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01.09.2023 - 13:24
Vollversammlung am vorderen Pfosten des Meppener Gehäuses: Mit Macht und vor allem erfolgreich verteidigt der Bundesliga-Absteiger hier hinten die Null gegen die SG 99 (rechts vorn mit Vanessa Zilligen, dahinter Maren Weingarz). Foto: Tobias Jenatschek
0:2 gegen Meppen: SG 99 fehlt vorm gegnerischen Tor die Effektivität
28. August 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen
Viel haben die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach gar nicht falsch gemacht im ersten Heimspiel der neuen Saison. Dennoch stand am Ende eine 0:2 (0:1)-Niederlage der Bäckermädchen gegen Bundesliga-Absteiger SV Meppen. In einer temperamentvollen Partie auf Augenhöhe entschied die bessere Abschlussqualität zugunsten der Gäste aus dem Emsland, die in beiden Halbzeiten zeitig ins Tor trafen. „Heute haben wir Lehrgeld bezahlt in Sachen Effektivität“, bilanzierte SG-Trainer Florian Stein missmutig. „Ich hätte gern ein Andernacher Tor gesehen, auf meinem Zettel stehen vier Großchancen für uns.“
Steins Team wirkte in der ersten Viertelstunde ein wenig schläfrig; zwei Mal musste SG-Torfrau Marisa Schön entschlossen zupacken, nach einem Freistoß von Nina Kossen aus dem rechten Halbfeld (6.) und beim Schuss von Kornelia Grosicka, die zuvor ungehindert mit Ball durch die gesamte Andernacher Hälfte gelaufen war (7.). Bei der dritten Gästechance war die Andernacher Keeperin dann chancenlos. Nina Zimmer konnte in aller Ruhe von rechts flanken, am zweiten Pfosten vollstrecke Nina Kossen ebenso ungestört volley zum 0:1 (13.).
Noch einmal hatte Andernach Glück, als Meppens Noreen Günnewig nach Alleingang eigensinnig abschloss, statt die mitgelaufene Grosicka zu bedienen (18.), dann kam mit dem Regen endlich auch die SG. Leonie Stöhr scheiterte nach einer unfreiwilligen Vorlage von Meppens Torfrau Laura Sieger an der schnellen Reaktion der Keeperin (22.) und wenig später am linken Außenpfosten (26.). Meppen verteidigte geschickt und aggressiv, nutzte jeden Ballgewinn zum Konterversuch und nahm den knappen Vorsprung mit in die Kabine.
Nach Wiederbeginn waren die Gäste wiederum schneller bei der Sache. Gegen die per Hackentrick von Vildan Kardesler freigespielte Grosicka konnte Marisa Schön zunächst noch zur Ecke klären (51.), das zweite Duell entschied die Meppener Stürmerin für sich, umkurvte Schön und schob zum 0:2 ein (56.).
Nun war Andernacher Mentalität gefragt. „An unserer Moral und Einstellung gab es nichts auszusetzen“, stellte Florian Stein fest. Es lag eher an der fehlenden Feinabstimmung, dass die Bäckermädchen nicht mal ein „Ehrentor“ zustande brachten. Kathrin Schermuly marschierte mit dem Ball am Fuß von ihrer Innenverteidiger-Position bis in den Meppener Strafraum und wurde geblockt (60.), Julia Schermuly scheiterte an Torfrau Sieger (62.), und auch im familiären Zusammenspiel – Solo Kathrin, Schuss Julia – blieb den Schwestern das Erfolgserlebnis versagt (63.). Quasi im Gegenzug rettete Marisa Schön im Eins-gegen-Eins gegen Grosicka, verletzte sich und musste minutenlang behandelt werden (64.). Dann verhinderte die starke Vanessa Zilligen mit einer Monstergrätsche gegen Linda Preuß das 0:3 (68.).
Und schließlich schoss Leonie Krump nach schöner Vorarbeit von Stöhr und Julia Schermuly den Ball aus 13 Metern unspektakulär übers Meppener Tor (72.). Alles andere verteidigten die Meppener sicher und effektiv und wurden insgesamt ihrem Ruf als einer der Topfavoriten auf den (Wieder-)Aufstieg gerecht. „Das ist eine reife und sehr effektive Mannschaft“, lobte Stein, „anzusiedeln in der oberen Etage der Liga. Aber die Niederlage haut uns nicht um. Wir können mithalten in solchen Spielen, um sie zu gewinnen, müssen wir halt Tore schießen.“ Stefan Kieffer
Die Highlights im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei sporttotal.tv
Das nächste Spiel: FC Carl Zeiss Jena – SG 99 Andernach am Sonntag, 3. September, 11 Uhr
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Sturmflaute seit 402 Minuten: SG 99 vergibt Elfmeter und kassiert 0:3 gegen Sand
18. September 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen
Erneut zu kopflos präsentierte sich die SG 99 (am Ball mit Vanessa Zilligen, ganz links Kathrin Schermuly) im Sturmspiel: Nach dem 0:3 gegen Sand warten die Bäckermädchen seit numehr 402 (!) Pflichtspielminuten auf einen eigenen Treffer. Foto: Tobias Jenatschek
Die „Bäckermädchen“ sind weiter auf Nulldiät gesetzt. Bei der 0:3 (0:1)-Heimniederlage gegen den Ex-Bundesligisten SC Sand blieben die Zweitligafußballerinnen der SG 99 Andernach zum vierten Mal in Folge ohne Tor und ohne Sieg. Da ist es ein schwacher Trost, dass auch die vorangegangenen Gegner aus Meppen und Jena ebenso wie Pokal-Kontrahent Bayern München über reichlich Erstliga-Erfahrung verfügen. Eine erste Enttäuschung erlebten die Andernacher bereits vor dem Anpfiff, denn eine Woche nach dem Rekordbesuch beim Gastspiel des deutschen Meisters aus München verloren sich nur 120 Zuschauer rund um den Rasenplatz im Stadion. „Mit einer Leistung wie heute locken wir auch keine Zuschauer hierhin“, merkte SG-Trainer Florian Stein an.
Die wenigen Besucher sahen eine schwache Anfangsphase der Bäckermädchen, die folgerichtig nach einer knappen Viertelstunde in Rückstand gerieten. Die Gäste nutzten die Unaufmerksamkeiten in Andernachs Defensive für eine schöne Kombination, ehe Maren Weingarz gegen Julia Matuschewski den Fuß stehen ließ und einen Elfmeter verschuldete, den die gefoulte Stürmerin sicher zum 1:0 für den SC Sand verwandelte (14.). Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf für das Heimteam, das eine Handvoll bester Chancen herausspielte – und vergab. Leonie Stöhr entschied sich in aussichtsreicher Position im Strafraum für einen Querpass statt für einen Abschluss – weg war der Ball (18.). Vier Minuten später scheiterte Stöhr im Eins-gegen-Eins an Sands Torfrau Stella Busse (22.), und nach der ersten Trinkpause setzte Sturmkollegin Carolin Schraa einen schönen Drehschuss aus 15 Metern krachend an die Latte (27.).
