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Heimspiele der SG 99 Andernach Frauen Saison 22/23

#1
Big Grin 
Keine Punkte zum Zweitliga-Auftakt

[Bild: csm_89bd43b02f2bc45356a7545d40fbef95edac...2d2ff6.jpg]

28.08.2022

Die U20-Frauen des Sport-Club verlieren am ersten Spieltag bei der SG 99 Andernach mit 1:3 (0:1) und können sich nicht für einen ersten, ordentlichen Auftritt in der 2. Liga belohnen.

Die U20-Frauen des Sport-Club starteten ordentlich in ihre erste Zweitliga-Partie der Vereinsgeschichte. Zwar hatte Aufstiegsaspirant Andernach mehr Ballbesitz, doch der SC arbeitete gut dagegen und spielte sich in der 11. Minute die erste richtig gefährliche Chance heraus: Victoria Ezebinyuo schickte mit einem weiten Ball Kapitänin Anne Rotzinger auf die Reise, die erst kurz vor dem Strafraum ins Stolpern gebracht werden konnte. Im Zweikampf stoppte Besarta Hisenaj dann aber am Boden liegend den Ball mit der Hand – den fälligen Freistoß und die rote Karte gab es jedoch nicht. Sehr viel Glück für die Gastgeberinnen. Der SC fand immer besser in die Partie, war Andernach ab der Hälfte des ersten Durchgangs ebenbürtig – doch den einzigen Treffer im ersten Durchgang erzielte Andernach: Eine flache Hereingabe von der rechten Seite schob Carolin Schraa in der 34. Minute zur Andernacher Führung ein. Kurz darauf hielt SC-Keeperin Rebecca Adamczyk ihr Team exzellent im Spiel.

Nach Wiederanpfiff musste Adamczyk dann zum zweiten Mal hinter sich greifen: Einen Eckball köpfte Kathrin Schermuly in der 51. Minute zum 0:2. Der zweite Durchgang zeigte sich deutlich zerfahrener und weniger ansehnlich: Sowohl Andernach als auch Freiburg konnten nur selten klare Chancen herausspielen. In der Schlussphase machte die SG 99 dann alles klar, als Carolin Schraa auf 0:3 erhöhte (75.). Den Premieren- und Ehrentreffer für den SC gab es dann aber trotzdem noch: In der 88. Minute bediente Anne Rotzinger Jule Bianchi, die am Strafraum auf die mitgelaufene Nora Scherer ablegte – ihr Schuss bedeutete zugleich den 1:3-Endstand.

„Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, haben zu keiner Zeit die Köpfe hängen lassen. Dennoch mussten wir auch ein Stück weit Lehrgeld gegen ein erfahrenes Team aus Andernach zahlen“, ordnete das Trainerteam Amin Jungkeit und Svenja Broß die Partie im Nachhinein ein. "Es war ein ordentlicher Start in die 2. Bundesliga gegen einen etablierten Gegner." Zum zweiten Spieltag empfangen die U20-Frauen am Sonntag, 18. September, um 11 Uhr den FSV Gütersloh im Schönbergstadion. Tickets gibt es an der Tageskasse, die Partie wird zudem im Livestream bei staige.tv gezeigt.

Der Sport-Club spielte mit: Adamczyk – Theijs, Ezebinyuo, Schaer, Heck – Bantle (81. Bianchi), Fischer, Schmit (61. Milz) – Reuter, Pallotta (76. Scherer), Rotzinger

Niklas Batsch

Foto: SG 99 Andernach

Spielbericht SC Freiburg  
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#2
Zweitliga-Spitzenspiel der SG 99 gegen Gütersloh mutiert zur Nullnummer
26. September 2022 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

[Bild: 1-_Z5A2629-1024x683.jpg]
Viel los im Mittelfeld: Sechs Spielerinnen beider Teams, darunter die Andernacherinnen Carolin Schraa, Lisa Umbach und Maren Weingarz (von links), haben den Ball im Auge, der aber am Ende doch nicht ins Tor fliegt. Foto: Tobias Jenatschek

Wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die zuletzt jeweils sechs Tore in 90 Minuten erzielt haben, sollte man ein Offensivspektakel erwarten dürfen. „Ein 2:2 wäre mir auch lieber gewesen“, gestand Florian Stein, Trainer des Fußball-Zweitligisten SG 99 Andernach, nach dem torlosen Spiel seiner Bäckermädchen gegen den FSV Gütersloh, „aber wir sind mit dem 0:0 nicht unzufrieden.“ Waren die Zuschauer auch nicht, denn sie hatten eine teils rasante, stets kampfbetonte und manchmal auch hochklassige Partie gesehen, die als Musterbeispiel für das Fußballklischee von der „Augenhöhe“ dienen konnte. Weil beide Teams an diesem Sonntagnachmittag im Andernacher Stadion besser verteidigten als angriffen, fehlten dem Spektakel am Ende nur die Tore.

