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Neue Assistentin und alte Bekannte für Stroot
"Schlagende Argumente": Wolfsburg eist Cheftrainerin Bakhuis aus Meppen los
08.04.24 - 14:37
Die Frauen des VfL Wolfsburg bekommen im Sommer Verstärkung fürs Trainerteam: Carin Bakhuis wechselt vom SV Meppen zu den Wölfinnen - und rückt hinter Tommy Stroot ins zweite Glied.
Ab Sommer gehört sie zum Trainerteam des VfL Wolfsburg: Carin Bakhuis. imago images
Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren endet zum Ende der laufenden Saison die Zusammenarbeit zwischen dem SV Meppen und seiner Cheftrainerin Carin Bakhuis . Das gab der Zweitligist am Montag bekannt. Wohin es die 34-Jährige im Sommer zieht, steht auch schon fest: Bakhuis wechselt zur neuen Spielzeit 2024/25 zum VfL Wolfsburg und arbeitet dort künftig Tommy Stroot als Co-Trainerin zu.
"Wir hätten sehr gerne weiter mit ihr zusammengearbeitet", gesteht Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger ein: "Der Verlust schmerzt schon, zumal unsere Zusammenarbeit stets von Respekt und Vertrauen und letztlich auch von Freundschaft geprägt war. Carin passt mit ihrer Art und ihren Eigenschaften als Trainerin zu 100 Prozent zum SV Meppen. Dass der VfL ihr neue Möglichkeiten und Perspektiven zur weiteren persönlichen Entwicklung und ein internationales fußballerisches Umfeld bieten kann, sind jedoch schlagende Argumente."
Der Weg ist kein unbekannter: Neben Wolfsburgs Cheftrainer Stroot hat auch Offensivspielerin Vivien Endemann Meppener Vergangenheit. Die "atemberaubende Zeit" in Meppen will Bakhuis keineswegs missen. Man hätte ihr "viel Freiraum gewährt, um eine Mannschaft, aber auch mich selbst als Trainerin weiterzuentwickeln".
Erfolgreiche Saison mit Stroot in Enschede
Groß einspielen werden sich Stroot und Bakhuis indes nicht müssen - das Duo arbeitete in der Saison 2020/21 bereits bei Twente Enschede erfolgreich zusammen. Am Ende der Spielzeit stand die Meisterschaft in der niederländischen Eredivisie.
Vor der "bedeutenden" Chance in Wolfsburg will die Niederländerin in Meppen allerdings "noch viel erreichen". Im spannenden Aufstiegsrennen im deutschen Unterhaus ist der Bundesliga-Absteiger aktuell punktgleich mit dem HSV Dritter, Spitzenreiter Andernach und Potsdam haben mit 38 Zählern lediglich einen mehr vorzuweisen.
msc
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Kellermann nennt die Gründe für den neuen Kontrakt
"Eckpfeiler" Huth verlängert: Kapitänin bleibt in Wolfsburg
Svenja Huth wird auch über die laufende Saison hinaus beim VfL Wolfsburg spielen, wie der Frauen-Bundesligist am Dienstag mitteilte.
Gibt über die Saison hinaus die Richtung in Wolfsburg vor: Svenja Huth. IMAGO/Lobeca
Seit ihrem Wechsel im Sommer 2020 vom 1. FFC Turbine Potsdam ist Svenja Huth eine feste Größe beim VfL Wolfsburg, nun hat die Kapitänin ihren Vertrag beim derzeitigen Tabellenzweiten der Frauen-Bundesliga bis zum 30. Juni 2025 verlängert.
Die Gründe liegen für Huth und die Verantwortlichen des VfL auf der Hand. "Svenja zeigt seit Jahren konstante Leistungen auf einem Top-Niveau", erklärte Ralf Kellermann. "Sie ist ein zentraler Eckpfeiler in unserem Spiel und hat das in den vergangenen Wochen einmal mehr unter Beweis gestellt. Als Kapitänin und Führungsspielerin lebt sie die Mentalität, die den VfL auf und neben dem Platz ausmacht, anderen vor", so der Direktor Frauenfußball bei den Wölfinnen.
Für Huth selbst passt das Gesamtpaket beim Pokalsieger. "Ich fühle mich sowohl sportlich als auch privat mit meiner Familie sehr wohl", meinte die 33-jährige offensive Mittelfeldspielerin. "Über die Jahre ist Wolfsburg wie eine zweite Heimat für mich geworden. Daher freue ich mich auf ein weiteres Jahr, in dem ich weiter meinen Teil dazu beitragen möchte, unsere Ziele gemeinsam mit dem Team und den Fans zu erreichen."
In der Bundesliga lief Huth 297-mal auf (61 Tore), 91-mal für die Grün-Weißen. Hinzu kommen 19 DFB-Pokal-Partien und 34 Spiele in der Women's Champions League. Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt Huth 88 Spiele (14 Tore), beendete jüngst aber nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation ihre Karriere im DFB-Dress .
Fünfter Pokal-Erfolg mit dem VfL?
Für Wolfsburg geht es für Huth aber nun über die Saison hinaus weiter. Mit dem VfL ist sie in der laufenden Spielzeit am 13. April nach der Länderspielpause in Freiburg gefordert. Mit sieben Punkten Rückstand auf den FC Bayern wird es wohl nichts mehr mit Huths drittem deutschen Meistertitel, im Pokal könnte sie aber noch ihren fünften Triumph feiern. Da steht am 9. Mai das Endspiel in Köln gegen die Münchnerinnen an.
nik
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10.04.2024
So liefen die Länderspiele für die Wölfinnen
Erfolgreicher Start für Deutschland und die Schweiz bei EM-Qualifikation.
Zwölf VfL-Frauen waren in den vergangenen Tagen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs, für die meisten standen dabei die ersten beiden Gruppenspiele der EM-Qualifikation an. Während einige Wölfinnen Siege feiern durften, fällt die Bilanz anderer durchwachsen aus.
Fünf Grün-Weiße feiern Siege mit DFB-Team
Merle Frohms, Kathrin Hendrich, Jule Brand, Vivien Endemann und Lena Oberdorf gehörten zum deutschen Aufgebot für die ersten zwei Spiele der EM-Qualifikation. Im ersten Match am 5. April gegen das Nachbarland Österreich kämpften sich die Deutschen nach einem 0:2-Rückstand zurück und drehten das Spiel zu einem 3:2-Sieg. Danach empfing das Team um Bundestrainer Horst Hrubesch am 9. April die Isländerinnen, zu denen auch VfL-Mittelfeldspielerin Sveindis Jonsdottir gehört. Am Ende überzeugte Deutschland mit einem 3:1-Sieg. Dabei konnte Lena Oberdorf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit das 3:1 (45.+3) erzielen. Mit zwei Siegen aus zwei Spielen ist die deutsche Nationalmannschaft derzeit Gruppenerster.
Jonsdottir trifft
Das zweite Qualifikationsspiel verlief aus Sicht von Island unglücklich: Das Team unterlag gegen Deutschland, VfL-Mittelfeldspielerin Sveindis Jonsdottir musste außerdem verletzungsbedingt ausgewechselt werden. In ihrer ersten Partie gegen Polen waren die Isländerinnen dafür umso erfolgreicher. Sveindis Jonsdottir traf dabei auf ihre Vereinskollegin Ewa Pajor. Am Ende gewann Jonsdottir mit ihrem Team 3:0, sie selbst erzielte das dritte Tor in der 66. Spielminute. In der Tabelle liegt Island momentan auf Platz drei.
Polen mit zwei Niederlagen
VfL-Stürmerin Ewa Pajor musste mit der polnischen Mannschaft gleich zwei Niederlagen einstecken: Neben dem 0:3 gegen Island verlor ihr Team auch die zweite Partie. Es unterlag mit 1:3 gegen Österreich. Damit steht Polen derzeit auf dem vierten Platz der Gruppe A4.
Ein Sieg für die Niederlande
In der Gruppe A1 trafen die niederländischen VfL-Spielerinnen Dominique Janssen und Lynn Wilms auf Italien und Norwegen. Gegen die Italienerinnen unterlagen die Niederländerinnen mit 0:2. Im Heimspiel gegen Norwegen konnte sie wiederum einen 1:0-Sieg feiern. Während Janssen zweimal von Beginn an auf dem Platz stand, sammelte Wilms in dieser Abstellungsphase keine Einsatzminuten. Aktuell belegen die Oranje-Löwinnen den dritten Platz in ihrer Gruppe.
Xhemaili erfolgreich mit der Schweiz
Sechs Punkte fuhr die Schweiz aus ihren beiden Qualifikationsspielen ein. Dazu beigetragen hat VfL-Spielerin Riola Xhemaili. Sie kam in beiden Partien auf Jokereinsätze. Gegen die Türkei gewannen die Schweizerinnen mit 3:1. Im zweiten Spiel besiegten sie Aserbaidschan deutlich mit 4:0 und sind somit erster der Gruppe B1.
Gelungene Testspiele
Fenna Kalma und Kiara Beck wurden jeweils für ihre nationalen Nachwuchsmannschaften nominiert. Im Testspiel gegen Belgien traf Kalma für die niederländische U23 zum 3:1-Sieg. Unterdessen stand Torhüterin Beck in der Startelf für das Testspiel der deutschen U20-Frauen gegen Kanada und feierte einen 4:0-Sieg mit ihrem Team.
Diana Nemeth war nicht wie geplant im Kader der Ungarinnen, sondern reiste vorzeitig zurück nach Wolfsburg.
Ergebnisse der Spiele mit VfL-Beteiligung
Merle Frohms, Kathrin Hendrich, Jule Brand, Vivien Endemann und Lena Oberdorf (Deutschland/EM-Qualifikation):- Freitag, 5. April, 20.30 Uhr, (A) Österreich: 2:3
- Dienstag, 9. April, 18.10 Uhr, (H) Island: 3:1
Sveindis Jonsdottir (Island/EM-Qualifikation):- Freitag, 5. April, 18.45 Uhr, (H) Polen: 3:0
- Dienstag, 9. April, 18.10 Uhr, (A) Deutschland: 1:3
Ewa Pajor (Polen/EM-Qualifikation):- Freitag, 5. April, 18.45 Uhr, (A) Island: 0:3
- Dienstag, 9. April, 18 Uhr, (H) Österreich: 1:3
Dominique Janssen und Lynn Wilms (Niederlande/EM-Qualifikation):- Freitag, 5. April, 18.15 Uhr, (A) Italien: 2:0
- Dienstag, 9. April, 20.45 Uhr, (H) Norwegen: 1:0
Riola Xhemaili (Schweiz/EM-Qualifikation):- Freitag, 5. April, 19 Uhr, (H) Türkei: 3:1
- Dienstag, 9. April, 14 Uhr, (A) Aserbaidschan: 0:4
Fenna Kalma (U23 der Niederlande/Testspiele):- Donnerstag, 4. April, 18 Uhr, (A) Norwegen: Ausfall
- Montag, 8. April, 19 Uhr, (H) Belgien: 3:1
Kiara Beck (Deutsche U20-Nationalmannschaft/Testspiele):- Freitag, 5. April, 18 Uhr, (H) USA: 0:0
- Dienstag, 9. April, 14 Uhr, (H) Kanada: 4:0
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11.04.2024
„Unsere Aufgabe ist klar“
Vor dem Spiel gegen Freiburg äußert sich Tommy Stroot zu den Saisonzielen und Verletzungen.