Höhepunkt des aus den jüngsten Spielen bereits bekannten Chancenwuchers war der Elfmeter, den Julia Schermuly gegen Rio Takizawa herausholte und den Vanessa Zilligen, als sichere und souveräne Strafstoß-Verwandlerin bekannt, mindestens zwei Meter übers Tordach donnerte (40.) – zum Entsetzen der meisten Anwesenden wie auch der Schützin selbst, die anstelle der wegen Leistenproblemen fehlenden Lisa Kossmann die Kapitänsbinde trug. So kam der Halbzeitpfiff für die vom Glück verwöhnten Gäste zum rechten Zeitpunkt, und nach Wiederbeginn war der SC Sand gleich wieder auf der Höhe des Geschehens. Die schnelle Leonie Kreil nutzte den Freiraum auf der rechten Angriffsseite, bediente von der Grundlinie die eingelaufene Emma Loving, und es hieß 0:2 (49.).
In der Folge verließen sich die spielerisch wie kämpferisch überzeugenden Gäste aus Südbaden auf ihre Defensivqualitäten und ihre Konterstärke. Gegen die flinken Loving und Kreil musste Andernachs Torfrau Laura van der Laan zweimal im Alleingang klären (56., 67.), dazwischen lag ein Rechtsschuss von Julia Schermuly, der aus etwas zu spitzem Winkel vom Pfosten zurückprallte (65.). An einem Tag wie diesem war das nicht anders zu erwarten, ebenso wie das 0:3, das wiederum Sprinterin Kreil über rechts vorbereitete und die eingewechselte Michelle Klostermann aus kurzer Distanz mühelos vollendete (79.).
„Wir müssen halt einfach das 1:1 machen“, trauerte Florian Stein den verpassten Möglichkeiten nach. „Jetzt haben wir vier Mal verloren und waren in keinem der vier Spiele wirklich schlecht. Das ist ernüchternd.“ Aber die Saison ist noch jung, und Stein hat mit seinem Trainerteam wegen des spielfreien Länderspiel-Wochenendes nun zwei Wochen Zeit, um seinen Schützlingen wieder das Toreschießen beizubringen. Der nächste Gegner gäbe eine gute Zielscheibe ab: Bei der zweiten Mannschaft der Bayern haben die Bäckermädchen vor einem Jahr 6:2 gewonnen. Das erste Tor erzielte seinerzeit Vanessa Zilligen per Elfmeter. Stefan Kieffer
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Schraa trifft, aber SG 99 schrammt beim 1:1 gegen Gütersloh knapp am Sieg vorbei
9. Oktober 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen
Lange mussten die Andernacherinnen und ihre Anhängerschaft auf diesen Moment warten. In der 66. Minute ließ Carolin Schraa mit diesem präzisen Schuss ins kurze Eck der vorzüglichen FSV-Torfrau Sarah Rolle keine Chance und erzielte mit ihrem ersten Saisontreffer das erlösende 1:1. Foto: Tobias Jenatschek
Eine gute Stunde war gespielt auf dem Andernacher Rasenplatz, da ging ein Seufzer durch die Zuschauerschaft. Es war ein Seufzer der Erleichterung, denn soeben hatten die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach zur Freude ihrer Anhängerinnen und Anhänger den 0:1-Pausenrückstand gegen Aufstiegskandidat FSV Gütersloh ausgeglichen. Endlich – das sollte dieser Seufzer besagen, denn wie schon vor Wochenfrist im Auswärtsspiel beim FC Bayern II hatten die Andernacherinnen trotz großer Leidenschaft und ansehnlichen Spiels bis dahin vor dem gegnerischen Tor einfach kein Glück gehabt. Das erste Saisontor von Carolin Schraa blieb auch diesmal der einzige Glücksmoment für die SG 99. Der Endstand von 1:1 löste eher Seufzer der Enttäuschung aus.
Auch beim Andernacher Trainer. „Im Moment fühlt es sich ein bisschen leer an“, gestand Florian Stein nach dem Schlusspfiff, „denn wir waren heute noch näher dran am Sieg als letzte Woche, auch wenn wir nicht so viele ganz klare Torchancen hatten. Nach dem Bayern-Spiel war das wie ein Deja-vu-Erlebnis.“ Wieder mal hatten sich die Andernacherinnen für eine engagierte Leistung und ein „tolles Spiel“ (Stein) nur unzureichend belohnt, und das lag nicht allein an der effizienten Abwehrarbeit der Gäste aus Westfalen. Die Wochen der Erfolglosigkeit haben Spuren hinterlassen bei Steins Team, in der Königsdisziplin des Fußballs fehlt es der SG 99 derzeit an Selbstvertrauen und Präzision.
Den ersten Abschluss hatte die agile Daria Collas, die anstelle von Carolin Schraa in vorderster Linie stürmte, mit einem 30-Meter-Schuss knapp übers leere Tor, das Güterslohs Torfrau Sarah Rolle im Übereifer verlassen hatte (7.). Bei Leonie Wäschenbachs Knaller aus ähnlicher Entfernung brachte die Gästetorhüterin gerade noch eine Faust an den Ball, um ihn über die Latte zu lenken (21.), und auch den Schuss von Alina Wagner im Strafraum parierte Rolle stark (28.). Die Spielerinnen des Frauensportvereins kamen kaum über die Mittellinie, so beschäftigt waren sie gegen das aggressive Andernacher Pressing, doch mit Klasse und Routine und einer starken Torhüterin verhinderten sie einen Rückstand. Stattdessen trauten sie sich kurz vor der Pause mal nach vorn und gönnten sich einen Eckball. Den ersten Schuss wehrte SG-Torhüterin Laura van der Laan ab, gegen den Nachschuss der Innenverteidigerin Merle Hokamp zum 0:1 war sie machtlos (43.).
