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Erdogan gewinnt knapp - Opposition will anfechten
#1
“Historische Entscheidung“ getroffen
Live-Ticker zum Türkei-Referendum: Erdogan gewinnt knapp - Opposition will anfechten
16.04.17

Istanbul/München - Am Sonntag haben die türkischen Bürger über die Verfassungsänderung von Präsident Erdogan abgestimmt. Das Ergebnis ist knapp. Alle Informationen im News-Ticker.

Türkei-Referendum


Prozent der Stimmen - Stand 21.40 Uhr

Ja 51,4 Prozent

Nein 48,6 Prozent

https://www.kreiszeitung.de/politik/live...46637.html 
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie Schilder
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
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#2
Jetzt hat es das erwartete Ergebnis in der Türkei gegeben. Erdogan kann die Demokratie völlig abschaffen und dann...?
Tschaun wir mal, besser wird es kaum werden. Undecided
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie Schilder
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
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#3
Bei dem knappen Ergebnis, womit ich nicht gerechnet habe. Dachte Erdowahn würde mehr Stimmen bekommen.

Wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis er zuschlagen wird und halb Türkei einbuchtet oder an die Wand stellt!

Und gerade dieser Mann vergleicht einige Länder mit Nazis? Unfassbar!

So einen gab es schon mal und es kommt mir gar nicht so unbekannt vor.

Jetzt wird er erst mal weiterhin auf seine Landsleute, die anders denken als er, losgehen!
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Bis zu letzt!!!!!
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#4
Volk will Verfassungsänderung
Türkei stimmt für Präsidialsystem: Das sind die Konsequenzen
17.04.17

Istanbul/Berlin - Das türkische Volk hat für eine neue Verfassung gestimmt. Damit hat Präsident Recep Tayyip Erdogan seinen Willen durchgesetzt und die Abstimmung gewonnen. Das sind die Folgen.

Das Verfassungsreferendum in der Türkei ist vorüber. Das Volk hat mit einer knappen Mehrheit für eine Änderung zum Präsidialsystem hin gestimmt. Damit hat Präsident Recep Tayyip Erdogan und die AKP das Referendum gewonnen.

Schon vor der Abstimmung und im Wahlkampf sorgte die mögliche Änderung für viel Beachtung: Nazi-Vergleiche, verbotene Wahlkampf-Auftritte und sogar handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen den Gegnern. Schlussendlich stellt sich aber die große Frage, welche Folgen das Ja für die Türkei und deren Wirtschaft und Partner hat. Wir haben das wichtigste zusammengefasst.
Diese Konsequenzen hat das Ja für ...

...Präsident Erdogan?

Erdogan wird so mächtig wie nie. Sobald die Verfassungsänderung mit der Veröffentlichung im Amtsanzeiger in Kraft tritt, fällt das Verbot für den Präsidenten, Mitglied einer Partei zu sein. Erdogan dürfte dann wieder AKP-Chef werden. Ansonsten wird die Reform schrittweise umgesetzt. Ihren Abschluss findet sie erst mit Parlaments- und Präsidentenwahlen, die für November 2019 geplant sind, aber vorgezogen werden können. Seine volle Machtfülle als Staats- und Regierungschef erhält Erdogan erst nach einem Sieg bei dieser Wahl.

...die Opposition?

Für sie hat sich mit dem Ja beim Referendum eine lange Serie von Niederlagen fortgesetzt. Durch den Zugewinn an Macht für den Präsidenten wird der Spielraum der ohnehin zahnlosen Opposition im Parlament noch weiter eingeschränkt. Die außerparlamentarische Opposition ist schon jetzt demoralisiert, der Ausnahmezustand verhindert Proteste weitgehend. Erdogan-Gegner befürchten, dass ihre Verfolgung jetzt noch zunehmen könnte.

... für die Gesellschaft?

Erdogan hat versprochen, dass das Präsidialsystem der Türkei Stabilität und ein Ende des Terrors bringen wird. Zuletzt war aber unübersehbar, dass das Referendum zu einer beispiellosen Polarisierung der Gesellschaft geführt hat. Die Regierung hat die Nein-Anhänger als "Terroristen" diffamiert und die Ablehnung der Reform als Verrat am Land dargestellt. Nach dem Referendum hoffen manche, dass Erdogan die Versöhnung sucht. Nachdem der versuchte Militärputsch vom 15. Juli seine Macht erschüttert hatte, könne er sich nun mäßigen - so die Hoffnung. Viele Gegner befürchten aber, dass er sich ermutigt fühlt, seine Kritiker endgültig zum Schweigen zu bringen, und auch die Todesstrafe wieder einführt. Letzteres stellte er am Sonntagabend in Aussicht.

