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Vertrauen erhalten und zurückgegeben
Hannah Etzold feiert ihr Bundesliga-Debüt
Montag, 05.12.2022 / 17:04 Uhr
Von Marcel Kuhnt
Nervosität verspürte Hannah Etzold am Sonntag nicht, als sie das erste Mal für den SV Werder Bremen in einem Bundesliga-Spiel auflief. Viel mehr war es Vorfreude, die die 17-Jährige bei ihrem Debüt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga in sich trug. „Am Vormittag bin ich nochmal runtergefahren, um mit voller Konzentration das Spiel anzugehen“, sagt Werders Torhüterin gegenüber WERDER.DE.
Aufgrund des Ausfalls von Stammtorhüterin Anneke Borbe rutschte Werders Nummer 31 bei der Partie gegen die SGS Essen in die Startformation. Kein einfaches Debüt für Etzold mit Blick auf die Tabellenkonstellation. Doch Etzold, die im Oktober noch mit der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Indien war, hielt ihren Kasten sauber. „Hannah hat ein starkes Debüt gezeigt und Anneke Borbe sehr gut vertreten“, sagte Trainer Thomas Horsch am Sonntag im Anschluss an das Match.
Etzold: "Alle im Team haben mir viel Erfolg gewünscht"
Stand gegen Essen mehrfach im Spotlight: Hannah Etzold (Foto: hansepixx).
Doch nicht nur der Rückhalt des Trainerteams war für Hannah Etzold zu spüren. Die gesamte Mannschaft stärkte dem Youngster vor und während des Spiels den Rücken. „Alle im Team haben mir vor Anpfiff viel Erfolg gewünscht. Es hilft ungemein, wenn man dieses Vertrauen ausgesprochen bekommt. Genau dieses Gefühl wollte ich mit meiner Leistung zurückgeben“, so Etzold, die mehrfach ihr Können unter Beweis stellen konnte.
Beim letztlich verschossenen Elfmeter von Essens Natasha Kowalski musste Etzold zwar nicht eingreifen, aber auch für diese Situation hat sie ihren eigenen Weg: „Auch bei Elfmetern versuche ich einfach so ruhig wie möglich zu bleiben. Dann schenke ich meistens der Schützin noch ein Lächeln und versuche den Strafstoß zu parieren.“
Dank ihres ruhigen und vor allem gegentorfreien Debüts nahm der SVW einen Zähler von der Hafenstraße mit an den Osterdeich. Ein Punkt, der „noch wichtig werden kann“, mit Blick auf die weitere Saison. Jetzt richtet sich jedoch der Fokus erstmal auf die nahe Zukunft. Und dort steht das letzte Heimspiel des Jahres gegen Hoffenheim an. Mit einer Hannah Etzold und viel Tatendrang: „Wir schauen weiter auf uns und unsere Leistung. Gegen Hoffenheim greifen wir wieder an.“
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Die ganz besondere Premiere
#11 des Jahres: Michelle Ulbrich über das Spiel der Frauen-Bundesligamannschaft im wohninvest WESERSTADION
Mittwoch, 07.12.2022 / 17:00 Uhr
Von Fiona John
Der SV Werder Bremen hat ein langes, intensives Jahr erlebt. Hinter uns allen liegt eine unglaubliche Reise, die u.a. die Männer-Fußballer vom SVW zurück in die Bundesliga geführt hat. Für den WERDER.DE-Rückblick auf ein spezielles 2022 haben wir eine #11 des Jahres aufgestellt, in der wir die Geschichte von elf Sportler:innen und Funktionären erzählen. Ein Platz gehört Michelle Ulbrich, die mit Frauen-Bundesligamannschaft des SVW erstmals im wohninvest WESERSTADION auflief.
Samstag, 26. November 2022, 15:58 Uhr. Das Frauen-Team des SV Werder steht im Spielertunnel des wohninvest WESERSTADIONs. Eine Premiere für die Mannschaft. Über 20.000 Fans sind zum Heimspiel gegen den SC Freiburg gekommen und rufen in einer unüberhörbaren Lautstärke die Aufstellung der Grün-Weißen. Während Name nach Name durch das weite Rund schallt, ist Michelle Ulbrich bereits gefühlt drin im Match. „Ich habe es einfach nicht gehört, als mein Name von den Fans gerufen wurde. Ich war so in meinem Fokus. Meine Mama war im Stadion. Für sie war es ein absoluter Gänsehaut-Moment“, berichtet die Abwehrspielerin im Nachhinein schmunzelnd.
Das Einlaufen auf den Rasen und die Sekunden vor den Anpfiff - Momente, in denen bei Ulbrich dann doch ein wenig Nervosität mitschwingt: „Im ersten Moment dachte ich nur ‚Verdammt, wie krass.‘ 20.000 Leute sehen unser Spiel live. Und eben auch, wenn man mal einen Fehlpass spielt. Aber als es dann losging und ich die ersten Ballkontakte hatte, war die Nervosität weg.“
Getragen von der Stimmung griffen die Grün-Weißen in der ersten Hälfte auf die volle Ostkurve an. „Man konnte es gar nicht aufhalten. Wir sind als Mannschaft vorgegangen, haben gepresst und Gas gegeben. Das Stadion hat uns Extramotivation gegeben“, erzählt Werders Nummer 5. Nach 26 Minuten dann das Highlight der Partie: Der direkt verwandelte Freistoß von Nina Lührßen zur 1:0-Führung. „Das hätte man vorher nicht besser schreiben können“, so die 26-Jährige, die zwischenzeitlich immer wieder in die Fans blickte. „Ich habe nur gedacht: Wie geil ist das eigentlich alles hier?!“
Ulbrich: "Ich glaube das erst, wenn ich auf dem Platz stehe"
Als Kind ging Ulbrich mit ihrem Vater ins Stadion, als Jugendliche stand sie dann mit ihren Freunden selbst in der Ostkurve. Damals hat sie es nicht für möglich gehalten, selbst einmal auf diesem Rasen aufzulaufen. „Wenn ich hier im wohninvest WESERSTADION war, dachte ich immer: Ich bin ein Mädchen und werde hier sowieso nie spielen“, erinnert sich die Defensivspielerin: „Das war schon ein bisschen frustrierend, darüber nachzudenken, dass Jungs, wenn sie richtig Gas geben, vielleicht mal diese Chance bekommen, die es für Mädchen nicht gibt.“ Noch bis vor kurzem schien es für die gebürtige Bremerin unvorstellbar einmal wie ihre männlichen Kollegen im vollen Stadion zu spielen. „Ich habe gesagt, ich glaube das erst, wenn ich auf dem Platz stehe.“
Zeit genommen: Michelle Ulbrich stand für Selfies nach dem Spiel gerne zur Verfügung (Foto: WERDER.DE).
