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20.06.2022 - 09:20 Uhr | News | Quelle: dpa
Grings sieht Situation bei DFB-Frauen als «etwas kompliziert»
©Daniel Matic
Die zweimalige Europameisterin Inka Grings sieht die deutschen Fußballerinnen bei der EM in England als Mitfavorit, hat aber auch Bedenken. Die 43-Jährige bezeichnete die personelle Situation im Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg als «etwas kompliziert». In einem am Sonntag auf der DFB-Homepage veröffentlichten Interview sagte sie: «Alex Popp hat lange nicht gespielt, Marina Hegering ebenfalls nicht. Dzsenifer Marozsan wird nach ihrem Kreuzbandriss leider gar nicht dabei sein können. Die Bundestrainerin wird das eine oder andere Rätsel lösen müssen.»
Kapitänin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg, die nach einer langwierigen Knieverletzung erst im April ihr Comeback in der deutschen Auswahl gegeben hatte, musste wegen eines positiven Corona-Tests vergangene Woche im Trainingslager in Herzogenaurach isoliert werden. Hegering vom FC Bayern München ist eigentlich Abwehrchefin beim Rekord-Europameister, fehlte aber fast die komplette Rückrunde. Dzsenifer Maroszan (Olympique Lyon) hatte ihre EM-Teilnahme schon länger abgesagt.
«Deutschland zählt ganz sicher zum erweiterten Favoritenkreis. Aber auch hier ist schon in der Gruppe eine gute Leistung nötig, um weiter zu kommen. Spanien, Dänemark und Finnland sind echte Aufgaben, die gelöst werden müssen», sagte Grings. Sie sei grundsätzlich sehr zuversichtlich, dass Deutschland weit kommt. Für die DFB-Frauen beginnt die EM mit dem ersten Vorrundenspiel gegen Dänemark am 8. Juli.
Grings war beim EM-Triumph 2005 und 2009 auch Torschützenkönigin. Die 96-fache Nationalspielerin holte in der abgelaufenen Saison in der Schweiz als Trainerin der Frauen des FC Zürich das Double.
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20.06.2022 - 14:09 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB vermeldet Mitgliederstatistik - Frauen-Zahlen «alarmierend»
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat am Montag mit großer Zufriedenheit seine Mitgliederstatistik veröffentlicht. Demnach gibt es mehr aktive Spieler und Spielerinnen, einen Rekord bei Erstregistrierungen sowie einen Höchststand bei Vereinsmitgliedern. Insgesamt 2,21 Millionen Spieler und Spielerinnen traten in der vergangenen Saison gegen den Ball, dies ist nach Verbandsangaben ein Plus von 21,5 Prozent und der höchste Wert seit vier Jahren.
Dabei handelt es sich um 2,02 Millionen Spieler und 187 000 Spielerinnen. Im Frauenbereich und Frauen-Nachwuchsbereich gibt es aber Defizite, wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf eingestand. «Da haben wir Probleme, das ist nicht neu. Ich gebe Ihnen recht, die Zahlen sind alarmierend», sagte Neuendorf auf eine entsprechende Nachfrage in einer Medienrunde. «Von der EM in England werden wir sehen, dass ein Impuls ausgeht. Ich glaube, dass ein bisschen davon überschwappt.» Die Europameisterschaft dauert von 6. bis 31. Juli.
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21.06.2022 - 14:05 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Kapitänin Popp nach Corona-Infektion wieder dabei
©VfL Wolfsburg
DFB-Kapitänin Alexandra Popp kann nach überstandener Corona-Infektion wieder in die Vorbereitung der deutschen Frauen-Nationalmannschaft auf die EM einsteigen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) teilte mit, dass die 31 Jahre alte Stürmerin in das an diesem Dienstag beginnende zweite EM-Trainingslager nach Herzogenaurach anreisen werde. Zuvor war die Wolfsburgerin mehrmals negativ getestet worden und wie nach einer Covid-Erkrankung erforderlich medizinisch genau untersucht worden.
Während des Trainingslagers in Herzogenaurach in der vergangenen Woche war ein Test von Popp positiv ausgefallen, nachdem sie leichte Symptome verspürt hatte. Sie wurde daraufhin isoliert. Die folgenden Tests des kompletten Kaders und des Trainer- und Betreuerstabes waren negativ.
Die DFB-Frauen absolvieren am Freitag (17.00 Uhr/ZDF) den letzten Härtetest vor der Europameisterschaft in England. Dabei trifft das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Erfurter Steigerwaldstadion auf die Schweiz. Die EM beginnt am 6. Juli. Die deutschen Gruppen-Gegner sind der EM-Zweite Dänemark (8. Juli), Titelkandidat Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli).
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22.06.2022 - 14:59 Uhr | News | Quelle: dpa
Nationalspielerin Waßmuth vor Rückkehr ins Mannschaftstraining
©VfL Wolfsburg
Die deutsche Nationalmannschaft kann auf eine baldige Rückkehr von Mittelfeldspielerin Tabea Waßmuth hoffen. «Es wird von Tag zu Tag besser, ich konnte schon viel am Ball machen. Es geht jeden Tag ein Stück besser. Ich bin optimistisch, dass ich bald auch wieder im vollen Mannschaftstraining bin», sagte die 25 Jahre alte Waßmuth am Mittwoch in einer Medienrunde im Trainingscamp in Herzogenaurach. Waßmuth hatte zuletzt mit muskulären Problemen in der Wade zu kämpfen.
Die DFB-Frauen bereiten sich derzeit auf die EM in England (6. bis 31. Juli) vor und absolvieren am Freitag (17.00 Uhr/ZDF) gegen die Schweiz in Erfurt ihr einziges Testspiel. Auf der Insel sind Vize-Europameister Dänemark (8. Juli), Titelkandidat Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli) die deutschen Gruppengegner. Das Finale findet am 31. Juli im Wembley-Stadion in London statt.
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23.06.2022 - 14:40 Uhr | News | Quelle: dpa
Kapitänin Popp bei EM-Generalprobe im Kader
©VfL Wolfsburg
Kapitänin Alexandra Popp steht nach überstandener Corona-Infektion im Kader der deutschen Fußball-Frauen für die EM-Generalprobe gegen die Schweiz am Freitag (17.00 Uhr/ZDF) in Erfurt. «Sie hat das gut weggesteckt und ist frisch», berichtete Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Donnerstag. Der Fitnessaufbau der Stürmerin vom deutschen Meister VfL Wolfsburg im Trainingslager in Herzogenaurach verlaufe planmäßig: «Der Stand ist sehr gut. Es gibt keine Probleme und geht in die richtige Richtung.»