Nach dreiwöchiger Pause sind die Wölfinnen am kommenden Samstag, 13. April, wieder in der Google Pixel Frauen-Bundesliga gefragt. Ab 12 Uhr spielen sie im Dreisamstadion beim SC Freiburg (live auf Magenta Sport und DAZN free). In der Hinrunde gewannen die Grün-Weißen mit 4:0 gegen den aktuellen Tabellenachten . Nun wollen sie durch einen erneuten Sieg gegen den Sport-Club drei weitere Punkte einfahren.
Freiburg erwartet „riesige Herausforderung“
Nach einer Hinserie mit Höhen und Tiefen haben die Breisgauerinnen in der Rückrunde bislang lediglich einen Sieg einfahren können: Am 14. Spieltag gewannen sie mit 3:0 gegen Werder Bremen. In den Partien gegen den FC Bayern München (0:4), Eintracht Frankfurt (1:2) und die TSG 1899 Hoffenheim (2:4) mussten sie hingegen Niederlagen einstecken. Mit Blick auf das Duell gegen die Wölfinnen am Samstag spricht Freiburgs Cheftrainerin Theresa Merk von einer „riesigen Herausforderung“. Sie erwartet, dass der VfL „alles dafür tun wird, auch alle restlichen Partien zu gewinnen“. Auf der Website des Sport-Clubs erklärt sie außerdem, wie sie ihr Team auf die Begegnung am Samstag vorbereitet hat: „Es ging vor allem um Training in den Basics, Themen wie Gegenpressing, Duellführung und Ballbesitz. In den letzten Einheiten wird es jetzt nochmal um ein paar defensive Dinge und Standards gehen, die für Wolfsburg oftmals auch Dosenöffner für eine Partie sein können.“ Spannend aus Wolfsburger Sicht: In Freiburg treffen die Grün-Weißen auf Janina Minge, die ab der kommenden Saison für den VfL spielen wird . Die gelernte Mittelfeldspielerin half bei den Breisgauerinnen zuletzt mehrfach in der Innenverteidigung aus.
VfL-Frauen wieder komplett
Während zuletzt sieben Freiburgerinnen auf Länderspielreise waren, waren aus dem Kader der VfL-Frauen insgesamt zwölf Spielerinnen unterwegs . Am Donnerstagmorgen trainierte die Mannschaft erstmals wieder gemeinsam am Elsterweg, wobei einige der Nationalspielerinnen ein gesondertes Trainingsprogramm absolvierten. Nach dem Abschlusstraining fliegt der VfL-Tross am Freitagnachmittag nach Freiburg. Dort spielt die Mannschaft zum insgesamt zweiten Mal in dieser Saison mittags um 12 Uhr – die erste Partie zu dieser Anschlusszeit gewann das Team im Februar beim 1. FC Nürnberg mit 9:1 .
Vor dem Spiel gegen Freiburg sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot mit den Medien über…
…die Personallage: Neben Rebecka Blomqvist und Tabea Sellner wird Marina Hegering aufgrund ihrer Muskelverletzung ausfallen. Sie steht auch für das Spiel gegen Duisburg definitiv nicht zur Verfügung. Danach wird viel davon abhängig sein, wie ihre Wade auf die Aufbelastung reagiert. Alexandra Popp hat Teile des Trainings mitgemacht, sie wird für Freiburg aber noch keine Option sein. Lena Lattwein hat einen Lauf draußen absolviert, wird aber gegen Freiburg ebenfalls noch nicht einsatzfähig sein. Sveindis Jonsdottir, die beim Spiel gegen die DFB-Elf verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, hat eine bandhafte Schulterverletzung und wird für Freiburg definitiv ausfallen. Inwiefern sie die Verletzung in den nächsten Wochen einschränkt, müssen wir abwarten. Insgesamt ist die Situation bei ihr aber besser als erwartet, wir haben mit etwas Knöchernem gerechnet. Camilla Küver musste heute das Training verletzt abbrechen, da läuft die Diagnostik noch. Von daher kann ich da noch nichts Genaueres sagen.
…die Frage, wie das Team die Ausfälle auffängt: Durch die Qualität, die immer noch auf dem Platz ist. Wenn ich nur auf die Aufstellung vom Essen-Spiel schaue, dann müssen wir allein aufgrund der Verletzungen nicht viel ändern. Natürlich ist es so, dass wir gerne eine Breite im Kader haben wollen. Wir wissen aber auch, dass diese Breite in den nächsten Wochen wieder entsteht. In den vergangenen Wochen haben wir außerdem gesehen, dass durch die Situation jetzt andere Spielerinnen ihre Einsatzzeiten, ihre Momente bekommen und so weit sind, dass sie das ganze auffangen können.
…die Perspektive in der Liga: Für uns ist ganz klar, was jetzt die Aufgabe ist. Wir müssen dafür sorgen, dass wir die restlichen Bundesligaspiele erfolgreich gestalten. Wir erwarten von uns selbst, dass wir in dem Block vor dem spielfreien Wochenende Ende April sechs Punkte holen, um Platz zwei möglichst schnell zu sichern und dadurch weitere Ziele erreichen zu können wie zum Beispiel die Champions League. Von daher habe ich nicht das Gefühl, dass bei uns die Spannung im Bundesligaalltag abfällt. Das können und wollen wir uns auch aufgrund des Finals im DFB-Pokal gar nicht erlauben.
…Janina Minges künftige Rolle beim VfL: Grundsätzlich glaube ich, dass sie vor allem im Mittelfeld ihre Qualitäten hat. Für uns ist sie ein Achter. Sie bringt einfach ein enormes Laufvermögen und eine gewisse Torgefahr mit. Das haben wir letztes Jahr im DFB-Pokalfinale auch nochmal zu spüren bekommen. Sie hat außerdem bei Standardsituationen die Qualität, um im richtigen Moment Bälle über die Linie zu drücken. Ich freue mich extrem auf sie!
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11.04.2024
„Es hat sich nicht nach dem Ende angefühlt“
Marina Hegering spricht über ihre Vertragsverlängerung, neue Aufgaben und Saison-Ziele.
In der vergangenen Woche hat Abwehrspielerin Marina Hegering ihren Vertrag bei den VfL-Frauen um ein Jahr verlängert. Im Interview erklärt die 33-Jährige die Hintergründe für ihre Entscheidung. Außerdem geht sie auf ihre Rolle in der Mannschaft, die sportliche Situation der Wölfinnen und ihre persönlichen Zukunftspläne ein.
Marina Hegering, du hast vor wenigen Tagen deinen Vertrag beim VfL Wolfsburg verlängert. Wie sehr freust du dich auf eine weitere Saison als Spielerin?
Marina Hegering: Es ist ein total schönes Gefühl zu wissen, dass es noch weitergeht. Es wäre komisch gewesen zu sagen, dass das Kapitel jetzt zu Ende ist. Ich habe zwar noch einen Anschlussvertrag, das Thema aktiv Fußball zu spielen, war für mich aber irgendwie noch nicht beendet. Deshalb bin ich froh, dass der VfL und ich dahingehend übereingekommen sind und noch ein Jahr zusammenarbeiten.
War es ein längerer Prozess für dich oder hast du die Entscheidung, weiterzumachen, eher kurzfristig getroffen?
Marina: Mit Saisonbeginn wusste ich ja, dass es eigentlich meine letzte Saison als Spielerin hier ist. Aber irgendwie hat es sich für mich noch nicht danach angefühlt. Ich habe das auch in Gesprächen mit ehemaligen Profis, mit Spielern und Spielerinnen gemerkt. Die haben mir gesagt, dass ich nicht aufhören soll, wenn mein Körper mir nicht signalisiert hat, dass es nicht mehr geht. Denn, wenn man dann trotzdem aufhört, dann bereut man es später vielleicht. Und mir geht es so gut, dass es definitiv noch weitergeht.
Für dich persönlich war die Saison bislang auch nicht so schlecht, oder?
Marina: Ja, genau. Die Wadenverletzung ist natürlich sehr ärgerlich für mich. Aber ansonsten war es für mich persönlich eine Saison, die eigentlich ganz gut lief. Deswegen ist auch der Gedanke gereift, weiterzumachen. Ich habe noch Spaß am Fußballspielen und daran, auf dem Trainingsplatz zu stehen.
Rund um eure Mannschaft ist in den Medien gerade viel von einem „Umbruch“ die Rede. Wie siehst du deine Rolle im Team in der kommenden Saison?
Marina: Ich bin aktuell, glaube ich, die älteste Spielerin hier (lacht). Deswegen sehe ich meine Rolle schon darin, dass ich die jüngeren Spielerinnen mit an die Hand nehme und meine Erfahrungen weitergebe – in welcher Form auch immer. Das kann auf dem Platz sein oder neben dem Platz und das mache ich gerne. Der Gedanke, Trainerin zu werden, ist für mich ja eh nicht so fern. Deswegen sehe ich manche Dinge schon ein bisschen aus beiden Perspektiven oder versuche zumindest, mich zwischendurch in die Lage des Trainerteams hineinzuversetzen. Wie kann man Dinge, die innerhalb der Mannschaft oder mit einzelnen Spielerinnen passieren, angehen? Diese Einblicke sind für mich super interessant, weil ich sie auch für meine eigene Zukunft nutzen kann. Und auf dem Platz gebe ich sowieso 100 Prozent. Ich kann gar nicht anders.
Du hast außerdem auch schon ein bisschen beim Trainerteam der U20-Frauen des VfL Wolfsburg reingeschaut, oder?