Andernach antwortete wütend, Julia Schermulys Kopfball nach Wagner-Flanke strich knapp am Tor vorbei (45.+2), und Wagners flache Hereingabe schoss Julia Schermuly aus kurzer Distanz über die Latte (45.+4). So lag die SG 99 zur Pause mit 0:1 in Rückstand, und keiner wusste so recht, warum. Doch unverdrossen rannten die Andernacherinnen weiter an. Maren Weingarz kam knapp zu spät (53.), Vanessa Zilligens 20-Meter-Schuss zwang Sarah Rolle zur Glanzparade (58.), und als sich Kathrin Schermuly den Ball am gegnerischen Strafraum erkämpft hatte, legte sie vergeblich quer, statt selbst einen aussichtsreichen Schuss zu wagen (59.). Wirkungsvoller war Schermulys Durchstecker auf Carolin Schraa, die kurz vor der Pause für die verletzte Collas ins Spiel gekommen war und den Ball an der doch nicht unbezwingbaren Torfrau Rolle vorbei zu ihrem ersten Saisontreffer und dem 1:1-Ausgleich ins kurze Eck beförderte (66.).
Mit der ersten Chance der zweiten Halbzeit hätte sich Gütersloh fast die Führung zurückgeholt, doch van der Laan lenkte den Schuss der eingewechselten Lilly Stojan mit der Schulter ab, der Ball kullerte in Richtung Tor – und knapp am Pfosten vorbei (77.). Für den letzten Seufzer der Partie sorgte Leonie Krumb in der Nachspielzeit, als sie Schraas präzisen Rückpass frei stehend aus 15 Metern weit übers Tor knallte (90.+1). „Das 1:1 ist schmeichelhaft für Gütersloh“, bilanzierte Florian Stein, „ergebnistechnisch treten wir auf der Stelle, aber fußballerisch bin ich heute zufrieden.“ Stefan Kieffer
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In Unterzahl: SG 99 macht aus einem 0:3 dank Schraa, Schermuly und Stöhr noch ein 4:4 gegen Weinberg
23. Oktober 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen
Der Ball ist im Tor, die Schützin auch: Vorlagengeberin Leonie Stöhr (rechts) eilt herbei, um mit Doppelpackerin Julia Schermuly den Treffer zum finalen 4:4 zu feiern. Den ersten Schermuly-Treffer hatte Carolin Schraa vorbereitet. Auch die traf zweimal, einmal legte Julia Schermuly auf, einmal Stöhr. Und das alles über die rechte Angriffsseite. Foto: Tobias Jenatschek
Der erhoffte zweite Sieg in Folge ist es nicht geworden für die Zweitligafußballerinnen der SG 99 Andernach. Doch das Endergebnis von 4:4 (0:2) gegen den Aufsteiger und oberen Tabellennachbarn SV 67 Weinberg durften die gastgebenden Bäckermädchen nach einer spektakulären Partie durchaus als Erfolg werten. „Einen Punkt des Willens“ nannte es SG-99-Trainer Florian Stein. Der erlebte den Schlusspfiff hinter der Bande, nachdem ihm Schiedsrichterin Karoline Wacker kurz vor Spielende die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte. Jeder im Publikum wusste warum, nicht zu überhören war die lautstarke Kritik, die der Andernacher Coach mehr als einmal am Schiri-Gespann äußerte. Da schlossen sich auch zahlreiche Zuschauer gerne an und arbeiteten ihren Frust über den Spielverlauf am Unparteiischen-Team ab.
Kritikwürdig war in der Tat das Nichteingreifen der Schiedsrichterin, als Andernachs Leonie Wäschenbach nach einem Zusammenprall mit Kopftreffer liegen blieb und das Gästeteam einen Konter zum 0:1 fuhr (5.). „Einige unserer Spielerinnen sind stehen geblieben, weil sie auf eine Unterbrechung warteten“, schimpfte Stein hinterher, „die hätte es auch geben müssen. Die DFB-Regularien sind in diesem Falle eindeutig.“ Beim 0:2 durch Annika Kömm liefen die Weinbergerinnen den Spielerinnen des Gastgebers auch ohne Schiedsrichter-Unterstützung davon (19.). Ehe die Andernacherinnen so richtig im Spiel angekommen waren, lagen sie schon fast uneinholbar im Rückstand.
Hinzu kam, dass die gesundheitlich angeschlagene Kathrin Schermuly, die im Abwehrzentrum auflief statt im Mittelfeld, sich wohl zu viel zugemutet hatte und nach zwei Fouls – einmal Trikotziehen, einmal Auflaufen auf die Gegenspielerin – schon in der 37. Minute zu Recht die Gelb-Rote Karte sah. „Wir wollten sie gerade auswechseln“, ärgerte sich Stein und nahm die Schuld für den Platzverweis auf sich: „Wir hätten Kathrin nicht spielen lassen sollen.“ Nachdem Leonie Wäschenbach am Pfosten (23.) und Alina Wagner an der Latte (33.) gescheitert waren, waren die Andernacher Aussichten auf ein Erfolgserlebnis zur Pause so trüb wie der Herbsthimmel.
Die zweite Halbzeit hatte dann, vom Ende her betrachtet, alle Zutaten für ein mittelgroßes Fußballwunder. Die Weinbergerinnen zogen sich angesichts von Führung und Überzahl zurück und ließen die Andernacherinnen kommen. Und die kamen. Als Leonie Stöhr aus nicht geahndeter Abseitsstellung Richtung Tor startete, wurde sie von Kömm im Strafraum abgegrätscht (51.,) dann setzte die frühere Saarbrückerin die Hereingabe von Carolin Schraa aus kurzer Distanz weit übers Tor (61.). Die Gäste aus Mittelfranken spürten, dass sie noch was tun mussten, fuhren einen Konter und führten nach Anna Hofrichters Abstauber aus stark abseitsverdächtiger Position mit 3:0 (64.).
