegen wieder fester Bestandteil der Equipe Tricolore und somit natürlich auch bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland am Start. Wer bei der 34-Jährigen dort genauer hinschaut, entdeckt, dass auf ihrem Trikot mit der Nummer 9 "Le Sommer D" steht. Da stellt sich die Frage, was das D dort zu suchen hat?
Die Antwort ist ganz einfach: Seit ihrer Hochzeit 2020 heißt die Angreiferin mit vollem Namen Le Sommer-Dariel. Anstatt den Doppelnamen komplett auf ihr Trikot drucken zu lassen, entschied sich Le Sommer nur für das D.
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Merle Frohms im Porträt - Die deutsche Nummer 1 und ihr steiler Aufstieg in die Weltspitze
Von Helene Altgelt | 3:27 PM GMT+2
Merle Frohms ist innerhalb kurzer Zeit Deutschlands Nummer 1 und eine der besten Torhüterinnen der Welt geworden / Boris Streubel/GettyImages
Rolle und Position: Bei Wolfsburg und im Nationalteam unersetzlich
Karriere: Abschied und Rückkehr nach Wolfsburg
Stärken: Reflexe, Entscheidungen, Spiel mit dem Ball
Schwächen: Missverständnisse und Flanken
Rolle und Position: Bei Wolfsburg und im Nationalteam unersetzlich
Die Flexibilität von Alexandra Popp oder Lena Oberdorf hat Merle Frohms nicht, aber das ist ihr als Torhüterin auch schwer vorzuwerfen. Frohms hat sich als klare Nummer eins im deutschen Tor etabliert und ihren Stammplatz mit konstant starken Leistungen verteidigt.
Bei vielen anderen Nationen stände wohl Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea im Tor, die mit ihren herausragenden Reflexen und dem Ruf als Elfmeterkillerin ebenfalls zu den Besten ihres Fachs gehört. Aber Frohms ist durch ihre ruhige Art und ihre Verlässlichkeit längst unersetzlich geworden. Auch international ist sie spätestens seit der EM 2022 bekannt und als eine der besten Torhüterinnen der Welt anerkannt.
Beim VfL Wolfsburg spielt Frohms erst seit einer Saison. Das vergisst man schnell, so einfach wie sich die 28-Jährige dort eingefügt hat. Der Schritt von Eintracht Frankfurt an den Mittellandkanal ist ihr ohne Probleme gelungen, und auch in den großen Spielen war auf Frohms zu zählen. In den allermeisten Bundesliga-Spielen für den VfL kann oder muss sie sich nicht durch grandiose Paraden auszeichnen, aber ist ein verlässlicher Rückhalt.
Karriere: Abschied und Rückkehr nach Wolfsburg
"Ich hätte nicht gedacht, dass mich der heutige Tag so bewegt. [...] Es gibt so viele schöne Momente mit dem VfL Wolfsburg, wir haben so viele Erfolge gefeiert und auch Titel gewonnen, ich kann gar nicht differenzieren, was das größte Highlight war."
Das sagte Merle Frohms vor fünf Jahren, als noch nicht unbedingt abzusehen war, dass sie bei der WM 2023 Stammtorhüterin sein würde. Frohms verkündete damals ihren Abschied vom VfL Wolfsburg nach sieben Jahren.
Der Schritt zu Wolfsburg wirkte 2011 logisch: Frohms stammt aus Celle, nur eine Autostunde von Wolfsburg entfernt. Bei dem lokalen Verein Fortuna Celle durchlief sie die Jugendmannschaften im Juniorenbereich und ging schließlich mit 16 Jahren, wie so viele andere, den Schritt in den Frauenfußball. Damals galt sie schon als großes Torhütertalent, war laut Wolfsburgs damaligem Trainer und heutigem sportlichen Leiter Ralf Kellermann von mehreren Klubs umworben.
Auch in anderen Bereichen war Frohms talentiert: "In der Leichtathletik hätte ich es auch zu etwas bringen können. Das habe ich noch sehr lange gemacht und war darin auch nicht so schlecht. Ich glaube, wäre das zeitlich mit dem Fußball irgendwann nicht eng geworden, hätte ich das auf jeden Fall weiterverfolgt", sagte sie in der 90min-Fragerunde.
In Wolfsburg verlief zunächst alles nach Plan, bereits anderthalb Jahre nach dem Wechsel durfte Frohms ihr Debüt in der Bundesliga feiern. Danach aber kam sie hauptsächlich in der zweiten Mannschaft zum Zug, denn an der Welttorhüterin von 2014, Almuth Schult, war kein Vorbeikommen. Frohms konnte zwar Erfolge wie den Champions-League-Titel feiern, hatte daran aber keinen wirklichen Anteil.
Im Alter von 23 Jahren folgte also der Schritt in den idyllischen Süden Deutschlands, und in Freiburg spielte sich Frohms wieder ins Rampenlicht. Bereits kurz nach ihrem Wechsel debütierte sie in der Nationalmannschaft.
