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DFB Frauen im Umbruch > Saison 24/25

#1
Wink 
Neuer Bundestrainer hat im Tor "zweimal die Nummer 1"
Wück: "Es gibt doch Schlimmeres, als in Wembley sein Debüt zu geben"
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Die Zeit von Horst Hrubesch als Bundestrainer ist vorbei, die Bronzemedaille schon wieder Geschichte. Christian Wück soll die Frauen-Nationalmannschaft auf die EM 2025 in der Schweiz vorbereiten, sieht in der Mannschaft großes Potenzial und will um den Titel mitspielen.

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Kommunikation ist Christian Wück wichtig - "und keine Einbahnstraße". IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Die Freude war ihm anzusehen. "Ich freue mich riesig, dass ich das Vertrauen bekommen habe", sagte Christian Wück  bei seiner Vorstellung als neuer Bundestrainer auf dem DFB-Campus am Freitagmittag: "Es ist für mich eine ganz große Ehre, in Deutschland die Frauen-Nationalmannschaft trainieren zu dürfen. Ich glaube, dass sehr viel Potenzial in dieser Mannschaft steckt."

Wück hat jetzt auch offiziell die Nachfolge von Horst Hrubesch  angetreten. Der heute 73-Jährige hatte das DFB-Team im Oktober vergangenen Jahres interimsweise übernommen, die Qualifikation für Olympia erreicht und mit der Mannschaft bei den Spielen in Frankreich die Bronzemedaille gewonnen.
"Der Grundstein ist gelegt und das Potenzial ist da, um in Zukunft Erfolge zu erreichen", sagt Wück, der am 25. Oktober im Wembley-Stadion seine Premiere als Coach der Frauen-Nationalmannschaft feiern wird. "Es gibt doch Schlimmeres, als in Wembley sein Debüt zu geben", findet der 51-Jährige: "Wir wollen uns mit den Besten messen." Dazu gehört nicht nur Europameister England, sondern auch der letztjährige WM-Halbfinalist Australien, den das deutsche Team am 28. Oktober in Duisburg empfängt.

Wück betont, wie großartig die Mentalität der Spielerinnen sei

Die zwei Monate bis zu den ersten beiden Spielen will Wück nutzen, um Spiele zu besuchen und mit den Bundesliga-Trainern sowie den Nationalspielerinnen zu reden. Kommunikation ist ihm wichtig. "Und keine Einbahnstraße", betont der Ex-Profi: "Die besten Trainer waren diejenigen, die immer ehrlich zu mir waren."

Wück will über viel Kommunikation beidseitiges Vertrauen aufbauen. Seine neue Mannschaft redet er jetzt schon stark, betont mehrfach, wieviel Potenzial er in der Mannschaft sehe und wie großartig die Mentalität der Spielerinnen sei. "Wir wollen bei der EM nächstes Jahr um den Titel mitspielen", sagt der Bundestrainer, der schon sondiert hat, welche Spielerinnen ihm für dieses Vorhaben zur Verfügung stehen.

Mit Kathrin Hendrich  (32), Marina Hegering  (34), Torhüterin Ann-Katrin Berger  (33) und Alexandra Popp  (33) standen vier Spielerinnen im Olympia-Kader, die schon ein reiferes Fußballerinnen-Alter erreicht haben. "Ich weiß, wo bei den Spielerinnen die Tendenz hingeht", sagt Wück - ohne Näheres zu verraten.

Zitat:Ann-Katrin hat wesentlichen Anteil am Gewinn der Bronzemedaille, aber Merle ist genauso eine Nummer 1.
Christian Wück

Ebenfalls nicht verraten will der Bundestrainer, wer zukünftig im Tor stehen wird. Sein Vorgänger hatte kurz vor dem olympischen Turnier die Wolfsburgerin Merle Frohms  zur Nummer 2 degradiert und Ann-Katrin Berger  zur Nummer 1 befördert.

Wück sagt nun: "Für mich gibt es zweimal die Nummer 1. Ann-Katrin hat wesentlichen Anteil am Gewinn der Bronzemedaille, aber Merle ist genauso eine Nummer 1. Ich werde mit beiden Torhüterinnen reden, dann sehen wir, wie es weitergeht. Wichtig ist, dass die Leistungen im Verein stimmen."
Wück, dessen Vertrag bis Ende 2026 läuft, ist gut vorbereitet, war auch bei den Olympischen Spielen in Frankreich vor Ort. "Ich habe seit Januar viele Spiele und Videos gesehen und konnte mich einarbeiten", erzählt der ehemalige Offensivakteur, der mit der männlichen U-17-Nationalmannschaft im vergangenen Jahr die Europa- und Weltmeisterschaft gewann. "Christian ist ein erfolgreicher Trainer", betont DFB-Direktorin Nia Künzer. Das soll sich bei der Frauen-Nationalmannschaft fortsetzen.

Gunnar Meggers

Quelle 
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#2
Paukenschlag bei den DFB-Frauen: Merle Frohms tritt aus Nationalmannschaft zurück

Von Simon Zimmermann  | Sep 3, 2024

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Merle Frohms / Catherine Steenkeste/GettyImages

Mit erst 29 Jahren und nach 52 A-Länderspielen hat Merle Frohms ihren Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft verkündet. Am Montagvormittag gab die Nummer eins des VfL Wolfsburg offiziell bekannt, dass sie künftig nicht mehr für die DFB-Frauen  zwischen den Pfosten stehen wird.

Ein Schritt der ziemlich überraschend kommt. In einem Statement begründet Frohms die drastische Maßnahme vor allem mit der enormen Belastung. Neben den Einsätzen für die Wölfinnen in der Bundesliga, Pokal und Champions League sorgten die DFB-Spiele dafür, dass kaum Zeit für die Familie blieb.

Offen ist dagegen, ob bzw. welche Rolle ihre Degradierung zur Nummer zwei bei Olympia in Paris gespielt haben könnte. Die langjährige Stammkeeperin wurde beim Turnier von Ann-Katrin Berger abgelöst, die schließlich im Spiel um Bronze zur großen Heldin wurde und auch unter dem neuen Bundestrainer Christian Wück gute Chancen auf die Nummer-eins-Rolle haben dürfte.
Über die sozialen Kanäle des VfL äußerte sich Frohms mit einem Statement zu ihrem Rücktritt:

"Bereits seit der WM im letzten Jahr ist die Entscheidung gereift, dass das Olympia-Turnier in Paris mein letztes in der Nationalmannschaft sein wird. Ich blicke auf sechs erlebnisreiche und unvergessliche Jahre mit zahlreichen Höhen und Tiefen zurück. Mein Land bei zwei großen Turnieren als Nummer eins vertreten zu haben, war mir eine Ehre, aber auch körperlich und mental sehr fordernd. Nun richte ich den Blick nach vorne und freue ich mich darauf, nach intensiven Jahren mit sportlicher Doppelbelastung wieder mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben. Auf dem Platz werde ich mich künftig mit ganzer Kraft und vollem Fokus dem VfL Wolfsburg widmen. Der deutschen Nationalmannschaft und Bundestrainer Christian Wück wünsche ich alles erdenklich Gute und maximalen Erfolg bei den nächsten Turnieren."

Quelle 


"Hätte sehr gerne mit Merle gearbeitet": Bundestrainer Wück über den Frohms-Rücktritt

Merle Frohms verkündete überraschend ihren Rücktritt aus der deutschen Frauennationalmannschaft. Bundestrainer Christian Wück und Sportdirektorin Nia Künzer bedauern diese Entscheidung.

Von Carmen Stadelmann  | Sep 3, 2024

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Merle Frohms wird den Dress des DFB in Zukunft nicht mehr tragen. / Severin Aichbauer/GettyImages

Merle Frohms tritt mit sofortiger Wirkung aus der deutschen Frauennationalmannschaft zurück : Diese Nachricht schockierte am Dienstagvormittag die Fans der DFB-Frauen. Die Entscheidung, die Nationalmannschaft zu verlassen, sei schon seit der Weltmeisterschaft 2023 in ihr gereift. Dort stand Frohms noch als klare Nummer eins zwischen den Pfosten. Unter Horst Hrubesch änderte sich das und der Zweikampf mit Ann-Katrin Berger um den Startelfplatz wurde eröffnet. Letztendlich entschied sich Hrubesch bei den Olympischen Spielen dann für Berger.

Bei den DFB-Frauen  steht nun ein Umbruch an: Christian Wück übernimmt das Amt des Bundestrainers und machte in seiner ersten Pressekonferenz seinen Standpunkt zur Torhüterinnen-Diskussion klar: "Für mich gibt es zweimal eine Nummer eins in unserem Team. Merle Frohms ist für mich genauso eine Nummer eins."

Die Entscheidung zwischen Frohms und Berger nahm die Torhüterin der Wölfinnen dem neuen Bundestrainer jetzt ab. Die langjährige Stammtorhüterin hat sich bewusst und wohl unabhängig von ihrem aktuellen Stand bei den DFB-Frauen für den Rücktritt entschieden und werde sich nun "ausschließlich dem VfL Wolfsburg  widmen".

Frohms hätte unter Wück "eine wichtige Rolle" gespielt

"Ich hätte sehr gerne mit Merle gearbeitet und habe ihr das auch in einem persönlichen Gespräch deutlich gemacht", erklärt Christian Wück in einer Pressemitteilung des DFB. Die Entscheidung von Frohms sei natürlich zu respektieren. Diese freue sich nach der mentalen und körperlich sehr fordernden Zeit auf weniger Belastung und mehr Momente mit der Familie. "Merle ist eine herausragende Torhüterin, die in unseren Planungen eine wichtige Rolle gespielt hätte", so Wück weiter.

Auch die DFB-Sportdirektorin Nia Künzer bedauere die Entscheidung von Frohms."Es ist wirklich schade, dass ihr Weg in der Nationalmannschaft zu Ende geht, wir wären ihn gerne mit ihr weitergegangen", betont Künzer. Den Entschluss respektieren die Verantwortlichen des DFB, "auch wenn das nicht einfach" sei. "Sie war immer ein wichtiger Teil unserer Mannschaft, ein sicherer Rückhalt und eine absolute Leistungsträgerin", sagt Künzer. Die scheidende Torfrau habe bei mehreren großen Spielen und Turnieren wie der Europameisterschaft 2022 "nachhaltigen" Anteil an den Erfolgen der Nationalelf gehabt.

Im Oktober 2018 gab Merle Frohms ihr Debüt in der deutschen Frauennationalmannschaft. Es folgten 52 A-Länderspiele und der Kampf bis hin zur lange unangefochtenen Stammtorhüterin. In den sechs Jahren war Frohms maßgeblich für den Erfolg der DFB-Frauen verantwortlich. Am schillerndsten war dabei natürlich der Gewinn des Vize-Europameistertitels 2022 in England. "Mein Land bei zwei großen Turnieren als Nummer eins vertreten zu haben, war mir eine Ehre", so Frohms. Doch die Doppelbelastung brachte die Torfrau an ihre Grenzen. Nun zieht sich Merle Frohms aus der deutschen Nationalelf zurück und hinterlässt dabei nicht gerade kleine Fußstapfen, in die andere nun treten müssen.

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#3
Marina Hegering beendet Karriere in der Nationalmannschaft

Nach Merle Frohms hat mit Marina Hegering die zweite Spielerin des VfL Wolfsburg ihre Karriere in der deutschen Nationalmannschaft für beendet erklärt. Für die 34-Jährige ist nach 42 Länderspielen Schluss im DFB-Team.

Von Simon Zimmermann  | Sep 13, 2024

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Marina Hegering / Daniela Porcelli/ISI Photos/GettyImages

42 A-Länderspiele hat Marina Hegering für Deutschland  absolviert. Für die Abwehrspielerin des VfL Wolfsburg hätten es deutlich mehr sein können, hätte ihr Körper nicht immer wieder gestreikt. Zahlreiche Verletzungen verhinderten mehr Einsätze für Deutschland.

Die Innenverteidigerin hat nun am Freitag das Ende ihrer DFB-Karriere verkündet. Hegering wurde mit Deutschland 2022 Vize-Europameister und holte im Sommer Bronze bei Olympia in Paris. Unter Bundestrainer Horst Hrubesch war die Wolfsburgerin stets gesetzt. Nachfolger Christian Wück muss künftig ohne Hegering planen.

"Eine kleine Nachricht und ein paar Gedanken heute meinerseits", begann Hegering ihr Statement auf Social Media. "Ich darf euch heute verkünden, dass meine Zeit für die Nationalmannschaft zu spielen zu Ende geht. Ich habe 42 Spiele bestreiten dürfen und wenn mir das jemand vor zehn Jahren gesagt hätte - ich hätte diese Person für bekloppt gehalten."

"Ich darf mich aber tatsächlich Nationalspielerin nennen und das erfüllt mich mit purer Glückseligkeit und Stolz. Sehr viele Menschen haben großen Anteil daran gehabt, dass ich diese Zeit erleben durfte und sind diesen Weg teilweise mit mir zusammen gegangen oder gehen ihn immer noch mit. Ich bin euch zutiefst dankbar!", schreibt sie weiter.

"Jetzt fühlt sich dieser Schritt absolut stimmig und richtig für mich an. Und deshalb wünsche ich meinen Mädels auf diesem Wege eine tolle Vorbereitung auf die Euro 2025 und dem neuen Trainerteam viel Spaß. Ihr habt eine ganz wunderbare Mannschaft übernommen, die Geschichte schreiben kann und wird. Ich wünsche euch gemeinsam maximalen Erfolg für die Zukunft. Ich werde als sehr großer Fan alles verfolgen. Eure Marina."

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DFB-Frauen: Christian Wück über die Zukunft von Alexandra Popp

Bei der Auslosung des DFB-Pokal-Achtelfinals der Frauen sprach Christian Wück über die Zukunft der Nationalmannschaft und Kapitänin Alexandra Popp.

Von Carmen Stadelmann  | Sep 17, 2024

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Christian Wück wird bald für die DFB-Frauen an der Seitenlinie steht. / Marvin Ibo Guengoer/GettyImages

Lange dauert es nicht mehr, dann wird Christian Wück im Wembley-Stadion sein Debüt als Bundestrainer der deutschen Frauennationalmannschaft  feiern (Freitag, 25. Oktober). Zuvor tingelt der 51-Jährige zu verschiedenen Bundesligaspielen, um den besten Kader zusammenzustellen. Nach den Rücktritten von Merle Frohms und Marina Hegering gibt es bei Alexandra Popp noch ein Fragezeichen. Im Zuge der DFB-Pokal-Auslosung des Achtelfinals sprach Wück bei Sky Sport über verschiedenste Themen rund um die Nationalelf.

Wück im Austausch mit Popp

Christan Wück würde im Austausch mit der DFB-Kapitänin stehen. "Sie beweist in der Bundesliga, dass sie trotz ihres Alters sehr gute Leistungen bringt und auch Spiele entschieden kann - das ist für mich wichtig. Ich glaube, das kann sie auch international beweisen", erklärte Wück.

Die 33-Jährige hat sich noch nicht öffentlich über ihre Zukunft im Nationaldress geäußert, auch ihr Vertrag in Wolfsburg würde im kommenden Sommer auslaufen. "Wir haben uns darauf verständigt, dass sie sich die Zeit nimmt, die sie braucht. Die Entscheidung wird definitiv so fallen, dass ich noch genug Zeit hätte zu reagieren, falls sie sich gegen die internationale Karriere entscheidet", ist sich Christian Wück sicher.

