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Fussek,genau das was Du ansprichst,wird ja von den Freiburger Bürgern scharf kritisiert. Anstatt dem Platz durch Begrünung Leben einzuhauchen,machen sie eine graue Betonplatte draus,das ganze verziehrt mit Pflastersteinen und Granit.
Das nennt man in Freiburg moderene Stadtplanung.
Was man auf diesen Bildern nicht so deutlich sieht,ist der Neubau der Unibibliothek. Diese wurde bis auf zwei Treppenhäuser komplett abgerissen und um die Treppenhäuser rum neu aufgebaut.Ich selbst war jetzt schon längere Zeit nicht mehr in dieser Ecke,aber die UB soll eine komplette Glasfassade haben,die total verwinkelt ist und zum Gesamtbild der Nachbarsgebäude gar nicht passt.
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Hallo Klaus!
Dass man über Geschmack trefflich streiten kann, ist Dir wohl bekannt.
Vor allem öffentliche Bauten, wie Museen, Theater, Bibliotheken etc. waren schon immer Gebäude, an die gestalterisch besondere Maßstäbe gelegt wurden. Es muss auch nicht zwangsläufig schlecht sein, einen Kontrapunkt zu setzen. Dazu braucht es allerdings auch den Platz, dass er als Solitär wirken kann.
Auch im Kleinen kann dies funktionieren. In einer Gebäudezeile kann ein Ausrufezeichen durchaus wirksam und ansprechend gesetzt werden.
Schwierig wird es, wenn es "schlecht" gemacht wird. Dann wird es ein "Wischi-Waschi", das das Auge zum Wegschauen anregt. Lass´ der Bibliothek nach ihrer Fertigstellung die Zeit zu wirken. Vielleicht wird es doch noch gut. Denn nicht alles Moderne ist gleichzeitig schlecht oder falsch.
Einen Platz rettest Du nicht mit ein zwei Bäumchen. Häufig werden die Plätze vor allem hinsichtlich ihrer Plattierung sehr aufwendig geplant. Aussagekräftige Muster nehmen Linien aus der vorhandenen Stadtplanung auf. Verlängern diese oder beenden sie. Oder es wird eine ortsübliche Symbolik aufgenommen. Das sieht dann aber, wie bereits gesagt, meist nur jemand, der einen Rundflug geplant hat, an einem Tag, an dem der Platz weitestgehend unbesucht ist.
So wie es uns "beigebracht" wurde, ist es zunächst wichtig, dass ein Platz seine Begrenzungen deutlich ersichtlich erhält. Durch umstehende Gebäude zum Beispiel. Offene Flanken weiten den Platz auf und machen ihn für den Passanten "unendlich". Und je größer, desto schwieriger ist es ihm den Reiz zum Verweilen zu verleihen. Zu- und Abgänge des Platzes sind wohl bedacht. Sie führen und leiten den Menschen auf den Platz oder auf bestimmte Bereiche zu. Dann braucht es auf dem Platz Strukturen, die besondere "Nutzungsbereiche" anbieten. Ruhige Bereiche. Belebte Bereiche. Verkehrsbereiche. Attraktionen sind auch sehr belebend. Historisches, wie Gebäude, Brunnen sind Anlaufpunkte. Auch moderne Gebäude, wie eben die Bibliothek könnten Attraktionen sein. Geschäfte. Dann wären belebende Bereiche sicherlich auch Straßencafés, die Passanten auf dem Platz binden und mit den stattfinden Geräuschen, wie Stimmen und Musik dem Platz eine akustische Note verleihen. Hierbei ist es auch wichtig, dass er eben nicht zu groß ist und die Gebäude die Geräusche auf dem Platz halten. Außenbereiche der Bibliothek könnten solche Zonen ebenfalls bilden.
Aber wie an der Diskussion ersichtlich, hat es in Freiburg verschiedene Gedanken zu dem Platz gegeben. Aber an den Bürger wurde nur am Reißbrett gedacht. Eine Straßenbahn, die über diesen Platz fährt ist meines Erachtens absolutes No-Go. Sie stört durch ihre Geräusche eher, als dass sie einlädt. Außerdem dient sie dem Ab- und Abtransport vieler, die mit dem Platz nichts zu tun haben. Es entsteht dadurch eher eine unangenehme Unruhe. Auch wenn dies eher am Rande stattfindet. Aber dazu mag es sicherlich auch unterschiedliche Auffassungen geben.
