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Heimspiele des FSV Gütersloh 2009 > Saison 23/24
#1
Wink 
20. August 2023

FSV Gütersloh feiert mit 2:0-Sieg über Frankfurt gelungenen Saisonstart

Na, wenn das kein gelungener Saisonstart ist. Mit 2:0 gewann der FSV Gütersloh sein Auftaktspiel in der 2. Frauenfußball-Bundesliga gegen die U20 von Eintracht Frankfurt und feierte damit den ersten „Dreier“ der neuen Spielzeit. Zur Stadionhymne „Sweet Caroline“ applaudierten die 207 Zuschauer*innen in der Tönnies-Arena den Siegerinnen, die sich im Mai mit einem Erfolg in gleicher Höhe über den gleichen Gegner als Tabellendritter aus der alten Saison verabschiedet hatten. Diesmal erzielten Maren Tellenbröker (10.) und Hedda Wahle (16.) die Treffer zu einem verdienten Zu-Null-Triumph, um den die Gütersloherinnen am Ende allerdings beherzt kämpfen mussten. „Es war hinten heraus etwas glücklich“, gab Cheftrainerin Britta Hainke zu. „Wir sind gut gestartet, das ist die Hauptsache“, kommentierte Trainer Sammy Messalkhi das Endergebnis.

Die FSV-Coaches sahen sich durch den Spielverlauf und das Resultat vor allem auch in ihrer Personalentscheidung für die Innenverteidigung bestätigt. Mit der erst 16-jährigen Merle Hokamp (SC Wiedenbrück) und der 22-jährigen Nele Schmidt (VfL Bochum) bildeten zwei Neuzugänge das Pärchen in der Viererkette vor Torhüterin Sarah Rolle. Beide gestatteten der Eintracht in der ersten Halbzeit nur eine einzige Torchance (7.), hatten ansonsten aber alles mit beeindruckender Souveränität und Laufstärke im Griff. „Sie hat gespielt, als ob sie nie etwas anders gemacht hätte“, konstatierte auch die Frankfurter Trainerin Fritzy Kromp ihrem früheren DFB-Schützling Hokamp eine großartige Leistung bei ihrem Zweitligadebüt. „Sie ist halt ein Top-Talent“, schwärmte Kromp fast schon von der U16-Nationalspielerin. Die gab zu, nicht mit ihrer Aufstellung gerechnet zu haben und daher mit großer innerer Nervosität in die Partie gestartet zu sein. Zu sehen war davon nach außen nichts. Auch Nele Schmidt hätte nicht unbedingt auf ihren Einsatz in der Startelf gewettet, freute sich aber umso mehr über die gelungene Premiere. „In der ersten Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft“, bezeichnete sie den Sieg als „nicht unverdient“, gestand aber ein: „Am Ende sind wir in der Defensive etwas unter Druck geraten.“ Sie selbst hielt trotz Krämpfen in der Schlussphase eisern durch.

Bei schwüler 27-Grad-Hitze, die Schiedsrichterin Celina Sophie Böhm (Barendorf) zu zwei Trinkpausen veranlasste, war die Offensive des FSV Gütersloh sofort auf Betriebstemperatur. Die unerhört spielfreudige Stürmerin Lena Strothmann war an beiden Toren beteiligt. Erst leitete sie mit einem weiten Einwurf, den Shpresa Aradini und Ronja Leubner mit gewonnenen Kopfballduellen verlängerten, das 1:0 ein, das Maren Tellenbröker mit einem unhaltbaren Schuss aus zehn Metern erzielte. Vor dem 2:0 öffnete Strothmann das Spiel mit einem klugen Querpass in den freien Raum auf den rechten Flügel. Celina Baum leitete den Ball auf Ronja Leubner weiter, die im Strafraum erst Eintracht-Verteidigerin Emily Wallrabenstein tunnelte, dann aber mit ihrem Linksschuss an Keeperin Lina Altenburg scheiterte. Beim Abpraller schaltete Hedda Wahle am schnellsten und schob das Leder aus fünf Metern in die Maschen. Es ging mit dieser ungefährdeten Führung in die Halbzeitpause, weil eine Bogenlampe von Emilia Deppe von Altenburg noch knapp über die Latte gelenkt wurde (29.) und der anschließende Eckball von Wahle um Zentimeter am langen Pfosten vorbei segelte.

Zur zweiten Halbzeit lief die Eintracht ohne die Ex-Gütersloherin Nina Neumann auf. Die am Spieltag 25 Jahre alt gewordene Angreiferin blieb in der Kabine. Zwar musste FSV-Kapitänin Rolle anfänglich einen Distanzschuss von Katharina Rust sicher entschärfen (50.), doch dann drängten die Gastgeberinnen mit Macht auf die vorzeitige Entscheidung. Von Erfolg gekrönt war das allerdings nicht. Erst wurde ein Hokamp-Kopfball ganz knapp zur Ecke abgefälscht (51.), dann prallte der Ball nach einem Linksschuss von Celina Baum vom linken Innenpfosten vor der Torlinie her, um neben dem rechten Pfosten ins Aus zu kullern (53.). Schließlich sprang auch bei zwei Top-Möglichkeiten von Marie Schröder nichts Zählbares heraus. Frei vor Lina Altenburg scheiterte die 24-Jährige in der 66. Minute aus acht Metern an der Eintracht Keeperin. Zwei Angriffe später schloss der Neuzugang aus der eigenen „Zweiten“ zu überhastet ab, statt im Laufduell mit Cecile Carneiro nach innen zu ziehen.

Gegen eine zunehmend ins Schwimmen geratene und von Wechseln unorganisierter gewordene Hintermannschaft des FSV konnte das nie aufgebende Eintracht-Team mit wachsender Zweikampfstärke bis zum Abpfiff auf den Anschlusstreffer hoffen. „Wir haben uns nicht belohnt“, bedauerte Fritzy Kromp. Die Frankfurter Trainerin war „sehr, sehr zufrieden damit, wie meine Spielerinnen den Schock des frühen 0:2-Rückstands aufgenommen haben.“ Insgesamt bezeichnete die 38-Jährige Fußball-Lehrerin („Wir mussten uns hier bei großer Hitze auf Kunstrasen gegen eine gestandene Frauenmannschaft behaupten“) die Partie für den Talentschuppen des Champions-League-Klubs als „lehrreich“.

Auch Britta Hainke wird ihre Lehren aus dem Verlauf der Begegnung ziehen: „Ich hätte nach der ersten Halbzeit nie gedacht, dass wir am Ende so in Schwierigkeiten kommen könnten.“ Es überwog aber klar der Stolz und die Freude über den Erfolg: „Erstes Spiel, drei Punkte – das ist erstmal das, was zählt.“ Fast mit einem Schmunzeln nahm die 55-Jährige aber sofort wieder das Verbesserungspotenzial in den Blick: „Es wäre ja komisch, wenn wir nichts mehr zu arbeiten hätten.“

FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Hokamp, Deppe – Tellenbröker – Leubner (80. Kappmeier), Wahle (71. Bultmann) – Aradini (61. Baumgärtel) – Schröder (80. Pagel), Strothmann (80. Hamdi). Im Aufgebot: Stojan, Osigus (Tw), Blome (Tw).

Eintracht Frankfurt II: Altenburg – Wiesner, Rust, E. Wallrabenstein, Carneiro – Platner (78. Khalifa) – Zimmermann, Limani (63. Rueckert) – Neumann (46. Stanti), Berg, Wild. Im Aufgebot: Grund, Voth, Janek (Tw).

Schiedsrichterin: Celina Sophie Böhm (Barendorf).

Zuschauer: 207.

Ecken: 5:4 (1:1); Chancen: 7:5 (4:1).

Tore: 1:0 (10.) Maren Tellenbröker, 2:0 (16.) Hedda Wahle.

