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29.03.2023 - 16:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.2023 - 13:10 von KLAUS.)
29.03.2023
Leonie Maier wechselt zur TSG
Der erste Sommerneuzugang für die TSG Hoffenheim steht fest: Mit Leonie Maier wechselt eine erfahrene Außenverteidigerin in den Kraichgau. Die 30-Jährige kehrt nach vier Jahren in der englischen Super League nach Deutschland zurück. Für den SC Bad Neuenahr und den FC Bayern München lief die gebürtige Stuttgarterin zwischen 2010 und 2019 insgesamt bereits 157-Mal in der Bundesliga auf. In Hoffenheim unterschrieb Maier einen Vertrag bis 2025.
Weit über 100 Bundesliga-Spiele, 79 Einsätze für die Deutsche Nationalmannschaft und zwei Meistertitel: Außenverteidigerin Leonie Maier kann bereits auf viele erfolgreiche Fußballjahre zurückblicken. Im Sommer wird die 30-Jährige nun vom FC Everton zur TSG Hoffenheim wechseln. „Nachdem ich vier Jahre in England viele tolle Erfahrungen sammeln durfte, ist es für mich nun an der Zeit, nach Deutschland und in die Bundesliga zurückzukehren und damit auch wieder näher an meiner Heimat zu sein“, erklärt Maier. „Die TSG hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt und hat die Ambitionen, auch in Zukunft in der höchsten Spielklasse oben mitzumischen. Ich hatte hier in Hoffenheim sehr positive Gespräche mit den Verantwortlichen, sodass ich schnell überzeugt war, dass ein Wechsel der richtige Schritt für mich ist. Mich erwartet eine junge, talentierte Mannschaft, der ich mit meiner Erfahrung helfen will, die Ziele in den nächsten Jahren so gut wie möglich zu erreichen.“
Über den ersten Sommerneuzugang freut sich auch Stephan Lerch, neuer Cheftrainer der Hoffenheimer Bundesliga-Frauen: „Wir gewinnen mit Leonie eine Spielerin für unser Team, die über einen riesigen Erfahrungsschatz verfügt und sich bereits viele Jahre mit ihren Qualitäten auf absolutem Top-Niveau bewiesen hat – sowohl auf Vereinsebene als auch in der Nationalmannschaft. Wir sind uns sicher, dass sie hier in eine Vorbildrolle schlüpfen wird, wovon gerade unsere jungen Spielerinnen profitieren werden. Mit Blick auf den Weggang von Katharina Naschenweng wollen wir uns mit Leonie neue Optionen in der Außenverteidigung schaffen, aufgrund ihrer Beidfüßigkeit ist sie in der Defensive flexibel einsetzbar.“ Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauenfußball bei der TSG Hoffenheim, ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir unseren Kader zur neuen Saison mit einer erfahrenen Verteidigerin verstärken können. Ihre bisherige Laufbahn mit zahlreichen Titelgewinnen, von Deutschen Meisterschaften bis hin zum Olympiasieg, spricht für sich. Wir sind uns sicher, dass uns Leonie mit ihrer starken Persönlichkeit, aber natürlich auch mit ihren fußballerischen Fähigkeiten nochmal einen Schritt weiterbringen wird.“
Ihr Bundesliga-Debüt feierte Leonie Maier im August 2010 im Trikot des SC Bad Neuenahr, für den sie in Folge noch 65 weitere Male in Deutschlands höchster Spielklasse auflief. Im Sommer 2013 folgte der Wechsel zum FC Bayern München, mit dem sich 2015 und 2016 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feierte. Knapp 100 Bundesliga-Einsätze später schloss sich die gebürtige Stuttgarterin zur Saison 2019/20 dem englischen Erstligisten Arsenal London an, zwei Jahre später wechselte Maier zum Ligakonkurrenten FC Everton. Im Februar 2013 kam die Verteidigerin, die von der U15- bis zur U20-Nationalmannschaft zuvor schon alle Nachwuchsteams des DFB durchlaufen hatte, erstmals für die Deutsche Nationalmannschaft zum Einsatz. Mit den DFB-Frauen gewann Leonie Maier den Titel bei der Europameisterschaft 2013 in Schweden und Gold bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro. Vor gut einem Monat beendete die 30-Jährige nach 79 bestrittenen Länderspielen ihre Karriere im Nationalteam.
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18.04.2023
Marta Cazalla kommt aus Zürich zur TSG
Zweiter Neuzugang für die TSG Hoffenheim: Innenverteidigerin Marta Cazalla wechselt zur neuen Saison vom Grashopper Club Zürich in den Kraichgau. Die 26-jährige Spanierin steht seit 2021 im Kader des Schweizer Erstligisten, 2017 und 2018 feierte Cazalla mit Atlético Madrid die spanische Meisterschaft. Bei der TSG unterschrieb die Defensivspielerin einen Vertrag bis 2025.
Nach Leonie Maier steht mit der Spanierin Marta Cazalla der zweite Sommerneuzugang für die Hoffenheimer Defensive fest. „Wir haben Marta als sehr ehrgeizig und diszipliniert kennengelernt und erwarten eine kopfballstarke Innenverteidigerin, die auch mit ihrem guten Aufbauspiel wertvoll für uns sein wird“, freut sich Cheftrainer Stephan Lerch über den Wechsel der 26-Jährigen. „Wir sehen gleichzeitig noch Entwicklungspotenzial in ihr, Marta ist mit ihren Eigenschaften auf und neben dem Platz eine Spielerin, die sehr gut zu unserem Weg passt.“ Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauenfußball bei der TSG, betont: „Wir sind uns sicher, dass sich Marta sowohl auf als auch neben dem Platz schnell bei uns einfinden wird. Mit der Verpflichtung gehen wir einen weiteren großen Schritt, uns in der Defensive für die kommende Saison bestmöglich aufzustellen.“
Marta Cazalla spielte zunächst für Atlético Madrid und gewann mit dem spanischen Erstligisten 2017 und 2018 die Meisterschaft, feierte 2018 zudem den Pokalsieg. Über Málaga CF, Real Betis und EDF Logroño landete die Innenverteidigerin 2021 schließlich beim Grashopper Club Zürich, für den sie in ihrer ersten Saison 21 Spiele in der AXA Women’s Super League bestritt. In der laufenden Saison kam Cazalla zu 15 Einsätzen in der Schweizer Liga und erzielte dabei sieben Treffer. Mit der spanischen U19-Nationalmannschaft schaffte sie es 2016 bis ins EM-Finale, im gleichen Jahr nahm sie mit Spanien an der U20-Weltmeisterschaft teil.
