Schwedin richtet Forderung an Hoffenheim und Leverkusen
Bayern-Verteidigerin Eriksson im Interview: "Popp ist meine größte Rivalin in Deutschland"
Magdalena Eriksson fehlt, wenn der FC Bayern am Mittwochabend in Rom unbedingt punkten muss. Mit dem kicker sprach die schwedische Top-Verteidigerin exklusiv über die Stärke der Bundesliga, über Vereine, die mehr investieren sollten, und eine neue, altbekannte Mitspielerin.
"Die Bundesliga und ihre Mannschaften sind stark": Magdalena Eriksson strahlt Zuversicht aus. IMAGO/Eibner
Sie waren im Sommer die Star-Transfers der Bundesliga: Die schwedische Nationalspielerin Magdalena Eriksson (30) und ihre Partnerin Pernille Harder (31) wechselten von Chelsea zum FC Bayern. Richtig rund lief es noch nicht: Harder ist zwar nach einer Verletzung wieder fit, Eriksson muss aber noch pausieren - auch am Mittwochabend im so wichtigen Champions-League-Spiel bei der AS Rom (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker).
kicker: Frau Eriksson, wie geht es Ihnen, wie läuft die Reha nach Ihrem Mitte Dezember erlittenen Mittelfußbruch?
Magdalena Eriksson: Mental ist es natürlich immer schwer, verletzt zu sein. Aber alles hat reibungslos geklappt, auch wenn noch ein langer Weg vor mir liegt.
Haben Sie einen Zeitrahmen für Ihr Comeback im Kopf?
Ich versuche, in der Gegenwart zu bleiben und Tag für Tag zu denken. Man weiß nie, wie der Körper auf die OP und die eingesetzte Schraube reagiert.
Wie würden Sie die bisherige Champions-League-Saison aus Sicht der Bayern bewerten?
Wir haben aus jedem Lostopf den härtesten Gegner bekommen. Also wussten wir, dass es schwierig werden würde, die Gruppenphase zu überstehen. Und das hat sich dann auch gezeigt, man sieht, wie eng die Gruppe ist. Leider war die letzte Woche vor Weihnachten keine gute für uns. Sie hat gezeigt, dass wir immer noch ein Team sind, das sich in einem Prozess befindet und noch viel zu lernen hat. Wir haben seit diesen Spielen viel analysiert. Die Mannschaft ist jetzt auf einem wirklich guten Stand - weil wir aus den Rückschlägen gelernt haben.
Erklären Sie das bitte etwas genauer: Was muss die Mannschaft verbessern, um ins Viertelfinale zu kommen?
Wenn wir auf unserem Top-Niveau spielen, gehören wir definitiv zu den besten Mannschaften Europas. Das haben wir gegen PSG (beim 1:0-Auswärtssieg am 2. Spieltag, Anm. d. Red.) gezeigt. Dieses Niveau müssen wir länger, über die gesamten 90 Minuten aufrechterhalten. Wir haben drei Spiele pro Woche, das müssen wir in jedem einzelnen tun. Wenn wir das Gefühl haben, dass sich das Team in die falsche Richtung bewegt, haben wir jetzt Ansätze gefunden, das Team wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Es geht also nicht um taktische Anpassungen?
Das glaube ich nicht. Wir sind taktisch flexibel.
Nach aktuellem Stand würde kein deutsches Team das Viertelfinale erreichen. Wolfsburg hat sich nicht einmal für die Gruppenphase qualifiziert. Muss sich die Bundesliga Sorgen machen?
Nein. Wir haben noch immer zwei Mannschaften dabei, was für die Liga ein guter Wert ist. Die englische Liga stellt derzeit nur eine Mannschaft in der Gruppenphase. Das bedeutet, dass die Bundesliga und ihre Mannschaften stark sind. Wolfsburg hatte Pech mit der CL-Qualifikation so kurz nach der WM. Mannschaften, die mehr Spielerinnen zur WM geschickt haben, haben darunter in der Qualifikation auf jeden Fall gelitten.
Barcelona und Lyon sind die beide
n Top-Favoriten.