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#2
3. September 2023

FSV Gütersloh macht den Traumstart perfekt

Fußballfest in der Tönnies-Arena: Mit einem 6:0-Triumph über die TSG Hoffenheim II machte der FSV Gütersloh den Traumstart in die neue Saison der 2. Frauen-Bundesliga perfekt. Nach dem dritten Sieg im dritten Spiel liegt das zuvor schon gegen Frankfurt II (2:0) und in Weinberg (4:2) erfolgreiche Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi sogar an der Tabellenspitze. Der SC Sand und der FC Carl Zeiss Jena folgen mit der ebenfalls maximalen Ausbeute von neun Punkten auf den Plätzen dahinter. „Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, aber jetzt dürft ihr es erst mal genießen“, gratulierte Cheftrainerin Hainke den Spielerinnen zu ihrer starken Leistung. Das Team jubelte erst über das Geschenk der Coaches („Morgen ist trainingsfrei“) und feierte den Kantersieg dann zu Sirtaki-Klängen mit „La Ola“ vor den begeisterten 276 Zuschauer*innen auf der Tribüne. Die nächste gemeinsame “Party” soll schon am Samstag, 9. September, 17.30 Uhr, steigen, wenn Bundesligist RB Leipzig zum DFB-Pokalspiel in der Tönnies-Arena antritt

Zur Überraschung des Publikums musste der FSV gegen den Talentschuppen des Bundesligisten aus Sinsheim ohne Jacqueline Baumgärtel antreten. Die beste Torjägerin der vergangenen Saison pausiert wegen noch nicht abschließend diagnostizierter gesundheitlicher Probleme. Trotzdem setzte das Team die Strategie, den Gegner früh anzulaufen, die Hoffenheimer Spieleröffnung möglichst schon im Ansatz zu stören und mit aufmerksamer und entschlossener Zweikampfführung spätestens in der eigenen Hälfte die Bälle zu erobern, erfolgreich um. Und in Ballbesitz drückten die Gütersloherinnen dem Spiel mit zahlreichen gelungenen Stafetten und Pässen auf die schnelle Marie Schröder sowie die quirlige Lena Strothmann ihren Stempel auf. Und bei etwas mehr Fortune im Abschluss – vor allem bei der starken Schröder – wäre der Sieg sogar noch höher ausgefallen. Jetzt hofft man beim FSV nur, dass die Fußverletzung, wegen der Linksverteidigerin Emilia Deppe zur Halbzeitpause ausgewechselt werden musste, nicht schwerwiegender Natur ist.

„Ein sehr souveräner Auftritt mit vielen guten Kombinationen. Die Mannschaft war sowohl defensiv als auch offensiv sehr gut eingestellt.“ So lautete das Kompliment von U20-Nationaltrainerin Kathrin Peter, die das Spiel auf der Tribüne zusammen mit Lena Lotzen, Assistenztrainerin des U17-Nationalteams aufmerksam verfolgte. Lotzen hatte dabei vom FSV Gütersloh vor allem die 16-jährige Merle Hokamp im Visier, die in der Innenverteidigung nicht sonderlich gefordert wurde. „Natürlich wird es interessant sein, sie mal unter größerem Gegnerdruck zu erleben, wie vielleicht dann gegen Leipzig. Aber auch so sieht man schon, wie sie sich in der 2. Frauen-Bundesliga behauptet.“ Lotzen mochte natürlich nichts vorwegnehmen, aber sie bezeichnete die Chancen Hokamps, für den nächsten, am 18. September beginnenden und mit zwei Länderspielen in England verbundenen DFB-Lehrgang nominiert zu werden, als gut.

Das Gütersloher Torefestival begann schon in der 2. Minute mit dem 1:0 durch Lena Strothmann. Die 20-jährige spitzelte den Ball nach einer Kopfball-Vorlage der diesmal auf der Position zehn sehr offensiv ausgerichteten Hedda Wahle an Hoffenheims Keeperin Lena Locher vorbei. Bei der bereits neunten FSV-Torchance in der 32. Minute behielt Strothmann im Anschluss an ein Diagonalzuspiel von Marie („Curly“) Schröder die Nerven und vollstreckte zum 2:0. Kurz vor dem Pausenpfiff staubte Maren Tellenbröker zum 3:0 ab, nachdem TSG-Keeperin Locher bei einem hohen Distanzversuch von Celina Baum schlecht ausgesehen hatte.

Dem 4:0 durch die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Demi Pagel (55.) gingen eine kurz ausgeführte Ecke und zwei Rückzieher von Ronja Leubner und Shpresa Aradini voraus. Nachdem zwischendurch auch mal FSV-Torhüterin Sarah Rolle bei einem Fernschuss ihre Klasse zeigen durfte (68.), schraubte die für die Schlussphase eingewechselte Hanna Hamdi das Ergebnis mit einem Doppelschlag in die Höhe. Erst stand sie am langen Pfosten goldrichtig, als Ronja Leubner eine Hereingabe von Lilly Stojan verlängerte (84.). Dann erlief die flinke Tunesierin einen tollen Steilpass von Maren Tellenbröker, umkurvte die TSG-Keeperin und schob den Ball zum 6:0 ins leere Tor (87.). „Geiles Spiel, zwei Tore – und ich freue mich auf Samstag“, sagte die von Borussia Bocholt gekommene 27-Jährige nach ihren ersten Treffern für den FSV Gütersloh.

Die von ihrem Team schwer beeindruckte Cheftrainerin Britta Hainke („Herz, Leidenschaft, Miteinander – das war heute ein Statement, wie es besser nicht sein konnte“) hatte nicht unbedingt das kommende Pokalspiel, sondern den weiteren Verlauf der Ligasaison im Blick, als sie sich verbal vor der Mannschaft verneigte: „Mit so einer Leistung wird es für jeden schwer, uns zu schlagen.“ Weiter geht es für den FSV Gütersloh in der Meisterschaft am 17. September mit der Partie beim VfL Wolfsburg II. Für Sarah Rolle beginnt dort eine neue Rechnung: „Ich hatte mir von den ersten drei Spielen vier Punkte versprochen, und es sind neun geworden. Für die nächsten drei Spiele muss ich mir jetzt wohl ein anderes Ziel setzen.“ Die Kapitänin des aktuellen Spitzenreiters ändert aber trotz des Traumstarts nicht ihre grundsätzliche Zurückhaltung: „Wir müssen erst mal Punkte holen, ohne auf einen Tabellenplatz schauen. Jeder Punkt, den wir holen, ist ein Punkt für den Klassenerhalt.“

FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Hokamp, Deppe (46. Kappmeier) – Tellenbröker – Leubner, Wahle (65. Stojan), Aradini (65. Bultmann) – Strothmann (46. Pagel), Schröder (77. Hamdi). Im Aufgebot: Blome (Tw).

TSG Hoffenheim II: Locher – Schmidt (64. Graumann), Crnaveri, Gerber, Gebert (46. Lepper) – Wileschek, Grimm, Röder (74. Goyn), Bitterwolf – Sahiti, Wagner (68. Steiner). Im Aufgebot: Kourdi (Tw).

Schiedsrichterin: Sina Diekmann (Essen); Gelbe Karte: Strothmann.

Zuschauer: 276.

Tore: 1:0 (2.) Strothmann, 2:0 (32.) Strothmann, 3:0 (44.) Tellenbröker, 4:0 (55.) Pagel, 5:0 (84.) Hamdi, 6:0 (87.) Hamdi.

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#3
1. Oktober 2023

Erste FSV-Saisonniederlage gegen ein abgezocktes Turbine Potsdam

Nach drei Siegen und einem Unentschieden hat der FSV Gütersloh die erste Saisonniederlage in der 2. Frauen-Bundesliga hinnehmen müssen. Gegen den Bundesliga-Absteiger 1. FFC Turbine Potsdam unterlag unser Team am Sonntag vor 291 Zuschauern in der Tönnies-Arena mit 0:1. In der Tabelle bleibt der FSV mit zehn Punkten dennoch Zweiter hinter dem zum fünften Mal siegreichen SC Sand. „Der Potsdamer Sieg war verdient“, fasste Sammy Messalkhi die Spielanteile und die Verteilung von Torchancen (2:8) zusammen. „Nach vorne haben wir heute leider gar nicht richtig stattgefunden“, bedauerte der Coach. Cheftrainerin Britta Hainke stellte eine eine spezielle Eigenschaft der schlecht gestarteten, aber nun auf Rang neun gekletterten Gäste aus Brandenburg als entscheidend heraus: „Die waren abgezockter.“

Der FSV hatte sich taktisch und personell gut auf den mit Macht zurück in die Bundesliga strebenden Gegner eingestellt. Jacqueline Baumgärtel stürmte anstelle von Lena Srothmann zusammen mit Marie Schröder. Und Hedda Wahle rückte aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung, um von dort die beiden schnellen Angreiferinnen mit langen Bällen zu füttern. Während Nele Schmidt erstmals auf der Bank Platz nehmen musste, wo auch Urlaubsrückkehrerin Celina Baum saß, feierte Lea Bultmann auf der Position sechs im Mittelfeld ihr Startelfdebüt. Bemerkenswert war auch die Lösung auf der Position der Ersatztorhüterin: Weil Leah Blome wegen ihrer Handverletzung ausfiel, stellte sich Isabell Mischke zur Verfügung, die nach der vergangenen Saison eigentlich ihre Zelte beim FSV abgebrochen hatte.