Ulbrich spielt schon über zehn Jahre beim SVW. Für sie, ihre Mitspielerinnen und viele Wegbegleiter:innen ist mit der Premiere ein Traum in Erfüllung gegangen. „Nach dem Spiel hatten so viele Leute Gänsehaut und Tränen in den Augen, weil es geklappt hat, dass wir im Stadion spielen. Da war es auch egal, wer als Person auf dem Platz stand. Jede:r in den ganzen Jahren hat sich als Teil von diesem Weg gefühlt und auch seinen Part dazu beigetragen.“
In den Medien ist das Spiel auch im Nachgang noch präsent. „Die Tage danach waren besonders. Ich habe sogar auf TikTok Videos von unserem Spiel gesehen. Die Partie ist vorbei, aber gefühlt ist der Hype noch lange nicht erloschen“, beschreibt die Verteidigerin, die selbst einige Zeit gebraucht hat, um das Erlebte zu verarbeiten. „Man realisiert das jetzt erst in den Tagen danach so richtig. Wenn ich die Bilder und Videos sehe, kann ich erst nachvollziehen, was alles passiert ist. Das habe ich in dem Moment nicht so wahrgenommen und mir schon gar nicht im Vorfeld vorstellen können.“
Das Spiel hat der SVW am Ende leider mit 1:2 verloren, doch den nötigen Dank an die Fans gab es selbstverständlich trotzdem. Zahlreiche Foto- und Autogrammwünsche der kleinen und großen Werder-Fans wurden nach dem Spiel erfüllt. Neben der Premiere an sich für Ulbrich eine Herzensangelegenheit. „Es muss Vorbilder zum Anfassen geben, um insbesondere mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern. Vorbilder, die man dann vielleicht auch mal wieder trifft, auf dem Bolzplatz oder durch Angebote wie Schul-AGs, die von Spielerinnen geleitet werden wie im SPIELRAUM-Programm“, sagt die SPIELRAUM-Botschafterin und ergänzt: „Ich glaube, dass es einen ziemlichen Mehrwert für Mädchen hat, die anfangen wollen Fußball zu spielen.“
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Lührßen-Freistoß für Tor des Monats nominiert
Samstag, 03.12.2022 / 12:15 Uhr
Am letzten Wochenende feierte das Frauen-Bundesligateam des SV Werder Bremen nicht nur seine Premiere im wohninvest WESERSTADION. Auch ein wunderschönes Tor durfte bejubelt werden. Vor über 20.000 Fans zirkelte Nina Lührßen einen Freistoß in die Maschen vor der Ostkurve. Dieses Tor steht ab sofort bei der Sportschau zur Wahl „Tor des Monats“.
In der 26. Minute zirkelte Werders Nummer 27 aus halbrechter Position per Freistoß die Kugel ins Tor. Mit diesem Treffer tritt die 23-Jährige nun bei der traditionellen Wahl „Tor des Monats“ der ARD Sportschau an.
Neben Lührßen stehen noch Tore von Lukas Podolski (Gornik Zabrze), Ruben Reisig (SGV Freiberg), Benno Schmitz (1. FC Köln) und Armindo Sieb (SpVgg Greuther Fürth) zur Auswahl. Die Wahl „Tor des Monats“ im November geht noch bis zum Samstag, 17.12.2022, um 19 Uhr.
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Borbe und Schiechtl fehlen bis Jahresende
Sonntag, 04.12.2022 / 14:55 Uhr
Sowohl Torhüterin Anneke Borbe als auch Abwehrspielerin Katharina Schiechtl werden dem SV Werder Bremen in den abschließenden beiden Spielen des Jahres 2022 der FLYERALARM Frauen-Bundesliga nicht zur Verfügung stehen.
Während Schiechtl bereits in der Halbzeit des Freiburg-Heimspiels aufgrund einer Sehnenreizung ausgewechselt werden musste, hat sich Torhüterin Anneke Borbe im Training eine Handverletzung zugezogen. Beide werden somit die Partie bei der SGS Essen sowie das Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (So., 11.12.2022, 16 Uhr) verpassen.
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"Zähler gibt uns Selbstvertrauen"
Die Stimmen zum Remis gegen Hoffenheim
Sonntag, 11.12.2022 / 19:12 Uhr
Von Fiona John und Marcel Kuhnt
Mit einem 1:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim verabschiedet sich der SV Werder Bremen in die Winterpause in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Ein Ergebnis, das einen weiteren Punkt auf das Konto des SVW bringt. Und ein Punkt, der nochmal ein gutes Gefühl gibt mit Blick auf die restliche Saison nach dem Jahreswechsel. Die Stimmen zum Spiel hat WERDER.DE zusammengefasst.
Thomas Horsch: „Das Remis ist das gerechte Ergebnis. Natürlich kann der Ball vorne am Ende nochmal reingehen, aber auf der anderen Seite hält Hannah Etzold auch noch einmal klasse. Letztlich hat der kleine Tick gefehlt, um drei Punkte mitzunehmen, aber gegen einen Gegner wie Hoffenheim war das eine gute Leistung von der Mannschaft. Wenn wir weiter so agieren, wie wir es heute getan haben, werden wir auch Spiele gewinnen. Daran arbeiten wir nach dem Jahreswechsel weiter.“
Michaela Brandenburg: „Gegen einen Gegner wie Hoffenheim einen Zähler zu holen, gibt uns Selbstvertrauen. Anderseits hatten wir auch gute Chancen, um noch mehr zu holen. Hannah hält uns am Ende den Zähler nochmal fest, weshalb das Ergebnis gerecht ist. Es ist gut, dass wir mit diesem Gefühl in die Pause gehen können. Dort werden wir nochmal Kraft tanken und dann versuchen, die positiven Ergebnisse nach dem Jahreswechsel fortzusetzen.“
Reena Wichmann: „Nach Abpfiff wussten wir nicht genau, wie wir das Ergebnis einordnen sollen. Wir waren nah dran am Sieg. Auf der anderen Seite ist das Ergebnis gegen Hoffenheim absolut in Ordnung und es hätte in beide Richtungen kippen können. Wir haben vieles gut gemacht, was nochmal ein positives Gefühl gibt.“
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Eiskalt eingenetzt
Michaela Brandenburg trifft erstmals für Werder
Montag, 12.12.2022 / 17:29 Uhr
Von Marcel Kuhnt
Die Temperaturen beim letzten Spiel des Jahres der Frauen-Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen waren eisig. Das, was die über 800 Fans auf Platz 11 zu sehen bekommen haben, war dafür leidenschaftlich. Der SVW holte beim 1:1 gegen Hoffenheim – den letzten 90 Minuten im Jahr 2022 – nochmal alles raus. Und wurde belohnt. Auch dank Michaela Brandenburgs Premieren-Tor in Grün-Weiß.
