14.06.2016 - 07:49
Ist schon traurig, dass die Gewalt hier wieder ein solches Thema wird:
Interview zu schweren Ausschreitungen bei der EM
Gunter A. Pilz: "Da muss man sagen, dass sie versagt haben"
14.06.2016, 06:21 Uhr | t-online.de
Nicht die Terrorangst, sondern Hooligangewalt hat zum EM-Start beunruhigt. Die UEFA droht England und Russland mit dem Ausschluss. Auch deutsche und ukrainische Randalierer sorgten für hässliche Bilder. t-online.de sprach mit dem Sportsoziologen Gunter A. Pilz (71). Er gilt in Deutschland als einer der führenden Experten zu dem Thema.
Beim Spiel England gegen Russland hat ein gewalttätiger Fan zunächst auf der Straße in Marseille randaliert und wurde dabei klar durch TV-Bilder identifiziert. Wieso konnte dieser Randalierer danach trotzdem ins Stadion gelangen?
Das ist in der Tat unfassbar. Da hat die Informationspolitik der Polizei versagt, die Sicherheitsvorkehrungen haben nicht funktioniert.
Auch beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Ukraine ist es in Lille zu Ausschreitungen gekommen. Wie groß ist das Problem bei den deutschen Hooligans?
Auch das war bekannt, dass das Spiel gegen die Ukraine und gegen Polen von den deutschen Hooligans genutzt werden sollte, um zu randalieren. Wir wissen, dass seit geraumer Zeit sich der deutsche Hooliganismus vor allem im rechtsradikalen Lager mobilisiert. Aber wir haben in Deutschland durch das Nationale Konzept Sport und Sicherheit, den intensiven Austausch der Polizei, der Verbände und Vereine , sowie die Fanprojekte und Fanbetreuung gute und gesicherte Erkenntnisse über die Entwicklungen in den Gewaltszenen in Fußball und entsprechend auch präventive und repressive Konzepte die greifen. Informations- und Unterstützungsangebote sind entsprechend auch an die französischen Sicherheitsbehörden bereits im Vorfeld der EURO 2016 gemacht, jedoch leider gar nicht oder nur halbherzig zur Kenntnis genommen worden. Ganz ausschließen kann man Fan-Krawalle natürlich nicht. Es ist jedoch umso ärgerlicher, da die französischen Behörden im Vorfeld Unterstützung, Hilfe und andere Angebote ausgeschlagen haben.
Interview zu schweren Ausschreitungen bei der EM
Gunter A. Pilz: "Da muss man sagen, dass sie versagt haben"
14.06.2016, 06:21 Uhr | t-online.de
Nicht die Terrorangst, sondern Hooligangewalt hat zum EM-Start beunruhigt. Die UEFA droht England und Russland mit dem Ausschluss. Auch deutsche und ukrainische Randalierer sorgten für hässliche Bilder. t-online.de sprach mit dem Sportsoziologen Gunter A. Pilz (71). Er gilt in Deutschland als einer der führenden Experten zu dem Thema.
Beim Spiel England gegen Russland hat ein gewalttätiger Fan zunächst auf der Straße in Marseille randaliert und wurde dabei klar durch TV-Bilder identifiziert. Wieso konnte dieser Randalierer danach trotzdem ins Stadion gelangen?
Das ist in der Tat unfassbar. Da hat die Informationspolitik der Polizei versagt, die Sicherheitsvorkehrungen haben nicht funktioniert.
Auch beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Ukraine ist es in Lille zu Ausschreitungen gekommen. Wie groß ist das Problem bei den deutschen Hooligans?
Auch das war bekannt, dass das Spiel gegen die Ukraine und gegen Polen von den deutschen Hooligans genutzt werden sollte, um zu randalieren. Wir wissen, dass seit geraumer Zeit sich der deutsche Hooliganismus vor allem im rechtsradikalen Lager mobilisiert. Aber wir haben in Deutschland durch das Nationale Konzept Sport und Sicherheit, den intensiven Austausch der Polizei, der Verbände und Vereine , sowie die Fanprojekte und Fanbetreuung gute und gesicherte Erkenntnisse über die Entwicklungen in den Gewaltszenen in Fußball und entsprechend auch präventive und repressive Konzepte die greifen. Informations- und Unterstützungsangebote sind entsprechend auch an die französischen Sicherheitsbehörden bereits im Vorfeld der EURO 2016 gemacht, jedoch leider gar nicht oder nur halbherzig zur Kenntnis genommen worden. Ganz ausschließen kann man Fan-Krawalle natürlich nicht. Es ist jedoch umso ärgerlicher, da die französischen Behörden im Vorfeld Unterstützung, Hilfe und andere Angebote ausgeschlagen haben.
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie
Viele wollen zurück zur Natur, aber die wenigsten zu Fuß.
Viele wollen zurück zur Natur, aber die wenigsten zu Fuß.