...die türkische Wirtschaft?

Ein Ja beim Referendum sollte zumindest kurzfristig politische Stabilität bedeuten. Für die Wirtschaft ist das immer gut. Ob die Türkei auch langfristig stabiler wird, ist aber offen. Erdogan hat zudem ein mögliches Ende des EU-Beitrittsprozesses nach einem Sieg beim Referendum ins Spiel gebracht. Das würde nicht die aus ökonomischer Sicht wichtigere Zollunion mit der EU beenden. Für westliche Investoren ist aber auch die politische Abkehr der Türkei von Europa keine vertrauensbildende Maßnahme.
...die Sicherheit im Land?

Die AKP-Regierung verspricht, dem Terrorismus würde ein Ende gesetzt, weil unter dem Präsidialsystem schneller und effektiver Entscheidungen getroffen werden können. Ob das aber wirklich zu einer Abnahme der Gewalt im Land führt, ist ungewiss. Die Opposition verweist darauf, dass es der AKP auch nach bald 15 Jahren an der Macht nicht gelungen ist, den Terrorismus auszumerzen - im Gegenteil: Seit Mitte 2015 eskaliert die Gewalt im Land.

... für den Kurdenkonflikt?

Erdogan war der erste türkische Regierungschef, der Gespräche mit der PKK-Guerilla aufnahm. Nach ihrem Zusammenbruch im Sommer 2015 ging er aber mit großer Härte gegen die kurdischen Rebellen vor und schlug scharfe nationalistische Töne an. Auch die prokurdische HDP war massiven Repressionen ausgesetzt, ihre Führung sitzt seit Monaten im Gefängnis. Nach dem Referendum könnte Erdogan eine Annäherung an die Kurden suchen, die für seine AKP eine wichtige Wählerbasis waren, bevor er durch sein hartes Vorgehen im Südosten viele Kurden verprellte. Es ist aber auch möglich, dass die Regierung eine neue Front gegen die PKK im irakischen Sindschar-Gebirge eröffnet.

...die Nato?

Für die Verteidigungsallianz ist es enorm wichtig, dass die Türkei ein verlässlicher Bündnispartner bleibt - vor allem, weil über das Land an der Schnittstelle zwischen Europa, Asien und Nahost zahlreiche Anti-Terror-Einsätze laufen. Führt das Ja beim Referendum zu mehr politischer Stabilität, kann das der Nato nur nutzen - zumindest dann, wenn es nicht zu einer dauerhaften Abkehr von rechtsstaatlichen Prinzipien kommt. Letzteres würde am Image der Nato kratzen.

...die Europäische Union?

Für die EU birgt der Sieg von Erdogan Risiken. Entfernt sich die Türkei nach der Verfassungsänderung weiter von europäischen Standards und Normen, könnte sie sich gezwungen sehen, die EU-Beitrittverhandlungen einseitig abzubrechen. Dies wiederum könnte die Türkei zum Anlass nehmen, die Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise einzuschränken.

...für die deutsch-türkischen Beziehungen?

Zumindest ist der Wahlkampf mit Nazi-Vergleichen vorerst vorbei. Die Beziehungen beider Länder wird sich wohl trotzdem nicht verbessern. Von den deutschen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sind Erdogans Verfassungspläne weit entfernt. Das könnte das Verhältnis dauerhaft eintrüben und die Zusammenarbeit weiter erschweren.

Die Ereignisse vom Türkei-Referendum können Sie in unserem Ticker nachlesen.