Es war schon ein schöner Zufall, dass ausgerechnet Brandenburg nach einem Eckball von Nina Lührßen den SV Werder zum Ausgleich schoss. „Aufgrund der Ausfälle war ich bei den Standards mit vorne eingeteilt. Vielleicht hatte Hoffenheim mich nicht richtig auf der Rechnung. Die Chance habe ich mir auf jeden Fall nicht entgehen lassen“, so Werders Nummer 14, die gegen die TSG als zentrale Innenverteidigerin und nicht wie gewohnt auf der Außenbahn auflief.
Brandenburg: "Die Unterbrechung ist gut für uns, um auch mal den Kopf freizubekommen"
Brandenburg, die bisher in allen Pflichtspielen der laufenden Saison auf dem Platz stand, konnte aber nicht nur auf ihren ersten Werder-Treffer blicken, sondern auch auf eine gute Atmosphäre auf Platz 11. Zwar waren es im Vergleich zum vorherigen Heimspiel im wohninvest WESERSTADION weniger Fans auf den Rängen, doch die Anwesenden haben trotzdem einen tollen Support abgeliefert. „Die Fans sind mitgegangen, was uns auf dem Platz enorm pusht. Wir versuchen mit unserer Leistung die Fans immer mitzureißen. Ich denke, dass ist uns gelungen. So soll es nach der Pause gerne weitergehen.“
Dass nun die Zeit beginnt, in der der Ball ruht, ist trotz des guten Auftritts gegen die Kraichgauerinnen wichtig aus Sicht von Werders Verteidigerin. „Die Unterbrechung ist gut für uns, um auch mal den Kopf freizubekommen. Für uns ist es gut, dass man am Ende mit einem Punkt in die Pause geht“, bilanziert Brandenburg.
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"Schon bei der Auslosung sind alle ausgeflippt"
#11 des Jahres: Katharina Schiechtl im Interview zur Frauen-EM im Sommer
Dienstag, 13.12.2022 / 17:10 Uhr
Das Interview führte Moritz Studer
Der SV Werder Bremen hat ein langes, intensives Jahr erlebt. Hinter uns allen liegt eine unglaubliche Reise, die u.a. die Männer-Fußballer vom SVW zurück in die Bundesliga geführt hat. Für den WERDER.DE-Rückblick auf ein spezielles 2022 haben wir eine #11 des Jahres aufgestellt, in der wir die Geschichte von elf Sportler:innen und Funktionären erzählen. Ein Platz gehört Katharina Schiechtl, die im Interview auf ein Jahr zurückschaut, das den Frauenfußball nachhaltig verändert hat.
WERDER.DE: Moin Kathi, hinter dir liegt ein aufregendes Jahr 2022. Was ist das erste, woran Du zurückdenkst?
Katharina Schiechtl: "Viele Gänsehautmomente. Egal ob mit Werder oder mit Österreich. Das sind Erinnerungen für die Ewigkeit."
WERDER.DE: Und wenn du dich für ein Highlight entscheiden müsstest?
Katharina Schiechtl: "Das EM-Tor. Die Emotionen waren unbeschreiblich. Ich verbinde generell viel mit der Europameisterschaft, das war eine Reise mit unglaublich tollen Menschen. Die Nationalmannschaft ist wie eine zweite Familie. Dort mitzufahren ist eine Ehre, dann auch noch das 1:0 in einem Spiel zu schießen, ist schon sehr besonders."
Auch ein besonderes Erlebnis: das Spiel im wohninvest WESERSTADION (Foto: WERDER.DE).
WERDER.DE: Auf diese Erlebnisse hast du lange hingearbeitet. Du bist vor neun Jahren mit 20 aus deiner Heimat in Österreich nach Bremen gekommen.
Katharina Schiechtl: "Für mich war das damals ein Abenteuer. Ich wollte sehen, ob ich mithalten kann. Es hat sich für mich richtig angefühlt, mich hier nach und nach entwickeln zu können. Ich bin nun lange hier und fühle mich wohl. Sowohl hier aber auch in der Nationalmannschaft gehöre ich nun zu den Älteren und möchte die Erfahrung weitergeben und teilen."
WERDER.DE: Nicht nur du, sondern auch der Frauenfußball haben in dieser Zeit eine Entwicklung genommen. Hättest du dir das damals in der Form vorstellen können?
Katharina Schiechtl: "Das war damals unvorstellbar. Die Europameisterschaft im Sommer oder unser Heimspiel gegen Freiburg waren Wahnsinn. Die Energie und Begeisterung auf der Tribüne war spürbar und hat sich auf uns übertragen. Als kleines Kind habe ich davon geträumt, einmal vor so vielen Menschen zu spielen, später bin ich hier täglich am Stadion vorbeigefahren und wollte einmal hier spielen - der Traum ist wahr geworden. Unsere Aufgabe ist es nun, weiter hart zu arbeiten und die Menschen mit unserem Fußball weiter zu begeistern."
WERDER.DE: Meinst du eine Kulisse von 20.417 Zuschauer:innen im wohninvest WESERSTADION wäre ohne die EM möglich gewesen?
Katharina Schiechtl: "Die EM hat schon einiges dazu beigetragen. Es ist uns aber auch entgegengekommen, dass die Männer gerade nicht spielen. Dennoch ist es schön zu sehen, dass sich der Hype und die Begeisterung auch über die ersten Spieltage getragen hat."
WERDER.DE: Bei der EM habt ihr mit Österreich gegen Gastgeber England das Turnier eröffnet – in einem fast ausverkauften Old Trafford in Manchester.
Katharina Schiechtl: "Schon bei der Auslosung sind alle in der WhatsApp-Gruppe ausgeflippt. Die Vorfreude auf das Eröffnungsspiel war riesig. Das Abschlusstraining im leeren Stadion war schon ein Wow-Effekt, am nächsten Tag war der Lärmpegel unbeschreiblich. Ich musste einfach lachen: Das sind Momente, die unbezahlbar sind. Und ich habe mich sehr gefreut, dass meine Familie und Freunde mit dabei waren."