Schrittweise ging es dann wieder in den Norden: Zunächst zu Eintracht Frankfurt (damals noch der 1. FFC Frankfurt). Dort wurde sie zur Stammtorhüterin im DFB-Team, was auch an der Schwangerschaft ihrer ehemaligen Mentorin und Konkurrentin Almuth Schult lag. Frohms machte ihre Sache als Ersatz aber so gut, dass Martina Voss-Tecklenburg ihr auch weiterhin das Vertrauen schenkte.
Auf die Nachfolge als Nummer eins beim Nationalteam folgte im letzten Sommer die Nachfolge als Nummer eins bei Wolfsburg: Da es Schult in die USA zog, kaufte der VfL Frohms aus ihrem Vertrag in Frankfurt heraus - eine besondere Rückkehr für sie. In Wolfsburg hat sie sichtlich nochmal einen Schritt nach vorne gemacht und wirkt souveräner als zuvor.
Stärken: Reflexe, Entscheidungen, Spiel mit dem Ball
Frohms hat die vermutlich besten Reflexe in der Bundesliga und ist mit ihrer Reaktionsschnelligkeit auch internationale Klasse. Welche Bälle sie teils noch aus dem WInkel kratzt, ist erstaunlich. Frohms ist mit ihren 1,75 Metern keine Riesin, hat aber viel Sprungkraft und ist sowohl was die Fuß-, als auch was die Handabwehr angeht, stark.
Frohms hat außerdem in den letzten Jahren daran gearbeitet, die richtige Entscheidung beim Herausgehen aus ihrem Tor zu treffen. Inzwischen kommt sie den entgegenstürmenden Gegnerinnen früher als zuvor - aber nicht überfrüht - entgegen und macht es ihnen im Eins-gegen-Eins-Duell alles andere als leicht. Hier merkt man der deutschen Nummer 1, zuvor teils noch zu zögerlich, auch ihr gesteigertes Selbstbewusstsein an. Das zeigte sie auch gegen Marokko, wo sie einige Konter souverän vereitelte.
Zudem kann sie gut mit dem Ball umgehen und entspricht damit dem Prototyp einer modernen Torhüterin. Frohms' Abschläge sind gut und ihre Pässe zu den Innenverteidigerinnen laufen kaum Gefahr, abgefangen zu werden. Sie wird vermutlich nicht versuchen, die gegnerischen Stürmerinnen auszudribbeln, aber Frohms ist meist souverän am Ball und lässt sich nicht so leicht unter Druck setzen.
Außerdem ist sie eine lautstarke Torhüterin, die das Spiel von hinten anleiten will und der Verteidigung öfters mal sagt, wenn sie mit deren Positionierung nicht zufrieden ist. Damit ist Frohms auch schon eine Führungsspielerin auf dem Platz und gibt der Abwehrkette das Gefühl, ein sicherer Rückhalt zu sein. Das gilt besonders auch in Spielen, in denen Deutschland defensiv Probleme hat.
Schwächen: Missverständnisse und Flanken
Frohms profitiert davon, eine eingespielte Abwehrreihe vor sich zu haben - dann funktioniert die Abstimmung mit den Vorderleuten am besten. Bei Deutschland ist das dieses Jahr nicht wirklich der Fall, da Verletzungen Martina Voss-Tecklenburg zum Improvisieren zwangen. Daher wird ein wichtiger Faktor sein, wie schnell sich Frohms mit den Innenverteidigerinnen einspielt. In der Vergangenheit führten Missverständnisse zwischen ihr und den Abwehrspielerinnen schon öfters für den Gegner zum Erfolg.
Ein weiterer Punkt, bei dem die Abstimmung wichtig ist, sind die Flanken. Bei ihrer Größe hat Frohms nicht immer die Lufthoheit und wurde schon das ein oder andere Mal von einer Hereingabe kalt erwischt.
Alles in allem hat Merle Frohms in den letzten Jahren eine steile Entwicklung genommen, die auf ihren Ehrgeiz und gute Entscheidungen bei der Wahl ihrer Clubs zurückzuführen ist. In vielen Begegnungen hält sie ihr Team mit Glanzparaden im Spiel, sodass sie auch bei der WM eine Schlüsselspielerin sein wird.
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Die Offensivspielerin deutet ihr Können als Verteidigerin an
Kommandantin Huth: Angriffslustig auf der rechten Seite
Dass Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hinten rechts auf Angreiferin Svenja Huth setzt, überraschte im Vorfeld der WM. Im ersten Spiel deutete die 32-Jährige nun an, dass die Variante funktionieren kann - und deutlich mehr Offensivkraft bedeutet.