Doch die SG 99 wollte sich nicht geschlagen geben. Die direkt nach der Pause eingewechselte Julia Schermuly legte auf für Schraa zum 1:3 (66.), sieben Minuten später war’s genau umgekehrt – 2:3 (73.). Als Marisa Schön, die diesmal für Laura van der Laan zwischen den Pfosten stand, unter einer Weinberger Ecke hindurchsprang, staubte Lisa Wich ab zum 2:4 (81.). Jetzt glaubten sich die Gäste endgültig am Ziel, sie waren konditionell am Ende. Anders jedoch die SG 99: Stöhr über rechts, Schraa zum 3:4 (86.), und nachdem Schön gegen Hofrichter das 3:5 verhindert hatte (89.), stürmte Stöhr ein weiteres Mal zur Grundlinie durch, passte nach innen, und Julia Schermuly drückte den Ball zum 4:4 über die Linie (90.+3). „Wir haben ja auch ein paar Mädels, die konditionell auf dem Zahnfleisch gehen“, bemerkte Stein nach dem Schlusspfiff, „dass wir den Weinbergern trotz Unterzahl am Ende konditionell deutlich überlegen waren, macht mich stolz. Das war eine großartige Willensleistung unseres Teams.“ Stefan Kieffer
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Rollentausch: Leonie Stöhr trifft doppelt beim 3:1 gegen die Wolfsburger U20
13. November 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen
Schritt für Schritt rücken die Bäckermädchen die Verhältnisse wieder zurecht. Gegen den Tabellenvorletzten der 2. Frauen-Bundesliga, die U20 des VfL Wolfsburg, feierte die SG 99 Andernach mit 3:1 (1:0) den zweiten Sieg in Folge, gewann im fünften Anlauf zum ersten Mal ein Heimspiel und hat sich in der Tabelle ins vordere Mittelfeld geschoben. Der Umzug auf den Mendiger Kunstrasenplatz, notwendig geworden wegen der Sperrung des Andernacher Naturrasens, erwies sich nicht als schlechtes Omen. SG-Trainer Florian Stein, im Hauptberuf Grundschullehrer in Mendig, freute sich über den Besuch zahlreicher seiner Schüler: „So war es ein echtes Heimspiel für mich.“
Angesichts einer dominanten und zielstrebigen Vorstellung seiner Schützlinge zeigte sich Stein mit Ergebnis und Leistung zufrieden. „Nur zwei Dinge haben mir nicht gefallen: das Gegentor kurz vor Schluss, da müssen wir früher klären, und unsere Chancenverwertung.“ Es hätten leicht statt drei sechs oder mehr Treffer werden können für die SG 99. Die Tore waren nach bewährtem Muster herausgespielt, allerdings mit einem interessanten Rollentausch: Toptorjägerin Carolin Schraa, bisher sechsmal erfolgreich, bereitete die Tore vor, Kollegin Leonie Stöhr, die beim 4:4 gegen Weinberg zweimal zum Torschuss aufgelegt hatte, traf diesmal zum 1:0 (26.) und 2:0 (59.) selbst ins Schwarze. Bei einem Pfosten- (29.) und einem Lattentreffer (45.) verpasste Stöhr eine höhere Ausbeute, in der Viertelstunde nach der Pause ließen die Bäckermädchen dicke Chancen praktisch im Minutentakt liegen.
Das 3:0 (77.) besorgte schließlich Alina Wagner im dritten Anlauf. In der 66. Minute hatte die tüchtige Gästetorfrau Kiara Beck ihren Schuss gerade noch zu fassen bekommen, zwei Minuten später verpasste der Andernacher Linksfuß Schraas Hereingabe um einen knappen Schritt. Die Andernacher Dominanz zeigte allerdings Risse, wenn die flinken Wölfinnen beim Kontern ihre Geschwindigkeitsvorteile ins Spiel bringen konnten. Sie profitierten nicht nur beim Konter zum 1:3 (85.) durch die Augenblicke zuvor eingewechselte Denise Eder von der riskanten Andernacher Abwehrstrategie, die laut Stein jedoch „bewusst gewählt“ war, weil der VfL defensiv tief stand. Wenn die Abseitsfalle nicht zuschnappte, hatten die Gäste freie Bahn. Sury Lamontana Charon verpasste nach einem Konter das 0:1, weil sie nur den Pfosten traf (14.). Mehrfach musste SG-Torfrau Laura van der Laan weit aus ihrem Tor, um Gefahrenszenen zu bereinigen.
Da sich Maren Weingarz wegen muskulärer Probleme abgemeldet hatte, rückte Rekonvaleszentin Magdalena Schumacher erstmals seit ihrer Knieoperation im Februar wieder in die Startelf und sammelte wie abgesprochen eine Stunde Spielpraxis. „Maggi gibt der Mannschaft viel, wenn sie auf dem Platz steht“, lobte Stein seine reguläre Abwehrchefin, „ihr Comeback war emotional.“ In Kathrin Schermuly kehrte eine weitere Führungsspielerin nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre ins Team zurück und zeigte eindrücklich, wie wichtig sie für die Stabilität des Andernacher Teams ist. Keine schlechten Aussichten also für den Rest der Hinrunde, der für die Bäckermädchen interessante Vergleiche bei den Aufstiegsfavoriten in Potsdam und Hamburg vorsieht, ehe die SG 99 zum Hinrundenfinale gegen Borussia Mönchengladbach am 17. Dezember (14 Uhr) auf den Mendiger Kunstrasen zurückkehrt.
Das nächste Spiel: 1. FFC Turbine Potsdam gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 19. November, 14 Uhr auf dem Rasenplatz im Karl-Liebknecht-Stadion.
Zuletzt glänzte Leonie Stöhr (Mitte im blauen Trikot) als Vorbereiterin, beim Andernacher 3:1 gegen die U 20 des VfL Wolfsburg traf die 20-jährige Angreiferin selbst zwei Mal ins Schwarze – hier zum 1:0 nach 26 Minuten. Foto: Tobias Jenatschek
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Gelungener Rückrundenauftakt: SG 99 schlägt Ingolstadt mit 2:1
19. Februar 2024 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen
Es war ein schweres Stück Arbeit für die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach, bis der Drei-Punkte-Pack zum Rückrundenstart eingetütet war. Doch nach 90 intensiven und unterhaltsamen Minuten war der 2:1 (2:1)-Heimsieg der Bäckermädchen gegen den FC Ingolstadt 04 im Mendiger Ausweichstadion durchaus verdient. „Wir gehen mit einem positiven Gefühl in die nächsten zwei Wochen vor dem Spiel in Meppen“, zog SG-Trainer Florian Stein eine zufriedene Bilanz. Nicht verhehlen wollte der Coach seine Freude über ein gelungenes taktisches Experiment, mit dem er seinen Ingolstädter Kollegen Miren Catovic überraschte. Seine beste Torjägerin Carolin Schraa ließ Stein zunächst auf der Bank und setzte auf ein 4-3-3-System ohne klassische Stoßstürmerin.
Die Angriffstaktik auf voller Breite ging früh auf, nach dem weiten Einwurf von Karla Engels und der sich anschließenden Verlängerung fand sich Julia Schermuly ganz frei vor Gästetorfrau Anna-Lena Daum und vollstreckte eiskalt zum 1:0 (6.). Und noch ehe der FCI so richtig im Spiel angekommen war, sorgte Kathrin Schermuly mit platziertem Linksschuss nach einer Ecke von Leonie Stöhr nach vielfach bewährtem Muster für das 2:0 (37.). Dass Ingolstadt, bis dahin ohne Torchance, mit dem ersten Schuss zum Anschluss kam – Katharina Krists Freistoß vom Mittelkreis sprang im Andernacher Strafraum einmal auf und landete zum allgemeinen Erstaunen genau im Winkel (42.) –, war aus SG-Sicht zwar ärgerlich, half Trainer Stein („So ein blödes Ei!“) aber, in der Pause die Sinne seiner Schützlinge noch mal zu schärfen.