Wenige Szenen lassen sich aufzählen, in denen ein Treffer in der Luft lag. Als sich Andernachs Torfrau Laura van der Laan bei einer Ecke von Güterslohs Standardspezialistin Hedda Wahle einen seltenen Fehlgriff leistete, zielte Maren Tellenbröker aus 15 Metern übers Tor (18.), auf der anderen Seite zwang Carolin Schraa die Gästekeeperin Sarah Rolle mit einem hohen Schuss aufs kurze Eck zu einer Faustparade (21.). Besarta Hisenaj, SG-Verteidigerin mit Vorwärtsdrang, gab einen sehenswerten 25-Meter-Schuss ab, der vernehmlich die Latte touchierte (37.), und die agile Gästespielerin Shpresa Aradini schaufelte den Ball kurz vor der Pause übers Gestänge (44.). „Beide Mannschaften hatten offenbar viel Respekt voreinander“, analysierte Florian Stein, „aber die zweite Halbzeit fand ich ein bisschen besser.“ Die begann mit einer dicken Möglichkeit für die Gastgeberinnen. Julia Schermuly verschaffte sich mit einer Drehung den nötigen Raum, bevor sie maßgerecht nach innen passte, doch Maren Weingarz zögerte einen Moment zu lang, und die Chance war dahin (48.). Dann waren wieder die Gäste dran. Nach ihrem flüssigsten Angriff, in den die Bäckermädchen irgendwie mal keinen Fuß hineinbekamen, traf Jacqueline Baumgärtel den Pfosten, und als Celina Baum den Abpraller über die Linie drückte, stand sie abseits (55.).

Auch Linksverteidigerin Alina Wagner hätte die Bäckermädchen in Führung bringen können, doch sie scheiterte nach dem perfekten langen Pass von Kathrin Schermuly mit ihrem Flachschuss an Rolles guter Fußabwehr (58.). In der letzten halben Stunde schien es fast, als hätten beide Teams die Hoffnung auf einen erfolgreichen Torschuss aufgegeben, sie neutralisierten sich auf hohem Niveau und stabilisierten ein 0:0 nach einem Spiel, das, um einen weiteren Kalauer zu zitieren, genauso umgeehrt hätte enden können. Bei genauerem Hinsehen hatte SG-Trainer Florian Stein doch einiges auszusetzen an seiner zuletzt so überzeugenden Offensivabteilung: „Technische Fehler, falsche Entscheidungen, im letzten Drittel hat’s gehapert. Weil das bei Gütersloh ähnlich war, kam ein 0:0 heraus.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Die Statistik zum Spiel gibt’s HIER

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#3
5:1 gegen Potsdam: SG 99 rauscht ungebremst an RB Leipzig vorbei an die Zweitliga-Spitze

[Bild: 5-_H8A2031-1024x683.jpg]

Einen doppelten Geburtstag feierten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach gebührend im Zweitliga-Duell mit der U20 des 1. FFC Turbine Potsdam: Das souveräne 5:1 (3:1) gegen den Aufsteiger aus Brandenburg katapultierte die nach fünf Spielen weiterhin ungeschlagenen Bäckermädchen an die Tabellenspitze. Trainer Florian Stein (jetzt 34 Jahre alt) und die zweifache Torschützin Maren Weingarz (28), die beiden Jubilare an diesem Tag, sagten unisono: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten eigentlich sogar noch höher gewinnen müssen.“

Personelle Entwarnung vor dem Anpfiff: Die Verletzung von Innenverteidigerin Zoe Brückel war nicht ganz so schlimm, zumindest 78 Minuten lang konnte sie ihren Job im defensiven Zentrum verrichten. Stein hatte übrigens erstmals in dieser Saison die obligatorische Startformation geändert: Für Besarta Hisenaj spielte Carolin Dillenburg auf der rechten Abwehrseite. Schon nach 27 Sekunden landete der Ball nach schöner Kombination und Abschluss durch Kapitänin Lisa Umbach im gegnerischen Gehäuse, doch die Schützin soll dabei im Abseits gestanden haben. Zwei Umbach-Eckbälle später war es aber erstmals um Potsdam geschehen: Weingarz setzte sich in luftiger Höhe im Pulk vorm Tor energisch durch und traf per Kopf zum 1:0 (10). Flügelflitzerin Julia Schermuly (17.) mit ihrem ersten Saisontreffer und wiederum Weingarz (26.) sorgten früh für klare Verhältnisse.

Einziger Schönheitsfehler zwischendurch: Beim ersten konstruktiven Gegenangriff der Turbinen im ersten Abschnitt traf Emily Lemke prompt gegen zu sorglose Bäckermädchen zum Ausgleich (12.). Wovon sich die SG 99 in der Folge aber überhaupt nicht aus der Spur bringen ließ. Angriff auf Angriff rollte gen Potsdamer Strafraum, das 4:1 sollte nicht einmal drei Minuten nach Wiederanpfiff fallen. Alina Wagner tauchte nach einem Abwehrschnitzer der Turbinen frei vor der guten Schlussfrau Lesley Lergenmüller auf und ließ der mit präzisem Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit (48.). Damit war die Begegnung frühzeitig gelaufen, das wusste so ziemlich jeder im Andernacher Stadion. Auch Trainer Stein, der nach und nach Spielerinnen von der Bank etwas längere Einsatzzeiten ermöglichte: „Ja, das war eine gute Gelegenheit. Wir haben weiter dominiert und auch am Ende in dieser Höhe verdient gewonnen. Mir ist vor allem die Art und Weise wichtig, wie wir im Moment spielen und punkten.“

Über die vielen verpassten Chancen sah er gnädig hinweg, zumal eine Viertelstunde vor dem Ende noch ein ausschlaggebendes Erfolgserlebnis hinzukam: Umbach traf aus der Drehung zum finalen 5:1 (74.) und verhalf ihrem Team damit aufgrund der gegenüber Leipzig mehr erzielten Tore zum Sprung an die Tabellenspitze. RB war zur gleichen Zeit beim FC Bayern München II nicht über ein 1:1 hinaus gekommen. Und der dritte noch ungeschlagene Verein im Bunde, der FSV Gütersloh, musste sich beim FC Carl Zeiss Jena nach einem späten Gegentreffer mit einem 2:2 begnügen. Weingarz blickte schnell nach vorn: „Schön, dass wir jetzt am Sonntag als Tabellenführer zum Spiel nach Wolfsburg fahren. Unser Zug hat keine Bremse, das möchten wir auch gerne weiterhin Woche für Woche unter Beweis stellen.“ Bodo Heinemann