Bis zum 0:0-Halbzeitstand ging das Gütersloher Defensivkonzept auf. Das durfte nicht nur das gesamte Abwehrkollektiv, sondern auch die junge Innenverteidigung als Achtungserfolg für sich verbuchen. Während auf der Seite des früheren Champions-League-Siegers mit Jennifer Cramer (30) und Bianca Schmidt (33) zwei erfahrene Ex-Nationalspielerinnen für klare Aktionen und Lufthoheit sorgten, standen beim FSV mit Merle Hokamp (16) und Hedda Wahle (18) zwei Youngster in der Verantwortung. Sie gerieten erst in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit etwas stärker unter Druck, als die Bälle im Spiel nach vorn fast immer schnell verloren gingen, und Potsdam zu gefährlichen Abschlüssen kam. Hatte der FSV schon in der 21.Minute bei einem Lattenknaller von Viktoria Schwalm Glück gehabt, konnte er sich in der 30. Minute bei Schiedsrichterin Levke Scholz (Lüneburg) bedanken, dass sie einem Turbine-Treffer von Laura Lindner nach einem Eckstoß wegen einem Foul an Torhüterin Sarah Rolle die Anerkennung versagte.

Was auf Gütersloher Seite überhaupt nicht funktionierte, war das Offensivkonzept. Die einzige Situation mit Alarm im Potsdamer Strafraum gab es in der 31. Minute, als Maren Tellenbröker nach einer Wahle-Hereingabe beim Abschluss behindert wurde und der Ball knapp vorbeiging. Deswegen stellte das Trainerteam in der Pause um. Um sich verstärkt mit Kurzpassspiel in die gefährliche Zone zu bringen, wurden mit Baum und Strothmann zwei neue Kräfte eingewechselt. Tatsächlich gewann der nun mit mehr Herz agierende FSV zunehmend Zugriff auf die Partie und den robusten Gegner. Celina Baum (53.) hatte dadurch auch die zweite Torchance, als sie eine Flanke von Marie Schröder nicht ganz pünktlich erreichte und den Ball nicht mehr aufs, sondern nur neben das Tor schießen konnte.

Insofern war es ein kleiner Schock, dass ausgerechnet in dieser Phase das 1:0 für Turbine fiel. Nele Schmidt konnte in der 68. Minute auf der rechten Abwehrseite eine Hereingabe von Adrienne Jordan nicht verhindern, und in der Mitte hatte Torschützin Laura Lindner am Elfmeterpunkt zu viel Platz zwischen Hedda Wahle und Emilia Deppe. Alle Bemühungen unseres Teams, mit Leidenschaft und Kampf doch noch irgendwie den Ausgleich zu erzwingen, prallten am kontrolliert-kompakten Potsdamer Abwehrverbund ab. Während vorne keine echte Tormöglichkeit heraussprang, mussten hinten Merle Hokamp bei einem Lupfer von Bianca Schmidt auf der Linie (84.) und Sarah Rolle bei einem Schuss von Viktoria Schwalm (85.) einen weiteren Gegentreffer verhindern.

Weiter geht es für den FSV Gütersloh am 8. Oktober bei der auf Abstiegsrang 12 platzierten SG 99 Andernach. Das nächste Heimspiel steht am 15. Oktober gegen Borussia Mönchengladbach an.

FSV Gütersloh: Rolle – Kappmeier (62. Schmidt), Hokamp, Wahle (77. Pagel), Deppe – Bultmann (46. Baum) – Tellenbröker, Aradini – Leubner (77. Stojan) – Baumgärtel (46. Strothmann), Schröder. Im Aufgebot: Akgül, Mischke (Tw).

Turbine Potsdam: Fischer – Kuznezov, Schmidt, Cramer, Schmid (46. Selimhodzic) – Jordan, Hahn, Ito, Grincenco – Lindner (90.+5 Aniwaa), Schwalm (89. Taslidza). Im Aufgebot: Vianden, Kyokawa, Droz (Tw).

Schiedsrichterin: Levke Scholz (Lüneburg); Gelbe Karten: Baum, Deppe – Selimhodzic.

Chancenverhältnis: 2:8 (1:4); Eckenverhältnis: 2:9 (1:5).

Tor: 0:1 (68.) Lindner

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15. Oktober 2023

Verletzung von Demi Pagel trübt Freude über 4:0-Sieg in einem kuriosen Heimspiel

Nach drei Spielen ohne Sieg ist der FSV Gütersloh in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat den 3. Tabellenplatz in der 2. Frauen-Bundesliga verteidigt. Die Freude über den 4:0-Heimsieg über Borussia Mönchengladbach wurde allerdings getrübt von einer möglicherweise schweren Verletzung von Demi Pagel. Die 20-Jährige war in der letzten Aktion des Spiels ohne Gegnereinwirkung im Rasen hängengeblieben und wurde mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert. Eine Diagnose steht noch aus.

Es war der bittere Schlusspunkt einer kuriosen Partie, die in der ersten Halbzeit für 40 Minuten unterbrochen werden musste. Schiedsrichterin Monique Panetta (26) aus Bad Frankenhausen (Thüringen) hatte sich nach zehn Spielminuten eine Muskelverletzung in der Wade zugezogen und konnte nicht weitermachen. Ein Aufruf von Stadionsprecherin Theresa Supe führte bei der Suche nach einem Not-Assistenten nicht zum Erfolg, so dass sich nach diversen Telefonaten mithilfe des Kreisschiedsrichterausschusses der Gütersloher Oliver Duismann auf den Weg in die Tönnies-Arena machte. Der 37-Jährige, ansonsten für den SV Spexard in der Bezirksliga aktiv, feierte nach kurzer Einweisung seine Headset-Premiere und übernahm den Job von Assistentin Liesa Malina. Die 26-Jährige aus dem sächsischem Riesa pfeift üblicherweise in der Frauen-Regionalliga, brachte das Zweitligaspiel aber souverän über die Bühne.

Zum Zeitpunkt der Unterbrechung führte der FSV bereits mit 1:0, denn Ronja Leubner hatte in der 9. Minute ihren zweiten Saisontreffer erzielt. Das Zuspiel kam (nach einem durch kollektives Pressing erzwungenen Einwurf) von Lilly Stojan. Die 21-Jährige feierte gemeinsam mit ihrer Sturmpartnerin Cisel Akgül (17) ihr Startelfdebüt in dieser Saison. „Wir wollten Gladbach etwas überraschen“, nannte Cheftrainerin Britta Hainke einen Aspekt der Nominierung, der Marie Schröder zum Opfer fiel, die zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. In der Anfangsformation fehlte erstmals auch Innenverteidigerin Merle Hokamp, die für die EM-Qualifikation zum U17-Nationalteam abgestellt ist und sich am Samstag beim 5:0 über die Ukraine in die Torschützenliste eintrug. Der Aufsteigerinnen aus Mönchengladbach musste mit Leonie Köpp und Maresa Arici auf zwei U17-Nationalspielerinnen verzichten.

Nachdem beide Teams lange in den Kabinen geblieben waren und sich erneut aufgewärmt hatten, blieben die Gastgeberinnen ihrer offensiven Zielstrebigkeit treu. In der 26. Minute war es erneut ein Einwurf von Lena Strothmann, der das 2:0 einleitete. Nachdem Stojan und Akgül den Ball weitergeleitet hatten, jagte ihn Maren Tellenbröker von der Strafraumgrenze aus fulminant unter die Latte des Gladbacher Tore. Die defensive Mittefeldspielerin erzielte bereits ihr drittes Saisontor und machte sich selbst damit das schönste Geschenk zum 23. Geburtstag. Und als Shpresa Aradini, die Spielerin mit dem höchsten Dutt in der 2. Liga, in der 32. Minute nach einer Ecke von Hedda Wahle per Kopf auf 3:0 erhöhte, war das Gütersloher Offensivfeuerwerk um einen Knalleffekt reicher. Doch mit der kombinationsschnellen Angriffslust gingen Offenheit und Unordnung in der Abwehr einher. Es war der Gladbacher Abschlussschwäche, dem Glück (40., Pfosten) und der Klasse von Keeperin Sarah Rolle zu verdanken, dass es 85 Minuten nach dem Anstoß mit einer Zu-Null-Führung in die Halbzeitpause ging.

Aus der kam die Borussia mit enormem Schwung zurück. Die FSV-Hintermannschaft geriet ein ums andere Mal ins Schwimmen, und die Ballverluste im Spiel nach vorne nahmen ein besorgniserregendes Maß an. Zum Glück für das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi fehlte den „Fohlen“ im Strafraum aber die Reife, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Was Effektivität bedeutet, zeigte Marie Schröder. Nur wenige Sekunden nach ihrer Einwechslung stürmte sie auf dem linken Flügel mit dem per Kopf von Demi Pagel verlängerten Ball auf und davon, hängte die Gladbacherin Kristina Bartsch ab, drang ihn den Strafraum ein und schob den Ball eiskalt an Keeperin Luisa Palmen vorbei zum 4:0 ins Tor. Damit war der Deckel auf dem vierten Saisonsieg endgültig drauf. Dass vorne nicht sogar noch die Fünf stand, lag daran, dass die eingewechselte Jacqueline Baumgärtel mit ihrer Top-Chance in der 82. Minute nur den Pfosten traf. Dass hinten die Null stehen blieb, lag daran, dass Sarah Rolle nach einem Lattenkracher von Laura Radke zur Stelle war und die anschließende Kollision mit Sarah Schmitz nach dreiminütiger Behandlungspause wegsteckte (65.) und dass sie in der 87. Minute bei einem Kurzdistanzschuss von Radke wieder stark reagierte.