Denn auch im zweiten Durchgang entwickelte sich ein intensives Kampfspiel auf Augenhöhe. Spektakuläre Torszenen gab es zwar kaum, dafür aber wiederholt krachende und verbissene Zweikämpfe dies- und jenseits der Mittellinie. Bei nahezu winterlichen Temperaturen und einem scharfen Wind, der eher die Ingolstädter Angriffsbemühungen behinderte, lag ein 3:1 näher als der Ausgleich. Zweimal mussten Ingolstädter Abwehrspielerinnen auf der Torlinie retten, nach dem Kopfball von Maren Weingarz (66.) und Magdalena Schumachers Schuss (85.) – beiden Chancen war eine Ecke vorausgegangen. In der Nachspielzeit scheiterte die eingewechselte Daria Collas nach Vanessa Zilligens Vorarbeit aus kurzer Distanz an Torfrau Daum, doch am Ende reichte es für Andernach trotz des verpassten dritten Treffers zu den angestrebten drei Punkten.
Dass die kämpferisch und spielerisch starken Gäste aus Oberbayern bei allem Bemühen im Durchgang zwei keine wirkliche Einschusschance erarbeiteten, lag nicht zuletzt an der wiedervereinigten Andernacher Innenverteidigung. Zoe Brückel stand erstmals nach ihrem Kreuzbandriss wieder in der Startelf neben Magdalena Schumacher, die zum Ende der Vorrunde ihr Comeback nach Knieoperation gefeiert hatte. „Mein Gefühl ist schwer in Worte zu fassen“, strahlte Brückel nach dem Abpfiff, „ich bin zwar noch nicht ganz bei 100 Prozent, doch die restlichen Prozente holt man sich im Spiel.“ Auch ihre „Nebenfrau“ Schumacher war „sehr froh, dass wir wieder zusammenspielen. So fühlt man sich da hinten sicher.“ Stefan Kieffer
Die Statistik zum Spiel gibt es HIER
Die Video-Highlights auf sporttotal.tv gibt es HIER
Das nächste Spiel: SV Meppen gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr.
Gedankenschnell reagierte Kathrin Schermuly (im blauen Trikot) und stellte mit ihrem 2:0 die Weichen nach 37 Minuten auf Heimsieg für die SG 99 Andernach gegen den FC Ingolstadt. Foto: Tobias Jenatschek
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13.03.2024 - 20:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.2024 - 20:27 von KLAUS.)
Vierter Sieg in Serie: SG 99 schnuppert nach dem 2:1 gegen Jena an den Spitzenplätzen
11. März 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Die Fußballerinnen der SG 99 Andernach befinden sich weiter auf Höhenflug. Auch im dritten Rückrundenspiel der 2. Bundesliga sackten die Bäckermädchen drei Punkte ein und feierten einen würdigen Abschied von der Aushilfs-Heimspielstätte in Mendig. Den 2:1 (0:0)-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena verdienten sich die Schützlinge von Trainer Florian Stein durch unbeugsamen Willen, spielerische Klasse und ein deutliches Plus an klaren Torchancen gegenüber den Gästen aus Thüringen, die zwar taktisch und spielerisch viel Gutes zu bieten hatten, aber nur selten zum aussichtsreichen Abschluss kamen.
Lange Zeit war’s ein typisches Unentschieden-Spiel auf dem Kunstrasenplatz an der Mendiger Brauerstraße. Nach einer halben Stunde ohne Torszenen stellte Coach Stein die Andernacher Mannschaft um, beorderte Kathrin Schermuly in die Offensive, stellte Leonie Krump ins defensive Mittelfeld und schickte Maren Weingarz in die defensive Dreierkette. „Danach hat Jena nur noch lange Bälle gespielt“, fand Stein Bestätigung für seine Maßnahmen. Prompt gab es auch Torchancen, und zwar auf beiden Seiten. Als sich Zoe Brückel von Melina Reuter abkochen ließ, wehrte Laura van der Laan deren Schuss aus kurzer Distanz ab (30.), Julia Schermuly verpasste nach Dribbling im Jenaer Strafraum den richtigen Moment zum Torschuss (32.), und Leonie Stöhr traf mit mächtigem Schuss im 16er nur die Latte (38.).
Das Versäumte holten die Bäckermädchen gleich nach Wiederbeginn nach, so schnell, dass selbst Trainer Stein zugeben musste: „Ich habe das Tor gar nicht richtig gesehen.“ Lassen wir also die Torschützin des Andernacher 1:0 selbst berichten: „Wir haben den Ball vorn geblockt, der titscht vor mir auf, und ich habe ihn über die Torfrau gelupft“, schilderte Carolin Schraa ihren siebten Saisontreffer. „So schnell nach Anpfiff habe ich noch nie getroffen.“ Gerade mal acht Sekunden waren da in Halbzeit zwei vergangen. Beinahe hätte Andernach das 2:0 gleich nachgelegt, doch nach Stöhrs kluger Vorlage wurde Julia Schermulys Schuss noch abgeblockt (48.).
Aber die Gäste, die im Hinspiel mit 1:0 triumphiert hatten und zu den heißen Aufstiegskandidaten zählen, wehrten sich erfolgreich. Nach einer Ecke köpfte Denise Landmann am hinteren Pfosten aus kurzer Entfernung zum 1:1 ein (59.), alles war wieder offen. Bis zur 85. Minute, als Leonie Stöhr die Rechtsflanke von Julia Schermuly mit dem Kopf zum 2:1 ins Netz verlängerte. „Mein erstes Tor in der Rückrunde“, freute sich die 21-jährige Saarländerin, die auch als Torvorbereiterin aus dem Andernacher Team nicht mehr wegzudenken ist. „Ich fühle mich extrem wohl in Andernach“, strahlte Stöhr, „mit Caro und Julia klappt das Zusammenspiel deshalb so gut, weil jede von uns ihre Stärken da hat, wo die anderen schwächeln.“
Am Ende hätte der Sieg der Bäckermädchen noch höher ausfallen können. Bei Magdalena Schumachers Kopfballtor nach Stöhrs Ecke hatte die Unparteiische ein Foul an der Torhüterin gesehen (90.+3), kurz zuvor war Schraa beim Schuss aufs leere Tor aus ziemlich spitzem Winkel am Pfosten gescheitert – und hinterher sprachlos: „Das ärgert mich mega!“ Doch auch bei der Torjägerin überwog nach dem glücklichen Ende die Freude. Trainer Florian Stein wollte seinen Stolz nicht verbergen, als er nach dem zwölften ungeschlagenen Spiel in Folge mit Blick auf die Tabelle zufrieden feststellte: „Wir setzen uns oben fest. Wenn man so spielt, hat man das auch verdient.“
Das nächste Spiel: SC Sand gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 17. März, um 14 Uhr auf dem Rasenplatz in Willstätt.
