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13.09.2023 - 14:33 Uhr | News | Quelle: dpa
Däbritz sagt für Länderspiele der DFB-Frauen ab
©IMAGO
Wegen eines Trauerfalls in der Familie hat Sara Däbritz ihre Teilnahme an den bevorstehenden Nations-League-Spielen der deutschen Fußballerinnen abgesagt. Die 28 Jahre alte Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon fehlt dem DFB-Team in den Partien gegen Dänemark am 22. September in Viborg und gegen Island am 26. September in Bochum, teilte der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch mit. Britta Carlson, die die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in den kommenden beiden Länderspielen vertreten wird, verzichtet auf eine Nachnominierung.
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20.09.2023 - 10:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.09.2023 - 10:32 von KLAUS.)
19.09.2023 - 15:15 Uhr | News | Quelle: dpa
Rückkehr von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg weiter offen
©IMAGO
Eine Rückkehr der erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist weiter nicht absehbar. «Das ist für uns insgesamt eine ungewöhnliche Situation», sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften beim Deutschen Fußball-Bund, am Dienstag in Frankfurt/Main. «Wir haben eine Fürsorgepflicht, und die Fürsorgepflicht ist es in der Zwischenzeit, dass Martina wieder gesund wird. Das ist unser Ziel. Alles andere folgt dann danach.» Über die sportliche Zukunft der Bundestrainerin wollte der DFB keine Auskunft geben.
Der Verband hatte am 8. September mitgeteilt, dass die 55-Jährige erkrankt sei und bei den beiden Nations-League-Spielen des Frauen-Nationalteams am Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg gegen Dänemark und am 26. September (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum gegen Island von Co-Trainerin Britta Carlson vertreten werde.
Voss-Tecklenburg selbst hatte sich bisher nicht zu ihrem Gesundheitszustand geäußert. «Es ist meine Cheftrainerin, der ich einfach nur wünsche, dass sie gesund wird», sagte ihre langjährige Vertraute Carlson.
Britta Carlson hat ausgeschlossen, auf Dauer die derzeit erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zu ersetzen. «Ich bin gerne Co-Trainerin. Ich glaube, das ist das, was ich sehr gut kann», sagte die 45-Jährige bei einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes am Dienstag in Frankfurt/Main. Sie könne sich vorstellen, irgendwann mal Cheftrainerin zu sein - «aber das eher auf Vereinsebene. Das kommt für mich auf nationaler Ebene nicht infrage.»
Dies habe persönliche Gründe, die sie nicht näher erläutern wolle, erklärte Carlson. Die bisherige Co-Trainerin des Frauen-Nationalteams vertritt bei den beiden ersten Spielen in der neuen Nations League, wo es um die Olympia-Qualifikation geht, Voss-Tecklenburg.
Die DFB-Spielerinnen waren bei der WM in Australien im August überraschend schon nach der Vorrunde ausgeschieden. Verbandspräsident Bernd Neuendorf hatte trotz des Debakels Voss-Tecklenburg das Vertrauen ausgesprochen. Ihr Vertrag läuft bis 2025.
Die Auswahl um Kapitänin Alexandra Popp startet an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg gegen Dänemark. Am 26. September (18.15 Uhr/ZDF) geht es in Bochum gegen Island.
Quelle
19.09.2023 - 15:54 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und David Joram
Was wird aus Voss-Tecklenburg? Lage bei DFB-Frauen vertrackt
Für die deutschen Fußballerinnen geht es jetzt um das Olympia-Ticket. Die Lage für den Verband ist angesichts des Fehlens der Bundestrainerin ganz schwierig. Ihre Vertreterin will nicht Chefin werden.
Die knifflige Suche nach einem Bundestrainer für die Männer scheint sich in Gesprächen mit Julian Nagelsmann einer Lösung zu nähern - die Situation beim Frauen-Nationalteam ist durch die Erkrankung von Martina Voss-Tecklenburg völlig vertrackt. Die Frage, wann und ob die Cheftrainerin überhaupt in ihr Amt zurückkehrt, wollte der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag nicht beantworten. Das Thema werde man aus Respekt vor der Bundestrainerin nicht öffentlich kommentieren. So teilte es eine Verbandssprecherin schon zu Beginn einer Pressekonferenz am Dienstag auf dem DFB-Campus mit.
«Wir haben eine Fürsorgepflicht, und die Fürsorgepflicht ist es in der Zwischenzeit, dass Martina wieder gesund wird. Das ist unser Ziel. Alles andere folgt dann danach», erklärte Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften. Dessen eigene künftige Rolle beim DFB ist ebenso ungeklärt. Voss-Tecklenburgs Vertreterin Britta Carlson, bisher ihre Co-Trainerin, muss nur wenige Wochen nach dem WM-Debakel bei den nun anstehenden Nations-League-Spielen liefern, wo es um die so wichtige Olympia-Tickets geht. Die 45-Jährige will aber selbst grundsätzlich nicht Nationaltrainerin werden. Sie könne sich vorstellen, irgendwann mal Cheftrainerin zu sein - «aber das eher auf Vereinsebene. Das kommt für mich auf nationaler Ebene nicht infrage.»
Zuvor hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf Gerüchten um eine bevorstehende Ablösung Voss-Tecklenburgs widersprochen und gesagt: «Ich bitte um Verständnis, Martina Voss-Tecklenburg ist krank. Das gebietet der Respekt und die Fürsorge, dass wir darüber nicht spekulieren.» Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach sich Spielerinnen über mangelhafte Kommunikation und taktische Defizite im Trainerteam um Voss-Tecklenburg bei der WM in Australien beklagt hätten. Dort waren die deutschen Frauen um Kapitänin Alexandra Popp überraschend in der Vorrunde gescheitert.
Während die deutsche Männer-Auswahl die nächste Herausforderung mit der Heim-EM erst im nächsten Jahr vor sich hat, geht es für die Frauen schon in diesem Herbst um die Olympia-Qualifikation für Paris 2024. Die Auswahl startet an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg gegen Dänemark in die Nations League. Am 26. September (18.15 Uhr/ZDF) geht es in Bochum gegen Island. Weiterer Gegner in der Gruppe 3 der Liga A ist Wales. Nur die Gruppenersten kommen in die Endrunde, wo die beiden einzigen europäischen Olympia-Plätze ausgespielt werden.
Die 55 Jahre alte Voss-Tecklenburg selbst äußerte sich bisher nicht über ihren Gesundheitszustand. Ihr Ehemann Hermann Voss-Tecklenburg hatte der «Bild»-Zeitung gesagt: «Die WM in Australien hat sie sehr mitgenommen. Sie ist schon krank aus Australien wiedergekommen, sie war mental und körperlich angeschlagen.»
Ex-Nationalspielerin Carlson, die seit 2018 Co-Trainerin der Frauen-Auswahl ist, widersprach am Dienstag Spekulationen, wonach es zwischen ihr und Voss-Tecklenburg nach dem WM-Aus gekracht habe: «Unser Verhältnis hat sich nicht verändert.» Sie hatte vergangene Woche ausdrücklich Sky-Informationen von sich gewiesen, wonach sie unter den Nationalspielerinnen eine Umfrage durchgeführt habe, ob diese weiter mit Voss-Tecklenburg zusammenarbeiten wollen: «Die Behauptung ist vollkommen haltlos und stellt meine langjährige Integrität als Co-Trainerin infrage.» Sie habe in Absprache mit der Bundestrainerin vertraulich mit Spielerinnen gesprochen, deren Ansichten in die WM-Analyse einfließen sollen.
Dass die Aufarbeitung des bislang einmaligen Vorrunden-Ausscheidens durch das Fehlen Voss-Tecklenburgs bisher nicht abgeschlossen werden konnte, erschwert die sportliche Situation enorm. Selbst Chatzialexiou sprach von einem «Rucksack». Dazu kommt: Der avisierte, nur für die Frauen zuständige Sportdirektor lässt - trotz der emsigen Postenvergabe derzeit beim DFB - noch auf sich warten. Chatzialexiou konnte sich dafür angesichts der Krise in den Auswahlteams der Männer und Frauen zuletzt nicht empfehlen. Seine eigene Zukunft sei im Moment auch «nicht relevant», sagte er.
Carlson wird so oder so nur eine Übergangslösung sein, an deren Ende ein größerer Umbruch im Trainerteam der Frauen stehen könnte. Voss-Tecklenburg ist aber auch im Krankenstand weiter Bundestrainerin. Schließlich war Neuendorf der Cheftrainerin nach dem Desaster der Vize-Europameisterinnen in Australien - aus der Ferne - flugs zur Seite gesprungen. Ihr Vertrag läuft bis 2025.
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20.09.2023 - 10:36 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen um Popp trainieren vor knapp 1000 Fans in Frankfurt
©VfL Wolfsburg
Erstmals nach dem WM-Debakel in Australien haben sich die deutschen Fußballerinnen um Kapitänin Alexandra Popp ihren Fans gezeigt. Vor knapp 1000 Zuschauern absolvierte die DFB-Auswahl am Dienstag ein öffentliches Regenerationstraining im Frankfurter Stadion am Brentanobad. «Wir freuen uns sehr über den Rückhalt», sagte Nationalspielerin Lena Oberdorf.
Sieben Wochen nach dem überraschenden Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft präsentierte sich der fast unveränderte Kader unter der Leitung der bisherigen Co-Trainerin Britta Carlson und stand danach für Selfies und Autogramme zur Verfügung.
Die 45-Jährige vertritt die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bei den beiden ersten Spielen in der Nations League, wo es um die Olympia-Qualifikation geht. Die Vize-Europameisterinnen starten an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg gegen Dänemark in den neuen Wettbewerb. Am 26. September (18.15 Uhr/ZDF) steht die Partie in Bochum gegen Island an. Weiterer Gegner in der Gruppe 3 der Liga A ist Wales. Nur die Gruppenersten kommen in die Endrunde, wo zwei Olympia-Plätze für Paris 2024 ausgespielt werden.