Marina: Ja, ich bin seit Herbst letzten Jahres immer mal wieder bei der U20 dabei. Wie regelmäßig das ist, hängt natürlich davon ab, wie unsere Trainingswoche ist, wie es von der Zeit her passt. Aber wenn die Möglichkeit da war, war ich schon häufiger bei der U20 dabei. Ich bin sehr froh darüber, dass ich die Erfahrung sammeln darf und Daniel Kraus und Philipp Schumann mich super an die Hand nehmen beziehungsweise mir auch Freiraum lassen und mir Verantwortung übergeben. Von daher macht es mir viel Spaß. Das ist eine super junge Mannschaft, in der echt coole Mädels sind.
Ich höre raus, dass du dir weiterhin gut vorstellen kannst, auf die Trainerseite zu wechseln?
Marina: Ja, das schwimmt auf jeden Fall im Kopf rum. Wie konkret es schlussendlich in so eine Tätigkeit reingeht, das bleibt noch offen. Aber Ralf Kellermann und ich haben mehrere Ideen im Kopf. Was es dann am Ende wird, das wird man sehen. Erstmal schaue ich, wie die nächste Saison läuft.
Kommen wir auf die aktuellen sportlichen Themen zu sprechen. Du konntest beim 9:0-Sieg gegen Essen leider nicht auf dem Platz stehen, warst aber auf der Tribüne dabei. Wie wichtig war dieser Erfolg für euch nach den schwierigen Wochen?
Marina: Nach solchen Niederlagen tut es grundsätzlich gut zu gewinnen. Mit den neun Toren haben wir natürlich ein Ausrufezeichen gesetzt. Ich glaube, dass es sehr gut war, dass wir mit so einem Erfolg in die Länderspielpause reingegangen sind. Für uns ist klar, dass wir uns jetzt auf das konzentrieren, was wir noch erreichen können und das ist der DFB-Pokal. Da versuchen wir, das absolute Maximum rauszuholen. Deswegen war dieser Sieg sehr wichtig. Wir wissen aber auch, dass das Pokalfinale ein anderes Spiel wird.
Ich denke, dass wir eine Rechnung mit ihnen offen haben. Bei dem Charakter unserer Mannschaft glaube ich, dass es ein sehr schwieriges Spiel für den FC Bayern wird. Es ist ein Pokalfinale, es ist ein Spiel, durch das man einen Titel holen kann. Von daher ist die Bedeutung des Spiels sehr groß. Ich habe ein gutes Gefühl.
Marina Hegering über das DFB-Pokalfinale
Du sprichst das Finale an, dort trefft ihr wieder auf die Bayern. Wie siehst du diesen Gegner?
Marina: Ich denke, dass wir eine Rechnung mit ihnen offen haben. Bei dem Charakter unserer Mannschaft glaube ich, dass es ein sehr schwieriges Spiel für den FC Bayern wird. Es ist ein Pokalfinale, es ist ein Spiel, durch das man einen Titel holen kann. Von daher ist die Bedeutung des Spiels sehr groß. Ich habe ein gutes Gefühl.
Das ist sehr gut! Am Samstag spielt ihr gegen Freiburg, wie siehst du die Breisgauerinnen in dieser Saison?
Marina: Wenn man mich im Vorfeld der Saison gefragt hätte, hätte ich ehrlich gesagt gedacht, dass Freiburg eine etwas größere Rolle spielt, was den Anschluss an die Topmannschaften angeht. Auch nach dem ersten Spiel gegen die Bayern, das mit einem Unentschieden endete, hat man gedacht, dass mit ihnen zu rechnen ist. Im Laufe der Saison haben sie das nicht so ganz bestätigen können. Aber ich glaube, dass die Mannschaft sehr jung ist und dadurch nicht die Beständigkeit beim Abrufen der Leistungen hatte. Aufgrund der Spiele, die sie zwischendurch mal hatten, muss man aber schon davon ausgehen, dass in Duellen gegen einen Top-Gegner, in denen das Maximum gefordert wird, mit ihnen zu rechnen ist. Deswegen müssen wir weiter konzentriert bleiben.
Das ist sicherlich etwas, das grundsätzlich für den Rest der Saison gilt, oder?
Marina: Ja. Wir sollten jetzt jedes Spiel weiter sehr, sehr ernst nehmen. Aufgrund der aktuellen Lage wäre es fahrlässig zu sagen, dass die Liga egal ist. Das ist nicht der Fall. Jedes Spiel ist für uns außerdem eine Vorbereitung auf das DFB-Pokalfinale und so muss man die Duelle auch angehen. Wir sollten am Ball bleiben und jedes Mal 100 Prozent abrufen, um uns weiter zu verbessern.
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Stroot gibt Verletzungs-Update zu Sveindis Jonsdottir
Die isländische Nationalspielerin Sveindis Jonsdottir hat sich im Spiel gegen Deutschland verletzt und wird den VfL Wolfsburg-Frauen vorerst fehlen. Trainer Tommy Stroot gab nun die Diagnose der 22-Jährigen bekannt.
Von Helene Altgelt | Apr 13, 2024
Die isländische Stürmerin Jonsdottir wird dem VfL erneut fehlen / ANP/GettyImages
Vor dem Spiel des VfL Wolfsburg gegen den SC Freiburg in der Frauen-Bundesliga (13. April, 12 Uhr) hat sich der Coach der Wölfinnen, Tommy Stroot, zur Verletzungslage im Verein geäußert. Neben Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss), Tabea Sellner (jüngst Mutter geworden) werden dem VfL im Breisgau auch Marina Hegering (Muskelverletzung), Alexandra Popp (Wade) und Lena Lattwein (Knie) fehlen.
Ein ausführliches Update gab Stroot zu der Situation von Sveindis Jónsdóttir. Die Isländerin hatte sich im Nations-League-Spiel gegen die DFB-Frauen nach einem Foul von Kathrin Hendrich verletzt und musste ausgewechselt werden. Gut sah das nicht aus - viele Fans machten sich daher Sorgen um die Flügelspielerin.
Stroot gab ihre Diagnose bekannt: "Sie hat eine bandhafte Schulterverletzung und wird für Freiburg definitiv ausfallen. Inwiefern sie die Verletzung in den nächsten Wochen einschränkt, müssen wir abwarten." Ob Jónsdóttir daher im wichtigen Saisonendspurt, unter anderem dem DFB-Pokalfinale gegen Bayern, eingreifen kann, ist noch unklar.
Stroot zeigte sich dennoch erleichtert: "Insgesamt ist die Situation bei ihr aber besser als erwartet, wir haben mit etwas Knöchernem gerechnet", sagte er. Es ist nicht das erste Mal, dass Jónsdóttir diese Saison mit einer Verletzung zu kämpfen hat: Die 22-Jährige fiel bereits den Großteil der Saison, von September bis Januar, wegen eines Patellasehnenrisses aus. "Die vergangenen Monate waren durchaus hart. Eigentlich hatte ich mit einer Ausfallzeit von vielleicht acht Wochen gerechnet", hatte Jónsdóttir dazu gesagt - nun folgte ein erneuter Rückschlag.
In der Liga geht es für Wolfsburg nicht mehr um viel: Der VfL liegt bereits sieben Punkte hinter dem Meister FC Bayern München, die Chancen auf den Titel sind daher eher theoretisch. Wolfsburg will aber zum zehnten Mal in Folge den DFB-Pokal gewinnen. Das Finale gegen Bayern steigt an Christi Himmelfahrt - vielleicht dann wieder mit Jónsdóttir.
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12.04.2024
Faire Freiburgerinnen
Daten und Fakten rund um das Spiel der VfL-Frauen gegen den SC Freiburg.
Zum zweiten Mal in dieser Saison bestreiten die Wölfinnen am morgigen Samstag, 13. April, ein Spiel um 12 Uhr an einem Samstag. Im Dreisamstadion treffen sie auf den SC Freiburg, der aktuell auf Rang acht der Tabelle zu finden ist. Wissenswertes rund um das Duell des 18. Spieltags der Google Pixel Frauen-Bundesliga :
- Statistik spricht für Grün-Weiß: Von den vergangenen zehn Partien gegen den Sport-Club gewannen die VfL-Frauen acht. Zweimal trennten sich beide Mannschaften mit einem Unentschieden, beide Male spielten die VfL-Frauen auswärts in Freiburg.
- Das Hinrunden-Duell: Im November gewannen die Wölfinnen im AOK Stadion mit 4:0 gegen die SC-Frauen . Die Wolfsburgerinnen waren dabei über 90 Minuten spielbestimmend.
- Heimschwacher Sport-Club: In dieser Saison siegten die Breisgauerinnen bislang nur ein einziges Mal zuhause, nämlich am dritten Spieltag gegen den SV Werder Bremen. Darüber hinaus stehen vier Unentschieden und drei Niederlagen in der Statistik des Teams. In der Heimtabelle bedeutet das Rang zehn. Die Wölfinnen belegen in der Auswärtstabelle mit 16 Punkten hingegen den dritten Platz.
- Faire Freiburgerinnen: In der Fairness-Tabelle liegen die Breisgauerinnen aktuell auf dem zweiten Platz hinter Eintracht Frankfurt. Die Spielerinnen des Sport-Clubs haben in dieser Saison bislang insgesamt 21 Mal eine Gelbe Karte erhalten. Gelb-Rote und Rote Karten verzeichnen sie bisher nicht. Die Wölfinnen belegen mit 24 Gelben Karten und einer Gelb-Roten in der Tabelle den siebten Platz.
- Dauerbrennerin hat verlängert: Von allen Spielerinnen im Kader der Wölfinnen hat Svenja Huth in dieser Saison bislang die meisten Einsatzminuten gesammelt, insgesamt sind es 1.363. Erst in dieser Woche hat die VfL-Kapitänin ihren Vertrag bei den Grün-Weißen um ein Jahr verlängert .
- Ausfälle auf beiden Seiten: Während der VfL aktuell auf gleich mehrere Spielerinnen verletzungsbedingt verzichten muss , verzeichnet auch der SC mehrere Ausfälle: Kim Fellhauer, Svenja Fölmli, Leela Egli und Meret Felde stehen gegen Wolfsburg nicht zur Verfügung.
- Dreifaches Mutterglück: Sowohl VfL-Stürmerin Tabea Sellner als auch SC-Spielerin Meret Felde sind Anfang dieses Monats Mutter geworden. Freiburgs Trainerin Theresa Merk veröffentlichte Anfang März zudem, dass sie im Sommer zum ersten Mal Nachwuchs erwartet.
- Zukünftige Wölfin im Kader: Für den SC Freiburg läuft am Freitag mit großer Wahrscheinlichkeit auch Janina Minge auf. Die 24-jährige deutsche Nationalspielerin gehört ab der kommenden Saison zum Kader der Grün-Weißen .