Im letzten Test vor der EM strebt die DFB-Auswahl einen Sieg an. «Das Spiel hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir werden nicht mehr experimentieren, sondern wollen Sicherheit und Klarheit und unsere Stärken einbringen», betonte Voss-Tecklenburg. Nach einer bislang guten Vorbereitung solle die Mannschaft die Aufgabe mit Spaß und Freude angehen, um dann mit einem guten Gefühl in den Flieger steigen zu können. «Hoffentlich nehmen wir einen guten Eindruck mit in das erste EM-Gruppenspiel gegen Dänemark», sagte die Bundestrainerin. Weitere Vorrundengegner der DFB-Auswahl bei der Endrunde vom 6. bis 31. Juli in England sind Spanien und Finnland.
Sehr zufrieden äußerte sich Voss-Tecklenburg über die Arbeit der Mannschaft in den vergangenen Tagen. «Das Team wirkt sehr agil und dynamisch», lobte die 54-Jährige. Dieser Eindruck solle gegen die Schweizerinnen, die Voss-Tecklenburg von 2012 bis 2018 als Nationaltrainerin betreute, bestätigt werden.
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24.06.2022 - 20:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.06.2022 - 20:29 von KLAUS.)
24.06.2022 - 09:06 Uhr | News | Quelle: dpa
Nationalspielerin Freigang: «Wir Frauen sind länger unbeschwert»
Nationalspielerin Laura Freigang spürt keinen Neid auf die finanziellen Bedingungen im männlichen Profi-Bereich. «Natürlich spielt das Geld eine große Rolle und alles, was mit dem Geld an Drumherum mitkommt. Das Geld verändert die Strukturen enorm», sagte die 24-Jährige von Bundesligist Eintracht Frankfurt im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitag). «Wir Frauen sind länger unbeschwert. Das ist ein großer Luxus.»
Sie sei nicht neidisch, dass ihre männlichen Kollegen so früh so viel Geld verdienen. «Der Fußball bei uns fühlt sich noch immer sehr ehrlich und direkt an. Das finde ich angenehm, das wünschen sich auch viele Fans - und darin liegt eine Möglichkeit, unsere Position zu stärken», meinte sie.
Genervt ist Freigang von den Vergleichen des Frauen-Fußballs mit dem der Männer. «Wir selbst vergleichen gar nicht. Aber man bekommt es von außen die ganze Zeit mit», sagte sie. Es sei anstrengend, «weil es immer im gleichen Atemzug kommt mit der Begründung, warum wir manche Forderungen nicht erfüllt bekommen».
Oft mache man den Frauen Vorhaltungen, sie würden nicht mal gegen die U15 einer Jungenmannschaft gewinnen. «Als ob es ein legitimes Argument wäre und irgendwas damit zu tun hat, was wir uns wünschen oder worum es uns inhaltlich im Kampf um Anerkennung geht.»
Freigang bereitet sich derzeit mit dem Nationalteam der Frauen auf die EM-Endrunde vom 6. bis 31. Juli in England vor. Am Freitag (17.00 Uhr) absolviert die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in Erfurt einen Test gegen die Schweiz. Bei der Europameisterschaft trifft die DFB-Auswahl in der Vorrunde auf Dänemark, Spanien und Finnland.
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24.06.2022 - 09:07 Uhr | News | Quelle: dpa
Keine Experimente: DFB-Nationalmannschaft testet für die EM
Zwei Wochen vor dem EM-Auftakt gegen Dänemark absolvieren Deutschlands Frauen ihren einzigen Härtetest. Vom Duell mit der Schweiz erhofft sich die Bundestrainerin letzte Aufschlüsse und viel Rückenwind für das Turnier in England.
Mit Spaß und Freude, aber ohne Experimente - die deutschen Fußball-Frauen proben im Länderspiel gegen die Schweiz den EM-Ernstfall. Bei der Generalprobe für die Endrunde vom 6. bis 31. Juli in England erwartet Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg von ihrer Mannschaft am Freitag (17.00 Uhr/ZDF) in Erfurt einen überzeugenden Auftritt, der Rückenwind für die EURO geben soll. «Wir wollen mit dem Ball sehr dynamisch agieren, uns viel zutrauen, ein schnelles Kombinationsspiel haben, auch defensiv aktiv sein. Und was ich auch erwarte, ist ganz viel Kreativität», formulierte Voss-Tecklenburg die Vorgaben für den Härtetest und die EM.
Das Personal: Rechtzeitig zurückgekehrt ist Kapitänin Alexandra Popp, die wegen einer Corona-Infektion eine mehrtägige Trainingspause einlegen musste. Die 31 Jahre alte Offensivspielerin vom deutschen Meister VfL Wolfsburg soll in den kommenden Tagen weiter aufgebaut werden und definitiv noch nicht über 90 Minuten zum Einsatz kommen. Nicht dabei ist Popps Teamkollegin Tabea Waßmuth, die sich nach einer Wadenverletzung im Aufbautraining befindet.
Die Form: Nach Ansicht der Bundestrainerin kann das EM-Turnier kommen. «Wir haben eine unglaublich gute Trainingsqualität, eine tolle Intensität, eine tolle Frische. Das gilt es mitzunehmen - sowohl in das Spiel gegen die Schweiz als auch die erste Gruppenpartie gegen Dänemark», sagte Voss-Tecklenburg. Zudem gehe es darum, dass der komplette Kader zum EM-Start gesund ist. «Unser Ziel ist es, dass am 8. Juli alle Spielerinnen so stabil sind, dass sie spielen können», betonte die 54-Jährige.
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24.06.2022 - 10:33 Uhr | News | Quelle: dpa
Voss-Tecklenburg kritisiert hohe Prämien im Männerfußball
Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat die hohen Prämienzahlungen im Männerfußball kritisiert. In einem Interview des RedaktionsNetzwerks Deutschland sagte die 54-Jährige, «dass das, was im Männerfußball passiert, einfach überdimensioniert ist. Das sind Bereiche, die der normale Fan nicht mehr nachvollziehen kann.» Gleichzeitig machte die Nationaltrainerin, die mit ihrem Team am Freitag (17.00 Uhr/ZDF) im letzten Vorbereitungsspiel auf die EM in England auf die Schweiz trifft, einen Vorschlag: «Beim Männerfußball weniger und bei uns vielleicht ein bisschen mehr.»
Bei einem Erfolg in England soll jede Spielerin der DFB-Auswahl 60 000 Euro bekommen - so viel wie nie zuvor. Damit zeigte sich Voss-Tecklenburg zufrieden. «Ich finde gut, dass unser Verband mehr an die Spielerinnen weitergibt, wenn auch mehr hereinkommt», sagte die 54-Jährige. Allerdings sei die Diskrepanz zu den Männern, die für einen EM-Sieg im vergangenen Sommer 400 000 Euro pro Kopf erhalten hätten, extrem. Laut Voss-Tecklenburg könne der Deutsche Fußball-Bund darüber nachdenken, die Prämien der Männer, Frauen und der U21 anzugleichen, «weil diese drei Team vorneweg marschieren».