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24.07.2023 - 21:24 Uhr | News | Quelle: dpa
Argentinien-Star Rodriguez sorgt mit Ronaldo-Tattoo für Aufsehen
Cristiano Ronaldo statt Lionel Messi - Argentiniens Star-Spielerin Yamila Rodriguez hat bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit einem Tattoo Aufsehen erregt. Das argentinische Nationalteam unterlag zum Auftakt in Auckland am Montag Italien mit 0:1 (0:0), auf dem linken Bein von Rodriguez prangte dabei das Konterfei des Portugiesen - darüber war jenes der argentinischen Legende Diego Maradona zu sehen.
Während Fans immer wieder diskutieren, wer der beste Spieler der Welt ist, hat Rodriguez eine klare Antwort: «Ich schätze ihn sehr, als Mensch und als Spieler», sagte sie in einem Interview des Weltfußballverbandes FIFA vor der WM auf die Frage, warum sie Ronaldo und nicht Messi gewählt habe. «Er ist immer inspirierend, wächst jeden Tag über sich hinaus. Er ist einfach mein Idol.»
Eine Zeit lang feierte die 25-Jährige ihre Tore auch wie der Star des saudischen Clubs Al-Nassr. Während der WM in Katar 2022 schmückte Rodriguez, die bei Palmeiras São Paulo in Brasilien spielt, die Rückseite ihres Mobiltelefons mit einem für ein Sammelalbum erstellten Ronaldo-Aufkleber.
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24.07.2023 - 21:25 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und Jan Mies
«Frau Popp» bricht den ersten WM-Bann für die DFB-Frauen
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp hat vor und nach dem erfolgreichen WM-Start der DFB-Frauen glänzende Augen - was nicht nur an ihren beiden so wichtigen Toren liegt.
Alexandra Popp atmete erst einmal tief durch. Die Heldin des perfekten Auftaktabends der deutschen Fußballerinnen bei der WM wurde nach ihrem «E.T.»-Telefontorjubel befragt, und die DFB-Kapitänin antwortete emotional: «Ich glaube, derjenige, der abgenommen hat, ist mein Vater.» Die zweifache Torschützin beim 6:0 (2:0) gegen Marokko am Montag in Melbourne erklärte, sie «telefoniere in dem Sinne auch nach Hause. Nicht nur für die Menschen, die vor den Fernsehern sitzen, sondern gerade für die Menschen, die nicht mehr unter uns sein können.»
Die Gründe für ihre Sentimentalität, sagte Popp spät am Abend (Ortszeit) während der Pressekonferenz, «die muss ich ja nicht sagen». Offensichtlich war aber, dass sie an diesem Abend an ihren gestorbenen Vater dachte. Vor 27 256 Zuschauern im nicht ausverkauften Stadion im Albert Park war die Stürmerin mit den ersten beiden deutschen Toren beim Turnier in Australien und Neuseeland die überragende Spielerin gewesen (11. und 39. Minute).
Zweimal zeigte die 32-jährige Wolfsburgerin dabei strahlend ihre von der EM 2022 in England bekannte Jubelgeste in Anspielung an den Filmklassiker über den Außerirdischen «.E.T.», der auf der Erde gestrandet, «nach Hause telefonieren» wollte: die linke Hand als imaginäres Telefon, den rechten Zeigefinger gen Himmel gestreckt. Bei ihrer späten Auswechslung (83.) jubelten die deutschen Fans im Stadion.
Nach dem Spiel war die Kapitänin eingepackt in eine dicke Jacke sofort wieder mittendrin, sie umarmte lächelnd ihre Teamkolleginnen. Die aufgekommenen Zweifel an der Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf dem Weg zum erhofften dritten WM-Titel nach 2003 und 2007 waren nach dem Triumph gegen den WM-Debütanten erst einmal weggewischt.
«Wir wissen, dass noch nicht alles tippitoppi war», sagte Voss-Tecklenburg. «Ob das jetzt ein Statement war, sollen die anderen beurteilen und einordnen. Wir können das aber einordnen, wir drehen jetzt nicht durch.» Nach Popp trafen noch Klara Bühl (46.) und Lea Schüller (90.) vom FC Bayern für die DFB-Auswahl sowie Hanane Aït El Haj (54.) und Zineb Redouani (79.) ins eigene Tor. Der nächste Gegner Kolumbien am kommenden Sonntag in Sydney könnte aber eine wesentlich härtere Prüfung darstellen für die Vize-Europameisterinnen.
«Wir sind mega, mega happy, dass wir so ein Auftaktspiel auf den Platz bringen konnten», sagte Popp im ZDF. «Wir sind voll bei uns geblieben, haben unser Spiel durchgebracht.» Dabei hatte Voss-Tecklenburg ihre Defensive verletzungsbedingt umbauen müssen: Abwehrchefin Marina Hegering (Fersenprellung) und Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf (Oberschenkelblessur) saßen ebenso nur auf der Bank wie Sjoeke Nüsken (Außenbanddehnung im Knie).
«Wir wissen natürlich um Poppis Stärke gerade im Kopfballspiel. Sie hat eigentlich genau das gemacht, was wir von ihr erwartet haben», sagte Oberdorf über ihre Clubkollegin und fügte trocken hinzu: «Von daher war es eine solide Leistung von der Frau Popp.»