Wenn nicht die letzte Szene in der Nachspielzeit gewesen wäre, hätte Feierstimmung in der Tönnies-Arena geherrscht. So aber drückte Cisel Akgül im Video-Interview mit „FSV-TV“ den Wunsch des gesamten Vereins aus: „Viel Glück, Demi.“

FSV Gütersloh: Rolle – Baum (79. Kappmeier), Schmidt (79. Bultmann), Wahle, Deppe – Tellenbröker – Aradini, Leubner – Stojan (69. Baumgärtel), Strothmann (60. Pagel), Akgül (60. Schröder). Im Aufgebot: Hamdi, Bome (Tw).

Borussia Mönchengladbach: Palmen – Drissen, Klensmann (72. Rösener), Brietzke – Tichelkamp, van Rijswijck, Bartsch, Corres (76. Kato) – van der Drift (72. Kesseler), Schmitz. Im Aufgebot: Tostrams, van Leeuwe, Lingsch (Tw).

Schiedsrichterin: Monique Panetta (Bad Frankenhausen); ab 11. Minute: Liesa Malina (Riesa).
Gelbe Karten: Baum, Schmidt, Bultmann.

Zuschauer: 247.

Tore: 1:0 (9.) Leubner, 2:0 (26.) Tellenbröker, 3:0 (32.) Aradini, 4:0 (61.) Schröder.

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5. November 2023

Starke zweite Halbzeit bringt dem FSV Gütersloh ein 1:1 gegen Meppen

Der FSV Gütersloh hat seinen Personalproblemen getrotzt und am 9. Spieltag mit einem 1:1 gegen den SV Meppen den Aufstiegsplatz in der 2. Frauen-Bundesliga verteidigt. Alle Beteiligten waren sich einig, dass das Unentschieden das gerechte Ergebnis in einer Partie war, in der beide Teams auch Chancen zum Sieg hatten. Wichtig: Der verdiente Punkt reichte dem FSV nicht nur, um hinter dem mit vier Zählern Vorsprung führenden Hamburger SV Tabellenzweiter zu bleiben. Es gelang auch, den auf den sofortigen Wiederaufstieg hoffenden Bundesliga-Absteiger aus dem Emsland (Rang fünf) auf Distanz zu halten.

Weil mit Lena Strothmann und Marie Schröder zwei Top-Stürmerinnen der Krankheitswelle ganz zum Opfer gefallen waren und Ronja Leubner noch nicht für einen 90-Minuten-Einsatz genesen war, mussten FSV-Cheftrainerin Britta Hainke und Trainer Sammy Messalkhi eine reichlich veränderte Anfangself auf den Rasen der Tönnies-Arena schicken. Vor 345 Zuschauern, darunter Ex-Nationalspielerin Lena Goeßling, rückte die etatmäßige Innenverteidigerin Merle Hokamp ins Mittelfeld, und Finja Kappmeier besetzte die offensive Position zehn hinter den beiden Spitzen Jacqueline Baumgärtel und Lilly Stojan. Allerdings gelang es den Gütersloherinnen in der ersten Halbzeit überhaupt nicht, sich ins vordere Drittel durchzuspielen. Auch die Versuche von Torhüterin Sarah Rolle, die Stürmerinnen mit langen Bällen in Szene zu setzen, führten zu nichts. Zur Pause stand unter dem Strich kein einziger Torschuss und keine Ecke im Notizblock. Nur zweimal ging ein leichtes Raunen durchs Publikum, als Kappmeier nicht ganz an ein Zuspiel von Hokamp herankam (21.) und Baumgärtel bei einer Hereingabe von Stojan einen halben Schritt zu spät kam (35.). „Die Abläufe haben einfach nicht gepasst“, urteilte Sammy Messalkhi.

Der von der Niederländerin Carin Bakhuis trainierte Gegner stand nicht nur in der Defensive sicher, sondern kombinierte auch flüssiger, strukturierter und technisch sauberer nach vorne. „Die Meppener Spielanlage ist reifer“, stellte FSV-Sportchef Markus Graskamp in der Halbzeitpause fest. Das beste zu diesem Zeitpunkt war aus Gütersloher Sicht der Spielstand von 0:0. Zu verdanken war das vor allem Sarah Rolle. Die Kapitänin verhinderte gleich in der 6. Minute einen Rückstand, als sie einen Schuss von Vildan Kardesler aus kurzer Distanz mit einer Glanzreaktion zur Ecke abwehrte. Sie fing in der 16. Minute auch einen Kopfball von Selma Licina weg, krallte sich in der 42. Minute bei einem Kardesler-Vorstoß in den Strafraum den Ball und wehrte auch einen Versuch von Nina Kossen in der 43. Minute bravourös ab. „Das tut schon ein bisschen weh“, blickte mit Meppens Mittelfeldzentrale Noreen Günnewig eine Ex-Gütersloherin bedauernd auf die ausgelassenen Top-Chancen.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit zu viel Respekt und haben uns zu viele Gedanken gemacht“, lautete die Erklärung von Sarah Rolle für den unergiebigen Verlauf. Die Parole für den zweiten Durchgang sei deswegen gewesen: „Kopf aus – und los.“ Tatsächlich agierte der FSV nun mit wesentlich mehr Herz und Leidenschaft und mit viel größerem mannschaftlichen Offensivgeist sowie Zug zum Tor. Der ganz andere Auftritt resultierte aber auch aus personellen Wechseln und internen Umstellungen. Für Jacqueline Baumgärtel und Finja Kappmeier kamen Ronja Leubner und Lea Bultmann ins Team und besetzten anstelle von Merle Hokamp (die zur Außenverteidigerin wurde) und Shpresa Aradini (die zur Sturmspitze wurde) die Achter-Positionen. Zudem wechselte Celina Baum von der rechten Außenverteidigung in den Angriff. Die Maßnahmen hätte beinahe sofort gefruchtet, doch ein Leubner-Schuss nach Stojan-Zuspiel (49.) klatschte an den Innenpfosten.

Fast postwendend kassierte der FSV jedoch in der 51. Minute das 0:1. Merle Hokamp ließ Nina Kossen vom linken Flügel aus ungehindert flanken, und Emilia Deppe entwischte die zum treffsicheren Kopfball einlaufende Vildan Kardesler. Vom Rückstand ließ sich unser Team aber nicht vom Weg abbringen. Lautstark angefeuert von der Bank und angetrieben vom Trommler auf der Tribüne übernahmen die Gütersloherinnen klar das Kommando auf dem Spielfeld. Merle Hokamps Kopfball wurde kurz vor der Linie geklärt (70.), und Ronja Leubner zwang SVM-Schlussfrau Laura Sieger mit einem 22-Meter-Schuss zu einer Glanzparade (71.). Der längst verdiente Ausgleich gelang dann Hedda Wahle in der 77. Minute per Freistoß. „Wir hatten schon vorher gesehen, dass die Meppener Torhüterin oft ziemlich weit vor der Linie steht“, beschrieb die 18-Jährige ihren frechen und erfolgreichen Versuch, Laura Sieger aus dem rechten Halbfeld und knapp 30 Metern Entfernung mit ihrem starken linken Fuß zu überwinden.

Dass damit das Endergebnis feststand, verwundert angesichts der folgenden Chancen auf beiden Seiten. Besonderes Glück für den FSV war, dass ein Kardesler-Treffer in der 84. Minute wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht anerkannt wurde. Besonderes Glück für Meppen war, dass die eingewechselte Hanna Hamdi, eine Woche zuvor per Kopf noch Siegtorschützin für Tunesien beim 1:0-Sieg über den Senegal, in der 89. Minute aus bester Position am Tor vorbei schoss. Und mit der letzten Aktion des intensiven Spiels verhinderte Sarah Rolle eine Gütersloher Niederlage, als sie gegen die frei vor ihr stehende SVM-Stürmerin Kornelia Grosicka irgendwie noch den Fuß an den Ball brachte und ihn neben den Pfosten lenkte.

Weiter geht die Punktejagd für den FSV Gütersloh am Sonntag, 12. November. Um 11 Uhr tritt unser Team beim Tabellensechsten FC Carl Zeiss Jena an.

FSV Gütersloh: Rolle – Baum (89. Schriek), Schmidt, Wahle, Deppe – Tellenbröker – Hokamp, Kappmeier (46. Bultmann), Aradini – Stojan (63. Hamdi), Baumgärtel (46. Leubner).
Im Aufgebot: Burholz, Neß, Blome (Tw).