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Alexandra Popp (links) mit Torfrau Ann-Katrin Berger. / Daniela Porcelli/ISI Photos/GettyImages

Auch den Nachwuchs auf dem Radar

Eine große Aufgabe des neuen Bundestrainers wird es sein, einen Umbruch im Kader der DFB-Frauen  einzuleiten: "Es wird sicherlich so sein, dass wir eine neue Struktur finden müssen. Die muss sich erst generieren, und das wird ein bisschen dauern. Aber ich glaube schon, dass wir das eine oder andere Talent haben. Wir haben es bei der U20-Weltmeisterschaft  gesehen, die über kurz oder lang auch bei der A-Nationalmannschaft anklopfen werden."

Auch den Namen von Vanessa Fudalla nahm der 51-Jährige in den Mund. Die Leipzigerin würde auch auf der Liste von interessanten Spielerinnen für die Nationalmannschaft stehen. Fudalla zeigt Woche um Woche ihre Qualitäten in der Offensive und führt aktuell mit drei Treffern die Torschützenliste der Bundesliga an.

Die deutsche Frauennationalmannschaft trifft sich im Oktober erstmals mit dem neuen Trainerteam . In nur wenigen Tagen soll sich dann ein Team formen, dass gegen England im Wembley-Stadion bestehen kann. Kommunikation mit den Spielerinnen und ihnen die Spielphilosophie "kurz und prägnant" beizubringen, sei der Schlüssel. "Ich bin ein Trainer, der den Spielerinnen Leitplanken geben möchte, und innerhalb dieser Leitplanken dürfen sich die Spielerinnen gerne ausleben. Ich will sehen, dass wir Spaß haben und stolz darauf sind, für Deutschland zu spielen", sagte Wück.

Gegen die amtierenden Europameisterinnen aus England würden die DFB-Frauen ein erstes Ausrufezeichen setzen. Das Team würde sich sehr auf dieses Highlightspiel freuen. "Ich habe aus Spaß schon gesagt, wenn wir da gewinnen, trete ich sofort wieder zurück", witzelte der Bundestrainer.

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Hiobsbotschaft für Bibiane Schulze Solano!

Bibiane Schulze Solano wird Athletic Bilbao und den DFB-Frauen lange fehlen. Die 25-jährige Verteidigerin hat sich eine schwere Knieverletzung zugezogen.

Von Simon Zimmermann  | Sep 23, 2024

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Bibiane Schulze Solano / Alex Livesey/GettyImages

Wie Athletic Bilbao am Montagabend mitteilte, haben sich die Befürchtungen bei Bibiane Schulze Solano bestätigt. Die 25-jährige Abwehrspielerin hatte sich am Samstag beim Abschlusstraining vor dem Duell gegen Real Madrid am rechten Knie verletzt. Nach eingehenden Untersuchungen steht die Diagnose fest: Schulze Solano hat sich das vordere Kreuzband gerissen. Die Saison für die siebenfache deutsche Nationalspielerin  dürfte damit gelaufen sein.

Wie ihr Klub weiter mitteilte, werde sie sich "in den kommenden Wochen" einer Operation unterziehen.

Die Deutsch-Spanierin spielte in der Jugend für den 1. FFC Frankfurt ehe es sie zu Athletic Bilbao zog. Dort ist sie absolute Stamm- und Führungsspielerin. Unter Horst Hrubesch debütierte sie im April 2024 für das DFB-Team. Seither kam Schulze Solano viermal in der EM-Qualifikation zum Einsatz. Im Sommer war sie Teil des Olympia-Kaders der DFB-Frauen. Auf dem Weg zur Bronzemedaille kam die Verteidigerin in drei Spielen zum Einsatz.

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#4
Übereinstimmende Berichte: Alex Popp hat Entscheidung über DFB-Karriere getroffen!
  • DFB-Kapitänin ließ Nationalelf-Zukunft nach Olympia offen
  • Entscheidung soll in dieser Woche offiziell verkündet werden
  • Bundestrainer Christian Wück bereits informiert

Von Simon Zimmermann  | Sep 30, 2024

[Bild: 01j90wv8zmrt6bdcwb3z.jpg]
Alexandra Popp / Alex Livesey/GettyImages

Mit 33 Jahren und nach 144 Länderspielen (67 Tore) wird Alexandra Popp ihre Karriere für die deutsche Nationalmannschaft  beenden! Das berichten die Wolfsburger Allgemeine Zeitung und Sky übereinstimmend. Demnach habe Popp den neuen Bundestrainer Christian Wück bereits über ihre Entscheidung informiert.

Die VfL-Stürmerin hatte nach der Bronzemedaille bei Olympia in Paris offen gelassen, ob sie weiterhin für die DFB-Frauen auflaufen wird. Nach den Rücktritten von ihren Wolfsburger Kolleginnen Merle Frohms (29) und Marina Hegering (34) verliert die Nationalmannschaft nun offenbar auch die Kapitänin. In dieser Woche soll die Verkündung von Popps Rücktritt offiziell verkündet werden.

Zuletzt hatte Popp gegenüber dem SID erklärt, dass sie "noch ein bisschen Zeit" für ihre Entscheidung brauche und es "in alle Richtungen gehen" könne. "Da spielt mein Körper eine große Rolle, das muss man ganz klar sagen", hatte sie nach Olympia gesagt. "Wir haben uns darauf verständigt, dass sie sich die Zeit nimmt, die sie braucht. Die Entscheidung wird definitiv so fallen, dass ich noch genug Zeit hätte zu reagieren, falls sie sich gegen die internationale Karriere entscheidet", erklärte Wück zuletzt.

Vertrag beim VfL Wolfsburg läuft 2025 aus

Offen ist derweil noch, wie es mit Popp auf Klubebene weitergeht. Ihr Vertrag beim VfL Wolfsburg  läuft im kommenden Sommer aus. VfL-Sportdirektor Ralf Kellermann meinte jüngst, dass man bei den Wölfinnen auf eine Vertragsverlängerung hoffe: "Wenn sie gesund bleibt, was wir alle hoffen, muss dann ja noch nicht Schluss sein. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie den Umbruch, den wir dann spätestens 2025 haben, auch noch begleitet."

So oder so soll Popp dem VfL erhalten bleiben. Womöglich auch in anderer Rolle: "Es wäre fahrlässig, sich nicht darum zu bemühen, Alexandra Popp nach so vielen Jahren und mit ihrer Strahlkraft im Klub zu halten", betonte Kellermann (via AZ/WAZ).
Im DFB-Dress konnte Popp derweil neben der Bronzemedaille bei Olympia 2024 acht Jahre zuvor in Rio 2016 Gold holen, dazu wurde sie 2022 Vize-Europameisterin.

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"Tickende Zeitbombe" - Alexandra Popp tritt aus der Nationalmannschaft zurück!

Nach 144 Länderspielen und 67 Toren ist Schluss. Alexandra Popp wird künftig nicht mehr für die DFB-Frauen auflaufen. Diese Entscheidung hat die 33-Jährige nun offiziell verkündet! Ein weiteres Mal will sie aber noch für Deutschland auflaufen. Und zwar dort, wo ihre große Karriere einst begann.

Von Carmen Stadelmann  | Sep 30, 2024

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Alexandra Popp, Kapitänin der DFB-Frauen. / Claudio Villa/GettyImages

Den DFB-Frauen  bricht ein weiterer wichtiger Stützpfeiler weg: Die Kapitänin Alexandra Popp hat ihren Rücktritt aus der deutschen Frauennationalmannschaft bekannt gegeben. Popp lief für Deutschland insgesamt 144 Mal auf, gewann 2016 Olympia-Gold und im vergangenen Sommer Bronze. Dazu wurde Popp 2022 Vize-Europameisterin.
Nach ihren Wolfsburger-Teamkolleginnen Merle Frohms und Marina Hegering macht nun aber auch Popp Schluss bei den DFB-Frauen. Der neue Bundestrainer Christian Wück muss künftig ohne die Leistungsträgerin ausgkommen und braucht eine neue Kapitänin.

Körper als "tickende Zeitbombe" - Abschiedsspiel in Duisburg
In einer Videobotschaft verkündete Popp am Montagmittag ihre Entscheidung. "Nach langen tränenreichen Überlegungen habe ich mit schweren Herzens dazu entschlossen, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Das Feuer, welches vor 18 Jahren in mir entfacht und von Jahr zu Jahr stärker wurde, ist nun fast ausgebrannt", teilte Popp mit.

"Weder mein Körper, der eine tickende Zeitbombe ist noch eine andere Person sollten mir zuvorkommen. Bevor das Feuer ganz erloschen ist - denn dann wäre es zu spät - ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen", so Popp weiter.

Ein 145. Mal wird Popp aber noch für das DFB-Team auflaufen. In Duisburg will sie ihre Karriere im deutschen Dress endgültig beenden - dort, wo einst ihre große Laufbahn begonnen hatte. Am 28. Oktober trifft Deutschland in der Schauinsland-Reisen-Arena in einem Testspiel auf Australien. Popp soll dann nochmal einige Minuten auflaufen und so ihr verdientes Abschiedsspiel bekommen. Das bestätigte auch der DFB.

Von 2008 bis 2012 spielte Popp für Duisburg, ehe sie ablösefrei zum VfL Wolfsburg wechselte und seither das Trikot der Wölfinnen trägt.

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#5
DFB-Comeback? Das sagt Almuth Schult

Im Podcast "Sportsidols - Frauen, Sport, Business" von Felicia Mutterer spricht Almuth Schult über eine potenzielle Rückkehr in den Kasten der DFB-Frauen und lobt ihre Kollegin Ann-Katrin Berger.

Von Carmen Stadelmann  | Oct 3, 2024

[Bild: 01j98skhm42sfp4z8n8w.jpg]
Almuth Schult im Trikot der DFB-Frauen. / Maja Hitij/GettyImages

Nach dem überraschenden Rücktritt von Merle Frohms aus der deutschen Frauennationalmannschaft  entbrannte ein Diskurs über mögliche Torfrauen, die der neue Bundestrainer Christian Wück ins Aufgebot berufen könnte - auch Almuth Schults Name war dabei. Jetzt äußerte sich die langjährige Nummer Eins im Podcast "Sportsidols - Frauen, Sport, Business " von Felicia Mutterer über eine mögliche Rückkehr in den Kasten der DFB-Frauen.

"Wir schätzen uns beide unheimlich"

Vor wenigen Tagen standen sich die beiden deutschen Torfrauen Ann-Katrin Berger und Almuth Schult in der amerikanischen NWSL gegenüber. Das Spiel ihrer Teams endete im Remis . Medienberichten zufolge soll auch der deutsche Torwarttrainer Michael Fuchs in die USA gereist sein, um sich ein Bild von den Torhüterinnen-Legenden zu machen. "Wir schätzen uns beide unheimlich. Ann-Katrin ist hier in der Liga richtig eingeschlagen, die Leute sind begeistert von ihr", erklärt Almuth Schult.
Doch auch die 33-Jährige scheint in den Staaten angekommen zu sein. Mit ihrem Team, den Kansas City Current belegt Schult aktuell den vierten Tabellenplatz in der kompetitiven NWSL. Die ehemalige Wölfin konnte in ihren bisherigen fünf Pflichtspielen drei Mal die weiße Weste wahren und nahm in kurzer Zeit den Platz der Stammtorhüterin ein. Kein Wunder also, dass Almuth Schult als Kandidatin für eine DFB-Nominierung gehandelt wird.

Almuth Schult hingegen blickt relativ gelassen auf ein mögliches Comeback und spricht schon eine kleine Vermutung aus:

- Almuth Schult über ein Comeback schrieb:"Wenn der Bundestrainer noch jemanden braucht, dann kann er sich gerne melden, aber ich gehe nicht davon aus. "

"Ich mache mir da überhaupt gar keinen großen Kopf drum", so Schult weiter. Die dreifache Mutter sei froh, dass sie wieder auf höchstem Level spielen könne und möchte erst mal Spielpraxis sammeln und ihre Automatismen wieder festigen. "Was dann danach kommt on top, das ist überhaupt nicht meine Entscheidung", betont Almuth Schult.
Schult "noch auf dem Zettel"

Die 33-Jährige geht davon aus, dass sie "noch auf dem Zettel" des Trainerteams steht, auch weil sie noch nicht offiziell zurückgetreten sei. Auch nach der Geburt ihres dritten Kindes sei sie weiterhin im erweiterten Kader der Nationalelf gelistet und Teil der nationalen Antidoping-Agentur gewesen. "Ich habe Kontakt zu meinem DFB-Torwarttrainer, der immer noch der gleiche ist, seitdem ich in der Nationalmannschaft angefangen hab. Das macht es recht einfach, dass ich ihm eine SMS schreiben kann: ‚Übrigens ich bin jetzt wieder im Spielbetrieb, du kannst die die amerikanische Liga angucken‘".

Der Rest würde nicht in Almuth Schults Hand liegen "und das ist auch in Ordnung so", bekräftigt die Torhüterin.
Am 25. Oktober debütiert Christian Wück als neuer Bundestrainer im Wembley-Stadium gegen die englische Frauennationalmannschaft. Bald wird hierfür der Kader veröffentlicht und dann zeigt sich, ob sich Almuth Schult ihren Platz bei den DFB-Frauen zurück erkämpft hat.

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#6
Nach Popp-Rücktritt: Vier neue Offensiv-Spielerinnen für die DFB-Frauen
Diese vier offensiven Spielerinnen könnten in Zukunft eine Option für die deutsche Frauennationalmannschaft sein.
Von Carmen Stadelmann  | Oct 7, 2024
[Bild: 01j9bf0xh4mtf3vg2ftm.jpg]
Vanessa Fudalla, damals mit RB Leipzig noch in der 2. Liga. / Karina Hessland/GettyImages

Es ist nicht mehr lang hin, bis Christian Wück im Wembley-Stadion gegen England sein Debüt als neuer Bundestrainer der deutschen Frauennationalmannschaft  geben wird. Viele Fans erwarten die Rückkehr der DFB-Frauen nach den erfolgreichen Olympischen Spielen schon sehnsüchtig. Doch es schwirren auch etliche Fragezeichen über der Nationalelf. Das größte ist wahrscheinlich, wie die DFB-Frauen den Rücktritt von Alexandra Popp  kompensieren wollen.

Wir stellen euch vier Spielerinnen vor, die bislang keine große Rolle für die A-Nationalmannschaft gespielt haben, für Christian Wück aber mehr als interessant sein könnten.

Vanessa Fudalla - RB Leipzig

Sie gilt als die Top-Kandidatin für eine Nominierung zur A-Nationalmannschaft: Leipzigs Vanessa Fudalla. Der Wirbelwind im Angriff hat schon so manchen Gegnerinnen in der Frauen-Bundesliga  etliche Probleme bereitet. Die Stärken der gebürtigen Nürnbergerin liegen klar im Offensivspiel. "Sie hat einen der besten Torabschlüsse der Liga", erklärte ihr Trainer Jonas Stephan gegenüber dem kicker. Dadurch konnte die 22-Jährige in der laufenden Spielzeit bereits vier Tore netzen. In der letzten Saison, ihre erste in der Bundesliga mit Leipzig, landete Fudalla mit zehn Treffern in der Torschützinnenliste vor Spielerinnen wie Pernille Harder, Laura Freigang oder Alexandra Popp.

Auch durch ihre Technik besticht die Leipzigerin und hat sich in der Bundesliga definitiv bereits einen Namen gemacht. Den Wegfall von Alexandra Popp wird Fudalla nicht kompensieren können, eine Verstärkung im zuletzt eher unkreativen Offensivspiel der DFB-Frauen kann sie aber definitiv sein.