Im Vergleich zum WM-Team fehlten nur Lyon-Profi Sara Däbritz wegen eines Trauerfalls in der Familie, Svenja Huth (VfL Wolfsburg), deren Ehefrau kürzlich Sohn Emil zur Welt gebracht hat, und Melanie Leupolz vom FC Chelsea: Die Mutter hatte ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt. Zudem ist die Frankfurterin Sara Doorsoun nach ihrer bei der WM erlittenen Muskelverletzung noch nicht wieder fit.
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20.09.2023 - 10:38 Uhr | News | Quelle: dpa
Experte zum Fall Voss-Tecklenburg: «Arbeitsrecht gilt auch für DFB»
Wie geht es in der Hängepartie um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg beim DFB weiter? Ein Arbeitsrechtler sieht keine zeitliche Grenze bei einer Krankschreibung.
Arbeitsrechtler Martin Gutzeit sieht die derzeit erkrankte Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg durch die Gesetzgebung in ihrem Amt geschützt. «Das Arbeitsrecht gilt auch für den DFB. Wenn der Vertrag von Martina Voss-Tecklenburg befristet ist, dann kann er grundsätzlich nicht ordentlich gekündigt werden», sagte der Wissenschaftler von der Justus-Liebig-Universität in Gießen der Deutschen Presse-Agentur. «Eine krankheitsbedingte ordentliche Kündigung scheidet deshalb von vornherein aus - ungeachtet dessen, ob in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis eine solche Kündigung überhaupt wirksam gewesen wäre.»
Voss-Tecklenburg, die nach dem WM-Debakel in der Kritik steht, fehlt bei den Nations-League-Spielen der deutschen Fußballerinnen an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg gegen Dänemark und am 26. September (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum gegen Island. Der Deutsche Fußball-Bund hatte am 8. September mitgeteilt, dass die 55-Jährige wegen einer Erkrankung nicht auf der Bank sitzen und von Co-Trainerin Britta Carlson vertreten werde. Der Vertrag Voss-Tecklenburgs läuft bis 2025.
In Berichten war zuletzt von interner Kritik der Nationalspielerinnen an Voss-Tecklenburg die Rede. Die Auswahl um Kapitänin Alexandra Popp war bei der Weltmeisterschaft in Australien überraschend nach der Vorrunde ausgeschieden. Nach Angaben von Gutzeit, der in Gießen einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Sozialrecht innehat und sich intensiv mit dem Sportrecht befasst, wäre eine fristlose Kündigung im Fall Voss-Tecklenburg nach allem was bekannt ist «wohl unwirksam.»
Der DFB befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation: In der Nations League geht es um die Olympia-Qualifikation, gleichzeitig ist aber die WM-Analyse wegen des Fehlens von Voss-Tecklenburg nicht abgeschlossen. Zudem ist unklar, wann sie wieder arbeiten kann. Die Bundestrainerin selbst hat sich bislang nicht zu ihrer Erkrankung geäußert. «Es gibt keine zeitliche Grenze bei einer Krankschreibung. Wenn jemand krankheitsbedingt arbeitsunfähig ist, dann ist das so», erklärte Gutzeit.
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45-Jährige betont gutes Verhältnis zu Voss-Tecklenburg
Chefsessel? Carlson ist "gerne Co-Trainerin"
Die misslungene WM ist noch nicht aufgearbeitet, die Nations League steht für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft aber vor der Tür. Mit Britta Carlson für die erkrankte Martina Voss-Tecklenburg auf der sportlichen Kommandobrücke.
Im Moment auf dem Chefsessel, sonst gerne in der zweiten Reihe: Britta Carlson. IMAGO/Eibner
Die Situation ist nicht einfach. "Ungewöhnlich", nennt sie Joti Chatzialexiou, der Leiter Nationalmannschaften beim DFB. Die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ist immer noch nicht komplett aufgearbeitet. Die Analyse nicht fertig, weil sich die Bundestrainerin seit Wochen im Krankenstand befindet. "Ich hätte sehr gerne eine Analyse durchgeführt, um den Rucksack der WM ablegen zu können", sagte Chatzialexiou.
Am Montag haben sich die Nationalspielerinnen in Frankfurt eingefunden, um sich auf die Nations-League-Partien am Freitag in Dänemark und am Dienstag in Bochum gegen Island vorzubereiten. Mittelfeldspielerin Lena Lattwein vom VfL Wolfsburg hatte schon am Sonntag erklärt, dass aus ihrer Sicht eine Aufarbeitung der Tage in Australien "nicht zu umfangreich“ sein sollte. Denn: "Wir müssen gleich wieder funktionieren und abliefern. Es ist keine Zeit für große Analysen."
Ähnlich sieht es wohl auch Chatzialexiou: "Wir haben mit der Mannschaft gesprochen und auch ein, zwei Themen der WM mit aufgenommen", erzählte er am Dienstag. "Wir wollen gute Voraussetzungen für ein neues Turnier schaffen. Die Spielerinnen sind hoch motiviert und wollen vieles wettmachen." In der neu geschaffenen Nations League geht es für die deutsche Mannschaft darum, einen der zwei möglichen Startplätze für die olympischen Spiele 2024 in Paris zu erreichen.
Wie geht es mit dem Trainerteam weiter?
Unklar ist weiterhin, wie und ob es mit dem Trainerteam weitergeht. Chatzialexiou wollte sich dazu nicht äußern, sagte nur: "Wir haben eine Fürsorgepflicht, und die ist, dass Martina in der Zwischenzeit gesund wird. Alles andere folgt danach." Bis dahin übernimmt Co-Trainerin Britta Carlson die Chefrolle. Die 45-Jährige stellte klar, dass sie keinesfalls Ambitionen habe, auf dem Chefsessel zu bleiben. "Ich bin gerne Co-Trainerin. Das ist glaube ich auch das, was ich gut kann. Ich kann mir auch vorstellen, irgendwann mal Cheftrainerin zu sein. Das aber auf Vereinsebene", stellte die ehemalige Nationalspielerin klar. Carlson betonte auch ihr gutes Verhältnis zu Voss-Tecklenburg. "Das wird auch in Zukunft so sein. Ohne Diskussionen kommt man aber nicht weiter. Natürlich gibt es die auch mal."
Vorrangig gehe es nun erstmal darum, die beiden ersten Spiele nach der missratenen WM erfolgreich zu gestalten. Carlson: "Die Nations League ist ein interessantes Format. Wir werden auf höchstem Niveau gefordert.“
Gunnar Meggers
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Nations League von doppelter Bedeutung für die DFB-Frauen
"Aggressivität" und "eine gewisse Ruhe" als Mittel gegen Dänemark
Nach der WM ist vor Olympia: Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft steht an diesem Freitag (18 Uhr) das erste Spiel der UEFA Women's Nations League auf dem Plan. Gegner in Viborg ist Dänemark. Das Besondere: Über die Nations League werden auch die Tickets für Olympia 2024 in Paris vergeben. Das Erreichen des Finales wird dadurch für das deutsche Team fast schon zur Pflicht.
Für DFB-Angreiferin Alexandra Popp zählt gegen Dänemark "nichts als ein Sieg". IMAGO/Eibner
"Es geht um Olympia. Wir wollen nächstes Jahr in Frankreich unterwegs sein, deshalb heißt es jetzt: zusammenstehen und arbeiten." Immerhin die Marschroute der deutschen Mannschaft scheint klar, wenn man den Worten von Alexandra Popp glaubt. Anders als die immer noch nicht abgeschlossene Aufarbeitung der WM und dem krankheitsbedingten Fehlen von Bundestrainern Martina Voss-Tecklenburg, kann die Spielführerin der deutschen Nationalmannschaft auf die Frage nach den nächsten Zielen eine klare Antwort geben.
Popp: "Am Ende sind wir die, die auf dem Platz stehen"
In Sachen WM dagegen, verhält es sich ein wenig anders: Bis zur offiziellen Auswertung bleibt es bei viel Theorie, viel eigener Meinung. Man habe viele Gespräche geführt, sei auch mal "gegenseitig angeeckt", was Popp aber klar als "guten Weg" bezeichnet, denn nur so könne man als Mannschaft weiterkommen. "Dem Team ist klar, worum es geht. Am Ende sind wir die, die auf dem Platz stehen. Wir haben sehr offen miteinander gesprochen", fügt die 32-Jährige an, die im Nachhinein vor allem das Pressing als großes deutsches Manko ausgemacht hat, das dem Gegner "viele große Lücken" gelassen habe. Die Aggressivität in den Zweikämpfen und die fehlende Leichtigkeit sieht Popp ebenso als Gründe für die schwache Leistung wie die "Fehlerketten". Man dürfe "nach zwei Fehlern den dritten einfach nicht mehr zulassen", stellt die Angreiferin klar.
Noch etwas kürzer fällt Popps Aussage indes zu Voss-Tecklenburg aus: "Wir wünschen ihr alles Gute und müssen die Situation so annehmen. Es wurde mehrfach gesagt, dass wir im Austausch sind." Die Frage, ob die Mannschaft überhaupt mit Voss-Tecklenburg weitermachen wolle, blieb natürlich unbeantwortet.
Mit "Aggressivität" und "Leidenschaft" gegen Harder und Co.
Also zurück zu Dänemark, das Interimstrainerin Britta Carlson als "defensivstarke Mannschaft" bezeichnet, die mit einer Topspielerin wie Pernille Harder (FC Bayern München) aber auch ihre Qualitäten in der Offensive habe. "Das wird ein Spiel auf Augenhöhe, eine schöne Herausforderung." Die eine oder andere Veränderung, vor allem im taktischen Bereich, kündigte Carlson bereits an, ins Detail wollte die 45-Jährige aber nicht gehen: "Lasst euch einfach überraschen, wir sind gut vorbereitet."
Für Popp indes zählt am Freitag "nichts als ein Sieg". Man wolle die Partie "mit Aggressivität angehen und mehr Intensität im Defensiv- und Offensivverhalten zeigen, um das Spiel für uns zu entscheiden". Zudem gehe es darum, "eine gewisse Ruhe" auszustrahlen, wenn die deutsche Mannschaft den Ball hat. Und Carlson wird noch einmal etwas konkreter: "Wir wollen uns mit einer Leidenschaft in das Spiel einarbeiten, die wir bei der WM nicht immer gezeigt haben."