SV Meppen: Sieger – Weiss, Ihlenburg, Bleil – Preuß, Günnewig, Licina, Kossen – Suzuki (79. Syen) – Kardesler, Bröring (69. Grosicka).
Im Aufgebot: Zimmer, Steenwijk, Bos (Tw).

Schiedsrichterin: Jacqueline Herrmann (Hamburg)
Gelbe Karte: Licina.

Chancen: 5:7 (0:4); Ecken: 2:5 (0:3).

Tore: 0:1 (51.) Kardesler, 1:1 (77.) Wahle.

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#5
18. November 2023

SC Sand zeigt dem FSV Gütersloh bei 0:4-Niederlage die Grenzen auf

Große Enttäuschung statt „Big Points“: Für den FSV Gütersloh endete das Spitzenspiel in der 2. Frauen-Bundesliga am Samstag mit einer bitteren Ernüchterung. Anstatt den Druck auf die beiden Top-Teams aus Hamburg und Potsdam zu erhöhen, kassierte der Tabellenvierte eine 0:4-Heimniederlage gegen den SC Sand. Und während die Gütersloherinnen nach dem Abpfiff bedröppelt in der Tönnies-Arena standen und sich fragten, wie das hatte passieren können, stieg das Team aus dem Ortenaukreis als vorläufiger Tabellenführer in den Bus, wo beste Stimmung auf der 520 Kilometer langen Heimreise herrschte. Weil in den Sonntagspielen der Hamburger SV verlor (1:4 gegen Bayern II) und Turbine Potsdam nur zu einem 1:1 gegen Andernach kam, blieb der SC Sand an der Tabellenspitze – eine Position, die im Falle eines Sieges der FSV übernommen hätte. Weil auch Verfolger SV Meppen patzte (1:2 in Weinberg) blieb unser Team immerhin Vierter und liegt nur drei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz.

Die Antwort auf die Frage ihrer frustrierten Spielerinnen gab Cheftrainerin Britta Hainke: „Entscheidend war, dass wir nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen sind.“ Aus diesem Defizit entwickelten sich weitere Details der schwachen Leistung, von der manche meinten, es sei die bisher schlechteste in der elf Spiele dauernden Saison gewesen. „Wir waren in allen Belangen unterlegen“, urteilte Trainer Sammy Messalkhi und attestierte dem Gegner einen verdienten Sieg. Die Gratulation nahm Gästecoach Alexander Fischinger ebenso entgegen wie Leonie Kreil, die vor dieser Saison vom FSV Gütersloh zurück nach Sand gewechselte Stürmerin. Zwei Tage vor ihrem 26. Geburtstag war Kreil als Rechtsaußen direkte Vorbereiterin des 4:0-Treffers durch die Japanerin Rio Takizawa und wesentlicher Faktor für den aufstiegsreifen Auftritt der Gäste. Gäbe es eine Auszeichnung als „Woman of the Match“ hätte ihn allerdings die für Sand im rechten Mittelfeld agierende türkische Nationalspielerin Büsra Kuru verdient.

Beim FSV Gütersloh kam keine Spielerin für eine besondere Auszeichnung in Frage – am ehesten noch die bis zur letzten Minute verbissen jedem Ball hinterherjagende Shpresa Aradini für ihrem kämpferischen Widerstandsgeist. Selbst die in vielen anderen Matches herausragend haltende Keeperin Sarah Rolle hatte nicht ihren besten Tag erwischt. Das 0:3 in der 69. Minute ging klar auf ihre Kappe, weil sie den 16-Meter-Freistoßschlenzer von Jenny Gaugigl nahezu ohne Reaktion ins lange Torwart-Eck segeln ließ. „Es war ein gebrauchter Tag“, fasste Britta Hainke das Geschehen zusammen.

„Wahrscheinlich müssen wir aber auch unseren Plan hinterfragen“, gab die Trainerin selbstkritisch zu bedenken. Die Coaches hatten auf den Ausfall von Merle Hokamp (Zahn-OP) mit dem Rückzug der sonst im Mittelfeld gesetzten Hedda Wahle in die Innenverteidigung reagiert. Gegen den offensivstarken Gegner positionierten sie mit Lea Bultmann bei ihrem erst zweiten Startelfeinsatz eine zweite Sechserin neben die etatmäßige Maren Tellenbröker. Und Ronja Leubner sollte im 4-2-3-1-System ungewohnterweise über den linken Flügel für Torgefahr sorgen.

So gut wie nichts davon fruchtete in der ersten Halbzeit. Ein einziges Mal, und das in der 42. Minute, kam mit Lilly Stojan eine Gütersloheren aussichtsreif zum Torabschluss. Nach einer Flanke von Marie Schröder und einem Patzer von Sand-Keeperin Stella Busse kam die 22-Jährige aus 14 Metern zum Schuss, traf den Ball jedoch nicht richtig. „Wir waren oft zu hektisch“, monierte Sammy Messalkhi zurecht. Auf der anderen Seite konnte sich der FSV bedanken, dass es nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause ging. Bei einem Freistoß vom linken Strafraumeck aus waren in der 9. Minute zwei Sander Spielerinnen gänzlich unbedrängt im Torraum zum Kopfball gegangen; Leni Fischer nickte ein. In der 26. Minute hatte Takizawa den 0:2-Torschrei schon auf den Lippen, doch FSV-Verteidigerin Emilia Deppe rettete im allerletzten Moment zur Ecke. Und in der 38. Minute versagte Schiedsrichterin Anke Hölscher den Gästen aus Baden-Württemberg nach einem Strafraumfoul von Nele Schmidt an Emily Evels einen klaren Strafstoß.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit ging der FSV etwas leidenschaftlicher zu Werke und entfachte so etwas wie eine kleine Druckphase. „Da hatte ich das Gefühl, jetzt wird‘s was“, sagte Shpresa Aradini. Doch auch, weil immer wieder eine Gütersloherin unaufmerksam war und ins Abseits tappte oder nicht schnell genug aus dem Abseits herauslief, ergab sich keine Möglichkeit zum Ausgleichstreffer. Der Spielraum für Personalentscheidungen beim FSV war relativ gering, denn mit Lena Strothmann und Jacqueline Baumgärtel saßen zwei Offensivkräfte auf der Bank, die gesundheitlich nicht in der Lage waren, mit voller Power oder über eine längere Spielzeit anzugreifen. Chancen hatten im inzwischen strömenden Regen weiterhin nur die Gäste – und sie trafen innerhalb von acht Minuten drei Mal. Erst jagte Leni Fischer den von links eingeworfenen Ball aus 15 Metern stramm zum 0:2 ins lange Eck (65.). Dann bescherte Nele Schmidt dem SC Sand durch ein Foul an Fischer den erwähnten Freistoß zum 0:3 (69.). Und vier weitere Minuten später legte Leonie Kreil nach einem Sprint über den rechten Flügel für Rio Takizawa zum 0:4 auf.

Nachdem es bereits gegen Potsdam (0:1) eine Heimniederlage und gegen den SV Meppen nur ein 1:1 gegeben hatte, zeigte nun ein weiteres auf den Bundesliga-Aufstieg hoffendes Top-Team der 2. Liga dem FSV Gütersloh die Grenzen auf. „Wenn man will, kann man das so sehen“, kommentierte Britta Hainke diese Ergebnisse. Shpresa Aradini holte aber auch im Moment der Enttäuschung ihr Kämpferherz hervor. „Wir geben den Kampf um die Tabellenspitze nicht auf“, sagte die 29-Jährige. Nach zwei ligafreien Wochenenden und dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München II (10. Dezember) kann der FSV seine Ambitionen dem Heimpublikum am Sonntag, 17. Dezember, unter Beweis stellen. Zum Hinrundenfinale kommt mit dem Tabellenzweiten Hamburger SV dann ein weiteres Spitzenteam der 2. Frauen-Bundesliga in die Tönnies-Arena.

(Spielbericht aktualisiert am Sonntag, 19. November um 16:45 Uhr)

FSV Gütersloh: Rolle – Baum, Schmidt, Wahle, Deppe – Bultmann (74. Kappmeier), Tellenbröker – Schröder (85. Strothmann), Aradini, Leubner (85. Baumgärtel) – Stojan (74. Hamdi).
Im Aufgebot: Blome (Tw).

SC Sand: Busse – Kuru (80. Walaschewski), Bohnen, Gaugigl (80. Schraer), Griß – Bantle – Takizawa, Evels (69. Zuniga) – Kreil (80. Mosher), Matuschewski, Fischer (75. Loving).
Im Aufgebot: Thoma, Scheerder (Tw).

Schiedsrichterin: Anke Hölscher (Ihlow/Niedersachsen).
Gelbe Karten: Deppe – Kreil, Evels.

Zuschauer: 150.

Ecken: 5:4 (2:2); Chancen: 1:8 (1:2).

Tore: 0:1 (9.) Fischer, 0:2 (65.) Fischer, 0:3 (68.) Gaugigl, 0:4 (73.) Takizawa.