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Vanessa Fudalla bei der U19-Nationalmannschaft. / Lukas Schulze/GettyImages

Natasha Kowalski - SGS Essen

Natasha Kowalski machte sich in der abgelaufenen Spielzeit einen Namen unter den offensiven Mittelfeldspielerinnen der Frauen-Bundesliga. Bei der SGS Essen zieht die erst 21-Jährige die Fäden und kann mit ihrer Spielübersicht die Partie lenken. Gegnerische Verteidigerinnen tun sich sichtlich schwer, die gebürtige Niedersächsin vom Ball zu trennen, da das Leder im Dribbling an ihrem Fuß zu kleben scheint.

Gefahr strahlen besonders Kowalskis platzierte Standards aus, egal ob Freistöße oder Ecken. Die junge Spielerin konnte drei Tore in der laufenden Spielzeit beisteuern. Auffällig: Alle drei Treffer waren Elfmeter. Natasha Kowalski scheut sich also auch nicht davor, Verantwortung zu übernehmen. Sie gehört ohne Wenn und Aber zu den Leistungsträgerinnen im Team der SGS Essen und wird definitiv auf dem Radar der Verantwortlichen des DFB stehen. Eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft scheint nicht weit hergeholt zu sein. Fraglich ist nur, ob das bereits in der kommenden Abstellungsperiode der Fall sein könnte.

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Natasha Kowalski im Trikot der SGS Essen. / Vera Loitzsch/GettyImages

Giovanna Hoffmann - RB Leipzig

Eine weitere talentierte Stürmerin aus Leipzigs Repertoire ist Giovanna Hoffmann. Im vergangenen Sommer wechselte die 26-Jährige vom SC Freiburg zu den Roten Bullen. Dort schlug Hoffmann ein und etablierte sich in kürzester Zeit zur Stammspielerin. Ihr Trainer Jonas Stephan gab der gebürtigen Bremerhavenerin eine "relativ hohe" Torquote vor, die sie erreichen muss. Aktuell steht Giovanna Hoffmann bei zwei Toren und drei Assists in vier gespielten Partien.

Offensichtlich ist eine ihrer Stärken der Torabschluss. Doch Hoffmann besticht auch durch clevere Tiefenläufe und ein gutes Timing innerhalb der Box. Hinzu kommt eine gute technische Ausbildung und auch in der Luft kann sich Giovanna Hoffmann des Öfteren gegen ihre Gegenspielerinnen durchsetzen. Die Stürmerin durchlief etliche U-Nationalmannschaft. Für die A-Nationalelf wurde sie allerdings bisher noch nie nominiert. Ob sich das unter Wück ändern wird?

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Damals noch im Trikot des SC Freiburg: Giovanna Hoffmann. / Vera Loitzsch/GettyImages

Selina Cerci - TSG Hoffenheim

Im Gegensatz zu den anderen Kandidatinnen wäre Selina Cerci keine Unbekannte im Kreise der Nationalmannschaft: Im Februar 2022 debütierte Cerci beim Arnold Clark Cup im Spiel gegen Spanien für die DFB-Frauen, als sie in der 78. Minute für Jule Brand eingewechselt wurde. Der gebürtigen Kielerin wurde eine große Karriere vorhergesagt. Allerdings bremsten zwei Kreuzbandverletzungen Selina Cerci immer wieder aus. Die Hinrunde der vergangenen Spielzeit verpasste die 24-Jährige komplett. Im Sommer wurde dann der Wechsel vom 1. FC Köln zur TSG Hoffenheim bekannt.

Dort etablierte sich Cerci in kurzer Zeit zu einer Leistungsträgerin und machte sich durch zwei sehenswerte Treffer einen Namen. Die Stürmerin antizipiert Bälle, kann das Spiel lesen und traut sich auch mal einfach abzuziehen. Ob sich Cerci allerdings gegen die starke Stürmerinnen-Konkurrenz durchsetzen kann, wird sich zeigen. Sollte sie an ihren bisherigen Leistungen anknüpfen, ist sie definitiv eine Kandidatin für die Zukunft.

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Selina Cerci im Dress der TSG. / Simon Hofmann/GettyImages

Sowohl Fudalla als auch Kowalski, Hoffmann und Cerci werden sich strecken müssen, um gegen die harte Konkurrenz in der Offensive der DFB-Frauen zu bestehen. Denn auch gestandene Nationalspielerinnen wie Nicole Anyomi oder Laura Freigang bekamen zuletzt nicht die Spielzeit, die sie sich vielleicht gewünscht hätten. Hinzu kommen Talente wie beispielsweise Vivien Endemann, aber auch weitere Spielerinnen wie Pauline Bremer und Kristin Kögel, die sich für eine Nominierung empfohlen haben. Es bleibt spannend, ob Christian Wück Mut zu Änderungen zeigt. Vanessa Fudalla, Natasha Kowalski, Giovanna Hoffmann oder Selina Cerci wären in jedem Fall Spielerinnen, die den DFB-Frauen guttun könnten.

Quelle 


Wer wird in Zukunft die DFB-Frauen als Kapitänin auf den Platz führen?

Mit dem Neuanfang unter Christian Wück stellen sich viele Fragen: Welche Spielweise will der Trainer umsetzen? Welche Spielerinnen werden sich einen Stammplatz erkämpfen? Wird Deutschland in Zukunft erfolgreich sein? Und natürlich stellt sich auch die Frage, wer nach dem Rücktritt von Alex Popp das Kapitänsamt übernehmen wird?

Von Theresa Alexander  | Oct 16, 2024

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Giulia Gwinn / Christian Hofer/GettyImages

Mit dem Rücktritt von Alex Popp fehlt der deutschen Nationalmannschaft künftig nicht nur eine Legende des Frauenfußballs - auch das Kapitänsamt muss neu besetzt werden. Die Nationalmannschaft steht vor einem neuen Abschnitt: Für Christian Wück stehen die ersten Länderspiele mit seinem neuen Team an - kürzlich wurde der Kader bekannt gegeben. Der neue Nationaltrainer musste nicht nur sein erstes Aufgebot nominieren, sondern hat nun noch weitere wichtige Entscheidungen zu treffen. Giulia Gwinn wird gegen England die Kapitänsbinde tragen, doch Wück ließ noch offen, wer langfristig als Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft  agieren wird.

Wir schauen, wer dafür in Frage kommt:

Die Favoritin: Giulia Gwinn

Giulia Gwinn gehört mit ihren 25 Jahren bereits zu den erfahrenen Spielerinnen. Die Verteidigerin hat schon einiges erlebt, von schweren Verletzungen bis hin zu großen Erfolgen, und sie ist immer eine Spielerin, die ihr Team auf dem Platz nach vorne treibt und motiviert. Kein Weg ist ihr zu schade, sie mischt vorne mit und hält hinten die Abwehr zusammen. Die 25-Jährige scheint auch selbstkritisch mit sich und ihrer Mannschaft umzugehen, aber der Blick ist nach vorne gerichtet, auf die nächsten Aufgaben, die dann besser gelöst werden können. So scheint es zumindest von außen betrachtet.

Gwinn, die meist als Rechtsverteidigerin spielt, aber auch auf der linken Seite eingesetzt werden kann, führte die deutsche Nationalmannschaft in der Vergangenheit schon mehrfach als Kapitänin aufs Feld. Ihre Willensstärke, ihr Drang nach Verbesserung und ihr Durchhaltevermögen zeichnen die Spielerin des FC Bayern  aus. In ihrem Verein hat Gwinn eine wichtige Rolle eingenommen und ist für Trainer Alexander Straus unverzichtbar. Auch in der Nationalmannschaft ist auf die Abwehrspielerin Verlass - das wird auch Wück schnell merken. Die 25-Jährige ist dementsprechend die Favoritin auf das Kapitänsamt.

Die unkonventionelle Lösung: Sara Däbritz

Auch Sara Däbritz hat die DFB-Elf bereits als Kapitänin aufs Feld geführt und zeigt bei ihrem Verein Olympique Lyon konstant gute Leistungen und gehört zu den Leistungsträgerinnen des französischen Erfolgsvereins. In der Vergangenheit fehlte Däbritz immer wieder verletzungsbedingt und konnte in der Nationalmannschaft oft nicht die konstant guten Leistungen abrufen, die man von ihr auf Vereinsebene kennt.

Dass die 29-Jährige aber eine Spielerin sein kann, die den Unterschied ausmacht und als Mittelfeldgenie agieren kann, ist allseits bekannt. Man darf gespannt sein, wie Wück mit ihr plant und ob er auf die Erfahrung der Mittelfeldspielerin setzt. In den kommenden Länderspielen wird es für den Trainer unter anderem darum gehen, verschiedene Dinge auszuprobieren und seine Ideen umzusetzen. Viel Zeit bleibt nicht, denn schon im nächsten Sommer steht die Europameisterschaft in der Schweiz an. Sollte sich Däbritz unter Wück als Stammspielerin etablieren, wäre sie sicherlich auch eine Option für das Amt als Kapitänin.

Die Lösung mit Wartezeit: Lena Oberdorf

Wäre Lena Oberdorf fit, wäre sie neben Giulia Gwinn die ganz klare Favoritin auf das Amt. Doch die Neu-Münchnerin fällt bekanntlich aufgrund einer schweren Knieverletzung noch eine Weile aus, verpasst dadurch den Start unter Wück. Das macht die Wahl pro Oberdorf etwas komplizierter.

Aber: Die Tatsache, dass Wück sich noch nicht auf eine Kapitänin festgelegt hat, sondern Gwinn erstmal "nur" als Interims-Spielführerin agiert, öffnet die Tür für Oberdorf. Womöglich lässt sich der neue Bundestrainer erstmal Zeit, um sich ein Bild zu verschaffen. Verschiebt er die Kapitänsfrage bis ins neue Jahr, könnte auch Oberdorf eine realistische Option werden.
Aus sportlicher Sicht wäre Oberdorf natürlich über jeden Zweifel erhaben, auch als Führungsspielerin geht sie Stück für Stück voran - die Kapitänsbinde wäre der nächste logische Schritt, um Obi zur absoluten Leaderin der DFB-Frauen aufzubauen. Bleibt allerdings noch die Frage, ob die Binde Last oder Bürde nach solch einer langen Verletzung wäre.

Die überraschende Lösung: Laura Freigang

Laura Freigang und ihre Zeit in der Nationalmannschaft waren bislang keine Bilderbuchgeschichte. Zwar wurde die Spielerin von Eintracht Frankfurt  für die letzten Turniere nominiert, doch es fehlte an Einsatzzeiten. Nun kann der Neuanfang mit Wück beginnen!

Freigang zeigt derzeit auf Vereinsebene starke Leistungen und steht mit der SGE aktuell an der Tabellenspitze der Liga. In Frankfurt gilt die Offensivkraft als Führungsspielerin und trägt des Öfteren die Kapitänsbinde. Sollte Freigang ihre guten Leistungen aus dem Verein in die Nationalmannschaft mitnehmen können und der neue Bundestrainer auf sie setzen, könnte auch Freigang eine Kandidatin für die Kapitänsrolle sein. Zwar ist dies aufgrund der geringen Einsatzzeiten in der Vergangenheit nicht direkt naheliegend und wäre eine Überraschung, aber unter einem neuen Trainer kann auch ein Neuanfang gelingen. Womöglich kommt Freigang als eine der stellvertretenden Spielführerinnen eher in Frage.

Am 25. Oktober trifft die Nationalmannschaft im berühmten Wembley-Stadion auf England. Für Wück und sein Team steht also direkt ein Härtetest auf dem Programm. Weitere Optionen für das Kapitänsamt könnten Ann-Katrin Berger (NJ/NY Gotham FC) und Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) sein. Letztere sammelte wie Laura Freigang in der Nationalmannschaft nur selten viele Minuten und wäre daher ebenfalls eine Überraschung in der Rolle der Kapitänin, doch die Abwehrspielerin verfügt über viel Erfahrung und führte die Eintracht bereits als Kapitänin aufs Feld.

Quelle 


Vor dem Wück-Debüt: Die offenen Fragen für den neuen Bundestrainer

Christian Wück steht am 25. Oktober beim Spiel gegen England zum ersten Mal als Trainer der DFB-Frauen an der Seitenlinie. Ihn erwarten große Aufgaben. Was sind die offenen Fragen, die Wück klären muss?

Von Helene Altgelt  | Oct 17, 2024

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Christian Wück muss als Trainer der DFB-Frauen einige offene Fragen klären / Marvin Ibo Guengoer/GettyImages

Christian Wück tritt in große Fußstapfen. Als Bundestrainer der DFB-Frauen  übernimmt der 51-Jährige das Amt von Horst Hrubesch . Hrubesch gilt als Legende beim DFB und beim HSV, wo er als Spieler als "Kopfballungeheuer" bekannt wurde. Die DFB-Frauen führte Hrubesch überraschend zu Olympia-Bronze, inklusive Sieg gegen den Topfavoriten Spanien. Und dazu war Hrubesch im Team höchst beliebt, die Spielerinnen sprachen stets in den höchsten Tönen von ihm.

Es ist also keine einfache Nachfolge für Christian Wück, den Neuen an der Seitenlinie. Zumal er mit dem Rücktritt von gleich drei Stützen des Teams umgehen muss. Merle Frohms , Marina Hegering  und Kapitänin Alexandra Popp  beenden ihre DFB-Karrieren.

Wück muss also den Kader neu zusammenbasteln. Dabei steht der neue Coach vor einigen offenen Fragen. Das sind die wichtigsten offenen Punkte vor dem ersten Spiel unter Wück - und für die kommenden Monate.

Wer schießt jetzt eigentlich die Tore?

Alexandra Popp hinterlässt bei den DFB-Frauen ein doppeltes Vakuum. Zum einen in Bezug auf ihre Leadership-Qualitäten, denn Popp ging stets voran. Sie trieb ihre Kolleginnen an, setzte mit ihrer Physis ein Zeichen. Sie ackerte und schimpfte auch mal, wenn es nötig war. Zum anderen ist da das sportliche Vakuum.

Popp hat 67 Tore in ihrer DFB-Karriere geschossen, so viele wie keine andere aktive Spielerin. Auf den Rängen zwei und drei folgen Lea Schüller und Klara Bühl mit 45 und 26 Toren. Schüller hat ein deutlich besseres Spiele-zu-Tore-Verhältnis als Popp.
Die Qualitäten der Bayern-Stürmerin vor dem Tor sind unbestritten. Schüller hat einen guten Torriecher, bewegt sich gut zwischen den Linien und ist ebenso wie Popp in der Luft stark. Aber die 26-Jährige ist (noch) keine Führungsspielerin wie Popp, sie zieht das Team in schwierigen Phasen eher nicht mit. Wenn es bei Schüller läuft, dann so richtig. Aber für die Phasen, in denen es nicht so läuft, braucht es gute Backup-Optionen.

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Lea Schüller hat den Torriecher - aber es braucht Alternativen und Backups / Tullio M. Puglia/GettyImages

Hinter Bühl wird es in der Torschützenliste schnell dünn: Alle weiteren Spielerinnen haben zwölf Tore oder weniger geschossen. Laura Freigang weiß, wo das Tor ist. Um ihrer Hybrid-Rolle aus Stürmerin und Mittelfeldspielerin aber gerecht zu werden, müsste das System neu ausgerichtet werden. Fraglich, ob Wück dazu bereit ist.

In der Frauen-Bundesliga  gibt es einige weitere Sturmtalente. Selina Cerci und Giovanna Hoffmann zeigten jüngst mit starken Leistungen, dass sie gute Alternativen für das DFB-Team  sein könnten. Wück nominierte jetzt das Sturm-Duo. Mit Vanessa Fudalla soll eine weitere vielversprechende Stürmerin zunächst Spielzeit in der U23 sammeln.