Susanne Müller
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21.09.2023 - 11:40 Uhr | News | Quelle: dpa
Gwinn zurück im DFB-Team: «Volles Vertrauen in meinen Körper»
©FC Bayern München
Giulia Gwinn ist schmerzlich vermisst worden bei der WM in Australien. Die Fußball-Nationalspielerin hat ihre zweite schwere Knieverletzung nun offenbar gut weggesteckt.
Fast ein Jahr lang war Fußballerin Giulia Gwinn raus aus dem Nationalteam, ihrer Popularität hat das keinen Abbruch getan. Auf Instagram folgen der 24-Jährigen vom FC Bayern München inzwischen 578 000 Personen, mehr als doppelt so viele wie DFB-Kapitänin Alexandra Popp. Nach dem zweiten Kreuzbandriss ihrer Karriere ist Gwinn zurück im Kader der bei der WM früh gescheiterten deutschen Auswahl - vor allem die Fans und die Interims-Bundestrainerin freuen sich darüber.
«Ich bin super stolz, wieder mit dem Adler auf der Brust im Training zu sein und freue mich einfach auf alles, was kommt», sagte die Rechtsverteidigerin vom FC Bayern München vor dem Nations League-Spiel der deutschen Frauen gegen Dänemark an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg. In dem neuen Wettbewerb geht es für Popp, Gwinn und Co. um die Olympia-Qualifikation. Das zweite Gruppenspiel steht am kommenden Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum gegen Island an.
Eine technisch starke Abwehrspielerin wie Gwinn können die Vize-Europameisterinnen nach dem Debakel von Australien bestens gebrauchen. Die frühere Freiburgerin war bei der WM 2019 als beste junge Spielerin ausgezeichnet worden und stand bei der EM 2022 in England in der von der UEFA ausgewählten Mannschaft des Turniers.
Die Not auf Gwinns Position im Nationalteam war zuletzt so groß, dass die inzwischen erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg Wolfsburgs Außenstürmerin Svenja Huth nach hinten geschoben hatte. «Ich glaube, dass gerade Giuli noch ein bisschen Zeit braucht. Aber sie hat jetzt auch bei den Bayern gezeigt hat, dass es nicht mehr lange dauert, bis sie wieder die alte Giuli ist», sagte Voss-Tecklenburgs Stellvertreterin Britta Carlson. «Sie ist eine wichtige Persönlichkeit für uns. Eine wichtige Spielerin, auf die wir auch setzen.»
Ebenso zurück in der DFB-Auswahl ist Gwinns Clubkollegin Linda Dallmann nach ihrem Syndesmoseriss, die mit ihrer Kreativität und ihrem Spielwitz «auf Topniveau genauso wie Giuli performen» könne (Carlson). Dennoch wird das Münchner Duo nicht gleich die volle Spielzeit absolvieren.
Gwinn hatte sich im vergangenen Oktober im Training des DFB-Teams in Dresden das Kreuzband gerissen - bereits zum zweiten Mal nach September 2020. Schon länger haben Mediziner festgestellt, dass Fußballerinnen aus unterschiedlichen Gründen anfälliger für diese Verletzung sind als Fußballer. «Ich bin aus der ersten Verletzung sehr gestärkt zurückgekommen. Das gibt mir ein gutes Gefühl und Sicherheit, dass ich es beim zweiten Mal so schaffen kann», sagte Gwinn nach dem öffentlichen Training der DFB-Frauen in Frankfurt. Dort schauten die etwa 1000 Zuschauer ganz besonders auf die Rückkehrerin beim fröhlichen Fußball-Tennis.
«Ich habe volles Vertrauen in meinen Körper und das ist die wichtigste Basis. Alles andere kommt dann mit der Zeit», sagte die begehrte Interview-Partnerin. Die schwierige Situation ohne Voss-Tecklenburg, die nach dem WM-Vorrunden-Aus offenbar auch intern viel Kritik einstecken musste und deren Rückkehr offen ist, sieht Gwinn so: «Wir haben aus dem Team heraus viele Spielerinnen, die Verantwortung übernehmen. Bei allen ist die Motivation sehr groß, einfach eine andere Leistung wieder auf den Platz zu bekommen.»
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21.09.2023 - 16:22 Uhr | News | Quelle: dpa
Kapitänin Popp vermeidet Bekenntnis zur Bundestrainerin
©VfL Wolfsburg
Belastet vom WM-Debakel und der schwierigen Lage um die Bundestrainerin gehen die deutschen Fußballerinnen in die Olympia-Qualifikation. Alexandra Popp äußert sich zurückhaltend zu Voss-Tecklenburg.
DFB-Kapitänin Alexandra Popp hat in der Debatte um die Zukunft der erkrankten Martina Voss-Tecklenburg ein Bekenntnis zur Bundestrainerin vermieden. Auf die Frage eines Medienvertreters, ob die Mannschaft mit Voss-Tecklenburg weitermachen wolle, wenn sie genesen sei, sagte Popp bei einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes am Donnerstag im dänischen Viborg: «Du weißt, dass ich diese Frage nicht beantworten werde. Es ist grundsätzlich nicht unsere Entscheidung.»
Nach dem WM-Debakel der Vize-Europameisterinnen in Australien soll es auch intern Kritik an Voss-Tecklenburg und ihrem Trainerteam gegeben haben. Ob und wann die 55-Jährige wieder in ihr Amt zurückkehrt, ist weiter offen. Der Deutsche Fußball-Bund hatte zuletzt weitere Auskünfte dazu aus «Fürsorge» gegenüber Voss-Tecklenburg abgelehnt.
«Wir wollen zu Olympia», betonte Popp vor dem Auftakt der DFB-Frauen in der Nations League an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg. «Wir hoffen, dass Martina wieder gesund wird, dass sie voll genesen irgendwann wieder da ist. Über alles andere entscheidet sowieso nur der Verband und nicht wir.»
Sieben Wochen nach dem WM-Aus geht es für die 32-jährige Wolfsburgerin und die deutsche Auswahl in dem neuen Wettbewerb um die schwierige Qualifikation für Paris 2024. Neben Gastgeber Frankreich können nur zwei europäische Teams teilnehmen.
Der DFB hatte am 8. September publik gemacht, dass Voss-Tecklenburg erkrankt sei und in Dänemark sowie am kommenden Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum gegen Island von ihrer Assistentin Britta Carlson vertreten wird. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach sich Spielerinnen über mangelhafte Kommunikation und taktische Defizite im Trainerteam um Voss-Tecklenburg bei der WM beklagt hätten. «Niemand ist gerade glücklich über die Situation, aber die müssen wir bestmöglich annehmen», mahnte Popp. «Es geht um die Olympia-Qualifikation. Deswegen heißt es jetzt: zusammenstehen und arbeiten.»
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22.09.2023 - 08:57 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen erwarten «ein paar Brocken» im Kampf um das Olympia-Ticket
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Im ersten Länderspiel nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Australien geht es für die DFB-Frauen gleich um viel. Dänemark und Bayern-Neuzugang Pernille Harder warten in Viborg.
Viborg (dpa) - Die Zeit der Spaziergänge auf dem Weg zu einem großen Turnier ist für die einst erfolgsverwöhnten deutschen Fußballerinnen endgültig vorbei. In der Nations League geht es an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg gegen Dänemark in einem ersten Schritt um die Olympia-Tickets für Paris 2024 - und das Ausleseverfahren ist knallhart. Sieben Wochen nach dem WM-Debakel darf sich die Auswahl von Britta Carlson, die die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vertritt, eigentlich keinen Ausrutscher erlauben.
«Wir wissen natürlich, um was es geht. Deshalb gilt nichts als ein Sieg», sagte Kapitänin Alexandra Popp. Bereits am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) steht in Bochum die Partie gegen Island an, weiterer Gruppengegner ist Wales. Nur die vier Gruppenersten kommen ins Halbfinale - und nur die Endspielteilnehmer dürfen zu den Sommerspielen. Als drittes europäisches Team ist in Paris Gastgeber Frankreich gesetzt.
Das deutsche Team hat bislang dreimal Olympia-Bronze geholt und 2016 in Rio de Janeiro Gold gewonnen. Die Teilnahme 2021 in Tokio verpasste es bereits durch das WM-Viertelfinal-Aus in Frankreich, damals ebenfalls unter Voss-Tecklenburg. Erstmals werden die Tickets über die Nations League vergeben. «Grundsätzlich kann man froh sein, dass die Qualifikation jetzt so stattfindet und nicht über das Turnier», sagte Popp angesichts des Vorrunden-Ausscheidens bei der WM.
Carlson erwartet gegen eine sehr robuste dänische Mannschaft um Bayern-Neuzugang Pernille Harder «ein Spiel auf Augenhöhe». Popp findet das neue Format grundsätzlich «ganz cool. Wir haben jetzt in unserer Gruppe Mannschaften, die extrem stark sind, wo wir uns mit messen wollen, wo du auch siehst, wo stehst du gerade». Gleichzeitig weiß die Torjägerin vom VfL Wolfsburg mit Blick auf ein mögliches Weiterkommen nach den Gruppenspielen: «Da kommen noch ein paar andere Brocken auf einen zu.»
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23.09.2023 - 11:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2023 - 10:18 von KLAUS.)
Carlson moniert Querpässe und spürt Rucksack
Hendrich: "Wir müssen uns jetzt alle am Riemen reißen"
Nach dem misslungenen Nations-League-Start wird der Ton im Frauen-Nationalteam rauer. Interims-Bundestrainerin Britta Carlson sah "zu viel Sicherheitsdenken", äußerte aber gleichzeitig Verständnis dafür.
Lange Gesichter in Viborg: Auch Lena Oberdorf (li.) und Kathrin Hendrich ließ der nächste Rückschlag nicht kalt. Getty Images
Richtig schwach geriet der Auftritt der deutschen Nationalmannschaft in Viborg zwar nicht. Am Ende stand trotzdem eine 0:2-Niederlage gegen Dänemark, die nicht völlig ungerechtfertigt daherkam.
