16.09.2022 - 14:31
FRAUEN
16.09.2022
Gabor Gallai: „Revier abstecken“
Die FLYERALARM Frauen-Bundesliga ist zurück! Am Sonntag (13 Uhr) startet die TSG beim 1. FC Köln in die neue Saison in Deutschlands höchster Spielklasse. Gegen den Vorjahres-Achten, der mit einem deutlich verjüngten Team in die neue Runde starten wird, erwartet Chef-Trainer Gabor Gallai ein intensives Duell. Die Begegnung wird live auf Magenta Sport übertragen.
Chef-Trainer Gabor Gallai über…
…den Liga-Start.
„Die Vorbereitung war sehr lang und entsprechend groß ist nun die Vorfreude auf den Start der Bundesliga. Gegen Ende hat man gemerkt, dass ein bisschen die Spannung und das Ziel, das man in einer normalen Spieltagswoche hat, gefehlt haben. Das Pokalspiel war schon ein kleiner Vorgeschmack, dass im Wettbewerb einfach nochmal eine andere Anspannung herrscht. Es tut gut, dass es nun wieder um etwas geht. Da einige Mannschaften mit neuen Trainerteams und neu formierten Kadern in die Saison starten, wird es definitiv spannend, was auf uns zukommt. Ich erwarte ein eng gestaffeltes Tabellenmittelfeld und vor allem attraktive Spiele, sodass auch die Resonanz der Zuschauer stimmen sollte.“
…den 1. FC Köln.
„Als Aufsteiger hat der 1. FC Köln in der vergangenen Saison eine überzeugende Runde gespielt. Zwar haben ein paar erfahrene Spielerinnen den Verein verlassen, aber Köln hat es geschafft, sich auch für die neue Spielzeit gut aufzustellen und viele talentierte Spielerinnen zu verpflichten. Deshalb glaube ich auch, dass sie ihren Trend aus der vergangenen Saison fortführen können und eventuell sogar noch auf einen besseren Tabellenplatz vorrücken könnten. Köln verteidigt sehr mutig nach vorne und zeigt gute spielerische Ansätze. Uns erwartet ein Gegner, der über das Kombinationsspiel Ideen im Spiel nach vorne entwickeln kann und aggressiv gegen den Ball agiert. Wir rechnen mit einem mutigen Anlaufen der Kölnerinnen.“
…die Ziele für das erste Spiel.
„Wir erwarten einen hektischen und intensiven Start ins Spiel. Beiden Mannschaften werden erstmal versuchen, ihr Revier abzustecken. Es wird für uns genauso spannend wie für Köln zu sehen, wo man überhaupt steht. Das wird man in diesem Spiel merken. Ich gehe davon aus, dass auf beiden Seiten noch einige Dinge dabei sein werden, die noch nicht funktionieren. Wie alle anderen wollen wir natürlich mit einem guten Ergebnis starten, auch wenn das nicht einfach wird. Wir wissen, dass wir auf das ein oder andere aufpassen müssen, das wollen wir auf dem Platz zeigen. Im Idealfall finden wir direkt in unseren Flow und überraschen Köln mit einem frühen Tor. Das Ziel ist ganz klar drei Punkte mitzunehmen.“
…das Personal.
„Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Saarbrücken werden sich personell wahrscheinlich kaum Änderungen ergeben. Tine De Caigny, Vanessa Diehm und Lisann Kaut fallen mit Sprunggelenksverletzungen aus, alle anderen Spielerinnen stehen uns zur Verfügung.“
Die Form des Gegners:
Der 1. FC Köln startet mit einem deutlich verjüngten Team in die neue Saison der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Viele erfahrene Spielerinnen verließen den Verein im Sommer, dem gegenüber stehen zwölf Neuzugänge. Darunter sind mit Lotta Cordes oder TSG-Abgang Celina Degen vor allem vielversprechende Talente, mit Sarah Puntigam verstärkte sich der „Effzeh“ aber auch mit einer erfahrenen Österreicherin. Dass das neu formierte Team von Chef-Trainer Sascha Glass funktionieren kann, bewies es am vergangenen Wochenende beim ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal. Gegen den SV Elversberg setzten sich die Kölnerinnen mit 8:0 (3:0) durch, dabei trafen auch die Ex-Hoffenheimerinnen Jana Beuschlein (2) und Sharon Beck. Die vergangene Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beendete Köln auf dem achten Tabellenplatz.