Magdalena Eriksson
Wer sind neben Barcelona die großen Favoriten auf den Titel?
Lyon hat in der französischen Liga und in seiner Champions-League-Gruppe wirklich starke Leistungen gezeigt. Sie sind eine Mannschaft, vor der man immer Respekt haben muss, allein schon weil sie auf eine so große Geschichte in der Champions League zurückblicken. Und ihr Kader hat viel Erfahrung und Talent.
Und sonst?
Barcelona und Lyon sind die beiden Top-Favoriten. Dahinter gibt es eine Gruppe von Klubs, zu denen ich uns zähle. Aber auch meinen Ex-Klub Chelsea und PSG.
Sie sind Schwedin. Was macht BK Häcken so stark? Sie haben gute Karten aufs Weiterkommen.
Häcken verfügt über eine spannende Mischung aus ein paar älteren, erfahrenen Spielerinnen einerseits und einer jüngeren Generation, die gerade den Durchbruch schafft. Ein paar der Mädels spielen bei uns in der Nationalelf. Da kann ich sehen, wie talentiert sie sind. Wie sie sich auf höchstem Niveau präsentieren, ist wirklich cool. Zum Beispiel Rosa Kafaji: Sie ist gerade erst in die A-Nationalmannschaft aufgestiegen, aber sie spielt in der Champions League mit dem gleichen Selbstvertrauen wie in der schwedischen Liga und in der Nationalelf.
Sie kennen die englische Women's Super League sehr gut, spielten dort von 2017 bis 2023 für Chelsea. Worin unterscheidet sie sich von der Bundesliga?
In der englischen Liga gibt es viele große Namen, die man kennt oder gegen die man mit der Nationalmannschaft gespielt hat. Große Stars und große Namen gibt es in der deutschen Liga vielleicht weniger. Aber es ist wirklich schwierig, Teams niederzuringen. Sie sind organisiert, strukturiert, treten als Einheit auf und sind körperlich in guter Verfassung. In England sind die Partien häufiger ausgeglichen, sodass sie sich offener gestalten. In Deutschland muss man kämpfen, um Teams zu brechen. Wer hier gegen Bayern München spielt, ist topmotiviert.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Tore geplant waren.
Magdalena Eriksson lächelnd über ihre neue Torgefahr
Welcher der Spielstile liegt Ihnen besser: Der deutsche oder der englische?
In England habe ich im offenen Spiel viel gelernt, man muss dort alleine "überleben". Mit Bayern ist es ein bisschen das Gleiche, weil wir mit vielen Spielerinnen angreifen. Ich bleibe als eine der wenigen übrig, die verteidigen und Konter stoppen. Das mag ich. Außerdem entwickle ich mich hier auch am Ball, denn wir haben in vielen Spielen einen hohen Ballbesitzanteil. Ich spiele viele Pässe, meine Entscheidungsfindung muss punktgenau sein.
Wie zufrieden waren Sie mit Ihren Leistungen?
Der Zeitpunkt der Verletzung hat mich frustriert. Ich war gerade an einen Punkt gekommen, an dem ich den Spielstil des Trainers komplett verinnerlicht hatte, fühlte mich gut in Form. In der Zeit kurz vor der Verletzung war ich mit dem Team und mir selbst sehr zufrieden.
In den letzten drei Spielen erzielten Sie drei Tore ...
... ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Tore geplant waren (lächelt). Aber ich weiß, dass ich eine der Abnehmerinnen für Standards bin. Meine Aufgabe ist es also, im Strafraum zu sein, wenn der Ball kommt. Die drei Tore, die ich erzielt habe, resultierten aus Standardsituationen und guten Vorlagen meiner Teamkolleginnen. Außerdem habe ich für die Nationalmannschaft zweimal getroffen. Ich glaube nicht, dass ich jemals zuvor innerhalb von sechs Monaten fünf Tore geschossen habe (lacht). Für mich war es also besonders, aber ich erledige einfach meinen Job am Ende einer Standardsituation. Ich kann nicht genau sagen, warum die Bälle reingingen. Es ist eine Kombination aus Glück und Willenskraft.