"Wir haben uns sehr viel vorgenommen fürs Auftaktspiel. Da geht es um jeden Punkt", sagte Linksverteidigerin Felicitas Rauch hinterher. "Wir kriegen zwei blöde Gegentore, belohnen uns für den Aufwand nicht." Tatsächlich hatte ihr Team jeweils just nach einer guten Phase ein Gegentor geschluckt, Mitte der ersten und Mitte der zweiten Hälfte, jeweils durch Amalie Vangsgaard.
"Wir wollten aus einer defensiven Kompaktheit unser Umschaltspiel auf den Platz kriegen", beschrieb Rauch den Ansatz, der etwas überraschte. Stand die DFB-Elf doch bisher eher dafür, selbst das Spiel zu machen und nicht dem Gegner den Ball zu überlassen.
Man habe sich "nicht nur auf Poppi fixieren" wollen, erklärte Interimstrainerin Britta Carlson, die anstelle der kranken Martina Voss-Tecklenburg die Verantwortung an der Seitenlinie trug. Damit bezog sie sich auf die oft eindimensionale Spielweise bei der WM in Australien und Neuseeland. Diesmal habe man "auch aus dem Rückraum" kommen wollen, funktioniert habe das aber nicht immer: "Wir haben immer noch zu wenig geschossen, müssen immer die Verantwortung abgeben, noch ein Querpass." Sie monierte "zu viel Sicherheitsdenken: Dieses Selbstbewusstsein, mutig nach vorne zu denken, fehlt uns noch."
"Wir haben uns gerade in der ersten Halbzeit ein bisschen schwergetan. Man hat den Rucksack noch ein bisschen gespürt bei der Mannschaft", fand Carlson. Die 45-Jährige wollte aber eine Leistungssteigerung gesehen haben: "Insbesondere in der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass ein richtiger Zug durchging. Ich glaube, wir hätten das 1:1 verdient gehabt. Dann geht das Spiel in eine andere Richtung, die Chancen waren da." Was gefehlt habe, sei die Sicherheit gewesen - so kurz nach dem blamablen WM-Aus nachvollziehbar.
Gegen Island müssen es zwingend drei Punkte sein
Auch die unklare Situation um Voss-Tecklenburg belaste das Team: "Klar ist das Gesprächsthema. Man weiß einfach nicht, wie es weitergeht", gab Carlson zu. Ihre Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn, die zum Wiederanpfiff zu ihrem DFB-Comeback kam, stellte fest: "Wir spielen nicht mit dem Selbstbewusstsein, das wir nach der EM hatten." Die ist ja auch weit über ein Jahr her, Erfolgserlebnisse kamen seitdem kaum hinzu.
Und so galt - vier Tage vor dem nächsten Nations-League-Spiel in Bochum gegen Island (Dienstag, 18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) - die Devise, die Gwinns Abwehrkollegin Kathrin Hendrich vorgab: "Wir müssen uns jetzt alle am Riemen reißen."
Möchten die deutschen Frauen ihre Olympia-Chance nicht schon vollends begraben, müssen dann nämlich zwingend drei Punkte her. Am besten garniert mit einer überzeugenden Leistung.
pab
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22.09.2023 - 21:48 Uhr | News | Quelle: dpa
«Frustrierend»: DFB-Spielerinnen nach 0:2 gegen Dänemark ratlos
©VfL Wolfsburg
Der Rucksack nach dem WM-Vorrundenaus wiegt bei den deutschen Fußballerinnen noch schwer. Beim 0:2 in Dänemark fehlt zum Start der Nations League das Selbstverständnis, findet Co-Trainerin Carlson.
«Frustrierend», klagte Torhüterin Merle Frohms, «wahnsinnig bitter», fand Mitspielerin Felicitas Rauch. Das 0:2 (0:1) am Freitagabend in Dänemark hat bei den deutschen Fußballerinnen für Ratlosigkeit gesorgt. Knapp sieben Wochen nach dem WM-Vorrundenaus ist die nächste Enttäuschung besiegelt, der Auftakt in die Nations League gründlich missraten - und damit auch der Kampf um die Olympia-Tickets.
«Wir kriegen zwei blöde Gegentore, belohnen uns selber für den Aufwand nicht. Dann steht`s am Ende 2:0 für Dänemark», fasste Rauch die insgesamt 95 Minuten zusammen, die das deutsche Team prompt unter Druck setzen. Denn nur als Sieger der Nations-League-Vierergruppe besteht weiter die Chance auf die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris.
«Wir haben uns gerade in der ersten Halbzeit ein bisschen schwer getan, man hat den Rucksack noch ein bisschen gespürt bei der Mannschaft», sagte Co-Trainerin Britta Carlson, die in Abwesenheit der erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hauptverantwortlich für das Team war. Den Spielerinnen könne man keinen Vorwurf machen, «die nötige Sicherheit fehlt einfach gerade und das merkst du dann», meinte die 45-Jährige. «Wir müssen uns das Selbstverständnis hart erarbeiten.»
Mit einem gesunden Selbstverständnis packten nur die Däninnen zu, zumindest in den entscheidenden Szenen auch zweimal kräftig. Die für Paris Saint-Germain spielende Amalie Vangsgaard nutzte vor 4210 Fans die deutschen Abwehrschwächen zu einem Doppelpack (23./64. Minute). «Wir wollten aus einer defensiven Kompaktheit unser Umschaltspiel nach vorne bringen», erklärte Rauch nach dem Spiel den Plan des DFB-Teams, der an zwei Stellen aber entscheidend hakte: Weder standen die Deutschen defensiv kompakt noch schafften sie es, schnell umzuschalten.
Darüber konnte auch die beste Phase kurz nach dem Seitenwechsel nicht hinwegtäuschen, in der Carlson ihr Team «aggressiver» und «zielstrebiger nach vorn» sah. «Wir hätten das 1:1 verdient gehabt in der Phase, wo dann das 2:0 fällt - dann geht das Spiel auch in eine andere Richtung, die Chancen waren da», meinte die Co-Trainerin mit Blick auf die guten Kopfballmöglichkeiten für Sydney Lohmann und Kapitänin Alexandra Popp.
Doch wie schon beim 0:1, als Rauch den entscheidenden Zweikampf gegen Vangsgaard verlor, machte eine viel zu nachlässige Abwehr alle Offensiv-Pläne zunichte. Einen von der eingewechselten Giulia Gwinn schlampig gespielten Rückpass nutzte Vangsgaard zum 2:0. Dabei profitierte sie zusätzlich von der mangelnden Absprache zwischen Torhüterin Frohms und Abwehrchefin Marina Hegering.
«Es ist natürlich schwer, das zu analysieren. Wir sind bemüht, ackern, haben viel umgesetzt von dem, was wir uns vorgenommen haben», klagte Frohms. Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt ohnehin nicht, bereits am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) geht es in Bochum gegen Island weiter. Weiterer Gegner in der Gruppe 3 der Liga A ist Wales. Nur die Gruppenersten kommen in die Endrunde, wo die beiden einzigen europäischen Olympia-Plätze für Paris 2024 ausgespielt werden. Die beiden nächsten Spiele in dem neuen Wettbewerb finden am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales und am 31. Oktober in Island statt.
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23.09.2023 - 09:41 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Co-Trainerin Carlson: «Immer noch das Sicherheitsdenken»
©IMAGO
Beim 0:2 zum Start der Nations League in Dänemark vermisst Britta Carlson bei den deutschen Fußballerinnen Selbstvertrauen. Viel Zeit, sich dieses zurückzuholen, hat das Team nicht.
Co-Trainerin Britta Carlson hat als Gründe für die Krise der deutschen Fußball-Nationalspielerinnen auch zu viel Sicherheitsdenken ausgemacht. «Wir haben immer noch zu wenig geschossen. Wir müssen immer noch mal die Verantwortung abgeben, noch ein Querpass», monierte die 45-Jährige nach dem 0:2 am Freitagabend zum Start in die Nations League in Dänemark. Zu oft nehme man den ersten Ballkontakt nach hinten mit, das sei «immer noch das Sicherheitsdenken. Dieses Selbstbewusstsein, mutig nach vorne zu denken, das fehlt uns noch.»
Vor gut sieben Wochen waren die Vize-Europameisterinnen bei der WM in Australien bereits in der Vorrunde gescheitert. Nun belegt das deutsche Team nach dem ersten von sechs Spieltagen in der Nations-League-Gruppe 3 der Liga A den vierten und damit letzten Platz. Nur der Gruppensieger zieht in die Endrunde ein und erhält so die Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris. «Es ist einfach frustrierend, dass wir trotz des Einsatzes und trotz des Willens es irgendwie gerade nicht schaffen, Tore und auch Punkte zu erzielen», sagte Torhüterin Merle Frohms, die zweimal von Dänemarks Amalie Vangsgaard (23./64. Minute) überwunden wurde.
Im zweiten Spiel am Freitagabend hatte Island dank eines Kopfballtores von Kapitänin Glódís Viggósdóttir vom FC Bayern 1:0 gegen Wales gewonnen. Die Isländerinnen sind am Dienstag in Bochum Gegner der deutschen Elf (18.15 Uhr/ZDF). Ein Sieg im Heimspiel ist nach dem schlechten Start fast schon Pflicht.
Hauptverantwortlich für das DFB-Team um Kapitänin Alexandra Popp wird erneut Carlson sein, sie vertritt bis auf Weiteres die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Ob und wann die 55-Jährige wieder an die Seitenlinie zurückkehren wird, ist völlig offen. Dies erschwert dem Verband auch die Aufarbeitung des WM-Debakels.
Weitergehen muss es trotzdem, bereits am Dienstag mit dem Island-Spiel, im Oktober dann mit den nächsten Duellen in dem neuen Wettbewerb: Zunächst wird in Sinsheim das Team aus Wales der Gegner sein (27.10.), dann findet das Rückspiel in Island statt (31.10.). Anfang Dezember stehen die beiden letzten Partien in der Gruppe gegen Dänemark (1.12.) und Wales (5.12.) an.