- Rückkehr für Riola: Während Minges Wechsel erst noch bevorsteht, kam Riola Xhemaili bereits im vergangenen Sommer aus Freiburg nach Wolfsburg. Für die VfL-Mittelfeldspielerin ist es die erste Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte.
- Finalgegner des Vorjahres: Am 9. Mai treffen die Wölfinnen in Köln im Finale des DFB-Pokals auf den FC Bayern . Im Vorjahr besiegten sie dort die Freiburgerinnen, die in dieser Saison im Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt ausschieden.
- Kostenfreier Stream: Die Pay-TV-Sender Magenta Sport und DAZN übertragen das Duell. DAZN zeigt es im kostenlosen Livestream. Um diesen nutzen zu können, ist lediglich eine Registrierung notwendig.
- Die Unparteiischen: Sina Diekmann (Dortmund) wird die Partie zwischen den Wölfinnen und dem Sport-Club leiten. Assistentinnen sind Daniela Göttlinger und Annette Hanf. Vierte Offizielle ist Marina Bachmann.
Quelle
13.04.2024
VfL-Frauen bezwingen mutige Freiburgerinnen
Team von Cheftrainer Tommy Stroot gewinnt Auswärtsspiel mit 4:1 (3:0).
Am 18. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga haben die Wölfinnen ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt: Im Dreisamstadion besiegten sie am Samstagmittag den SC Freiburg vor 3.795 Zuschauenden mit 4:1 (3:0). Nach einer schwierigen ersten Viertelstunde brauchten die Grün-Weißen nur sieben Minuten, um das Spiel an sich zu reißen. Für die VfL-Frauen trafen in der ersten Hälfte Lena Oberdorf (24.) und Ewa Pajor, der ein Doppelschlag gelang (27./31.). Nach der Pause verkürzten die Breisgauerinnen zwar durch Eileen Campbell kurzzeitig auf 3:1 (59.), die Wölfinnen ließen sich davon aber nicht beeindrucken und spielten die Partie mit einem weiteren Treffer durch Riola Xhemaili (62.) konzentriert zu Ende. Direkt im Anschluss an die Partie machten sich die Grün-Weißen auf die Rückreise nach Wolfsburg. In rund einer Woche am Sonntag, 21. April, sind sie erneut auswärts gefragt: Ab 18.30 Uhr treffen sie in der Schauinsland-Reisen-Arena auf den MSV Duisburg.
Personal
VfL-Cheftrainer Tommy Stroot setzte gegen den SC Freiburg auf dieselbe Startelf, die vor zwei Wochen auch beim 9:0-Sieg im Halbfinale des DFB-Pokals gegen die SGS Essen begonnen hatte. Im Kader fehlten verletzungsbedingt Alexandra Popp, Lena Lattwein (beide Aufbautraining), Sveindis Jonsdottir (Schulterverletzung), Marina Hegering (Muskelfaserriss), Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) und Tabea Sellner (Mutterschutz). Camilla Küver war ebenfalls nicht dabei, nachdem sie am Donnerstag das Training mit Schmerzen im Bereich des Knies hatte abbrechen müssen . Bei ihr konnte Stroot aber insofern Entwarnung geben, dass keine strukturelle Verletzung vorliegt. Mit in Freiburg war hingegen die erst 16-jährige Lilly Damm aus dem U20-Team der VfL-Frauen . Sie stand gegen den Sport-Club erstmals im Aufgebot der ersten Mannschaft.
Spielverlauf
Freiburg spielte anfangs gut mit und kam dadurch schnell zu einer Ecke (3.). Gleichzeitig ergaben sich für die Wölfinnen dadurch aber auch Räume. In der sechsten Minute markierte ein Fernschuss von Lynn Wilms den ersten Torabschluss der Partie. Wenig später probierte es Nuria Rabano von der linken Seite ebenfalls aus der Distanz (12.). Es folgte die bis dahin aussichtsreichste Möglichkeit: Nach einem Foul an Jule Brand lenkte SC-Keeperin Rafaela Borggräfe einen Freistoß von Dominique Janssen stark am Kasten vorbei (13.). Insgesamt war die Begegnung zunächst ausgeglichen, auch deshalb, weil die Wölfinnen immer wieder kleinere Fehler in ihrem Spiel zeigten. In der 22. Minute hatte Freiburg nach einem Fehlpass der VfL-Frauen plötzlich viel Platz und Campbell kam aus aussichtsreicher Position zum Abschluss. Merle Frohms konnte aber klären (23.). Die Reaktion der Grün-Weißen folgte prompt in Form eines Doppelschlags: Zunächst nutzte Oberdorf einen Fehler der Freiburgerinnen zum 1:0 (24.), Sekunden später erhöhte Pajor auf 2:0 (27.). In der 31. Minute hielt Frohms eine Freiburger Flanke. Mit dem darauffolgenden Abstoß leitete sie das 3:0 durch Pajor selbst ein (31.). Die Grün-Weißen hatten jetzt alles im Griff und führten verdient. Ein Ball von Wilms flog knapp über die Latte (35.), darüber hinaus kamen auch Oberdorf (39.) und Pajor (42.) zu weiteren Gelegenheiten. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte der Sport-Club durch einen Freistoß von Hasret Kayikci noch eine riesige Chance auf den Anschlusstreffer, Samantha Steuerwalds Kopfball flog aber knapp am rechten Pfosten vorbei (45.+3).
Freiburg kam nach der Pause trotz des hohen Rückstands mit neuem Schwung aus der Kabine. Die Wölfinnen standen aber sicher, unter anderem klärte Oberdorf einen Freistoß der Gastgeberinnen stark. Bei den Grün-Weißen liefen weiterhin viele Aktionen über die rechte Seite von Kapitänin Svenja Huth, Chantal Hagel hatte zwei weitere Abschlusschancen (52./55.). Ein viertes Tor fiel aber erstmal nicht. Stattdessen verkürzte Freiburg nach rund einer Stunde mit einer schnellen Aktion von Campbell auf 1:3 (59.). Die VfL-Frauen rissen das Zepter jedoch sofort wieder an sich: Die eingewechselte Xhemaili, die bis zum Sommer für den SC spielte, schloss stark zum 4:1 ab (62.). Kurz darauf sah Oberdorf die fünfte Gelbe Karte – sie ist damit für die Partie gegen den MSV Duisburg gesperrt. Damit haderte die Mittelfeldspielerin allerdings nicht lange, sondern hatte in der 70. Minute einen weiteren Torabschluss (70.). Das Spiel flachte trotz der deutlichen Führung nicht ab. Die eingewechselte Steinert setzte sich in der 75. Minute stark gegen die VfL-Abwehr durch, scheiterte aber an Frohms. Wolfsburgs Xhemaili spielte wenig später einen tollen Pass in die Schnittstelle auf Jule Brand, Borggräfe verhinderte aber das 1:5 (81.). VfL-Cheftrainer Stroot nutzte die Führung, um weiter zu rotieren und wechselte in der 83. Minute Diana Nemeth für Nuria Rabano ein – für die Ungarin war es das Pflichtspieldebüt im Trikot der Grün-Weißen. Freiburgs Ally Gudorf vergab noch eine riesige Möglichkeit zum 2:4-Anschlusstreffer (84.), ansonsten ließen die Wölfinnen nichts mehr anbrennen.
Tore
- 0:1 Oberdorf (24.): Freiburgs Annie Karich spielt einen Fehlpass in der eigenen Hälfte. Hagel kommt an die Kugel und legt quer zu Oberdorf. Die schiebt flach zur 1:0-Führung für die Wölfinnen ein.
- 0:2 Pajor (27.): Starke Aktion von Huth! Sie nimmt einen Ball auf der rechten Seite toll mit und läuft bis zur Grundlinie. Von dort legt sie mit Überblick zurück auf Pajor, die den Ball über die Linie drückt.
- 0:3 Pajor (31.): Nach einer Chance der Freiburgerinnen sorgt Frohms für eine schnelle Spieleröffnung. Ihr Abstoß landet bei Hagel, die den Laufweg von Pajor gut antizipiert. Ihr Pass auf die Stürmerin passt dementsprechend perfekt, die Polin trifft aus rund elf Metern.
- 1:3 Campbell (59.): Verdammt! Freiburgs Campbell hat nach einem Steilpass von Karich viel Platz auf der linken Seite. Im Duell mit Merle Frohms behält sie die Nerven und verkürzt auf 1:3.
- 1:4 Xhemaili (62.): Erneut ist es ein Fehler der Gastgeberinnen, der ein Wolfsburger Tor einleitet. Ein Abpraller landet bei Xhemaili, die legt sich das Leder zurecht und schlenzt es sehenswert in die Maschen. Spätestens jetzt ist klar: Die Wölfinnen lassen sich hier nicht beeindrucken.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Es war ein typisches Spiel nach einer Länderspielpause, so wie wir es vorher erwartet haben. Auf einen Samstag um 12 Uhr hier zu spielen, ist gedanklich durchaus eine Herausforderung. Dafür haben wir uns wirklich gut ins Spiel reingearbeitet. Es war wichtig, dass wir heute besonders in der ersten Hälfte unsere Möglichkeiten effektiv nutzen konnten und den Freiburgern frühzeitig den Stecker gezogen haben. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, insbesondere mit Blick auf die Belastungen in der Länderspielpause frühzeitig den einen oder anderen Wechsel vorzunehmen. Ich bin daher sehr froh über das Ergebnis.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms (66. Wedemeyer), Hendrich, Janssen, Rabano (83. Nemeth) – Huth, Oberdorf, Hagel (74. Demann) – Endemann (46. Xhemaili), Pajor (46. Kalma), Brand
Ersatz: Schmitz (Tor), Borbe (Tor), Damm
SC Freiburg: Borggräfe –Gudorf, Karich (76. Axtmann), Minge, Karl (70. Steinert) – Steuerwald, Schasching, Kayikci (76. Kolb) – Hoffmann (70. Zicai), Campbell, Vobian
Ersatz: Kassen (Tor), Stegemann, Bouziane, Punsar
Tore: 0:1 Oberdorf (24.), 0:2 Pajor (27.), 0:3 Pajor (31.), 1:3 Campbell (59.), 1:4 Xhemaili (62.)
Gelbe Karten: - / Brand, Oberdorf
Schiedsrichterin: Sina Diekmann (Essen)
Zuschauende: 3.795 am Samstagmittag im Freiburger Dreisamstadion.
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Für neue Rekord-Ablöse: Ewa Pajor verlässt den VfL Wolfsburg
Torjägerin Ewa Pajor wird den VfL im Sommer verlassen. Die 27-jährige Polin zieht es laut 'AZ/WAZ'-Informationen zum FC Barcelona. Die Katalanen zahlen eine neue Rekord-Ablösesumme.