AFP/dpa/sap

https://www.kreiszeitung.de/politik/tuer...47866.html 
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie Schilder
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
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#5
Die Türken haben gewählt, die Entscheidung ist gefallen. Ob man jetzt noch irgendwelche Unregelmäßigkeiten bei der Wahl findet, dürfte unerheblich sein. Ich hoffe nur, es gibt jetzt keine gewalttätigen Protestaktionen weder in der Türkei, noch in Deutschland. Mich hat doch gewundert, dass die "ausländischen" Türken in Deutschland, Österreich und den Niederlanden in so großer Anzahl mit "ja" gestimmt haben. Sie wählten zwischen 2/3 und 3/4 mit ja. Aber, sie sind ja in diesen Ländern besser geschützt und können dort die Demokratie voll nutzen, ausserdem haben sie es diesen Ländern mal so richtig gezeigt,welche Meinung sie von ihren Gastländern haben . Die Landsleute zuhause haben es da sicher bedeutend schwerer. Interessant dürfte es jetzt zwischen der Türkei, Deutschland und der EU werden. Geht die Hetze mit Nazivergleichen weiter, oder war das alle "nur" Wahlkampfgeplänkel?
Wird den Türken jetzt die erhoffte Visumsfreiheit gewährt ?
Und interessant könnte es auch für die Bundestagswahlen werden. Hat die Regierung richtig gehandelt, oder ist man mit der Türkeipolitik weiterhin nicht einverstanden und wählt aus Protest oppositionell ?
Werden sicher interessante Zeiten, die vor uns liegen.
Tongue  Manche können nur fremde Meinungen, nicht ihre eigenen berichtigen. Jean Paul  Angry
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#6
Paloma: Iconkewl

Eine Wahl, .ei der fast 50 % "meines Volkes" gegen mich stimmen, halte ich für verloren. Eigentlich ein peinliches Erge.nis für diesen Spinner.
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#7
(17.04.2017 - 10:39)carlita schrieb: Paloma: Iconkewl

Eine Wahl, .ei der fast 50 % "meines Volkes" gegen mich stimmen, halte ich für verloren. Eigentlich ein peinliches Erge.nis für diesen Spinner.

Paloma hat die richtigen Worte gefunden... Big_ok

In der Politik zählt die Mehrheit und die hat für Erdogan, System gestimmt.
Es interessiert nicht, wie hoch die Wahlbeteiligung war, Nichtwähler drücken die tatsächliche Zustimmung ja weiter nach unten.

Dieses Ergebnis ist jetzt genauso anzuerkennen, wie das letzte Wahlergebnis in den USA.

Zu den Reaktionen der Politiker stelle ich gleich einen weiteren Beitrag ein.
Es ist sehr viel Text, aber ich möchte dazu nicht nur den Link einstellen...
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie Schilder
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
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#8
Reaktionen auf Wahlausgang
Özdemir: „Mit Erdogan wird es keine EU-Mitgliedschaft geben“
16.04.17

Berlin - Das Ergebnis des Referendums in der Türkei stößt bei deutschen Politikern vielfach auf äußerst kritische Reaktionen. Einige fordern jetzt eine grundlegende Neubewertung der deutsch-türkischen Beziehungen.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel zeigt sich bei einer ersten Reaktion auf das Ergebnis des Türkei-Referendums zurückhaltend. Gabriel rät dazu, „kühlen Kopf zu bewahren“. Gabriel hat sich erleichtert gezeigt, dass der „erbittert geführte Wahlkampf“ um das Verfassungsreferendum in der Türkei vorbei ist. „Wie auch immer das Votum des türkischen Volkes am Ende ausfallen wird: Wir sind gut beraten, jetzt kühlen Kopf zu bewahren und besonnen vorzugehen“, erklärte der SPD-Politiker am Sonntag.

SPD-Kanzlerkandidat Schulz: „Erdogan ist nicht die Türkei“

Der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz äußerte sich am Sonntagabend via Twitter zum Ausgang des Türkei-Referendums. „Der knappe Ausgang des Referendums zeigt: Erdogan ist nicht die Türkei. Einsatz für Demokratie und Menschenrechte muss weitergehen.“

Nach Auszählung eines großen Teils der Stimmen lag das „Ja“-Lager am Sonntagabend knapp vorne. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach bereits von einem Sieg. Die Verfassungsreform würde ihm deutlich mehr Macht geben.

Der Wahlkampf hat die deutsch-türkischen Beziehungen massiv belastet. Wegen der Absage mehrerer Wahlkampfveranstaltungen in Deutschland aus Sicherheitsgründen hatte Erdogan Deutschland Nazi-Methoden vorgeworfen.
Özdemir für Neubewertung der deutsch-türkischen Beziehungen

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat sich nach dem türkischen Verfassungsreferendum für eine Neubewertung der deutsch-türkischen Beziehungen ausgesprochen. „Ein „Weiter so“ kann es jedenfalls nicht geben“, sagte er am Sonntagabend nach Auszählung eines großen Teils der Stimmen im Fernsehsender „Phoenix“. Danach lag das „Ja“-Lager von Präsident Recep Tayyip Erdogan vorne.