Auf lange Sicht sieht Voss-Tecklenburg auch den europäischen und den Weltverband in der Pflicht: «Der Auftrag an die FIFA und die UEFA ist, dass es irgendwann ein Prämiensystem gibt, wo es für alle gleich ist - das würden wir uns wünschen.»
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24.06.2022 - 19:50 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Frauen holen viel Schwung für die EM
Die EM-Generalprobe der deutschen Fußball-Frauen ist geglückt. Das Team spielt gegen die Schweiz stark auf und holt sich viel Selbstvertrauen für die Endrunde. Der Gegner ist chancenlos.
Die deutschen Fußball-Frauen um Dreifachtorschützin Klara Bühl versammelten sich nach der überzeugenden EM-Generalprobe im Jubelkreis, wo sie von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg direkt nach dem Abpfiff schon auf die Endrunde eingeschworen wurden. Mit der schwungvollen Tore-Gala beim 7:0 (2:0) im letzten Härtetest gegen die Schweiz weckte die DFB-Auswahl am Freitag vor 5918 Zuschauern in Erfurt leise Medaillenträume für die Europameisterschaft vom 6. bis 31. Juli in England. «Wir haben uns in vielen Dingen Sicherheit geholt. Es ist unser Anspruch, bei der EM zu den Favoriten dazuzugehören. Wir sehen das Potenzial, um den Titel mitzuspielen», sagte Voss-Tecklenburg.
Neben Bühl, die in der 6., 61. und 66. Minute traf, steuerten Lina Magull (41.), Linda Dallmann (81.), Jule Brand (89.) und Sydney Lohmann (90.+5) die weiteren Tore für die in allen Belangen überlegene deutsche Mannschaft bei. Die fliegt nun mit viel Rückenwind zum EM-Turnier, bei dem in der Vorrunde Dänemark, Spanien und Finnland die Gegner sind. «Es tut super gut, so ein Spiel zu absolvieren. Das gibt Selbstvertrauen und zeigt uns, wir sind auf dem richtigen Weg. So soll es weitergehen», sagte Bühl im ZDF.
Das DFB-Team, in dem Kapitänin Alexandra Popp nach überstandener Corona-Infektion in der Schlussphase ihr Comeback gab, setzt seine EM-Vorbereitung noch bis zum kommenden Mittwoch im Trainingslager in Herzogenaurach fort und reist dann am 3. Juli mit viel Selbstvertrauen auf die Insel. «Die Spielerinnen fühlen sich wohl», bekräftigte Voss-Tecklenburg.
Gegen die Schweizerinnen, die die Bundestrainerin von 2012 bis 2018 betreut hatte, ging es gut los für das DFB-Team. Nach einem feinen Pass von Magull steuerte Bühl völlig allein auf die Schweizer Torfrau Gaelle Thalmann zu und schloss erfolgreich zur frühen Führung ab. Das gab zusätzliche Sicherheit. Die deutsche Mannschaft kontrollierte die Partie und wurde defensiv so gut wie gar nicht gefordert.
Kurz vor der Pause belohnten sich die Schützlinge von Voss-Tecklenburg dann für ihre steten Bemühungen. Dieses Mal legte Bühl nach einem feinen Solo für Magull auf, die aus Nahdistanz zum 2:0 traf. «Die erste Halbzeit war auch schon recht gut. In der Pause haben wir Sachen angesprochen, die wir umsetzen wollten. Und das hat sehr gut geklappt», sagte Bühl.
In der Tat hatte die deutsche Mannschaft weiter alles im Griff. Svenja Huth (54.) vergab zunächst das 3:0, als sie frei stehend an Thalmann scheiterte. Dafür zielte Bühl wenig später besser - wenn auch ungewollt. Eine Flanke der Bayern-Stürmerin vom linken Flügel schlug im langen Eck ein.
Einmal in Fahrt, legte die 21-Jährige nur fünf Minuten später nach. Im Anschluss an einen Pfostenschuss von Lea Schüller stand Bühl genau richtig und beförderte den Ball ins leere Tor. Bei ihrer Auswechslung knapp 20 Minuten vor dem Ende wurde die Dreifachschützin mit großem Applaus verabschiedet. Auch in der Schlussphase ließen die DFB-Frauen nicht nach und kamen noch zu zwei späten Treffern.
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26.06.2022 - 21:34 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Eric Dobias
EM kann kommen: DFB-Frauen mit gutem Gefühl nach England
Die deutschen Fußball-Frauen sind schon in EM-Form. Bis zur Abreise zum Turnier muss die Bundestrainerin nur noch an Nuancen feilen. Die Vorfreude und Erwartungen im Team sind groß.
Am liebsten wären die deutschen Fußball-Frauen direkt nach der überzeugenden EM-Generalprobe zur Endrunde nach England gedüst. Das 7:0 (2:0) gegen die Schweiz im letzten Härtetest am Freitag steigerte die Vorfreude im DFB-Team auf das Turnier vom 6. bis 31. Juli noch einmal gewaltig. «Das gibt uns Rückenwind und macht Bock auf mehr», sagte Dreifachtorschützin Klara Bühl.
«Gute Leistung, schöne Tore, viel Energie», fasste Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die 90 Minuten von Erfurt zusammen. «Was die Mannschaft auszeichnet, ist die Frische. Die Spielerinnen fühlen sich wohl und sind gut dabei.»
Ein wenig gedulden müssen sich die DFB-Frauen aber noch. Zunächst wird bis zum Mittwoch im Vorbereitungscamp in Herzogenaurach weiter am Feinschliff gearbeitet. «Ganz fertig sind wir noch nicht. Wir werden mit den Spielerinnen besprechen, woran sie noch arbeiten wollen. Auf jeden Fall geht es auch in den Kraftraum», kündigte Voss-Tecklenburg an.
Danach dürfen die EM-Fahrerinnen noch einmal drei Tage nach Hause. «Und dann werden wir am nächsten Sonntag mit ganz viel Freude in den Flieger gen England steigen», sagte die Bundestrainerin und äußerte den Wunsch: «Hoffentlich nehmen wir viele gute Dinge, die wir gesehen haben, mit in die EM.»
Dort trifft die deutsche Mannschaft in der Vorrunde auf Dänemark, Spanien und Finnland. «Das Spiel gegen Dänemark wird der Schlüssel für das Turnier sein», prophezeite Voss-Tecklenburg. Dann wird es auch auf die Defensive ankommen, die gegen die Schweiz kaum gefordert wurde. «Dazu wird es noch ein, zwei Trainingsschwerpunkte geben», sagte die 54-Jährige.
Letztlich geht es aber nur noch um Nuancen. «Das Repertoire, das wir uns als Team erarbeitet haben, ist relativ groß. Wir wissen, wie wir mit, ohne und gegen den Ball agieren wollen», sagte Voss-Tecklenburg und befand: «Wir haben einen sehr ausgeglichenen Kader und sind gut aufgestellt für die Endrunde.»