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#6
  • 3. März 2024
FSV Gütersloh feiert emotionalen Last-Minute-Triumph

Ein Wechselbad der Gefühle mit Happyend – in diese emotionale Achterbahn nahm der FSV Gütersloh seine Anhänger im ersten Heimspiel der Zweitliga-Rückrunde mit. Nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit und einem 0:1-Pausenrückstand erzielte Marie Schröder in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit der letzten Aktion des Spiels den 2:1-Siegtreffer über den SV 67 Weinberg. „Dass wir das geschafft haben, ist wertvoller als wenn wir das Spiel 3:0 gewonnen hätten“, sagte Cheftrainerin Britta Hainke zu der mentalen Willensleistung ihres Teams. Wichtig war der erste „Dreier“ nach sechs sieglosen Spielen auch für die Tabelle. Der FSV verbesserte sich um einen Platz auf Rang sieben und vergrößerte den Vorsprung vor dem nun vom SV 67 Weinberg belegten ersten Abstiegsplatz auf sieben Zähler. Und weil die Tabellenspitze am 15. Spieltag noch enger zusammenrückte, verringerte sich der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz von sieben auf fünf Punkte. „Mir sind viele Steine vom Herzen gefallen“, gestand unsere Cheftrainerin.

Zur Pause hatte es in der Tönnies-Arena eher nach Abstiegsgefahr gerochen. „Die Leistung war so abgrundtief schlecht, dass man davon ausgehen musste, dass wir dieses Spiel verlieren.“ Britta Hainke hatte keine Erklärung dafür, warum der FSV Gütersloh in der ersten Halbzeit ohne Struktur, ohne Ideen und und fast lethargisch agierte. Völlig zurecht lag das Team, in dem Leandra Kammernann ihr Zweitligadebüt feierte, mit 0:1 zurück. In der 43. Minute hatte die Rechtsverteidigern im Verbund mit Innenverteidigerin Nele Schmidt einen Weinberger Konter nicht entscheidend unterbinden können. Letztlich verwertete Anna Hofrichter ein Zuspiel der starken Maren Haberäcker. Gegen die mit kompakter Robustheit im 4-5-1 agierenden Gäste aus Oberfranken fand der FSV kein Mittel, um Torgefahr zu entwickeln. Einzige kleine Ausnahme war ein problemlos haltbarer Kopfball von Shpresa Aradini nach einer Kammermann-Flanke (45.). Auf der Gegenseite gerieten die Gütersloherinnen dreimal nach dem gleichen Muster in echte Bredouille (7., 13., 40.). Jeweils kam Solveig Schlitter nach einer Freistoß-Hereingabe aus dem Mittelfeld in beste Schussposition, ohne das Tor zu treffen oder FSV-Keeperin Sarah Rolle überwinden zu können.

Unser Trainerteam reagierte auf zweifache Weise. „Wir sind beide laut geworden“, berichtete Britta Hainke aus der Pausenkabine, wo Klartext geredet wurde: „So kann man kein Spiel gewinnen, selbst nicht in der Regionalliga.“ Und in Abstimmung mit Sammy Messalkhi nahm Hainke einen Dreifachwechsel vor: Hedda Wahle und Linda Preuß kamen ins Mittelfeld, und als Sturmspitze lief Katharina Rädeker zu ihrem ersten Zweitligaspiel auf, während Leandra Kammermann, Lena Strohtmann und Jacqueline Baumgärtel raus mussten. Tatsächlich aber wirkte mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit das gesamte Team, für das nun Finja Kappmeier rechts und Emilia Deppe links verteidigte, wie ausgewechselt. Und als Hedda Wahle in der 51. Minute mit einem ihrer typischen, ungefährlich ausschauenden Schüsse aus 18 Metern das 1:1 erzielte, wurde das Offensivspiel noch etwas entfesselter und mutiger. Shpresa Aradini traf nach einem schönen Zuspiel von Paula Reimann in der 56. Minute die richtige Entscheidung und wagte einen Heber über SVW-Keeperin Sandra Klug, verzog aber leicht mit links. Zwei Minuten später probierte sie es nach einer Schröder-Flanke mit einer artistischen Direktabnahme vom Elfmeterpunkt aus, aber der Ball flog über das Weinberger Tor.

Das Spiel egalisierte sich phasenweise wieder, doch mit der Einwechslung von Lilly Stojan und Melanie Schuster in der 77. Minute spielte das Trainerteam zwei weitere Trumpfkarten aus, von denen eine in der Nachspielzeit stach. Schuster, neuneinhalb Monate nach ihrem Achillessehnenriss erstmals wieder auf dem Zweitligaparkett, fing einen Weinberger Vorstoß im Mittelfeld ab und spielte einen genialen Diagonalball in den halbrechten Raum. Marie Schröder erlief ihn und überkurvte die entgegenkommende Torhüterin. Alle erwarteten den erlösenden Schuss ins verwaiste Tor, doch Schröder driftete weiter nach links und ließ sich durch zwei Gegenspielerinnen bedrängen. Schlussendlich bugsierte sie das Leder aber doch noch mit links flach an einem Abwehrbein vorbei ins lange Ecke. Der Rest war Jubel auf der Tribüne und auf dem Feld. „Mädels, wir sind wieder da“, jubelte Sammy Messalkhi im Mannschaftskreis und fasste die Partie emotional zusammen: „Spiel gedreht, Last-Minute-Tor gemacht und gewonnen – geiler geht nicht.“

Die nächste Partie bestreitet der FSV Gütersloh am Sonntag, 10. März (11 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim II. Der Tabellenvorletzte kassierte am 15. Spieltag eine 0:1-Niederlage beim FC Bayern München II.

FSV Gütersloh: Rolle – Kammermann (46. Wahle), Schmidt, Reimann (77. Schuster), Kappmeier (77. Stojan) – Tellenbröker, Deppe – Schröder, Aradini, Baumgärtel (46. Preuß) – Strothmann (46. Rädeker). Im Aufgebot: Bultmann, Blome (Tw).

SV 67 Weinberg: Klug – Arnold, A. Grimm, Hofmann, Kömm – Schlitter (85. Istrefaj), Wiesinger Ganßer, Hofrichter – Haberäcker – Wich (90. Mendt). Im Aufgebot: M. Grimm, Hasenfuß, Glaser (Tw).

Schiedsrichterin: Sarah Willms (Oldenburg). Gelbe Karten: Deppe, Stojan.
Zuschauer: 160
Chancen: 5:4 (1:4); Ecken: 4:1 (1:1).
Tore: 0:1 (43.) Hofrichter, 1:1 (50.) Wahle, 2:1 (90.+2) Schröder.

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#7
17. März 2024

FSV Gütersloh feiert mit 5:1 gegen VfL Wolfsburg II den dritten Sieg in Folge

Mit dem zweithöchsten Saisonerfolg hat der FSV Gütersloh seine Siegesserie in der 2. Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Das Team von Britta Hainke und Sammy Messalkhi schoss den Tabellenvorletzten VfL Wolfsburg II, gegen den es im Hinspiel nur 1:1 geheißen hatte, mit 5:1 aus der Tönnies-Arena. Nach dem 2:1 über den SV Weinberg und dem 2:0 beim Schlusslicht TSG Hoffenheim II war dies im dritten Spiel hintereinander gegen einen Abstiegskandidaten der dritte „Dreier“ in Folge. Mit nun 29 Zählern kletterte der FSV um einen Platz auf Rang sechs. Der Rückstand auf die vom Hamburger SV (34) und vom SV Meppen (33) belegten Aufstiegsplätze blieb konstant. „Auf dieser Leistung können wir aufbauen“, sagten die Coaches und blicken nun gespannt auf die beiden nächsten Spiele gegen die mit 32 Punkten auf den Plätzen vier und drei lauernden Konkurrenten Turbine Potsdam und SG Andernach.

Gegen die kaum noch zu rettenden Wölfinnen musste Cheftrainerin Hainke auf die gelbgesperrte Nele Schmidt sowie die zum U17-Nationalteam abgestellte Merle Hokamp verzichten. Die Innenverteidigung bildeten deswegen Melanie Schuster und Ronja Leubner. Neu in die Anfangself kam auch Lea Bultmann – aber nicht wie üblich in einer defensiven Rolle, sondern auf der Position zehn mit der Lizenz zur Offensive. Linda Preuß und Hedda Wahle rotierten dafür zunächst auf die Bank.