Katharina Schiechtl traf im Gruppenspiel gegen Nordirland (Foto: ÖFB /Glanzl).
WERDER.DE: Dein großer Tag war dann aber das zweite Gruppenspiel, als du beim 2:0-Erfolg gegen Nordirland das Führungstor erzielt hast.
Katharina Schiechtl: "Für mich war meine Rolle in dem Turnier klar: Ich wollte da sein, wenn ich gebraucht werde. Das Spiel war sehr wichtig für uns: Wir standen zwar bei der EM 2017 schon im Halbfinale, waren aber nun das erste Mal nicht der Underdog. Mit meinem Tor habe ich der Mannschaft super helfen können. In dem Moment habe ich das gar nicht realisiert, sondern meinen Emotionen einfach freien Lauf gelassen. Das wird mir immer in Erinnerung bleiben."
WERDER.DE: Hast du damals während des Turniers gemerkt, dass mit dem Frauenfußball irgendwas passiert und die Popularität deutlich steigt?
Katharina Schiechtl: "Im Nachgang war es klar ersichtlich, aber auch währenddessen haben wir gemerkt, dass in Österreich viele auf den Zug aufgesprungen sind. Wir sind aber auch in vielen Dingen besser und die Spiele enger geworden. Daran ist eine Entwicklung sichtbar, die sich über den Fernseher gut überträgt. Für uns ist es cool zu hören, dass einige unsere Spiele geschaut haben, obwohl sie gar nicht Fußball interessiert sind."
WERDER.DE: Also so ein bisschen dieses Feeling, was man eigentlich von der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer kennt: Die Spiele gucken, um mitsprechen zu können.
Katharina Schiechtl: "Genau, das trifft es ganz gut. Mein Opa lebt im Altersheim und dort im Café war jeden Tag Frauenfußball Thema – er war natürlich mega stolz, dass seine Enkelin dort mitspielt. Für uns war es eine Bühne, auf der wir uns zeigen konnten, wie wir sind. Dass wir mit unserer Art und Weise so viele Menschen begeistern konnten, freut uns natürlich sehr."
Zitat: Das ist dem ehrlichen Auftreten zu verdanken und dass kein Zentimeter hergeschenkt wurde.
Katharina Schiechtl über den Zuspruch der Fans
WERDER.DE: Euer Traum von der Europameisterschaft ist dann gegen die DFB-Elf geplatzt. Wie bitter war für euch das Ausscheiden?
Katharina Schiechtl: "Im ersten Moment war die Enttäuschung schon sehr groß. Mit etwas Glück wäre mehr drin gewesen. Das Spiel gegen Deutschland war schon sehr besonders, weil viele von uns in Deutschland spielen und wir auf viele bekannte Gesichter getroffen sind. Mit ein bisschen Abstand können wir aber auch sehr stolz auf unsere Leistung sein. Wir haben für uns bewiesen, dass 2017 keine Eintagsfliege war und wir bei Großturnieren erfolgreich sein können."
WERDER.DE: Aller Voraussicht nach bleibt in Deutschland das EM-Finale der deutschen Frauen gegen England mit 17,89 Millionen Zuschauer:innen die Top-Einschaltquote des Jahres 2022. Das ist vermutlich das größte Kompliment, das der Frauenfußball bekommen kann.
Katharina Schiechtl: "Absolut, ich habe das auch gehört. Es war ja aber nicht nur dieses eine Spiel, sondern die ganze Reise der deutschen Nationalmannschaft, die die Leute elektrisiert hat. Das ist dem ehrlichen Auftreten zu verdanken und dass kein Zentimeter hergeschenkt wurde. Natürlich hängt es aber auch mit den besten Sende- bzw. Anstoßzeiten wie bei unserem Spiel gegen Freiburg zusammen. Hoffentlich bleibt die Quote bis zum Jahresende auf dem ersten Platz, das wäre eine große Auszeichnung für den Frauenfußball."
WERDER.DE: Die Elektrisierung ist auch über das Turnier hinaus noch spürbar.
Katharina Schiechtl: "Dazu eine ganz lustige Geschichte: Ich bin nach dem Finale mit dem Zug zurück nach Deutschland gefahren und vor mir haben ältere Damen über das Endspiel gesprochen. Ich musste einfach zuhören, weil eine erzählt hat, dass sie als erstes das Spiel gegen Österreich geschaut hat."
WERDER.DE: Aber sie hat dich nicht erkannt?
Katharina Schiechtl: "Nein, das nicht (lacht). Aber ich musste allein schmunzeln, weil sie sich darüber unterhalten haben. Von fremden Leuten im Zug zu hören, wie wir gespielt haben, ist einfach super. Daran merkt man, dass dieses Turnier nicht nur eine Randnotiz war."
WERDER.DE: Für eure Leistungen mit Werder bekommt ihr als Team auch viel Lob. Ist es einfach das Spielglück, das euch fehlt, um euch unten aus dem Keller herauszuarbeiten?
Katharina Schiechtl: "Ja, klar fehlt uns auch das Quäntchen Glück. Wir schaffen es nicht, unsere Leistung in Ergebnisse umzumünzen. Am Ende ist Fußball aber ein Ergebnissport. Wir sind auf einem guten Weg, aber der letzte Step fehlt noch – daran müssen wir weiterarbeiten. Es ist gut, dass die Leistungen passen und wir alles auf dem Platz lassen. Kleinigkeiten machen aber den Unterschied, die müssen wir abstellen."
WERDER.DE: Und dann klappt es auch mit dem Klassenerhalt?
Katharina Schiechtl: "Auf jeden Fall."
WERDER.DE: Liebe Kathi, vielen Dank für das Gespräch!
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Wintervorbereitung: Drei Testspiele im Januar
Kurztrainingslager in Lastrup
Dienstag, 13.12.2022 / 11:00 Uhr
Pause in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und somit auch Break für das Frauen-Bundesligateam des SV Werder Bremen. Nach dem Match gegen die TSG 1899 Hoffenheim haben sich Lina Hausicke, Jasmin Sehan und Co. in die Winterpause verabschiedet. Am Montag, 09.01.2023, werden die Grün-Weißen zum Trainingsauftakt 2023 wieder zusammenkommen.
Um gut vorbereitet in die restliche Saison zu gehen, wird das Team von Trainer Thomas Horsch drei Testspiele in der Wintervorbereitung absolvieren. Am Sonntag, 15.01.2023, trifft der SV Werder in Wolfenbüttel auf Viktoria Berlin. In der darauffolgenden Woche reist der SVW zum Kurztrainingslager nach Lastrup (20.01.-22-01.2023), wo auch ein Testspiel gegen die U17-Junioren des SV Emstek stattfinden wird (20.01.2023).