Der Auftritt beim Torfestival gegen die Schweiz verstärkte noch einmal die guten Trainingseindrücke. «Die Mannschaft hat gezeigt, welche Qualitäten und welches Potenzial sie hat. Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn wir den weitergehen, mache ich mir keine Sorgen, dass wir ein geiles Turnier spielen», sagte Bühl und fügte erleichtert hinzu: «Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft so helfen kann. Und natürlich tut es auch mir gut und gibt Selbstvertrauen.»
Die 21 Jahre alte Offensivspielerin vom FC Bayern München ragte mit drei Toren aus einem geschlossenen Team noch ein wenig heraus - und erhielt dafür ein Extra-Lob von der Bundestrainerin. «Sie ist gereift und will jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Das macht sie auf dem Platz und abseits davon», sagte Voss-Tecklenburg. «Sie hat sehr an sich gearbeitet, fühlt sich wohl, gesund und stabil.»
Das gilt für den gesamten 23-köpfigen EM-Kader, in dem Kapitänin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) und Sara Däbritz die erfahrensten Spielerinnen sind. Für die Mittelfeldspielerin vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon steht fest: «Nach diesem Spiel können wir mit viel Selbstvertrauen nach England fahren. Wir zählen uns zu den Favoriten - und unser Traum ist es, um den Titel zu spielen und ihn zu gewinnen.»
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27.06.2022 - 15:27 Uhr | News | Quelle: dpa
Der Frauenfußball will nur noch Fußball sein - Aufwind durch die EM?
Die Frauen-EM in England soll ein weiterer Schritt in Richtung Geschlechtergleichheit im Fußball werden. In manchen Ländern geht es rasant vorwärts, die Bundesliga kämpft weiter mit großen Defiziten. Almuth Schult schaut jetzt, was in den USA besser gemacht wird.
In Herzogenaurach schlafen die deutschen Fußballerinnen immerhin in den gleichen Betten und trainieren auf den gleichen Plätzen wie zuvor die DFB-Männer um Manuel Neuer. Die hinterließen den Frauen im Teamquartier netterweise ein Trikot mit Autogrammen und der Aufschrift: «Viel Erfolg, Mädels!» Den brauchen die auch, wenn es mit ihrem Sport weiter voran gehen soll.
Verbandsdirektor Oliver Bierhoff hatte zuvor in Gesprächen mit Spielerinnen und Verantwortlichen festgestellt, dass es der Frauen-Fraktion «fast noch mehr um Equal Play statt Equal Pay» geht. Gleiche Bedingungen also, aber nicht zwingend finanziell? Vor der Europameisterschaft in England vom 6. bis 31. Juli ist mächtig Bewegung in einer Szene, die hartnäckig um mehr Sichtbarkeit, Anerkennung und auch Geld kämpft.
Für Almuth Schult fängt das alles schon bei den Begrifflichkeiten an. «Diese Betonung auf Fußball und Frauenfußball habe ich selber sehr, sehr oft erfahren», sagt die Torhüterin vom VfL Wolfsburg. FIFA World und FIFA Women's World Cup, UEFA Champions League und UEFA Women's Champions League - «warum muss das extra ausgewiesen werden? Das ist genau diese Abwertung, die man nicht braucht», kritisiert die Olympiasiegerin von 2016. «Da müssen die UEFA und die FIFA einfach auch einen Schritt nach vorne gehen und ein bisschen mehr Gleichheit von Anfang an herstellen.»
In der Bundesliga sei es dasselbe Muster: «Warum heißt es nicht bei beiden einfach Bundesliga. Oder: Männer-Bundesliga und Frauen-Bundesliga?» Die 31 Jahre alte Schult - längst eine starke Stimme, wenn es um Geschlechtergleichheit geht - wechselt nach der EM in die USA zum Angel City FC. Sie will sich dort genau anschauen, wie der Club und die National Women's Soccer League (NWSL) ausgestattet sind und vermarktet werden. 16 000 Dauerkarten habe ihr neuer Verein übrigens verkauft. Die «teilweise sehr unprofessionellen Spielorte» in der Bundesliga jenseits von Wolfsburg, München, Frankfurt und Hoffenheim werde sie nicht vermissen.
Über die Trainingsbedingungen, die Unterkünfte und die Betreuung beim DFB «kann sich absolut niemand beschweren», betont Schults Clubkollegin Lena Lattwein. Ihr Anliegen für den Alltag in den Vereinen ist: «Dass die Mädels da von den Bedingungen her alle ungefähr auf einem Niveau sind. Das ist mir wichtiger, als die Lücke zu den Männern zu schließen.»
Nationalstürmerin Laura Freigang wünscht sich für den Frauenfußball in Deutschland ähnliche Voraussetzungen wie im EM-Gastgeberland: «In England sind die Vereine der ersten Liga zum Beispiel dazu verpflichtet, eine Frauenmannschaft zu haben», betont die 24-Jährige von Eintracht Frankfurt. Sie habe das Gefühl, «dass gerade in England medial sehr, sehr viel gemacht und auch kräftig geworben wird.» Auch Freigang hofft vor allem auf professionellere Strukturen: «Ich würde keine Millionen verdienen wollen, um ehrlich zu sein.»
Andere wie Bayern-Abwehrspielerin Giulia Gwinn verweisen darauf, dass im Ausland die Frauen immer öfter gemeinsam mit den männlichen Stars vermarktet werden: «In Barcelona hängen zum Beispiel im Camp Nou Bilder von Männern und Frauen, da wird auch im Stadion der ganze Verein gelebt.»
In Spanien erhalten die Kickerinnen künftig auch einen gleichen Anteil an den von der UEFA und der FIFA verteilten Bonuszahlungen und an Fernsehprämien - was natürlich deutlich geringere Summen sind als bei ihren Kollegen. Der FC Barcelona hat mit Unterstützung des gesamten Clubs einen Meilenstein gesetzt: Das Team um Weltfußballerin Alexia Putellas spielte im Halbfinale der Königsklasse gegen Wolfsburg im Camp Nou vor der Rekordkulisse von 91 648 Fans.
Die Bundesliga wird in der Öffentlichkeit weiter kaum wahrgenommen. Obwohl man beim DFB nach jedem der Erfolge des Nationalteams - zweimal Weltmeister, achtmal Europameister und einmal Olympiasieger - und nach der Heim-WM 2011 immer auf den großen Aufschwung gehofft hatte. Der Erstliga-Betrieb bleibt ein Zuschussgeschäft: Einem durchschnittlichen Umsatz von 1,26 Millionen Euro pro Saison und Club stehen Ausgaben in Höhe von 2,46 Millionen gegenüber.
Angesichts der Summen, die im Männerfußball bewegt werden, ist es für Vereine wie Meister VfL Wolfsburg, Vizemeister FC Bayern und den kommenden Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt ein Leichtes, das Defizit auszugleichen. Dennoch ist es im Alltag fast überall mehr ein Nebeneinander als ein Miteinander.