Die Angreiferin war bei der EM im vergangenen Jahr in England mit sechs Treffern zum Turnierstar aufgestiegen und schraubte ihre Bilanz nun auf 64 Tore im 129. Länderspiel. Zu den etwa 2000 deutschen Fans im Stadion gehörte auch Sami Khedira. Der Weltmeister von 2014 sah, wie Popps Doppelpack der DFB-Elf viel Sicherheit gab. Nach den enttäuschenden Testspiel-Auftritten gegen Vietnam und Sambia war so manche Kritik aufgekommen.
Schon bei der Nationalhymne hatte Popp glänzende Augen. Am Ende saß sie als «Spielerin des Spiels» bei der Pressekonferenz und durfte sich die Lobesworte ihrer Trainerin anhören: «Alexandra Popp ist ein Leader, eine Spielführerin, wie man sie sich nicht besser wünschen kann. Aber sie ist gleichzeitig ein Teamplayer», sagte Voss-Tecklenburg. Aus der Heimat gratulierten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock. «So kann es weitergehen!», schrieb Faeser bei Twitter.
Die Art und Weise des Auftretens ihrer Kolleginnen, «auch wie wir die Tore heraus gespielt haben, gibt sehr viel Selbstbewusstsein für die nächsten Spiele», sagte Popp und betonte: «Ich habe mir jetzt keine Zahl vorgenommen, wie viel Tore ich schießen will. Ich will ins Finale kommen und das auch bestmöglich spielen - und gewinnen am Ende.»
Quelle
25.07.2023 - 05:32 Uhr | News | Quelle: dpa
Adduktorenzerrung: Lohmann fehlt im Training der DFB-Frauen
©FC Bayern München
Ohne Sydney Lohmann haben die Ersatzspielerinnen des deutschen WM-Teams am Dienstag ihr Training in Melbourne bestritten. Die 23 Jahre alte Mittelfeldakteurin vom FC Bayern fehlte wegen einer leichten Adduktorenzerrung, wie eine DFB-Sprecherin bestätigte. Lohmann war beim 6:0-Auftaktsieg des Mitfavoriten am Abend zuvor gegen Marokko bei der Weltmeisterschaft in Australien nicht zum Einsatz gekommen.
Bei der Übungseinheit im Lakeside Stadion dabei waren Lena Oberdorf, Marina Hegering und Sjoeke Nüsken. Das zuletzt verletzte Trio stand zwar gegen Marokko im Kader, wurde aber von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nicht eingesetzt. Bei Mittelfeld-Abräumerin Oberdorf stehen die Chancen gut, dass die 21-Jährige vom VfL Wolfsburg im zweiten Gruppenspiel gegen Kolumbien am kommenden Sonntag (11.30 Uhr MESZ/ARD) in Sydney in die deutsche Auswahl zurückkehrt. Dritter Vorrundengegner der Vize-Europameisterinnen ist am 3. August in Brisbane Südkorea.
25.07.2023 - 05:34 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen erwarten «eine andere Wucht» gegen Kolumbien
«Nicht alles tippitoppi», aber ein vielversprechender Auftakt: Auf die DFB-Frauen wartet nach dem 6:0 gegen Marokko nun der Zweite der Südamerika-Meisterschaft.
Erleichtert und zufrieden stiegen die deutschen Fußballerinnen am Montagabend in ihren Bus, der sie zum Hotel in die Docklands von Melbourne brachte. Im modernen Hafenviertel konnte der Mitfavorit den 6:0-Auftaktsieg gegen Marokko erst mal sacken lassen. Nur kurz ging bei den Vize-Europameisterinnen noch der Blick nach vorn. «Da wird eine andere Wucht auf uns zukommen», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über den nächsten Gruppengegner Kolumbien.
Dass der Südamerika-Vizemeister wohl eine andere Herausforderung wird als der Außenseiter und WM-Debütant aus Afrika, ist im DFB-Tross allen klar. Eine Flugreise bleibt dem deutschen Team um Kapitänin und Doppel-Torschützin Alexandra Popp das nächste Mal erspart: Vom Basecamp Wyong geht es für die Partie am kommenden Sonntag (11.30 Uhr MESZ/ARD) ins knapp 100 Kilometer entfernte Sydney.
«Dass wir heute nicht den stärksten Gegner in der Gruppe hatten, das wissen wir auch», sagte Voss-Tecklenburg, strahlte aber nach dem gelungenen Turnierstart, dem so einige Zweifel vorangegangen waren: «Das gibt uns eine gute Ausgangslage, eine gute Basis.»
Das Team wisse, dass noch Luft nach oben sei, sagte die erfahrene Flügelspielerin und stellvertretende Spielführerin Svenja Huth. «Beim zweiten Spiel können wir uns vom Auftakt auch nichts mehr kaufen und plötzlich aufhören, Fußball zu spielen.»