Das letzte Testspiel findet am Osterdeich statt. Am Samstag, 28.01.2023, um 13 Uhr spielt der SVW gegen den VfL Wolfsburg II. Eine Woche später findet das erste Pflichtspiel des neuen Jahres statt. Für das letzte Match der Hinrunde in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga reist Werder zu Bayer 04 Leverkusen (03.02.-05.02.2023).
Die Termine in der Übersicht
Montag, 09.01.2023: Trainingsauftakt
Sonntag, 15.01.2023*: SV Werder Bremen – Viktoria Berlin in Wolfenbüttel (Testspiel)
Freitag, 20.01., bis Sonntag, 22.01.2023: Trainingslager in Lastrup
Freitag, 20.01.2023*: SV Emstek – SV Werder Bremen in Lastrup (Testspiel)
Samstag, 28.01.2023, 13 Uhr: SV Werder Bremen – VfL Wolfsburg II in Bremen (Testspiel)
Freitag, 03.02., bis Sonntag, 05.02.2023*: Bayer 04 Leverkusen – SV Werder Bremen
* Die genauen Anstoßzeiten werden noch bekanntgegeben
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Harrison verlässt SV Werder
Mittwoch, 14.12.2022 / 12:00 Uhr
Der SV Werder Bremen und Verteidigerin Sofia Harrison gehen getrennte Wege. Den Abgang der 23-jährigen philippinischen Nationalspielerin bestätigte Abteilungsleiterin Birte Brüggemann.
"Wir können Sofia in den kommenden Monaten keine regelmäßigen Einsatzzeiten in der Bundesliga zusichern: Daher haben wir uns dazu entschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden. Diese Entscheidung ist auch vor dem Hintergrund, dass sie regelmäßige Spielpraxis benötigt, um ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft im kommenden Sommer nicht zu gefährden. Dieses Szenario hatten wir bereits beim Transfer im Sommer besprochen. Wir wünschen Sofia für ihre Zukunft alles Gute und danken ihr für ihr stets sehr professionelles, angenehmes Verhalten", sagt Brüggemann.
Sofia Harrison wechselte am letzten Tag der Sommer-Transferperiode zum SV Werder Bremen. Die 23-Jährige kam zu einem Testspieleinsatz für den SV Werder Bremen und stand dreimal im Bundesliga-Kader der Grün-Weißen.
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Werder empfängt FC Bayern am Sonntag
DFB setzt Bundesliga-Spieltage 11 bis 14 an
Donnerstag, 15.12.2022 / 13:00 Uhr
Die Termine für die ersten vier Partien nach dem Jahreswechsel stehen fest: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Spieltage 11 bis 14 der FLYERALARM Frauen-Bundesliga am Donnerstagmittag zeitgenau festgelegt. Das Heimspiel des SV Werder Bremen gegen den FC Bayern München findet am Sonntag, 05.03.2023, um 16.00 Uhr statt.
Das Pflichtspieljahr für die Grün-Weißen startet mit zwei Auswärtsspielen. Zunächst reist der SVW am Sonntag, 05.02.2023, zum letzten Hinrundenspiel zu Bayer 04 Leverkusen. Anstoß ist um 16.00 Uhr. Eine Woche später ist Werder beim 1. FFC Turbine Potsdam zu Gast (10.02.2023, 19.15 Uhr), bevor es in die Länderspielpause geht.
Für das Team von Trainer Thomas Horsch geht es dann erst im März weiter – mit zwei Heimspielen. Zunächst gastiert der FC Bayern München am Osterdeich, ehe Eintracht Frankfurt auf Platz 11 zu Gast ist (11.03.2023, 13.00 Uhr).
Die Spieltage 11 bis 14 in der Übersicht
11. Spieltag, Sonntag, 05.02.2023, 16.00 Uhr: Bayer 04 Leverkusen – SV Werder Bremen
12. Spieltag, Freitag, 10.02.2023, 19.15 Uhr: 1. FFC Turbine Potsdam – SV Werder Bremen
13. Spieltag, Sonntag, 05.03.2023, 16.00 Uhr: SV Werder Bremen – FC Bayern München
14. Spieltag, Samstag, 11.03.2023, 13.00 Uhr: SV Werder Bremen – Eintracht Frankfurt
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Über 5.000 Euro: Freiburg-Trikots zu Gunsten von SPIELRAUM versteigert
Freitag, 16.12.2022 / 15:00 Uhr
Auch in diesem Jahr konnten erneut Trikots der Frauen-Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen für den guten Zweck ersteigert werden. Mit dem Partner Matchwornshirt.com wurden die Jersys von Michaela Brandenburg, Jasmin Sehan und Co. aus dem Spiel gegen den SC Freiburg versteigert. Die insgesamt 5.105 Euro kommen Werders SPIELRAUM zu Gute.
Alle Feldspielerinnen-Trikots des ersten Matches der Frauen-Bundesligamannschaft im wohninvest WESERSTADION standen zur Auswahl. Mit 439 Euro wurde auf das Trikot von Christin Meyer das höchste Gebot abgegeben, gefolgt von den Shirts von Lina Hausicke (414 Euro) und Maja Sternad (400). 17 der insgesamt 18 Trikots gingen an Personen in Deutschland, ein Trikot wurde von einer Person aus der Schweiz ersteigert. Gebote kamen zudem aus Frankreich, Belgien, Polen, Österreich und den USA.
Die über 5.000 Euro werden Projekten des SPIELRAUM-Programmes des SV Werder zu Gute kommen. Die Spenden gehen dabei in die Förderung von Bewegungsangeboten speziell für Mädchen. Unter anderem wird die SPIELRAUM Grundschulserie Gröpelingen gestärkt, in der ausschließlich Mixed Teams antreten. Auch die Mädchen-Fußball-AG in Huchting, in der beispielsweise Werder-Kapitänin Lina Hausicke als Trainerin aktiv ist, wird begünstigt.
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Abschalten und Akku aufladen
Trainer Thomas Horsch im Interview
Samstag, 17.12.2022 / 15:30 Uhr
Von Marcel Kuhnt
Winterpause – das steht seit dieser Woche auf dem Trainingsplan des Frauen-Bundesligateams des SV Werder Bremen. Mit einem Remis gegen Hoffenheim verabschiedeten sich die Grün-Weißen in die Saisonunterbrechung. Eine Pause, die „allen Beteiligten mal gut tut“, wie Trainer Thomas Horsch im WERDER.DE-Interview sagt.