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#4
[Bild: 4-_3_17593-1024x683.jpg]

Später Lohn: SG 99 holt ein 2:2 nach der Aufholjagd gegen Jena
31. Oktober 2022 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

Es war zwar nicht der erhoffte Wiedergutmachungs-Dreier nach der späten 2:3-Pleite in Wolfsburg, doch nach einer mitreißenden Aufholjagd waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach auch mit dem 2:2 (0:2) gegen Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena zufrieden. „Ich möchte nicht von zwei verlorenen Punkten sprechen“, gab SG-Trainer Florian Stein die Richtung vor, „den einen Punkt haben wir nicht nur durch Willen und Leidenschaft gewonnen, sondern auch durch fußballerische Qualität. Die heutige Leistung macht mich sehr stolz.“

Wegen der schweren Verletzung von Carolin Schraa aus dem Wolfsburg-Spiel hatte Stein sein Team nicht nur personell, sondern auch taktisch mit zwei Sturmspitzen etwas anders aufgestellt. Nach einer Viertelstunde nahm er die erste Korrektur vor und stärkte das defensive Mittelfeld. Das war auch nötig, denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Andernacherinnen bereits zurück. Die Gäste aus Thüringen, robust verteidigend und mit ihren schnellen Offensivleuten ganz auf Konter ausgerichtet, nutzten ihre erste Chance. Zoe Brückel und Karla Engels waren sich einen Moment uneinig, die flinke Karla Görlitz spritzte dazwischen und überlupfte Keeperin Laura van der Laan zum 0:1 (10.).

Trotz des Rückstands waren wir schon in der ersten Halbzeit das bessere Team“, fand Stein, auch wenn zahlreiche Fehlpässe und Ungenauigkeiten den guten Eindruck trübten. Lisa Umbachs 18-Meter-Schuss nach Julia Schermulys starker Vorarbeit, den Mailin Wichmann noch aus dem Toreck kratzte (24.), war die erste gute Ausgleichschance, die zweite vereitelte Jenas Kapitänin Anja Heuschel, als sie Kathrin Schermulys präzise Rechtsflanke vor deren Schwester Julia wegköpfte (34.). Mehr Möglichkeiten brachten die Bäckermädchen gegen die gut organisierte Jenaer Defensive nicht zustande. Als sich alle nach dem Halbzeitpfiff sehnten, schlugen die Gäste ein zweites Mal zu. „Wir hatten einen Eckball und fangen im Gegenzug das 0:2, das ist bitter“, kritisierte Stein. Ein weiter Schlag, ein langer Sprint von Karla Görlitz, und van der Laan war ein zweites Mal chancenlos (45.+1).

In der zweiten Halbzeit gab es für die Bäckermädchen nur noch eine Richtung. Die Gäste kamen bis zum Schluss lediglich zu einer nennenswerten Konterchance, die van der Laan im Herauslaufen gegen Luca Birkholz vereitelte (79.). Auf der anderen Seite wuchs der Andernacher Druck; „wir sind es fußballerisch angegangen und haben die Ruhe bewahrt“, lobte Stein die Umsetzung seines Matchplans.

Am Ende waren es dann ausgerechnet zwei gelernte Verteidigerinnen, die für die Belohnung sorgten. Nach genau einer Stunde traf Besarta Hisenaj mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze ins verwaiste Toreck zum 1:2, die unermüdliche Julia Schermuly hatte die Vorarbeit geliefert (61.). „Mein allererstes Pflichtspieltor für Andernach“, strahlte Hisenaj. „Am Ende hat uns ein bisschen Glück gefehlt.“ Bis zu ihrem zehnten Eckball mussten die Bäckermädchen warten, bis sich das späte Glück einstellte. Lisa Umbach schlug den Ball von rechts nach bewährtem Muster dicht vors Tor, die ausgestreckte Fußspitze der eingewechselten Alina Wagner beförderte den Ball zum 2:2 über die Linie (84.).

Und dann schaute Fortuna noch einmal ganz angestrengt in die andere Richtung, als Maren Weingarz nach der elften Andernacher Ecke den Ball mit der Hacke an die Unterkante der Latte nagelte (88.). Nur ins Tor wollte der Ball nicht mehr. Florian Stein fand sich damit ab: „Wenn wir weiter so gut arbeiten, werden wir uns irgendwann wieder belohnen.“ Nächste Gelegenheit: das Auswärtsspiel beim Tabellenführer RB Leipzig.

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#5
[Bild: Z5A4773-1024x683.jpg]

3:1 – SG 99 schlägt trotz Rückstand erstmals den 1. FC Nürnberg
28. November 2022 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

Nun haben die Bäckermädchen auch den 1. FC Nürnberg zum ersten Mal besiegt, bevor es zu einem Angstgegner-Syndrom kommen konnte. Beim 3:1 (2:1)-Heimsieg vor 150 Zuschauern waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach vor allem im zweiten Durchgang derart überlegen, dass die beiden Niederlagen der Vorsaison nur noch eine ferne Erinnerung sind. „Heute bin ich sehr zufrieden“, meinte SG-Trainer Florian Stein, „das einzige Manko war, dass wir hintenraus noch viel höher hätten gewinnen können.“ Vor allem Julia Schermuly, die diesmal selbst ohne Torerfolg blieb, arbeitete mit ihrem aggressiven Anlaufen der letzten Nürnberger Abwehrreihe und daraus resultierenden Ballgewinnen Chancen heraus.