„Die TSG Hoffenheim hat in den vergangenen Jahren viele gute Entwicklungsschritte gemacht, ich hatte einen sehr positiven Eindruck und habe viel Gutes über den Verein gehört“, erklärt Marta Cazalla ihren Wechsel zur TSG Hoffenheim. „Mein Ziel ist es, mich weiterzuentwickeln und die Mannschaft weiterzubringen. Ich will mit dem Team möglichst viel erreichen und dabei auch meine Stärken einbringen.“ Die Defensivspielerin unterschrieb bei der TSG einen Vertrag mit Laufzeit bis 2025.
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10.05.2023
Nächster Schritt für Alber und Janzen
Mit Mara Alber und Mathilde Janzen rücken zur neuen Saison erneut zwei Talente aus der eigenen U20 in den Bundesliga-Kader auf. Die beiden U19-Nationalspielerinnen laufen seit 2021 für das Hoffenheimer Zweitligateam auf, nahmen im vergangenen Jahr an der U17-Weltmeisterschaft teil und wurden im November mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber (Alber) und Bronze (Janzen) ausgezeichnet.
Von der U20 in den Bundesliga-Kader: Mara Alber und Mathilde Janzen dürfen sich in der neuen Saison im Team von Cheftrainer Stephan Lerch beweisen. Die beiden Talente aus dem eigenen Nachwuchs befinden sich damit auf den Spuren von Paulina Krumbiegel, Sarai Linder oder Franziska Harsch, die ebenfalls über das Hoffenheimer Zweitligateam den Sprung in Deutschlands höchste Spielklasse schafften. „Es entspricht unserer Philosophie, jungen Spielerinnen eine Entwicklungsplattform zu bieten, um sie Schritt für Schritt vorzubereiten und idealerweise bis in die Bundesliga zu führen”, betont Lerch. Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauenfußball bei der TSG Hoffenheim, ergänzt: „Es freut uns sehr, dass sich mit Mara und Mathilde erneut zwei Talente einen Platz im Bundesliga-Kader erarbeitet haben. Das ist auch einmal mehr ein starkes Zeichen der tollen Nachwuchsarbeit hier im Verein.”
Bereits im April 2022 feierte Mara Alber ihr Bundesliga-Debüt, in den vergangenen Wochen kam die erst 17-Jährige zu vier weiteren Einsätzen in Deutschlands höchster Spielklasse. „Mein Ziel ist es, noch mehr Spiele zu machen, Einsatzzeiten zu sammeln und am Ende auch mit Toren und Vorlagen zum Erfolg der Mannschaft beizutragen”, sagt Offensivspielerin Alber. „Ich möchte mich zudem als Fußballerin und auch in meiner Persönlichkeit weiterentwickeln, um irgendwann den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen.” Mit dem Fußballspielen begann Alber beim TGV Dürrenzimmern, in der Saison 2016/17 lief die Angreiferin auch erstmals im Trikot der TSG Hoffenheim auf. Nach einem Jahr bei den U14-Juniorinnen ging es für Alber über den VfB Eppingen und den FC Astoria Walldorf zur SpVgg Neckarelz und 2021 schließlich zurück zur TSG, für die sie mittlerweile 36 Partien in der 2. Frauen-Bundesliga bestritt. Dabei erzielte sie 14 Treffer. „Mara zeichnet sich auf dem Feld durch ihre Unbekümmertheit und ihre Spielfreude aus, sie geht auch mal mutig ins Eins-gegen-Eins", lobt Bundesliga-Trainer Lerch. „Diese Qualitäten findet man im Frauenfußball immer weniger, genau damit kann sie aber frischen Wind bringen und das Offensivspiel beleben.” Für die U-Nationalmannschaften des DFB bestritt Alber bisher 29 Spiele, holte im vergangenen Jahr mit der U17 den Europameistertitel und wurde bei der U17-Weltmeisterschaft in Indien als drittbeste Spielerin des Turniers ausgezeichnet. Nur wenige Wochen später erhielt die aktuelle U19-Nationalspielerin die Fritz-Walter-Medaille in Silber.
Auf eine vergleichbare Laufbahn in der Nationalmannschaft kann auch Mathilde Janzen zurückblicken. Die 18-Jährige spielte wie Alber bereits für das U14-Perspektivteam und kam nach drei Einsätzen für die U15 insgesamt 21-Mal für die U17-Nationalmannschaft zum Einsatz. Bei der Europa- sowie der Weltmeisterschaft, bei der am Ende die Bronzemedaille heraussprang, gehörte die Mittelfeldspielerin zum Stammpersonal. Anschließend schaffte Janzen den direkten Sprung in die U19-Auswahl des DFB, mit der im Juli die Europameisterschaft in Belgien ansteht. Im November wurde die Hoffenheimerin mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze ausgezeichnet. „Mathilde ist im zentralen Mittelfeld flexibel einsetzbar, sie bringt eine gute Technik und Orientierung mit”, betont Stephan Lerch. „Bei uns im Training ist sie durch gute Leistungen aufgefallen, wie Mara wird sie sich nach und nach noch an das höhere Spieltempo gewöhnen müssen. Wir freuen uns aber, sie auf diesem Weg begleiten zu können.” Bei der U20 der TSG kommt die U19-Nationalspielerin bisher auf 28 Einsätze und fünf Tore. Aufgewachsen ist Janzen im südschwedischen Hässleholm, vor ihrem Wechsel in den Kraichgau spielte sie bei Kristianstads DFF und debütierte dort schon mit 15 Jahren in der ersten schwedischen Liga. „Ich möchte mich in den kommenden Jahren in der Bundesliga etablieren und mir bei der TSG einen Stammplatz erkämpfen”, sagt Janzen zu ihren Zielen. „Vielleicht springt ja auch der ein oder andere Titel, wie der DFB-Pokal-Sieg, heraus.”