Die bisherigen Duelle:
In der vergangenen Saison holte die TSG aus den Duellen mit dem 1. FC Köln vier Punkte. In der Hinrunde drehte das Team von Chef-Trainer Gabor Gallai einen 0:1-Rückstand (16.) in einen 2:1-Erfolg, die Treffer erzielten dabei Franziska Harsch (27.) und Laura Wienroither (77.). Im Rückspiel traf Nicole Billa (10.) früh zur Führung, diese glich Angreiferin Amber Barrett (85.) aber zum 1:1-Endstand aus. Für die Kölnerinnen war es der dritte Punktgewinn gegen die TSG in der Bundesliga, den bisher einzigen Bundesliga-Sieg gegen Hoffenheim feierten die Effzeh-Frauen in der Saison 2017/18 (1:0).
Quelle
Dongus: "Zeigen, dass wir es besser können"
Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: die TSG Hoffenheim und Kapitänin Fabienne Dongus (28).
DFB.de: Fabienne Dongus, in der vergangenen Saison standen Sie zur Winterpause auf Rang drei, am Ende auf Platz fünf. Was lief in der zweiten Saisonhälfte schief?
Fabienne Dongus: Tatsächlich waren wir im Winter noch ganz euphorisch und hatten große Hoffnungen, dass wir uns erneut für die Champions League qualifizieren können. Wir waren sogar nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter VfL Wolfsburg. Leider sind wir in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr richtig in Tritt gekommen und konnten nicht mehr an unsere Leistungen anknüpfen. Im Rückblick gab es sicher den ein oder anderen Knackpunkt, der dazu geführt hat, dass wir in der Tabelle noch abgerutscht sind.
DFB.de: Zum Beispiel?
Dongus: In der Rückrunde hat sich deutlich bemerkbar gemacht, dass wir in der ersten Saisonhälfte mit der Champions League eine ganz andere Belastung hatten. Mit den Qualifikationsrunden und der Gruppenphase waren es insgesamt zehn zusätzliche Spiele. Nach der Winterpause hat sich das dann bemerkbar gemacht. Wir hatten etwas schwere Beine. Aber das alles soll keine Ausrede sein. Wir haben es nicht geschafft, konstant unsere Leistungen abzurufen. Drei Spieltage vor Schluss haben wir zuhause eine Niederlage gegen Potsdam kassiert, die uns echt zurückgeworfen hat. Entsprechend fiel die Saisonanalyse auch etwas ernüchternd aus.
DFB.de: Und jetzt starten Sie einen neuen Angriff?
Dongus: Natürlich. Wir sind heiß darauf, dass es wieder losgeht. Wir wollen zeigen, dass wir es besser können. Wir haben zwar intern noch keine Ziele definiert, aber für mich ist es ganz klar, dass wir als TSG Hoffenheim erneut um Platz drei mitspielen wollen. Wir wollen erneut die Qualifikation für die Champions League schaffen. Daraus mache ich gar kein großes Geheimnis. Und mit unserer Qualität ist das auf jeden Fall möglich.
DFB.de: Wen sehen Sie als Konkurrentinnen auf dem Weg dorthin?