Und wie entstehen die Tore?

Wer in Zukunft die Tore schießt, ist eine drängende Frage. Genauso wichtig ist aber, wie diese Tore vorbereitet werden sollen. Die DFB-Frauen kamen 2023 aus Australien mit einer spielerischen Krise im Gepäck zurück. Uninspirierte Kombinationen, viele Fehlpässe, wenige originelle Ideen, kein erkennbares Konzept für die Offensive. Die Mängelliste war groß.

Im Tumult nach der WM mit der Entlassung von Voss-Tecklenburg und verschiedenen Interimstrainerinnen und Trainern blieb nie wirklich die Zeit, eine neue Philosophie zu entwickeln. Das gilt auch für Horst Hrubeschs Amtszeit. Mit der Olympia-Qualifikation und dann der Vorbereitung auf das Turnier hatte Hrubesch alle Hände voll zu tun.

Als großer Taktikfuchs war er zudem nie bekannt, seine große Leistung war der Wiederaufbau des zuvor brüchigen Teamgefüges. Auch unter Hrubesch boten die DFB-Frauen spielerisch oft Stückwerk an. Das war teils im Olympia-Turnier zu sehen - was nicht die Leistung, die zur Bronzemedaille führte, schmälern soll.

Wichtig wird es für Wück nun sein, sich vom jüngsten Erfolg nicht blenden zu lassen. Der Fehler wurde bereits nach der EM 2022 gemacht. Mit der Folge, dass Deutschland daraufhin zu ausrechenbar und bequem spielte.

"Für mich ist es unheimlich wichtig, dass wir mit den Spielerinnen zusammen eine gewisse Identität erarbeiten“, sagte  Wück schon bei seiner Amtseinführung. Das Stichwort "zusammen" ist hier besonders wichtig: Wück will den Spielerinnen nicht nur eine Philosophie aufdrücken, sondern mit ihnen zusammenarbeiten. Das macht schonmal Hoffnung.

Er wolle den Spielerinnen "Leitplanken" geben, innerhalb derer sich die Spielerinnen ausleben sollten, sagte Wück im Sky-Interview . Wie genau diese Leitplanken aussehen, hat Wück aber noch nicht konkreter definiert. Vermutlich ist er selbst, zusammen mit seinen zwei Co-Trainerinnen, noch auf der Suche danach.

Welche neuen Gesichter eignen sich für das Nationalteam?

Ein weiteres Schlagwort, das die frühe Wück-Ära prägen könnte: Umbruch . Nach den Rücktritten von Merle Frohms, Alexandra Popp und Marina Hegering hat Wück keine Wahl, sondern muss nach neuen Gesichtern für das Nationalteam suchen.
Den Umbruch leitete bereits Horst Hrubesch ein. Er verhalf Bibiane Schulze-Solano  undElisa Senß zu ihrem Debüt , gab Sarai Linder und Sjoeke Nüsken mehr Verantwortung. Der frische Wind und der neue Konkurrenzkampf taten dem Team sichtlich gut. Wück wird diesen Weg jetzt fortsetzen wollen, ohne dabei die Balance zu verlieren.

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Elisa Senß erwies sich als Verstärkung für die DFB-Frauen / Eurasia Sport Images/GettyImages

Eine der Positionen, über die er sich Gedanken machen muss, ist das Tor. Eigentlich sieht die Sache einfach aus. Ann-Katrin Berger hat die Position als Nummer eins von Merle Frohms erobert und dürfte erstmal gesetzt sein. Allerdings feierte Berger jüngst ihren 34. Geburtstag - es wäre verständlich, wenn sie ihre DFB-Karriere auf ihrem Höhepunkt beenden wollte.
Wück muss sich überlegen, wer als potenzielle Nachfolgerin aufgebaut werden soll. Mala Grohs, Stina Johannes, Ena Mahmutovic, oder ein neuer Name wie Sophia Winkler? Alle haben ihr Talent bereits gezeigt, sind aber längst noch nicht fehlerfrei.

Ähnlich ist die Situation in der Abwehr, wo Marina Hegering ein beachtliches Loch hinterlassen wird. Auch auf dieser Position gibt es in der Bundesliga interessante Talente. Wück hat zudem einen Vorteil: Ab sofort gibt es beim DFB wieder eine U23 , in der die hoffnungsvollsten Talente spielen. Gut möglich, dass die Auswahl zum Scoutingpool für das A-Nationalteam wird.
Wück äußerte sich bereits hoffnungsvoll zu den Chancen, die die neue U23 bietet. "Wir wollen den Übergangsbereich stärken, um insbesondere den Spielerinnen, die nach der U20 nicht den Sprung in die A-Mannschaft schaffen, eine Plattform zu geben, sich zu beweisen und weiterzuentwickeln", sagte der Bundestrainer: "Es sind viele spannende Spielerinnen dabei, denen wir es jetzt schon zutrauen würden, bei uns aufzulaufen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass es für ihre Entwicklung besser ist, diesen Zwischenschritt zu gehen."

Wer wird Kapitänin?

Christian Wück hat die K-Frage bisher stets offen gelassen. Gegen England führt Giulia Gwinn die DFB-Frauen auf das Feld. Gwinn dürfte auch langfristig die Favoritin auf die Kapitänsbinde sein. Wer die weiteren Kandidatinnen sind, lest ihr hier .
Genauso wichtig wie die Wahl einer Kapitänin wird es aber, ein Gerüst an Führungsspielerinnen aufzubauen. Gerade die jüngeren Spielerinnen könnten hier die nächsten Schritte machen, um mehr Verantwortung zu übernehmen.

Wück vor vielen offenen Fragen - das nächste Turnier kommt bald

Christian Wück muss also in allen Teilen des Teams neue Formationen finden, eine Spielphilosophie entwickeln, die zu den Spielerinnen passt, und idealerweise noch neue Talente heranführen. Eine beträchtliche Liste an Aufgaben. Zumal Wück nicht ganz entspannt und ohne Druck agieren kann. Im nächsten Sommer steht schon das nächste große Turnier an, die EM 2025 in der Schweiz.

Nur wenige Kilometer von Deutschland entfernt, wollen sich die DFB-Frauen als amtierende Vize-Europameisterinnen natürlich gut präsentieren. Unendlich Zeit, um zu experimentieren, bleibt also nicht. Für die langfristige Entwicklung der DFB-Frauen wäre es dennoch gut, die aktuell offenen Fragen im Kopf zu behalten und Lösungen zu entwickeln.

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Die Zukunft der Innenverteidigung bei den DFB-Frauen - alte und neue Gesichter

Am Dienstag hat Christian Wück den Kader für seine Premiere als Bundestrainer der DFB-Frauen verkündet. Wen er künftig in der Innenverteidigung aufstellt, ist noch völlig offen. Allerdings ist die Situation durch einen Rücktritt und Verletzungen nicht unbedingt einfacher geworden.

Von Adriana Wehrens  | Oct 17, 2024

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Sophia Kleinherne bekommt unter Wück eine neue Chance im DFB-Team / Fabio Deinert/GettyImages

Am Dienstag ist der neue Kader für die DFB-Frauen  bekannt gegeben worden. Im zentralen Mittelfeld oder im Angriff hat Christian Wück im neuen Amt fortan die Qual der Wal. Eine erste Baustelle ergibt sich für den Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft hingegen in der Innenverteidigung. Ein Rücktritt und Verletzungen haben die Optionen in der Abwehrkette noch einmal deutlich eingeschränkt.

Rücktritt und Verletzung: Innenverteidiger-Engpass beim DFB

Bei den Olympischen Spielen in Frankreich liefen die DFB-Frauen noch mit Marina Hegering und Kathrin Hendrich auf, die zusammen eine gut sortierte Innenverteidigung bildeten. Zwischenzeitlich kam nach einem Hegering-Ausfall die erst kürzlich dazugestoßene Nationalspielerin Bibiane Schulze Solano von Athletic Bilbao zum Einsatz, die insgesamt ebenfalls mit konstanten Leistungen überzeugte.

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Marina Hegering ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten / Selim Sudheimer/GettyImages

Alle drei Spielerinnen stehen Wück jedoch bei seinen beiden Debüt-Partien nicht zur Verfügung. Während Hegering vor kurzem ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft  bekannt gab, meldete sich ihre Wolfsburger Teamkollegin Hendrich aufgrund der Nachwirkungen einer leichten Verletzung ab. Im Gegensatz dazu wird Schulze Solano noch länger fehlen, da sich die 25-jährige Linksfüßerin vor kurzem einen Kreuzbandriss  zuzog. Die Ausfalldauer beträgt mehrere Monate.

Nun steht der neue Bundestrainer also vor der ersten großen Herausforderung, eine komplett neue Innenverteidigung zu bilden. Nur Sara Doorsoun von Eintracht Frankfurt, die vereinzelt zu Einsätzen gekommen ist, aber bisher nie vollends im deutschen Trikot überzeugen konnte, ist noch als nominelle Innenverteidigerin aus dem Olympia-Kader übrig.

Der Fall Sophia Kleinherne

Die offensichtlichste Lösung findet sich in der Rückkehr von Sophia Kleinherne. Die Eintracht-Verteidigerin, die bisher auf 27 Einsätze für Deutschland kommt, spielte unter dem vorherigen Interimscoach Horst Hrubesch keine Rolle mehr und wurde zum Schluss nicht einmal mehr nominiert. Eine nachvollziehbare Erklärung zu dieser Entscheidung hat es nie gegeben, obwohl Kleinherne unterdessen weiter eine wichtige Rolle bei der Eintracht einnahm.

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Das Frankfurt-Duo aus Kleinherne und Doorsoun ließ in der Frauen-Bundesliga erst drei Gegentore zu / Naomi Baker/GettyImages

Nun gibt Wück ihr erneut eine Chance in der A-Nationalmannschaft. "Sie hat das Potenzial, um sich durchzusetzen", so der 51-Jährige auf der Pressekonferenz am Mittwoch. "Sophia ist noch nicht konstant, aber auf einem guten Weg. Wir wollen ihr das Vertrauen geben."

Die Leistungen von Kleinherne seit Saisonstart der Frauen-Bundesliga sprechen für sich. An der Seite von Sara Doorsoun ließ sie bisher erst drei Gegentore in der Liga zu - Bestwert unter allen Mannschaften. Zudem verbesserte sie sich in der Sicherheit beim Aufbauspiel und in ihrem Zweikampfverhalten. Wenn sie im DFB-Team das gleiche Selbstbewusstsein an den Tag legt wie mittlerweile in Frankfurt, kann sie zu einem elementaren Baustein der neuen Wück-Startelf werden.

Optionen im aktuellen Kader von Wück

Neben Kleinherne und Doorsoun lässt sich auf den ersten Blick keine weitere Innenverteidigerin im aktuellen Aufgebot der Nationalmannschaft finden. Doch blickt man genauer auf die Nominierungen, fällt auf, dass sowohl Janina Minge als auch Newcomerin Lisanne Gräwe in der Grafik des DFB im Bereich 'Abwehr' aufgeführt werden.

Beide Akteurinnen sind normalerweise im zentralen Mittelfeld zu Hause, haben aber in der Vergangenheit auch schon in einer defensiveren Rolle agiert. Nicht zuletzt betrifft das Minge, die noch in der letzten Saison beim SC Freiburg regelmäßig in der hintersten Reihe eingesetzt worden war und seit ihrem Wechsel nach Wolfsburg auch dort schon in der Innenverteidigung zum Einsatz kam.

Also ergeben sich auch in dieser Konstellation neue Möglichkeiten. Hinzu kommt Sjoeke Nüsken - im Kader unter "Mittelfeld/Angriff" gelistet - , die auch schon in der Nationalmannschaft die Rolle als Verteidigerin eingenommen hat.

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Die 20-jährige Laura Pucks von der SGS Essen - eine Innenverteidigerin für die Zukunft der DFB-Frauen? / Vera Loitzsch/GettyImages

Für die Zukunft soll auch nach weiteren potenziellen Kandidatinnen über die neu geschaffene U-23  gescoutet werden. Als Innenverteidigerinnen befinden sich im aktuellen Kader  Anna Aehling (Eintracht Frankfurt), Janina Hechler (1. FC Köln), Julia Landenberger (RB Leipzig) und Laura Pucks (SGS Essen).

So könnte die Innenverteidigung gegen England aussehen

Die sicherste Option für Wück gegen starke Engländerinnen stellt die eingespielte Kombination aus Sara Doorsoun und Sophia Kleinherne dar. Genau wie in der Vergangenheit Hegering und Hendrich spielen die beiden im gleichen Verein und sind somit bereits bestens eingespielt und zudem aktuell in guter Verfassung. Dadurch können sich beide gegenseitig den nötigen Halt und Sicherheit gegen einen starken Gegner geben.

Erste Alternative dahinter wäre wahrscheinlich Janina Minge, die erst im Topspiel gegen den FC Bayern München in der Zentrale der Wolfsburger Fünferkette eine gut Figur machte.

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#7
Das sind die zwei "Neuen" bei den DFB-Frauen

Christian Wück hat zwei Spielerinnen nominiert, die noch nie Teil der A-Nationalmannschaft waren. Wer diese sind, erfahrt ihr hier.

Von Carmen Stadelmann  | Oct 21, 2024

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Lisanne Gräwe. / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Vor wenigen Tagen nominierte Christian Wück seinen ersten Kader für die bevorstehenden Länderspiele gegen England und Australien. Während der neue Bundestrainer auf viele bekannte Gesichter setzt, sind auch zwei neue Namen auf der Kaderliste der DFB-Frauen  zu finden. Wer genau sind diese Spielerinnen?

Giovanna Hoffmann (RB Leipzig)

Es sind gleich zwei Premieren, die die Nominierung von Giovanna Hoffmann mit sich bringt. Zum einen war die 26-Jährige noch nie Teil der deutschen A-Nationalmannschaft. Zum anderen ist es die erste Spielerin von RB Leipzig, die den Sprung zu den DFB-Frauen schafft. Hoffmann selbst habe wenig damit gerechnet und sei total überrascht gewesen. Doch alleine die Statistiken dieser Saison stützen die Entscheidung von Wück: Sechs Bundesliga -Spiele, drei Tore und drei Assists steuerte Giovanna Hoffmann bereits zur Bilanz der Roten Bullen bei.

Erst im Sommer wechselte die gebürtige Bremerhavenerin vom SC Freiburg nach Leipzig. Im Breisgau konnte Hoffmann ihre Qualitäten als Stürmerin nicht so richtig unter Beweis stellen, für Freiburg waren es gerade einmal fünf Treffer in 71 Pflichtspielen. Der Wechsel zu RaBa Leipzig scheint sich also ausgezahlt zu haben. Für den DFB durchlief Hoffmann die U16, U17 und U19 Nationalmannschaften.

Doch Hoffmann hat in ihrer Karriere bereits einige Rückschläge durchstehen müssen. Im Mai 2025, mit 16 Jahren, erlitt die damals für Bremen spielende Hoffmann einen Bruch des Sprunggelenks und konnte keine Partie in der 2. Frauen-Bundesliga 2015/16 absolvieren. Mit den Werderanerinnen stieg Hoffmann 2017 in Deutschlands Oberhaus auf, dann der nächste Tiefschlag: Im März 2018 plagten die damals 20-Jährige Hüft- und Leistenprobleme, wodurch Giovanna Hoffmann den Rasen gut ein Jahr lang nicht betreten konnte. Im Sommer 2020 ging es von der Weser in den Breisgau, aber nach nur sieben Pflichtspielen im Trikot des SC Freiburg zog sich Hoffmann eine Kreuzbandverletzung zu und musste ein Jahr lang auf ihr Comeback warten.