Hätte Lisa Umbach nach Julia Schermulys Vorlage selbst einen Schuss gewagt statt vergeblich den Pass zu Maren Weingarz zu versuchen, hätten die Bäckermädchen früh in Führung gehen können (13.). Stattdessen fiel das erste Tor auf der anderen Seite. Die Mädels des traditionsreichen „Club“ setzten meist auf lange Bälle und schnelle Sprints und erzwangen so nach einer halben Stunde ihren zweiten Eckstoß. Jessica May schlug den Ball Richtung zweiter Pfosten, Elena Mühlemann köpfte ihn per Aufsetzer ins Eck (30.).

Die Bäckermädchen, deren Kombinationsspiel bis dahin noch nicht in Fluss gekommen war, vernahmen den Weckruf und erhöhten den Druck. Nur zwei Minuten nach dem 0:1 flankte Alina Wagner von links, Nürnbergs Torfrau Lea Paulick rammte die heranstürmende Kathrin Schermuly rabiat zu Boden, doch Fifa-Schiedsrichterin Fabienne Michel wollte den geforderten Elfmeter nicht pfeifen. „Elfer und Rote Karte“, urteilte Stein, „das war eine klare Tätlichkeit.“ Die Szene ging weiter und Andernach bekam einen Freistoß, gut 20 Meter vor dem Tor in zentraler Position. „Schieß ihn einfach rein, Maggi“, rief ihr immer noch erzürnter Trainer von draußen. Abwehrchefin Schumacher tat wie geheißen und versenkte den Ball mit Wucht im Winkel – 1:1 (35.).

„Maggis Freistoß war der Gamechanger“, analysierte Trainer Stein hinterher, „danach haben wir gezeigt, dass wir die reifere Mannschaft sind.“ Die das kurz vor der Pausenpfiff auch zahlenmäßig darstellte. Wieder hatte Julia Schermuly den Ball erobert, zog durch bis zur Grundlinie und servierte maßgenau für Lisa Umbach, die zur Halbzeitführung nur noch einschieben musste (45.). „Das 2:1 war wunderschön herausgespielt, das muss ich mir nachher noch mal im Video anschauen“, schwärmte Trainer Stein, der mit den Zuschauern nur wenige Minuten nach Wiederbeginn erneut jubeln durfte. Das 3:1 fiel nach bewährtem Muster: Lisa Umbach schlug eine Ecke von rechts dicht vors Tor, im Gewühl fand die Fußspitze von Kathrin Schermuly den Ball als erste und bugsierte ihn über die Linie (52.).

In der Folge zeigten die Bäckermädchen, was sie fußballerisch draufhaben. Für ihre ansehnlichen Ballstafetten und Doppelpässe ernteten sie immer wieder Szenenapplaus von den Rängen, versäumten vor lauter „Spielrausch“ (Stein) nur das Toreschießen. Julia Schermuly und Alina Wagner mit einer Doppelchance (59.) und noch einmal Julia Schermuly, die nach Lisa Umbachs Steckpass frei vor Torfrau Paulick das Ziel nur knapp verpasste (80.), kamen dem vierten Treffer am nächsten. Allein, er wollte nicht mehr fallen. Trainer Stein verpasste der verhinderten Torjägerin noch ein Sonderlob und fand den positiven Aspekt: „Wir haben wieder drei verschiedene Torschützinnen. Deshalb sind wir so schwer auszurechnen.“

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Auch mit einem blauen Auge, das ihr FCN-Torhüterin Lea Paulick im luftigen Zweikampf nach etwas mehr als einer halben Stunde verpasste, ließ sich Kathrin Schermuly (Bildmitte) nicht aufhalten. Hier bejubelt sie ihren Treffer zum 3:1, zugleich das sechste persönliche Erfolgserlebnis. Bitter: Die Verletzung der Andernacherin mit der Nummer fünf entpuppte sich später übrigens als Bruch der Augenhöhle, sie fällt unter Umständen für den Rest des Jahres aus. Foto: Tobias Jenatschek

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#6
Gebrauchter Tag: SG 99 verliert 0:2 gegen Ingolstadt – bleibt aber auf Platz zwei
12. Dezember 2022 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

[Bild: 22-_33A9829-1024x683.jpg]
Nein, hier spielt nicht Andernach gegen Andernach. Den Gästen aus Ingolstadt brachten die weißen Auswärtstrikots der SG 99 richtig Glück. Sie verteidigten ihre 2:0-Führung trotz aller Angriffsversuche der Bäckermädchen (von rechts Laura Schmahl, Carolin Schraa und Julia Schermuly) bis zum Ende. Foto: Tobias Jenatschek
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Das meistbenutzte Wortpaar in den Andernacher Kommentaren zur 0:2 (0:2)-Heimpleite gegen den FC Ingolstadt lautete „gebrauchter Tag“. Die zweite Niederlage der Bäckermädchen im elften Saisonspiel der 2. Frauen-Bundesliga, die erste auf eigenem Platz, hatte ihre eigene Logik, war aber trotzdem nicht unvermeidbar. Ein Grund für die unterdurchschnittliche Vorstellung der Andernacher Fußballerinnen lag im Fehlen vierer quasi unersetzlicher Stammspielerinnen. Zoe Brückel wurde im Abwehrzentrum ebenso schmerzlich vermisst wie das Duo Kathrin Schermuly/Vanessa Zilligen im defensiven Mittelfeld und die torgefährliche Maren Weingarz.