Am Ende entscheidet über das "Funktionieren" einer solchen innerstädtischen Fläche aber im Wesentlichen der Nutzer, der Bürger. Je mehr dort innehalten und verweilen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er Teil des innerstädtischen Lebens wird.
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Ich für meinen Teil habe mich fast damit abgefunden das ich das neue Stadion nicht mehr erleben werde. Aber das Problem mit etwas neuem zu bauen existiert ja nicht nur in Freiburg. Es ist das gleiche wie mit der Hochrheinautobahn. In den 70er schrien alle zwischen Basel und dem Bodensee nach einer Autobahn weil die B34 mehr als überlastet wahr. Als dann die Pläne standen gingen die selben Leute auf die Straße und wollten sie nicht vor ihrer Tür. Wenn mich nicht alles täuscht ist diese Autobahn nach 40 Jahren noch nicht fertig. Das gleiche befürchte ich mit dem neuen Stadion in Freiburg.
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Moin H2O-Polo, was Dortmund angeht, kann ich dir zustimmen. Zumindest in Erinnerung meiner letzten Besuche...
Dieser Platz in Freiburg wird eigentlich von 2 verschiedenen Neuerungen bestimmt: Der neuen Uni-Bibliothek und eben der Straßenbahn nebst Neugestaltung des Platzes. Die Uni-Bibliothek setzt einen gewaltigen Kontrapunkt zur Umgebung. Es ist - wie in Freiburg auch so beschrieben - als wenn ein Ufo gelandet wäre. Man wird sich daran gewöhnen, aber es ist ein massiver Fremdkörper! Der Platz müßte, da gebe ich dir vollkommen Recht, belebt werden. Cafés, Wasser, Grün. Ein Platz zum Verweilen. betonierte Wüste mit ein paar Alibi-Bäumchen lädt zum Weglaufen ein. Dieser Platz könnte halt ein Gegenpol zum Münsterplatz sein, der bereits unbegrünt und vom Münster dominiert als Großstadtplatz herhält. Da paßt es aber, weil die Bebauung es so hergibt. Ein durchaus angenommener Platz in Freiburg (neben Münsterplatz) ist der Rathausplatz. Und daran sollte sich die Stadt orientieren. Cafés, Brunnen, Bäume mit Schatten.
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@ Reiner,dann hoff ich doch sehr,das Deine Erwartung nicht eintrifft und Du den SC noch in einem schmucken,neuen Stadion bewundern darfst.
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Und eine weitere Posse im Drama um das neue Freiburger Stadion :
http://www.badische-zeitung.de/sc-stadio...s-standort
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Ich bin auf einen Leserkommentar in der BZ gestossen,der den Nutzen eines Stadionneubaus im allgemeinen seh gut erklärt :
Der SC braucht kein neues Stadion? Ich unterstelle mal, dass Sie dem Fussball und den darum erwachsenen Strukturen wenig Beachtung schenken und daher nicht gewillt sind, diese mit Ihren Steuergeldern zu fördern. Das ist zunächst ihr gutes Recht, jedoch auch sehr kurzsichtig. Der Profifussball generierte nach einer Studie von McKinsey in Deutschland 2010 rund 1,5 Mrd. Steuern. Bezieht man Einnahmen von Zubringern (Verkehrsbetriebe) und Zulieferern (Gastronomie, Sicherheitsdienste, Medien, etc.) und die dabei generierten 100.000 (!) Jobs und Nebenverdienste mit ein, sollte auch Fussballhassern (unterstelle ich nicht) klar werden, dass der Steuerzahler massiv vom Fussball und seinen "überbezahlten Millionären" profitiert.
Da ist man natürlich geneigt zu meinen, die Vereine seien nicht auf wirtschaftsfördernde Maßnahmen angewiesen. Im Gegensatz zu Industrie und Handel, bringt der Profifussball aber eine Besonderheit mit: die Zahl der Vereine ist in den Ligen begrenzt. Es ist ein Verdrängungswettbewerb, in dem die Vereine am Limit wirtschaften müssen, um zu bestehen. Ein und derselbe Verein erwirtschaftet in der Bundesliga leicht das doppelte von dem, was in der 2 Liga rein kommt. Ein Abstieg des örtlichen Vereins bedeutet für die entsprechende Stadt daher massive Einbussen beim Steueraufkommen und den Wegfall von Arbeitsplätzen (+ Kostenanstieg bei den Sozialleistungen).
