Steinmeiers Paradestück-Ukraine

Hallo Eugen, du warst auch gar nicht gemeint

[Preißnbeißer]

Sorry Reiner War ja auch nicht schlimm. Hier der neueste Link und das erste Mal dass ich Helmut Schröder volle Zustimmung erteile http://www.t-online.de/nachrichten/speci...er-eu.html 

Anscheinend wird er mit zunehmenden Alter weise. Er hat zu 100% Recht und vertritt genau meine Auffassung.

[Presi]

Moin, muß mich dann mal wieder in die Diskussion einklinken.
Thema EU vorneweg: Ich halte die EU für absolut alternativlos (und distanziere mich bei dieser Wortwahl entschieden von jeglichen Verdächtigungen, unserer Kanzlerin irgendwie nahe zu stehen...). Eine politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit der europäischen Länder war und ist wichtig. Die Lehren aus 2 Weltkriegen und einer wirtschaftlichen Depression sollten uns mahnen, an einem Miteinander zu arbeiten und ein Gegeneinander zu vermeiden. Selbst für meine Generation ist es noch ein kleines Wunder, wie diese Länder Europas zusammengewachsen sind, wie positiv per saldo die Menschen aufeinander zugehen. Das kann nichts, aber auch gar nichts ersetzen.
Problematisch wird diese Entwicklung erst an ihren Rändern. Der ehemalige "kalte Krieg" wirkt nach wie vor nach und die Ost-West-Linie wird an den verbliebenen Punkten immer dicker gezogen. Ich verstehe die Russen, dass Ihnen beim Ranrücken der Nato und der EU immer unwohler wird. Und ich verstehe die Russen, dass sie die gleichen Sichtweisen für "Ost-Konflikte" einfordern wie für West-Konflikte. Es fehlt uns sicherlich schlicht an objektiven Fakten, die tatsächliche Situation vor Ort einschätzen zu können. Es stehen Wort gegen Wort. Und der Westen neigt dazu, den Anti-Russland-Demonstranten nur allzugern zu glauben. Nur: Würde es derartige Proteste und Aufrufe zu bewaffnetem Widerstand bei uns geben, die Reaktionen wären ebenso heftig. Ein Einmischen der EU und Partei-ergreifen ist aus meiner Sicht kontraproduktiv. Eine gewählte Regierung zum Rücktritt zwingen zu wollen, gleicht einer Bananenrepublik oder meinetwegen Militärjuntas á la Ägypten.
Ein Vergleich der Außenpolitik der EU mit Nazi-Politik ist -lieber Blindenhund- weit übers Ziel hinaus geschossen und ehrlich gesagt nicht ernst zu nehmen! Aber das dürftest du sicherlich auch wissen.
Ich persönlich glaube, dass wir auf dieser Welt (und die gilt es zu betrachten) reichlich Brandherde haben, die nur gemeinsam zu löschen sind. Gemeinsam im Sinne von Amerika, Europa, Russland (was ja zum Teil unter Europa fällt...).

[Preißnbeißer]

Lieber Pres. Es gibt da eine Fabel von Arthur Schopenhauer, die passt irgendwie als Methapher zur EU. Du wirst sehen, dass die mittelfristig so zerstritten sind, dass mehr Feindschaft entsteht als man jemals gedacht hat.
Ich will hier keine Cassandra spielen. Aber man wird sehen, dass die EU in Zusammenwirken mit dem Euro der größte Fehler der europäischen Geschichte in den letzten 1.300 Jahren war.
Freundschaft zwischen den Völkern ist eine schöne Sache. Aber bald wird man die EU mit dem Turmbau zu Babel vergleichen. Wetten? Warte mal nur noch ein paar Jahre.

und hier mal die kleine Fabel die mir so gerade eingefallen ist.
Arthur Schopenhauer
Die Stachelschweine

Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich en einem kalten Winterrage recht nah zusammen, um sich durch die gegenseitige Wärme vor dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln, welches sie dann wieder von einander entfernte. Wann nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wieder näher zusammenbrachte, wiederholte sich jenes zweite Übel, so da? sie zwischen beiden Leiden hin und her geworfen wurden, bis sie eine mäßige Entfernung voneinander herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten.

So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab. Die mittlere Entfernung, die sie endlich herausfinden, und bei welcher ein Beisammensein bestehen kann, ist die Höflichkeit und feine Sitte. Dem, der sich nicht in dieser Entfernung hält, ruft man in England zu: keep your distance! - Vermöge derselben wird zwar das Bedürfnis gegenseitiger Erwärmung nur unvollkommen befriedigt, dafür aber der Stich der Stacheln nicht empfunden.