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27.05.2023
TSG verstärkt sich mit Lisa Doorn
Innenverteidigerin Lisa Doorn wechselt zur Saison 2023/24 von Ajax Amsterdam zur TSG Hoffenheim. Die 22-Jährige unterschrieb im Kraichgau einen Vertrag mit Laufzeit bis 2025. Mit Amsterdam feierte Doorn in diesem Jahr den Meistertitel, für das niederländische A-Nationalteam debütierte die Defensivspielerin im November 2021 und bestritt seitdem drei weitere Länderspiele.
Mit der Niederländerin Lisa Doorn steht der dritte externe Neuzugang der TSG Hoffenheim fest. Die Innenverteidigerin wechselt zur neuen Saison von Ajax Amsterdam in den Kraichgau. „Es macht uns sehr stolz, dass sich Lisa trotz anderer Möglichkeiten dazu entschieden hat, ihre nächsten Schritte mit uns zu gehen“, betont Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauenfußball bei der TSG Hoffenheim. „Sie kommt als frischgebackene niederländische Meisterin in den Kraichgau, hat mit Amsterdam in dieser Saison zudem die Champions League-Qualifikation gespielt und sich durch den Erfolg in der Liga die erneute Teilnahme gesichert.“ Für Ajax Amsterdam bestritt Doorn seit 2018 insgesamt 91 Pflichtspiele und erzielte dabei sechs Tore, zuvor lief die Defensivspielerin für das CTO Amsterdam Talent Team auf.
Die 22-Jährige durchlief alle niederländischen U-Nationalmannschaften, spielte für die U17 sowie die U19 bei Europameisterschaften und nahm 2018 an der U20-Weltmeisterschaft teil. Im November 2021 debütierte Doorn als 20-Jährige für das niederländische A-Nationalteam, seitdem bestritt die großgewachsene Verteidigerin drei weitere Länderspiele, gehört zudem dem Kader der U23-Nationalmannschaft an. „Wir freuen uns auf eine spannende Spielerin mit enorm viel Potenzial, die sich durch ihr sehr gutes Aufbauspiel, ihren starken linken Fuß und ihre Zweikampfstärke auszeichnet“, erklärt TSG-Trainer Stephan Lerch. „Aufgrund ihrer Größe bringt sich zudem ein gutes Kopfballspiel mit. Lisa ist sehr ambitioniert und ehrgeizig. Durch diese Zielstrebigkeit und ihre fußballerischen Fähigkeiten trauen wir ihr sehr viel zu.“
Bei der TSG Hoffenheim unterschrieb Doorn einen Vertrag mit Laufzeit bis 2025. Zu ihrem Wechsel in die Bundesliga sagt die Niederländerin: „Nach tollen fünf Jahren bei Ajax war es für mich an der Zeit, ein neues Kapitel in meiner Karriere aufzuschlagen. Bei der TSG Hoffenheim hat es für mich direkt Klick gemacht. Der Spielstil passt sehr gut zu mir und ich freue mich riesig darauf, nach der Sommerpause Teil des Teams zu werden. Die Bundesliga gilt als eine der besten Ligen in Europa, ich möchte mich mit meinen Fähigkeiten auf diesem Niveau beweisen und daran wachsen. Die Aussicht, gegen und mit einigen der größten Talente der Welt zu spielen, ist aufregend und ich kann es kaum erwarten. Ich bin sehr dankbar für diese Chance, die Weichen für ein neues Abenteuer sind gestellt!“
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31.05.2023
TSG-Trio im erweiterten WM-Kader
Die drei Hoffenheimerinnen Sarai Linder, Paulina Krumbiegel und Chantal Hagel haben den Sprung in den erweiterten WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft geschafft. Im Rahmen der beiden Vorbereitungslehrgänge vom 20. bis 28. Juni und 1. bis 8. Juli bestreitet das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg Länderspiele gegen Vietnam (24. Juni) und Sambia (7. Juli). Jana Feldkamp, Fabienne Dongus und Melissa Kössler halten sich für die WM-Vorbereitung auf Abruf bereit.
28 Spielerinnen stehen im erweiterten DFB-Aufgebot für die anstehende Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023). Mit Sarai Linder, Paulina Krumbiegel und Chantal Hagel berief Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auch drei Hoffenheimerinnen in den Kader für die beiden WM-Vorbereitungslehrgänge (20. bis 28. Juni und 1. bis 8. Juli). Jana Feldkamp, Fabienne Dongus und Melissa Kössler sollen sich zudem auf Abruf bereithalten.
Im Rahmen der beiden Vorbereitungslehränge werden die DFB-Frauen noch zwei Länderspiele bestreiten. Am 24. Juni (ab 18.15 Uhr, live im ZDF) trifft das deutsche Nationalteam im Offenbacher Stadion am Bieberer Berg auf Vietnam. Der zweite WM-Test steigt am 7. Juli im Sportpark Ronhof in Fürth gegen Sambia. Beide Gegner werden ebenfalls an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Nach den beiden Vorbereitungsspielen wird das endgültige 23-köpfige Aufgebot benannt, das am 11. Juli die Reise zur Weltmeisterschaft antreten wird.
In der WM-Gruppenphase trifft die deutsche Nationalmannschaft in Melbourne auf Marokko am 24. Juli (ab 10.30 Uhr MESZ), in Sydney auf Kolumbien am 30. Juli (ab 11.30 Uhr MESZ) und in Brisbane auf Südkorea am 3. August (ab 12 Uhr MESZ).
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01.06.2023
Leonie Pankratz: Ehrgeizige Weltenbummlerin
10 Jahre Bundesliga, Spielführerinnen im Fokus: 135 Bundesliga-Spiele bestritt Leonie Pankratz zwischen 2013 und 2020 für die TSG Hoffenheim, ihre zwei letzten Jahre im Kraichgau führte die heute 33-Jährige das Bundesligateam als Kapitänin aufs Feld. Nach Stationen in Montpellier und Helsinki hat Pankratz ihre Kickschuhe mittlerweile an den Nagel gehängt und blickt mit Dankbarkeit auf die erfolgreichen Fußballjahre zurück.