Von Simon Zimmermann | Apr 15, 2024
Ewa Pajor verlässt die Wölfinnen / Inaki Esnaola/GettyImages
Lena Oberdorf wird sich im Sommer dem FC Bayern anschließen. 450.000 Euro Ablöse überweist der amtierende Meister für die deutsche Nationalspielerin an den VfL Wolfsburg . Damit stellte der Oberdorf-Transfer einen neuen Bundesliga-Rekord auf: Nie zuvor wurde eine solch hohe Ablösesumme gezahlt.
Der Rekord hielt aber nicht lange. Übertroffen werden wird er offenbar von Ewa Pajor. Die Polin wird die Wölfinnen ebenfalls im Sommer verlassen. Möglich macht das eine Ausstiegsklausel im Vertrag. Wie die AZ/WAZ berichtet, bläuft sich die Klausel auf 500.000 Euro - und damit die dann höchste Summe, die je für eine Bundesliga-Spielerin gezahlt wurde.
Pajor zieht es demnach zum FC Barcelona - dem derzeit besten Team der Welt. Pajor soll ihren Vertrag beim amtierenden Champions-League-Sieger bereits unterschrieben haben. In den kommenden drei Jahren soll die Polin dort rund 500.000 Euro pro Saison kassieren.
Neben Barça sollen auch PSG und Manchester United Interesse gezeigt haben. Pajor entschied sich für das aktuell größte Aushängeschild im europäischen Fußball der Frauen. Für den VfL so oder so der nächste herbe Verlust. Pajor kommt im Wölfinnen-Trikot bislang auf 191 Spiele, in denen sie 131 Tore erzielte. Mit zwölf Saisontoren führt sie derzeit die Bundesliga-Torjägerinnenliste an.
Im Sommer 2015 war sie als damals 18-jähriges Talent aus der polnischen Heimat von Medyk Konin ablösefrei nach Wolfsburg gekommen.
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Ablöse von knapp 500.000 Euro
Pajor-Wechsel von Wolfsburg nach Barcelona offenbar schon fix
17.04.24 - 14:45
Der Transfer der besten Bundesliga-Torjägerin, Ewa Pajor, vom VfL Wolfsburg zum FC Barcelona naht. Laut übereinstimmenden Medienberichten gibt es sogar keine Zweifel mehr daran.
Blick zurück: Beim VfL Wolfsburg reifte Ewa Pajor zur Top-Stürmerin. IMAGO/regios24
Wie Mundo Deportivo berichtet, ist der Wechsel von Wolfsburgs Top-Torjägerin Ewa Pajor zum FC Barcelona fix. Demnach haben die Blaugrana die Ausstiegsklausel der Polin aktiviert und zahlen eine Ablöse von knapp 500.000 Euro an den VfL. Das hatte zuvor auch die WAZ geschrieben. Der VfL Wolfsburg wollte sich am Mittwoch auf kicker-Anfrage nicht dazu äußern.
Pajor wird damit aller Voraussicht nach die fünfte Wölfin, die den Weg nach Barcelona sucht. Zuvor hatten das Elise Bussaglia 2017, Caroline Graham Hansen 2019, Ingrid Engen und Fridolina Rolfö jeweils 2021 getan - in allen Fällen ablösefrei.
Pajor kam mit 18 Jahren aus Polen zum VfL
Dem Vizemeister, der schon Lena Oberdorf für eine Ablöse in ähnlicher Höhe an den FC Bayern verlieren wird, steht somit ein großer Umbau in diesem Sommer bevor. Auch Leistungsträgerin Dominique Janssen wird wechseln , an ihr sind mehrere englische Vereine interessiert.
Der Verlust von Pajor ist allerdings kaum hoch genug zu bewerten: Die 27-Jährige, die 2015 von Medyk Konin aus Polen an den Mittellandkanal kam, schoss nicht nur starke 91 Tore in 118 Bundesligaspielen und führt in dieser Saison die Torjägerinnenliste klar an.
Barcelona braucht genau dieses Profil
Sie gilt auch als mannschaftsdienliche Arbeiterin, freundete sich sogar mit der ungeliebten Flügelposition an, damit Teamkollegin Alexandra Popp ihre Stärken im Sturmzentrum ausspielen kann. In der vergangenen Saison war sie sogar in der Champions League, in der der VfL knapp im Finale scheiterte, beste Torschützin Europas. Endspielgegner damals : der FC Barcelona.
Der kann eine echte Nummer neun durchaus gebrauchen und zahlt deswegen auch eine Vereinsrekordablöse (bisher rund 400.000 Euro für Keira Walsh). Obwohl die Katalaninnen in der heimischen Liga alles in Grund und Boden spielen , gibt es in deren Kader die klassische Knipserin nach dem Abgang von Asisat Oshoala nach Kalifornien nicht mehr.
Salma Paralluelo füllt die Lücke gut und weist starke Zahlen auf, hat aber ihre Stärken eher im Halbraum oder auf dem Flügel, wenn sie ihre enorme Geschwindigkeit einsetzen kann. Hier müsste Pajor sich also nicht um ihre Lieblingsposition im Zentrum sorgen.
pab
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18.04.2024
Duell gegen Duisburg: Wochen der Entscheidungen
Daten und Fakten rund um das Spiel der VfL-Frauen bei den Zebras.
Der 19. Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga führt die Wölfinnen zum Tabellenschlusslicht. Anstoß für die Partie beim MSV Duisburg ist am Sonntag, 21. April, um 18.30 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena. Magenta Sport und DAZN zeigen die Begegnung im Pay-TV. Weitere spannende Fakten rund um das Aufeinandertreffen der beiden Teams:
- Niederlage nach Führung: Am vergangenen Wochenende unterlagen die Duisburgerinnen zuhause gegen den FC Bayern München, obwohl Stürmerin Taryn Ries sie in der 42. Minute zunächst in Führung gebracht hatte. Giulia Gwinn glich kurz nach der Pause aus, anschließend legten die Bayern vier weitere Tore nach. „In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht, in der zweiten Halbzeit hat es Bayern gut gemacht“, bilanzierte MSV-Trainer Thomas Gerstner. Er fügte mit Blick auf das Wolfsburg-Spiel an: „Nächste Woche werden wir versuchen, es nicht nur 45 Minuten gut zu machen, sondern über einen noch längeren Zeitraum.“
- Zebras noch sieglos: Der MSV konnte in dieser Saison bislang noch keinen Sieg in der Google Pixel Frauen-Bundesliga einfahren. 14 Mal verlor das Team von Trainer Thomas Gerstner, viermal spielte es unentschieden. Und zwar in beiden Partien gegen den SC Freiburg, im Rückspiel gegen den 1. FC Köln und im Hinspiel gegen RB Leipzig.
- Erste Entscheidungen: In der Liga ist das oberste Ziel der Wölfinnen aktuell, den zweiten Tabellenplatz möglichst schnell zu sichern. Das könnte schon am Wochenende gelingen, allerdings ist Wolfsburg dafür auf Schützenhilfe aus Essen angewiesen: Sollte die SGS gegen die TSG Hoffenheim gewinnen und die VfL-Frauen gegen Duisburg siegen, wäre der Stroot-Elf Rang zwei nicht mehr zu nehmen. Der MSV könnte am Sonntag hingegen zum ersten sicheren Absteiger werden: Sollte der 1. FC Köln nachmittags gegen den SC Freiburg gewinnen, wäre der Gang in Liga zwei bereits vor Spielbeginn sicher. Besiegeln würden ihn außerdem eine Niederlage oder ein Unentschieden gegen den VfL.
- Hoffnung auf Torjägerinnen-Kanone: Obwohl sie zwischenzeitlich verletzungsbedingt pausieren musste, führt Ewa Pajor die Torschützenliste der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit zwölf Treffern deutlich an. Zuletzt traf sie gegen den SC Freiburg doppelt . Auf Platz zwei der Liste folgt Lea Schüller vom FC Bayern, die momentan auf neun Tore kommt.
- Glanzloses 2:0: In der Hinrunde siegten die Wölfinnen mit 2:0 gegen sehr tief stehende Zebras. Die Treffer gingen auf die Konten von Fenna Kalma und Ewa Pajor.
- Wölfinnen ohne Oberdorf: Beim 4:1-Sieg gegen den SC Freiburg sah Lena Oberdorf ihre fünfte Gelbe Karte. Sie fehlt den VfL-Frauen deshalb in Duisburg.
- Die Arena: Heimspielstätte der Zebra-Frauen ist die 31.500 Plätze fassende Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg. Dort tragen außerdem auch das Männerteam des MSV und das American-Football-Team „Rhein Fire“ aus Düsseldorf ihre Partien aus.
- Vorreiter bei den Streifen: Der MSV war einer der ersten Vereine, der Längsstreifen auf den Trikots einführte. Dadurch entstand der Name „Zebras“, der bis heute geblieben ist.
- Wölfinnen spitze: Hinsichtlich des Zuschauerschnitts in dieser Saison belegen die Wölfinnen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit durchschnittlich 6.105 Gästen aktuell den ersten Platz. Für die hohe Zahl sind
insbesondere die beiden Partien in der Volkswagen Arena verantwortlich. Duisburg ist mit durchschnittlich 889 Zuschauenden auf dem vorletzten Rang zu finden.
- Die Unparteiischen: Schiedsrichterin der Partie ist Nadine Westerhoff aus Bochum. Sie hat in dieser Saison bislang noch kein Spiel der Grün-Weißen gepfiffen. In der vergangenen Spielzeit leitete sie das Duell zwischen dem VfL und der TSG Hoffenheim.
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19.04.2024
VfL in Duisburg: „Bekommen nichts geschenkt“
Gegen den MSV könnte VfL-Kapitänin Alexandra Popp erstmals wieder auf dem Platz stehen.
Drei weitere Punkte sind für die VfL-Frauen am Sonntag praktisch Pflicht: Ab 18.30 Uhr sind sie in der Schauinsland-Reisen-Arena beim MSV Duisburg zu Gast, dem Tabellenschlusslicht der Google Pixel Frauen-Bundesliga (live auf Magenta Sport und DAZN). Vor dem Duell des 19. Spieltags betont VfL-Cheftrainer Tommy Stroot, dass sein Team keinen Gegner unterschätze.
