29.12.2022 - 16:58
Eine Art Liebeserklärung
29.12.2022
Ein erfolgreiches, aufregendes und turbulentes Jahr geht zu Ende. Jede/r von uns hat seine persönlichen Erlebnisse und Gedanken, wenn er an 2022 denkt. Heute: Weshalb das Dreisamstadion der schönste (Arbeits-)Platz Freiburgs ist.
Eigentlich ist es schon ein bisschen absurd, dass ich gerade im Dreisamstadion sitze und an dieser Kolumne schreibe. Fußball war vor vielen Jahren noch ein Fremdwort für mich – nichts, aber auch gar nichts hat mich mit dem rollenden Leder verbunden. Bis ich nach und nach in der Schule halt auch mal mitkicken durfte, bis mein Papa mich das erste Mal mit ins Dreisamstadion genommen hat. Und bis ich dann doch so ein bisschen positiv bekloppt wurde.
2019 wechselte ich schließlich vom Fan auf der Tribüne zum Mitarbeiter auf der Tribüne – als interimsweiser Social Media Manager der SC-Männer. Da oben hält es mich mittlerweile schon lange nicht mehr. Zwei Jahre später und nun seit eineinhalb Saisons bin ich für den Medienauftritt der SC-Frauen verantwortlich – und da ist die Tribüne einfach keine Option! Ich habe für mich das kleine Häuschen neben der Auswechselbank entdeckt, also das, was ursprünglich mal für die vierten Offiziellen gedacht war und nun regelmäßig von mir beschlagnahmt wird: Nah am Geschehen, ganz viele Emotionen und regelmäßig Gänsehaut.
Seit unserem Umzug der Frauenabteilung bin ich also auch wieder in meinem Dreisamstadion – dort, wo vor ein paar Jahren noch alles begann. Und ich genieße jedes Heimspiel dort: Zwar nicht wie früher vor ausverkaufter Kulisse, dafür sind Highlightspiele wie das Pokalachtelfinale gegen Wolfsburg oder zuletzt der 4:1-Heimsieg gegen Duisburg absolut einzigartige Erlebnisse. Bisschen Gänsehaut bekomme ich beim Schreiben immer noch, wenn ich an die Atmosphäre zurückdenke.
Aber es liegt nicht nur an der Kulisse, an den Fans und am geschichtsträchtigen Spielort. Es liegt vielmehr am Team: 27 Spielerinnen in Weiß-Rot, die man einfach lieben muss. Die sich jeden Tag mit so viel Herzblut für den Verein aufreißen. Die jedes Wochenende alles auf den Platz bringen, was nur möglich ist. Und die auch abseits des Rasens das Herz am rechten Fleck haben. Die mir die Arbeit tagtäglich so einfach machen. Und die es verdient haben, noch mehr gesehen zu werden. Sie sind es, denen die heutige Bühne (im doppelten Wortsinn, so nennen wir intern nämlich auch den Aufmacher auf unserer Website) gebührt!
Und so habe ich eigentlich nur einen Weihnachts- beziehungsweise Neujahrswunsch: Kommt vorbei, genießt den ehrlichen Fußball im Dreisamstadion – und lasst eines Tages das vielleicht Unmögliche doch noch wahr werden: ein ausverkauftes Haus, wie ich es früher als völlig normal hingenommen habe.
Der Autor: Niklas Batsch (24), zunächst SC-Fan, dann Blindenreporter und Presse-Praktikant. Seit 2021 verantwortet er als Pressesprecher den Medienauftritt der SC-Frauen, ab nächstem Jahr auch endlich in Vollzeit.
Quelle
Nicht mehr nur nach unten blicken
29.12.2022
Das erste Halbjahr der aktuellen Spielzeit ist beendet – und die SC-Frauen belegen in der Winterpause einen starken vierten Rang. Der Blick richtet sich in der Rückrunde nicht mehr nur nach unten. Eine Rückschau auf die vergangenen Monate der SC-Frauen.