Wer jedoch viel eigene, innere Wärme hat, bleibt lieber aus der Gesellschaft weg, um keine Beschwerde zu geben, noch zu empfangen.

[Presi]

Moin Blindenhund, ja, die Fabel vom alten Schopenhauer ist echt ein Gassenhauer... Ja: Die Probleme der Menschen liegen in ihrem Wesen begründet. Das wird sich auch nie ändern - dessen bin zumindest ich mir sicher. Insofern entspricht eine EU im Idealfall der Distance, die von der Mehrheit noch als erträglich und gleichzeitig als dem eigenen Wohle dienend empfunden wird. Das größte Problem der EU sind 2 Dinge:
1. die unbändige Bürokratisierung
2. die unterirdische Informationspolitik

Und am Ende hängen natürlich 1 und 2 zusammen. Eine Mehrheit der Menschen in der EU hat von Vorschriften, Normen und Gängeleien die Schnauze voll. Und in Anbetracht dieser negativen Aspekte verlieren die vielen Vorteile der EU immer mehr an Kontur. Und weil in der EU viele politische Vollpfosten verklappt wurden, ist das Eigen-Marketing dieser Organisation extrem negativ. Die cleveren Menschenfänger mit ihren nationalen Parolen und ausländerfeindlichen Verleumndungen haben so in einem bestimmten Klientel leichte Beute zu machen. Hinzu kommen die nicht immer nachvollziehbaren Ausnahmen in dem Gebilde - siehe Great Britain.

Ich halte die EU als Ideal für absolut richtig. Um die Menschen aber mitzunehmen, bedarf es kluger Köpfe, weniger Strategie und ganz viel Aufklärung, welche Vorteile die EU bietet.

[Preißnbeißer]

Tja Presi Du wolltest wohl schreibenm du hältst die IDEE für die EU richtig?
Ich auch. Genauso wie ich die IDEE des Kommunismus für richtig halte,
Beides ist ein Traum! Beides. Doch dieser Traum wird von der eintretenden Wirkloichkeit bald für lange Zeit zerstört werden. Das Einzige was die Idee rettet ist es, einen gemeinsamen Feind zu finden. Das schafft dann wieder Einheit für eine gewisse Zeit. So lange noch etwas Geld da ist lässt sich auch Vieles vertuschen. Aber das Ganze wird nicht mehr lange funkionieren. Auch da hab ich ein "lustiges" Gedicht

[Presi]

du scheinst überhaupt immer ein lustiges Gedicht zu haben... Aber im Ernst: Ja, ich halte auch die Idee des Kommunismus für eine gute. Nur ist die - im Gegensatz zur EU - mit der menschlichen Eigenart nicht vereinbar und bereits mit Pauken und Trompeten gescheitert. Man kann aber aus den Ideen des Kommunismus sicherlich einige Grundzüge versuchen zu übernehmen.
Der gemeinsame Feind ist mehr Stütze der Faschisten. Der gemeinsame Feind läßt sich leicht identifizieren und benennen. Und in der Tat eint er die Armen im Geiste. Das Geld braucht man, um die Fehler im System und die Korruption der Einzelnen zu vertuschen. Und das wiederum ist ja auch Tradition in der Politik...

[Preißnbeißer]

Im Übrigen lieber Presi ist die Größe eines Staatengebildes wohl mehr ein Hindernis für die Freiheit des Einzelnen um die es mir geht. Als Beispiel führe ich Kleinstaaten wie die Schweiz an. Die EU wird sich zu einem gigantischen Überwachungs und Polizeistaat entwickeln in dem das Recht auf Privatsphäre. Postgeheimnis und das gesamte Grundgesetz in der jetzigen Form ohne die Möglichkeit sich zu wehren außer Kraft gesetzt wird. Insgesamt eine üble Mischpoke, des absoluten Rapto- und Kleptokratentums

Zuerst bin ich Badener,dann bin ich Deutscher und das verdammte Europa kann mir gestohlen bleiben.

Wenn ich in meinen Freiheiten beschnitten und bevormundet werden will,geh ich in eine Diktatur und die EU ist auf dem Weg dahin.

[Preißnbeißer]

Hi Klaus, du sprichst mir aus der Seele. Es ist zwar ein schöner Schein, aber genauso eine Chimäre wie der Kommunismus. Schöne Idee aber wird früher oder später gewaltig in die Hosen gehen.