05.07.2022 - 17:53
4:0 gegen HSV: Potsdam II schafft direkten Wiederaufstieg
Die zweite Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam meldet sich nach nur einem Jahr Abstinenz in der 2. Frauen-Bundesliga zurück. Das Team von Trainer Thomas Kandler, das sich als Meister der Regionalliga Nordost für die Aufstiegsrunde qualifiziert hatte, setzte sich im Rückspiel vor eigenem Publikum gegen den Nord-Titelträger Hamburger SV 4:0 (2:0) durch und machte damit den direkten Wiederaufstieg perfekt. Das Hinspiel in Hamburg hatten die Brandenburgerinnen noch 0:1 verloren.
Vor 747 Zuschauer*innen im Potsdamer Sportforum Waldstadt/Schlaatz brachte ein Doppelschlag vor der Pause die Gastgeberinnen auf die Siegerstraße. In beiden Fällen waren deutsche U 19-Nationalspielerinnen für Turbine erfolgreich. Zunächst nutzte Alisa Grincenco (38.) einen Fehlpass von HSV-Torhüterin Lela-Celin Naward und traf fast von der Mittellinie aus ins verlassene Gehäuse. Nur wenig später baute U 19-Nationalspielerin Pauline Deutsch (40.) den Vorsprung aus.
In der zweiten Halbzeit sah die eingewechselte HSV-Mittelfeldspielerin Markella-Dimitra Koskeridou wegen einer Notbremse die Rote Karte (65.). Den folgenden Freistoß von der Strafraumgrenze verwandelte Jenny Löwe (66.) zum 3:0. Den Endstand stellte erneut Pauline Deutsch (76.) her.
Turbine-Trainer Kandler: "Noch bessere Plattform"
"In den ersten 30 Minuten war es ein total ausgeglichenes Spiel. Unsere beiden Tore haben uns dann die nötige Sicherheit gegeben", sagte der langjährige Turbine-Trainer Kandler, der bereits seit 2005 im Amt ist, gegenüber DFB.de. "In der zweiten Halbzeit waren wir dann aus meiner Sicht das bessere Team und haben unter dem Strich auch verdient gewonnen."
Kandler weiter: "Mit dem Aufstieg haben wir unsere Zielstellung erreicht. In der 2. Frauen-Bundesliga können wir unseren jungen Spielerinnen eine noch bessere Plattform bieten, um sich zu entwickeln und an den Bundesligakader herangeführt zu werden. Wir wissen allerdings auch, dass wir eine Schippe drauflegen müssen, um dort bestehen zu können."
Der HSV muss dagegen in der nächsten Saison in der Regionalliga Nord einen weiteren Anlauf nehmen, um den Sprung in die zweithöchste deutsche Spielklasse zu schaffen. Die Hanseaten hatten sich 2012 aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zurückgezogen und waren seitdem in der Regionalliga Nord sowie für drei Spielzeiten sogar in der Oberliga Hamburg an den Start gegangen. Seit einigen Jahren geht es wieder aufwärts.
[mspw]
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16. Elfmeter entscheidet: 1. FC Köln II ist wieder zweitklassig
Spannender geht es kaum. Die Entscheidung über den dritten und letzten Aufsteiger in die 2. Frauen-Bundesliga nach den beiden U 20-Mannschaften des SC Freiburg und des 1. FFC Turbine Potsdam fiel zwischen dem 1. FC Köln II, Meister der Regionalliga West, und dem Südwest-Titelträger 1. FC Saarbrücken erst in einem dramatischen Elfmeterschießen. Nach dem 2:2 beim Hinspiel in Saarbrücken und dem 3:3 (1:2) im zweiten Duell in Köln behielten die FC-Frauen schließlich vom Punkt 5:4 die Oberhand. Erst der 16. Elfmeter, mit dem FCS-Mittelfeldspielerin Anna Körner nur die Latte traf, brachte die Entscheidung.
Nach vier Jahren Abstinenz meldet sich die Mannschaft von Kölns Trainer Alexander Schwarzer damit in der 2. Frauen-Bundesliga zurück und will sich dort diesmal länger halten als nur eine Saison. Der 1. FC Saarbrücken, der bereits seit 2015 vom früheren Profi Taifour Diane trainiert wird, verpasste durch das Elfmeterdrama den direkten Wiederaufstieg.
Vogt-Doppelpack vom Punkt erzwingt Verlängerung
Dabei hatten die Saarländerinnen während der regulären Spielzeit einen optimalen Start erwischt. Torjäger Nadine Anstatt (3.) gelang vor 548 Zuschauer*innen auf dem Kunstrasenplatz im RheinEnergieSportpark der frühe Führungstreffer. Auch auf den Ausgleich von Carolin Schraa (10.) fand der FCS eine schnelle Antwort und ging dank des Tores von Leonie Stöhr (27.) mit einem 2:1-Vorsprung in die Kabinen.
Als Nora Clausen (68., Foulelfmeter) in der zweiten Halbzeit sogar auf 3:1 erhöhte, schien die Entscheidung gefallen. Die Kölnerinnen benötigten zu diesem Zeitpunkt noch zwei Tore, um zumindest die Verlängerung zu erzwingen. Dass dieses Vorhaben gelang, war vor allem der Nervenstärke von Laura Vogt (71./89.) zu verdanken, die gleich zwei Strafstöße verwandelte.
U 20-Nationaltorhüterin Nelles wird Matchwinnerin
Weil die Verlängerung torlos blieb, musste das Elfmeterschießen entscheiden. Kurios: Von den ersten acht Schüssen landeten nur zwei im Netz. Auch FC-Kapitänin Meike Meßmer, die sich mit 33 Saisontreffern in der Regionalliga West die bundesweite Torjägerkanone für alle in der 3. Liga gesichert hatte, verfehlte den Kasten.
Am Ende reichte es jedoch für die Gastgeberinnen, weil Kölns U 20-Nationaltorhüterin Pauline Nelles drei Elfmeter abwehren konnte und Saarbrückens letzter Schuss an der Latte landete. Dem 1. FCS verhalf schließlich auch die starke Form seiner Torfrau Aline Allmann, die ebenfalls gut auf dem Posten war und sogar einen Elfmeter selbst verwandelte, nicht zum erhofften Aufstieg.
"In der ersten Halbzeit war unsere Mannschaft sehr nervös", sagte Nicole Bender, Sportliche Leiterin beim 1. FC Köln, im Gespräch mit DFB.de. "Es war aber eindrucksvoll, wie das Team nach dem Rückstand zurückgekommen ist. Dass wir jetzt mit unseren beiden Frauenteams und auch mit der U 17 in der jeweils höchstmöglichen Liga vertreten sind, ist für uns der nächste wichtige Schritt in unserer Entwicklung. Unser Plan ist in dieser Saison mit dem Klassenverbleib der ersten und dem Aufstieg der zweiten Mannschaft zu 100 Prozent aufgegangen."
[mspw]
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Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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