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24.09.2023 - 22:20 Uhr | News | Quelle: dpa
Frohms zum Fall Voss-Tecklenburg: «Schnellstmöglich eine Lösung»
©VfL Wolfsburg
Nicht nur die sportlichen Nöte, sondern auch die unklare Situation um die Bundestrainerin belastet das Frauen-Nationalteam.
Nationaltorhüterin Merle Frohms hofft auf baldige Klarheit in der Causa Martina Voss-Tecklenburg bei den deutschen Fußballerinnen. «Natürlich ist gerade der Fokus mehr darauf, das Spiel am Dienstag zu gewinnen», sagte die 28-Jährige vom VfL Wolfsburg bei einer DFB-Pressekonferenz am Sonntag. «Aber natürlich lässt uns die Situation nicht völlig unberührt, wir machen uns intern auch Gedanken. Wir haben Vertrauen in die Verantwortlichen, schnellstmöglich eine Lösung für alle zu finden.»
Die erkrankte Bundestrainerin Voss-Tecklenburg fehlt weiter und wird auch beim zweiten Nations-League-Spiel der DFB-Frauen am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum gegen Island von ihrer Assistentin Britta Carlson vertreten. Das Auftaktspiel in dem neuen Wettbewerb, wo die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris ausgespielt wird, ging am Freitagabend in Viborg mit 0:2 gegen Dänemark verloren.
Die Zukunft von Voss-Tecklenburg in ihrem Amt ist unklar, zumal es nach dem WM-Debakel intern auch Kritik aus der Mannschaft gegeben hatte. Ihr Vertrag läuft allerdings bis 2025. Die 55-Jährige selbst hat sich bislang nicht zu ihrem Gesundheitszustand geäußert, der Deutsche Fußball-Bund will dies aus «Fürsorge» nicht tun.
«Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es kein Thema in der Mannschaft ist», sagte Carlson nach der Niederlage im ersten Länderspiel nach der WM. «Ich würde mir Klarheit für alle wünschen, damit Deutschland wieder so erstarken kann, wie es vorher war.»
Stürmerin Klara Bühl vom FC Bayern hofft, «im Oktober mit einer Klarheit in die nächsten Spiele zu gehen». Die Vize-Europameisterinnen spielen am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales, dann findet das Rückspiel in Island statt (31. Oktober). Anfang Dezember stehen die beiden letzten Partien in der Gruppe gegen Dänemark und Wales an. Für die Partie gegen Island in Bochum sind nach DFB-Angaben bislang 14 300 Karten verkauft.
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25.09.2023 - 12:26 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen wollen gegen Island «negative Emotionen» ausblenden
©IMAGO
Die ungewisse Situation um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg belastet die DFB-Frauen. Dabei geht es gegen Island in Bochum um viel.
Eine Aufbruchstimmung wie unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann bei den Männern könnten die deutschen Fußballerinnen auch gut gebrauchen. Vor dem so wichtigen zweiten Nations-League-Spiel gegen Island am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum macht der Schwebezustand mit der Erkrankung von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg allen zu schaffen. «Mit dem ganzen Drumherum ist es keine einfache Situation», sagte Abwehrchefin Marina Hegering.
Für Torhüterin Merle Frohms geht es vor allem darum, nach dem 0:2 zum Auftakt am Freitag in Dänemark, «die negativen Emotionen rauszulassen. Dann ist auch das Wie erst mal zweitrangig, sondern es zählt nur ein Sieg.» Nur der Gruppenerste darf am Ende weiter um die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 kämpfen. «Jetzt stehst du mit dem Rücken zur Wand. Ab jetzt gilt es, alle Spiele zu gewinnen», sagte Frohms` Wolfsburger Teamkollegin Hegering. Wenn das deutsche Team wie schon 2021 in Tokio erneut Olympia verpasst, droht den Vize-Europameisterinnen eine lange Durststrecke bis zur EM 2025 in der Schweiz.
Bei der WM hatten die Frauen in Australien ebenso ein blamables Vorrunden-Aus hingelegt wie die Männer zuvor in Katar. Für beide Auswahl-Teams gilt: Sie gehören nicht mehr zur absoluten Weltspitze - wobei der Absturz von Kapitänin Alexandra Popp und Co. nur ein Jahr nach der begeisternden EM in England noch steiler ist.
Möglicherweise letztmals als Chefin bei den Frauen gefordert ist Britta Carlson. Die Assistentin und Vertreterin Voss-Tecklenburgs hatte schon erklärt, dass sie nicht Nationaltrainerin werden will. Die Rückkehr der Bundestrainerin (Vertrag bis 2025) wiederum ist ungewiss. Die 55-Jährige äußert sich weiter nicht öffentlich zu ihrem Gesundheitszustand. Und der Deutsche Fußball-Bund mit Bernd Neuendorf an der Spitze? Ist im Gegensatz zur Amtseinsetzung von Nagelsmann, der nur zwölf Tage nach der Trennung von Hansi Flick als neuer Verantwortlicher bei der Männer-Nationalmannschaft präsentiert wurde, in seinen Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt.
«Es gibt keine zeitliche Grenze bei einer Krankschreibung. Wenn jemand krankheitsbedingt arbeitsunfähig ist, dann ist das so», erklärte Arbeitsrechtler Martin Gutzeit von der Justus-Liebig-Universität in Gießen den Kündigungsschutz für Erkrankungen wie im Fall Voss-Tecklenburg. «Das Arbeitsrecht gilt auch für den DFB. Wenn der Vertrag von Martina Voss-Tecklenburg befristet ist, dann kann er grundsätzlich nicht ordentlich gekündigt werden.»
Dennoch ist klar, dass die DFB-Frauen diesen «Rucksack» (Carlson) nicht mehr lange mit sich herumschleppen können und wollen. «Ich würde mir Klarheit für alle wünschen, damit Deutschland wieder so erstarken kann, wie es vorher war», sagte selbst die ansonsten zurückhaltende Carlson.
Theoretisch könnte Voss-Tecklenburg am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales und am 31. Oktober in Island auf die Bank zurückkehren - das gilt aber als unwahrscheinlich. Die WM-Analyse ist immer noch nicht abgeschlossen, weil die Bundestrainerin dabei fehlt. Dass es dabei Kritik von Spielerinnenseite an Voss-Tecklenburg setzte, gilt mittlerweile als unstrittig.
Mit Island - derzeit 14. in der FIFA-Weltrangliste und bei der WM in Australien nicht dabei - verbindet die deutsche Frauen-Auswahl übrigens auch eine schlechte Erinnerung: Nach dem EM-Viertelfinal-Aus gegen Dänemark 2017 vergeigte die damalige Trainerin Steffi Jones danach das WM-Qualifikationsspiel in Wiesbaden gegen Island (2:3) und musste ein paar Monate später ihren Platz für Horst Hrubesch frei machen. Der Kurzzeitcoach wurde dann im November 2018 von Voss-Tecklenburg abgelöst.
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25.09.2023 - 21:32 Uhr | News | Quelle: dpa
Trainerin Carlson kann Popps Rücktrittsgedanken nicht einschätzen
©VfL Wolfsburg
Alexandra Popp will den DFB-Frauen mit aus der Krise helfen - die Frage ist, wie lange noch. Interimstrainerin Britta Carlson baut auch gegen Island auf die «Power» und «Leidenschaft» ihrer Kapitänin.
Interims-Bundestrainerin Britta Carlson hofft, dass Alexandra Popp ihre Karriere im Fußball-Nationalteam so schnell nicht beendet - kann die Chancen aber auch nicht genau einschätzen. «Das wäre natürlich ein Verlust für die Mannschaft, weil sie eine Kapitänin ist, die Verantwortung übernimmt, die vorweg geht. Ich hoffe sehr, dass sie noch lange dem DFB erhalten bleibt», sagte Carlson bei einer DFB-Pressekonferenz vor dem Nations-League-Spiel des deutschen Teams an diesem Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum gegen Island. «Wir brauchen sie gerade mit ihrer Power, ihrer Leidenschaft da vorn drin.»
Popp hatte vergangene Woche gesagt, dass sie nach dem WM-Debakel in Australien «nicht nur eine Sekunde» an ihren Rücktritt aus der deutschen Auswahl gedacht habe. «Die Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Ich will jetzt erst mal der Mannschaft helfen, morgen und am Dienstag die Spiele zu gewinnen», sagte die 32-Jährige vom VfL Wolfsburg.
Die Vize-Europameisterinnen hatten zum Auftakt der Nations League, wo es um die Olympia-Qualifikation geht, am Freitag in Dänemark mit 0:2 verloren. «Einschätzen kann ich die Situation nicht. Ich weiß auch nicht mehr. Das ist das, was sie uns auch gesagt hat: Dass sie es davon abhängig macht, wie sie sich fühlt, wie viel Spaß sie an der Sache hat», erklärte Carlson, die gegen Island wieder die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vertritt.
Popp hatte bereits im vergangenen Jahr nach der erfolgreichen Europameisterschaft in England zunächst offen gelassen, ob sie weiter für Deutschland spielt. Damals war sie nach einer schweren Knieverletzung zurückgekommen. Bei der WM erzielte sie vier Tore. Die «Fußballerin des Jahres» hat bisher 132 Länderspiele bestritten und war 2016 Olympiasiegerin.
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26.09.2023 - 10:20 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen erwarten 15 000 Fans in Bochum: Sieg muss her
©FC Bayern München
Die DFB-Frauen präsentieren sich erstmals seit dem Vorrunden-Aus in Australien ihrem heimischen Publikum. Dabei stehen Alexandra Popp und Co. ziemlich unter Druck.