„Ich genieße die Freizeit und die Freiheiten, die ich seit meinem Karriereende habe“, betont Leonie Pankratz. „Mir sind andere Dinge im Leben immer wichtiger geworden und es war einfach an der Zeit, aufzuhören. Ich bin ohne größere Verletzungen, Folgeschäden oder Operationen durch meine Karriere gekommen, dafür bin ich sehr dankbar.“ Im Oktober 2022 beendete die 33-Jährige ihre Laufbahn, gut zwei Jahre nach ihrem Abschied aus Hoffenheim. Zuletzt spielte die Linksverteidigerin für den finnischen Erstligisten HJK Helsinki. In der skandinavischen Hauptstadt lebt sie weiterhin und arbeitet für ein finnisches Startup, baut den Kundenbereich für die DACH-Region aus. „Die Arbeit macht mir großen Spaß und nicht mehr in der Fußballblase zu leben, empfinde ich als sehr angenehm und bereichernd“, erklärt Pankratz.
Schon früh zog es die gebürtige Gießenerin in die Welt hinaus. 2009 wechselte die Linksverteidigerin vom Zweitligateam des 1. FFC Frankfurt zum spanischen Erstligisten UD Levante. „Ich war noch in Spanien aktiv, als das Interesse der TSG Hoffenheim aufkam“, erinnert sich Pankratz an die ersten Kontakte in den Kraichgau. „Ich hatte auch noch ein Angebot eines Erstligisten, aber das Konzept und die Infrastruktur bei der TSG haben mich letztendlich überzeugt, in die 2. Liga zu wechseln und den eingeschlagenen Weg mitzugehen.“ Ab der Saison 2010/11 lief sie also für die TSG Hoffenheim auf, nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg entschied sie sich allerdings für einen weiteren Auslandsaufenthalt und schloss sich zur Rückrunde 2012/13 dem portugiesischen Klub Boavista Porto an. „Da klar war, dass ich in der Folgesaison wieder für Hoffenheim auflaufen würde, bin ich im Mai extra für das Spiel gegen den 1. FC Köln nach Deutschland geflogen“, erzählt Pankratz. Und so war die Defensivspielerin auch live im Dietmar-Hopp-Stadion, als die Hoffenheimerinnen am 26. Mai durch ein 3:3 gegen den 1. FC Köln den Bundesliga-Aufstieg feierten.
135 Spiele bestritt Pankratz, die 2016 nochmal für einige Monate per Leihe für den isländischen Club ÍBV Vestmannaeyjar spielte, in den folgenden sieben Jahren für die TSG. „Es wurde alles von Jahr zu Jahr professioneller, viele kleine Bausteine wurden immer wieder weiterentwickelt und verbessert“, erinnert sich die Verteidigerin. „Gerade in den letzten zwei oder drei Jahren habe ich die Entwicklung als sehr rasant wahrgenommen. Diese Zeit ist mir auch besonders in Erinnerung geblieben. Wir hatten ein tolles Team und eine Spielweise, die unwahrscheinlich viel Spaß gemacht hat. Es war nicht mehr nur das Tabellenmittelfeld drin, sondern wir haben sogar mit dem FC Bayern München konkurriert, haben um den zweiten Platz und damit die Champions League mitgespielt. Das war nochmal ein ganz anderer Anreiz und dafür lebt man den Leistungssport.“ Noch bevor die TSG erstmals auf internationaler Bühne auftrat, verließ Pankratz den Kraichgau jedoch.
Schon im Sommer 2020 liebäugelte die ehemalige Hoffenheimerin damit, ihre Karriere zu beenden. Doch dann bekam sie ein Angebot vom französischen Erstligisten HSC Montpellier und damit die Chance, erneut ein neues Fußballland kennenzulernen. „Ich glaube, es waren vor allem die unterschiedlichen Kulturen und die vielen verschiedenen Menschen, die mich geprägt haben, durch die ich sehr reflektiert wurde und insgesamt als Person gereift bin“, erzählt Pankratz. „Dafür bin ich dem Fußball dankbar.“ Ein Jahr spielte sie in Frankreich, anschließend ging es weiter nach Finnland. Trotz tausender Kilometer Entfernung ist der Kontakt nach Hoffenheim aber noch immer nicht abgerissen. Pankratz tauscht sich regelmäßig mit einigen Spielerinnen, ihrem langjährigen Trainer Jürgen Ehrmann oder Abteilungsleiter Ralf Zwanziger aus. „In den zehn Jahren sind mir der Verein und die Menschen ans Herz gewachsen“, betont die 33-Jährige. „Ich finde es schön zu sehen, dass die Mannschaft noch immer oben mitspielt und die Entwicklung immer weitergeht.“
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04.06.2023
Susanne Hartel: Ausgebremst im ersten Jahr
10 Jahre Bundesliga, Spielführerinnen im Fokus: Als Kapitänin führte Susanne „Susi“ Hartel den Kraichgau-Club 2013 in die Bundesliga, das Abenteuer in der höchsten Spielklasse endete für die heute 35-Jährige verletzungsbedingt aber schon nach nur acht Einsätzen im Oberhaus. Viele Jahre später kehrte die Torjägerin zur TSG zurück, trainierte für drei Spielzeiten die Hoffenheimer U15-Juniorinnen. Momentan legt Hartel eine Fußballpause ein, die Erinnerungen an ihre aktive Zeit sind aber noch längst nicht verblasst.
Hallo Susi, lass‘ uns ganz von vorne beginnen. Du bist 2010 vom SC Freiburg zur TSG Hoffenheim gewechselt, die damals gerade in die 2. Liga aufgestiegen war. Wie kamst du zum Verein?
„Das ist schon ganz schön lange her. (lacht) Der SC Freiburg ist damals aus der Bundesliga abgestiegen, die TSG Hoffenheim aus der Regionalliga aufgestiegen. Beide Vereine haben im Folgejahr somit in der 2. Liga gespielt. Der entscheidende Unterschied war, dass die TSG nur 50 Kilometer von meinem zuhause entfernt war, der Sport-Club hingegen 200 Kilometer. Da ich mich nah bei meiner Familie immer am wohlsten gefühlt habe und mir ein Angebot von Hoffenheim vorlag, war der Wechsel eine logische Konsequenz für mich.“
2013 ist die TSG schließlich in die Bundesliga aufgestiegen. Du hast das „Endspiel“ am letzten Spieltag gegen den 1. FC Köln im Dietmar-Hopp-Stadion auf dem Platz miterlebt. Welche Erinnerungen hast du an diesen Tag?
