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Die "Google Pixel Frauen-Bundesliga" > Saison 23/24
#20
Über ihre Karrieren, ihre Ziele und ihre prominenten Brüder
Anna-Lena Füllkrug und Juliane Wirtz im Interview: "Da bin ich meinem Bruder ähnlich"

Während Anna-Lena Füllkrug mit Hannover 96 den Zweitliga-Aufstieg anpeilt, geht es für Juliane Wirtz und Werder Bremen in der Bundesliga zuallererst um den Klassenerhalt. Im Interview sprechen sie über ihre Karrieren, die aktuelle Saison und ihre prominenten Brüder.

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Sprechen über ihre Karrieren und die aktuelle Saison: Anna-Lena Füllkrug (re.) und Juliane Wirtz (li.). imago images (2)

Frau Wirtz, Frau Füllkrug, welche Rolle spielt der Sport, der Fußball rund um die Weihnachtstage, wenn die Familie zusammenkommt?

Anna-Lena Füllkrug: Wir sind eine ganz normale Familie, wir haben ganz normale Themen, wir reden nicht nur über Fußball. Ob man's glaubt oder nicht (lacht).

Juliane Wirtz: Der Fußball gehört bei uns dazu, ist natürlich auch mal Thema, wird aber nicht größer gemacht, als er ist. Durch die vielen Geschwister, Nichten und Neffen haben wir viele andere Themen zu besprechen. Und es ist sehr angenehm, Spiele zu spielen, die Zeit miteinander zu genießen, ohne andauernd über den Sport zu philosophieren.

Sie kommen aus sehr sportbegeisterten Familien.

Wirtz: Mein Vater hat Fußball gespielt, meine Mutter hat vielseitig Sport getrieben. Mit ihr haben Flori und ich anfangs noch Handball gespielt, über unsere Geschwister sind wir später zum Fußball gekommen. Von uns zehn Kindern spielen mittlerweile nur noch Flori und ich, die anderen schauen gerne zu (lächelt). Früher haben wir andauernd zusammengespielt, ob im Wohnzimmer oder auf dem Bolzplatz - unser Vater hat uns teilweise trainiert.

Füllkrug: Bei uns stand sportlich tatsächlich von Anfang an der Fußball im Vordergrund. Ich war dauernd mit meinem Bruder auf dem Platz, er war mein Vorbild, ich wollte so sein wie er. Meine Eltern haben zwar versucht, mich zum Tanzen und Turnen zu bewegen - das hat allerdings nicht geklappt... (lacht)

Sie sind stattdessen zur Mittelstürmerin geworden, trafen 2023/24 schon elfmal in fünf Ligapartien.

Füllkrug: Da bin ich meinem Bruder durchaus ähnlich - auch wenn er auf einem ganz anderen Level spielt. Meine Stärken sind sicherlich das Toreschießen, ich kann Bälle festmachen, Zweikämpfe führen und bin keine zarte Spielerin, die einfach mal so umfällt, sondern robust.

Und kopfballstark?

Füllkrug: Tatsächlich ja, ich mache viele Treffer aus der Luft.

Sie, Frau Wirtz, sind auf dem Platz derweil etwas tiefer als Ihr Bruder positioniert.

Wirtz: Das stimmt. Ich mag es gerne, das Spiel vor mir zu haben und von hinten heraus zu gestalten. Flori bringt die Aktionen zu Ende, schießt selbst, gibt den entscheidenden Pass. Ich kümmere mich um die Aktionen davor.

War Ihnen früh klar, dass Sie ein besonderes Talent besitzen?

Wirtz: Zumindest wurde ich früher immer akzeptiert unter all den Jungs - das ist ja nicht immer selbstverständlich. In der Grundschule und mit Flori im Verein habe ich häufig gegen und mit Jungs gespielt. Und die haben wohl gesehen, dass ich ordentlich kicken kann. Ich habe mir jedenfalls nichts gefallen lassen.

Füllkrug: Das erging mir ähnlich. Es gab kein Akzeptanzproblem. Gegen die Jungs habe ich mich durchgesetzt. Es war zu sehen, dass ich am Ball etwas kann.

Genauso wie Ihre Brüder. Frau Wirtz, Florian hat sich in den vergangenen Jahren bei Bayer 04 zu einem Topstar entwickelt. Wie blicken Sie auf seine Entwicklung? Und hat sein sich wandelnder Status irgendetwas verändert?