Dass die SC-Frauen am Ende des Jahres den vierten Tabellenplatz in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga belegen, hat in Freiburg sicherlich niemand erwartet. Und doch rangiert der Sport-Club kurz vor dem Jahreswechsel genau dort, ein Rang und vier Punkte hinter dem Qualifikationsplatz für die Champions League. Und dennoch wird – wie in Freiburg gewohnt – niemand voreilig ins Träumen kommen.
Die SC-Frauen spielen eine äußerst solide Saison: Nachdem sich das Team unter der neuen Trainerin Theresa Merk zunächst finden und irgendwie auch wieder neu erfinden musste, punktete die Mannschaft nach und nach – und kam auch immer besser in den eigenen Spielfluss. „Wir sind eine sehr ehrgeizige Mannschaft und wissen, dass in der ein oder anderen Partie noch mehr drin gewesen wäre“, sagt SC-Kapitänin Hasret Kayikci.
Der Ball kommt ins Rollen
Waren die ersten Ergebnisse im Pokal bei Andernach und in der Liga gegen Meppen noch recht knapp, fand Merks Mannschaft Spiel für Spiel immer besser in den Rhythmus. Gegen Essen gab’s ein furioses 5:2, bei dem Janina Minge ihren ersten Hattrick feiern durfte. Auch von unglücklichen Niederlagen gegen Frankfurt und Hoffenheim ließ sich das junge Team nicht beeinflussen. Stattdessen bezwang man Leverkusen in einem intensiven Duell mit 3:2, zeigte in der zweiten Hälfte in Potsdam einen absoluten Spielwillen und siegte hochverdient mit 5:0.
Dass sich die SC-Frauen immer besser fanden, entging auch vielen Freiburger Fans nicht: Gegen Bayern München besuchten über 6.200 Zuschauerinnen und Zuschauer die Begegnung im Dreisamstadion, knapp 2.000 Fans sahen den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Meppen. „Wir haben schon im Sommer in Berlin gesagt, dass wir unbedingt den ersten Titel für den Verein holen wollen“, sagt die Freiburger Kapitänin rückblickend zum Pokalfinale der Männer. Im Viertelfinale wartet nun Jena auf den Sport-Club, die Reise zum Endspiel in Köln ist also noch lange nicht beendet.
Großer Support
Eine der längsten Reisen traten die SC-Frauen schließlich im November an. Über 700 Kilometer trennen den SC von Bremen, wo die Werderanerinnen erstmalig im großen Weserstadion auflaufen durften. Dass die SC-Frauen an jenem Tag zu Gast in der Hansestadt waren – und die Partie im Übrigen durch einen Doppelpack von Janina Minge für sich entschieden – blieb allen Spielerinnen noch länger im Gedächtnis. 20.000 Fans, darunter auch einige motivierte Auswärtsfahrer/innen aus Freiburg, wohnten der großen Kulisse bei – und machten am nachfolgenden Spieltag die Heimpartie gegen Duisburg unvergesslich: 3.500 Fans im Dreisamstadion, 90 Minuten Stimmung und ein 4:1 im letzten Heimspiel. „Wir hatten ein paar Spiele, mit denen wir nicht so zufrieden sein können – so ehrlich müssen wir sein. Aber vor allem ab der Hälfte der Hinrunde haben wir uns sehr gesteigert, gegen Duisburg fußballerisch unser bestes Spiel gezeigt“, so Kayikci.
Und auch beim torlosen Remis in Köln unterstützte eine Vielzahl an SCF-Anhängern zum Jahresabschluss vor Ort. „Es ist unglaublich, wie viel Support wir in dieser Hinrunde von unseren Fans bekommen haben. Ich bin extrem dankbar und hoffe, dass wir einiges in der Rückrunde zurückgeben können“, sagt auch Kayikci. Und die SC-Kapitänin nimmt sich mit ihrem Team einiges vor: „Die Hinrunde hat gezeigt, dass wir trotz Rückständen immer an uns glauben und wir auch Spiele drehen können. Wir wollen uns mit Ball noch mehr steigern und auch den ein oder anderen Punkt mehr holen. Und schlussendlich ist der Pokal noch immer ein großer Traum von mir!“
Foto: Achim Keller
Fotos
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29.12.2022
Ein erfolgreiches, aufregendes und turbulentes Jahr geht zu Ende. Jede/r von uns hat seine persönlichen Erlebnisse und Gedanken, wenn er an 2022 denkt. Heute: Weshalb das Dreisamstadion der schönste (Arbeits-)Platz Freiburgs ist.