„Das war eines meiner emotionalsten Spiele, es war Wahnsinn. Trotz des Regenwetters waren mehr als 3000 Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion. Dort finden zwar über 6000 Leute Platz, von der Geräuschkulisse und der Menschenmenge hat es sich aber wie ausverkauft angefühlt. Vor so vielen Zuschauern hatte ich im TSG-Trikot noch nie vorher gespielt, auch meine Familie und meine Freunde waren da. Wir wussten, dass uns selbst ein Unentschieden zum Aufstieg reichen würde.“
Mit deinem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:2 hattest du einen entscheidenden Anteil, dass ihr noch den benötigten Punkt geholt habt.
„Es ging im ganzen Spiel hin und her. Für die Zuschauer war das natürlich perfekt. Wir lagen erst mit 0:1 zurück, haben dann erst ausgeglichen, aber kurz vor der Pause das 1:2 kassiert. Ich muss gestehen, dass ich viele Chancen hatte, das Ding frühzeitig zu entscheiden. Aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Mein Trainer hat dann in der Halbzeit zu mir gesagt: ‚Bleib ruhig, du machst ihn schon noch rein!‘ Er sollte Recht behalten. Ich habe noch den Treffer zum 3:2 gemacht, mit dem Endstand von 3:3 haben wir den Aufstieg perfekt gemacht. Auf diesen Moment hatten wir drei Jahre lang hingearbeitet.“
Du warst damals Kapitänin des Teams. Was hat die Mannschaft ausgemacht?
„Wir hatten eine gute Mischung aus unbekümmerten, lernwilligen, jungen Spielerinnen und den „alten Hasen“ mit reichlich Erfahrung. Damals - mit Anfang zwanzig - war man ja schon in der Gruppe „Alt“, wenn es im Training um Spiele zwischen Jung gegen Alt ging. (lacht)
Acht Spiele hast du für die TSG in der Bundesliga bestritten, dann hat dich eine Fußverletzung ausgebremst.
„Ich hatte mir einen Knochen unterhalb des großen Zehs gebrochen. Anfangs war die Prognose nicht so schlecht und ich dachte: ‚Ich unterziehe mich schnell einer Operation und alles ist wieder gut.‘ Je länger das alles aber dauerte, desto mehr kristallisierte sich leider heraus, dass es wohl nie mehr so werden würde wie zuvor. Ich kann mich ehrlich gesagt auch gar nicht mehr so richtig erinnern, wie die Saison verlaufen ist. Ich war viel zu sehr mit mir selbst und dem Kampf zurück auf den Platz beschäftigt.“
Diese Verletzung hat dich schließlich 2015 auch zum Karriereende gezwungen. Wie schwer ist dir dieser Schritt gefallen?
„Damals war es für mich ein Weltuntergang, es hat mir das Herz gebrochen. Ich hatte noch so viele Träume, Ziele und Erwartungen an mich selbst. Das alles war mit einem Mal kaputt. Am Anfang hatte ich wirklich schwer zu kämpfen, habe mich sehr zurückgezogen und wollte irgendwie alles vergessen. Wenn man sich einer Sache verschrieben hat, mit der man sich komplett identifiziert und auf das man sein Leben ausrichtet, und das dann plötzlich wegfällt, ist das echt brutal. Ich habe versucht, diese große Lücke mit anderen Dingen zu füllen.“
Wie ging es danach für dich weiter?
„Ich wollte anfangs möglichst großen Abstand zu alledem. Irgendwann hatte ich dann doch nochmal das Bedürfnis, ins Stadion oder zum Trainingszentrum zu gehen. Das war aufregend und schmerzhaft zugleich. Aber es war auch unfassbar schön, altbekannte Gesichter zu sehen und zu spüren, dass man willkommen ist und vermisst wurde. Ab dann war ich regelmäßiger dort.“
Einige Jahre später bist du zum Fußball zurückgekehrt, allerdings als Trainerin an der Seitenlinie. Wie bist du dazu gekommen?
„Ich habe bei den D-Junioren in Wieblingen angefangen, und es war cool, eine andere Seite kennenzulernen. Ich habe echt Gefallen daran gefunden. 2016 habe ich dann die Frauenmannschaft des MFC Lindenhof übernommen. Es war eine Herzensangelegenheit für den Verein, bei dem ich selbst das Fußballspielen gelernt habe. Ich habe das vollste Vertrauen bekommen, hatte keinen Druck und konnte meine Trainingsmethoden entwickeln und mein Wissen von den Trainerlizenzen umsetzen. Das Team war super und hat das auch alles mitgemacht. Ich habe mich in dieser Position nochmal anders kennengelernt und mich weiterentwickelt.“
Drei Jahre später bist du zur TSG zurückgekehrt und hast für drei Spielzeiten die U15-Juniorinnen trainiert. Wie hat es sich für dich angefühlt, wieder regelmäßig am Trainingszentrum zu sein und im TSG-Shirt auf dem Platz zu stehen?
„Es fühlte sich super an, wieder ein Teil der TSG-Familie zu sein. Ich hatte in der Zwischenzeit meine DFB-Jugend-Elite-Lizenz erworben und wollte den nächsten Schritt machen. Ich hatte gute Gespräche mit Ralf Zwanziger und es hat alles gepasst. Ich glaube, es war auch für die Mädels ganz cool, mit einer ehemaligen TSG-Spielerin arbeiten zu können. Meine Erfahrungen konnte ich im Leistungsbereich nochmal ganz anders weitergeben und vermitteln. Allerdings sind in so einem professionellen Umfeld die Anforderungen sehr hoch, an das Trainerteam, an die Mannschaft und was den zeitlichen Aufwand anbelangt. Da ich selbst Vollzeit arbeite, waren vier Trainingseinheiten pro Woche für mich fast nicht umzusetzen. Es hat sich angefühlt als würde ich zwei Vollzeit-Jobs machen. Im vergangenen Sommer habe ich mich dann entschlossen, auf eine unbestimmte Zeit eine Fußballpause einzulegen.“
Wie würdest du deine heutige Verbindung zum Fußball beschreiben?