Wirtz: Er hat sich in jedem Fall extrem entwickelt. Der Kreuzbandriss 2022 war ein Schock für uns, menschlich ist er dadurch aber noch mehr gereift. Und wenn man seinen Körperbau sieht, hat er in dieser Zeit einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Flori liebt es, sich den Herausforderungen zu stellen. Und die konnte er zuletzt sehr gut meistern. Unser Verhältnis hat sich nur positiv entwickelt. Durch meinen Wechsel zu Werder sind wir jetzt zwar weiter voneinander entfernt, sprechen aber sehr oft miteinander. Es ist ein vertrautes Verhältnis. Wenn wir zusammen sind, merken wir nichts von dem Trubel. Er hat ihn auch nie in die Familie getragen.

Wie ist es in der Familie Füllkrug? In den vergangenen Jahren ging es für Ihren Bruder Niclas steil bergauf - von Werder zur Nationalmannschaft und zum BVB.

Füllkrug: Keine Frage, wir sind alle sehr stolz auf ihn. Dass er Talent hat, wussten alle. Durch seine zig Verletzungen wurde Niclas aber oft zurückgeworfen. Jetzt belohnt er sich dafür, dass er nie aufgegeben hat. Dass er oft im Mittelpunkt steht, hat sicher auch mit seiner Position zu tun. Als Stürmer stehst du noch mal anders im Fokus, wirst an den Zahlen gemessen. Dass er so oft trifft, freut mich unheimlich.

Nervt es, dauernd mit dem berühmten Bruder in Verbindung gebracht zu werden?

Wirtz: Nein, das nicht. Er ist sehr bekannt - von daher ist es ein Stück weit menschlich, dass es für viele Leute besonders ist, Flori als Bruder zu haben. Für mich ist er aber einfach mein kleiner Bruder, auf den ich früher aufgepasst habe. Trotzdem gibt es natürlich durchaus auch mal Momente, in denen man denkt: Das muss jetzt gerade nicht sein, dass mein Bruder wieder zum Thema wird.

Sie müssen beide an die Karriere nach der Sportkarriere denken, während bei den Herren Millionengehälter und riesige Transfersummen gezahlt werden. Sorgt das für Unverständnis?

Wirtz: Nein, ehrlich gesagt beschäftige ich mich kaum damit. Ich habe keinen Einfluss darauf. Wenn ein Spieler so viel wert sein soll, dann ist das so. Der Männerfußball ist nun mal ein sehr großer Markt. Manchmal denke ich mir, dass das Geld auch besser verteilt werden könnte - an Menschen, die es eher brauchen.

Der Unterschied zum Fußball der Frauen ist riesig. Im vergangenen Jahr sagten Sie: "Ich muss keine Millionen verdienen. Ich würde mir aber wünschen, dass ich mir, während ich Fußball spiele, keine Sorgen darum machen muss, wie ich meine Ausbildung machen und mein Studium finanzieren kann."

Wirtz: Absolut, und das sehe ich nach wie vor so. Wir Fußballerinnen sollten mehr verdienen. Auch wir spielen professionell Fußball, investieren viel. Wir haben noch nicht diese riesige Aufmerksamkeit, aber man sieht, dass es in den letzten Jahren stark nach oben gegangen ist und die Entwicklung weiter voranschreitet. Die Vereine verstehen inzwischen, dass der Frauenfußball einen hohen Stellenwert haben kann. Es wird weiter investiert. Und das haben wir uns verdient.

In Bremen ist der Platz 11 regelmäßig gut besucht. 2023 fand die inzwischen zweite Partie im Weserstadion statt, beim 1. FC Köln wird Werder 2024 am nächsten Highlight-Spiel beteiligt sein. Wie sieht es in Hannover aus, Frau Füllkrug?

Füllkrug: Darüber brauchen wir eigentlich gar nicht zu reden (lacht). Bei uns in der Regionalliga schauen vielleicht 50 Leute zu, ich finde es aber auch nicht schlimm. Ich durfte schon ein paar Spiele vor einer größeren Kulisse machen und spiele in einer ganz anderen Liga als Juliane, die die laute Unterstützung in der Bundesliga noch mal mehr gebrauchen kann. Da kann man den letzten Sprint oder den letzten Zweikampf noch mal mit einer anderen Energie bestreiten.

Aber das Ziel in Hannover ist der Zweitligaaufstieg, richtig?

Füllkrug: Absolut. Und fußballerisch sehe ich uns dort auch. Vielleicht haben wir nicht das Zeug, um in der 2. Liga oben mitzuspielen. Doch sportlich könnten wir in jedem Fall bestehen. Was das Drumherum betrifft: Hannover braucht bestimmt noch ein bisschen Zeit, um die Gegebenheiten zu verbessern. Wobei ich ganz klar sage: Für mich ist das nicht schlimm. Ich selbst habe noch nie mit dem Fußballspielen Geld verdient, und das werde ich wohl auch nie. Früher habe ich mal darüber nachgedacht. Wolfsburg ist nicht allzu weit weg, spielt aber auf einem ganz anderen Level. Und Bremen hatte zwar mal ein wenig Interesse, damit habe ich mich kurzzeitig beschäftigt. Letztlich fiel allerdings die Entscheidung: Ich werde Lehrerin und spiele leistungsbezogenen Hobbyfußball.