Die deutschen Fußballerinnen dürfen im ersten Heimspiel seit der missratenen Weltmeisterschaft in Australien mit 15 000 Zuschauern rechnen. Damit wäre das Stadion in Bochum beim Nations-League-Spiel gegen Island an diesem Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) ausverkauft. Die Kapazität liegt normalerweise bei 26 000 Fans, ist aber dieses Mal begrenzt. «Es freut uns wirklich, weil wir wissen, dass wir vielleicht gerade nicht den schönsten Fußball spielen, nicht so erfolgreich, aber dass trotzdem die Unterstützung da ist», sagte Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann vom FC Bayern München. «Wir würden es natürlich gerne mit einem Sieg zurückzahlen.»
Ein Erfolg ist für die Vize-Europameisterinnen um Alexandra Popp auch dringend nötig: Nach dem 0:2 zum Auftakt in Dänemark kann sich das deutsche Team keinen weiteren Ausrutscher mehr erlauben. Noch eine Niederlage wäre ein schwerer Rückschlag im Kampf um ein Olympia-Ticket. Nur die Gruppenersten qualifizieren sich für die Endrunde, wo lediglich zwei Tickets für Paris 2024 vergeben werden. Gastgeber Frankreich ist als dritte europäische Auswahl gesetzt.
«Einfach wird's sicher nicht. Es geht uns gerade nicht alles so leicht von der Hand oder vom Fuß, aber wir werden alles geben», versprach Lohmann. In Bochum wird Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erneut von ihrer Assistentin Britta Carlson vertreten. Weil Voss-Tecklenburg erkrankt ist, wurde auch die WM-Analyse nach dem Vorrunden-Aus in Australien noch nicht abgeschlossen. Die Situation um die 55-Jährige, deren Rückkehr ungewiss ist, belastet das deutsche Team.
«Der Knoten platzt im Moment nicht, das Selbstbewusstsein ist nicht das größte», räumte Carlson ein. Das Trainerteam versuche, aber die Mannschaft zu stärken. «Es ist wichtig, zu gewinnen, damit wir es selbst in der Hand haben, uns für Olympia zu qualifizieren.» Die beiden nächsten Spiele der DFB-Frauen in der Gruppe 3 der Liga A finden am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales und am 31. Oktober in Island statt.
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26.09.2023 - 20:26 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John und Jan Mies
Klarer Sieg gegen Island: DFB-Frauen drehen in Bochum auf
©FC Bayern München
Inmitten des Schwebezustands um Trainerin Martina Voss-Tecklenburg melden sich die DFB-Frauen sportlich zurück. Die Fans in Bochum sind begeistert.
Die deutschen Fußballerinnen klatschten zufrieden miteinander ab und ließen sich erleichtert von den Fans feiern. Die DFB-Auswahl kann es doch noch. Ohne die weiter erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg feierte das Team von Assistentin Britta Carlson am Dienstagabend den ersten Sieg in der Nations League und wahrte damit die Olympia-Chance. Kapitänin Alexandra Popp und ihre Mitspielerinnen setzten sich vor 14 998 Zuschauern in Bochum hochverdient mit 4:0 (2:0) gegen Island durch.
«Heute ist der Knoten geplatzt», sagte Torschützin Giulia Gwinn im ZDF. «Man hat wieder Leben in der Mannschaft gefühlt, es tut einfach gut.» Von jeder Spielerin sein «eine Last» abgefallen. «Wir wollen auf der Leistung aufbauen», sagte die 24-Jährige, die ihr Foulelfmeter-Tor ihren Eltern widmete.
Im ersten Heimspiel seit dem WM-Debakel von Australien erzielten die starke Klara Bühl (19. Minute und 78.), Gwinn (35./Foulelfmeter) sowie Lea Schüller (68.) die Tore. Vier Tage nach dem enttäuschenden Auftritt beim 0:2 in Dänemark zeigten sich Vize-Europameisterinnen wesentlich mutiger und aggressiver. Die drei Punkte vor den Augen des neuen DFB-Geschäftsführers Andreas Rettig waren allerdings bitter nötig: Nur die Gruppenersten qualifizieren sich für die Endrunde, wo lediglich zwei Tickets für Olympia in Paris 2024 vergeben werden.
Auch wenn die DFB-Frauen sportlich die nächste Pleite verhindert haben: Unklar bleibt die Zukunft von Voss-Tecklenburg, deren Erkrankung am 8. September vom Verband vermeldet worden war und deren Vertrag bis 2025 läuft. Carlson hatte bereits erklärt, dass sie nicht Cheftrainerin werden will. Der Schwebezustand belastete das Team zuletzt sichtlich. «Schnellstmöglich» eine Lösung hatte die dieses Mal nahezu beschäftigungslose Torhüterin Merle Frohms gefordert. Ein klares Bekenntnis von Spielerinnen für Voss-Tecklenburg, an der es bei der noch nicht abgeschlossenen WM-Analyse intern Kritik gegeben hatte, ist bisher ausgeblieben.
Vor den beiden nächsten Spielen in der Gruppe 3 der Liga A am 27. Oktober in Sinsheim gegen Wales und am 31. Oktober auf Island wird jedenfalls eine Weichenstellung erwartet. Auch der Posten in der Sportdirektion für die Frauen-Auswahl ist vakant.
Voss-Tecklenburgs Vertreterin Carlson nahm im Vergleich zum Dänemark-Spiel drei Wechsel vor: Gwinn, Lena Lattwein und Jule Brand standen für Felicitas Rauch, Lina Magull und Nicole Anyomi in der Anfangsformation. Die Isländerinnen, die zum Auftakt 1:0 gegen Wales gewonnen hatten, liefen ohne die angeschlagene Wolfsburger Stürmerin Sveindís Jónsdóttir auf und strahlten praktisch keine Torgefahr aus.
Kapitänin Glódís Perla Víggósdottir vom FC Bayern München musste ihre Abwehr gleich lautstark dirigieren: Die DFB-Frauen gingen die Partie sichtlich angriffslustiger an als zuletzt in Viborg. Gudny Arnadottir hätte per Kopf beinahe ein Eigentor erzielt, dann traf Bühl mit rechts aus 20 Metern ab.
Nachdem die Außenstürmerin eine weitere große Chance vergeben hatte, wurden Lattwein im Strafraum die Beine weggezogen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Gwinn bei ihrem ersten Startelf-Einsatz im Nationalteam seit ihrem Kreuzbandriss vor knapp einem Jahr. Auch nach der Pause hielten die deutschen Frauen den Druck hoch. Die eingewechselte Schüller schraubte mit einem Kopfball ihre bemerkenswerte Bilanz auf 33 Tore in 52 Länderspielen, ehe Bühl erneut traf.
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Nations League, Frauen: Doppelpackerin Bühl ist "unglaublich froh"
Gwinn: "Man hat wieder Leben in der Mannschaft gespürt"
Die Erleichterung stand den deutschen Nationalspielerinnen nach dem Sieg gegen Island in der Nations League ins Gesicht geschrieben.
Freude pur: Die deutschen Nationalspielerinnen durften gegen Island viermal ein Tor bejubeln. IMAGO/Sven Simon
Die Erleichterung sei "extrem groß", gestand Giulia Gwinn nach dem 4:0 über Island am ZDF-Mikrofon und führte aus: "Heute ist der Knoten geplatzt, man hat wieder Leben in der Mannschaft gespürt. Es tut einfach sehr gut, zu null zu spielen und vier Tore zu erzielen." Eins davon erzielte sie selbst, das zwischenzeitliche 2:0 per Elfmeter. Anschließend richtete sie einen Herzchen-Jubel ins Publikum, genauer gesagt in Richtung ihrer Eltern, die im Stadion waren, um die eigene Tochter zu unterstützten.
Die 24-Jährige verriet zudem, dass sich innerhalb des Teams nach dem 0:2 in Dänemark "eine Menge Frust" aufgestaut hatte. "Wenn man verliert, dann will man etwas gutmachen und den Leuten was zurückgeben", sagte die Münchnerin und stellte fest: "Heute ist es uns gelungen. Bei jedem Jubel ist viel abgefallen, wir haben als Kollektiv sehr viel auf den Platz gebracht." Auf dieser Leistung könne man für die Zukunft "aufbauen", zunächst aber gelte es einfach nur, "den Sieg zu genießen".
"Unglaublich froh, dass der Knoten geplatzt ist", war auch Doppelpackerin und Gwinns Bayern-Kollegin Klara Bühl, die hervorhob, wie "unglaublich wichtig dieser Sieg" sei. "Vor so einer Kulisse war es unfassbar geil zu spielen, es hat unglaublich Spaß gemacht", fasste die 22-Jährige zusammen: "Man hat gesehen, dass wir Lust hatten. Ich bin stolz auf die Mannschaft."
Bühl aber beließ es nicht nur bei euphorischer Lobhudelei, sie sprach auch über den Schlüssel zum Sieg gegen die Isländerinnen. "Wir hatten Kontrolle im Spiel, haben den Ball nach vorne getragen und hatten viele Spielerinnen in und um die Box herum", erklärte die Flügelstürmerin und merkte an: "So konnten wir immer gefährlich werden. Schuss, Flanke, Abpraller - wir waren da und haben die Tore gemacht."
drm
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Kapitänin der Nationalelf zum möglichen Karriereende
Popp: "Solange werde ich den Platz nicht verlassen"
Zuletzt ließ sie es offen, nach dem jüngsten Sieg mit der Nationalelf stellt Kapitänin Alexandra Popp aber klar: Vorerst wird sie ihre Karriere beim DFB fortsetzen.
Dankte den Fans für die Unterstützung: Alexandra Popp, die weiterhin für die Nationalmannschaft auflaufen wird. IMAGO/Eibner
Macht sie weiter? Hört sie auf? Alexandra Popp hat am Spiel mit den Medien offenbar ein wenig Gefallen gefunden. "Grundsätzlich ist es offen", sagte die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft nach dem deutlichen 4:0 am Dienstagabend gegen Island. Ein Sieg, der die Chance auf die Olympia-Qualifikation zumindest vorerst wahrte.
Schon nach dem blamablen Ausscheiden der DFB-Auswahl bei der WM in Australien und Neuseeland hatte Popp im Unklaren gelassen, ob sie ihre Karriere im Deutschland-Trikot fortsetzt. So mancher Beobachter hatte zuletzt sogar vermutet, der Auftritt in Bochum gegen Island könnte ihr letzter sein.