Immerhin tat die DFB-Auswahl etwas für ihr Torverhältnis, falls es im letzten Vorrundenspiel am 3. August gegen Südkorea noch eng werden sollte mit dem Einzug ins Achtelfinale. «Wir wissen, dass noch nicht alles tippitoppi war», räumte Voss-Tecklenburg ein. «Ob das jetzt ein Statement war, sollen die anderen beurteilen und einordnen. Wir können das aber einordnen, wir drehen jetzt nicht durch.»
Die Lösung für die nächsten Tage gab dann Huth aus: «Morgen heißt es dann, gut zu regenerieren. Am Tag später dann den Kopf vielleicht noch mal freizubekommen und dann den Fokus aufs zweite Spiel zu richten.» Die volle Konzentration gehe genauso weiter. Und: Für die nächsten Partien müsse man mitnehmen, «dass wir so leichte Ballverluste, gerade Richtung Zentrum, vermeiden müssen.»
Gegen Kolumbien könnte auch Huths Clubkollegin Lena Oberdorf wieder mitmischen: Die Mittelfeld-Abräumerin saß in Melbourne nur auf der Bank nach ihrer Muskelverletzung im Oberschenkel. «Ich bin zuversichtlich, aber das bin ich ja immer in jeder Situation», sagte sie auf entsprechende Fragen.
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25.07.2023 - 11:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Schult zum WM-Start: «Charisma der Deutschen leuchten sehen»
©VfL Wolfsburg
Nationaltorhüterin Almuth Schult hat der klare Auftaktsieg des deutschen Frauen-Teams bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland imponiert. «Immerhin lag nicht nur nach der EM im vergangenen Jahr, sondern auch nach den wenig überzeugenden letzten drei Testspielen viel Druck auf der Mannschaft», schrieb die 32-Jährige in einer Kolumne für das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) nach dem 6:0 am Montag gegen Marokko.
Das gestiegene Interesse am Frauenfußball sei eine große Umstellung für die Spielerinnen, die damit erst einmal umgehen müssten. «Deshalb haben sie den Auftakt mit all dem Druck bravourös gemeistert.» Sie habe «das vermisste Charisma der Deutschen leuchten sehen», erklärte Schult, die im August ein Kind erwartet und deshalb bei dieser WM fehlt.
Schult zog auch einen Vergleich zu anderen Favoriten wie Frankreich (0:0 gegen Jamaika), Schweden (2:1 gegen Südafrika) oder England (1:0 gegen Haiti), die «ihre Aufgaben nicht so souverän gelöst haben». Die deutsche Auswahl trifft im nächsten Spiel am Sonntag in Sydney auf Kolumbien (11.30 Uhr MESZ/ARD) und kann mit einem weiteren Sieg ihre Titelambitionen untermauern.
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25.07.2023 - 15:14 Uhr | News | Quelle: dpa
Fußball-WM der Frauen: Top-Quote für DFB-Auswahl im ZDF
Der Start der deutschen Fußballerinnen in die WM in Neuseeland und Australien hat dem ZDF eine bemerkenswerte Quote beschert. Trotz der ungewohnten Übertragungszeit am Montagvormittag (Anpfiff: 10.30 Uhr) hatten nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Senders durchschnittlich 5,61 Millionen Menschen den 6:0-Erfolg des Teams von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen Marokko in Melbourne gesehen. Die Übertragung war der Tagessieger bei den Quoten. Der Marktanteil lag bei 60,4 Prozent.
Auch die anderen beiden Montag-Spiele erzielten gute Zahlen: Bei der Partie Brasilien gegen Panama am Mittag (13.00 Uhr) sahen 2,36 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu (Marktanteil: 27,1 Prozent). Das Spiel Italien gegen Argentinien (8.00 Uhr) hatten 1,21 Millionen Interessierte eingeschaltet (25,2 Prozent).
Das nächste Spiel des DFB-Teams steht am Sonntag (11.30 Uhr) in Sydney gegen Kolumbien an. Dann überträgt die ARD.
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25.07.2023 - 15:15 Uhr | News | Quelle: dpa
Gegen alle Widerstände: Sambias Kapitänin im Fokus
©IMAGO
Barbra Banda ist bei der Fußball-WM die große Hoffnung der sambischen Auswahl. Die 23 Jahre alte Kapitänin hat Monate mit schwerwiegenden Vorwürfen hinter sich.
Beim Blick zurück spricht Barbra Banda über eine Karriere, die «keine reibungslose» war. «Es ist eine Herausforderung, die ich zu meistern lernen muss», sagte die Kapitänin des sambischen Nationalteams jüngst im Gespräch mit der Moderatorin Hellen Zulu Phiri. Die Kritik habe sie oft verunsichert, von Sozialen Medien halte sie sich fern. Nach den vergangenen Monaten mit einem unwürdigen Schauspiel im afrikanischen Fußball ist das nur allzu verständlich - beim Afrika Cup im vergangenen Jahr war Banda wegen laut der Organisatoren zu hoher Testosteronwerte ausgeschlossen worden. Bei der WM in Australien und Neuseeland ruhen auf ihr große Hoffnungen.