Ihr 1:0 kurz nach der Halbzeit löste die Bremse: Andernachs Toptorschützin Carolin Schraa (links) ebnete den Weg zum Heimsieg der Bäckermädchen gegen den FC Carl-Zeiss Jena und scheiterte kurz vor dem Ende spektakulär am Pfosten. Foto: Tobias Jenatschek
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Für Zoé: SG 99 springt mit dem 2:0 gegen die U20 des FC Bayern auf Platz zwei
25. März 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Der Verzicht auf den Bundesliga-Aufstieg kann die Fußballerinnen der SG 99 Andernach nicht bremsen. Nach dem sechsten Sieg in Folge, dem 2:0 (0:0) gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München, erklommen die Bäckermädchen sogar die Tabellenspitze in der 2. Bundesliga – wenn auch nur für eine Stunde. „Wir sollten schnell ein Foto von der Tabelle machen“, regte SG-Trainer Florian Stein in freudiger Siegesstimmung an. Nach dem 14. ungeschlagenen Spiel in Serie darf es sich die SG 99 Andernach fürs Erste auf Platz zwei bequem machen. Der würde bekanntlich zum Aufstieg in die Bundesliga berechtigen, wenn …
Vor dem Anpfiff bekundeten die Andernacherinnen mit einem großen Transparent ihr Mitgefühl mit Teamkollegin Zoe Brückel („Wir für Dich, Zoe“), die sich am Donnerstag im Training erneut einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, nicht einmal drei Monate, nachdem sie die erste derartige Verletzung nach fast einem Jahr Pause überwunden und ihren Platz im Team wieder eingenommen hatte. „Das ist für mich sehr schmerzhaft“, bekannte die 22-jährige Abwehrspielerin, die sich auf eine weitere lange Zwangspause einstellen muss, „aber man muss den Kopf oben lassen.“ So richtete Brückel den Fokus lieber auf die Mitspielerinnen: „Ich freue mich, dass sie heute so ein tolles Spiel gemacht haben.“
Diese Einschätzung bezog sich vornehmlich auf die zweite Halbzeit, denn bis zur Pause ging der Unterhaltungsfaktor dieses Kicks auf dem nicht leicht zu bespielenden Andernacher Rasenplatz bei Kälte, Wind und Regen gegen null. Mit Ausnahme eines sehenswerten Distanzschusses von Leonie Wäschenbach, den Gäste-Torhüterin Juliane Schmid mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte (35.). „In der ersten Hälfte war das eine sehr träge Angelegenheit, irgendwie hat auf dem Platz die Stimmung gefehlt“, analysierte SG-Kapitänin Magdalena Schumacher, die den Bann der Torlosigkeit in der 66. Minute brach. Nach der vierten Andernacher Ecke, hereingeschlagen von Leonie Stöhr, traf erst Kathrin Schermuly mit ihrem Kopfball die Latte, dann war die Kugel plötzlich drin.
Der Stadionsprecher verkündete Kathrin Schermuly als Torschützin, doch Schiedsrichterin Sonja Reßler trug Schumacher in den Spielbericht ein – wohl zurecht, obwohl sich die Spielerinnen selbst nicht sicher waren, wer von beiden dem Ball den entscheidenden Kick versetzt hatte. „Jede von uns hat irgendwas reingehalten“, schilderte Schumacher, und Schermuly räumte ein: „Maggi hat wohl fester dagegen getreten.“ Eindeutiger war’s beim 2:0, das Stöhr acht Minuten vor dem Ende nach präzisem Diagonalpass von Vanessa Zilligen erzielte. Dass die Torschützin überhaupt auf dem Feld stand, kam nach ihrer Knieverletzung vom vergangenen Wochenende für viele überraschend. „Nachdem die Untersuchung ergeben hatte, dass nichts kaputtgehen kann, habe ich extra auf die Zähne gebissen und die Schmerzen überspielt“, schilderte Stöhr die jüngste Entwicklung.
Nicht zuletzt an ihren Tempoläufen auf der rechten Außenbahn lag es, dass die Bäckermädchen sich nach der Halbzeit ein deutliches Übergewicht erspielten. „Ich habe Leonie mit der Auswechslung gedroht“, berichtete SG-Trainer Florian Stein augenzwinkernd aus der Kabine. Schließlich war’s die ganze Andernacher Mannschaft, die in Durchgang zwei aggressiver zu Werke ging, die meisten Zweikämpfe gewann, viele zweite Bälle eroberte und so verdientermaßen ihre Siegesserie fortsetzte. Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel: FSV Gütersloh gegen SG 99 Andernach am Ostersonntag, 31. März, um 14 Uhr auf dem Kunstrasen-Rasenplatz in der Tönnies-Arena.
Allein gegen alle: Kathrin Schermuly (im hellblauen Trikot) setzt sich vorm Bayern-Tor energisch gegen zwei Münchnerinnen durch. Gemeinsam mit Magdalena Schumacher traf sie später zum 1:0 für die Bäckermädchen ins Schwarze. Foto: Tobias Jenatschek
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SG 99 festigt die Spitzenposition der 2. Bundesliga mit einem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt II
15. April 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Die Andernacher Festwochen nehmen kein Ende. Mit dem achten Sieg in Folge, dem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt II, verteidigte die SG 99 Andernach ihre Tabellenführung in der 2. Frauen-Bundesliga aufgrund der mehr geschossenen Tore gegenüber Turbine Potsdam und ist nun seit 16 Spieltagen ungeschlagen. Mit dem Selbstbewusstsein des Seriensiegers räumten die Bäckermädchen auch gegen den Eintracht-Nachwuchs alle Hindernisse aus dem Weg und gewannen letztlich verdient, auch wenn sie den fast 400 Zuschauern nicht wie zuletzt beim 4:1 in Gütersloh ein nahezu makelloses Fußballfest boten.