Popp spricht Klartext: Es geht weiter - zunächst
Doch vorerst wird es für Popp weitergehen. "Ich habe mich klar positioniert: Solange wir diese Sicherheit nicht wieder auf dem Platz haben, und ich das Gefühl habe, noch helfen zu können und die Mannschaft in die richtige Richtung schieben zu können, werde ich diesen Platz erst mal nicht verlassen", stellte die im August zum dritten Mal als Fußballerin des Jahres ausgezeichnete Popp klar.
Bei der EM in England 2022 hatte die Stürmerin die Nationalelf mit sechs Treffern bis ins Finale geschossen. Bei der WM im vergangenen Sommer hatte die 32-Jährige vier Treffer erzielt, das Aus in der Vorrunde aber auch nicht verhindern können. Wie lange sie im Nationaltrikot noch mitmischt, ließ Popp dann aber lieber doch offen.
Die olympischen Spiele steigen im nächsten Jahr in Paris, die nächste EM 2025 in der Schweiz. Zumindest bei den kommenden Nations-League-Partien im Oktober will sie dabei sein.
jim
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Wunsch nach Klarheit rund um Bundestrainerin Voss-Tecklenburg kommt aus allen Ecken
Lattwein fordert: "Es muss eine Lösung gefunden werden"
Das überzeugende 4:0 gegen Island erfreut die Fans. Doch die Nationalspielerinnen sind nach wie vor in der Schwebe. Was passiert mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg? Mittelfeldspielerin Lena Lattwein fordert Klarheit.
Freude über den Sieg, aber Ungewissheit abseits des Rasens: Lena Lattwein beim Länderspiel in Bochum. IMAGO/Nico Herbertz
Gegen Ende wurde, klar, auch der Gassenhauer angestimmt. "Oh wie ist das schön" schallte also durchs weite Bochumer Rund, dazu schwenkten die Fans freudig ihre Deutschland-Fähnchen durch die Luft. Ein fast perfekter Abend nach den vielen Enttäuschungen zuletzt. Oder?
Sicher, das souveräne 4:0 der deutschen Nationalelf gegen eine harmlose isländische Auswahl brachte die Hoffnung zurück, nach dem 0:2 im schwachen Auftaktspiel der Nations League in Dänemark doch noch in der Lage zu sein, das ersehnte Ticket für Olympia zu ergattern. Doch nach wie vor schwebt da eben diese eine große Frage über dem Nationalteam, das bei der WM in Australien so krachend wie blamabel gescheitert war: Wie geht es weiter mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg?
Die 55-Jährige, nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft arg in die Kritik geraten, ist aktuell krankheitsbedingt nicht in der Lage, das Nationalteam zu betreuen. Kommt sie zurück? Oder wird Voss-Tecklenburgs Posten übergeben? Seit Wochen herrscht darüber Unklarheit, was auch die deutsche A-Elf beschäftigt, wie Lena Lattwein nach Schlusspfiff unumwunden zugab.
Lattwein empfindet Situation als Belastung
Müsse man bis zum 27. Oktober, wenn der nächste Auftritt in Nations League gegen Wales anstehe, eine Entscheidung haben, wurde die Wolfsburger Mittelfeldspielerin gefragt. Lattwein antwortet klipp und klar: "Meiner Meinung nach ja. Es ist für uns alle keine schöne Situation, dass man keine Gewissheit hat."
Sie wisse, dass es "zwei Paar Schuhe" seien. Zum einen sei da das, was auf dem Platz passiert. Zum anderen das, was im Hintergrund ablaufe, schilderte Lattwein. "Aber irgendwie belastet es uns doch. Das hat man gegen Dänemark gemerkt, heute ist es uns gut gelungen. Aber es ist jetzt an der Zeit, dass eine Entscheidung getroffen wird und Klarheit entsteht."
Lattwein wisse nicht konkret, wie es Voss-Tecklenburg derzeit gehe. Doch: "Wir haben die Info, dass es ihr nicht gut geht und es dauern kann, bis sie zurückkommt." Und so erklärte Kapitänin Alexandra Popp: "Es ist eine sehr, sehr schwierige Situation. Wir hoffen, dass Martina gesund wird. Aber natürlich benötigen wir als Mannschaft Klarheit, wie es ganz genau weitergeht. Von daher werden wir natürlich auch in den Austausch mit dem DFB gehen, ob wir es so weitermachen oder auch nicht. Da sind mehrere Faktoren entscheidend. Am Ende entscheidet sowieso der Verband."
Co-Trainerin Britta Carlson, zuletzt zweimal eingesprungen als Chefin auf der Bank, erläuterte, dass sie auch im Oktober als Fußballlehrerin zur Verfügung stünde ("In meinem Vertrag steht das so") - und stimmte zudem mit ihren Schützlingen überein: "Ich weiß nicht, wie lange Martina krank ist." Aber: "Wir wünschen uns Klarheit - sowohl für die Spielerinnen als auch für das Trainerteam."
Zuletzt hätten beide, Carlson und Voss-Tecklenburg, "nicht viel Kontakt miteinander" gehabt. "Weil sie krank ist, muss ich sie in Ruhe lassen." Wenn überhaupt, sei es eher ein informeller Austausch, per Textnachricht und auf Initiative von Carlson. "Dass Melanie Leupolz zurückgetreten ist, sollte sie nicht aus der Presse erfahren", erklärte die Aushilfsnationaltrainerin.
So weit, so gut. Wie es allerdings weitergeht an der Seitenlinie, ist nach wie vor in der Schwebe. Lattwein bekräftigte mit fast betretener Miene: "Es muss eine Lösung gefunden werden." Schön ist rund ums deutsche Team nämlich nach wie vor eher wenig.
Leon Elspaß
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Neben Dortmund, Düsseldorf und Köln
Statt Duisburg: DFB setzt bei Bewerbung um WM 2027 auf Gelsenkirchen
Nach dem überraschenden Rückzug der Stadt Duisburg aus der deutschen Ausrichter-Bewerbung für die WM 2027 hat der DFB nun einen neuen vierten Standort gefunden.
Finden hier 2027 WM-Spiele statt? IMAGO/Nordphoto
Neue Entwicklung in der gemeinsamen Bewerbung von Deutschland, Belgien und den Niederlanden um die Ausrichtung der Frauen-WM 2027: Wie der DFB am Mittwochvormittag vermeldete, nimmt Gelsenkirchen den frei gewordenen Platz als vierter deutscher Standort ein. Ursprünglich war neben Dortmund, Düsseldorf und Köln eigentlich Duisburg ausgewählt worden, doch die Großstadt an der Ruhr stieg Anfang September überraschend aus.
Gelsenkirchen hatte als eine von sieben Städten bereits am nationalen Bewerbungsverfahren im Juni 2022 teilgenommen, erhielt aber genauso wie Aachen und Mönchengladbach nicht den Zuschlag. Nachdem der DFB nun alle drei Städte noch einmal kontaktiert hatte, signalisierte laut Mitteilung des Verbands nur Gelsenkirchen sein Interesse.
Bis zum 8. Dezember muss die Bewerbung stehen
Die Stadt und der FC Schalke 04 mit der Veltins-Arena hätten nun die Arbeit aufgenommen, um die Vorgaben der FIFA zu erfüllen, hieß es. "Die Frauen-Weltmeisterschaft in unserem königsblauen Wohnzimmer willkommen heißen zu dürfen, wäre für uns nicht nur eine große Ehre - es wäre auch ein weiteres wichtiges Bekenntnis unsererseits zum Fußball der Frauen", schrieb der S04-Vorstand um Christina Rühl-Hamers und Peter Knäbel.
Insgesamt sind in Deutschland, Belgien und den Niederlanden für das Turnier in vier Jahren zehn Spielorte vorgesehen. Die Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 8. Dezember bei der FIFA eingereicht werden, über den Ausrichter entschieden wird letztendlich beim 74. FIFA-Kongress am 17. Mai 2024 in Bangkok. Auch Brasilien, Südafrika und die Kombination USA/Mexiko haben sich beworben.
pab
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Nationalspielerin lobt die Einheit
Gwinns traumhafte Rückkehr und ihr Elfmeter-Beweis
Nach langer Zwangspause feiert Giulia Gwinn ihr Startelfcomeback in der Nationalmannschaft. Und stellt eine schon bekannte Fähigkeit unter Beweis.
Technik aus dem Lehrbuch: Giulia Gwinn verwandelt den Strafstoß zum 2:0 gegen Island. IMAGO/Treese
Als Giulia Gwinn ihren Moment gekommen sah, schnappte sie ihn sich. "Um ehrlich zu sein: Ich war ja lange nicht da, ich wusste nicht, ob es eine feste Elfmeterschützin gibt", schilderte sie die Sekunden nach dem Strafstoßpfiff. "Ich habe beobachtet, dass keine aktiv zum Ball gegangen ist - dann habe ich mir den Ball genommen." Niemand habe interveniert, also legte sich Gwinn die Kugel zurecht, versenkte sie flach wie präzise.
"Ich hatte in dem Moment ein gutes Gefühl. Das ist für mich das Wichtigste: Dass sich die Spielerin den Ball schnappt, die es fühlt", erklärte die 2:0-Schützin, die beim ungefährdeten 4:0-Erfolg gegen Island ihr Startelfcomeback im Nationalteam feierte - fast ein Jahr nach ihrem bereits zweiten Kreuzbandriss.
Gegen Dänemark, im Auftaktspiel der Nations League beim 0:2, war Gwinn noch von der Bank gekommen und beim zweiten Gegentor unmittelbar beteiligt. Gegen Island erhielt sie nun von Aushilfs-Bundestrainerin Britta Carlson das Mandat von Beginn an. Ein wichtiger Schritt für die Verteidigerin des FC Bayern München, die die enttäuschende Weltmeisterschaft und das Vorrunden-Aus im Sommer nur von daheim verfolgt hatte.