An diesem Mittwoch (9.30 Uhr MESZ/ZDF) spielt Sambia gegen den großen Favoriten Spanien praktisch um die letzte Chance auf den Turnierverbleib, im ersten Spiel gegen Japan hatte es ein 0:5 gesetzt. Nach der 3:2-Testspielüberraschung gegen Deutschland in der Vorbereitung hatte sich die Auswahl mehr von der WM erhofft. In Fürth hatte die 23 Jahre alte Banda zweimal getroffen.
Der afrikanische Kontinentalverband Caf hatte vor einem Jahr den Ausschluss mit einem nicht bestandenen «Geschlechtsüberprüfungsverfahren» begründet. Die Nachrichtenagentur AP schrieb später von einem «verpfuschten Fall». Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die Behandlung Bandas als «Menschenrechtsverletzung», das Verfahren sei «stigmatisierend, stereotypisierend und diskriminierend» gewesen.
Der Weltverband FIFA hatte der ARD-«Sportschau» vor der WM mitgeteilt, mehrere Experten arbeiten an diesem Thema, es sei komplex. Das muskelaufbauend wirkende Hormon Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und spielt beispielsweise auch in den Transgender-Richtlinien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) eine Rolle. Der Umgang mit Werten und Regularien beschäftigt alle Sportarten.
Banda hatte vor zwei Jahren die «Barbra Banda Stiftung» gegründet, die sich der Förderung von Geschlechtergleichheit, der Förderung von Mädchen und Frauen durch Sport sowie der Armutsbekämpfung widmet. Bei Olympia 2021 in Tokio machte sie mit sechs Toren auf sich aufmerksam.
Den Durchbruch schaffte Banda einst bei den Green Buffaloes FC, ein von der sambischen Armee gesponsertes Team. Die Bedingungen: schwierig. In Sambia spielen Fußballerinnen auf schlechten Plätzen, haben keine ausgebauten Umkleideräume, oft fehlt medizinisches Personal und Geld. Sportlerinnen verdienen entweder ein schmales Gehalt oder nichts.
Banda stieg trotzdem zur Star-Stürmerin auf, 2018 entdeckte sie der spanische Erstliga-Club EdF Logroño. Ein Meilenstein. Die damals 18-Jährige avancierte zu Sambias erster Profi-Fußballerin und zusammen mit ihrer neuen Teamkollegin Jade Boho Sayo zur besten Torschützin des Vereins. Nach zwei Jahren in Europa ging es weiter nach Shanghai, wo sie in ihrer ersten Saison mit 18 Toren umgehend Torschützenkönigin der chinesischen Liga wurde. «Sie ist eine sehr charismatische Spielerin, deren Begeisterung für den Sport ich bewundere», sagt Kape Saili, früherer Co-Trainer von Sambias Nationalteam. Banda sei zielstrebig; wenn sie sich etwas vornehme, erreiche sie es in der Regel auch, so Saili.
Lyson Zulu, Technischer Direktor des sambischen Fußballverbands, lobt Bandas «beeindruckendes Tempo» und ihre Schusstechnik, erlernt schon als Kleinkind in den Straßen der Hauptstadt Lusaka. Auf einem Kontinent, der Mädchenfußball verpönte, war Banda eine Ausnahme: Sie verfolgte mit ihrem fußballbegeisterten Vater Spiele, trainierte mit ihm und trat im Alter von sieben Jahren der «Bauleni United Sports Academy» bei, die zu dem Zeitpunkt nur ein Jungenteam hatte.
Ihren Vater beschreibt Banda, die mit zwei Brüdern und drei Schwestern aufwuchs, als ihre größte Inspiration. Anders gelagert ist das Verhältnis zur Mutter, die sich lange Zeit gegen Bandas Fußballkarriere ausgesprochen habe. Erst vor wenigen Jahren habe man sich wieder angenähert, als sie Mitglied des sambischen Nationalteams wurde, erzählte Banda mal.
«Sie weiß, was sie im Leben will und arbeitet dafür besonders hart», sagt Chris Malunga der Deutschen Presse-Agentur. Malunga ist Bandas ehemaliger Box-Trainer. Immerhin fünf Profikämpfe bestritt die heutige Fußballerin bis 2017 - und gewann alle. Privat boxt Banda noch immer. «Wenn ich an meiner Geschwindigkeit und meinem Fitnesslevel arbeiten will, dann besinne ich mich zurück aufs Boxen», erzählte sie dem südafrikanischen Fernsehsender SuperSport im Juni. Das Boxtraining gebe ihr Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit auf dem Fußballplatz.
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Warum hat Eugenie Le Sommer ein D auf dem Trikot?
Von Jan Kupitz | 8:39 AM GMT+2
Eugenie Le Sommer mit Nationaltrainer Herve Renard / Christian Liewig - Corbis/GettyImages
Eugenie Le Sommer zählt zu den besten Angreiferinnen der Fußballwelt. Wer genau hinschaut, entdeckt auf ihrem Trikot ein zusätzliches D beim Namen. Wofür steht das?