Immerhin stand Stürmerin Carolin Schraa ganze acht Wochen nach ihrer Knieverletzung erstmals wieder in der Startelf, ihre ausgeprägte Muskulatur hält das lädierte Knie stabil. Doch das Comeback der sehnsüchtig zurückerwarteten Torjägerin verlief nicht nach Wunsch. Nur drei Minuten nach dem Ingolstädter Führungstreffer, den die schnelle Vanessa Heim nach einem schulmäßigen Konter, einem gewonnenen Laufduell und einer eleganten Kurve um SG-Torfrau Laura van der Laan erzielt hatte (22.), durfte Schraa an den Elfmeterpunkt treten. Sie selbst war unfair am Torschuss gehindert worden, platzierte den Strafstoß Richtung linkes Toreck – und scheiterte an den Fäusten von FCI-Torfrau Anna-Lena Daum (25.). „Super frustrierend“ fand die Rekonvaleszentin ihren Fehlschuss und die Niederlage, die sie in der restlichen Spielzeit mit viel Einsatz, aber wenig Fortune abzuwenden versuchte. Beim ersten wie beim zweiten Gegentor machte die zuletzt so zuverlässige Besarta Hisenaj keine glückliche Figur, die Nationalspielerin des Kosovo hatte zuletzt krankheitsbedingt aber auch kaum trainieren können. Beide Male konnte sie der flinken Haim nicht folgen, die beim 0:2 bis zur Grundlinie stürmte und dann querlegte für Paula Vidovic, die freistehend einschob (33.).

Der Rest des späten Vormittags ist schnell erzählt: Ingolstadt zog sich zurück, Andernach stürmte mit großem Engagement, aber ohne Effizienz. Die Gäste, die in den weißen Andernacher Auswärtstrikots mit Logo und Namen antreten mussten, weil ihre mitgebrachten Leibchen die falsche (= ebenfalls schwarze) Farbe hatten, verteidigten ihren Vorsprung mit großem Einsatz, wehrten mit allen Körperteilen die Andernacher Schussversuche ab und ließen sich auch nicht von einer der insgesamt elf Eckballflanken von Lisa Umbach überraschen. „In der zweiten Halbzeit haben die Mädels alles reingeworfen und eine gute Reaktion gezeigt“, suchte SG-Trainer Florian Stein das Positive. „Der Gamechanger hat gefehlt, wir hätten ein zeitiges Anschlusstor gebraucht.“

Dass dem dezimierten Gastgeber am Ende aus dem Personal- ein Qualitätsproblem erwuchs, räumte der Trainer ein. Doch die Bäckermädchen werden nicht lange Trübsal blasen. In der Tabelle sind sie mit drei Punkten Vorsprung immer noch Zweiter, und am kommenden Samstag (14 Uhr) bietet sich im Heimspiel gegen den SC Sand die nächste und für dieses Jahr letzte Chance, das Punktekonto weiter aufzustocken. Stefan Kieffer

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#7
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Entschlossen faustet Cecilia Ran Runarsdottir, isländische Nationaltorhüterin in Diensten des FC Bayern München, diesen Flankenball vor der Andernacher Angreiferin Carolin Schraa aus der Gefahrenzone. Links beobachtet Kathrin Schermuly diesen luftigen Zweikampf. Foto: Tobias Jenatschek
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611 Zuschauer sehen ein 0:0 im Spitzenspiel der SG 99 gegen den FC Bayern München II
6. März 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

Da staunte so mancher Stammzuschauer: So viel wie diesmal ist selten los bei den Heimspielen der Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen. Nicht weniger als 611 Zuschauer säumten den Kunstrasenplatz, auf dem die Bäckermädchen der SG 99 und die zweite Mannschaft des FC Bayern München zum Spitzenspiel aufeinandertrafen, und das Durchschnittsalter der Besucher tendierte deutlich gen einstellig. Des Rätsels Lösung: Mit Freikarten für die ganze Familie hatten SG-Trainer Florian Stein, Teammanagerin Isabelle Hawel und einige Spielerinnen an drei Grundschulen in Andernach und Mendig um neue Fans geworben und waren auf große Resonanz gestoßen. Einziger Schönheitsfehler: Die jungen Zuschauer und ihre Eltern hatten nichts zu bejubeln, denn das Spiel endete nach unterhaltsamem Verlauf torlos mit 0:0.

„Ein Tor wäre schön gewesen und hätte der Statik des Spiels gutgetan“, bedauerte auch Stein, „aber es war trotzdem ein gutes Spiel in schönem Rahmen.“ Im Duell des Tabellenzweiten gegen den Dritten gefiel der talentierte Nachwuchs des FC Bayern mit spielerischer Klasse, die Bäckermädchen hielten mit Kampf und Einsatz dagegen und hätten am Ende den Sieg sogar ein kleines bisschen mehr verdient gehabt. Doch als Julia Schermuly in der Schlussphase nach einem der besten Andernacher Angriffe die Linksflanke von Laura Schmahl über die Linie drückte, hatte das Schiedsrichtergespann die Vorlagengeberin im Abseits gesehen, das einzige Tor des Vormittags zählte nicht (84.). Beiderseits bestimmten die Abwehrreihen weitgehend das Geschehen. Die Gäste waren bemüht, auch knifflige Situationen spielerisch zu lösen, was ihnen auf beeindruckende Art gelang. Auf der anderen Seite verteidigten auch die Andernacherinnen sehr solide, Vanessa Zilligen als „Chefin“ der Fünferkette und Karla Engels als Zweikampf-Monster ließen kaum gefährliche Aktionen zu.