Die geringe Durchlässigkeit beschreibt auch Stephan Lerch. Der frühere Wolfsburger Meistercoach bemängelt, dass Trainer von Frauenteams im Männerfußball so wenig gefragt sind. «Natürlich gibt es Unterschiede bei der Athletik und Dynamik. Aber warum sollte ein Trainer, der Erfolge im Frauenfußball vorweisen kann, nicht auch mit Männern umgehen können?», sagt der 37-Jährige, der inzwischen im männlichen Nachwuchsbereich bei der TSG 1899 Hoffenheim tätig ist.
Immerhin: Mit ihren Champions-League-Spielen in der Allianz Arena (vor 13 000 Zuschauern) und in der Volkswagen Arena (20 000) haben die Münchnerinnen und Wolfsburgerinnen in der vergangenen Saison einen Riesenschritt gemacht. Groß beworbene Highlight-Spiele in großen Stadien soll es künftig öfter geben.
In England ist der Frauenfußball schon jetzt deutlich im Aufwind. In der Saison 2021/22 wurden die Spiele der Women's Super League laut einer Analyse des Women's Sport Trust fast viermal so häufig geschaut wie in der Saison davor (34 Millionen Stunden gegenüber 8,8 Millionen Stunden). Fast alle Spiele der EM laufen auf BBC One oder BBC Two, die restlichen frei zugänglich im Internet.
Nach einem Bericht des Magazins «FourFourTwo» verdienen die Spielerinnen in der WSL im Schnitt 30 000 Pfund (rund 35 000 Euro), als Star bis zu 200 000 Pfund pro Saison. In Deutschland erhalten allenfalls Spitzenprofis ein niedriges fünfstelliges Gehalt im Monat.
In den Nordischen Ländern - mit den EM-Teilnehmern Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island - sind sie in Sachen Gleichberechtigung auf und neben dem Rasen bereits ein gutes Stück weiter als der Rest Europas. Beim Olympia-Zweiten Schweden zum Beispiel wird in den Medien und der Öffentlichkeit schon seit längerem sprachlich nicht mehr zwischen «Fußball» und «Frauenfußball» unterschieden. Stars wie die Dänin Pernille Harder und die Schwedinnen Caroline Seger, Kosovare Asllani und Fridolina Rolfö genießen hohes Ansehen.
Beim DFB machen sie nach Angaben Bierhoffs «alles», damit die Nationalspielerinnen die gleichen Bedingungen haben wie die Männer. Das gilt nicht für Prämien: Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg würde bei einem EM-Triumph pro Kopf jeweils 60 000 Euro erhalten. Für die Männer hätte es im vergangenen Jahr bei einem Titelgewinn 400 000 gegeben.
In den USA, wo die Frauen-Auswahl wesentlich erfolgreicher ist als die der Männer, haben die von Megan Rapinoe angeführten Fußballerinnen einen historischen Tarifvertrag erstritten, der ihnen die gleiche Bezahlung garantiert. Die Sammelklage gegen den Verband wegen Diskriminierung war im März 2019 eingereicht worden.
Die DFB-Frauen wollen sich solchen Forderungen nicht anschließen. «Zur Wahrheit gehört auch, dass die Vermarktungserlöse von Männern und Frauen, aus denen sich auch die Turnierprämien ergeben, bei uns in der Bundesliga und den Nationalmannschaften extrem weit auseinanderliegen», sagt Voss-Tecklenburg.
Um das zu ändern, gibt es beim DFB das Projekt «Strategie 2027 - Frauen im Fußball.» In einer Arbeitsgruppe bringt sich inzwischen auch die Deutsche Fußball Liga ein, unter deren Dach der Männer-Profifußball seit vielen Jahren vermarktet wird, «um die Sichtbarkeit der höchsten Spielklasse der Frauen durch kommunikative Maßnahmen zu unterstützen.» Schult wünscht sich für die Bundesliga einen «schönen Zuschauerschnitt, sagen wir mal von 4000 Zuschauern pro Spiel». Meistens kommen nicht mal 1000.
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29.06.2022 - 09:08 Uhr | News | Quelle: dpa
Die bisherigen Bundestrainer und Bundestrainerinnen der DFB-Elf
1982 bestritt das deutsche Fußball-Nationalteam der Frauen sein erstes Länderspiel. Beim 5:1 gegen die Schweiz vor 5000 Zuschauern in Koblenz war Gero Bisanz der Trainer. Zwei Tore erzielte die damals erst 17 Jahre alte Silvia Neid - eine der späteren Verantwortlichen der DFB-Auswahl. Auch Martina Voss-Tecklenburg ist mit vier EM-Titeln und 125 Partien im DFB- Trikot eine überaus erfolgreiche ehemalige Spielerin. Mit ihr gehen die Fußballerinnen in die Europameisterschaft in England (6. bis 31. Juli). Die bisherigen Bundestrainer und Bundestrainerinnen der Frauen beim Deutschen Fußball-Bund:
Gero Bisanz (1982-1996): Mit dem Pionier gewannen die DFB-Frauen die Heim-EM 1989 - und standen erstmals groß in der Öffentlichkeit. Der 2014 gestorbene Fußball-Lehrer holte zwei weitere EM-Titel. 1995 verloren seine Fußballerinnen das WM-Finale in Schweden gegen Norwegen.
Tina Theune (1996-2005): Die heute 68-Jährige erwarb als erste Frau die Fußballlehrer-Lizenz. Mit den DFB-Frauen gewann sie zweimal Olympia-Bronze (2000 und 2004), dreimal die EM (1997, 2001, 2005) - und triumphierte 2003 in den USA erstmals bei einer WM.
Silvia Neid (2005-2016): Nach so mancher Kritik zum Start glänzte sie mit ihrem Team bei der WM 2007 in China und verteidigte den Titel. 2009 und 2013 führte sie die DFB-Auswahl zu weiteren Erfolgen bei der EM, scheiterte aber ausgerechnet bei der Heim-WM 2011 im Viertelfinale an Japan. In ihrem letzten Spiel als Bundestrainerin feierte sie 2016 in Rio de Janeiro den Olympiasieg. Die 58-Jährige leitet heute die Scouting-Abteilung der Frauen beim DFB.
Steffi Jones (2016-2018): Die ehemalige Nationalspielerin, DFB-Direktorin und Organisationschefin der WM 2011 in Deutschland startete als unerfahrene Trainerin und musste nach 543 Tagen schon wieder gehen. Das frühe Aus im EM-Viertelfinale 2017 in den Niederlanden, die Niederlage in der WM-Qualifikation gegen Island, das schwache Auftreten beim SheBelieves Cup - das alles war zu viel.