Dongus: Es sind weitestgehend dieselben Vereine wie in der vergangenen Saison. Eintracht Frankfurt muss man ganz sicher dazu zählen. Ich bin gespannt, zu was der 1. FC Köln und der SC Freiburg fähig sind. Bei Turbine Potsdam muss man abwarten, die hatten einen riesigen Umbruch in diesem Sommer. Mal sehen, was mit Leverkusen passiert. Es wird auf jeden Fall sehr spannend und ich freue mich darauf.
DFB.de: Sie müssen unter anderem den Weggang von Nationalspielerin Jule Brand zum VfL Wolfsburg verkraften. Wie gehen Sie damit um?
Dongus: Natürlich schmerzt das, denn Jule ist eine unglaublich talentierte und noch junge Spielerin. Aber auf der anderen Seite haben wir mit Julia Hickelsberger aus Österreich, Melissa Kössler aus Potsdam und Ereleta Memeti aus Freiburg drei sehr gute Spielerinnen dazu bekommen, die in ihren bisherigen Vereinen die Unterschiedsspielerinnen waren. Ich hoffe, dass sie diese Rolle auch bei uns einnehmen können. Außerdem kommen Linette Hofmann und Lisann Kaut aus unserem eigenen Nachwuchs, auch sie bringen großes Potenzial mit. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir mit einem schlagkräftigen Team in die neue Saison gehen werden. In der Offensive sehe ich uns sogar noch stärker aufgestellt als im vergangenen Jahr. Wir müssen uns nicht vor der Konkurrenz verstecken.
DFB.de: Ist bei einem perfekten Saisonverlauf vielleicht sogar der Angriff auf die Spitze der FLYERALARM Frauen-Bundesliga möglich?
Dongus: Wir können schon ganz gut einschätzen, dass Bayern und Wolfsburg noch einen Schritt weiter sind als wir. Aber wir haben in der vergangenen Saison gesehen, dass wir zumindest bis zum Winter trotz dreifacher Belastung den Anschluss halten konnten. Wir können bestimmt eine gute Rolle spielen. Aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass wir den zweiten Platz angreifen werden.
DFB.de: Zum Start müssen Sie zum 1. FC Köln, dann kommt der VfL Wolfsburg.
Dongus: Danach wissen wir ziemlich genau, wo wir stehen. Köln ist für jede Überraschung gut. Über den VfL Wolfsburg als amtierenden Doublesieger muss ich nicht viel sagen. Das wird die ultimative Herausforderung...
DFB.de: ... die in der PreZero Arena in Sinsheim stattfinden wird.
Dongus: Da geht für mich auf jeden Fall ein Traum in Erfüllung. Ich habe schon jetzt Gänsehaut, wenn ich daran denke.
DFB.de: Sie sind inzwischen seit 2013 bei der TSG Hoffenheim. Woher kommt diese enge Verbindung zum Verein?
Dongus: Die TSG hat eine großartige Entwicklung genommen. Ich bin stolz darauf, diesen Weg mitgehen zu können. Als ich hierherkam, war die TSG gerade aufgestiegen. In den ersten Jahren haben wir gegen den Abstieg gespielt. Dann kam die Phase der Etablierung, inzwischen haben wir es bis in die Spitzengruppe geschafft. Das ist eine unfassbare Geschichte. Ich fühle mich hier einfach wohl – sportlich, aber auch privat. Als Sportlerin habe ich hier alles, was ich brauche, um besser zu werden. Es gab für mich noch nie ein Grund, den Verein zu verlassen. Ich sehe kein Ende des Weges der TSG.
DFB.de: Inzwischen sind Sie sogar Kapitänin der Mannschaft. Was bedeutet Ihnen das?
Dongus: Es ist für mich persönlich eine schöne Auszeichnung, diese tolle Mannschaft Woche für Woche auf den Rasen führen zu dürfen. Zum Glück haben wir mehrere weitere Führungsspielerinnen, die ebenfalls Verantwortung übernehmen. So ist es für mich relativ einfach, die Mannschaft zusammenzuhalten.
[sw]
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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