Dort stellte Shpresa Aradini auch die gerahmte Fotokollage ab, mit der ihr Geschäftsführer Michael Horstkötter unter dem Applaus der knapp zweihundert Zuschauer vor dem Anpfiff zum 250. Pflichtspiel gratulierte, das die 29-Jährige zwei Wochen zuvor gegen Weinberg bestritten hatte. „Ich war total überrascht, als ich aufgerufen wurde und dachte: Wollen die mich jetzt verabschieden?“, sagte Aradini, nachdem sie mit Tränen in den Augen den tatsächlichen Grund realisiert hatte. Seit 2011 spielt die Angreiferin aus Wadersloh ununterbrochen für den FSV Gütersloh. Neben 12 Bundesliga- und 24 DFB-Pokalspielen stehen für sie inzwischen 216 Einsätze in der 2. Liga zu Buche, in denen sie 73 Tore erzielte. „Und immer war sie ein Vorbild, was Leistung, Ehrgeiz und Charakter angeht“, huldigte ihr Stadionsprecherin Theresa Supe. Die Spielerin bedankte sich: „Das ist eine Wertschätzung, die mir sehr viel bedeutet.“

Zwar hatte Shpresa Aradini in den 90 Minuten gegen Wolfsburg zwei Chancen, aber sie konnte das Toreschießen diesmal getrost den Mitspielerinnen überlassen. Marie Schröder eröffnete den Reigen bereits in der 7. Minute mit dem 1:0. Bei ihrem aus 20 Metern erzielten vierten Saisontreffer profitierte sie davon, dass Lea Bultmann nach einem Rückpass so energisch nachsetzte, dass VfL-Torhüterin Kiara Beck den Ball nicht sauber klären konnte. In einem anfangs etwas zerfahrenen Spiel setzte der FSV immer wieder mit beherzten Balleroberungen und guten Bällen hinter die Kette die Akzente. „Ihr habt denen sofort den Stecker gezogen“, lobte Trainer Sammy Messalkhi den Auftritt seiner Mädels. Die mussten zwar einen Latten-Freistoß von Anastasia Harting überstehen (12.), wurden für ihr temporeiches Offensivspiel aber mit einem Doppelschlag in der 28. und 29. Minute belohnt. Erst war Maren Telllenbröker (5. Saisontreffer) in Abstaubermanier zur Stelle, als Kiara Beck einen Schuss der starken Finja Kappmeier nicht festhalten konnte. Dann bejubelte Lea Bultmann nach einem Zuspiel von Linksverteidigerin Emilia Deppe ihr zweites Zweitligator. Weil bei den „Wölfinnen“ die schnelle Sury Lamontana Charon nicht die gleiche Effektivität an den Tag legte, sondern knapp am Winkel vorbei schoss (36.), gingen die Gütersloherinnen mit einem beruhigenden 3:0-Vorsprung in die Pause.

Rasch nach Wiederanpfiff machte sich die Entscheidung der Trainer bezahlt, die als Außenverteidigerin in die Saison gestartete Celina Baum wie schon in Hoffenheim als Sturmspitze aufzustellen. Die 22-Jährige, deren letztes Tor vom 18. September 2022 datierte, erhöhte in der 48. Minute nach einer Ecke auf 4:0. Einen Schreckmoment musste der FSV-Anhang in der 57. Minute verkraften, als Paula Reimann den Ball nach einer Flanke aufs Tor köpfte, dabei aber von der daneben greifenden Wolfsburger Keeperin mit den Händen wuchtig an der Stirn getroffen wurde. Reimann musste lange behandelt und dann ausgewechselt werden. Warum es keinen Elfmeter gab, bleibt das Geheimnis von Schiedsrichterin Nora Dieckmann. In der 70. Minute konnte die Unparteiische aber gar nicht anders, als auf den Punkt zu zeigen. Rechtsverteidigerin Finja Kappmeier war im Strafraum bis zur Grundlinie vorgedrungen, setzte sich hier gegen Lisa Beyer durch und wurde von der VfL-Spielerin zu Boden gerissen. Die eingewechselte Hedda Wahle verwandelte den Strafstoß nervenstark nach unten rechts zum 5:0 und erhöhte ihr saisonales Torkonto damit auf die Zahl fünf.

„Wir hätten sogar noch das sechste oder siebte machen können“, sagte Britta Hainke angesichts der vielen weiteren Torchancen. Es blieb aber dabei, dass das Hinspiel-6:0 gegen Hoffenheim der höchste Saisonsieg ist. Stattdessen musste FSV-Torhüterin Sarah Rolle, die zuvor zweimal Wolfsburger Top-Chancen glänzend vereitelt hatte (74., 82.) in der Nachspielzeit noch den Gegentreffer zum 5:1 hinnehmen. Kleiner Fun Fact am Rande: Britta Hainke ersparte das eine kleine Einzahlung in die Mannschaftskasse, die – wie sie verriet – nur bei Siegen ab fünf Toren Unterschied fällig ist.

FSV Gütersloh: Rolle – Kappmeier, Leubner (75. Preuß), Schuster, Deppe (65. Wahle) – Reimann (61. Stojan) – Tellenbröker, Bultmann, Aradini – Schröder (75. Rädeker), Baum (75. Baumgärtel). Im Aufgebot: Strothmann, Kammermann, Blome (Tw).

VfL Wolfsburg II: Beck – Libske, Wöhrn, Beyer, Brinkmann (46. Haase) – Harting (78. Arouna) – Eder, Jonietz, Schaller, Lamontana (90. Müller) – Sergeeva (85. Drews). Im Aufgebot: Reimann (Tw).

Schiedsrichterin: Nora Dieckmann (Jena); Gelbe Karten: Lamontana Charon, Beyer.

Zuschauer: 200.

Ecken: 5:4 (2:2); Chancen: 10:6 (4:3).

Tore: 1:0 (7.) Schröder, 2:0 (28.) Tellenbröker, 3:0 (29.) Bultmann, 4:0 (48.) Baum, 5:0 (70.) Wahle (FE), 5:1 (90.+1) Arouna.

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#8
4:1 in Gütersloh: SG 99 springt nach dem siebten Sieg in Serie an die Spitze der 2. Bundesliga
1. April 2024 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

Jetzt sind die Andernacherinnen ganz oben angekommen. Mit dem souverän herausgespielten und hochverdienten 4:1 (1:1)-Auswärtssieg beim FSV Gütersloh haben sich die SG 99-Frauen am 19. Spieltag an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga gesetzt. Beim siebten Punktspielsieg in Folge bewies das Team von Trainer Florian Stein nicht nur spielerische Klasse und kämpferische Leidenschaft, sondern auch Comeback-Qualitäten nach einem „herben Rückschlag“ (Stein) kurz vor der Halbzeitpause.

Gleich mit der ersten Chance waren die Andernacherinnen vor 127 Zuschauen in der Tönnies-Arena zu Rheda-Wiedenbrück in Führung gegangen. Kathrin Schermuly flankte den Ball an den zweiten Pfosten, dort legte Alina Wagner auf, und Carolin Schraa hatte keine Mühe, ihren achten Saisontreffer zur Andernacher 1:0-Führung zu erzielen. In der Folge versäumten es die Gäste, die durch hohes Anlaufen immer wieder zu Balleroberungen kamen, ihren Vorsprung frühzeitig auszubauen. Julia Schermuly (5.), Vanessa Zilligen per Freistoßkracher (30.), und Kathrin Schermuly aus kurzer Distanz, aber spitzem Winkel (37.) brachten den Ball nicht an FSV-Keeperin Sarah Rolle vorbei. Die Gastgeberinnen vom Frauensportverein, der sich anders als die SG aus Andernach für die Erstklassigkeit beworben hat, blieben im ersten Durchgang ohne herausgespielte Torchance – und gingen doch mit Gleichstand in die Pause.

Bedanken durften sie sich bei Schiedsrichterin Paula Mayer, die kurz vor der Halbzeit zur Überraschung aller auf den Elfmeterpunkt zeigte, nachdem Leonie Stöhr beim Klärungsversuch den Ball auf die Nase ihrer Gegenspielerin Shpresa Aradini geschossen hatte. Schiri Mayer hatte Stöhrs Fuß im Gesicht der Gegenspielerin gesehen und zeigte der Andernacherin ebenso die Gelbe Karte wie ihrem Trainer, der vehement gegen die Entscheidung protestierte: „Der Elfer war völlig aus der Luft gegriffen.“ Paula Reimann war’s egal, sie schoss den Ball unhaltbar ins linke Eck zum 1:1. „In unserer Kabine war die Hölle los“, beschrieb Florian Stein die Stimmung in der Pause, weshalb er seine Schützlinge vor dem Wiederanpfiff noch einmal auf dem Rasen zum Einstimmungs-Kreis versammelte. „Ich habe gesagt, sie sollten nun die Leistung der ersten Halbzeit bestätigen“, berichtete Stein. Die Reaktion der Mannschaft: „Jetzt fressen wir sie auf!“

Gesagt, getan. Alina Wagner, die sich in ihrer Offensivrolle auf der linken Außenbahn von Minute zu Minute wohler fühlte, scheiterte mit dem ersten Schuss der zweiten Halbzeit noch an einem Abwehrbein auf der Torlinie (obwohl sie selbst versicherte, der Ball sei schon hinter der Linie gewesen), eine Minute später servierte sie einen präzisen Diagonalpass auf Julia Schermuly, die ins lange Eck zum 2:1 traf (49.). Und diesmal gaben sich die Bäckermädchen nicht mit einem schnellen Tor zufrieden. Drei Minuten später vollendete Wagner eine Kombination über Stöhr und Julia Schermuly zum 3:1 (51.), und in der 66. Minute sorgte Vanessa Zilligen nach Wagners Rückpass für das vierte Andernacher Tor.