Mit fast 90 Toren für Les Bleues ist Eugenie Le Sommer die Rekordtorschützin Frankreichs. Die heute 34-Jährige hätte sogar noch einige Buden mehr auf ihren Konto haben können, wenn die ehemalige französische Nationaltrainerin Corinne Diacre die Weltklasse-Stürmerin nicht zwei Jahre außen vor gelassen hätte - deshalb verpasste Le Sommer unter anderem auch die EM 2022.
Unter Diacres Nachfolger Herve Renard ist Le Sommer hingegen wieder fester Bestandteil der Equipe Tricolore und somit natürlich auch bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland am Start. Wer bei der 34-Jährigen dort genauer hinschaut, entdeckt, dass auf ihrem Trikot mit der Nummer 9 "Le Sommer D" steht. Da stellt sich die Frage, was das D dort zu suchen hat?
Die Antwort ist ganz einfach: Seit ihrer Hochzeit 2020 heißt die Angreiferin mit vollem Namen Le Sommer-Dariel. Anstatt den Doppelnamen komplett auf ihr Trikot drucken zu lassen, entschied sich Le Sommer nur für das D.
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Merle Frohms im Porträt - Die deutsche Nummer 1 und ihr steiler Aufstieg in die Weltspitze
Von Helene Altgelt | 3:27 PM GMT+2
Merle Frohms ist innerhalb kurzer Zeit Deutschlands Nummer 1 und eine der besten Torhüterinnen der Welt geworden / Boris Streubel/GettyImages
Rolle und Position: Bei Wolfsburg und im Nationalteam unersetzlich
Karriere: Abschied und Rückkehr nach Wolfsburg
Stärken: Reflexe, Entscheidungen, Spiel mit dem Ball
Schwächen: Missverständnisse und Flanken
Rolle und Position: Bei Wolfsburg und im Nationalteam unersetzlich
Die Flexibilität von Alexandra Popp oder Lena Oberdorf hat Merle Frohms nicht, aber das ist ihr als Torhüterin auch schwer vorzuwerfen. Frohms hat sich als klare Nummer eins im deutschen Tor etabliert und ihren Stammplatz mit konstant starken Leistungen verteidigt.
Bei vielen anderen Nationen stände wohl Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea im Tor, die mit ihren herausragenden Reflexen und dem Ruf als Elfmeterkillerin ebenfalls zu den Besten ihres Fachs gehört. Aber Frohms ist durch ihre ruhige Art und ihre Verlässlichkeit längst unersetzlich geworden. Auch international ist sie spätestens seit der EM 2022 bekannt und als eine der besten Torhüterinnen der Welt anerkannt.
Beim VfL Wolfsburg spielt Frohms erst seit einer Saison. Das vergisst man schnell, so einfach wie sich die 28-Jährige dort eingefügt hat. Der Schritt von Eintracht Frankfurt an den Mittellandkanal ist ihr ohne Probleme gelungen, und auch in den großen Spielen war auf Frohms zu zählen. In den allermeisten Bundesliga-Spielen für den VfL kann oder muss sie sich nicht durch grandiose Paraden auszeichnen, aber ist ein verlässlicher Rückhalt.
Karriere: Abschied und Rückkehr nach Wolfsburg
"Ich hätte nicht gedacht, dass mich der heutige Tag so bewegt. [...] Es gibt so viele schöne Momente mit dem VfL Wolfsburg, wir haben so viele Erfolge gefeiert und auch Titel gewonnen, ich kann gar nicht differenzieren, was das größte Highlight war."
Das sagte Merle Frohms vor fünf Jahren, als noch nicht unbedingt abzusehen war, dass sie bei der WM 2023 Stammtorhüterin sein würde. Frohms verkündete damals ihren Abschied vom VfL Wolfsburg nach sieben Jahren.
Der Schritt zu Wolfsburg wirkte 2011 logisch: Frohms stammt aus Celle, nur eine Autostunde von Wolfsburg entfernt. Bei dem lokalen Verein Fortuna Celle durchlief sie die Jugendmannschaften im Juniorenbereich und ging schließlich mit 16 Jahren, wie so viele andere, den Schritt in den Frauenfußball. Damals galt sie schon als großes Torhütertalent, war laut Wolfsburgs damaligem Trainer und heutigem sportlichen Leiter Ralf Kellermann von mehreren Klubs umworben.
Auch in anderen Bereichen war Frohms talentiert: "In der Leichtathletik hätte ich es auch zu etwas bringen können. Das habe ich noch sehr lange gemacht und war darin auch nicht so schlecht. Ich glaube, wäre das zeitlich mit dem Fußball irgendwann nicht eng geworden, hätte ich das auf jeden Fall weiterverfolgt", sagte sie in der 90min-Fragerunde.