Bundestrainer Christian Wück ist der Meinung, dass Hoffmann das Positionsprofil einer Mittelstürmerin für die DFB-Frauen zu "nahezu 100 Prozent" erfüllt. Der 51-Jährige formulierte einen klaren Anspruch an die Leipzigerin: "Sie muss Tore machen und vorbereiten. Sie muss Bälle unter Druck festmachen, gut verteilen können und zweikampfstark sein. Das zeigt sie in Leipzig. Ich bin gespannt, wie das international ist, da werden andere Gegnerinnen auf sie zukommen. Ich hoffe, dass sie das genauso umsetzen kann, wie wir uns das vorstellen." Ob die Nominierung von Giovanna Hoffmann ein erster Geniestreich von Christian Wück war?

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Giovanna Hoffmann, damals noch für SC Freiburg / Sebastian Widmann/GettyImages

Lisanne Gräwe (Eintracht Frankfurt)

Zwar ist Lisanne Gräwe das zweite neue Gesicht bei der Frauen-Nationalmannschaft, in der Bundesliga ist die 21-Jährige aber längst keine Unbekannte mehr, seit der Saison 2023/24 läuft Gräwe für Eintracht Frankfurt  auf. Nach der schweren Verletzung von Tanja Pawollek wurde die erst junge Mittelfeldspielerin in kaltes Wasser geworfen, musste Verantwortung übernehmen und bekam viel Spielzeit bei den Adlerträgerinnen - diese bestätigte Lisanne Gräwe durch überzeugende Leitungen.

Vor ihrem Wechsel in die Mainmetropole stand Lisanne Gräwe für zwei Spielzeiten bei der Werkself unter Vertrag und konnte als noch junge Spielerin erste Bundesliga-Erfahrungen sammeln. Ausgebildet wurde die gebürtige Westfälin unter anderem beim VfL Wolfsburg , wo sie mit 16 Jahren in die zweite Garde wechselte. Bei den Wölfinnen feierte Gräwe auch ihr Debüt in der Bundesliga. Mit der Eintracht durfte die neue Nationalspielerin im November 2023 erstmalig Champions-League-Luft schnuppern.

Die 21-jährige Mittelfeldspielerin durchlief ab der U15 alle U-Nationalmannschaften des DFB. Ihr größter Erfolg dürfte dabei der Gewinn der U17-Europameisterschaft 2019 gewesen sein. Doch auch individuell erhielt Gräwe bereits erste Ehrungen, darunter die Fritz-Walter-Medaille in Gold im Jahr 2022 als beste U19-Nachwuchsspielerin.

"Lisanne hat ebenfalls mit guten Leistungen und hoher Spielzeit im Verein auf sich aufmerksam gemacht. Sie hat nahezu alle U-Teams durchlaufen und sich im Verein so weiterentwickelt, dass wir ihr den Sprung in die A-Mannschaft zutrauen", erklärte Christian Wück im Zuge der Kader-Nominierung. Auch ihre Teamkolleginnen sind vom Talent der 21-Jährigen überzeugt: "Diese Frau hat unglaublich viel Talent und ich bin mir sicher, dass sie in den nächsten Jahren noch mehr aus sich rauskommen und unglaublich performen wird. Von ihr wird man noch viel hören", betonte Nadine Riesen jüngst im 90min-Fragenbogen .

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Lisanne Gräwe / Vera Loitzsch/GettyImages

Ihren ersten Tag bei den DFB-Frauen erleben Gräwe und Hoffmann am heutigen Montag, wenn die Nationalmannschaft in Frankfurt zusammen kommen und am Nachmittag eine öffentliche Trainingseinheit im Stadion am Brentanobad abhalten wird.

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Schüller & Freigang von DFB-Team abgereist - Wück nominiert Stürmerin nach
Lea Schüller und Laura Freigang müssen von der Nationalmannschaft abreisen. Bundestrainer Christian Wück nominiert eine Wolfsburgerin nach.

Von Carmen Stadelmann  | Oct 22, 2024

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Lea Schüller / Claudio Villa/GettyImages

Noch keine Minuten gespielt und schon muss der neue Bundestrainer Christian Wück zwei Ausfälle in der Offensive verzeichnen: Lea Schüller und Laura Freigang werden am heutigen Dienstag das Aufgebot der DFB-Frauen  verlassen. Für die beiden Nationalspielerinnen wurde Vivien Endemann vom VfL Wolfsburg nachnominiert.

Freigang eventuell gegen Australien wieder dabei

Lea Schüller ist "aufgrund anhaltender Kniebeschwerden" von der Nationalmannschaft abgereist. Die Bayern -Stürmerin wird damit sowohl das Spiel gegen England am Freitag als auch die Partie gegen Australien am Montag verpassen.

Ihre Teamkollegin Laura Freigang hingegen könnte für das Spiel gegen Australien wieder eine Option sein, je nachdem wie ihre Genesung verläuft. Die Frankfurterin  laboriert aktuell an einer Erkältung, konnte deshalb das Training am heutigen Dienstag schon nicht mitmachen.

Bundestrainer Christian Wück reagiert und nominiert die bisher nur auf Abruf stehende Vivien Endemann von den Wölfinnen . Unter seinem Vorgänger Hrubesch wurde Endemann zuletzt mehrfach in den Kreis der Nationalmannschaft berufen und hat jetzt unter Wück doch noch die Chance, sich zu beweisen.

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DFB-Frauen als "große Bedrohung": Georgia Stanway vor Duell England gegen Deutschland

Am Freitag treffen die DFB-Frauen auf England. Vor dem Spiel spricht Englands Georgia Stanway unter anderem über die deutsche Elf und schwärmt vom FC Bayern.

Von Carmen Stadelmann  | Oct 23, 2024

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Georgia Stanway / Fabio Deinert/GettyImages

"Natürlich gab es da einiges zu bereden in den letzten Wochen", erklärte die englische Nationalspielerin Georgia Stanway am gestrigen Dienstag. Das Thema in der Kabine des FC Bayern München ? Die Partie der DFB-Frauen  gegen England im altehrwürdigen Wembley-Stadion. Denn am kommenden Freitag, den 25. Oktober um 20.30 Uhr , debütiert Christian Wück als Bundestrainer der Frauennationalmannschaft im Remake des EM-Finals von 2022. Vor dem Testspiel stellte sich Georgia Stanway den Fragen der Presse und kam dabei nicht mehr aus dem Schwärmen für ihren Verein heraus.

In München das "Zuhause" gefunden

Mit England steht den DFB-Frauen ein harter Brocken bevor. Die heimische WSL ist gespickt mit Toptalenten, doch auch außerhalb Europas zeigen englische Spielerinnen ihr Können. Eine davon ist Georgia Stanway, die mit dem FC Bayern den ersten Tabellenplatz der Bundesliga belegt. Den großen Talente-Pool der Engländerinnen bekommt die 25-Jährige auch durch den gestiegenen Konkurrenzkampf im Mittelfeld der Lionesses zu spüren. "Ich bin sehr zufrieden, wie ich in die Saison gestartet bin. Alles was ich in dieser Situation tun kann, ist mich selbst im bestmöglichen Licht zu präsentieren", betont Stanway. Auf die Frage, ob sie sich als Führungsspielerin sieht, antwortete sie wie folgt: "Der Wechsel zum FC Bayern hat es mir ermöglicht, diese Rolle anzunehmen. Vorher hätte ich mir wahrscheinlich nichts dabei gedacht".

Woche um Woche glänzt die Engländerin im Mittelfeld des amtierenden Meisters aus München. Einen großen Bestandteil an ihren guten Leistungen habe das Gefühl, dass sich München wie ein zweites Zuhause für Stanway anfühlt. "Man sagt, wenn man zu einer neuen Mannschaft kommt, sollte man sechs bis acht Monate brauchen, um sich einzugewöhnen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in den ersten beiden Spielen wohlgefühlt habe. Von da an bin ich einfach gewachsen und gewachsen. Ich habe eine echte Konstanz in meinem Spiel. Auch abseits des Platzes habe ich wirklich meine Leute gefunden, ich habe mein Zuhause gefunden. Ich habe die Menschen gefunden, die mir wichtig sind", so Stanway.

Besonders ihre Leidenschaft, das Tätowieren, gebe der Engländerin "Seelenfrieden" und in dem Tattoo-Studio ihres Vertrauens habe sie Freunde und eine Umgebung gefunden, in der sie sich wohlfühle. Beim Tätowieren müsse sie sich nur auf sich konzentrieren - Stanway sieht hier eine Parallele zum Fußball. "Es gibt mehr im Leben, als nur im eigenen Land zu bleiben. Der Kulturwandel ist so gesund. Wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt, ob er für Bayern spielen oder nach Deutschland wechseln soll, würde ich ihm ein klares Ja geben", bestätigte Stanway ihren Transfer.

"Ich weiß, dass sie es noch einmal erleben wollen"

Zuletzt traf die deutsche Auswahl im EM-Finale 2022 auf England. Vor heimischem Publikum konnten die Lionesses ihren ersten Europameistertitel feiern, während die DFB-Frauen vor Enttäuschung und Trauer zu Boden gingen. "Trotz der Niederlage sagen sie, dass es einer der schönsten Tage war. Die Atmosphäre, die Fans und der ganze Tag waren einfach unvergesslich. Ich weiß, dass sie es noch einmal erleben wollen", so Stanway.

Die 25-jährige Europameisterin weiß indes um die Qualitäten der deutschen Nationalelf: "Sie werden lebhaft und robust sein, Tacklings ausführen und in deinen Kopf eindringen wollen. Aber sie sind auch technisch großartig. Ich kann nur von den Spielerinnen sprechen, die in meinem Team sind. Wenn man sich Giulia [Gwinn] auf der rechten und Klara [Bühl] auf der linken Seite ansieht, eine Linda [Dallmann] oder Sydney [Lohmann] in der Mitte und Lea [Schüller] auf der Neun, dann stellen alle eine unglaubliche Bedrohung dar".

Nach dem gewonnenen EM-Finale und dem Erreichen des WM-Finals ein Jahr später, spielte die englische Frauennationalmannschaft "nicht die erfolgreichste" Nations League. Ein weiterer schwerer Schlag sei die fehlende Olympia-Qualifikation gewesen. "Deshalb denke ich, dass es jetzt an der Zeit ist, voll durchzustarten und über die Dinge zu reden, die wir verbessern müssen. Dies ist der Beginn unserer Europameisterschaft!", stellte Stanway klar.

Bei einer Sache ist sich Georgia Stanway aber schon sicher: Sollte England gewinnen wird sie zu "100 Prozent" den Hit 'Sweet Caroline' singen. "Es ist lustig, weil nach jedem Spiel auf dem Campus 'Sweet Caroline' gesungen wird, sodass es sich zu einer Art Bayern-Lied entwickelt hat." Ob die englische Nationalspielerin das am Freitagabend im Wembley-Stadion machen kann, wird sich nach einer mitunter intensiven Partie gegen die DFB-Frauen zeigen.

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#8
DFB-Frauen: Drei Varianten für Wücks erste Startelf

Am Freitag (25. Oktober, 20.30 Uhr) gibt Christian Wück sein Debüt als Bundestrainer der DFB-Frauen. Doch wie könnte eine erste Startelf von Wück aussehen? Wir haben uns drei Varianten überlegt.

Von Carmen Stadelmann  | Oct 24, 2024

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Jule Brand, Giulia Gwinn und Klara Bühl / Claudio Villa/GettyImages

Über dem Debüt von Christian Wück als Bundestrainer der deutschen Frauennationalmannschaft schweben noch viele offene Fragen . Eine davon: Welche erste Elf wird der 51-Jährige am Freitagabend (25. Oktober um 20.30 Uhr) gegen England auf den Rasen des Wembley-Stadions schicken? Nach den Rücktritten von Popp, Frohms und Hegering sowie den gesundheitsbedingten Ausfällen von Lea Schüller und Laura Freigang bleibt es spannend, wie die Startelf der DFB-Frauen  aussehen wird. Wir haben uns drei mögliche Varianten für euch überlegt:

  1. Variante 1 als 4-2-3-1 
  2. Variante 2 als 4-3-3 
  3. Variante 3 als 4-2-3-1 

Variante 1 als 4-2-3-1
Tor: Ann-Katrin Berger
Wie auch in den folgenden zwei Varianten steht Ann-Katrin Berger im Tor der DFB-Frauen. Unter Hrubesch ist die erfahrene Torfrau zur Nummer eins aufgestiegen und hat diesen Platz durch überzeugende Leistungen bestätigt. Zwar wird Wück bestimmt auch Johannes oder Winkler eine Chance geben, sich zu beweisen, bei seinem Debüt ist das aber unwahrscheinlich.
Abwehr: Gwinn, Doorsoun, Minge, Linder
Die Außenverteidiger-Positionen könnten Giulia Gwinn und Sarai Linder bekleiden, die dort auch in ihren jeweiligen Vereinen viel Spielzeit sammeln. Eine Baustelle der Nationalelf ist hingegen die Innenverteidigung. In dieser Variante spielt Sara Doorsoun an der Seite von Janina Minge. Minge absolvierte sowohl bei Freiburg als auch bei Wolfsburg  bereits Partien in der Innenverteidigung und könnte dort eine Option für Wück sein, zumal sie im offiziellen Kader auch in der Abwehr gelistet wurde.
Defensives Mittelfeld: Däbritz, Nüsken
Die Doppelsechs könnte von Sara Däbritz und Sjoeke Nüsken bekleidet werden. Nüsken überzeugt besonders bei ihrem Verein Chelsea mit überragenden Leistungen. Die 23-Jährige ist die perfekte Sechserin und hat auch schon in der Innenverteidigung Erfahrung gesammelt. An ihrer Seite könnte Däbritz als eher körperliche, aber vor allem erfahrene Spielerin die perfekte Ergänzung sein.
Offensives Mittelfeld: Bühl, Dallmann, Brand
Auf den Flügeln sind Klara Bühl und Jule Brand keine überraschende Wahl. Bei den DFB-Frauen galten beide zuletzt auf diesen Positionen als gesetzt. Im offensiven Mittelfeld könnte Wück auf Rückkehrerin Linda Dallmann bauen. Die Bayern -Spielerin gehört zwar nicht immer zur ersten Elf des amtierenden Meisters, doch besonders ihre technischen Qualitäten und Kreativität könnten der Frauennationalmannschaft im Offensivspiel extrem helfen.
Angriff: Anyomi
Normalerweise wäre wohl Lea Schüller Kandidatin Nummer eins auf den Platz als Mittelstürmerin gewesen. Da sie und auch Laura Freigang nun ausfallen, könnte Nicole Anyomi diese Position bekleiden. Bei der Eintracht  stürmt Anyomi zwar auch oft über den Flügel, konnte ihre Qualitäten wie beispielsweise tiefe Läufe auch aus der Mitte heraus zeigen.