„Ich lebe nicht mehr für den Fußball, aber die Verbindung ist natürlich noch da. Ich schaue mir gerne Spiele im Fernsehen an oder gehe mit meinem Vater zu dem Heimspielen meines Heimatvereins, genieße in der Halbzeit das eine oder andere Kaltgetränk. Manchmal fachsimpel wir auch ein wenig über das Spiel. Ich bin glücklich, so wie es ist, bin auch über die Zeit meiner Verletzung hinweg. Und ich bin jetzt auch schon 35 Jahre alt, da hätte ich meine Kickschuhe womöglich sowieso schon an den Nagel gehängt.“
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05.06.2023
Drei Trainingsphasen im WM-Sommer
Mit einem 1:0-Erfolg beim MSV Duisburg verabschiedeten sich die TSG-Frauen am Pfingstsonntag in die Sommerpause. Bereits gut eine Woche später empfing Cheftrainer Stephan Lerch sein Team aber wieder am Trainingszentrum in St. Leon-Rot. Mit einer einwöchigen Trainingsphase wollen die Hoffenheimerinnen im Rhythmus bleiben, Ende Juni stehen dann erneut zwei Trainingswochen auf dem Programm. Die Sommervorbereitung startet am 5. August.
Erst Mitte September rollt in der Frauen-Bundesliga wieder den Ball. Der Saisonauftakt 2023/24 ist aufgrund der bis Ende August stattfindenden Weltmeisterschaft ungewöhnlich spät, auch die Sommervorbereitung der Hoffenheimerinnen wurde entsprechend angepasst. Am 5. August wird Cheftrainer Stephan Lerch mit seinem Team in eine sechswöchige Vorbereitung starten. Die lange Sommerpause überbrückt die TSG zudem mit zwei Trainingsphasen im Juni und Juli.
Bereits am Montag kehrte die Lerch-Elf zu einer Trainingswoche nach St. Leon-Rot zurück – allerdings nicht in voller Besetzung. Sarai Linder und Chantal Hagel werden vor dem Start in die WM-Vorbereitung pausieren, gleiches gilt für Vanessa Diehm, Mara Alber und Mathilde Janzen, für die im Juli die U19-Europameisterschaft in Belgien ansteht. Die Abgänge Katharina Naschenweng, Linette Hofmann, Luana Bühler und Tine De Caigny werden ebenfalls nicht mehr mit dem TSG-Team trainieren, Martina Tufekovic und Isabella Hartig fehlen verletzungsbedingt. Lisann Kaut verpasste den Trainingsstart krankheitsbedingt.
Ab dem 26. Juni wird dann erneut zwei Wochen in St. Leon-Rot trainiert. Auch in dieser Trainingsphase wird ein Testspiel ausgetragen. Am 30. Juni geht es gegen das Team der Santa Clara University. Ab dem 8. Juli steht nochmal eine vierwöchige Trainingspause an, ehe am 4. August mit Testungen der Startschuss für die Sommervorbereitung fällt. Alle weiteren Termine bis zum Pflichtspielstart werden wir zeitnah veröffentlichen.
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11.06.2023
Stephanie Breitner: Toskana statt Kraichgau
10 Jahre Bundesliga, Spielführerinnen im Fokus: Im Sommer 2007 liefen erstmals Juniorinnen sowie ein Frauenteam im Trikot der TSG Hoffenheim auf, zu den ersten Spielerinnen gehörte auch Stephanie Breitner. Die heute 30-Jährige erlebte im Kraichgau drei Aufstiege mit, absolvierte 96 Bundesliga-Partien für die TSG und trug in der Spielzeit 2017/18 die Kapitänsbinde. Im Sommer 2018 wechselte die Mittelfeldspielerin zum AC Florenz, für den sie noch immer in der Seria A aufläuft.
Bereits über fünf Jahre ist es her, dass Stephanie Breitner ihren Abschied aus dem Kraichgau verkündete, um in ein neues Abenteuer zu starten. Die Mittelfeldspielerin führte die TSG damals als Kapitänin aufs Feld, stand mit ihrer persönlichen Laufbahn auch für die Entwicklung des Vereins zu einem etablierten Bundesligisten. Denn die heute 30-Jährige erlebte nicht nur den Aufstieg in die höchste Spielklasse mit, sondern spielte bereits für die Hoffenheimer Frauen-Mannschaft, als diese noch in der Oberliga Baden-Württemberg antrat. „Natürlich ist das Thema Bundesliga schon damals irgendwie in unseren Köpfen herumgeschwirrt“, erzählt Breitner. „Der Frauenfußball bei der TSG war ein langfristiges Projekt, aber das Ziel stand schon sehr früh fest. Durch die drei Spielzeiten in der 2. Liga hat es, glaube ich, sogar etwas länger gedauert als geplant, bis wir ganz oben angekommen sind.“
Der 1. FC Mühlhausen und der VfB St. Leon gründeten 2000 eine Spielgemeinschaft im Mädchenbereich. Eine der ersten Spielerinnen war Stephanie Breitner, die zuvor mit den Jungs in ihrem Heimatverein in Mühlhausen gespielt hatte. Sieben Jahre später liefen die Teams der Spielgemeinschaft erstmals als TSG Hoffenheim auf. „Zu Beginn hat sich für uns gar nicht so viel geändert, außer dass wir neue Trikots bekommen haben, und das war natürlich alles ganz cool für uns“, erinnert sich Breitner. „Der erste große Schritt war dann zwei Jahre später der Bau unseres eigenen Trainingszentrums.“ Im Oktober 2009 wurde das Förderzentrum für Mädchen und Frauenfußball in St. Leon-Rot eröffnet, wo die Juniorinnen und Frauenteams der TSG auch heute noch trainieren. Stephanie Breitner ist seit ihrer Hoffenheimer Zeit nicht mehr dorthin zurückgekehrt. „Anfangs war ich noch ein, zwei Mal bei einem Spiel im Dietmar-Hopp-Stadion“, erklärt die gebürtige Heidelbergerin. „Ich kriege auch immer wieder mal etwas aus Hoffenheim mit, aber ich muss zugeben, dass ich das alles nicht mehr so richtig intensiv verfolge. Es sind seit meinem Weggang schon fünf Jahre vergangen, und es ist einfach viel passiert.“
Nach elf Jahren bei der TSG Hoffenheim suchte Breitner im Frühjahr 2018 nach einer neuen Herausforderung – und sie wurde fündig. „Ein Wechsel innerhalb Deutschlands hat mich nicht gereizt, und ich hatte schon immer den Traum, mal im Ausland zu spielen“, erzählt die Defensivkraft. „Ich wollte raus aus meiner Komfortzone, rein in ein neues Umfeld, neue Gegner und neue Stadien kennenlernen. Deshalb habe ich auch nicht lange gezögert, als das Angebot aus Florenz vorlag. Denn das war genau das, wonach ich gesucht hatte.“ Zur Saison 2018/19 wechselte die heute 30-Jährige somit zum italienischen Erstligisten AC Florenz, für den sie mittlerweile mehr als 100 Spiele bestritt. Ihr Debüt für ihren neuen Verein feierte die Mittelfeldspielerin in der Champions League gegen Fortuna Hjørring, gespielt wurde im über 43.000 Zuschauer fassenden Stadio Artemio Franchi, der Heimspielstätte des Florenzer Männerteams. „Ich hatte Schnappatmung vor dem Spiel, so nervös war ich“, gibt Breitner zu. „Für mich war ja alles neu, ich habe das alles noch nicht gekannt. Das erste Jahr in Italien war sicherlich eines des Highlights in meiner Karriere.“ In Breitners Premierensaison gewann der AC Florenz den Supercup, nur ein Punkt fehlte am Ende zum Meistertitel in der Seria A.