Duisburg steht vor dem Abstieg
Hinter den Duisburgerinnen liegt bislang eine schwierige Saison: Nach 18 Spieltagen sind sie noch sieglos, erst vier Punkte konnten sie insgesamt einfahren. Am kommenden Wochenende könnte der Abstieg des Teams besiegelt werden – entweder durch einen Sieg der Kölnerinnen gegen Freiburg oder durch einen Punktverlust der Zebras gegen Wolfsburg. Cheftrainer Thomas Gerstner hat seinen Abschied zum Saisonende bereits bekannt gegeben. Wie es in der kommenden Saison mit der Frauenabteilung des Klubs weitergeht, ist völlig offen. Auch deshalb, weil dem Männerteam des MSV der Abstieg in die Regionalliga droht. Trotzdem versuchen Gerstner und das Team optimistisch zu bleiben. Mut dürfte ihnen unter anderem machen, dass sie am vergangenen Wochenende 45 Minuten gut gegen München auftraten und zunächst in Führung gingen. In der zweiten Hälfte drehte der FC Bayern das Spiel allerdings und gewann schlussendlich mit 5:1. „Nächste Woche werden wir versuchen, es nicht nur 45 Minuten gut zu machen, sondern über einen noch längeren Zeitraum“ , hatte Gerstner nach dem Abpfiff angekündigt.
VfL-Frauen mit guter Teamleistung
Die Wölfinnen haben zuletzt souverän mit 4:1 gegen Freiburg gewonnen . Da die Grün-Weißen zur Halbzeitpause bereits mit 3:0 führten, nutzte VfL-Cheftrainer Tommy Stroot die Gelegenheit, um zu rotieren. So kamen Mittelfeldspielerin Riola Xhemaili und Stürmerin Fenna Kalma bereits zu Beginn der zweiten Hälfte in die Partie. Das Team präsentierte sich trotz der vielen verletzungsbedingten Ausfälle stabil und gut abgestimmt. Über einen weiteren Sieg wollen die VfL-Frauen den zweiten Tabellenplatz weiter sichern. Die aktuelle Trainingswoche nutzte die Mannschaft unter anderem für eine intensive Einheit am Mittwoch. Am Donnerstag hatten die Spielerinnen noch einen Tag frei, ehe am Freitag der Vorbereitungsfeinschliff anstand.
Vor dem Spiel gegen Duisburg sprach VfL-Cheftrainer Stroot mit den Medien über…
…die Personallage: Weiterhin ausfallen werden Tabea Sellner, Rebecka Blomqvist, Marina Hegering, Camilla Küver und Sveindis Jonsdottir. Bei den letzten drei Spielerinnen erwarten wir aber, dass sie in den nächsten zwei Wochen Fortschritte in Richtung Kader machen werden. Zudem wird gegen Duisburg Lena Oberdorf aufgrund einer Gelbsperre fehlen. Ob Lena Lattwein einsatzbereit ist, wird das morgige Abschlusstraining zeigen. Alexandra Popp wird wieder im Kader stehen können, sie hat die komplette Trainingswoche absolviert und heute eine intensivere Einheit ohne Probleme gemeistert. Alle weiteren Spielerinnen sind ebenfalls verfügbar.
…die Gegnerinnen: Duisburg hat in vielen Phasen einen klaren Spielplan sowie eine gewisse Zweikampfstärke. Es ist kein Gegner, bei dem wir keinen Widerstand erwarten. Wir wissen, dass wir in keinem Bundesligaspiel und auch keinem Auswärtsspiel etwas geschenkt bekommen. Wie bei jedem anderen Match wollen wir die drei Punkte am Sonntag einfahren. Konstellationen wie der Abstieg von Duisburg spielen da für uns keine Rolle. Unser Ziel ist es, Platz zwei zu festigen.
…die zu besetzende Sechser-Position: Es gibt Lösungen, die wir schon in der Vergangenheit genutzt haben, um die klassische Sechser-Position von Lena Oberdorf zu besetzen. Den Einsatz von Lena Lattwein müssen wir abwarten. Für die Sechs kommt aber zum Beispiel auch Chantal Hagel in Frage. Alexandra Popp oder auch Riola Xhemaili könnten dafür auf die Zehner-Position rutschen. Wir haben darüber hinaus eine Kristin Demann, die flexibel einsetzbar ist, und auch eine Lynn Wilms, die die Sechser-Position schon gespielt hat. Bei unserem flexiblen Mittelfeld stehen uns deshalb genug Möglichkeiten zur Verfügung, um zum Beispiel auch nur mit einer Sechs und zwei Zehnern zu spielen.
… die Spielpause nach Duisburg: Uns hätte es nicht wehgetan zu spielen, egal, in welchem Wettbewerb. Wir hätten gerne ein Champions-League-Spiel oder auch ein Bundesligaspiel gehabt. In einer normalen Woche ist es nicht schwierig, die Belastung dafür zu steuern. Vom reinen Zeitfaktor her hilft die Pause in der aktuellen Situation aber natürlich der einen oder anderen Spielerin, um fürs Pokalfinale wieder fit zu werden.
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20.04.2024
„Für mich gab es immer nur Fußball“
VfL-Talent Diana Nemeth hat aus Ungarn den Sprung nach Wolfsburg gewagt.
Schon als sie vier Jahre alt war, gab es eigentlich nur eines, was Diana Nemeth unbedingt machen wollte: Fußball spielen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Mit gerade einmal 19 Jahren hat sie bereits Champions-League-Luft geschnuppert und Erfahrungen im Trikot der ungarischen Nationalmannschaft gesammelt. Im Winter hat Nemeth mit dem Wechsel von Ferencvaros Budapest nach Wolfsburg einen weiteren großen Schritt gemacht. Neben der neuen Sprache steht sie auch fußballerisch vor einer großen Herausforderung. Der will sich die Linksverteidigerin stellen. Nach einem schwierigen Start bei den Wölfinnen ist sie „sehr glücklich, hier zu sein”.
Verletzung bremste Nemeth
Beim 4:1-Sieg gegen Freiburg sammelte die Ungarin ihre ersten Pflichtspielminuten für den VfL Wolfsburg. Ein Moment, der ihr „sehr viel bedeutet hat“. Nach ihrem Wechsel zu den Grün-Weißen hatte sie zunächst eine Verletzung ausgebremst. „Die kam zum wirklich schlechtesten Zeitpunkt und hat meine ersten Wochen und Monate hier echt schwer gemacht. Die Mädels haben mir in der Zeit aber sehr geholfen und der medizinische Staff hat alles getan, damit ich schnell fit werde”, blickt sie zurück. Mittlerweile ist sie wieder fit und merkt, dass sie nun richtig ankommt. „Jetzt, wo ich endlich mittrainieren und spielen kann, habe ich das Gefühl, dass ich noch besser reinkomme und lockerer werde. Ich sehe die Mädels nicht mehr als Fremde, sondern kenne die Persönlichkeiten. Bei mir ist es auch so, dass ich mich auf dem Platz besser ausdrücken kann als daneben”, sagt die 19-Jährige.
Vorurteile trafen nicht zu
Ihr erster Eindruck von der neuen Heimat ist positiv: „Ich habe vorher von vielen Leuten gehört, dass Deutsche ein bisschen unhöflich oder nicht so freundlich sein sollen. Das kann ich aber absolut nicht bestätigen. Von Anfang an waren alle sehr nett zu mir!” Einmal in der Woche steht für die Ungarin Deutschunterricht auf dem Programm. Mittlerweile beobachtet Nemeth, die sehr gut Englisch spricht, deutliche Fortschritte: „Ich merke im Training, dass ich mehr und mehr verstehe. Und auch in unseren Besprechungen verstehe ich manchmal nicht nur ein paar Worte, sondern wirklich, worüber gesprochen wird.” Gleichzeitig sagt die 19-Jährige aber auch: „Es gibt natürlich noch viel zu verbessern. Deutsch ist echt schwer.”
Von Anfang an fußballverrückt
Zum Fußball kam Nemeth über ihren älteren Bruder. „Ich war oft bei seinen Trainings und fand es toll, zuzuschauen und den Jungs den Ball zurückzuspielen.” Gerade einmal vier Jahre sei sie da alt gewesen. „Ich wollte schon selbst kicken, durfte aber erst mit fünf Jahren anfangen. Nach meinem Geburtstag war ich dann direkt am nächsten Tag beim Training”, erinnert sich die Abwehrspielerin. Schwimmen und Tennis hat die 19-Jährige zwar auch mal ausprobiert, „aber eigentlich gab es für mich immer nur Fußball”. In einem kleinen Verein im ungarischen Pomaz begann sie in einem Jungsteam mit dem Spielen, blieb, bis sie zwölf Jahre alt war. Von dort aus ging es für sie zu Ferencvaros Budapest. Der Traum, Profi zu werden, reifte in ihr weiter: „Ich hatte für mich selbst immer das Gefühl, dass ich das professionell machen möchte. Der Wechsel zu Ferencvaros war dann ein bisschen wie die Bestätigung dafür, dass das tatsächlich möglich sein könnte.” Für das Team aus Budapest bestritt die Linksverteidigerin 30 Partien, darunter sechs in der Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League.
„Will mich verbessern“
Als der VfL im Winter bei Nemeth anklopfte, lief ihr Vertrag bei Ferencvaros noch ein halbes Jahr. Fest stand von Anfang an, dass sie sich in Wolfsburg als Talent bei den Profis erst durchsetzen muss und vorerst insbesondere in der U20-Mannschaft der Wölfinnen Einsatzminuten sammeln soll. Trotzdem war für die Abwehrspielerin „klar, dass ich das machen muss”. Denn: „Auch wenn ich dadurch am Anfang nicht so viel Spielzeit habe, habe ich das Gefühl, dass ich mich hier sehr verbessern kann.” Im Team sei sie noch dabei, ihre Rolle zu finden. Vorerst gehe es ihr vor allem darum, auf dem Platz an der Abstimmung mit ihren Mitspielerinnen zu feilen.
Titel sind das Ziel
Langfristig will sie mit dem VfL „so viele Titel wie möglich gewinnen“. In dieser Saison soll der Pokal den Auftakt bilden. Während der in den vergangenen Jahren so etwas wie der Lieblingswettbewerb der Wölfinnen war, muss sich Nemeth noch ein bisschen damit anfreunden, wie sie augenzwinkernd berichtet: „Ich habe das Viertelfinale gegen Hoffenheim zusammen mit den Mädels geguckt und es war so stressig. Ein Pokalspiel ist mental etwas ganz anderes als normale Spiele, selbst wenn man den vermeintlich einfachsten Gegner hat. Es ist immer alles möglich. Deshalb habe ich in meinem ersten Interview mit Wölfe TV gesagt, dass ich die Meisterschaft lieber mag.“ Ihr persönliches Ziel sei es, bis zum Sommer „so viel Spielzeit wie möglich“ zu sammeln. Möglicherweise könnte sich dafür schon beim nächsten Auswärtsspiel der VfL-Frauen in Duisburg eine neue Gelegenheit ergeben.