Variante 2 als 4-3-3

Tor: Ann-Katrin Berger
Siehe Variante 1
Abwehr: Gwinn, Doorsoun, Kleinherne, Linder
Bei dieser Variante ersetzt Sophia Kleinherne Janina Minge in der Innenverteidigung. Dafür würde sprechen, dass Doorsoun und Kleinherne durch gemeinsame Spiele bei der Eintracht eine gewisse Eingespieltheit an den Tag legen. Zudem gehört Kleinherne berechtigterweise wieder in den Kader der deutschen Frauennationalmannschaft.
Mittelfeld: Minge, Nüsken, Dallmann
Denkbar wäre, dass Janina Minge neben Sjoeke Nüsken ins Mittelfeld rückt. In der gedachten Dreierkette könnte dann Linda Dallmann die zwei Spielerinnen unterstützen. Neben Dallmann wären aber auch Däbritz, Lohmann oder Senß eine Möglichkeit.
Angriff: Bühl, Cerci, Brand
Diesmal steht hier mit Selina Cerci eine weitere Rückkehrerin im Fokus. Die Spielerin der TSG Hoffenheim könnte zwischen Klara Bühl und Jule Brand ihren Platz in der Offensive finden. Ob Christian Wück eine komplett "neue" Spielerin in so einem Prestige-Duell von Anfang an ranlässt, bleibt abzuwarten. Cerci hat sich in jedem Fall Minuten im Dress der DFB-Frauen verdient.

Variante 3 als 4-2-3-1

Tor: Ann-Katrin Berger
Siehe Variante 1
Abwehr: Gwinn, Kleinherne, Minge, Linder
Die dritte Abwandlung der Innenverteidigung könnte das Duo Kleinherne x Minge bilden. Wie zuvor schon gesagt, wäre Sophia Kleinherne alles andere als ein Downgrade in der hintersten Reihe der Nationalelf und auch für Minge ist das keine ungewohnte Position.
Defensives Mittelfeld: Senß und Nüsken
Eine weitere Kombination für das defensive Mittelfeld ist Sjoeke Nüsken gemeinsam mit Elisa Senß. Über Nüskens Qualitäten und wieso sie Startelf spielen muss, brauchen wir nicht weiter reden. Senß genoss unter Hrubesch ein hohes Ansehen und etablierte sich in der Nationalmannschaft, was sie auch durch gute Leistungen zurückzahlte. Die Konkurrenz auf dieser Position ist allerdings für die Spielerin der Eintracht sehr hoch.
Offensives Mittelfeld: Bühl, Lohmann, Endemann
Für Jule Brand könnte auch die nachnominierte Vivien Endemann auflaufen. Viel Unmut machte sich vollkommen zurecht innerhalb der Community aufgrund der Nicht-Nominierung der Wölfin breit. Endemann glänzte zuletzt durch starke Auftritte beim VfL. Ihr Spielstil ist dem von Brand und Bühl ähnlich. Eine weitere Spielerin, die das Profil einer Box-to-Box Spielerin erfüllt, ist Sydney Lohmann. Bei den Bayern bekommt die 24-Jährige nicht die meiste Spielzeit, konnte aber nach ihren Einwechslungen durchaus für Impact sorgen. Die Kreativität und Explosivität von Lohmann könnte das Spiel der DFB-Frauen beleben.
Angriff: Anyomi
Siehe Variante 1

Spätestens am Freitagabend werden wir Aufschluss bekommen, welche Spielerinnen Christian Wück in seiner Startelf sieht. Wichtig anzuführen ist aber auch, dass die kommenden Spiele als Test für die bevorstehende Europameisterschaft dienen. Wück wird viel ausprobieren müssen, um die beste Aufstellung zusammenstellen zu können.

Quelle 


DFB-Frauen: Duo reist verletzt ab - Wück nominiert Nachrückerin

Verletzungsrückschlag bei der deutschen Nationalmannschaft. Zwei Mittelfeldspielerin mussten vorzeitig abreisen, Bundestrainer Christian Wück hat eine Nachrückerin nominiert.

Von Oscar Nolte  | Oct 26, 2024

[Bild: 01jb4g7qr11kd2s0jxx5.jpg]
Christian Wück / Catherine Ivill - AMA/GettyImages

Auf das fulminante 4:3 gegen England folgte bei der deutschen Nationalmannschaft nun ein Rückschlag. Wie der Verband am Samstag offiziell mitteilte, mussten Sara Däbritz (Olympique Lyon) und Sydney Lohmann verletzungsbedingt vom Nationalteam abreisen. Bundestrainer Christian Wück hat als Nachrückerin die 76-fache Nationalspielerin Lina Magull (Inter Mailand) bestimmt.

Bei Däbritz sind muskuläre Probleme der Grund für die vorzeitige Abreise, Lohmann hingegen plagen Kniebeschwerden. Bei beiden bleibt zu hoffen, dass die Verletzungen keinen längerfristigen Ausfall nach sich ziehen.

Mit Lina Magull, die im Sommer vom FC Bayern zu Inter Mailand wechselte, hat Bundestrainer Wück eine erfahrene Spielerin nachnominiert. Deutschland trifft am Montag in Duisburg auf Australien. Ebenfalls nicht mit dabei ist Laura Freigang, die mit einer Erkältung bereits vom Nationalteam abgereist war und nun nicht fit genug war, um als Nachrückerin für Däbritz und Lohmann infrage zu kommen.

Quelle 


"Da fehlen mir teilweise die Worte"- Die Stimmen zum furiosen Sieg gegen England
In einem packenden Spiel gewinnen die DFB-Frauen mit 4:3 über die Engländerinnen. Wir haben die Stimmen nach der Partie für euch zusammengetragen.

Von Carmen Stadelmann  | Oct 26, 2024

[Bild: 01jb2ra6n2ck5appvhx9.jpg]
Sjoeke Nüsken und Giulia Gwinn / GLYN KIRK/GettyImages

Als "Achterbahnfahrt der Gefühle" beschrieb Kapitänin Giulia Gwinn das Spiel der DFB-Frauen  gegen die englische Nationalmannschaft. Treffender könnte eine Analyse kaum ausfallen: Nach einer scheinbar komfortablen 3:0 Führung schaffte es England durch einen Doppelschlag von Georgia Stanway noch vor der Halbzeit auf 3:2 zu verkürzen. Durch den dritten Elfmeter des Spiels erhöhte Sara Däbritz in Halbzeit zwei auf 4:2 bevor Lucy Bronze nach einem Torwartfehler von Berger den 4:3 Entstand netzte.

Wir haben die Stimmen von Giulia Gwinn, Ann-Katrin Berger und Christian Wück nach dem Spiel für euch zusammengefasst (via ARD).

"Für den Zuschauer war heute alles geboten. Es war von Elfmetern über Abseitstoren bis hin zu guten Toren alles dabei", stellte Giulia Gwinn unmittelbar nach Abpfiff fest. Tatsächlich fielen drei Tore durch Strafstöße und drei Mal wurden Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben. Besonders nach der furiosen ersten Halbzeit sei das Team "sehr, sehr glücklich", dass sie das am Ende für sich entscheiden konnten und, dass "wir unserem neuen Trainer einen solchen Einstand bieten konnten", betonte Gwinn.

Die Kapitänin zeigte sich besonders aufgrund des Charakters ihrer Mannschaft begeistert: "Wir haben sehr viel Energie auf den Platz gebracht, egal ob es jetzt Spielerinnen waren, die schon länger dabei sind oder Spielerinnen, die heute ihr Debüt gegeben haben. Es ist einfach sehr, sehr schön zu sehen, dass wir es schaffen als Mannschaft zu funktionieren". Es habe nicht alles geklappt, aber es seien gute Dinge dabei gewesen, an die sich anknüpfen lasse.

[Bild: 01jb2sccc8pqyp77fqs3.jpg]
Mit der Kapitänsbinde: Giulia Gwinn / Catherine Ivill - AMA/GettyImages

Eine Sache, die nicht geklappt hat, war eine Parade von Ann-Katrin Berger in der 81. Minute: Ein Freistoß flutschte der deutschen Torfrau durch die Finger und die lauernde Lucy Bronze brauchte nur noch einschieben. "Natürlich ärgert mich das letzte Tor, weil es eigentlich eine meiner Stärken ist und das sollte einfach nicht passieren", so Berger. Die Torfrau sei stolz auf die Teamleistung ihrer Mannschaft. "Gott sei Dank spiele ich einen Mannschaftssport und weiß, dass die Mädels meinen Rücken haben und ich auch zu 99 Prozent ihren habe", zeigte sich Berger dankbar.

Ein Sieg gegen England im Wembley-Stadion? Besser könnte das Debüt für einen Bundestrainer doch wohl kaum laufen. "Im Wembley-Stadion nach 30 Minuten zu führen, da fehlen mir teilweise die Worte", zeigte sich der neue Chefcoach zufrieden. Christian Wück blieb jedoch bescheiden und lobte in erster Linie die Spielerinnen: "Wir haben ihnen ein bisschen Input gegeben und wollten was verändern. Aber auf dem Platz haben es die Mädels umgesetzt. Es wäre falsch jetzt alles auf das neue Trainerteam zu schieben. Natürlich haben wir uns ein bisschen anders verhalten, aber wie sich die Spielerinnen auf dem Platz verhalten haben, das waren sie ganz alleine".

Doch trotz des Sieges sieht der Bundestrainer an manchen Stellen auch Potenzial nach oben. Er habe sich mit seiner Trainerkollegin Sarina Wiegman unterhalten: "In der Offensive sind wir sehr zufrieden, in der Defensive haben wir beide noch ein bisschen Bedarf an Trainingseinheiten". Ihm ist aber auch klar, dass es nach einer 3:0 Führung innerhalb von einer halben Stunde "wenig zu meckern" gibt und sie bisher auch nur drei Trainingseinheiten zur Verfügung hatten.

Viel Diskussionsstoff bot die neu angeordnete Vierkette. Das Team würde sich laut Wück immer noch in der "Findungsphase" befinden. Ein großes Thema ist und bleibt allerdings die Zweikampfquote. "Die Zweikampfquote wollen wir immer in einem Grad halten, wo wir Spiele gewinnen können", betonte Wück.

Ein weiteres Thema waren natürlich die Rücktritte von Popp, Frohms und Hegering, die der Nationalmannschaft wehtaten, es aber zu "akzeptieren" galt. "Jetzt kommen Spielerinnen nach, die heute bewiesen haben, dass sie ganz viel Talent haben", hob Wück auch die positiven Aspekte des Umbruchs hervor.

Das nächste Spiel der DFB-Frauen lässt nicht lange auf sich warten: Am kommenden Montag, den 28. Oktober um 18.10 Uhr trifft die deutsche Auswahl in Duisburg auf Australien. Im Rahmen dieses Spiels werden Alexandra Popp, Marina Hegering und Merle Frohms offiziell von der Nationalmannschaft verabschiedet.

Quelle 


Kommentar zum Traumstart unter Wück: Frischer Wind in den DFB-Segeln

Die DFB-Frauen starten mit bester Laune in die Ära Christian Wück. Der neue Coach überzeugt mit einer Mischung aus Traditionsbewusstsein und Modernität. Der größte Gefallen, den die Fans ihm und dem Team jetzt tun können: Die Erwartungen nicht zu hoch werden lassen.

Von Helene Altgelt  | Oct 27, 2024

[Bild: 01jb79msv6ea9f52dscv.jpg]
Sein Plan ist geglückt: Wück wird nach dem Sieg gegen England gefeiert / Catherine Ivill - AMA/GettyImages

Wir sind wieder wer! EM-Favorit, mindestens! Reicht der Champagner denn zum Feiern überhaupt noch? In den Stunden nach dem Sieg war die Euphorie groß , wie es bei Fußballfans und -journalisten gang und gäbe ist.

Nicht nur Bundestrainer sind die 80 Millionen Deutsche gerne, sondern auch Lobsänger, oder im Fall einer Niederlage auch vernichtende Kritiker. Besonders bei einem Debüt schwappt der Topf der Emotionen gerne mal über. Grautöne werden dann einfach übergossen, am Ende muss es schließlich ein klares Fazit geben: Yay oder nay.

Christian Wück kennt die Lobhudelei schon, als Trainer der männlichen U17 des DFB wurde er schon einmal über den grünen Klee gelobt, als er mit seiner Auswahl die EM und WM 2023 gewann. Die Aufmerksamkeit bei seinem Debüt als Trainer der DFB-Frauen  war aber ungleich höher. Vor fast 48.000 Zuschauern im ikonischen Wembley-Stadion, gegen den Vizeweltmeister und Europameister.

Überschwang nach dem Sieg - Wück bescheiden

Es war eine wahrhaftige Feuerprobe, die Deutschland meisterte. Zwischenzeitlich führten die DFB-Frauen  mit 3:0, der Höhepunkt der Euphorie. Am Ende stand ein 4:3 auf den Anzeigetafeln, und Wück musste sich keinen kritischen Fragen stellen, sondern durfte einen Regen aus wohlig-warmen Worten von den anwesenden Reportern über sich ergehen lassen. Aus dem Annehmen der Glückwünsche kam er kaum mehr heraus.

Den Überschwang kannte Wück nunmal schon, und wusste souverän damit umzugehen. "Es wäre falsch, das alles auf mich oder auf das Trainerteam oder auf den Neuanfang zu schieben“, erklärte er  bescheiden. Understatement ist in solch einer Situation keine schlechte Idee. Die Erwartungen weiter in die Höhe zu treiben, hätte wohl wenig zu der langfristigen Entwicklung beigetragen.

Und doch gebührt Wück ein Lob. Schon beim ersten Spiel, nach nur wenigen Trainingseinheiten, war etwas zu spüren. Eine leichte Brise, ein "Wind of Change", um es mit den Scorpions zu sagen. Wück will an bewährte Traditionen anknüpfen, sprach seinem Vorgänger Hrubesch einiges an Lob aus.

Hrubesch' Superkraft war der Umgang mit den Spielerinnen, und das Gefühl, dass allen zugehört wird, soll auch bei Wück weiter existieren. Der neue DFB-Coach betont weiterhin, wie wichtig Kommunikation sei.

Dennoch erstarrt Wück nicht in Ehrfurcht vor seiner neuen Aufgabe oder vor dem Erbe seines Vorgängers. Seine Mischung aus Traditionsbewusstsein und Mut zu neuen Aufbrüchen könnte genau das sein, was die DFB-Frauen nun brauchen.

Nach Stabilität brauchen die DFB-Frauen jetzt Mut

Nach der turbulenten Post-WM-Zeit war die Stabilität von Hrubesch das Richtige für die Elf. Direkt einen neuen Umbruch mit neuem Gesicht zu starten, hätte womöglich für mehr Verunsicherung gesorgt und mehr Schaden angerichtet als Gutes getan. Inzwischen aber ist das Selbstvertrauen der DFB-Frauen retabliert, eine Bronzemedaille hängt an ihren Wänden. Es ist Zeit für etwas Neues.

Wie genau das aussehen würde, hatte Wück vor dem Spiel noch offengelassen. Daher war es schwer, einzuschätzen, ob seine Bekenntnisse eher Phrasen oder Wahrheitsträger waren. Wück sprach viel von den ominösen Leitplanken des DFB. In denen werden die spielerischen Ziele des Verbandes identifiziert, alle DFB-Teams sollen sich dadurch auszeichnen. Eine "corporate identity" für den Verband, eine fußballerische Identität eben.

Es geht um Ballbesitz und aktives Spiel, überschrieben sind die Leitlinien mit motivierenden Sätzen wie "Wir suchen und gewinnen jedes persönliche Duell!". Könnte auch aus der Charta eines mittelalterlichen Rittervereins stammen. Was das auf dem Rasen bedeuten soll, bleibt aber erstmal schleierhaft. Gut, dass die Leitplanken an den Autobahnen nicht ebenso schwammig sind, das wäre wohl gefährlich für den deutschen Verkehr.

Wück jedenfalls hat in London seine eigene Interpretation dieser Leitlinien aufgezeigt. Gegen England spielte die deutsche Auswahl mutig, stellenweise ein wenig vogelwild, aber vor allem mutig. Es ist kein "Sicherheitsfußball" wie unter Hrubesch mehr, wie es Giulia Gwinn sagte.