Was für Breitner erst ein Auslandsabenteuer war, ist mittlerweile zu einem zweiten Zuhause geworden. Im Sommer wird sie beim italienischen Erstligisten in ihre sechste Saison gehen. „Der Verein war schon von Beginn an sehr ambitioniert und diese Entwicklung geht Schritt für Schritt weiter“, begründet Breitner. „Jedes Jahr passiert etwas Neues, bald werden wir beispielsweise in ein neues Sportzentrum ziehen.“ Auch außerhalb des Platzes hat sich die Kraichgauerin in der Toskana eingefunden: „Mir ist es schwergefallen, italienisch zu lernen, und ich habe in den ersten zwei Jahren viel Zeit mit Sprachunterricht verbracht. Mittlerweile mache ich nebenbei ein Fernstudium und habe einen Minijob.“ Wie lange die Mittelfeldspielerin noch in Florenz bleiben wird, lässt sie sich offen. „Hier in Italien wird nicht so langfristig geplant, und ich habe mich da angepasst“, witzelt Breitner.
In den Kraichgau kommt die ehemalige Hoffenheimerin nur noch selten. „Die spielfreien Wochenenden nutze ich oft, um Italien zu bereisen“, erzählt Breitner. „Aber natürlich vermisse ich meine Familie und Freunde, sodass ich auch drei- bis viermal im Jahr nachhause fahre.“ Und wenn die 96-fache Bundesligaspielerin in ihre Heimat reist, werden sicherlich auch die ein oder anderen Erinnerungen wieder wach: an den Bundesliga-Aufstieg 2013, die Kapitänsbinde, ihre Anfänge beim 1. FC Mühlhausen und vielleicht auch an die Felder und Äcker, wo heute das Trainingszentrum der Hoffenheimer Fußballfrauen steht.
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FRAUEN
14.06.2023
Martina Moser: Die TSG im Herzen
10 Jahre Bundesliga, Spielführerinnen im Fokus: Martina Moser war Führungsspielerin, Leistungsträgerin und eines der bekanntesten Gesichter bei der TSG Hoffenheim. Fast vier Jahre lang führte die Schweizerin, die 129 Länderspiele und 189 Bundesligaspiele bestritt, das Team aus dem Kraichgau als Kapitänin aufs Feld, ehe sie 2017 in ihre Heimat zurückkehrte und beim FC Zürich sportlich und beruflich eine neue Aufgabe suchte. Im vergangenen Sommer beendete die 37-Jährige ihre Karriere.
Hallo Mosi! Vor ziemlich genau einem Jahr hast du dein Karriereende bekanntgegeben, kurz nachdem du mit dem FC Zürich zum dritten Mal den Pokalsieg gefeiert hast. Wenige Wochen später kam der dritte Meistertitel hinzu. Mit welchen Gedanken blickst du auf deine Laufbahn zurück?
„Ich muss schon sagen, dass in meiner Karriere einfach sehr viel perfekt lief. Ich durfte mit der Schweiz erstmals an einer Weltmeisterschaft und an einer Europameisterschaft teilnehmen, durfte viermal das Double in der Schweiz feiern. Natürlich gab es auch Rückschläge, aber ich habe daraus immer etwas gelernt. Jeder Schritt, den ich gegangen bin, war irgendwie sinnvoll. Und schlussendlich hat mich das alles zu der Spielerin gemacht, die vor einem Jahr ihre Schuhe an den Nagel gehängt hat. Heute würde ich sagen, dass ich vielleicht noch gerne in einem anderen Land, zum Beispiel England, hätte spielen sollen, damit ich auch noch eine Sprache perfekt gelernt hätte. Aber die Liga war damals noch nicht so attraktiv. Daher bin ich sehr glücklich, dass ich insgesamt zehn Jahre in Deutschland in der Bundesliga spielen durfte.“
Du hast bis 2017 für die TSG in der Bundesliga gespielt, Turbine Potsdam kämpfte damals noch um die ersten beiden Tabellenplätze und die Champions League-Qualifikation. Nun ist der Traditionsclub aus der höchsten Spielklasse abgestiegen. Wie siehst du diese Entwicklung?
„Natürlich tut mir das für den Verein sehr leid. Als ich nach Deutschland kam, war das ein absoluter Topclub, der viele Erfolge gefeiert hat. Deshalb ist das auf jeden Fall sehr schade. Allerdings war ich auch schon immer ein Fan davon, dass Vereine mit Männerteams in den Bundesligen in den Frauenfußball investieren. An diesen Standorten gibt es schon professionellere Strukturen und die passende Infrastruktur. Die Möglichkeiten der Vereine mit starken Männerteams sind einfach größer, entsprechend können sie sich auch höhere Ziele im Frauenbereich stecken. Das sieht man beispielsweise bei RB Leipzig. Im Frauenfußball sind die Einnahmen, beispielsweise durch Ticketing, Sponsoring oder Merchandising, einfach noch nicht so hoch, dass sich das System selbst trägt. Dass dann von dem vielen Geld, was im Männerfußball fließt, auch etwas in eine Frauenabteilung investiert wird, finde ich positiv. Zudem machen diese großen Namen die Bundesliga ja auch attraktiver.“
Du hast vor einigen Monaten die Bedingungen für Fußballerinnen in der Schweiz kritisiert. Nun hat die Schweiz den Zuschlag für die Europameisterschaft 2025 bekommen.