In Minute 29 musste Torfrau Laura van der Laan im Eins-gegen-eins vor Bayern-Angreiferin Sarah Ernst retten, kurz vor Schluss trat Engels ein Luftloch und zwang Zilligen zur eingesprungenen Grätsche (87.). „Da hat’s richtig gebrannt“, meinte Engels hinterher, „wenn da ein Tor gefallen wäre, hätte ich mich schwer geärgert.“ Die Mehrzahl an guten Möglichkeiten hatten die Gastgeberinnen, vor allem im zweiten Durchgang. Doch Carolin Schraa (47.) zielte zu hoch, Julia Schermuly fand nach schönem Dribbling bis zur Grundlinie keinen Abschluss (67.), und bei Lisa Kossmanns freiem Schuss warf sich Amelie Schuster erfolgreich dazwischen (76.).

Andernachs Trainer Stein wollte sich über den verpassten Sieg vor den Augen zahlreicher seiner Schüler nicht grämen. „Ich bin stolz auf meine Mädels“, bilanzierte er nach dem dritten Remis in Folge. „Wir sind in diesem Jahr weiter ungeschlagen und haben unseren zweiten Platz behauptet.“ Und dass zur Eigenwerbung bei den vielen jungen Besuchern ein 3:3 vielleicht das „bessere“ Unentschieden gewesen wäre, wollte Karla Engels so nicht stehen lassen: „Als Abwehrspielerin ist mir ein 0:0 schon lieber.“ Stefan Kieffer.

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#8
[Bild: 21-_33A6206-scaled-e1679323921868-1024x637.jpg]
Intensive Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das torlose Unentschieden zwischen der SG 99 und der Hoffenheimer U20. Hier bedrängen gleich drei Andernacherinnen (von links Caroline Dillenburg, Carolin Schraa und Kathrin Schermuly) die ballführenden TSG-Spielerin. Foto: Tobias Jenatschek

Stein sieht nach dem 0:0 der SG 99 gegen die TSG Hoffenheim II positive Aspekte
20. März 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

Die SG 99 Andernach hat in der 2. Frauenfußball-Bundesliga anscheinend das Siegen verlernt. Im Heimspiel gegen die U20 der TSG Hoffenheim zeigten sich die Bäckermädchen zwar im Vergleich zur vorangegangenen 0:2-Niederlage in Gütersloh deutlich verbessert, allerdings kam die Elf von Trainer Florian Stein trotz guter Einschussmöglichkeiten nicht über ein 0:0 hinaus. Durch das vierte Remis im sechsten Spiel des Jahres büßten die Andernacherinnen Tabellenplatz zwei an den Nachwuchs des FC Bayern München ein. Stein haderte nach dem Schlusspfiff nur bedingt mit dem verpassten Sieg, dem die SG 99 in den 90 Minuten zuvor deutlich näher gewesen war: „Ich hatte von meinem Team eine Reaktion auf Gütersloh gefordert – und die hat es auch gezeigt. In einer Partie auf ordentlichem Zweitliganiveau haben wir eine tolle Leistung gezeigt, einzig das Spielglück hat uns ein wenig gefehlt.“

Stein hatte seine Mannschaft in der eher untypischen 5-3-2-Formation aufs Feld geschickt. Von Anfang an dabei war erstmals wieder Maren Weingarz, die in der Sturmspitze zusammen mit der stets gefährlichen Carolin Schraa wirbelte. Weingarz stand auch nach nicht einmal 60 Sekunden bereits im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Doppelpass mit Lisa Kossmann drang sie in den Strafraum der TSG ein, setzte den folgenden Abschluss aus guter Position aber knapp übers Tor. Auf der Gegenseite bewahrte SG-99-Torfrau Laura van der Laan ihr Team gegen Mara Alber vor einem frühen Rückstand. Der Nachschuss von Mathilde Janzen flog deutlich über den Andernacher Kasten (4.). Dass auf diese Doppelchance im gesamten weiteren Spielverlauf keine weitere Großchance der Gäste mehr folgte, lag an einer aufmerksamen und laufintensiven Arbeit des gesamten Andernacher Gefüges gegen den Ball. Darüber hinaus generierte die SG 99 immer wieder durch frühe Ballgewinne gute Angriffsmöglichkeiten. Besonders Flanken von der rechten Seite sorgten für Gefahr im Hoffenheimer Strafraum.

So verfehlte Dana Schüller nach einer Schraa-Flanke per Kopf das Ziel nur um Zentimeter (14.). Vier Minuten später bediente Carolin Dillenburg mit einer Hereingabe Mitspielerin Kossmann, die jedoch frei stehend aus wenigen Metern zunächst verpasste und beim Nachschuss von einer TSG-Akteurin geblockt wurde. Bei der letzten guten Gelegenheit vor der Pause bekam Schraa im Strafraum keinen Druck hinter den Abschluss, sodass U19-Nationalspielerin Lina von Schrader im Hoffenheimer Tor keine Probleme hatte (40.). Während die Hoffenheimerinnen in Durchgang eins zumindest noch versuchten mitzuspielen, lautete ihre Devise in der zweiten Hälfte, durch eine etwas defensivere Ausrichtung weitere Möglichkeiten der Andernacher zu verhindern und lediglich auf Konter zu lauern. Durch Rückkehrerin Weingarz (51.) und Schraa per Kopf nach einem Kossmann-Freistoß (52.) verbuchte die SG 99 aber auch nach Wiederanpfiff gute Einschussgelegenheiten.