Horst Hrubesch (März bis November 2018): Der frühere Nationalstürmer, HSV-Profi und langjährige U21-Nationalcoach sprang als Interimstrainer ein. Er startete mit sieben Siegen hintereinander und führte das Team erfolgreich durch die weitere WM-Qualifikation.
Martina Voss-Tecklenburg (seit 30. November 2018): Nach sechs Jahren als Verantwortliche für die Schweizer Auswahl übernahm sie das Amt beim DFB. Bei der WM 2019 in Frankreich schied ihr Team bereits im Viertelfinale gegen Schweden aus. Ohne Punktverlust führte die 54-Jährige Deutschland zur EM in England, erlitt aber zuletzt bei der 2:3-Niederlage in Serbien in der WM-Qualifikation einen Rückschlag.
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29.06.2022 - 09:13 Uhr | News | Quelle: dpa | von: Ulrike John
Martina Voss-Tecklenburg vor schwieriger EM: «Keine Traumtänzerin»
Die heutige Bundestrainerin Voss-Tecklenburg fliegt einst als Spielerin wegen einer Liebesgeschichte aus dem Nationalteam. Natürlich nicht deshalb schaut man beim DFB ganz genau hin, wie sich ihr Team bei der Fußball-Europameisterschaft präsentiert.
Ob auch ihr Ehemann bei den Spielen der Europameisterschaft in England auf der Tribüne sitzt? «Wehe, wenn nicht...», sagt Martina Voss-Tecklenburg und hebt mehr lachend als drohend ihren Zeigefinger. Bauunternehmer Hermann Tecklenburg ist - natürlich - «ihr größter Fan». Sein Daumendrücken vor Ort kann die Bundestrainerin gebrauchen. Am Sonntag reist die 54-Jährige mit den deutschen Fußballerinnen zur EM. Für Voss-Tecklenburg ist es das zweite großes Turnier als Verantwortliche der DFB-Auswahl - und sie muss liefern.
Trotz des Drucks will die 125-fache Nationalspielerin und frühere Schweizer Auswahltrainerin das Turnier auch genießen. «Diese EM wird aus meiner Sicht großartig werden. Ich hoffe, dass viele Lust haben, dieses Fest mitzufeiern», sagt Voss-Tecklenburg.
Ihre internationale Premiere als DFB-Coach endete vor drei Jahren bitter: Bei der WM in Frankreich scheiterten die deutschen Frauen im Viertelfinale an Schweden und verpassten damit auch die Olympischen Spiele in Tokio. Fehler von der Bank wurden Voss-Tecklenburg damals vorgeworfen.
«Sie versteht sehr, sehr viel vom Fußball - auch vom Männer-Fußball», sagt der langjährige Leverkusener Bundesliga-Manager Reiner Calmund. Der 73-Jährige ist allerdings nicht ganz unbefangen: Calmund war Trauzeuge, als die frühere Nationalspielerin Voss 2009 Tecklenburg heiratete. «Sie sieht die Dinge immer realistisch. Sie ist keine Traumtänzerin», erklärt Calmund. Die Vorrunde bei der EM mit Spielen gegen Dänemark (8. Juli), Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli), das weiß nicht nur er, «wird mit Sicherheit kein Selbstläufer».
Durch die beiden ersten Corona-Jahre kam Voss-Tecklenburg mit ihrem Team mit vielen Erfolgserlebnissen gegen selten wirklich fordernde Gegner. Personell geschwächt gab es dann beim EM-Vorbereitungsturnier im Februar in England ein 1:1 gegen Spanien sowie Niederlagen gegen Kanada und England - und zuletzt das unerwartete 2:3 in Serbien in der WM-Qualifikation.
«Es ist ein recht junges Team, das zuletzt bei dem einen oder anderen Ergebnis ein paar Fragen offen gelassen hat», sagt DFB-Direktor Oliver Bierhoff, der auch für die Frauen verantwortlich ist. «Aber wir haben totales Vertrauen und wissen, dass auch bei diesem Turnier Deutschland eine wichtige Rolle spielen will.» Er wisse auch, «dass Martina das mit ihrem Team enorm akribisch angeht».
Gleich drei Trainingslager hat Voss-Tecklenburg in der Vorbereitung mit dem Rekord-Europameister absolviert. «Offensiven und dynamischen Fußball» will sie spielen lassen. Aber auch sie weiß natürlich: «Wir müssen erstmal durch die Gruppenphase kommen.» Die Zeiten, in denen die DFB-Frauen serienweise Titel holten, sind längst vorbei.
Voss-Tecklenburgs Vertrag beim DFB läuft bis zur WM 2023 in Australien und Neuseeland. Mit dem Verband verbindet sie eine überaus wechselhafte Geschichte: Viermal war sie als Spielerin Europameisterin, 1995 auch Vize-Weltmeisterin. Dass sie nach der Geburt ihrer Tochter Dina zurück ins Nationalteam kehrte, war damals alles andere als selbstverständlich. Seit März ist Voss-Tecklenburg sogar stolze Oma eines Mädchens.
Die Bundestrainerin sitzt im Aufsichtsrat von Fortuna Düsseldorf und lebt mit ihrem Mann im niederrheinischen Straelen. Hermann Tecklenburg verriet in der «Bunte» schon mal, dass seine 20 Jahre jüngere Frau es war, die ihm einst den Heiratsantrag machte: «Martina ist da erfrischend unverklemmt. Sie ist nicht so altmodisch, darauf zu warten, dass der Antrag vom Mann kommt.»
Ihre Karriere als Nationalspielerin ging vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney unvermittelt zu Ende. Wegen eines Streits mit ihrer damaligen Lebensgefährtin und Mannschaftskameradin Inka Grings flog Voss aus dem Kader von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer. Später bekam sie dennoch ein Abschiedsspiel vom Verband. Und viel später sagte sie in einem «Spiegel»-Interview: «Heute weiß ich, dass ich nie mehr mit einer Frau zusammenleben werde. Ich stehe auf Männer.»
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29.06.2022 - 14:51 Uhr | News | Quelle: dpa
Trainerin Staab über Frauenfußball im DFB: Seit 2011 nichts passiert
Trainerin Monika Staab hat dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu wenig Engagement im Frauenfußball vorgeworfen. «Seit 2011, seit der WM im eigenen Land, ist im Frauenfußball von oberster Stelle mehr oder weniger nichts mehr passiert», sagte Staab auf dem Zukunftskongress «Neuland» am Mittwoch in Aachen: «Wir müssen investieren im DFB. Ich hoffe, dass das mit der neuen Führung passiert.»
Sie sehe, «was die anderen Nationen alles vorantreiben», sagte Staab, die auch im Auftrag des DFB in über 80 Ländern als Fußball-Aufbauhelferin tätig war und aktuell die erste Frauen-Nationalmannschaft in Saudi-Arabien betreut: «In den Niederlanden ist ein Spiel der Nationalmannschaft in 24 Stunden ausverkauft. Und wir haben zwei Wochen vor der EM in Erfurt 6000 Zuschauer. Da muss man sich schon mal fragen, wieso das so ist.»