Eigentlich ist es schon ein bisschen absurd, dass ich gerade im Dreisamstadion sitze und an dieser Kolumne schreibe. Fußball war vor vielen Jahren noch ein Fremdwort für mich – nichts, aber auch gar nichts hat mich mit dem rollenden Leder verbunden. Bis ich nach und nach in der Schule halt auch mal mitkicken durfte, bis mein Papa mich das erste Mal mit ins Dreisamstadion genommen hat. Und bis ich dann doch so ein bisschen positiv bekloppt wurde.
2019 wechselte ich schließlich vom Fan auf der Tribüne zum Mitarbeiter auf der Tribüne – als interimsweiser Social Media Manager der SC-Männer. Da oben hält es mich mittlerweile schon lange nicht mehr. Zwei Jahre später und nun seit eineinhalb Saisons bin ich für den Medienauftritt der SC-Frauen verantwortlich – und da ist die Tribüne einfach keine Option! Ich habe für mich das kleine Häuschen neben der Auswechselbank entdeckt, also das, was ursprünglich mal für die vierten Offiziellen gedacht war und nun regelmäßig von mir beschlagnahmt wird: Nah am Geschehen, ganz viele Emotionen und regelmäßig Gänsehaut.
Seit unserem Umzug der Frauenabteilung bin ich also auch wieder in meinem Dreisamstadion – dort, wo vor ein paar Jahren noch alles begann. Und ich genieße jedes Heimspiel dort: Zwar nicht wie früher vor ausverkaufter Kulisse, dafür sind Highlightspiele wie das Pokalachtelfinale gegen Wolfsburg oder zuletzt der 4:1-Heimsieg gegen Duisburg absolut einzigartige Erlebnisse. Bisschen Gänsehaut bekomme ich beim Schreiben immer noch, wenn ich an die Atmosphäre zurückdenke.
Aber es liegt nicht nur an der Kulisse, an den Fans und am geschichtsträchtigen Spielort. Es liegt vielmehr am Team: 27 Spielerinnen in Weiß-Rot, die man einfach lieben muss. Die sich jeden Tag mit so viel Herzblut für den Verein aufreißen. Die jedes Wochenende alles auf den Platz bringen, was nur möglich ist. Und die auch abseits des Rasens das Herz am rechten Fleck haben. Die mir die Arbeit tagtäglich so einfach machen. Und die es verdient haben, noch mehr gesehen zu werden. Sie sind es, denen die heutige Bühne (im doppelten Wortsinn, so nennen wir intern nämlich auch den Aufmacher auf unserer Website) gebührt!
Und so habe ich eigentlich nur einen Weihnachts- beziehungsweise Neujahrswunsch: Kommt vorbei, genießt den ehrlichen Fußball im Dreisamstadion – und lasst eines Tages das vielleicht Unmögliche doch noch wahr werden: ein ausverkauftes Haus, wie ich es früher als völlig normal hingenommen habe.
Der Autor: Niklas Batsch (24), zunächst SC-Fan, dann Blindenreporter und Presse-Praktikant. Seit 2021 verantwortet er als Pressesprecher den Medienauftritt der SC-Frauen, ab nächstem Jahr auch endlich in Vollzeit.
Quelle
Nicht mehr nur nach unten blicken
29.12.2022
Das erste Halbjahr der aktuellen Spielzeit ist beendet – und die SC-Frauen belegen in der Winterpause einen starken vierten Rang. Der Blick richtet sich in der Rückrunde nicht mehr nur nach unten. Eine Rückschau auf die vergangenen Monate der SC-Frauen.