„Das war ein hartes Stück Arbeit“, resümierte SG-Trainer Florian Stein nach 90 teilweise holprigen Spielminuten, „Frankfurt hatte einen Plan und hat uns mit den langen Bällen in die Schnittstelle einige Probleme bereitet. Das ist schon eine gute Truppe.“ Aber nicht gut genug, um die Andernacher Erfolgsserie zu stoppen; obwohl sich im Mittelfeld ein Duell auf Augenhöhe entspann, erarbeiteten sich die Gäste nur eine wirklich gute Torchance, die Andernachs Torfrau Laura van der Laan im Eins-gegen-eins gegen Valentina Limani vereitelte (24.). Die Bäckermädchen hingegen hätten sich und ihrem Anhang manche bange Minuten ersparen können, wenn sie ihre Chancen besser genutzt hätten. In Durchgang eins verhinderte Eintracht-Keeperin Hannah Johann gegen Kathrin Schermulys raffinierten Heber den frühen Rückstand (12.), Magdalena Schumacher setzte einen 25-Meter-Freistoß knapp übers Tor (16.), auch Leonie Wäschenbach (30.) zielte aus der Distanz zu hoch, und Leonie Stöhr scheiterte nach Carolin Schraas perfekter Flanke am Pfosten (32.), ehe Stöhr mit einem kraftvollen Tempodribbling Marlene Wild stehen ließ und Schraa ihre Hereingabe nur noch zum 1:0 über die Linie stupsen musste (40.).
Noch großzügiger gingen die Bäckermädchen in der zweiten Halbzeit mit ihren Möglichkeiten um. Wäschenbach brachte den Ball nicht an Torfrau Johann vorbei (49.), Karla Engels köpfte an den Pfosten (56.), und Julia Schermuly fehlte gleich zwei Mal die Coolness beim Torschuss (58., 70.). Zwischenzeitlich hatte Potsdam den Halbzeitrückstand gegen Weinberg in eine Führung gedreht und gewann schließlich mit 3:1, sodass Andernach das zweite Tor benötigte, um Erster zu bleiben. Vanessa Zilligen war es schließlich, die mit ihrer starken Freistoßflanke zum zweiten Pfosten die Tür öffnete, hindurch ging Kathrin Schermuly mit einem scharfen und präzisen Schuss ins lange Eck zum erlösenden 2:0 (79.).
„Das war ein Richtungsspiel“, erläuterte Stein hinterher seinen Anspruch, „ich wollte sehen, ob wir auch die Aufgaben gegen vermeintlich leichtere Gegner mit aller Macht angehen. Deshalb war der Sieg heute eminent wichtig, auch wenn wir das eine oder andere Tor mehr machen wollten.“ Die „Mentalitätsfrage“ haben die Bäckermädchen also fürs Erste befriedigend beantwortet. Als nächstes stehen die drei Letztplatzierten auf dem Andernacher Spielplan. Kein Grund, warum die Erfolgsserie zu Ende gehen sollte. Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel: SV 67 Weinberg gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 21. April, um 14 Uhr auf dem Rasenplatz in Sachsen bei Ansbach.
Der zweite Streich: Nach einem Freistoß von Vanessa Zilligen steht Kathrin Schermuly (beobachtet von Karla Engels) goldrichtig am langen Pfosten und erzielte den 2:0-Endstand für ihre SG 99 im Spiele gegen die u20 der Eintracht aus Frankfurt. Foto: Norina Tönges
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SG 99 kämpft sich zurück und holt ein 2:2 nach 0:2-Rückstand gegen Tabellenführer Potsdam
13. Mai 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Was macht ein Spitzenteam, wenn der Aufstieg keine Option ist? Favoriten ärgern, was sonst. Trotz Verletzungs-, Krankheits- und Gelb-Rot-Schwächung haben die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach dem Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten 1. FFC Turbine Potsdam nach 90 hochspannenden Minuten Vollgasfußball ein 2:2 (1:2) abgetrotzt.
Die rund 50 mitgereisten Turbine-Fans, die mit Trommeln, Ratschen und Sprechchören für mächtig Radau im Andernacher Stadion sorgten, mussten die theoretisch mögliche Aufstiegsfeier verschieben – mindestens bis zum nächsten Heimspiel gegen Mönchengladbach.
Der zwölfmalige Meister, sechs Mal in der DDR, sechs Mal im vereinigten Deutschland, hatte nach 20 Minuten unaufhaltsam Kurs Richtung Erste Liga genommen. Zwei Mal pennte die SG-99-Abwehr, in der die gesperrte Spielführerin Magdalena Schumacher schmerzlich vermisst wurde, zwei Mal schlugen die Turbinen zu. Nach zehn Minuten hoppelte ein weiter Einwurf von Lina Vianden fast unbeachtet durch den Andernacher Strafraum, bis sich Kim Schneider am zweiten Pfosten erbarmte und den Ball zum 1:0 über die Linie beförderte. Weitere neun Minuten später bekam die SG 99 eine Wuchtattacke der Gäste nicht geklärt, Bianca Schmidt nutzte die Verwirrung und erzielte das 2:0. „Da hätten wir leicht unter die Räder geraten können, wenn die Köpfe runtergehen“, resümierte SG-99-Trainer Florian Stein den verpatzten Start. „Aber nicht mit meiner Mannschaft.“ Allen voran war es Vanessa Zilligen, die sich von der allgemeinen Andernacher Verunsicherung nicht anstecken ließ. Die Mittelfeldspielerin schnappte sich resolut den Ball, zog aus 20 Metern ab und traf flach zum 1:2 ins Tor (24.).
Der schnelle Anschlusstreffer und die anschließende Trinkpause halfen den Gastgeberinnen bei der Neuorientierung, und für die nächste halbe Stunde lief die Partie vornehmlich Richtung Potsdamer Tor. Leonie Stöhr erzielte mit einem präzisen Linksschuss, der wieder perfekt ins rechte Toreck passte, den 2:2-Ausgleich (57.). Was auf Potsdamer Seite für wachsende Unruhe sorgte. Die Turbinen drehten nicht mehr rund, die unzufriedenen Fans arbeiteten ihren Frust an Schiedsrichterin Selina Menzel ab. Doch dann traf die Andernacherinnen der nächste Schlag: Ausgerechnet die unermüdliche Antreiberin Zilligen verletzte sich bei einem eigenen Foul am Knie und musste raus (73.), wenige Minuten vorher hatte sich die angeschlagen ins Spiel gegangene Maren Weingarz auswechseln lassen (69.). Plötzlich spielte Andernach mit Stürmerin Daria Collas und Mittelfeldspielerin Sarah Klyta auf den Außenverteidigerpositionen und mit Alina Wagner neben Leonie Krump im Zentrum. Nur Kathrin Schermuly war wie immer überall.