Mit dem 1:4 war der Widerstand der Gastgeberinnen endgültig gebrochen. Erst in der Nachspielzeit visierte Maren Tellenbroker aus größerer Entfernung zum ersten Mal aus dem Spiel das Andernacher Tor an, zielte jedoch ebenso zu hoch wie wenig später Lea Bultmann mit ihrem Kopfball. „Vor allem auf unsere zweite Halbzeit bin ich extrem stolz“, freute sich Stein. „Das war eine Machtdemonstration. Auch Güterslohs Trainerin Britta Hainke hat bestätigt, dass unser Sieg auch in der Höhe verdient war.“ Ein Sonderlob zollte der Coach Alina Wagner, die an allen vier Toren beteiligt war:. „Alina gefällt uns in der offensiven Rolle immer besser, sie bringt eine unheimliche Dynamik mit.“ Doch Komplimente gebührten der gesamten Mannschaft, die sich nun wegen der anstehenden Länderspielpause zwei Wochen lang an der Tabellenspitze sonnen darf. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen Eintracht Frankfurt II am Sonntag, 14. April, um 14 Uhr auf dem Stadion-Rasenplatz.

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#9
2:1-Heimsieg über Ingolstadt kommt FSV-Trainerin Britta Hainke teuer zu stehen

Als Cheftrainerin Britta Hainke nach dem Schlusspfiff im Mannschaftskreis jede ihrer Spielerinnen abklatschte, zog sogar ein leichtes Schneegestöber über die Tönnies-Arena. Wenig später schien wieder die Sonne. „Ähnlich war unser Spiel“, beschrieb Verteidigerin Nele Schmidt den Verlauf dieser April-Partie, in der die Schönwetterphasen beim FSV Gütersloh deutlich überwogen. Mit einem verdienten 2:1-Sieg über den FC Ingolstadt stockten die Rot-Weißen ihr Punktekonto in der 2. Frauen-Bundesliga um drei weitere Zähler auf und untermauerten damit als Tabellensiebter ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte. Und weil mit dem Erfolg gleichzeitig zwei Kriterien des intern für die letzten Saisonspiele verabredeten „Belohnungskatalogs“ erfüllt wurden, musste Hainke doppelt liefern: Zum einen den für jeden Sieg versprochenen trainingsfreien Montag, zum anderen 20 Euro in die Mannschaftskasse für das Erreichen der 40-Tore-Marke. „Eigentlich haben wir diese Challenges nicht nötig, weil die Motivation ohnehin hoch ist, aber wir freuen uns natürlich“, sagte Nele Schmidt.

Die 23-Jährige war eine der etablierten Kräfte, die bei Spielbeginn auf der Bank hatten Platz nehmen müssen. Auch Melanie Schuster, Marie Schröder und Linda Preuß saßen wie eine Woche zuvor beim 2:1-Sieg in Mönchengladbach dort, wo sich mit Finja Kappmeier und Lena Strothmann zudem zwei weitere Spielerinnen mit früherem Stammspielerstatus wiederfanden. „Wir haben lange über die Aufstellung geredet“, berichtete Britta Hainke von einem intensiven Austausch mit ihrem Kollegen Sammy Messalkhi. Die Devise für die Endphase der Saison laute: „Wir stellen nach Trainingsleistung auf, vergangene Spiele zählen weniger.“

Das personelle Konzept schien aufzugehen, denn in der ersten halben Stunde dominierte der FSV die Partie klar und erstürmte sich gute Tormöglichkeiten. Lea Bultmann, die den Ball am Elfmeterpunkt nach einem hohen Zuspiel von Emilia Deppe nicht richtig traf (8.), und Maren Tellenbröker (33.), die nach einer Ecke von Paula Reimann aus kurzer Distanz über die Latte köpfte, hatten sogar Hochkaräter. Paula Reimann (9.) und Shpresa Aradini (12.) konnten Halbchancen nicht verwerten. Als der Gütersloher Elan anschließend etwas nachließ, kamen die zuvor mehrfach ins Abseits gestellten Gäste zu ihrer ersten Möglichkeit: Bei dem Flachschuss von Pija Reiniger in der 39. Minute tauchte FSV-Keeperin Sarah Rolle zwar ab, kam aber nicht an den knapp neben den Pfosten gehenden Ball heran. Und kurz vor der Pause verhinderte Lilly Stojan mit einem erfolgreichen Fußspitzen-Tackling gegen Reiniger in höchster Not einen möglichen Rückstand.

Zur zweiten Halbzeit brachten die FSV-Coaches ihr Bankpotenzial doppelt zur Geltung: Für Lilly Stojan kam Nele Schmidt als Rechtsverteidigerin, und für Jaqueline Baumgärtel stürmte nun Marie Schröder auf dem rechten Flügel. Zwar kam der als Neunter noch um einen zweifelsfreien Klassenerhalt kämpfende FCI in der 54. Minute zu seiner größten Konterchance; die von der starken Katharina Krist in Szene gesetzte Pija Reininger lief frei in den Gütersloher Strafraum, zögerte jedoch zu lange mit dem Abschluss. Aber zunehmend waren wieder die Gastgeberinnen am Drücker. Nachdem Maren Tellenbröker mit einem Kopfball (51.) und Celina Baum (58.) mit der Volleyabnahme einer Schmidt-Flanke gescheitert waren, benötigte der FSV allerdings einen derben Patzer der Ingolstädter Torhüterin, um in der 64. Minute in Führung zu gehen. Paula Reimann hatte aus gut 16 Metern einen im Prinzip ungefährlichen Aufsetzer produziert, doch Anna-Lena Daum ließ den Ball ins Netz kullern.

Ein Sonntagsschuss der türkischen Nationalspielerin Melike Pekel (oder war es doch eine verunglückte Flanke vom rechten Flügel aus?) verhalf den Gästen in der 70. Minute zum 1:1-Ausgleich. Das weckte jedoch den offensiven Kampfgeist unseres Teams, für das nun Melanie Schuster in die Innenverteidigung eingewechselt und Ronja Leubner nach vorne geschoben worden war. Drei Top-Chancen prägten die Schlussviertelstunde. Erst landete ein Schröder-Kopfball knapp neben dem Pfosten (75.), dann wurde ein korrekter Treffer von Celina Baum (77.) wegen einer angeblich regelwidrigen Attacke gegen FCI-Torhüterin Daum von Schiedsrichterin Lara Wolf (Wilhelmshaven) nicht anerkannt. Somit blieb es Marie („Curly“) Schröder vorbehalten, in der 80. Minute per Konter den Siegtreffer zu erzielen. Im Anschluss an die erste und einzige Ingolstädter Ecke übersprintete die 24-Jährige nach einem Zucker-Steilpass von Ronja Leubner die FCI-Abwehrkette und schob den Ball cool aus 12 Metern flach ins lange Eck. Es war ihr fünftes Saisontor. Den einzigen Wermutstropfen im bald darauf folgenden Gütersloher Siegesjubel bildete die Verletzung von Celina Baum. Die Stürmerin war in der 78. Minute mit dem linken Fuß schmerzhaft umgeknickt und musste humpelnd vom Platz geleitet werden.

Wann gewinnt der FSV endlich auch mal wieder gegen einen der Top-Klubs der 2. Liga? „Ich hoffe schon am nächsten Wochenende“, antwortete Marie Schröder und richtete den Blick damit auf die Partie am Sonntag, 28. April, beim sechs Punkte voraus liegenden Tabellendritten SV Meppen.

FSV Gütersloh: Rolle – Stojan (46. Schmidt), Hokamp, Leubner (86. Preuß), Deppe – Tellenbröker, Reimann – Bultmann (73. Schuster) – Baumgärtel (46. Schröder), Baum (78. Pagel), Aradini. Im Aufgebot: Strothmann, Kappmeier, Blome (Tw).

FC Ingolstadt: Daum – Suttner, Ebert, Fritz, Wolski – Stiglmaier, Böhm – Krist (71. Penzkofer), Slipcevic, Pekel (82. Schäfer) – Reininger (76. Vidovic). Im Aufgebot: Vilena Y Scheffler, Zani, Heigl, Maier (Tw).

Schiedsrichterin: Lara Wolf (Wilhelmshaven).

Zuschauer: 205.

Tore: 1:0 (64.) Reimann, 1:1 (70.) Pekel, 2:1 (80.) Schröder.

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