Mit Lina Magull hat eine feste Größe Ihr Team zu Inter Mailand verlassen.
Sie hat es uns ein paar Tage vor der Veröffentlichung gesagt. Ich habe wirklich gern mit ihr gespielt, daher war es schade, dass ich nicht öfter und länger die Gelegenheit hatte. Sie ist so eine talentierte Spielerin, technisch so gut mit dem Ball. Aber das ist Fußball: Leute kommen und Leute gehen. Für sie ist es eine coole Gelegenheit, zum ersten Mal in einem anderen Land zu spielen. Und die italienische ist auch eine Liga, die sich verbessert. Lina ist eine Legende und wird das für den Verein immer bleiben.
Ihre Landsfrau Linda Sembrant kommt für die Rückrunde auf Leihbasis zum FC Bayern. Was haben Sie gedacht, als Sie gehört haben, dass dieser Transfer vonstattengehen könnte?
Ich habe mich gefreut. Wir brauchten einen Ersatz, wir brauchten mehr Innenverteidigerinnen in unserem Team. Man hat gesehen, dass wir da nicht nur auf zwei oder drei Spielerinnen setzen können. So vollgepackt, wie die Saisons inzwischen sind, braucht man mehr. Linda wird mit ihrer Erfahrung, ihrer Persönlichkeit und ihrer Professionalität viel ins Team einbringen. Wir haben einen recht jungen Kader (25,9 Jahre im Schnitt, damit dennoch der zweitälteste Kader der Bundesliga nach Wolfsburg, Anm. d. Red.) und Linda bringt viel Wissen mit. In Anbetracht der kurzen Zeit ist das eine wirklich gute Lösung für uns.
Eine negative Rivalität? Mit Linda war das noch nie so.
Magdalena Eriksson über ihre Teamkollegin Linda Sembrant
Hat die Bayern-Führung Sie vorher um eine Einschätzung zu Sembrant gebeten?
Ich habe ein paar Fragen über sie gestellt bekommen, ja. Dinge, die man in Videos nicht sehen kann: Charakter, Persönlichkeit. Über Linda kann ich nur Gutes sagen. Ich sehe sie als eine meiner Mentorinnen. Als ich in die Nationalmannschaft kam, spielte sie in der Innenverteidigung, und ich konnte viel von ihr lernen. Auch die Art und Weise, wie sie als Mensch im Team agiert, inspiriert mich. Sie ist immer eine großartige Teamkollegin und eine tolle Führungspersönlichkeit.
Sie sind befreundet, aber gleichzeitig Positionskolleginnen. Und sobald Sie wieder fit sind, gibt es zwei Plätze für vier Innenverteidigerinnen: Sie beide, Glodis Perla Viggosdottir und Tainara.
Das ist die Art von Situation, an die Linda und ich gewöhnt sind. Wir hatten die gleiche Situation in der Nationalmannschaft. Natürlich sind wir Teamkollegen, aber wir konkurrieren auch miteinander. Ein Kader enthält 25 Spielerinnen, aber es können jedes Mal nur elf spielen - und es wird ständig Änderungen geben. Ich merke das an meinem Körper. Wenn ich zu viele Spiele spiele, sagt er Nein und ich verletze mich.
Fällt es Ihnen also leicht, die Freundschaft abseits des Platzes und die Rivalität auf dem Platz vollständig zu trennen?
Auf jeden Fall. Es hängt alles von der Person ab und davon, wie man als Teamkollegin ist. Solange man respektvoll miteinander umgeht und auch so behandelt wird, ist es einfach, eine solche positive Rivalität zu entwickeln. Am Ende des Tages macht man sich dadurch gegenseitig besser. Erst wenn der Respekt voreinander schwindet oder man fies zueinander ist, wird daraus eine negative Rivalität. Mit Linda war das noch nie so.
In einem UEFA-Video haben Sie mit Ihrer Nationalkeeperin Zecira Musovic vom FC Chelsea über genau dieses Thema gesprochen: Rivalitäten. Dort haben Sie gesagt, wenn Sie gegen Pernille Harder spielen, vergessen Sie, dass sie Ihre Partnerin ist.