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21.04.2024
4:1-Sieg in Duisburg
Harter Kampf beim MSV: VfL-Frauen drehen in der Schlussphase auf.
Die Wölfinnen haben am 19. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga dank einer fulminanten Schlussphase mit 4:1 (0:0) beim MSV Duisburg gewonnen. Weil am Sonntagnachmittag der 1. FC Köln gegen den SC Freiburg gewonnen hatte, standen die Duisburgerinnen bereits vor Beginn der Partie als erster Absteiger der Saison fest. Das hinderte die Zebra-Frauen aber nicht daran, sich den Wölfinnen in der ersten Halbzeit entschlossen entgegenzustellen. Die ließen wiederum einige Hochkaräter liegen, sodass es nach 45 Minuten noch 0:0 stand. In der zweiten Hälfte ging Duisburg über Natalie Muth überraschend in Führung, ehe Alexandra Popp mit dem Ausgleich den Wolfsburger Sieg einleitete (71.). Ein von Dominique Janssen verwandelter Foulelfmeter und Treffer von Vivien Endemann und Ewa Pajor sorgten für den Endstand.
Auf die VfL-Frauen wartet nun eine spielfreie Woche, ehe es in den Saison-Endspurt geht: Im Mai warten auf die Wölfinnen noch drei Partien in der Google Pixel Frauen-Bundesliga und das Finale des DFB-Pokals . Den Auftakt bildet das Liga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Freitag, 3. Mai, ab 18.30 Uhr im AOK Stadion .
Personal
Die Grün-Weißen gingen mit einer im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen den SC Freiburg auf drei Positionen veränderten Startelf ins Rennen: Joelle Wedemeyer begann auf der rechten Abwehrseite für Lynn Wilms, die angeschlagen in Wolfsburg geblieben war. Riola Xhemaili startete außerdem für Lena Oberdorf, die wegen ihrer Gelb-Sperre fehlte. Neu in der ersten Elf war darüber hinaus Fenna Kalma, Pajor nahm für sie auf der Bank Platz. Verletzungsbedingt nicht im Kader standen neben Wilms auch Lena Lattwein (Aufbautraining), Marina Hegering (Muskelfaserriss), Sveindis Jonsdottir (Schulterverletzung), Camilla Küver (Knieprobleme), Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) und Tabea Sellner (Mutterschutz).
Spielverlauf
Duisburg spielte in der Anfangsphase trotz des bereits feststehenden Abstieges mutig nach vorne, Svenja Huth unterband aber einen ersten Abschluss der Gastgeberinnen (3.). Auf der anderen Seite gelang Fenna Kalma der erste Torschuss der Partie, die Kugel flog allerdings gegen den Pfosten (6.). Die Grün-Weißen hatten nun im Minutentakt Chancen. Endemann scheiterte an Ena Mahmutovic, nachdem Jule Brand die Wölfinnen mit einem schönen Dribbling vor das MSV-Tor gebracht hatte (10.). Kurz darauf hatte Brand selbst die Riesenchance zum 1:0, schoss aber rechts am Kasten vorbei (12.). Während die Duisburgerinnen so gut blockten und parierten, wie sie konnten, ließen die Wölfinnen auf der anderen Seite die zuletzt gute Effektivität vermissen. Endemann vergab eine weitere Großchance (19.). Huth zog außerdem nach einer halben Stunde aus der zweiten Reihe knapp links am Tor der Zebra-Frauen vorbei (30.). In der 33. Minute war es erneut Endemann, die das Leder ans Aluminium setzte. Neben den vergebenen Wolfsburger Möglichkeiten sicherte vor allem Duisburgs Keeperin Mahmutovic das 0:0 zur Halbzeitpause, indem sie unter anderem einen Schuss von Wedemeyer stark parierte (35.).
Duisburgs Trainer Thomas Gerstner wechselte mit Beginn der zweiten Hälfte gleich dreimal. Am Spielverlauf änderte sich unterdessen vorerst nicht viel: Die Wölfinnen drückten weiter, blieben aber erfolglos. Auch deshalb, weil Duisburg hinten gut stand und weitere Großchancen zu verhindern wusste. VfL-Cheftrainer Tommy Stroot reagierte und wechselte in der 60. Minute gleich dreimal: Alexandra Popp, Ewa Pajor und Kristin Demann kamen für Riola Xhemaili, Fenna Kalma und Chantal Hagel in die Partie. Nachdem es zunächst so aussah, als ob die Wolfsburgerinnen nun wieder deutlich mehr Zug zum Tor entwickeln würden, traf aus dem Nichts Natalie Muth zum 1:0 für den MSV (64.). Die Grün-Weißen ließen sich davon allerdings nicht lange beirren und kamen sofort wieder in den Strafraum der Duisburgerinnen. Wedemeyer zog in der 70. Minute aus der Distanz noch rechts am Kasten vorbei. Eine Minute darauf passte dann alles: Popp köpfte nach einer Ecke zum 1:1 ein (71.). Während die Wölfinnen von da an versuchten, die Führung zu erzwingen, standen die Zebra-Frauen noch tiefer. Nachdem Popp im Strafraum zu Fall ging, bekamen die Wölfinnen schließlich einen Elfmeter zugesprochen, den Janssen sicher verwandelte (85.). Jetzt war der Knoten geplatzt: Endemann (88.) und Pajor (89.) trafen in den Schlussminuten doppelt für die Wölfinnen und sorgten dafür, dass am Ende ein schlussendlich etwas überraschend deutlicher Sieg stand.
Tore - 1:0 Muth (64.): Duisburgs Kara Bathmann kommt nach einem Einwurf selbst nochmal an den Ball und bringt eine Bogenlampe ins Zentrum zu Muth, die mit dem Kopf ins Wolfsburger Tor trifft. Dieses Tor kommt aus dem Nichts.
- 1:1 Popp (71.): Bei diesem Tor ist Wut dabei! Huth bringt eine Ecke hoch in den Duisburger Strafraum und dort macht Popp das, was sie am Besten kann: Sie springt am höchsten und köpft ein. Zum Jubeln ist ihr allerdings nicht zumute: Weiter geht‘s!
- 1:2 Janssen (FE/85.): Nach einem Foul im Strafraum an Popp stellt sich Janssen an den Punkt und schiebt in gewohnt souveräner Manier ins linke Eck ein.
- 1:3 Endemann (88.): Demann legt ab zu Pajor, die mit dem Leder in Richtung Strafraum läuft. Dort sieht sie Endemann, die aus der Drehung trifft.
- 1:4 Pajor (89.): Jetzt legen die Wölfinnen los! Das 3:1 legte sie noch auf, nun trifft sie selbst. Pajor erhöht nach Vorarbeit von Popp aus kurzer Distanz auf 4:1.
Trainerstimmen
Tommy Stroot: Wenn wir am Ende das 4:1 sehen und ganz neutral darauf schauen, dann ist das ein Ergebnis, das auch aufgrund der ersten Halbzeit so entstehen kann. Wenn wir aber auf den echten Spielverlauf schauen, dann war es spannender, als wir uns das insgesamt vorgestellt hatten. Wir müssen die Chancen, die wir in der ersten Halbzeit hatten, konsequenter nutzen. Das ist etwas, was wir auch in der Vergangenheit leider schon das eine oder andere Mal gesehen haben. Wir wussten heute, dass wir dem Spiel mit den Einwechselungen von Alex Popp und Ewa Pajor eine neue Dynamik geben können. Dass es hinten raus so spannend wird, erwarte ich trotzdem eigentlich so nicht von uns und da haben wir auch in der Halbzeit schon drüber gesprochen.
Thomas Gerstner: Wir haben an der Sensation gekratzt. Sie hätte für uns diesen Tag zumindest ein bisschen verschönern können. Jetzt haben wir 1:4 verloren. Das Ergebnis geht mehr als in Ordnung. Die Chancen für die Wolfsburgerinnen waren schon in der ersten Halbzeit nicht an zwei Händen abzuzählen. Insofern waren wir natürlich glücklich darüber, dass wir uns lange kein Gegentor gefangen haben. Dass wir mit 1:0 in Führung gehen konnten, war dann umso schöner. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn dieser Elfmeter nicht gepfiffen worden wäre. Glückwunsch nach Wolfsburg, dieser Sieg war hochverdient.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Rabano – Huth, Xhemaili (60. Popp), Hagel (60. Demann) – Endemann, Kalma (60. Pajor), Brand
Ersatz: Schmitz (Tor), Borbe (Tor), Nemeth
MSV Duisburg: Mahmutovic – Zielinski (46. I. Sigurdardottir), Thomas, Fürst, Flach – Halverkamps (46. Freutel), Muth, Cin, Bathmann – Prvulovic (46. Josten), Ries
Ersatz: Frehse (Tor), Icier (Tor), Ebels, Radosavljevic
Tore: 1:0 Muth (64.), 1:1 Popp (71.), 1:2 Janssen (FE/85.); 1:3 Endemann (88.), 1:4 Pajor (89.)
Gelbe Karten: Muth, Bathmann / Huth
Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff (Bochum)
Zuschauende: 2.041 am Sonntagabend in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena.
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29.04.2024 - 13:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.05.2024 - 19:02 von KLAUS.)
Aktion von kicker, DFB und Volkswagen
"Der Volkssport Fußball und Volkswagen - das passt perfekt zusammen"
VW-Vorständin Imelda Labbé und DFB-Torjägerin Alexandra Popp sprechen im Doppelinterview über die TORJÄGERKANONE® FÜR ALLE, den Amateurfußball als Familienfest und Menschenführung im Unternehmen wie auch auf dem Spielfeld.
Fußball trifft Wirtschaft: Alexandra Popp (links) und Imelda Labbé über den Dächern der Wolfsburger Autostadt und der Volkswagen Arena. Volkswagen/Hermstein
Interviewtermin in Wolfsburg zwischen VW-Werk und Stadion. Diese Stadt atmet Autos - und Fußball. Seit vielen Jahren unterstützt Volkswagen den VfL Wolfsburg, zu dem auch das erfolgreiche VfL-Frauenteam mit Nationalstürmerin Alexandra Popp gehört. Die 33-Jährige ist die Lieblingstorjägerin von Imelda Labbé, Vorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales bei Volkswagen Pkw. Dies hat die 56-jährige Top-Managerin einmal in einem kicker- Interview verraten. Wir haben die beiden Frauen in der Wolfsburger Autostadt für ein Gespräch über Fußball und Wirtschaft zusammengebracht.