WERDER.DE: Moin, Thomas. Gegen die TSG Hoffenheim konnten wir mit dem 1:1 einen weiteren Punkt mitnehmen. War dieser Zähler der gerechte Lohn für einen engagierten letzten Auftritt in diesem Jahr?
Thomas Horsch: "Ja, es war definitiv die Belohnung für eine engagierte Leistung. Die Partie zeigt auch, dass wir in der Lage sind mit Teams, die eher im oberen Tabellendrittel anzusiedeln sind, phasenweise mithalten können und sich enge Begegnungen entwickeln. Daher freut es mich, dass sich die Mannschaft für ihre Leistung zumindest mit einem Punkt belohnen konnte."
Die Richtung ist klar: Nach vorne schauen (Foto: WERDER.DE).
WERDER.DE: Direkt nach dem Spiel hat die Winterpause für uns begonnen. Wie wichtig ist die Pause, um auch mal den Kopf freizubekommen?
Thomas Horsch: "Es ist für alle Beteiligten mal gut, komplett vom Fußball abschalten zu können und den Akku wieder aufzuladen. Dadurch können wir mit höchster Motivation aus der Winterpause zurückkommen. Nach dem Jahreswechsel werden wir mit vollem Elan und Power dann wieder angreifen. Erst im letzten Hinrundenspiel in Leverkusen und im Anschluss in allen Rückrundenpartien."
WERDER.DE: Vier Punkte aus zehn Spielen ist nicht das, was wir uns erwünscht haben. Was macht dich optimistisch, dass im Jahr 2023 die Punktausbeute besser wird?
Thomas Horsch: "Es macht mich optimistisch, dass die Mannschaft trotz der aktuellen Situation weiter fightet und versucht Fußball zu spielen. Auch gegen Top-Teams konnten wir uns in Phasen behaupten und konnten ganz deutliche Ergebnisse vermeiden, auch wenn es leider nicht zu Zählern reichte. Obwohl wir nach zehn Partien noch keinen Sieg in der Bundesliga bejubeln durften, steckt keine Spielerin zurück – weder im Spiel noch im Training. Dieses Engagement wird auf lange Sicht belohnt werden. Da bin ich mir sicher."
WERDER.DE: Neben dem Willen und Engagement: Worauf wird es im nächsten Jahr ankommen, um am Ende der Saison den erneuten Klassenerhalt zu feiern?
Thomas Horsch: "Wir dürfen auf jeden Fall nicht nachlassen und müssen weiter intensiv arbeiten. Wir wollen unsere Spielidee verbessern und verfeinern, um positive Ergebnisse einzufahren. Trotz der sportlichen Situation müssen wir bei allem, was wir tun, einen kühlen Kopf bewahren. Das gilt für jedes Spiel, doch gerade in den direkten Duellen wird es wichtig sein, um die Partien für uns zu entscheiden."
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Nordderby, Debüts und ein Zeichen gesetzt
Jahresrückblick 2022: Januar, Februar und März
Mittwoch, 28.12.2022 / 11:40 Uhr
Von Marcel Kuhnt
Ein weiteres Jahr endet für die Frauen- und Mädchenfußballabteilung des SV Werder Bremen. Auch 2022 brachte viele Geschichten und Aufregendes mit sich. Im vierteiligen Jahresrückblick blickt WERDER.DE auf die Geschehnisse der letzten zwölf Monate zurück. Den Start macht das erste Quartal mit den Monaten Januar, Februar und März.
Januar
Das Jahr begann wie gewohnt mit der Winter-Vorbereitung auf die Rückrunde der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im Januar standen neben dem Kurz-Trainingslager in Lastrup mehrere Testspiele auf dem Trainingsplan. Am letzten Januar-Wochenende reiste der SVW zum Beispiel nach Hamburg. Beim Hamburger SV traten die Grün-Weißen zum Nordderby an. Der 4:0-Erfolg beim Nordrivalen markierte den Schlusspunkt der Winter-Vorbereitung.
Februar
Das erste Pflichtspiel des Jahres folgte eine Woche später in Wolfsburg. Der SVW kam dabei gut aus der Winterpause: Maja Sternad erzielte in der 1. Spielminute ihren ersten Bundesliga-Treffer. Leider reichte dieses Tor am Ende nicht, um den späteren Deutschen Meister zu bezwingen. Doch neben der Tor-Premiere Sternads durfte sich immerhin Werder-Eigengewächs Eefje Bötjer bei der 1:3-Niederlage über ihre ersten Bundesliga-Minuten freuen.
Ein Rückschlag erlebte der SV Werder im ersten Heimspiel des neuen Kalenderjahres. Das Duell mit dem FC Carl Zeiss Jena endete vor heimischer Kulisse auf Platz 11 mit 0:2.
März
Der März 2022 war ein Wechselbad der Gefühle und begann mit einem Punktgewinn bei Bayer 04 Leverkusen. Zudem zeigten Lina Hausicke, Jasmin Sehan zu Märzbeginn erneut, dass sie auch neben dem Fußball Zeichen setzen. Am Internationalen Weltfrauentag (08.03.) gaben sie ein klares Statement gegen Vorurteile ab. Im Übrigen: Sowohl Kapitänin Lina Hausicke als auch Offensivspielerin Jasmin Sehan setzten im Frühjahr 2022 ihre Unterschrift unter neue Verträge.
Sportlich musste der SVW Mitte des Monats coronabedingt auf mehrere Spielerinnen verzichten, weshalb Trainer Thomas Horsch gegen Turbine Potsdam und bei der SGS Essen nur auf einen kleinen Kader zurückgreifen konnte. Während das Heimspiel gegen Potsdam verloren ging, erkämpfte sich das Team in Essen mit einem leidenschaftlichen Auftritt einen verdienten Punkt. „Das Team hat heute eine überragende Haltung gezeigt“, sagte Horsch nach dem 1:1.
Eine Woche nach dem Match an der Hafenstraße reiste der SV Werder zum wichtigen Auswärtsspiel zum SC Sand – und brachte drei Punkte mit nach Hause. Beim 1:0-Erfolg fiel der entscheidende Treffer nach einem Eckball durch ein Eigentor in der 15. Spielminute. Im weiteren Spielverlauf stand die Werder-Defensive kompakt und sicherte somit den Auswärtssieg. Der perfekte Abschluss im März.