Sie ist genauso kompetitiv wie ich. Wenn man gegen so jemanden spielt, wird im Eins-gegen-eins-Duell die Messlatte noch höher gelegt - weil beide unbedingt gewinnen wollen. Ich trainiere gerne gegen sie; gegen sie zu spielen macht zwar Spaß, ist aber gleichzeitig auch traurig. Weil es bedeutet, dass eine von uns verliert, ausscheidet oder einen Rückschlag erleidet.
Wer war oder ist Ihre größte Rivalin auf dem Platz?
In Deutschland würde ich Alexandra Popp sagen, weil sie für Wolfsburg spielt, unseren größten Konkurrenten in der Bundesliga. Sie ist Mittelstürmerin, ich bin Innenverteidigerin, daher hatten wir im Hinspiel (2:1 für Bayern, d. Red.) einige gute Zweikämpfe. Bei ihr weiß ich, dass ich von Minute 1 bis 90 voll da sein muss, sonst wirst du bestraft. Solche Spiele mag ich gern. Wenn ich Popp im Strafraum Zeit oder Platz lasse, wird sie treffen. Das kann sie am besten. Gegen sie zu spielen macht immer Spaß, die Rivalität ist intensiv.
Hoffenheim und Leverkusen können noch mehr in ihre Frauenmannschaften hineinstecken.
Magdalena Eriksson
Hatten Sie auch in England eine größte Rivalin?
Deutschland besteht mehr oder weniger aus Bayern und Wolfsburg. In England gab es mehr Mannschaften. Wir haben viel gegen Vivianne Miedema und Arsenal gespielt. Die London-Derbys waren intensiv, es stand immer viel auf dem Spiel. Ich würde Miedema nennen.
Sie sagen, dass es in Deutschland nur diese Rivalität zwischen Wolfsburg und Bayern gibt. Braucht die Bundesliga mehr von dieser Art?
Ich hoffe, dass beispielsweise Eintracht Frankfurt weiterhin in seinen Kader investiert und sich weiter verbessert. Denn sie zeigen sowohl uns als auch Wolfsburg, dass sie da sind, um mit uns zu konkurrieren. Sie müssen in der Liga konstanter werden. Aber sie haben ein starkes Team, und ihre Investitionen in die Mannschaft sind cool. Wenn mehr Vereine investieren und sich verbessern können, entstehen viele Rivalitäten und eine kompetitive Bundesliga.
An welche Vereine denken Sie da konkret?
Hoffenheim und Leverkusen haben tolle Männermannschaften. Sie können noch mehr in ihre Frauenmannschaften hineinstecken und würden leicht konkurrenzfähig werden, dazu braucht es nicht viel. Die Gelegenheit ist da. Ich hoffe, dass sie sie nutzen.
Es ist realistisch, dass Sie mit den Bayern in der Champions League weiterkommen und im Viertelfinale gegen Musovic und Ex-Klub Chelsea gelost werden. Wäre das Ihr Traum?
Ich bin mir nicht sicher, ob es mein Traum fürs Viertelfinale wäre. Für mich wäre es auf jeden Fall ein spannendes Spiel mit vielen Emotionen. Ich würde nach London zurückkehren und dort auflaufen, ja. Aber mein Traum wäre es, gegen Chelsea in einem Finale zu spielen.
Und fürs mögliche Viertelfinale?
Nach Schweden zu fahren und gegen Häcken zu spielen wäre natürlich cool. Meine Familie könnte vorbeikommen und sich das Spiel ansehen. Das wäre ein schönes Los.