[Bild: 01jb79rt7wfw8gr93dgw.jpg]
Gwinn jubelt: Deutschlands Mut zahlte sich aus / James Gill - Danehouse/GettyImages

Solche klaren Worte sind aus dem Mund der vielleicht nächsten DFB-Kapitänin doch ungewöhnlich: Gwinn ist großer Hrubesch-Fan, betonte immer wieder, wie gut er dem Team tue. Auch sie schien aber von dem neuen Konzept begeistert. Wück scheint es gelungen zu sein, binnen kürzester Zeit ein neues Konzept vorzustellen, ohne mit dem neuen Mut alle zu überrumpeln und zu überfordern.

Mut ohne Konzept ist Naivität, aber das war beim Spiel der DFB-Frauen nicht der Fall. Zu der couragierten Leistung hinzu kam ein taktisch solider Plan, mit Seitenwechseln und Durchbrüchen über außen setzte Deutschland die englische Defensive in den ersten Minuten allzu leicht schachmatt. Wück selbst war an der Seitenlinie nicht weniger engagiert als seine Spielerinnen, wirkte mit seinen ständigen Anweisungen stets präsent.

Wück sollte nicht mit überhohen Erwartungen überfrachtet werden

Dass noch viel Arbeit zu tun ist, zeigte dann der kleine Einbruch nach 3:0-Führung, England kam nochmal ran. Das frisch erworbene Selbstvertrauen ist noch brüchig. Aber den ersten Sturm hat das DFB-Schiff mit Wück am Steuer gemeistert. In den nächsten Monaten wird es darum gehen, den Wind of Change ideal zu nutzen, den perfekten Kurs zu finden, um sich von den Neuerungen antreiben zu lassen, statt wegen ihrer gefährlich zu schwanken.

Wück hat die Segel gesetzt, und der erste Eindruck ist gut. Der größte Dank, den ihm Fans und Öffentlichkeit nun tun können, ist, die Erwartungen kleinzuhalten. Ein guter Start in die Regatta heißt noch nichts, und auch Wücks neue, mutige Spielphilosophie wird an ihre Grenzen stoßen. Vielleicht schon früher, als gedacht. Von Ideen von Wück als Retter der DFB-Frauen sollte man sich daher, bei allem berechtigten Lob, schon jetzt verabschieden.

Ein kleiner Moment des Genießens darf trotzdem sein. Allem Anfang wohnt schließlich ein Zauber inne, und der Schwung dieser ersten Wochen könnte das DFB-Team noch weit tragen.

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#9
Rücktritt von Alexandra Popp: Ein herber Schlag - und eine Chance für die DFB-Frauen

Alexandra Popp hat ihr letztes Spiel für die DFB-Frauen bestritten, die Kapitänin tritt ab. Ihre Stärken auf und neben dem Platz werden vermisst werden. Aber der Rücktritt ist auch eine Chance für das Kollektiv, denn der Hype um Popp überstrahlte in den letzten Jahren alles.

Von Helene Altgelt  | Oct 29, 2024

[Bild: 01jb9c5zzdhb2cxrck6j.jpg]
Ein ikonisches Popp-Foto: Jubel beim EM-Halbfinale / Maja Hitij/GettyImages

"Typisch deutsch" sei das, sagte Christian Wück  auf einer Pressekonferenz nach seinem Debüt  an der Seitenlinie. Der neue Bundestrainer der DFB-Frauen sprach dabei nicht über die außergewöhnliche Pünktlichkeit der Reporter, über Sauerkraut oder die Zweikampfstärke seines Teams. Wück verteilte stattdessen einen wenig subtilen Seitenhieb gegen den guten alten deutschen Pessimismus.

Ein Reporter hatte gefragt, wie es denn jetzt ohne Alexandra Popp, die Unersetzliche, weitergehen würde, ob es überhaupt ohne sie ginge. Wück wollte davon nichts hören: "Typisch deutsch" sei es, alles schwarzzusehen. "Man kann es auch positiv sehen: Man kann ja sagen, die Spielerinnen haben ihr Bestes für Deutschland über einen ganz langen Zeitraum gegeben und jetzt kommen andere nach", meinte Wück.

Gerade erst hatte er in seinem ersten Spiel als Coach ein überzeugendes 4:3 gegen England gefeiert , ohne die angeschlagene Popp, und doch stand die Frage nach ihrem Rücktritt wie ein Elefant im Raum. Eine Szene, die symbolisch für viele ähnliche in den letzten Jahren steht.

Popp: Kapitänin, Galionsfigur, Lautsprecherin - sie überstrahlte alles

Popp überstrahlte alles, war die überragende Spielerin des Teams - nicht nur in der Luft. Sie wurde zur Galionsfigur, zur Projektionsfläche, zum Gesicht des Teams. Darum gebeten hatte sie nicht, im Gegenteil.

In Interviews in den letzten Wochen sprach die langjährige Kapitänin oft über die viele Aufmerksamkeit, die ihr gerade seit der EM 2022 zuteilwurde. Dass sie "gerne abschalten möchte von diesem ganzen Trubel", aber das nicht immer möglich war, wenn sie ständig angesprochen und erkannt wurde.

Popp war schon vor dem Sommer 2022 unter Frauenfußball-Fans geschätzt und ein wichtiges Puzzleteil der DFB-Frauen . In die Öffentlichkeit katapultierte sie sich aber erst so richtig mit ihren starken Leistungen in England. "Air Popp", wie die englischen Medien sie teils nannten, überzeugte mit Kopfballstärke, Mentalität und auch ihrer authentischen, offenen Persönlichkeit.
Sie wurde zum Gesicht des neuen Erfolgs, wie es immer einige markante Gesichter braucht. Popp kannten bald die meisten Deutschen, damit füllte sie eine Lücke. Seit Birgit Prinz hatte es kein wirkliches Gesicht des Nationalteams gegeben, kein Sprachrohr, das selbst Fußball-Laien kannten.

Durch die plötzliche Omnipräsenz von Popp gingen freilich andere etwas unter, die ebenfalls einen großen Beitrag geleistet hatten. Wie es eben oft so ist in der Fußballgeschichte: Es braucht markante Gesichter und Geschichten, und meist werden dazu die Kapitäne und Stürmerinnen. Außer hartgesottenen HSV-Fans kennen heute nicht mehr viele Fans den Verteidiger Jupp Posipal, der bei der WM 1954 Stammspieler war - seine Mitspieler Fritz Walter oder Helmut Rahn sind dagegen jedem ein Begriff.

Wichtige Ansagen zu aktuellen Themen

Popp versuchte nie, die anderen zu überstrahlen, aber so funktionieren die Medien und die Öffentlichkeit eben. Stattdessen nutzte die 33-Jährige ihre Prominenz sinnvoll: Popp machte immer wieder Ansagen zu wichtigen Themen.

Sie kritisierte ihren eigenen Klub, den VfL Wolfsburg , für den aus ihrer Sicht zu langsamen Fortschritt. Gegen respektlose Fans fand sie ebenso scharfe Worte wie gegen die Kommerzialisierung des Frauenfußballs . Die Olympia-Bronzemedaille feierte sie, aber blieb auch selbstkritisch und sagte, "kein schöner Fußball" sei gespielt worden.

Popp sprach viele wichtige Worte aus, und ihre Worte fanden Gehör. Diese Stimme wird fehlen. Ihr Abschied ist neben dem Platz wie auf dem Rasen ein herber Schlag. Dennoch kann Popps Rücktritt auch eine Chance sein, wie es Bundestrainer Wück bereits andeutete. Für die Zukunft der DFB-Frauen wäre es wünschenswert, wenn andere Spielerinnen weiter zu ihrer Stimme finden würden.

Popp förderte die Aufmerksamkeit für den Fußball der Frauen

Mit ihrer Prominenz sorgte Popp für eine ständige Aufmerksamkeit für den Fußball der Frauen, die der Sportart guttaten. Auch wenn der ständige Fokus auf Popp teils nervte, wenn etwa vom Nationalteam als Popp und Co. gesprochen wurde, wurde immerhin vom Nationalteam und von der Frauen-Bundesliga  gesprochen.

Popp hat natürlich nicht als Einzige Anteil an diesem Anstieg der Aufmerksamkeit, aber Botschaften lassen sich, verbunden mit einem bekannten Gesicht, einfach besser rüberbringen. Jüngere Spielerinnen wie Lena Oberdorf und Giulia Gwinn haben sich bereits mehrfach öffentlich zu wichtigen Themen geäußert und könnten weiter in diese Rolle hereinwachsen.

In Zukunft nicht ein Gesicht des Teams, sondern mehrere

Gleichzeitig zeigt der Fall Popp auch, wie ermüdend die ständige Aufmerksamkeit für einen einzigen Menschen sein kann. Die Verantwortung, Lautsprecher und Leistungsträgerin zu sein, sollte daher auf mehrere Schultern verteilt werden.

Wenn es gelingt, dass es zukünftig nicht nur ein Gesicht der DFB-Frauen gibt, sondern gleich mehrere - dann wäre nach dem Rücktritt von Popp schon einiges erreicht. Christian Wück würde sich darüber wohl auch freuen.

Quelle 


Zwei Gesichter, gleiches Problem - Erkenntnisse zur Niederlage der DFB-Frauen

Das Abschiedsspiel von Alexandra Popp schließt nun endgültig das vorige Kapitel der Frauen-Nationalmannschaft ab und offenbart die Baustellen der Zukunft. Das sind die Erkenntnisse aus der Niederlage gegen Australien.

Von Adriana Wehrens  | Oct 29, 2024

[Bild: 01jbbwzpcgrnbtdf3n0t.jpg]
Die ersten zwei Spiele haben Christian Wück erste wichtige Erkenntnisse gebracht / Alex Grimm/GettyImages

  1. Abgang von Popp gleich spürbar 
  2. Abwehr als erste große Baustelle für Wück 
  3. Falsche Neun oder Stoßstürmerin 
Abgang von Popp gleich spürbar

Auch wenn ein Sieg natürlich umso besser gewesen wäre, wurde Alexandra Popp bei ihrem letzten Spiel mit dem Adler auf der Brust ein angemessener Abschied bereitet. Nicht nur die Kulisse mit über 26.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in Duisburg - dem Ort, wo ihre Nationalmannschafts-Karriere begonnen hatte - sondern auch die Mannschaft feierte die Rekordspielerin an diesem Abend.

Sowohl die Akteurinnen auf dem Platz als auch die auf der Bank bildeten bei der angekündigten Auswechslung Popps nach nur einer Viertelstunde ein Spalier und gaben alle einzeln nochmal ihre Glückwunsche mit. Das sollte auch der vorerst letzte Höhepunkt der deutschen Mannschaft in dieser Partie bleiben, denn allzu viel brachten die Spielerinnen anschließend nicht mehr auf den Platz.

[Bild: 01jbbzgd1xpw0pzf571z.jpg]
Alexandra Popp verabschiedet sich von der internationalen Bühne / Alex Grimm/GettyImages

Dabei war die ausgewählte Startelf von Bundestrainer Christian Wück so schwungvoll in das Duell gegen Australien gestartet. Man lief die Gegnerinnen bereits früh an und ließ sie nicht aus der eigenen Hälfte kommen, während gleich mehrere Torchancen kreiert werden konnten. Mit der Auswechslung Popps ging nicht nur eine Leaderin, sondern auch eine Torgarantin mit dem Willen, in jeder Spielsituation den Ball zu wollen und voranzugehen.

Diese Eigenschaft mussten Zuschauer in der Folge gleich missen. Die DFB-Frauen verloren den Faden und schafften es nicht mehr, ordentlich in das Spiel zurückzufinden. Ein Grund für Panik ist das noch nicht, aber ein Versprechen dafür, was im Zweifel eintreten kann, sollten nicht die nötigen Maßnahmen dagegen unternommen und neue Führungsspielerinnen herausgebildet werden.

Abwehr als erste große Baustelle für Wück

Auch wenn sich die deutsche Mannschaft einige Tage zuvor gegen die Engländerinnen deutlich besser präsentiert hatte, war auch dort schon ein Problem auffällig: das Abwehrverhalten. Denn auch wenn man vorne vier Tore erzielen konnte, fing man sich hinten gleichermaßen drei ein. Gegen Australien folgten zwei weitere.

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Janina Minge könnte beim DFB in Zukunft häufiger in der Innenverteidigung auflaufen / Frederic Scheidemann/GettyImages

Während durch den Abgang von Marina Hegering sowie die Verletzungen von Bibiane Schulze Solano und Kathrin Hendrich derzeit ein akuter Innenverteidigerinnen-Mangel im DFB-Team herrscht, konnten sich die nun eingesetzten Spielerinnen um Janina Minger, Sara Doorsoun, Sophia Kleinherne und Sarai Linder nur bedingt empfehlen. Grund hierfür war allerdings weniger die individuelle Qualität, sondern vielmehr die verbesserungswürdige Arbeit im Gesamtverbund mit den anderen Mannschaftsteilen.

Oft waren die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld riesig groß, wodurch die Engländerinnen bzw. Australierinnen mit der Zeit besser ins Spiel finden konnten. Dass Wück die Außenverteidigerinnen mit Giulia Gwinn/Pia-Sophie Wolter auf rechts und Sarai Linder/Felicitas Rauch auf links im Angriff extrem hoch und breit stehen lässt, verstärkt zwar die Offensiv-Power, macht aber gleichzeitig auch anfälliger für konterstarke schnelle Mannschaften, wie etwa Australien.

Die gute Nachricht ist, dass es sich erst um die ersten zwei Spiele unter Wück gehandelt hat, bei denen trotz allem auch erste gute Ansätze seiner Spielidee zu sehen waren. Zudem wird aller Voraussicht nach auch Routinierin Hendrich wieder bei der nächsten Maßnahme mit von der Partie sein, um wieder die nötige Erfahrung in die Abwehr zu bringen. Auf Dauer muss jedoch eine zukunftsfeste lösung gefunden werden.

Falsche Neun oder Stoßstürmerin

Was bisher noch nicht klar ist, ist ob Wück in Zukunft auf eine mitspielende Stürmerin setzen wird, die sich auch öfter mal in das Mittelfeld fallen und mehr Rotation zulässt. Oder ob er sich doch für eine klassischere Rolle entscheidet, bei der die Spielerin Bälle mit dem Rücken zur Gegnerin festmacht und sich positionsgetreu in der Spitze einsortiert.

[Bild: 01jbbwx8pzxghe67jq18.jpg]
Selina Cerci gelang gegen Australien ihr erstes Länderspieltor / Pau Barrena/GettyImages

In der Abwesenheit der abgemeldeten Lea Schüller und Laura Freigang, die sich für die EM 2025 Chancen auf eine Position in der ersten Elf machen dürften, kamen vorne Neuling Giovanna Hoffmann und Rückkehrerin Selina Cerci zum Einsatz. Immerhin die Hoffenheim-Stürmerin konnte gegen die Matildas einen Kopfballtreffer beisteuern, kam im restlichen Spiel jedoch seltener wieder in gute Positionen. Eine Antwort auf die Stürmerinnenfrage dürften Fans frühestens bei der nächsten Maßnahme erwarten.

Quelle 


"Eine Legende sagt Tschüss" - Die Netzreaktionen zum Triple-Abschied der DFB-Frauen

Mit Alexandra Popp, Marina Hegering und Merle Frohms wurden gleich drei Spielerinnen beim Testspiel der DFB-Frauen gegen Australien verabschiedet. Emotional, aber vom Spiel wenig begeistert: das Netz.