„Ich finde das natürlich spitze und hoffe, dass das den nötigen Schwung bringt, um in den nächsten zwei Jahren noch mehr in den Frauenfußball zu investieren. Wichtig ist aber, dass die Entwicklung Schritt für Schritt vorangetrieben wird, damit sie am Ende auch nachhaltig ist. Man darf keine Wunder erwarten, das wäre auch nicht sinnvoll. Die Strukturen sollen gesund aufgebaut und stetig professionalisiert werden. Ich werde natürlich auch versuchen, weiter Pionierarbeit zu leisten. Die ist noch gefordert, denn in der Schweiz fehlt dem Frauenfußball in der Öffentlichkeit noch die Selbstverständlichkeit.“
Beim FC Zürich warst du nicht nur mit dem Frauenteam erfolgreich, sondern hast im vergangenen Sommer auch mit dem Männerteam, bei dem du als Teammanagerin tätig warst, die Schweizer Meisterschaft gefeiert. Hattest du schon immer das Ziel, nach der aktiven Karriere im Fußball zu arbeiten?
„Schon vor meiner Zeit als Profispielerin habe ich im Sport gearbeitet und war in der Schweiz in der Administration im Bereich Mädchen- und Frauenfußball beim Schweizerischen Fussballverband tätig. Auch noch während ich schon für den SC Freiburg in der Bundesliga gespielt habe. Und ich sehe mich auch heute eigentlich im Fußballbusiness. Beim FC Zürich arbeite ich seit März zwar nicht mehr und bin auch gerade nicht im Sportbereich tätig, aber in Zukunft ist das auf jeden Fall wieder mein Ziel.“
Du hast den SC Freiburg und damit deine erste Station in der Bundesliga schon angesprochen. Wie bist du dann 2012 zur TSG Hoffenheim gekommen?
„Von Freiburg ging es für mich weiter zum VfL Wolfsburg, wo ich erstmals Profi-Fußballerin war. Das war natürlich spannend. In meinem zweiten Jahr wurde ich aber oft nur noch eingewechselt, zudem war Wolfsburg sehr ambitioniert und hat immer wieder Nationalspielerinnen verpflichtet. Dennoch stand ich eigentlich kurz vor meiner Vertragsverlängerung. Dann hat aber die TSG Hoffenheim Interesse gezeigt und ich habe mich einfach mal mit Jürgen Ehrmann und Ralf Zwanziger getroffen. Es war ein gutes Gespräch und ich habe mich am Trainingszentrum in St. Leon direkt wohlgefühlt. Ich wollte Stammspielerin sein und eine wichtige Führungsrolle einnehmen, diese Möglichkeit habe ich in Hoffenheim gesehen. Für viele war der Wechsel in die 2. Liga vielleicht ein Schritt zurück, für mich hat es sich aber spätestens ein Jahr später als zwei Schritte vorwärts herausgestellt.“
Denn ein Jahr später bist du mit der TSG in die Bundesliga aufgestiegen…
„Ja, daran habe ich sehr viele tolle Erinnerungen. Wir haben schon einen Tag vorher im Hotel übernachtet, um uns auf das entscheidende Spiel gegen Köln einzustimmen und uns optimal vorzubereiten. Es war ein toller Abend und wir waren alle sehr aufgeregt. Ich erinnere mich, dass das Wetter schon an diesem Abend alles andere als sommerlich war. Auch am Spieltag war dann richtiges Regenwetter. Aber das hat irgendwie alles zu dem Fight gepasst, den die vielen Zuschauer dann gesehen haben. Es war alles geboten: Spannung, viele Tore und ein großer Kampf. Wir waren als Mannschaft zusammen stark, das hat man an diesem Tag auf dem Platz gesehen. Ich weiß noch genau, dass es ganz am Ende nochmal einen Freistoß für Köln gab. Sogar die Torfrau Lena Nuding, die sehr groß ist, ist mit nach vorne gekommen. Zum Glück konnte ich das Ding rausköpfen, Birgit Prinz ist Richtung Eckfahne gerannt und dann wurde abgepfiffen. Da sind alle Dämme gebrochen, die Fans kamen auf den Platz und ich habe teilweise meine eigenen Mitspielerinnen nicht mehr gesehen. Es ist so viel Druck abgefallen und es tat so gut, das geschafft zu haben. Einfach überragend.“
In der Bundesliga ging es dann zunächst vor allem um den Klassenerhalt. Wie hast du die Entwicklung in den Folgejahren erlebt?
„Als wir im ersten Jahr den Klassenerhalt geschafft haben, war das für mich auch ein ganz besonderer Moment. Wir haben uns anschließend jede Saison verbessert, entsprechend gab es eigentlich Jahr für Jahr etwas zu feiern. Kein Sieg war selbstverständlich, weil wir nie die Übermannschaft waren, die irgendwelche Weltklasse-Spielerinnen verpflichtet hat. Entsprechend war es jedes Mal ein schönes Gefühl, wenn wir drei Punkte geholt haben. Es war eine Luxussituation, wenn wir möglichst früh schon einen Platz im gesicherten Mittelfeld hatten.“
2017 hast du die TSG schließlich verlassen und bist in deine Heimat zurückgekehrt. Welche Verbindung hast du seither noch nach Hoffenheim?
„Ich habe die Entwicklung immer verfolgt. Ein Highlight war für mich, als die TSG die Champions League-Qualifikation in Zürich gespielt hat. Ich habe im Stadion Letzigrund ein Foto mit all den Spielerinnen gemacht, mit denen ich schon bei der TSG gespielt habe. Das fand ich mega schön. Und es hat mich natürlich sehr gefreut, dass es Hoffenheim bis in die Gruppenphase geschafft hat. Ich verfolge auch heute noch die Spiele, wenn es geht. Zudem habe ich noch zu Einigen Kontakt. Beispielsweise zu Nicole Billa, mit der ich mir damals bei Auswärtsfahrten immer das Hotelzimmer geteilt habe. Oder zu Theresa Betz, die mittlerweile als Mannschaftsärztin bei der TSG ist. Für mich ist die Verbindung in den Kraichgau nach wie vor stark. Die TSG wird definitiv für immer in meinem Herzen bleiben. Ich hatte dort einfach eine super Zeit.“
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