Interview: Paul Bartmuß
Quelle
Di., 23.01.24, 09:45 Uhr
„EmpowerHer“: FCB-Frauen starten Mentoring-Programm
Das Clubheim*1900 summte, im ganzen Gastraum sprudelten angeregte Unterhaltungen – und das war das beste Zeichen, dass der Nachmittag ein voller Erfolg war. „Der Geräuschpegel spricht für sich“, stellte Dr. Michael Diederich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, zufrieden fest. Rund 50 Personen hatten zweieinhalb Stunden lang die Köpfe zusammengesteckt, hatten miteinander gesprochen und einander zugehört. „Es war eine tolle Atmosphäre, ein guter Start“, meinte Dr. Diederich nach dem Kickoff des in Europa bisher einzigartigen Mentoring-Programms „EmpowerHer“ der FC Bayern Frauen. „Ich bin gespannt, wie es weitergeht.“
„Eine Herzensangelegenheit“
Mit „EmpowerHer“ möchte der FC Bayern seine Spielerinnen anregen, erste Schritte für die Karriere nach der Fußballkarriere zu gehen. Für Abteilungsleiterin Bianca Rech „eine Herzensangelegenheit“. Der Frauenfußball habe sich in den letzten Jahren toll entwickelt, aber es sei wichtig, aus der Fußball-Bubble auch mal herauszukommen und an die eigene persönliche Zukunft zu denken. „Wie können wir als Verein euch neben dem Spielfeld unterstützen?“, stellte Rech als Frage in den Raum. Eine Antwort darauf ist das neue Mentoring-Programm.
Insgesamt 28 Mentorinnen und Mentoren – unter anderem von MAN, SAP, Microsoft, Airbus und der TU München – stehen den Spielerinnen in den kommenden Monaten und Jahren zur Seite. Am vergangenen Donnerstag stand ein erstes gegenseitiges Kennenlernen im Mittelpunkt. Welche Erwartungen, Motivationen und Wünsche gibt es auf beiden Seiten? Was kann das Programm leisten? Darüber wurde an den Tischen in wechselnden Gruppen gesprochen. Als nächstes erfolgt nun ein Matching, um jede Spielerin mit einem Mentor zusammenzubringen. „Es ist wichtig, dass es auch menschlich passt“, sagte Rech. Danach beginnt der persönliche Austausch.
Keynote von Rebecca Smith
In einer einleitenden Keynote erzählte die ehemalige Bundesligaspielerin und heutige Unternehmerin Rebecca Smith, wie sie nach dem Fußball eine zweite Karriere startete. „Wer von euch weiß, was sie in Zukunft mal machen will?“, fragte sie die Spielerinnen. Als Antworten zunächst ausblieben, sagte sie: „Mir ging’s genauso.“ Um Unterstützung zu bitten, „eine Million Fragen“ zu stellen, Kontakte zu pflegen – das gab sie den Münchnerinnen ermutigend mit auf den Weg.
„EmpowerHer“ bietet dafür den idealen Rahmen. Es gehe darum, im Austausch mit den Mentorinnen und Mentoren Interessen zu definieren, Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen und ein Netzwerk aufzubauen, erklärte Rech. Dr. Diederich betonte, dass man sehr ehrlich zu sich selbst und bereit sein müsse, zu teilen: „Es macht nur Sinn, wenn man sich darauf einlässt. Wir können nur den Impuls setzen. Das Programm zum Leben bringen, müsst ihr.“ Der Kickoff kam jedenfalls bestens an. „Das Programm hilft uns, dass wir uns alle aus unserer Komfortzone rauswagen“, meinte FCB-Kapitänin Glódís Perla Viggósdóttir, „ich bin total begeistert.“
Quelle
UWCL: FCB-Frauen erkämpfen Remis in furioser Schlussphase
Unentschieden zum Jahresauftakt
Drei Tore in der Schlussphase
Schüller trifft doppelt
Remis beim Pflichtspielauftakt 2024 für die FC Bayern Frauen. Die Mannschaft von Trainer Alexander Straus hat sich am Mittwochabend in der UEFA Women’s Champions League trotz doppelten Rückstands ein 2:2 (0:1)-Unentschieden bei der AS Rom erkämpft. Valentina Giacinti (33. Minute) brachte die Münchnerinnen im Stadio Tre Fontane in Halbzeit eins in Rückstand. Lea Schüller (87.) netzte kurz vor Schluss zum Ausgleich, dann wurde es kurios. Zunächst traf erneut die Heimelf durch Manuela Giugliano in der Nachspielzeit (90.+3), ehe Schüller (90.+6) mit ihrem zweiten Treffer des Tages für den 2:2-Endstand sorgte.