„Mit Erdogan wird es keine Mitgliedschaft in der Europäischen Union geben“, sagte Özdemir. Einen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen forderte er aber nicht. Derzeit liegen die Verhandlungen auf Eis. Von einem endgültigen Abbruch hat die EU bisher abgesehen.

Özdemir forderte auch Konsequenzen für die militärische Zusammenarbeit mit der Türkei. „Ich sehe nicht, wie wir einem solchen Land, das innenpolitisch wie außenpolitisch unberechenbar ist, Rüstungsgüter liefern können“, sagte er. Zudem verlangte Özdemir einen sofortigen Abzug aller Bundeswehrsoldaten aus der Türkei.

Altmaier reagiert zurückhaltend auf Ausgang des Referendums

Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) hat sich zurückhaltend zum Ausgang des Verfassungsreferendums in der Türkei geäußert. Die Bundesregierung werde das "in einer freien und demokratischen Wahl" zustande gekommene Ergebnis akzeptieren, sagte Altmaier am Sonntagabend in der ARD. Ob die Wahl fair verlaufen sei, würden unter anderem die Berichte der Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und des Europarats zeigen.

Altmaier wies darauf hin, dass noch kein amtliches Endergebnis vorliege. "Ich glaube, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt mit Schlussfolgerungen und Festlegungen vorsichtig sein müssen", sagte er. Auf jeden Fall gebe es ein "sehr enges Wahlergebnis".

Der erwartete knappe Wahlausgang zeige, dass es in der Türkei "offenbar eine sehr lebendige politische Debatte mit unterschiedlichen Auffassungen gibt", sagte Altmaier. Die Bundesregierung werde das Ergebnis des Verfassungsreferendums diskutieren, "wenn es in allen Einzelheiten feststeht".

Per Twitter äußerte sich auch die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner und schrieb zu der Mehrheit der Ja-Stimmen von Türken in Deutschland: „Türken, die in Deutschland für Ja gestimmt haben, aber das theoretische „Nein“ hier genießen“

CDU-Vizechefin Klöckner: Tür für Türkei zu EU-Beitritt „nun endgültig zu“

Nach dem Verfassungsreferendum in der Türkei sieht CDU-Vizechefin Julia Klöckner keine Chance mehr auf einen EU-Beitritt des Landes. „Die Tür zu einem EU-Beitritt ist nun endgültig zu. Und finanzielle Heranführungshilfen an die EU sind spätestens jetzt hinfällig“, schrieb sie am Sonntagabend in einem Gastbeitrag für die „Huffington Post“.

Klöckner sagte, Präsident Recep Tayyip Erdogan werde nun „einen Systemwechsel seines Landes vornehmen hin zu einem Ein-Personen-Regime, zu einer Diktatur“. Zu befürchten sei, dass die Einführung der Todesstrafe folge. Die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei hatte die EU offiziell 2005 aufgenommen.

CSU-Vize Weber: Referendum hinterlässt gespaltene türkische Nation

Nach dem Referendum in der Türkei sieht der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber, das Land in einer schweren Krise. „Unabhängig vom endgültigen Ergebnis: Präsident Erdogan hat mit seinem Referendum eine gespaltene Nation hinterlassen. Wir sehen die Entwicklung mit großer Sorge“, sagte der stellvertretende CSU-Parteichef am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in München. Der von der Staatsführung eingeschlagene Weg der Türkei erweise sich mehr und mehr als Irrweg. „Die Europäer müssen nun einen kühlen Kopf bewahren.“
Roth fordert „grundlegende Neuvermessung“ der Türkei-Beziehungen

Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth fordert nach dem Referendum in der Türkei einen entschiedenen Richtungswechsel im deutsch-türkischen Verhältnis. „Unsere Beziehungen zur Türkei brauchen nun eine grundlegende Neuvermessung“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Die pro-demokratischen Kräfte in der Türkei zu stärken, müsse Priorität haben, sowohl bilateral als auch auf europäischer Ebene. „Millionen von Türkinnen und Türken haben ihre Stimme für die Demokratie erhoben - trotz massiver Einschüchterung, willkürlicher Verhaftungen und einer unfreien Presse“, sagte Roth.

