thomas-gemmer
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Naja, meine Grosseltern mussten zum Kriegsende aus Poznan (Posen) fliehen ... mit 2 kleinen Kindern im Gepäck (Mutter Bj. 44, Tante Bj.42) sicher kein leichtes Unterfangen. Sie bauten sich in Brandenburg/Havel was Neues auf und waren mit dem System DDR nur bedingt unzufrieden. Sie hatten ihre Verwandschaft im Westen, den sie regelmässig besuchen durften und die auch unsere Grosseltern einmal im Jahr besuchten. Glücklich mit Hitller sind beide Seiten nicht gewesen, obwohl sie ja nun doch in 2 Welten lebten.
Meine Wenigkeit, Baujahr 64, hat die DDR also 25 Jahre lang geniessen dürfen.
Trotz aller auch uns bewussten Einschränkungen empfanden wir das Leben dort eben nicht als Hölle. Und uns wurde eben nicht jene Erbschuld vermittelt, die uns heute wieder mehr und mehr vermittelt wird.
Ja, die Vertreibung... alleine das wäre ein Thema. Bringt uns aber nicht weiter.
Machen wir es kurz-
Poitiv waren:
Kriegsende
Ende der Diktatur und des Nationalsozialismus
Beginn der Demokratie und den daraus folgenden positiven Errungenschaften
Neustart der Deutschen in Europa
Wirtschaftswunder-Start
Negativ waren:
zerbombte Städte
Millionen Tote
Reparationsleistungen
aus der NS-Zeit resultierende Schuld
Besatzungszeit
Kein Friedensvertrag
geteiltes Deutschland
Beginn des kalten Krieges
ausgeblutetes Deutschland (geraubte Kunst, etc.)
Verbleib der alten Nazis in Politik und Wirtschaft
Sicher habe ich noch das eine oder andere vergessen. Und obwohl die negativen Stichworte überwiegen, war es für mich eine insgesamt positive Zeitenwende.
thomas-gemmer
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Ich lasse mich zu der Behauptung hinreissen, das selbst Hiroshima und Nagasaki positiv waren.
Denn ohne diesen Schock wäre der kalte Krieg nicht kalt geblieben.
Sehe ich anders. Egal, welche Nachwirkung diese Bomben hatten - die Toten klagen an. Und das Schreckgespenst Atombombe schwebt seitdem über uns - immer wieder, immer neu und doch so bekannt. Diese Technik ist des Teufels - und ich bin nicht gläubig.
thomas-gemmer
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Sicher schwebt die Bedrohung über uns ... aber hätte man 45 nicht gesehen, was die Dinger anrichten, hätte irgendein Verrückter in Washington oder Moskau mit Sicherheit dazu tendiert, die Dinger mal auszuprobieren.
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Es ist wohl richtig das einige durch den Abwurf über Hiroshima und Nagasaki wach wurden und sahen was diese (sorry) Scheißdinger anrichten. Aber es hat nicht verhindert das auch heute noch ein paar Spinner diese Waffe besitzen denen es ohne weiteres zuzutrauen ist das er sie zündet. Als Beispiel kann man auch ruhig hier diesen Diktator von Nordkorea nennen. Gegen diesen Mann ist der Iran gerazu friedlich.
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So bizarr es auch ist, dem plötzlichen Tod hunderttausender Menschen etwas positives abringen zu wollen, gebe ich doch Thomas Gemmer recht. Die USA haben in kürzester Zeit den Krieg beendet und Japan vollkommen gedreht. Wir alle kennen Japan als demilitarisierte Wirtschaftsmacht, die sich vor allem um sich selbst kümmert. Das haben bis 1945 die Nachbarstaaten und die USA ganz anders kennengelernt. Ohne Atombombe hätte der Krieg länger gedauert mit noch mehr Toten. Und wer will darüber spekulieren, wie es 1945 in Europa weitergegangen wäre, hätte Stalin nicht gesehen, was die Gegenseite zur Verfügung hat?
In der Tat bizarr und aus meiner Sicht auch nicht positiv. Die Bombe wurde "probiert" bzw. in Echt getestet. Es war ein Kriegsverbrechen, genauso wie so viele Bombennächte in Dresden, Hamburg, Pforzheim... Aber diese beiden Bomben waren das fürchterlichste, was jemals in einem Krieg verwendet wurde (The Police: "...Oppenheimers deadly toy). Klar waren die Japaner wie die Deutschen keine "Guten". Auch die Japaner haben übelste Greueltaten in Asien begangen. Nicht umsonst sind sie in China und Korea verhaßt. Aber diese brutale Vernichtung Hunderttausender ist mit nichts zu rechtfertigen. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung.
thomas-gemmer
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Ich will diese Bombenabwürfe nicht bagatellisieren oder gar schön reden. Sie gehören zu dem schlimmsten Kriegsverbrechen, die jemals begangen wurde. Aber sie zeigten JEDEM, zu Was diese ja noch recht unausgereiften Teile in der Lage waren. Und ich denke, das diese Bilder selbst dem ärgsten Hardliner klar gemacht haben, das weitere Einsätze dieser Teufelsdinger unentschuldbar und höchstgradig gefährlich wären. " Gleichgewicht des Schreckens" halt.
Preißnbeißer
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Obwohl ich nicht pro-Amerikanisch bin so kann ich mich thomas nur voll anschließen. Hätte Japan noch lange Gegenwehr geleistet wären evtl. noch einige Hundertausende umgekommen. Insofern sind war die Entscheidung nur eine moralische Abwägung. Im Nachhinein kann man natürlich vorzüglich drüber diskutieren.