Kurze Zeit später wurde es kurios, denn der Ball lag nach einer unglücklichen Abwehraktion von TSG-Verteidigerin Laureta Crnaveri im Hoffenheimer Tor (58.). Vorangegangen war ein langer Ball der SG 99, Crnaveri spitzelte ihn mit einer Art Heber über Torhüterin von Schrader. Der Jubel der Andernacherinnen sollte aber nur von kurzer Dauer sein, denn das Schiedsrichtergespann sah Schraa in dieser Situation aktiv im Abseits. Es sollte, abgesehen von einem Heberversuch Schraas (62.) die letzte gefährliche Torraumszene des Spiels bleiben. Das lag in erster Linie an einer Heimmannschaft, die den läuferischen Aufwand in der letzten halben Stunde nicht mehr ganz so intensiv leisten konnte. Da die eigene Fünferkette um Abwehrchefin Karla Engels jedoch weiterhin fehlerfrei blieb, endete eine muntere Partie mit einem torlosen Unentschieden. Stein wollte von zwei verlorenen Punkten aber nichts wissen: „Ein Pessimist würde dies vielleicht denken, gerade da wir in diesem Jahr erst einmal gewinnen konnten. Ich habe der Mannschaft aber gesagt, dass ein Optimist hervorheben würde, dass wir in sechs Begegnungen 2023 erst eine Niederlage einstecken mussten.“ Jan Müller

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#9
[Bild: 10-RZ5A7634-1024x683.jpg]
Dicke Luft im Andernacher Strafraum: Keeperin Laura van der Laan behält allerdings den Überblick und verhindert gegen drei Wolfsburgerinnen ein Erfolgserlebnis der Gäste. Foto: Tobias Jenatschek

Zilligen-Elfertor reicht nicht zum Sieg: SG 99 spielt 1:1 gegen Wolfsburg
3. April 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach spezialisieren sich in der 2. Bundesliga anscheinend auf Unentschieden. Das 1:1 (1:0) gegen die U20 des VfL Wolfsburg war schon das fünfte in nur acht Spielen seit Ablauf der Winterpause. Fazit: Revanche für die 2:3-Niederlage nur teilweise gelungen, Platz zwei gegen die auf den Pelz rückende Konkurrenz aber soeben noch gehalten. Bewertet der geneigte Betrachter nur die turbulente Schlussphase, dann dürften die gastgebenden Bäckermädchen dem Sieg näher gewesen sein. Etwas differenzierter formulierte es der Andernacher Trainer Florian Stein: „Es war ein intensives Spiel, beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Die dominanten Ballbesitzphasen wechselten hin und her. Am Ende kann wohl Wolfsburg mit dem Ergebnis besser leben als wir.“

Andernach diktierte in der Anfangsphase zwar das Geschehen, mehr als zwei ganz nette Weitschüsse von Lisa Kossmann (17.) und Leonie Wäschenbach (20.) gab’s da jedoch nicht zu vermelden. Keine Probleme für die Wolfsburger Keeperin Julia Kassen, die aber noch im weiteren Verlauf zwei Gelegenheiten bekommen sollte, sich so richtig auszuzeichnen. Aufregung in der Andernacher Gefahrenzone gab es erstmals, als der Ball im luftigen Getümmel einer Abwehrspielerin an den Arm sprang, die Schiedsrichterin aber den daraufhin von den Gästen vehement geforderten Elfmeter verweigerte (15.). Richtig brenzlig wurde es für die Andernacherinnen, als die schnelle Tessa Blumenberg auf der rechten Seite davonzog. Mit raffiniertem Schlenzer düpierte sie die viel zu weit vor ihrem Tor postierte Laura van der Laan. Der Ball sprang kurz vorm Tor auf, prallte dann an die Latte und von dort ins Aus (20.). Durchatmen.

Und als sich das Spiel nach wechselhaftem Verlauf ein wenig zu beruhigen schien, zeigte die Unparteiische plötzlich auf den Elfmeterpunkt im Wolfsburger Strafraum. Was war zuvor geschehen? Nichts, war jedenfalls die einhellige Meinung auf der Trainerbank des VfL. Lilian Zamorano schubste nach einem Eckball die am vorderen Fünfmetereck lauernde Dana Schüller zu Boden – für die einzig neutrale Person auf dem Feld genug Anlass, einen Strafstoß zu verhängen. Vanessa Zilligen ließ sich das nicht entgehen, schickte Kassen in die falsche Ecke und traf so für die Farben der SG 99 nach zuvor zwei torlosen Remis gegen München und Hoffenheim zu Hause mal wieder ins Schwarze (29.).

Unmittelbar nach Wiederanpfiff war der Gastgeber schneller im Spiel, das 2:0 lag gleich doppelt in der Luft. Maren Weingarz bediente mustergültig die mitgelaufene Kossmann in der Mitte, die abgebrüht den Ball über die Linie schob. Aber die vor ihr postierte Carolin Schraa soll beim Flankenball sträflich im Abseits gestanden haben (47.). Neun Minuten später versuchte es Weingarz aus der Distanz einmal selbst, aber Kassen drehte den präzisen Schuss im Querflug mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Statt des möglichen 2:0 fiel dann im Schlussviertel noch der Ausgleich. Wieder war Blumenberg über die rechte Seite auf und davon, wieder versuchte sie es mit einem Schlenzer über die herausstürzende van der Laan. Diesmal mit Erfolg (79.).