Von Helene Altgelt  | Oct 29, 2024

[Bild: 01jbcka7yvjqc0t9s9y3.jpg]
Marine Hegering, Alexandra Popp und Merle Frohms wurden verabschiedet / INA FASSBENDER/GettyImages

In Duisburg wurden Alexandra Popp, Marina Hegering und Merle Frohms vor mehr als 25.000 Zuschauern gebührend verabschiedet. Popp spielte ihre letzten fünfzehn Minuten als Kapitänin, Hegering und Frohms hatten ihr letztes Spiel schon hinter sich.

Für das Trio war es ein emotionaler Abend, besonders für Popp, die an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Sportlich lief zunächst alles super: Cerci brachte die DFB-Frauen  in Führung, aber Cooney-Cross und Hunt drehten für die Matildas das Spiel. Nachdem das 4:3 gegen England noch gefeiert worden war , fielen die Bewertungen daher etwas verhaltener aus. Die Netzreaktionen zur Partie.

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#10
"Seid nicht so hart": Alexandra Popp meldet sich nach Kritik an Spielzeit

Fans übten viel Kritik an den Verantwortlichen des DFB, da Alexandra Popp nur 15 Minuten in ihrem Abschiedsspiel auf dem Platz stand. Jetzt meldete sich Popp und brach eine Lanze für den Bundestrainer.

Von Carmen Stadelmann  | Oct 30, 2024

[Bild: 01jbegfrw47w1eep53st.jpg]
Alexandra Popp / Alex Grimm/GettyImages

Am Montagabend war es so weit: Alexandra Popp absolvierte im Spiel gegen Australien ihre letzten Minuten im Trikot der deutschen Frauennationalmannschaft . Neben emotionalen Abschiedsbekundungen der Fans häufte sich am Montagabend auch viel Kritik in den sozialen Netzwerken. Der Grund: Bundestrainer Christian Wück wechselte die langjährige Kapitänin nach 15 Minuten für Nicole Anyomi aus.

Als "respektlos" und "keinerlei Wertschätzung" nahmen die Unterstützer diesen Wechsel wahr. Sie hätten der 33-Jährigen mehr Minuten in ihrem Abschiedsspiel vergönnt. Jetzt meldete sich Alexandra Popp selbst und brach eine Lanze für den neuen Bundestrainer.

"Die 15 Minuten waren meine Idee"

In einem Instagram-Post bedankte sich Popp abermals für den emotionalen Abschied und entkräftete das Feuer in Richtung Wück: "P.S.: Seid nicht so hart mit dem Bundestrainer, die 15 Minuten waren meine Idee." Es sei Alexandra Popp klar, dass das Team "möglichst viele Minuten benötigt, um sich kennenzulernen, miteinander zu arbeiten und das umzusetzen". Dabei teilt sie die Meinung von Wück, der das Testspiel im Hinblick auf die nahende Europameisterschaft auch nicht "wegschenken" wollte.

"Ich bin sehr dankbar, überhaupt ein paar Minuten bekommen zu haben, das ist nicht selbstverständlich, da es eigentlich keine Abschiedsspiele mehr gibt", betonte Popp. Für die langjährige Kapitänin ging die Karriere bei den DFB-Frauen also wie gewünscht zu Ende.

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Die Erkenntnisse nach den ersten beiden Spielen der DFB-Frauen unter Christian Wück

In den ersten beiden Spielen unter der Leitung von Christian Wück traf die deutsche Nationalmannschaft auf England und Australien - kein leichter Auftakt, aber das Team zeigte neue Energie. Die Erkenntnisse nach den ersten beiden Spielen.

Von Theresa Alexander  | Oct 30, 2024

[Bild: 01jbbv3fy56gxt4merjs.jpg]
Am Freitagabend besiegte die DFB-Auswahl die englische Nationalelf / Sebastian Frej/MB Media/GettyImages

Für große Erkenntnisse ist es noch zu früh. Nach nur zwei Spielen unter der Verantwortung von Bundestrainer Christian Wück wird es noch dauern, bis die ersten richtigen Schlüsse gezogen werden können, doch erste Eindrücke konnten bereits gesammelt werden.

1. Die Spielfreude ist vorhanden

Mit viel Energie, Spielfreude und Laufbereitschaft starteten die DFB-Frauen  am Freitagabend gegen England. Kein Weg war zu weit, kein Sprint zu anstrengend, kein Zweikampf zu unangenehm. Bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer schien genau diese Spielfreude verloren gegangen zu sein, die sie im Sommer zuvor noch ausgezeichnet hatte. Fußball ist nicht nur ein taktisches Spiel, sondern ein Spiel, das von Spielfreude und Emotionen lebt. Genau das scheint Wück seiner Mannschaft vermittelt zu haben, denn sie spielte befreit auf und zeigte ihr Potenzial. Nun gilt es, diese Spielfreude in die nächsten Monate mitzunehmen und sich auf allen Ebenen weiter zu verbessern.

2. Wück setzt auf Offensivpower

Vor allem im Spiel gegen England glänzte die DFB-Elf in der Offensive. Mit schönen Kontern und Seitenverlagerungen brachten die Deutschen die Engländerinnen  ins Straucheln und konnten gleich vier Tore im Kasten von Hannah Hampton unterbringen. Diese Torgefährlichkeit wird für Wück und sein Team ein wichtiger Schlüssel sein, um auch andere Mannschaften zu ärgern und zu besiegen.

Gegen Australien konnte die Nationalmannschaft “nur“ ein Tor erzielen. Allerdings fehlten in der Offensive bei diesem Lehrgang Lea Schüller und Laura Freigang, die beim nächsten ihre Qualitäten hoffentlich auf den Platz bringen können und für noch mehr Furore in der Offensive sorgen können.

3. Die Defensive ist die größte Baustelle

So sehr die Offensive in den letzten Tagen gelobt wurde, so kritisch wurde die Defensivleistung bewertet. In zwei Spielen kassierte die deutsche Nationalmannschaft fünf Gegentore - eindeutig zu viele. Damit ist dies wohl Wücks größte Baustelle. Nun gilt es, die Defensive zu stabilisieren, um bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr um den Titel mitspielen zu können. 
Schon in der Vergangenheit galt die Abwehr nicht immer als sicheres Fundament. Mit Marina Hegering, die vor wenigen Wochen ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gab, fehlt den DFB-Frauen künftig eine erfahrene Stütze in der Abwehr. Das bietet aber auch jungen Spielerinnen wie Sophia Kleinherne die Chance, sich zu zeigen. Mit Bibiane Schulze Solano fehlt dem DFB durch eine schwere Knieverletzung in den kommenden Monaten eine Innenverteidigerin, die das Potenzial zur Abwehrchefin hat.

4. Giulia Gwinn empfiehlt sich weiter als Kapitänin

Noch steht nicht offiziell fest, wer die neue Kapitänin der DFB-Frauen wird. Als Favoritin gilt jedoch Giulia Gwinn, die auch in den beiden Testspielen die Kapitänsbinde trug.

Die Spielerin des FC Bayern überzeugte in beiden Partien auf allen Linien. Auf dem Platz zeigte Gwinn erneut ihre ganze Qualität und erzielte im berühmten Wembley gleich zwei Tore. Trotz mehrerer schwerer Verletzungen kämpfte sie sich zurück und wird nun für ihre harte Arbeit belohnt. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sie offiziell zur Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft ernannt wird.

5. Um den Stammplatz im Tor kann es einen Kampf geben

Merle Frohms war jahrelang die gesetzte Nummer eins im deutschen Tor, bis Interimstrainer Horst Hrubesch kurz vor den Olympischen Spielen auf Ann-Katrin Berger setzte. Nach Olympia gab Frohms dann bekannt, dass sie in Zukunft nicht mehr für Deutschland auflaufen werde. Doch auch Wück wollte sich nicht auf Berger festlegen, sondern auch anderen Torhüterinnen eine Chance geben.

Im Spiel gegen England stand Berger im Tor, doch sie leistete sich aber immer wieder Fehler und erwischte keinen guten Tag. Das sonst so präzise Passspiel und die starken Paraden fehlten am Freitagabend. Am Montagabend gegen Australien bekam dann Stina Johannes, die bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag steht, ihre Chance. Auch sie wirkte in einigen Aktionen unsicher. Gut möglich, dass sich Wück mehrere Torhüterinnen anschaut, um die bestmögliche Option für die Europameisterschaft zu finden. Weitere Optionen sind Mala Grohs und Ena Mahmutovic, die beide für den FC Bayern spielen. 

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Nach den Länderspielen ist vor den Länderspielen: Auf wen treffen die DFB-Frauen als nächstes?

Beim ersten Lehrgang unter Bundestrainer Christian Wück traf Deutschland auf England und Australien. Gegen wen spielt die DFB-Auswahl in den kommenden Spielen?

Von Theresa Alexander  | Oct 31, 2024

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Deutschland spielte im berühmten Wembley-Stadion gegen England / Alex Pantling/GettyImages

Bereits Ende November treffen sich die DFB-Frauen  wieder mit Bundestrainer Christian Wück. Doch gegen wen spielt die Nationalmannschaft in den nächsten beiden Spielen?

Deutschland - Schweiz

Am 29. November um 20 Uhr empfängt Deutschland die Schweiz in Zürich. In der Schweiz findet im kommenden Sommer die Europameisterschaft statt. Bei der letzten Europameisterschaft stand die deutsche Nationalmannschaft im Finale, verlor aber gegen England.

Das letzte Aufeinandertreffen fand am 26. Juni 2022 statt, als Deutschland die Schweiz mit 7:0 besiegte. Generell spricht die Statistik für die DFB-Elf. In 18 Aufeinandertreffen ging Deutschland 17 Mal als Sieger vom Platz, einmal trennten sich beide Mannschaften unentschieden.

Deutschland - Italien

Am 2. Dezember um 20.30 Uhr empfängt Deutschland in Bochum die Italienerinnen. Insgesamt standen sich die beiden Mannschaften 28 Mal gegenüber. Davon gewann Deutschland 16, Italien vier. Vor heimischer Kulisse will sich die deutsche Mannschaft sicherlich gut präsentieren und den Fans einen Grund zum Jubeln geben.
 
Beide Gegner sind keine großen Namen im Frauenfußball, dennoch sollte man die Schweiz und Italien nicht unterschätzen. Auch die deutsche Nationalmannschaft befindet sich mit ihrem neuen Trainer und nach den Rücktritten von Alex Popp, Marina Hegering und Merle Frohms noch in der Findungsphase. Doch zunächst geht es mit dem Vereinsfußball weiter.

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Nach Comeback in der Nationalelf
Magull: "Es freut mich, dass ich noch auf dem Radar bin"
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29.10.24 - 18:52

Nach langen Monaten wieder da: Lina Magull (30) feierte gegen Australien ihr Comeback in der Nationalmannschaft und hofft nun darauf, dass sie von Bundestrainer Christian Wück wieder regelmäßig eingeladen wird.

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Kannten sich zuvor nicht persönlich: Christian Wück (li.) und Lina Magull. IMAGO/Sven Simon

Lina Magull  war bis Anfang 2024 quasi eine Institution in der deutschen Nationalmannschaft. 76 Länderspiele hatte die Mittelfeldakteurin absolviert, bevor sie von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch nicht mehr für das DFB-Team nominiert wurde. In diesem Jahr hatte die 30-Jährige, die im Januar von Bayern München zu Inter Mailand gewechselt war, noch keinen Länderspieleinsatz zu verzeichnen.

Am Samstag nominierte der neue Bundestrainer Christian Wück die gebürtige Dortmunderin kurzfristig nach , weil Sydney Lohmann und Sara Däbritz nach dem 4:3-Sieg am Freitag in London verletzungsbedingt abreisen mussten.

Und am Montagabend in Duisburg feierte Magull ihr Comeback in der Nationalelf: Sie wurde in der 46. Minute für Debütantin Lisanne Gräwe  eingewechselt. Nach der 1:2-Niederlage gegen Australien sprach Lina Magull über…

"Eine Glanzleistung war es nicht, aber eine ordentliche Leistung"

… ihr Comeback in der Nationalmannschaft: Das kam schon überraschend und es war sehr schön. Mit meiner Nachnominierung zwei Tage vorher habe ich natürlich nicht mehr gerechnet, aber es ist umso schöner. Ich bin natürlich immer noch sehr offen dafür, für Deutschland zu spielen. Von daher habe ich mich gefreut, dass ich da noch auf dem Radar bin und vor allem, dass ich auch noch Einsatzminuten bekommen habe, sogar viele Einsatzminuten. Und auch bei dem Umbruch mit dem neuen Trainerteam dabei zu sein, hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es nur zwei Tage gewesen sind.

… ihre Leistung gegen Australien: Ich glaube schon, dass ich einige gute Aktionen hatte. Ich habe ein wenig defensiver gespielt, als ich es bei Inter Mailand mache. Meine Aufgabe ist dort ein bisschen anders. Ich habe versucht, viele Aktionen zu bekommen und auch die Mädels drumherum ein bisschen anzutreiben. Eine Glanzleistung war es nicht, aber ich glaube, es war eine ordentliche Leistung. Ich habe noch Potenzial und hoffe, dass ich weiterhin die Chance bekomme, mich weiterzuentwickeln.

… ihre Aufregung vor dem Comeback: Ich bin ehrlich gesagt vor jedem Spiel ein bisschen aufgeregt, was für mich immer ein gutes Zeichen ist, weil jedes Spiel einfach etwas Besonderes ist. Und in der Nationalmannschaft ist es natürlich wieder etwas anderes. Ich war jetzt länger nicht dabei. Es war schön, dass ich Poppis letztes Länderspiel mit ihr teilen konnte, weil sie ja mich auch sehr lange begleitet hat in meiner Karriere.

Länderspiele am Fernseher? "Das waren gemischte Gefühle"

… die Stimmung in der Nationalmannschaft: Es ist ehrlich gesagt für mich schwierig, alles einzuordnen, weil ich nur kurz dabei war. Für mich fühlt es sich an, als ob ich nach Hause komme. Ich kenne die meisten Mädels und die Leute drumherum, und für mich ist es dann ein gewohntes Umfeld. Aber natürlich sind auch neue Spielerinnen dabei, ein neues Trainerteam. Ich kannte Christian Wück vorher nicht. Die Mädels sind alle sehr positiv, haben eine gute Stimmung. Man merkt, dass die jüngeren Spielerinnen immer offener werden und viel Selbstvertrauen haben.

… die Schwierigkeit, Länderspiele am Fernseher zu verfolgen: Das waren gemischte Gefühle. Einerseits habe ich als Fan geguckt, auf der anderen Seite hätte ich mir gewünscht, dabei zu sein. Mit der Zeit bin ich entspannter geworden. Ich bin aber lieber mittendrin.

… ihr Leben in Italien : Ich habe einen guten Mix gefunden, eine gute Balance, den Fußball zu lieben und auch das Leben drumherum zu genießen. Da gibt es auch noch einfach viele schöne Dinge, die dazugehören, und das gefällt mir sehr gut in Italien. Ich habe da viele Leute, die sehr empathisch sind, die mich sehr bestärken, und mir bringt das wirklich viel Freude, auch für meine Mitspielerinnen ein Vorbild zu sein. Sie geben mir das Gefühl, dass ich da sehr wichtig bin und von daher habe ich mich in Mailand sehr gut eingelebt. Wir haben meiner Meinung nach eine gute Qualität im Team, viel Potenzial und natürlich auch Ambitionen , oben anzugreifen.

Gunnar Meggers

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Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10
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