Aktuell steht Hannover auf Platz 2 der Regionalliga Nord, hat den Aufstieg in Reichweite. Allerdings wird die Saison erst Mitte März fortgesetzt. Kann das Ihr Team aus dem Tritt bringen?

Füllkrug: Es ist schon eine ziemlich lange Pause. Unser letztes Spiel hatten wir Mitte November. Zum Glück trainieren wir durch, machen keine große Pause. Wir haben in den nächsten Monaten außerdem einige Freundschaftsspiele - so sollten wir in der Lage sein, den Rhythmus beizubehalten und im Flow zu bleiben.

Sie, Frau Wirtz, sind im Sommer von Bayer 04 zu Werder gewechselt. Ihr Bruder Florian sagte kürzlich, er freue sich für Sie, dass Sie "wieder glücklicher" seien, "wieder Spaß am Fußballspielen" hätten. Würden Sie das so unterschreiben?

Wirtz: Das kann man schon so sagen. Ich bin jetzt wieder glücklicher. Bei Bayer hatte ich kein einfaches letztes Jahr. Wenn man den Fußball liebt, möchte man immer spielen. Und wenn man das nicht kann aufgrund verschiedener Faktoren, dann ist man nun mal unzufriedener. Deshalb bin ich froh, dass ich bei Werder wieder spielen darf, wieder mehr Selbstbewusstsein bekomme. Im Verein, im Team und in der Stadt habe ich mich sehr schnell wohlgefühlt.

Sie sind sofort in die Stammelf gerückt.

Wirtz: Und ich war sehr froh, dass es so gekommen ist. Die Trainer schenken mir viel Vertrauen. Allerdings würde ich nicht sagen, dass ich mit meinen Leistungen zufrieden bin. Das geht noch besser. Aber dass nicht alles von heute auf morgen klappt, sondern Zeit braucht, ist auch klar.

Woran denken Sie konkret?

Wirtz: Es sind verschiedene Aspekte. Ich spiele allein auf der Sechs, das ist noch mal etwas anderes. Ich muss meine Mitspielerinnen kennenlernen, muss wissen, wen ich wie anspielen kann, wann mich meine Innenverteidigerinnen anspielen. Das ist ein Prozess. Und individuell kann ich an vielen Dingen arbeiten: Mit Ball möchte ich noch besser werden, gegen den Ball konsequenter in den Zweikämpfen sein.

Bislang sammelte Werder 13 Punkte. Was führt zu dieser bislang stabilen Saison?

Wirtz: Der Kern des Teams ist geblieben. Das tut einer Mannschaft sehr gut. Im Training arbeiten wir hart und haben für jedes Spiel einen klaren Plan. Gegen Teams, die weiter unten stehen, haben wir das Gefühl, dass wir bestehen können. Siege wie gegen Leipzig (5:0, d. Red.) stärken dieses Gefühl. Wir haben das Selbstvertrauen. Und wenn wir gegen Essen nicht noch in der letzten Minute das 1:1 bekommen hätten, stünden wir sogar noch besser da. Klar ist aber auch: Wir brauchen noch einige Punkte, um unsere Ziele zu erreichen.

Apropos: Wofür reicht es mit Ihren Klubs im neuen Jahr?

Füllkrug: Unser Ziel ist der Aufstieg. Den können wir sicherlich schaffen, ob es letztlich reicht und der Verein mitziehen kann, ist eine andere Frage. Das kann ich nicht garantieren. Anders als in den vergangenen fünf Jahren ist mein Gefühl allerdings sehr positiv.

Wirtz: Für uns zählt erst mal der frühzeitige Klassenerhalt. Alles, was darüber hinaus möglich ist, ist ein Bonus.

Und wo landen Ihre Brüder in der Bundesliga?

Füllkrug: Ich sehe Niclas nicht als Meister aus der Saison gehen. Ich denke aber, dass der BVB oben mitspielen wird und hoffe natürlich, dass Niclas weiterhin trifft.

Wirtz: Natürlich würde ich Flori die Meisterschaft gönnen. Leverkusen darf diesen Lauf gerne fortsetzen. Ich weiß aber auch, dass das nicht so einfach laufen wird. Über allem steht für mich, dass er gesund bleibt. Und dass Bayer am Ende mit der Saison zufrieden ist.

Quelle 
Big Grin Ich glaub,ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe,deshalb befassen sich so wenige damit ! Cs10
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RE: Die "Google Pixel Frauen-Bundesliga" > Saison 23/24 - von KLAUS - 28.12.2023 - 16:45

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