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Klassenerhalt, Abschied und neue Gesichter
Jahresrückblick 2022: April, Mai, Juni
Donnerstag, 29.12.2022 / 09:47 Uhr
Von Marcel Kuhnt
Ein weiteres Jahr endet für die Frauen- und Mädchenfußballabteilung des SV Werder Bremen. Auch 2022 brachte viele Geschichten und Aufregendes mit sich. Im vierteiligen Jahresrückblick blickt WERDER.DE auf die Geschehnisse der letzten zwölf Monate zurück. Im zweiten Teil richten wir den Blick auf die Monate April, Mai und Juni.
April
Der April startete mit einem der Highlights der ersten Jahreshälfte. Insgesamt 1.285 Fans – darunter auch die aktive Fanszene – unterstützten den SV Werder beim Heimspiel gegen den SC Freiburg auf Platz 11. Zwar sahen die Zuschauer:innen bei dieser Partie keinen Treffer, dennoch war die Stimmung vor, während und nach dem Spiel atemberaubend. Die Kulisse war zusätzlich ein würdiger Rahmen, um Michelle Ulbrich zu ehren. Die 26-jährige Bremerin absolvierte gegen den Sport-Club ihren 200. Einsatz im Werder-Trikot.
Einen Erfolg im Nationalmannschaftstrikot durften Tuana Keles und Maja Sternad Mitte April feiern. Mit der deutschen U19-Nationalmannschaft qualifizierten sich die beiden für die U19-EM. Werders Offensivkräfte sollten letztlich an diesem Turnier jedoch nicht teilnehmen, da sie für den U20-Jahrgang nominiert wurden, der im August an der U20-WM in Costa Rica teilnahm.
Eine neue Fußball-Erfahrung durften im April auch Lina Hausicke und Nina Lührßen erfahren. Sie nahmen am ersten eSPORTS-Showcase der FLYERALARM Frauen-Bundesliga teil und vertraten den SV Werder beim FIFA-Turnier mit Unterstützung von Werder eSPORTS.
Das letzte Spiel des Aprils führte den SVW nach Köln. Beim ‚Effzeh‘ holten die Grün-Weißen ein 1:1. Ein Zähler, der letztlich zum Klassenerhalt reichen sollte, da der SC Sand am gleichen Tag in Freiburg sein Match verlor. Der Klassenerhalt wurde somit auf dem Rückweg von Köln nach Bremen gefeiert.
Mai
Der Mai begann mit einer Testspielreise in die Hauptstadt. Der SV Werder war zu Gast beim 1. FC Union Berlin und durfte vor über 1.000 Fans im Stadion „An der Alten Försterei“ auflaufen.
Gabriella Tóth beendete im Sommer ihre Karriere (Foto: WERDER.DE).
Eine Woche später stand das letzte Heimspiel der Saison 2021/22 an. Die TSG 1899 Hoffenheim war am Osterdeich zu Gast. Vor der Partie wurde Abwehrspielerin Gabriella Tóth verabschiedet, die im Sommer ihre aktive Fußballkarriere beendete. 148 Mal trug die ehemalige ungarische Nationalspielerin in sieben Jahren das Trikot mit dem W auf dem Trikot und erzielte dabei sechs Treffer. Ein Erfolg war ihr sowohl gegen die TSG als auch im letzten Saisonspiel bei Eintracht Frankfurt leider nicht vergönnt.
Der Mai stand auch im Zeichen der Kaderplanung für die neue Spielzeit. Während Reena Wichmann bereits Ende April ihren Vertrag beim SVW verlängerte, folgten im Mai Nina Lührßen, Margarita Gidion, Christin Meyer und Anneke Borbe, dessen Vertragsverlängerung gemeinsam mit der von Werder-Torhüter Jiri Pavlenka bekanntgegeben wurde. Mit Lena Triendl und Hannah Etzold wurden zudem erste Neuzugänge vorgestellt.
Juni
Weitere Neuzugänge für den SV Werder folgten auch im Juni 2022. Saskia Matheis, Michaela Brandenburg und Sarah-Lisa Dübel wechselten an die Weser. Längere Pausen aufgrund von Verletzungen mussten Emilie Bernhardt und Lena Pauels hinnehmen. Beide mussten im Juni operiert werden und arbeiten seitdem fleißig an ihrem Comeback.
Neben dem Abstieg der 2. Frauenmannschaft aus der Regionalliga gab es im Juni auch noch erfreuliche sportliche Ereignisse: Einerseits feierte die U15 des SV Werder mit einem klaren 6:0-Erfolg über den Hamburger SV den Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft, anderseits durfte sich Katharina Schiechtl über die Nominierung für den EM-Kader Österreichs freuen. Eine EM, die im Juli alle in den Bann ziehen sollte.
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30.12.2022 - 19:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.12.2022 - 19:36 von KLAUS.)
Mit Turniereuphorie in die neue Saison
Jahresrückblick 2022: Juli, August und September
Freitag, 30.12.2022 / 14:27 Uhr
Von Marcel Kuhnt
Ein weiteres Jahr endet für die Frauen- und Mädchenfußballabteilung des SV Werder Bremen. Auch 2022 brachte viele Geschichten und Aufregendes mit sich. Im vierteiligen Jahresrückblick blickt WERDER.DE auf die Geschehnisse der letzten zwölf Monate zurück. Teil 3 blickt auf die Monate Juli, August und September.
Juli
Der Juli 2022 war in Europa geprägt von der UEFA Women’s EURO 2022 in England. Ein Fußballfest, was viele Menschen begeisterte und eine neue Euphorie entfachte, die in den darauffolgenden Monaten in ganz Deutschland zu spüren war. Mit Katharina Schiechtl im Kader der österreichischen Nationalmannschaft war auch der SV Werder bei diesem Spektakel vertreten. Werders Abwehrspielerin kam mit ihren Teamkolleginnen bis in Viertelfinale, wo gegen Vize-Europameister Deutschland Endstation war. Mit ihrem Treffer im zweiten Gruppenspiel gegen Nordirland hatte Schiechtl zudem ein persönliches Erfolgserlebnis. Auch neben dem Platz war der SVW in England zu Gast: Werder-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald und Abteilungsleiterin Birte Brüggemann nahmen an der Leadership-Reise des DFB teil.
Der Juli brachte auch weitere Personalentscheidungen mit sich. Weiterhin ein Teil des SV Werder blieb Agata Tarczyńska. Der Vertrag mit der polnischen Nationalspielerin wurde verlängert. Außerdem durften die Fans mit Hanna Németh einen weiteren Neuzugang begrüßen.