Auch die Vereine nahm Staab in die Pflicht. «Bayern München hätte in meinen Augen das Potenzial, 10 000 Zuschauer zu haben, wenn sie es entsprechend begleiten», sagte sie und erinnerte sich: «Uli Hoeneß hatte damals die Wahl, ob er das Geld in den Frauenfußball oder den Basketball steckt. Er hat sich für Basketball entschieden, das muss man akzeptieren.»
Zu viele beginnende Engagements sind in den Augen der 63-Jährigen zu halbherzig. «Für mich müssten alle Bundesligisten auch eine Frauen-Mannschaft haben», sagte sie: «Und dann fängt Borussia Dortmund in der Kreisklasse an. Was ist das denn? Da muss man sich zur Not mit anderen zusammentun und etwas aufbauen.»
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30.06.2022 - 16:22 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Assistenztrainerin Carlson beklagt Funktionärs-Verhalten
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Britta Carlson hat als Assistenztrainerin des Fußball-Nationalteams das frühere Verhalten von Funktionären gegenüber Frauen beklagt. «Es gab Funktionäre, die dich mal in den Arm genommen und betatscht haben - was ein No go ist», sagte die 44 Jahre alte Ex-Nationalspielerin in der am Donnerstag in Frankfurt/Main präsentierten Dokumentation über die deutschen Fußballerinnen.
Die TV-Serie mit dem Namen «Born for this - mehr als Fußball» wurde vom Deutschen Fußball-Bund mit der Filmproduktionsgesellschaft Warner Bros gedreht. Zu sehen ist die erste Folge vom 6. Juli an in den Mediatheken bei ARD, Sky und Magenta TV. Die ARD strahlt sie im Anschluss an das EM-Vorrundenspiel Deutschlands gegen Spanien am 12. Juli (23.15 Uhr) im Fernsehen aus.
Die Dokumentation thematisiert auch den Skandal um sexuellen Missbrauch im US-Fußball. Mittelfeldspielerin Dzsenifer Marozsan berichtete dabei über die Reaktionen bei ihrem damaligen US-Clubs OL Reign: «Wir haben alle in der Kabine geweint», sagte die derzeit verletzte Spielmacherin von Olympique Lyon. Der Fall hatte im vergangenen Herbst für viel Wirbel gesorgt.
Mit der Unterbrechung des Spielbetriebs in der National Women’s Soccer League (NWSL) habe man ein Zeichen für alle Fußballerinnen setzen wollen, so Marozsan: «Wir sorgen dafür, dass ihr euch wohl fühlt und sicher seid.» Die Filmemacher begleiteten die DFB-Auswahl auch bei der Europameisterschaft vom 6. bis 31. Juli in England.
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30.06.2022 - 17:24 Uhr | News | Quelle: dpa
Tränen, Flüche und ganz Privates: Dokumentation über DFB-Frauen
Mehr Sichtbarkeit ist ein Ziel der DFB-Strategie «Frauen im Fußball 2027». Pünktlich zur EM in England gibt es nun über die DFB-Auswahl eine Film-Dokumentation, die auch vor dem Thema sexueller Missbrauch nicht Halt macht.
Lina Magull sitzt nach der emotionalen Ansprache des Co-Trainers der deutschen Fußballerinnen weinend in einer Ecke. «Wenn der so eine Rede raushaut, dann macht das schon was mit einem», sagt die Mittelfeldspielerin vom FC Bayern München. Die Szene stammt aus der am Donnerstag in einem Kino in Frankfurt/Main vorab gezeigten TV-Dokumentation über die DFB-Frauen. Kurz vor der EM in England (6. bis 31. Juli) gibt «Born for this - mehr als Fußball» tiefe Einblicke in die Kabine und auch in das Privatleben der Spielerinnen.
«Wir haben ein Riesenpotenzial, mit diesem Riesenherz. Aber ich habe es gestern nicht gesehen», sagt Thomas Nörenberg, der Assistent von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, in eindringlichem Ton in dem besagten Ausschnitt mit Magull. «Und wenn wir das nicht hinkriegen, dann haben wir ein Problem. Kriegen wir das hin, dann hat jede Mannschaft mit uns ein Problem.»
Gedreht wurde die TV-Serie über mehr als ein Jahr vom Deutschen Fußball-Bund mit der Filmproduktionsgesellschaft Warner Bros. Das Regie-Duo Martina Hänsel und Björn Tanneberger kündigte das Werk mit diesen Worten an: «Wir machen das Licht an.» Die Geschichten «sollen uns tief in ihre Seele blicken lassen, auch der Schmerz gehört dazu.»
Im Gegensatz zum bekannten «Deutschland. Ein Sommermärchen», das nach der WM 2006 über die Männer-Nationalmannschaft erschien, sind auch ganz persönliche Aussagen und Szenen nicht rausgeschnitten worden. So ist Torhüterin Almuth Schult erstmals mit ihren Zwillingen zu sehen und Voss-Tecklenburg zu Hause am Schreibtisch. Und was sie am Spielfeldrand brüllt - zum Beispiel: «Wir scheißen uns in die Hose» - ist deutlich zu hören.
Zu sehen ist die erste Folge vom 6. Juli an in den Mediatheken bei ARD, Sky und Magenta TV. Die ARD strahlt sie im Anschluss an das EM-Vorrundenspiel gegen Spanien am 12. Juli (23.15 Uhr im Fernsehen aus. Während des Turniers sollen die Dreharbeiten fortgesetzt werden.
In dem Film beklagt Voss-Tecklenburgs Assistentin Britta Carlson das frühere Verhalten von Funktionären gegenüber Frauen. «Es gab Funktionäre, die dich mal in den Arm genommen und betatscht haben - was ein No go ist», sagte die 44 Jahre alte Ex-Nationalspielerin.
Die Dokumentation thematisiert auch den Skandal um sexuellen Missbrauch im US-Fußball. Mittelfeldspielerin Dzsenifer Marozsan berichtete dabei über die Reaktionen bei ihrem damaligen US-Clubs OL Reign: «Wir haben alle in der Kabine geweint», sagte die derzeit verletzte Spielmacherin von Olympique Lyon. Der Fall hatte im vergangenen Herbst für viel Wirbel gesorgt.
Mit der Unterbrechung des Spielbetriebs in der National Women’s Soccer League (NWSL) habe man ein Zeichen für alle Fußballerinnen setzen wollen, so Marozsan: «Wir sorgen dafür, dass ihr euch wohl fühlt und sicher seid.» Die Filmemacher begleiteten die DFB-Auswahl auch bei der Europameisterschaft vom 6. bis 31. Juli in England.