Dass die SC-Frauen am Ende des Jahres den vierten Tabellenplatz in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga belegen, hat in Freiburg sicherlich niemand erwartet. Und doch rangiert der Sport-Club kurz vor dem Jahreswechsel genau dort, ein Rang und vier Punkte hinter dem Qualifikationsplatz für die Champions League. Und dennoch wird – wie in Freiburg gewohnt – niemand voreilig ins Träumen kommen.
Die SC-Frauen spielen eine äußerst solide Saison: Nachdem sich das Team unter der neuen Trainerin Theresa Merk zunächst finden und irgendwie auch wieder neu erfinden musste, punktete die Mannschaft nach und nach – und kam auch immer besser in den eigenen Spielfluss. „Wir sind eine sehr ehrgeizige Mannschaft und wissen, dass in der ein oder anderen Partie noch mehr drin gewesen wäre“, sagt SC-Kapitänin Hasret Kayikci.
Der Ball kommt ins Rollen
Waren die ersten Ergebnisse im Pokal bei Andernach und in der Liga gegen Meppen noch recht knapp, fand Merks Mannschaft Spiel für Spiel immer besser in den Rhythmus. Gegen Essen gab’s ein furioses 5:2, bei dem Janina Minge ihren ersten Hattrick feiern durfte. Auch von unglücklichen Niederlagen gegen Frankfurt und Hoffenheim ließ sich das junge Team nicht beeinflussen. Stattdessen bezwang man Leverkusen in einem intensiven Duell mit 3:2, zeigte in der zweiten Hälfte in Potsdam einen absoluten Spielwillen und siegte hochverdient mit 5:0.
Dass sich die SC-Frauen immer besser fanden, entging auch vielen Freiburger Fans nicht: Gegen Bayern München besuchten über 6.200 Zuschauerinnen und Zuschauer die Begegnung im Dreisamstadion, knapp 2.000 Fans sahen den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Meppen. „Wir haben schon im Sommer in Berlin gesagt, dass wir unbedingt den ersten Titel für den Verein holen wollen“, sagt die Freiburger Kapitänin rückblickend zum Pokalfinale der Männer. Im Viertelfinale wartet nun Jena auf den Sport-Club, die Reise zum Endspiel in Köln ist also noch lange nicht beendet.
Großer Support
Eine der längsten Reisen traten die SC-Frauen schließlich im November an. Über 700 Kilometer trennen den SC von Bremen, wo die Werderanerinnen erstmalig im großen Weserstadion auflaufen durften. Dass die SC-Frauen an jenem Tag zu Gast in der Hansestadt waren – und die Partie im Übrigen durch einen Doppelpack von Janina Minge für sich entschieden – blieb allen Spielerinnen noch länger im Gedächtnis. 20.000 Fans, darunter auch einige motivierte Auswärtsfahrer/innen aus Freiburg, wohnten der großen Kulisse bei – und machten am nachfolgenden Spieltag die Heimpartie gegen Duisburg unvergesslich: 3.500 Fans im Dreisamstadion, 90 Minuten Stimmung und ein 4:1 im letzten Heimspiel. „Wir hatten ein paar Spiele, mit denen wir nicht so zufrieden sein können – so ehrlich müssen wir sein. Aber vor allem ab der Hälfte der Hinrunde haben wir uns sehr gesteigert, gegen Duisburg fußballerisch unser bestes Spiel gezeigt“, so Kayikci.
Und auch beim torlosen Remis in Köln unterstützte eine Vielzahl an SCF-Anhängern zum Jahresabschluss vor Ort. „Es ist unglaublich, wie viel Support wir in dieser Hinrunde von unseren Fans bekommen haben. Ich bin extrem dankbar und hoffe, dass wir einiges in der Rückrunde zurückgeben können“, sagt auch Kayikci. Und die SC-Kapitänin nimmt sich mit ihrem Team einiges vor: „Die Hinrunde hat gezeigt, dass wir trotz Rückständen immer an uns glauben und wir auch Spiele drehen können. Wir wollen uns mit Ball noch mehr steigern und auch den ein oder anderen Punkt mehr holen. Und schlussendlich ist der Pokal noch immer ein großer Traum von mir!“
Foto: Achim Keller
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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