02.10.2018 - 05:28
Von Florian Harms
Erschreckend, was die Sicherheitsbehörden in Sachsen aufgedeckt haben wollen: Eine Terrorgruppe soll einen rechtsradikalen Umsturz in Deutschland angestrebt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande namens “Revolution Chemnitz“ Angriffe auf Politiker, Ausländer, Journalisten und Repräsentanten des Rechtsstaats plante. Demnach wollten die acht Verdächtigen die Verbrechen des “Nationalsozialistischen Untergrunds“ in den Schatten stellen, die Mörder Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe übertrumpfen. Schon morgen, am Tag der Deutschen Einheit, wollten sie den Ermittlern zufolge zuschlagen. Wenn das alles so zutrifft, kam die Razzia der sächsischen Polizei gerade noch rechtzeitig.
Recherchen meiner Kollegen Lars Wienand, Jonas Mueller-Töwe und Jan-Henrik Wiebe erhärten den Extremismusverdacht. Demnach waren mindestens zwei der Verdächtigen schon zuvor in verbotenen rechtsextremen Vereinigungen aktiv. Einer führte offenbar den Internet-Auftritt einer verbotenen Gruppe fort und warb dort für fremdenfeindliche Demonstrationen in Chemnitz und Köthen.
Der Fahndungserfolg der sächsischen Ermittler wirft ein Schlaglicht auf die rechtsextreme Szene, die vielerorts erstarkt, die sich vernetzt und militante Pläne schmiedet. Haben deutsche Sicherheitsbehörden die Gefahr am rechten Rand zu lange vernachlässigt, waren sie auf dem rechten Auge blind? Diese Frage haben mein Kollege Jonas Mueller-Töwe und ich kürzlich Clemens Binninger gestellt, der als Bundestagsabgeordneter jahrelang die NSU-Verbrechen aufarbeitete. Seine Antwort: “Nein, aber die Behörden waren betriebsblind. Sie haben sich jahrelang auf falsch angewandtes Erfahrungswissen verlassen.“
Inzwischen, das zeigt auch die jetzige Aktion in Sachsen, sind die Ermittlungsbehörden wacher. Ob sie am Ende alle Vorwürfe gegen die Verdächtigen beweisen können, bleibt abzuwarten. Aber dass sie früher hinsehen und eingreifen, wenn sich am rechten Rand militante Strukturen bilden, ist konsequent und richtig.
Quelle:
https://www.t-online.de/nachrichten/id_8...ruppe.html
Erschreckend, was die Sicherheitsbehörden in Sachsen aufgedeckt haben wollen: Eine Terrorgruppe soll einen rechtsradikalen Umsturz in Deutschland angestrebt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande namens “Revolution Chemnitz“ Angriffe auf Politiker, Ausländer, Journalisten und Repräsentanten des Rechtsstaats plante. Demnach wollten die acht Verdächtigen die Verbrechen des “Nationalsozialistischen Untergrunds“ in den Schatten stellen, die Mörder Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe übertrumpfen. Schon morgen, am Tag der Deutschen Einheit, wollten sie den Ermittlern zufolge zuschlagen. Wenn das alles so zutrifft, kam die Razzia der sächsischen Polizei gerade noch rechtzeitig.
Recherchen meiner Kollegen Lars Wienand, Jonas Mueller-Töwe und Jan-Henrik Wiebe erhärten den Extremismusverdacht. Demnach waren mindestens zwei der Verdächtigen schon zuvor in verbotenen rechtsextremen Vereinigungen aktiv. Einer führte offenbar den Internet-Auftritt einer verbotenen Gruppe fort und warb dort für fremdenfeindliche Demonstrationen in Chemnitz und Köthen.
Der Fahndungserfolg der sächsischen Ermittler wirft ein Schlaglicht auf die rechtsextreme Szene, die vielerorts erstarkt, die sich vernetzt und militante Pläne schmiedet. Haben deutsche Sicherheitsbehörden die Gefahr am rechten Rand zu lange vernachlässigt, waren sie auf dem rechten Auge blind? Diese Frage haben mein Kollege Jonas Mueller-Töwe und ich kürzlich Clemens Binninger gestellt, der als Bundestagsabgeordneter jahrelang die NSU-Verbrechen aufarbeitete. Seine Antwort: “Nein, aber die Behörden waren betriebsblind. Sie haben sich jahrelang auf falsch angewandtes Erfahrungswissen verlassen.“
Inzwischen, das zeigt auch die jetzige Aktion in Sachsen, sind die Ermittlungsbehörden wacher. Ob sie am Ende alle Vorwürfe gegen die Verdächtigen beweisen können, bleibt abzuwarten. Aber dass sie früher hinsehen und eingreifen, wenn sich am rechten Rand militante Strukturen bilden, ist konsequent und richtig.
Quelle:
https://www.t-online.de/nachrichten/id_8...ruppe.html
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.