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Rechtsradikale Terrorgruppe ausgehoben. - Druckversion

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Rechtsradikale Terrorgruppe ausgehoben. - Ritchie - 02.10.2018

Von Florian Harms

Erschreckend, was die Sicherheitsbehörden in Sachsen aufgedeckt haben wollen: Eine Terrorgruppe soll einen rechtsradikalen Umsturz in Deutschland angestrebt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande namens “Revolution Chemnitz“ Angriffe auf Politiker, Ausländer, Journalisten und Repräsentanten des Rechtsstaats plante. Demnach wollten die acht Verdächtigen die Verbrechen des “Nationalsozialistischen Untergrunds“ in den Schatten stellen, die Mörder Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe übertrumpfen. Schon morgen, am Tag der Deutschen Einheit, wollten sie den Ermittlern zufolge zuschlagen. Wenn das alles so zutrifft, kam die Razzia der sächsischen Polizei gerade noch rechtzeitig.

Recherchen meiner Kollegen Lars Wienand, Jonas Mueller-Töwe und Jan-Henrik Wiebe erhärten den Extremismusverdacht. Demnach waren mindestens zwei der Verdächtigen schon zuvor in verbotenen rechtsextremen Vereinigungen aktiv. Einer führte offenbar den Internet-Auftritt einer verbotenen Gruppe fort und warb dort für fremdenfeindliche Demonstrationen in Chemnitz und Köthen.

Der Fahndungserfolg der sächsischen Ermittler wirft ein Schlaglicht auf die rechtsextreme Szene, die vielerorts erstarkt, die sich vernetzt und militante Pläne schmiedet. Haben deutsche Sicherheitsbehörden die Gefahr am rechten Rand zu lange vernachlässigt, waren sie auf dem rechten Auge blind? Diese Frage haben mein Kollege Jonas Mueller-Töwe und ich kürzlich Clemens Binninger gestellt, der als Bundestagsabgeordneter jahrelang die NSU-Verbrechen aufarbeitete. Seine Antwort: “Nein, aber die Behörden waren betriebsblind. Sie haben sich jahrelang auf falsch angewandtes Erfahrungswissen verlassen.“

Inzwischen, das zeigt auch die jetzige Aktion in Sachsen, sind die Ermittlungsbehörden wacher. Ob sie am Ende alle Vorwürfe gegen die Verdächtigen beweisen können, bleibt abzuwarten. Aber dass sie früher hinsehen und eingreifen, wenn sich am rechten Rand militante Strukturen bilden, ist konsequent und richtig.

Quelle:
https://www.t-online.de/nachrichten/id_84548306/tagesanbruch-polizeiaktion-gegen-mutmassliche-terrorgruppe.html 


RE: Rechtsradikale Terrorgruppe ausgehoben. - Ritchie - 02.10.2018

Dazu noch dieser Artikel:

Terrorverdacht in Chemnitz
Die braune Zelle
Von Lars Wienand, Jonas Mueller-Töwe, Jan-Henrik Wiebe
01.10.2018, 21:56 Uhr

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_84547154/terrorverdacht-in-chemnitz-plante-revolution-chemnitz-den-umsturz-.html 


RE: Rechtsradikale Terrorgruppe ausgehoben. - Ritchie - 02.10.2018

Im vermutlichen Gegensatz zu diesen Tätern frage ich mich, was eine rechtsradikale Regierung - sofern diese überhaupt angestrebt wurde - Deutschland und den deutschen Bürgern an Vorteilen oder Verbesserungen bringen soll.
Die politische Welt kann einfach nicht mehr oder wieder auf das Nationale beschränkt werden.
Und mit Mord und Totschlag (Terror) ist eine gute Politik gar nicht machbar. Bzw. wie wollen Leute politisch ernst genommen werden, die durch einen terroristischen Putsch an die Macht gekommen sind?
Die politische westliche oder auch globale Welt ist doch durch die Ereignisse 33-45 gewarnt oder sensibler geworden.

Zu einer mehr rechten, aber trotzdem demokratischen Regierung kommt es aktuell in verschiedenen Staaten. Aber doch nicht durch Terror...


RE: Rechtsradikale Terrorgruppe ausgehoben. - paloma - 02.10.2018

Ritchie, das Schlimme ist, dass dieser Rechtsruck europa- und weltweit schon sehr stark fortgeschritten ist und durch führende, in ihren Ländern beliebte Politiker weiterhin Aufwind erhält.
Wir werden schlimmen Zeiten entgegengehen.


RE: Rechtsradikale Terrorgruppe ausgehoben. - Ritchie - 03.10.2018

Paloma: Es ist mMn das Gegenstück zur "Globalisierung". Die Menschen sind noch nicht soweit, sich als Gemeinschaft auf der ganzen Erde oder auch nur eines Teils wie z.B. die EU zu sehen.
Auch die EU ist ja politisch gewollt, die Bürger und damit die Menschen wurden meist gar nicht gefragt. Okay, die Politiker wurden natürlich von den Bürgern gewählt.
Als Beispiel: VW stellt inzwischen PKW in China her, dass ist für VW natürlich kostengünstig. Die Herstellung hier hätte aber mehr Arbeitsplätze in Deutschland bedeutet.
Die Globalisierung bedeutet für die Industrie einen großen Vorteil, ist dann für den Bürger vor Ort im Heimatland des Unternehmens auch schnell ein Nachteil.
Als sehr schlimm und großen Fehler sehe ich es, wenn ein Konzern seinen Gewinn in Deutschland mit dem Verlust im Ausland verrechnen darf. Konzerne zahlen daher keine oder kaum Steuern in Deutschland.
Der "normale Bürger" hat solche Möglichkeiten nicht. Er muss zunehmend sogar seine Rente versteuern.