Dank des Remis kletterten die Bayern-Frauen in der Tabelle, am vorletzten Spieltag, mit nunmehr sieben Zählern zumindest vorübergehend auf Rang zwei. Paris Saint-Germain (6 Punkte) kann mit einem Sieg im Duell gegen Tabellenführer Ajax Amsterdam (7) jedoch noch vorbeiziehen. Die Roma belegt mit fünf Zählern weiterhin den letzten Platz.
Vier Wechsel in der Startelf
Im Vergleich zur knappen 0:1-Niederlage bei Ajax Amsterdam vor der Winterpause nahm Straus vier Veränderungen in der Aufstellung vor. Tuva Hansen begann anstelle von Tainara, die krankheitsbedingt ausfiel, in der Defensive. Im Mittelfeld fanden sich Pernille Harder und Klara Bühl für Sydney Lohmann und Franziska Kett in der ersten Elf wieder. Zudem startete Schüller statt Jovana Damnjanović in der Offensive.
Verzichten mussten die Münchnerinnen neben den langzeitverletzen Spielerinnen Carolin Simon (Kreuzbandriss), Weronika Zawistowska (Kreuzbandriss), Cécilía Rán Rúnarsdóttir (Kniescheibenluxation), Ana María Guzmán (Knieverletzung) und Magdalena Eriksson (Mittelfußbruch) auch auf Winter-Neuzugang Linda Sembrant, die für die ausstehenden Gruppenspiele der UWCL noch nicht spielberechtigt ist.
Knapper Halbzeitrückstand
Es entwickelte sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch. In Minute 16 tat sich die erste gefährliche Aktion für die Gäste auf. Nach einer scharfen Flanke von Giulia Gwinn schoss Schüller den Ball über das Tor der Roma, aber das Schiedsrichtergespann entschied im Nachgang ohnehin auf Abseits. Direkt im Gegenzug kam Emilie Haavi aus spitzem Winkel zum Abschluss, zielte jedoch knapp neben das Tor. Auch in der Folge ging es rauf und runter. In der 28. Spielminute parierte zunächst Bayerns Torhüterin Maria Luisa Grohs gegen Evelyne Viens, ehe nur wenige Sekunden später auf der anderen Seite des Feldes Harder nach einer Hereingabe von der rechten Seite völlig frei zum Abschluss kam. Lediglich Torfrau Camelia Ceasar verhinderte mit einer starken Parade den Führungstreffer. Der Nachschuss von Linda Dallmann landete über dem Kasten. Genauer zielte Giacinti in Minute 33, die aus knapp 11 Metern zum 0:1-Halbzeitstand traf.
Furioser Durchgang zwei
Die Münchnerinnen kamen gut aus der Halbzeitpause und drängten auf den Ausgleichstreffer. Nach einer Flanke von Bühl köpfte Schüller (50.) in aussichtsreicher Position knapp neben das Tor. In Minute 52 verpasste dann Kapitänin Glódís Perla Viggósdóttir nach einem Eckball den Ausgleich. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie hitziger, lediglich aussichtsreiche Chancen waren im zweiten Durchgang lange Zeit Mangelware. Kurz vor Schluss stieg dann Schüller (87.) nach einer Flanke von Harder im Zentrum am höchsten und köpfte zum Ausgleich ein. Aber in Rom war noch nicht Schluss: Zunächst ging die Heimelf durch Giugliano (90.+3) erneut in Führung, ehe Schüller (90.+6) mit ihrem zweiten Treffer des Tages für den viel umjubelten 2:2-Ausgleichstreffer sorgte, der zugleich den Endstand darstellte.
Heimspiele gegen Hoffenheim und Paris
Weiter geht’s für die Deutschen Meisterinnen am kommenden Samstag, 27. Januar, in der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit dem Duell gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Anstoß der Partie ist um 14 Uhr in der Spielstätte am FC Bayern Campus. Nur drei Tage später empfangen die Münchnerinnen an gleicher Stelle um 21 Uhr Paris Saint-Germain zum abschließenden Gruppenspiel in der Champions League.