Wenige Tage vor dem Trainingsauftakt stand außerdem der ‚Tach der Fans‘ an, wo Teile der Mannschaft vor Ort waren, um sich den grün-weißen Anhängern zu präsentieren. Zudem wurde Torhüterin Anneke Borbe als Spielerin der Saison 2021/22 ausgezeichnet.
August
Im August lag der Fokus bei allen Teams der Frauen- und Mädchenfußballabteilung des SV Werder auf der Saisonvorbereitung. Die 2. Frauenmannschaft trainierte mit ihrem neuen Trainer Bastian Pollul genau so intensiv wie die übrigen grün-weißen Teams. Das Frauen-Bundesligateam war wie gewohnt in Nordholz zum Kurz-Trainingslager zu Gast.
Sowohl Maja Sternad als auch Tuana Keles fehlten jedoch an der Nordseeküste. Die beiden Offensivspielerinnen waren mit der DFB-Auswahl bei der U20-Weltmeisterschaft in Costa Rica. Leider endete die WM für die deutsche Mannschaft bereits nach der Vorrunde.
September
Am letzten Tag der Transferphase wechselte Sofia Harrison an die Weser, dessen Engagement zum Jahresende jedoch beim SVW enden sollte. Zudem durfte sich Torhüterin Hannah Etzold über ihre Nominierung für die U17-WM in Indien freuen, die im Oktober stattfinden sollte.
Die Pflichtspielsaison 22/23 begann mit dem Match in Henstedt (Foto: hansepixx).
Ansonsten stand der Auftakt im DFB-Pokal sowie in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga im Mittelpunkt. In der zweiten Pokalrunde reiste der SV Werder zum SV Henstedt-Ulzburg. Beim Regionalligisten siegte Werder durch Treffer von Christin Meyer, Michelle Ulbrich und Lina Hausicke mit 3:0 und zog ins Achtelfinale ein.
Eine Woche später startete die Bundesliga-Saison mit dem Heimspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. Mit einem 1:1-Remis trennten sich beide Teams. Neuzugang Saskia Matheis erzielte per Distanzschuss ihren ersten Treffer im Werder-Trikot. Zum Abschluss des Monats reiste das Team von Trainer Thomas Horsch zum FC Bayern München. Das Match endete mit einer Niederlage.
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Die besondere Premiere
Jahresrückblick 2022: Oktober, November und Dezember
Samstag, 31.12.2022 / 08:50 Uhr
Von Marcel Kuhnt
Ein weiteres Jahr endet für die Frauen- und Mädchenfußballabteilung des SV Werder Bremen. Auch 2022 brachte viele Geschichten und Aufregendes mit sich. Im vierteiligen Jahresrückblick blickt WERDER.DE auf die Geschehnisse der letzten zwölf Monate zurück. Zum Abschluss blicken wir auf die Monate Oktober, November und Dezember zurück.
Oktober
Sportlich begann der Oktober mit dem Auswärtsspiel der Grün-Weißen bei Eintracht Frankfurt. Trotz einer direktverwandelten Ecke von Nina Lührßen endete die Partie bei der SGE mit einer Niederlage. Ebenfalls im Oktober lief die U17-WM in Indien, wo Torhüterin Hannah Etzold dabei war. Das Turnier schloss Deutschland auf Platz vier ab.
Christin Meyer traf gegen Wolfsburg (Foto: WERDER.DE).
Nach dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg – vor dem Lina Hausicke und Nina Lührßen für jeweils 100. Spiele im Werder-Trikot geehrt wurden – sowie der Auswärtspartie beim 1. FC Köln war der VfL Wolfsburg zu Gast am Osterdeich. Wie bereits in den ersten beiden Heimpartien stiegen die Zuschauerzahlen auf Platz 11 von Match zu Match, so dass gegen den Deutschen Meister 2.700 Fans vor Ort waren – neuer Rekord für Platz 11.
November
Der gegen Wolfsburg aufgestellte Rekord hielt aber nur wenige Wochen: Ende November fand erstmals im wohninvest WESERSTADION ein Frauen-Bundesligaspiel statt. 20.417 Fans unterstützten die Grün-Weißen gegen den SC Freiburg. Sowohl das Traumtor von Nina Lührßen, das später zur Wahl ‚Tor des Monats November‘ bei der Sportschau stand, als auch die Rekordkulisse, konnten die knappe 1:2-Niederlage allerdings nicht verhindern. Bereits in den Wochen zuvor unterlagen die Grün-Weißen sowohl in Meppen als auch im Pokal-Achtelfinale in Essen.
Eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft rückte auf der Mitgliederversammlung des SV Werder im November nochmal ins Rampenlicht. Der Frauenfußball liegt ab sofort im Verantwortungsbereich von Frank Baumann, Geschäftsführer Fußball, der sich sicher ist, dass „der Frauenfußball zukünftig eine noch stärkere Rolle sowohl im Sport als auch in der Gesellschaft einnehmen wird.“
Dass die Spieler:innen des SV Werder ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen, zeigt sich dabei unteranderem an der Unterstützung verschiedener SPIELRAUM-Projekte. Zudem setzte Reena Wichmann ein Zeichen: Sie schloss sich Common Goal an.
Bereits im November verabschiedete sich sowohl die 2. Frauenmannschaft als auch die U15-Juniorinnen in die Winterpause. Während der SVW in der Verbandsliga mit 24 Punkten an der Tabellenspitze überwintert, belegte die U15 in der 2. Bezirksklasse der C-Junioren den zweiten Platz in der Winterrunde.
Dezember
Genau wie das Bundesliga-Team liefen die U17-Juniorinnen im Dezember 2022 noch zweimal auf. Unterm Strich holte Werder aus elf Partien bisher 19 Punkte in der B-Juniorinnen Bundesliga. Damit geht das Team nach dem Jahreswechsel als Vierter in die Restrunde der Staffel Nord/Nordost.
Traditionell: Im letzten Heimspiel lief der SVW im Tannenbaumtrikot auf (Foto: WERDER.DE).
Die abschließenden Begegnungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bei der SGS Essen und gegen die TSG 1899 Hoffenheim endeten jeweils mit einem Unentschieden. Bei der Partie in Essen feierte Torhüterin Hannah Etzold ihr Bundesliga-Debüt und konnte ihren Kasten beim 0:0 sauber halten. Bei der letzten Partie des Jahres auf Platz 11 gegen die TSG, wo der SVW traditionell im Tannenbaumtrikot auflief, sicherte der erste Werder-Treffer von Michaela Brandenburg sowie eine kämpferische Leistung einen Punkt.
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