In Wolfsburg verlief zunächst alles nach Plan, bereits anderthalb Jahre nach dem Wechsel durfte Frohms ihr Debüt in der Bundesliga feiern. Danach aber kam sie hauptsächlich in der zweiten Mannschaft zum Zug, denn an der Welttorhüterin von 2014, Almuth Schult, war kein Vorbeikommen. Frohms konnte zwar Erfolge wie den Champions-League-Titel feiern, hatte daran aber keinen wirklichen Anteil.
Im Alter von 23 Jahren folgte also der Schritt in den idyllischen Süden Deutschlands, und in Freiburg spielte sich Frohms wieder ins Rampenlicht. Bereits kurz nach ihrem Wechsel debütierte sie in der Nationalmannschaft.
Schrittweise ging es dann wieder in den Norden: Zunächst zu Eintracht Frankfurt (damals noch der 1. FFC Frankfurt). Dort wurde sie zur Stammtorhüterin im DFB-Team, was auch an der Schwangerschaft ihrer ehemaligen Mentorin und Konkurrentin Almuth Schult lag. Frohms machte ihre Sache als Ersatz aber so gut, dass Martina Voss-Tecklenburg ihr auch weiterhin das Vertrauen schenkte.
Auf die Nachfolge als Nummer eins beim Nationalteam folgte im letzten Sommer die Nachfolge als Nummer eins bei Wolfsburg: Da es Schult in die USA zog, kaufte der VfL Frohms aus ihrem Vertrag in Frankfurt heraus - eine besondere Rückkehr für sie. In Wolfsburg hat sie sichtlich nochmal einen Schritt nach vorne gemacht und wirkt souveräner als zuvor.
Stärken: Reflexe, Entscheidungen, Spiel mit dem Ball
Frohms hat die vermutlich besten Reflexe in der Bundesliga und ist mit ihrer Reaktionsschnelligkeit auch internationale Klasse. Welche Bälle sie teils noch aus dem WInkel kratzt, ist erstaunlich. Frohms ist mit ihren 1,75 Metern keine Riesin, hat aber viel Sprungkraft und ist sowohl was die Fuß-, als auch was die Handabwehr angeht, stark.
Frohms hat außerdem in den letzten Jahren daran gearbeitet, die richtige Entscheidung beim Herausgehen aus ihrem Tor zu treffen. Inzwischen kommt sie den entgegenstürmenden Gegnerinnen früher als zuvor - aber nicht überfrüht - entgegen und macht es ihnen im Eins-gegen-Eins-Duell alles andere als leicht. Hier merkt man der deutschen Nummer 1, zuvor teils noch zu zögerlich, auch ihr gesteigertes Selbstbewusstsein an. Das zeigte sie auch gegen Marokko, wo sie einige Konter souverän vereitelte.
Zudem kann sie gut mit dem Ball umgehen und entspricht damit dem Prototyp einer modernen Torhüterin. Frohms' Abschläge sind gut und ihre Pässe zu den Innenverteidigerinnen laufen kaum Gefahr, abgefangen zu werden. Sie wird vermutlich nicht versuchen, die gegnerischen Stürmerinnen auszudribbeln, aber Frohms ist meist souverän am Ball und lässt sich nicht so leicht unter Druck setzen.
Außerdem ist sie eine lautstarke Torhüterin, die das Spiel von hinten anleiten will und der Verteidigung öfters mal sagt, wenn sie mit deren Positionierung nicht zufrieden ist. Damit ist Frohms auch schon eine Führungsspielerin auf dem Platz und gibt der Abwehrkette das Gefühl, ein sicherer Rückhalt zu sein. Das gilt besonders auch in Spielen, in denen Deutschland defensiv Probleme hat.
Schwächen: Missverständnisse und Flanken
Frohms profitiert davon, eine eingespielte Abwehrreihe vor sich zu haben - dann funktioniert die Abstimmung mit den Vorderleuten am besten. Bei Deutschland ist das dieses Jahr nicht wirklich der Fall, da Verletzungen Martina Voss-Tecklenburg zum Improvisieren zwangen. Daher wird ein wichtiger Faktor sein, wie schnell sich Frohms mit den Innenverteidigerinnen einspielt. In der Vergangenheit führten Missverständnisse zwischen ihr und den Abwehrspielerinnen schon öfters für den Gegner zum Erfolg.
Ein weiterer Punkt, bei dem die Abstimmung wichtig ist, sind die Flanken. Bei ihrer Größe hat Frohms nicht immer die Lufthoheit und wurde schon das ein oder andere Mal von einer Hereingabe kalt erwischt.
Alles in allem hat Merle Frohms in den letzten Jahren eine steile Entwicklung genommen, die auf ihren Ehrgeiz und gute Entscheidungen bei der Wahl ihrer Clubs zurückzuführen ist. In vielen Begegnungen hält sie ihr Team mit Glanzparaden im Spiel, sodass sie auch bei der WM eine Schlüsselspielerin sein wird.
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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