Zwar stehe das endgültige Ergebnis noch nicht fest und Forderungen nach Neuauszählung müsse „nach rechtsstaatlichen Kriterien nachgegangen werden“, sagte die Menschenrechtsexpertin, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan von einem Sieg gesprochen hatte. Aber wenn sich das „Ja“ zu einem Präsidialsystem mit deutlich mehr Macht für Erdogan bestätige, dann sei das eine „traurige Niederlage“ für die demokratische Türkei, ein „schwerer Rückschlag für die Demokratie weltweit“ und ein „schwarzer Tag“ für die EU.

Als nächste Schritte forderte Roth, das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei aufzukündigen und keine Rüstungsgüter mehr in das Nato-Land zu exportieren. Eine Wiederaufnahme der EU-Beitrittsgespräche könne es erst nach einer „demokratischen Kehrtwende“ der Türkei geben.

Wagenknecht fordert Kurswechsel in der deutschen Türkei-Politik

Nach dem türkischen Verfassungsreferendum hat Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht einen radikalen Kurswechsel in der deutschen Türkei-Politik gefordert. „Eine Politik des „Weiter so“ von Kanzlerin Merkel und Außenminister Gabriel wäre verheerend“, sagte Wagenknecht am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur. Sie forderte einen sofortigen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, den Abzug der in der Türkei stationierten Bundeswehrsoldaten und den Stopp aller Waffenlieferungen in die Türkei. Zudem dürfe die Zollunion zwischen der Europäischen Union und der Türkei nicht erweitert werden.

Wagenknecht äußerte sich nach Auszählung des größten Teils der Stimmen. Danach lag das „Ja“-Lager von Präsident Recep Tayyip Erdogan knapp vorne. „Der heutige Tag ist eine Zäsur für die Türkei“, sagte Wagenknecht und machte Erdogan schwere Vorwürfe: „Durch Manipulationen ist es dem türkischen Präsidenten Erdogan gelungen, eine Mehrheit für eine Diktatur zu erreichen.“

Statt eines „Merkel-Erdogan-Pakts“ müsse es nun ein Bündnis Deutschlands mit den Demokraten in der Türkei geben. „Die Bundesregierung ist gefordert klarzumachen, auf wessen Seite sie steht: Auf der Seite der Demokratie oder auf der Seite der Diktatur Erdogans.“

Europarat verlangt von Erdogan Respekt für unabhängige Justiz

Nach dem Verfassungsreferendum in der Türkei hat der Generalsekretär des Europarats, Thorbjörn Jagland, das Land aufgerufen, die Unabhängigkeit der Justiz und die Rechtsstaatlichkeit zu gewährleisten. Dies sei in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankert und sei daher von "allergrößter Bedeutung", erklärte Jagland am Sonntagabend in einer in Straßburg verbreiteten Erklärung.

Der Norweger rief zugleich die Befürworter und Gegner der Verfassungsreform auf, zusammenzuarbeiten und ihre "gegenwärtigen Spaltungen" zu überwinden. Die Türkei gehört zu den 47 Mitgliedsstaaten des Europarats und damit auch zu den Unterzeichnern der Europäischen Menschenrechtskonvention.

dpa/AFP/js

https://www.kreiszeitung.de/politik/gabr...46769.html 
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie Schilder
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
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#9
Hi carlita. Das ist ganz sicher richtig. Man muss allerdings berücksichtigen, dass dies den Herrschern dieser autokratischen Länder ziemlich egal sein wird. Sie haben gewonnen und behaupten dadurch, das Volk steht hinter ihnen. Natürlich ist bei solchen Wahlergebnissen mit Protesten zu rechnen, die werden dann aber meist gewalttätig niedergeschlagen. Die Türkei und vor allem Erdogan hat so etwas ja schon öfter bewiesen, wie er mit Oppositionellen umgeht.
Tongue  Manche können nur fremde Meinungen, nicht ihre eigenen berichtigen. Jean Paul  Angry
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#10
Ich ha.e ja nur meine Sicht auf dieses Erge.nis geschrie.en. Paloma, Du hast natürlich Recht.

Ich würde gerne den im sicheren Ausland le.enden Türken, die mit "ja" gestimmt ha.en, persönlich die Koffer packen und in ihre "gelie.te Heimat" verfrachten. Big Grin
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