AS Rom - FC Bayern 2:2 (1:0)
AS Rom
Caesar – Di Guglielmo, Minami, Linari, Bartoli – Feiersinger (80. Glionna), Kumagai, Giugliano – Haavi, Giacinti (61. Greggi), Viens.
Ersatz
Korpela, Öhrström – Valdezate, Ciccotti, Latorre, E. Testa, Kramžar, Pellegrino Cimò, S. Testa, Pizzuti.
FC Bayern München
Grohs – Gwinn, Viggósdóttir, Hansen (86. Kett), Naschenweng – Zadrazil (85. Şehitler), Stanway – Dallmann (76. Damnjanović), Harder, Bühl (61. Lohmann) – Schüller.
Ersatz
Nayler, Wellmann – Belloumou, Baijings, Kerr, Gloning.
Schiedsrichter
Frida Klarlund (Dänemark)
Tore
1:0 Giacinti (33.), 1:1 Schüller (87.), 2:1 Giugliano (90.+3), 2:2 Schüller (90.+6)
Gelbe Karten
Kumagai, Giacinti, Viens, Di Guglielmo, Minami / Damnjanović, Lohmann
Quelle
Nach Roma-Spiel
Mi., 24.01.24, 22:23 Uhr
Sarah Zadrazil: „Haben es weiterhin selbst in der Hand“
„Am Ende hat es sich angefühlt wie ein Sieg – jetzt haben wir es weiterhin selbst in der Hand“, fasste es Sarah Zadrazil zusammen. Nach dem furiosen Spiel in der UEFA Women’s Champions League bei der AS Rom und dem 2:2-Ausgleichstreffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit mussten sich Trainer und Spielerinnen erst einmal sammeln. Schlussendlich überwog bei den FC Bayern Frauen die Erleichterung über den gewonnenen Punkt und die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale der Königinnenklasse. „Für uns war es wichtig, nicht zu verlieren, um nächste Woche ein Endspiel zu haben.“, so Trainer Alexander Straus. Die Münchnerinnen übten jedoch auch Selbstkritik. fcbayern.com hat Stimmen für Euch gesammelt.
Die Stimmen zum Spiel bei der AS Rom
Alexander Straus: „Wir hatten beim Stand von 0:0 eine Riesenchance zur Führung, doch Camelia Ceasar hat glänzend gehalten. Dann haben wir Rom mit einem Fehler die Führung geschenkt. Mir hat es nicht gefallen, wie wir heute Tore kassiert haben. Das Spiel haben wir zwar kontrolliert, haben es aber nicht geschafft, große Chancen zu kreieren. Das 1:1 war, denke ich, verdient. Die Nachspielzeit war dann verrückt. Wir haben das Unentschieden zunächst wieder hergegeben, sind aber nochmal zurückgekommen. Wir müssen Rom großen Respekt zollen, sie waren heute wirklich gut. Für uns war es wichtig, nicht zu verlieren, um nächste Woche ein Endspiel zu haben.“
Sarah Zadrazil: „Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen und haben dadurch Rom stark gemacht. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel gut unter Kontrolle. Da waren wir am Drücker und haben auch verdient den Ausgleich erzielt. Dass wir trotz des erneuten Rückstandes in der Nachspielzeit nochmal den Ausgleich erzielt haben, spricht für unsere Mentalität. Insgesamt tun wir uns aktuell schwer, klare Torchancen zu erspielen und diese zu verwerten. Am Ende hat es sich angefühlt wie ein Sieg – jetzt haben wir es weiterhin selbst in der Hand.“
Lea Schüller: „Wir sind froh, dass wir das Unentschieden noch geschafft haben, um uns für nächste Woche alles offenzuhalten. Dann müssen wir so spielen, wie heute in den letzten zehn Minuten. Da haben wir die Energie aufgebracht, die uns am Anfang gefehlt hat. Es reicht einfach nicht, wenn wir nur in der Schlussphase so auftreten.“
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