Frau Labbé, warum ist Alexandra Popp Ihre Lieblingstorjägerin?
Labbé: Sie ist sportlich erfolgreich, geht mit ihrer besonderen Persönlichkeit immer voran und kann Menschen begeistern. Sie bringt genau die Dinge mit, die auch uns bei Volkswagen wichtig sind, wie Leistung, Fairness, Teamgeist und nicht zuletzt Emotion und Leidenschaft.
Diese Werte sind auch im Amateurfußball wichtig, der mit der "Torjägerkanone für alle" von VW, DFB und kicker unterstützt wird. Kennen Sie die Aktion, Frau Popp?
Popp: Ehrlicherweise war mir lange nicht bewusst, dass es neben der kicker-Torjägerkanone noch eine Torjägerkanone im Amateurbereich gibt. Als ich davon gehört habe, dachte ich: Wow! Cool, dass es so was auch für die Amateure gibt. Schließlich gehören ihre Leistungen auch wertgeschätzt. Es ist toll, dass nun jede Fußballspielerin und jeder Fußballspieler die Möglichkeit hat, sich so eine Kanone ins eigene Wohnzimmer zu stellen.
Welche Verbindungen haben Sie beide zum Amateurfußball?
Popp: Ich habe einen großen Bruder, der Fußball im Amateurbereich spielt. Bei meinem alten Jugendverein FC Silschede schaue ich bei meinen Besuchen in der Heimat gerne mal vorbei. Für mich ist der Amateurfußball ein Stück weit Familie.
Labbé: Es ist ja fast egal, wo man aufwächst: Fußball ist Bestandteil des täglichen Lebens. Ich habe zwar selbst nicht aktiv Fußball gespielt, war aber als Kind oft am Sportplatz und habe Freunde und Familie angefeuert. Wie Alexandra sagt: Der Amateurfußball ist eine Art von Familienfest.
Was ist das Besondere an der "Torjägerkanone für alle"?
Labbé: Ich durfte die Ehrung der Gewinner vor Länderspielen in Leipzig und Dortmund bislang zweimal im Stadion vor einer sensationellen Kulisse live erleben. Wir zeichnen dort mit den Torjägerinnen und Torjägern Menschen aus, die mit einer großen Leidenschaft ihrem Sport nachgehen. Das spürt man, wenn man mit ihnen spricht. Die Augen der Sportlerinnen und Sportler funkeln vor Stolz und Begeisterung. Diese Auszeichnung zu vergeben ist daher für mich etwas ganz Besonderes.
Die "Torjägerkanone für alle" startete vor fünf Jahren. Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Aktion?
Labbé: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung des Wettbewerbs - gerade vor dem Hintergrund der Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie. Die mediale Berichterstattung ist sehr breit, und es wird viel in den sozialen Medien darüber gesprochen. Damit haben wir schon viel erreicht. Langfristig wollen wir die "Torjägerkanone für alle" als Leuchtturm im Amateursport etablieren und weiterhin den vielen Millionen Amateurfußballerinnen und -fußballern durch diese Aktion einen weiteren Ansporn bieten, auf dem Platz alles zu geben.
Frau Popp, Sie geben seit zwölf Jahren für den VfL Wolfsburg auf dem Platz alles. Was kann der Fußball von einem wirtschaftlichen Unternehmen wie VW lernen?
Popp: Gerade im Bereich Teamwork können wir viel lernen: Zur Produktion eines Autos gehören schließlich viele Menschen, eine Abteilung ist abhängig von der anderen Abteilung. Auf dem Platz ist es ähnlich: Es geht nur im Team. Man muss gut miteinander harmonieren, die Laufwege des anderen kennen, dann entstehen auch viele funktionierende Automatismen - ganz ähnlich wie am Band hier in Wolfsburg. Wir VfL-Spielerinnen sind auch regelmäßig im VW-Werk, um mitanzupacken und zu verstehen, was die Kolleginnen und Kollegen für eine beeindruckende Teamarbeit verrichten.
Welchen Stellenwert hat der Fußball hier in Wolfsburg?
Labbé: Der Volkssport Fußball und Volkswagen - das passt perfekt zusammen. Da wird am Wochenende mit allen Lieblingsvereinen mitgefiebert und montags dann bei der Arbeit gemeinsam gefachsimpelt. Man freut sich zusammen über die Erfolge des VfL oder, je nach Vorliebe, der anderen Vereine in der Region und leidet zusammen bei den Misserfolgen.
Popp: Grundsätzlich ist die Entwicklung des Frauenfußballs in Wolfsburg sehr positiv. Es wird viel darüber gesprochen, die Begeisterung nimmt immer weiter zu, und das Stadion wird immer voller.
Labbé: Wir sind natürlich sehr stolz auf unser Frauenteam und auf die vielen Nationalspielerinnen, die in Wolfsburg spielen. Es gibt eine große Identifikation mit der Frauenmannschaft. Dieses Bodenständige und Nahbare, für das die VfL-Frauen stehen, wird von den Leuten hier sehr positiv wahrgenommen und geschätzt.
Sie kommen beruflich aus zwei völlig verschiedenen Welten: Würden Sie gerne mal beruflich einen Tag lang miteinander tauschen?
Popp: Warum nicht?! Das wäre interessant. Ich stelle mir einen Tag aber schon sehr stressig und anstrengend vor, mit vielen Terminen, Sitzungen und Calls. Das würde einen Tag lang gutgehen, aber langfristig, muss ich ehrlicherweise sagen, stehe ich lieber auf dem Platz! (lacht)
Eine zutreffende Einschätzung, Frau Labbé?
Labbé: Ja, mein Alltag besteht aus vielen Meetings, das stimmt. Aber es gibt immer wieder neue, spannende Themen und Termine, wie etwa die Fahrtests von neuen VW-Modellen oder besondere Fahrzeugübergaben. Vor einiger Zeit durften wir beispielsweise dem Papst in Rom seinen neuen Volkswagen übergeben - solche Anlässe sind schon etwas sehr Besonderes.
Die Gegenfrage, Frau Labbé: Würden Sie gerne mal mit Frau Popp tauschen?
Labbé: Aber natürlich! Ich befürchte nur, dass ich nicht ausreichend Talent und Kondition für den Job habe. (lacht) Was mich aber vor allem interessieren würde, ist zu erleben, wie Alexandra ihre Mannschaft führt, ohne sich als die Chefin darzustellen - und wie man in schwierigen Situationen auf dem Platz schnell Entscheidungen trifft, die zum Erfolg führen. Das stelle ich mir im Fußball sehr spannend vor. Hieraus könnte ich bestimmt auch viel für unser Team lernen.
Popp: Nun ja, als Chefin würde ich mich nicht bezeichnen, das ist bei uns der Trainer. Ich bin vielleicht der verlängerte Arm vom Chef und das Bindeglied zwischen Trainer und Team. Natürlich muss man in einer solchen Position aber auch führen können. Einen konkreten Ratschlag kann ich jedoch nicht geben, da das Führen einer Mannschaft sehr individuell und abhängig von der jeweiligen Spielsituation ist. Man muss da auch in die eigene Mannschaft reinfühlen.
Sind Sie gerne auf dem Platz eine Leaderin, Frau Popp?
Popp: Nicht immer. Manchmal ist es gut, etwas Verantwortung an Mitspielerinnen abzugeben. Gerade in den letzten zwei Jahren war sehr viel Fokus auf mich gerichtet - vor allem medial. Das war teilweise etwas zu viel. Da war es dann wichtig und nötig, Verantwortung abzugeben. Ich muss z.B. nicht vor jeder Kamera sprechen, das können andere Spielerinnen auch. Nur so können auch sie in Führungsrollen hineinwachsen.
Können Sie einiges von dem Gesagten nachempfinden, Frau Labbé?
Labbé: Na klar. In Führungspositionen braucht man vor allem den Willen zum Erfolg und eine Vorstellung davon, wo es hingehen soll. Man muss sich konkrete Ziele setzen und mit dem Team daran arbeiten, diese zu erreichen. Ich denke, das eint uns in der Unternehmenswelt wie auch auf dem Fußballplatz. Bei uns ist jeder Monat ein neues Spiel: Am Ende dokumentieren die Vertriebszahlen Erfolge wie Misserfolge. Und wenn der Monat nicht so lief, wie wir es geplant hatten, dann ist das wie ein verlorenes Fußballspiel - dann ist es wichtig, schnell wieder aufzustehen, aus Fehlern zu lernen und weiterzumachen, sodass der nächste Monat wieder erfolgreich wird.
Bleiben wir bei den "konkreten Zielen": Frau Popp, ein Titel bei einer EM oder WM fehlt in Ihrer sonst sehr erfolgreichen Vita. Ist das noch mal ein großes Karriereziel?
Popp: Grundsätzlich will ich immer Titel gewinnen, wenn ich die Möglichkeit habe, um diese Titel zu spielen. Sie werden mir jedenfalls kein "Ich will auf jeden Fall Weltmeister werden" herauslocken. (lacht) So etwas lässt sich nicht planen. Aber solange die Motivation und die Kraft da sind, werde ich jedenfalls alles dafür geben.
Und was sind Ihre großen Ziele, Frau Labbé?
Labbé: Die Transformation, die aktuell in der Automobilindustrie stattfindet, ist natürlich ein ganz großes Thema. Unsere Zielsetzung ist eine erfolgreiche Wende hin zur E-Mobilität, sodass wir langfristig mit unseren Modellen dort stehen, wo wir aktuell im Verbrennergeschäft sind: nämlich eine große und bedeutsame Marke in Deutschland, die auch weltweit eine führende Rolle spielt.
Im Sommer steht die Fußball-EM der Männer statt, gefolgt von den Olympischen Spielen mit den DFB-Frauen. Was können unsere deutschen Mannschaften dort erreichen?
Popp: Ich denke, wenn man die letzten Spiele unserer Jungs gegen Frankreich und die Niederlande gesehen hat, mit so viel Spielfreude, dann ist ganz viel möglich. Die Qualität ist mit Top-Spielern wie Musiala und Wirtz vorhanden. Was die Olympischen Spiele betrifft, wollen wir das maximal Mögliche erreichen - also im besten Fall eine Wiederholung unseres Gold-Triumphs von Rio 2016.
Labbé: Wenn die Fußballexpertin in dieser Runde sagt, dass genügend Qualität für einen Turniererfolg vorhanden ist, dann werde ich nicht widersprechen. Wir bei Volkswagen drücken jedenfalls den deutschen Mannschaften ganz fest die Daumen und glauben an den Erfolg der deutschen Teams - sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern.
Interview: Gunnar Meggers und William Harrison
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