Neben dem großen öffentlichen Interesse (nennen Sie es ruhig "Brot und Spiele", aber der Verein bereitet ja auch sehr vielen Menschen Freude) besteht für die Stadt Freiburg daher auch ein enormes finanzielles Interesse, dass der Sport Club auch in Zukunft zur Beletage des deutschen Profifussballs gehört. Im alten Dreisamstadion ist diese Perspektive mittelfristig nicht gegeben. Ein Stadionneubau liegt daher standortpolitisch ganz klar auch im Interesse des Steuerzahlers. Im Gegensatz zu anderen geförtderten Bereichen in Kultur und Freizeit (Theater, Freibäder, etc.) werden hier tatsächlich nachhaltig Steuergelder generiert. Man muss sich also als Kommune entscheiden, ob man ein Stück vom großen Kuchen abhaben will oder nicht, und gff. etwas dafür tun. (Off Topic: das sei auch den Populisten gesagt, die immer häufiger fordern, den Vereinen die Kosten für (oft überzogene) Polizeieinsätze aufzudrücken)
Ein Beispiel aus Frankfurt: Der dortige Stadionneubau (2003-04) hat rund 200 Millionen Euro gekostet. Ohne WM wäre dieser nicht zustande gekommen, die Eintracht kämpfte zu Baubeginn in Liga 2 ums finanzielle Überleben. Geplant war, dass der Verein bis 2020 die Hälfte der Kosten durch Stadionmiete an die Stadt refinanziert (es finden auch andere Veranstaltungen dort statt). Das neue Stadion half dem Verein, in den vergangenen 10 Jahren eine positive sportliche und finanzielle Entwicklung zu nehmen, die sonst undenkbar gewesen wäre. Allein während der letzten sechs Jahre wurden dadurch über 10 Millionen € zusätzlich an Mieteinnahmen in die Stadtkasse gespült, ganz zu schweigen vom gestiegenen Gewerbesteueraufkommen. Bezieht man auch Zulieferer und Beschäftigung mit ein, wird die Stadt Frankfurt bis 2020 einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag mit dem neuen Stadion umgesetzt haben, der weit über der kommunalen Investitionssumme liegt.
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Hallo Klaus,
also wer diesen Kommentar schrieb kann man ohne groß Nachzudenken ein sehr gutes Wissen sowie Hintergrundwissen bescheinigen. Ich habe mir auch mal die Berichte über die Stadtplanung angesehen und kann nur den Kopf schütteln. Da war der eine Bericht den ich noch fand, dass immer weniger Familien in Freiburg leben ein sehr gutes Beispiel. Überall jammert unsere Politik das der Nachwuchs fehlt, aber machen durch ihre Planungen genau das, dass sich Eltern mit Kinder verabschieden.
Aber das ist leider nicht nur in Freiburg so. Ich lebte bis jetzt 10 Jahre in Gütersloh, gut 4 Jahre in Hagen bei Dortmund und nun seit 2004 in Mönchengladbach. Überall wird alles nur noch Betoniert oder vollgepflastert. Aber das schlecklichste Beispiel das ich kenne ist mein Heimatort. 28 Jahre lebte ich in Herten (Rheinfelden). Damals waren es unter 2000 Einwohner und wenn ich das Heute ansehe ist es Erschreckend. Alles was ich grün kennenlernte ist heute verbaut. Das fing damals an als in Grenzach Ciba und Hoffmann la Roche gebaut wurden. In Herten wurden da ganze Siedlungen aus dem Boden gestampft.
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Servus Reiner,
vor nicht allzulanger Zeit gab es auf TO und in der BZ einen Artikel,in dem dargelegt wurde,das Freiburg in Bezug auf das Einkommen bundesweit den höchsten Mietspiegel hätte,noch vor München,Hamburg und anderen Metroplen.Das sagt doch schon alles über die Stadt Freiburg aus.
Ich habe jetzt alle Kommentare zum BZ Artikel gelesen,wie da selbst Stadträte über die Bevölkerung urteilen ist unter aller Sau,mit verlaub gesgt.
Preißnbeißer
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