„Vor dem Spiel kam Kathrin zu mir und sagte, sie ist krank und kann nicht spielen“, berichtete Stein hinterher: „Ich sagte nur: Du musst! Und dann war sie in den letzten 20 Minuten die beste Spielerin auf dem Platz.“ Die Gelobte wehrte bescheiden ab: „Ich bin gar nicht so viel gelaufen, das meiste hat mir die Mannschaft abgenommen. Der Rest ist Routine.“ Fest stand für sie aber: „Man soll nicht spielen, wenn man krank ist.“ Die erfahrene Mittelfeldspielerin war nicht die Einzige, die sogar noch einen Andernacher Sieg für möglich gehalten hatte. „Wir wollten trotz allem aufs dritte Tor gehen“, versicherte Stein, „den Potsdamerinnen sind am Ende wahrscheinlich ein paar Steine vom Herzen. Aber unsere Gedanken sind bei Vanessa.“ Tags darauf wurde aus der Befürchtung bittere Gewissheit: Sie hat sich das Kreuzband und den Außenmeniskus gerissen und fällt nun monatelang aus – ein herber Verlust für die Bäckermädchen. Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen den Hamburger SV am Sonntag, 19. Mai, um 11 Uhr.
Andernachs Mittelfeldmotor Vanessa Zilligen (im schwarzen Trikot) – hier im Zweikampf mit Turbine Sara Ito – erzielte gegen den Tabellenführer zwar den 1:2-Anschlusstreffer, musste aber später verletzt vom Platz. Niederschmetternde Diagnose: Kreuzband und Außenmeniskus gerissen. Foto: Tobias Jenatschek
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21.05.2024 - 14:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.05.2024 - 14:19 von KLAUS.)
Ohne Chance: SG 99 unterliegt beim Stein-Abschied dem Hamburger SV mit 0:4
20. Mai 2024 1. Frauen , Allgemeines , Frauen & Juniorinnen
Florian Stein.
Es war alles angerichtet für ein Fußballfest im letzten Heimspiel der Saison für die Andernacher Zweitligafußballerinnen. Mehr als 550 Zuschauer, darunter etliche Hamburger Gäste, säumten den Rasenplatz, die Heimfans waren mit Fähnchen und Luftballons im Andernacher Blau und Weiß ausgestattet, doch am Ende stand mit dem 0:4 (0:1) gegen den Hamburger SV die höchste Saisonniederlage der SG 99. Trainer Florian Stein hätte sich zum Abschied ein besseres Resultat gewünscht. Mit einem Schuss Resignation musste der scheidende Coach einräumen: „Unsere Akkus sind leer, die Niederlage war auch in der Höhe verdient.“
Zum Ende einer wechselhaften, zwischenzeitlich geradezu grandiosen Saison war sein stark geschwächtes Team nicht mehr in der Lage, die Leistung abzurufen, die der SG immerhin 18 ungeschlagene Spiele und neun Siege in Folge beschert hatte. Mittelfeld-Antreiberin Vanessa Zilligen, die am vergangenen Sonntag einen Kreuzbandriss erlitten hatte, wurde schmerzlich vermisst, in Maren Weingarz und Kathrin Schermuly waren zwei weitere Leistungsträgerinnen von der Grippe geschwächt. „Beide haben nur mir zuliebe gespielt“, merkte Trainer Stein an. Die Gäste aus dem Norden, zur Saisonhalbzeit noch als erster Aufstiegskandidat gehandelt, waren hoch motiviert, die letzte theoretische Chance auf einen der beiden Bundesligaplätze wahrzunehmen, können aber trotz des eindrucksvollen Auswärtssieges am letzten Spieltag nicht mehr ins Aufstiegsrennen eingreifen. „Das ist ein bisschen schade“, kommentierte die frühere Nationaltorhüterin Almuth Schult, die nach ihrer spektakulären Verpflichtung im Februar zum dritten Mal im HSV-Tor stand, „uns fehlen die drei Punkte von Sand, wo wir trotz Überlegenheit 0:1 verloren haben.“
Die 33-jährige Torhüterin, die vor 13 Jahren ihre Profikarriere beim damaligen Bundesligisten SC Bad Neuenahr begonnen hatte, musste bei ihrer Rückkehr ins Rheinland („Die Gegend ist mir wohlbekannt“) nur ein paar Bälle fangen, übte aber mit lautstarken Anweisungen und präzisen Aufbaupässen positiven Einfluss auf das Spiel ihres Teams aus: „Uns war wichtig, das Andernacher Pressing zu zerstören“, erklärte die TV-Expertin, „sie hatten am Ende keine Lust mehr, uns anzulaufen. Also war es wichtig, dass ich da bin.“ Das fanden auch die vielen jungen und älteren Fans, denen die prominenteste Zweitligaspielerin nach dem Schlusspfiff geduldig Selfie- und Autogrammwünsche erfüllte.
Derweil leckten die Andernacherinnen ihre Wunden. „Alle wollten, aber nicht zusammen“, brachte Abwehrchefin Magdalena Schumacher die Defizite ihres Teams präzise auf den Punkt, „Jede hatte eine andere Idee.“ Das hatte auch Trainer Stein erkannt: „Wir sind nicht wenig gelaufen, aber meistens hinterher.“ Kritisieren wollte er seine Schützlinge dennoch nicht: „Wir haben alles gegeben, was drin war, aber uns hat heute die Power gefehlt.“ Die frühe Führung durch Hamburgs Toptorschützin Larissa Mühlhaus, die eine Unaufmerksamkeit der Andernacher Abwehr eiskalt ausnutzte (12.), stellte die Weichen für den HSV auf Sieg, nach der Pause kamen die Gäste relativ leicht zu drei weiteren Treffern, „auch weil wir nie in die Zweikämpfe gekommen sind“, so Stein. Mühlhaus schraubte mit ihrem zweiten Treffer zum 3:0 ihre Torbilanz auf beeindruckende 19. Dass die deutliche Pleite ihm seinen Abschied vermasselte, nahm der scheidende Coach gelassen: „So ist halt das Fußballerleben.“ Seine Ansage fürs Saisonfinale in Mönchengladbach: „Wir müssen versuchen, die Stimmung hochzuhalten. Diese Saison soll nicht nach den letzten Ergebnissen bewertet werden.“ Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel: Borussia Mönchengladbach gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 26. Mai, um 14 Uhr auf dem Fohlenplatz 10 am Borussia-Park.
Unermüdlich beackerte Julia Schermuly (am Ball) im letzten Heimspiel die rechte Außenbahn für ihre SG 99 Andernach. Doch auch die diesmal Aktivste im Team der Bäckermädchen konnte die höchste Saisonniederlage gegen starke Hamburgerinnen nicht verhindern. Fotos: Tobias Jenatschek
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