In den letzten Minuten warfen die SG-Frauen alles nach vorn. Fast wurde die Schlussoffensive mit dem Siegtreffer belohnt. Nach Hereingabe der eingewechselten Anga Bartzen erwischte Julia Schermuly den Ball in der Mitte goldrichtig, doch Kassen verhinderte nahendes Unheil spektakulär mit einer Hand (89.). Das war’s. Jetzt geht es für die komplette Liga in ein spielfreies Oster-Wochenende, im Anschluss reist die SG 99 zum abstiegsbedrohten Ex-Bundesligisten FC Carl Zeiss Jena, der sich zu Hause mit einem 1:2 gegen das Schlusslicht aus Potsdam kräftig blamierte. Bodo Heinemann

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#10
1:3 – SG 99 muss sich dem Bundesliga-Aufsteiger aus Leipzig beugen
24. April 2023 1. Frauen, Allgemeines, Frauen & Juniorinnen

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Der vierte Streich in Serie gegen RB Leipzig blieb den Fußballfrauen der SG 99 Andernach am 21. Spieltag der 2. Bundesliga verwehrt. Mit 1:3 (0:0) mussten sich die Bäckermädchen dem Bundesliga-Aufsteiger geschlagen geben, der mit diesem Sieg wohl auch den Meistertitel endgültig in der Tasche haben dürfte. 15 Punkte und eine um plus 37 Treffer bessere Tordifferenz gegenüber dem Zweitplatzierten 1. FC Nürnberg lässt sich das Ensemble aus Sachsen in den fünf noch ausstehenden Runden gewiss nicht mehr nehmen. Der Andernacher Trainer Florian Stein trug’s mit Fassung und lobte die Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben dem Gegner mit viel Herz und Leidenschaft alles abverlangt und haben bis zum Ende nicht aufgesteckt.“ Dabei waren die personellen Voraussetzungen alles andere als günstig, das bisherige Verletzungspech bleibt den Bäckermädchen weiterhin treu. Neben den Langzeitausfällen musste die SG 99 diesmal auch auf Maren Weingarz und Selina Garofalo verzichten, ganz kurzfristig zudem auf Vanessa Zilligen. „Es geht nicht, jeder Schritt schmerzt ihr“, signalisierte Teammanagerin Isabelle Hawel nach der Aufwärmphase.

So rutschte Caroline Asteroth flugs in die Fünfer-Abwehrkette und half mit, die Null gegen stürmische Leipzigerinnen im ersten Abschnitt zu verteidigen. Etwa nach 25 Minuten nahm die SG 99 das Heft in die Hand. Zweimal durfte RB von Glück reden, dass der Tabellenführer nicht in Rückstand geraten war. Zunächst verweigerte die Schiedsrichterin dem Gastgeber einen klaren Foulelfmeter, als Julia Schermuly den Ball an der Leipziger Torhüterin Gina Schüller bereits vorbeigelegt hatte, dann aber von ihr in Kombination mit Abwehrspielerin Anika Metzner unsanft zu Fall gebracht worden war (36.). Die Pfeife blieb aber stumm. Drei Minuten später zielte Kapitänin Lisa Kossmann in aussichtsreicher Position zu hoch.

Das zitierte Glück hatte dann aber auch die SG 99 doppelt vorm Pausenpfiff. Medina Desic traf zum vermeintlichen 0:1, soll zuvor aber im Abseits gestanden haben (40.). „Nie im Leben“, protestierte die starke Leipziger Stürmerin lautstark – und lag mit dieser Aussage wohl ganz nahe an der Wahrheit. In der Nachspielzeit spielte der Spitzenreiter schnell über die linke Seite, zu schnell für die SG 99. Marlene Müller passte scharf nach innen, Alina Wagner klärte in letzter Sekunde vor der einschussbereiten Barbara Brecht (45.+3). Diesen Schwung nahm Leipzig mit in die zweiten 45 Minuten, benötigte zur Führung aber die Unterstützung der Andernacher Torhüterin.

Laura van der Laan lenkte die hereinsegelnde Ecke von Louise Ringsing genau vor die Füße von Desic, da ließ sich die Angreiferin nicht zweimal bitten – 0:1 (53.). So richtig hatten sich die Stein-Schützlinge noch nicht von diesem Nackenschlag erholt, da schlug es bereits ein weiteres Mal hinten ein. Desic ging auf links durch, bediente quer Korina Janez, die sich in Ruhe eine freie Ecke aussuchen konnte – 0:2 (59.). Nur gut für die SG 99, dass drei Minuten später dem fulminanten Distanzschuss von Lea Mauly die Latte im Weg stand, sonst hätte die ganze Geschichte richtig böse enden können.

So waren verbissen kämpfende Andernacherinnen urplötzlich zurück im Geschäft. Nach einer Kossmann-Ecke und dem sich anschließenden Kopfball von Julia Schermuly ließ Gina Schüller im Leipziger Tor das Spielgerät nur ungenügend nach vorn abprallen, Carolin Schraa staubte in Torjägerinnen-Manier ab – 1:2 (69.). „Verdient, dieser Treffer war wichtig fürs Selbstvertrauen“, befand Stein. Doch dieser Hoffnungsfunke war schnell wieder erloschen, erneut entpuppte sich Desic als Spielverderberin. Nach einem schlechten Pass von Kathrin Schermuly im Spielaufbau schaltete Mauly zügig, bediente Desic in der Mitte, die per Volleyschuss den Tabellenführer wieder auf Kurs brachte – 1:3 (72.).

Die SG 99 warf in der Schlussphase alles nach vorn, roch hier und da auch am zweiten Treffer, doch der wollte nicht mehr fallen. Andernach rutschte mit der zweiten Niederlage hintereinander auf Platz vier des Zahlenwerks zurück und muss nun aufpassen, nicht noch weiter nach hinten durchgereicht zu werden. Stein wirkt gelassen: „Die Tabelle interessiert mich im Moment überhaupt nicht, wir lassen uns keineswegs verrückt machen“, sagt er auch schon mit Blick auf das nächste Spiel, in dem am kommenden Sonntag mit dem 1. FC Nürnberg der zweite ganz heiße Aufstiegsaspirant auf die Bäckermädchen wartet. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Weiter geht es am Sonntag, 30. April (14 Uhr), mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.

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