Popp sieht sich nicht als Elfmeter-Spezialistin
"Die Zuschauer haben uns getragen. Es war Leben im Stadion", freute sich die 24-Jährige über die Atmosphäre in Bochum - und strich heraus: "Das tut uns sehr gut, dass nach zuletzt nicht so guten Ereignissen die Leute trotzdem ins Stadion kommen." 14.998 Fans waren es letztlich. "Ich hoffe", sagte Gwinn, "wir konnten einiges zurückgeben".
Was im Vergleich zum enttäuschenden 0:2 in Dänemark besser gelaufen sei? "Gute Frage. Wir sind enger zusammengerückt, haben uns bewusst gemacht, was es bedeutet, das Spiel zu gewinnen, weil es in der Olympia-Quali für uns um etwas geht. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen, das hat man von Anfang an gespürt." In den Zweikämpfen, im wuchtigen Abschluss von Klara Bühl zum 1:0. Oder in Gwinns Elfmeterbeschluss.
Nach langer Zwangspause feiert Giulia Gwinn ihr Startelfcomeback in der Nationalmannschaft. Und stellt eine schon bekannte Fähigkeit unter Beweis.
Technik aus dem Lehrbuch: Giulia Gwinn verwandelt den Strafstoß zum 2:0 gegen Island.
Technik aus dem Lehrbuch: Giulia Gwinn verwandelt den Strafstoß zum 2:0 gegen Island. IMAGO/Treese
Als Giulia Gwinn ihren Moment gekommen sah, schnappte sie ihn sich. "Um ehrlich zu sein: Ich war ja lange nicht da, ich wusste nicht, ob es eine feste Elfmeterschützin gibt", schilderte sie die Sekunden nach dem Strafstoßpfiff. "Ich habe beobachtet, dass keine aktiv zum Ball gegangen ist - dann habe ich mir den Ball genommen." Niemand habe interveniert, also legte sich Gwinn die Kugel zurecht, versenkte sie flach wie präzise.
"Ich hatte in dem Moment ein gutes Gefühl. Das ist für mich das Wichtigste: Dass sich die Spielerin den Ball schnappt, die es fühlt", erklärte die 2:0-Schützin, die beim ungefährdeten 4:0-Erfolg gegen Island ihr Startelfcomeback im Nationalteam feierte - fast ein Jahr nach ihrem bereits zweiten Kreuzbandriss.
UEFA Women™s Nations League match between Germany against Island at Vonovia Ruhrstadion in Bochum, Germany Dana Roesiger PUBLICATIONxNOTxINxBRAxMEX Copyright: xDanaxRoesigerx dana_roesiger_sports_press_photo_181210
Spielwitz gegen die Unsicherheit: "So richtig wohl fühlen sich alle nicht"
Gegen Dänemark, im Auftaktspiel der Nations League beim 0:2, war Gwinn noch von der Bank gekommen und beim zweiten Gegentor unmittelbar beteiligt. Gegen Island erhielt sie nun von Aushilfs-Bundestrainerin Britta Carlson das Mandat von Beginn an. Ein wichtiger Schritt für die Verteidigerin des FC Bayern München, die die enttäuschende Weltmeisterschaft und das Vorrunden-Aus im Sommer nur von daheim verfolgt hatte.
Popp sieht sich nicht als Elfmeter-Spezialistin
"Die Zuschauer haben uns getragen. Es war Leben im Stadion", freute sich die 24-Jährige über die Atmosphäre in Bochum - und strich heraus: "Das tut uns sehr gut, dass nach zuletzt nicht so guten Ereignissen die Leute trotzdem ins Stadion kommen." 14.998 Fans waren es letztlich. "Ich hoffe", sagte Gwinn, "wir konnten einiges zurückgeben".
Was im Vergleich zum enttäuschenden 0:2 in Dänemark besser gelaufen sei? "Gute Frage. Wir sind enger zusammengerückt, haben uns bewusst gemacht, was es bedeutet, das Spiel zu gewinnen, weil es in der Olympia-Quali für uns um etwas geht. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen, das hat man von Anfang an gespürt." In den Zweikämpfen, im wuchtigen Abschluss von Klara Bühl zum 1:0. Oder in Gwinns Elfmeterbeschluss.
Gut möglich, dass sich die Münchnerin auch künftig um die Strafstöße im Nationalteam kümmern darf. Bei der WM verwandelte Alexandra Popp zwar aus elf Metern gegen Kolumbien (1:2) - die Kapitänin sieht sich selbst aber nicht als Spezialistin aus dieser Distanz. Gwinn hatte sich derweil schon in der Vergangenheit für diese Aufgabe qualifiziert. Gegen Island bestätigte sie, vom Punkt nichts verlernt zu haben.
Leon Elspaß
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02.10.2023 - 16:20 Uhr | News | Quelle: dpa
Trainerdebatte bei DFB-Frauen: Mittag für einen Neustart
©IMAGO
Ex-Nationalspielerin Anja Mittag spricht sich für eine klare Lösung in der ungewissen Situation um Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg aus. Die hat der DFB bislang nicht präsentiert.
Ex-Weltmeisterin Anja Mittag hat in der Debatte um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für einen Neuanfang im Fußball-Nationalteam der Frauen plädiert. «Kurzfristig sind die Spielerinnen Profis genug, um damit zurechtzukommen. Aber mittel- und besonders langfristig muss eine klare Lösung her. Etwas, woran du dich festhalten kannst», sagte die 38-Jährige in einer «Kicker»-Kolumne (Montag).
Die Lage sei angesichts des WM-Debakels und der Erkrankung von Voss-Tecklenburg schwierig. «Die Ungewissheit kann zermürbend sein. Deswegen wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn alle beim DFB sagen: Wir machen einen Neustart», ergänzte die frühere Potsdamerin. Mittag bestritt 158 Länderspiele für Deutschland und war 2016 Olympiasiegerin und 2007 Weltmeisterin.
Co-Trainerin Britta Carlson vertrat Voss-Tecklenburg zuletzt bei den beiden Nations-League-Spielen in Dänemark (0:2) und gegen Island (4:0). Die Spielerinnen um Kapitänin Alexandra Popp hatten Klarheit in der Diskussion um die Bundestrainerin und ihr Betreuerteam gefordert. Der Vertrag der 55-Jährigen läuft zwar bis 2025, nach dem Vorrunden-Aus in Australien hatte es aber intern Kritik an ihr gegeben. Der DFB hatte am 8. September die Erkrankung Voss-Tecklenburgs publik gemacht, sie selbst hat sich bisher nicht dazu geäußert.
Einem Bericht der «Bild» zufolge sollen der Verband und Voss-Tecklenburg diese Woche für ein Gespräch zusammenkommen. Demnach sei von einer Trennung bis zu einer formellen Beförderung zur Direktorin Nationalteam alles möglich.
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72-Jähriger übernimmt interimsweise
Hrubesch trainiert "bis auf Weiteres" die Frauen-Nationalelf
Nach rund viereinhalb Jahren unter Martina Voss-Tecklenburg kehrt Horst Hrubesch interimistisch an die Seitenlinie der DFB-Frauen zurück. Diese überraschende Lösung präsentierte der DFB am Samstag.
Auch mit 72 Jahren bereit für große Aufgaben: Horst Hrubesch ersetzt die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Schon im März 2018 hatte der heute 72-Jährige für acht Monate den Posten übernommen und schließlich Ende November an Voss-Tecklenburg übergeben. Anfang September dieses Jahres hatte der DFB vermeldet, dass die 55-Jährige in den Nations-League-Spielen in Dänemark und gegen Island nicht zur Verfügung stehen werde. Er war von einer Erkrankung die Rede, über deren Art wurde allerdings nichts bekannt.
Hrubesch bringt Nörenberg vom HSV mit
Wenige Tage später hatte dann Voss-Tecklenburgs Ehemann Hermann einen Kommentar zum Gesundheitszustand der Bundestrainerin abgegeben. Die WM habe sie "sehr mitgenommen", sagte er zu "Bild". "Sie ist schon krank aus Australien wiedergekommen, sie war mental und körperlich angeschlagen."
In der Folge hatten sich rund um die Nations-League-Spiele unter der Leitung von Co-Trainerin Britta Carlson einige Spielerinnen öffentlich offensiv für eine schnelle Lösung ausgesprochen. Carlson soll Hrubesch ebenso assistieren wie Thomas Nörenberg, den Hrubesch von seiner Tätigkeit beim HSV mitbringt. Dort arbeitete der alte und neue Bundestrainer zuletzt als Nachwuchsdirektor.
Außerhalb der DFB-Lehrgänge und -Länderspiele soll er sein HSV-Amt weiter ausüben, hieß es vom Hamburger SV. "Für mich ist es eine Herzensangelegenheit. Ich musste bei der Anfrage nicht lange überlegen", sagte Hrubesch in der HSV-Mitteilung. "Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit dem Team. Wir werden zusammen versuchen, uns in den verbliebenen Spielen der Nations League eine gute Ausgangsposition für die Olympia-Qualifikation zu erarbeiten."
Erst im April hatte Voss-Tecklenburg verlängert
"Mit Blick auf die hoffentlich weiter voranschreitende Genesung von Martina Voss-Tecklenburg sowie unter Berücksichtigung der sportlichen Entwicklung übernehmen Hrubesch und Nörenberg bis auf Weiteres", schrieb der DFB in seiner Mitteilung knapp.
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft war bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland erstmals in der Geschichte schon nach der Vorrunde ausgeschieden. Das 1:1 gegen Südkorea im abschließenden Gruppenspiel reichte dem Team von Voss-Tecklenburg nur zu Platz drei - verbunden mit der vorzeitigen Heimreise. Und das nur ein Jahr nach der Finalteilnahme bei der EM in England.
Voss-Tecklenburg, die erst im April ihren Vertrag bis ins Jahr 2025 verlängert hatte, war rund viereinhalb Jahre im Amt. Am 30. November 2018 wurde sie vom DFB offiziell als neue Bundestrainerin vorgestellt, ihr Debüt gab die viermalige Europameisterin am 28. Februar 2019 in Frankreich (1:0).
cfl, las, pab
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