Die Spielerinnen haben die ersten beiden von bisher drei Folgen bereits gesehen. Stürmerin Laura Freigang von Eintracht Frankfurt war «überwältigt» und versicherte: «Das sind auf jeden Fall wir.» Magull hätte schon beim Zuschauen «dreimal weinen können».
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01.07.2022 - 21:03 Uhr | News | Quelle: dpa
Ex-Bundestrainerin Neid sieht DFB-Frauen als einen der Top-Favoriten
Die frühere Bundestrainerin Silvia Neid traut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Frauen-Europameisterschaft in England «sehr viel» zu. «Für mich gehört sie zu einer der Top-Favoriten auf den EM-Titel», sagte die 58-Jährige in einem Interview auf der Homepage der Deutschen Sporthilfe. «Martina Voss-Tecklenburg kann auf einen ausgeglichenen Kader zurückgreifen, die Qualität ist da.»
Das Team von Voss-Tecklenburg startet am kommenden Freitag in London-Brentford mit dem Vorrundenspiel gegen Dänemark (21.00 Uhr/ZDF) in das Turnier. Mit acht Titeln ist die DFB-Auswahl Rekord-Europameister, scheiterte aber bei der WM 2019 bereits im Viertelfinale an Schweden und verpasste damit die Olympischen Spiele in Tokio. Auch bei der EM 2017 verpasste Deutschland das Halbfinale.
«Wir haben eine sehr gute Mannschaft mit bestens ausgebildeten Spielerinnen. Viele sind beidfüßig, viele haben unheimliches Tempo und Spielwitz, wir haben einen guten Mix aus Erfahrung und jugendlicher Unbekümmertheit», sagte Neid. Sie war mit den deutschen Frauen 2016 Olympiasieger, 2007 Weltmeister sowie 2009 und 2013 Europameister geworden. Es stimme, «dass wir nach den Viertelfinal-Aus' 2017 und 2019 inzwischen die Vormachtstellung verloren haben», so Neid. Sie leitet heute die Scouting-Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball beim Deutschen Fußball-Bund.
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02.07.2022 - 15:47 Uhr | News | Quelle: dpa
Bundestrainerin Voss-Tecklenburg: «Wird bei EM sehr eng werden»
Martina Voss-Tecklenburg hofft bei der Frauenfußball-Europameisterschaft in England auch auf einen Überraschungseffekt der deutschen Nationalmannschaft. «Andere Nationen wissen im Moment nicht so genau, wozu wir in der Lage sind. Das kann für uns zu einem Riesenvorteil werden, und wir müssen das für uns nutzen. So gehen wir die Sache an», sagte die Bundestrainerin im Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag).
Achtmal holten die DFB-Frauen den EM-Titel - Rekord. «Ich glaube, keine Nation wird das je wieder schaffen», meinte die 54-Jährige, die am Sonntag nach ein paar freien Tagen mit dem Team nach London fliegt. In der Vorrunde stehen die Spiele gegen Dänemark (8. Juli), Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli) an.
«Ohne die Leistungen früherer Jahre schmälern zu wollen: Das Niveau ist taktisch, technisch, athletisch viel höher», sagte die Bundestrainerin zum derzeitigen Stand der Weltspitze, wo Deutschland noch nicht wieder sei, aber wieder hin wolle. «Das ist unser Auftrag, und ich möchte auch als Trainerin mit dem DFB Titel gewinnen. Aber es ist schwieriger geworden, und bei vielen Leuten ist das noch nicht angekommen», sagte sie.
Viele würden erwarten, dass die deutschen Fußballerinnen jedes Turnier gewinnen müssen. «Mir ist wichtig, dass klar ist: Es wird bei dieser EM sehr eng werden und auch auf Spielglück und Kleinigkeiten ankommen. Wir werden coole Gegner haben, die richtig was können. Da muss das Gesamtbild gesehen und objektiv bewertet werden. Dann können wir uns am Ende darüber unterhalten: Wie war es denn jetzt?»
Für Voss-Tecklenburg ist es das zweite großes Turnier als Verantwortliche der DFB-Auswahl. Ihre internationale Premiere als DFB-Coach endete vor drei Jahren bitter: Bei der WM in Frankreich scheiterten die deutschen Frauen im Viertelfinale an Schweden und verpassten damit auch die Olympischen Spiele in Tokio.
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03.07.2022 - 10:15 Uhr | News | Quelle: dpa
Präsident Neuendorf macht DFB-Frauen keine Vorgaben für die EM
DFB-Präsident Bernd Neuendorf will den deutschen Fußballerinnen keine Vorgaben für das Abschneiden bei der anstehenden EM in England machen. «Ich habe ja immer betont, ich bin kein Präsident, der sagt: Man muss so und so weit kommen», sagte der 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Ich vertraue dem Trainerstab. Ich habe die Spielerinnen erlebt und die Motivation und glaube, dass die Voraussetzungen ideal sind.»
Neuendorf hatte das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in der Vorbereitung in Herzogenaurach besucht. «Für mich ist entscheidend: Ist man optimal vorbereitet? Gibt es irgendwo Dinge, die knirschen oder haken?», sagte der neue DFB-Boss. «Das Gefühl habe ich gar nicht. Das ist die beste Voraussetzung, sehr erfolgreich abzuschneiden. Das traue ich ihnen zu.»
Der Rekordeuropameister, der die EM schon achtmal gewann, startet am kommenden Freitag (21.00 Uhr/ZDF) gegen Vize-Europameister Dänemark ins Turnier. Weitere Vorrundengegner sind Mitfavorit Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli). «Ich bin niemand, der sagt, die Frauen müssen ins Finale oder ins Halbfinale kommen, sonst ist das eine Enttäuschung», unterstrich Neuendorf. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte allerdings bereits vor längerer Zeit gesagt, dass für deutsche Auswahlteams das Halbfinale bei großen Turnieren das Ziel sei.
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03.07.2022 - 12:35 Uhr | News | Quelle: Ulrike John und Eric Dobias, d
«Totale Vorfreude», aber mächtig Respekt: DFB-Frauen starten EM-Reise
Die EM-Mission der Frauen läuft beim DFB unter #hungriGER. Noch mehr Titel? Dieses Mal wird es ganz besonders schwer: Die Fußballerinnen müssen beweisen, dass sie zurück in der Weltklasse sind.
Mit hohen Erwartungen, voller Vorfreude und ohne großen Druck vom DFB-Präsidenten gehen die deutschen Fußballerinnen das Unternehmen EM an. Vor dem geplanten Abflug am Sonntag in Frankfurt/Main sagte der neue Verbandschef Bernd Neuendorf: «Ich bin niemand, der sagt, die Frauen müssen ins Finale oder ins Halbfinale kommen, sonst ist das eine Enttäuschung.» Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg warnte noch einmal vor der harten Konkurrenz für den Rekord-Europameister in England.
Neuendorf will den DFB-Frauen keine Vorgaben für das Abschneiden machen. «Ich habe ja immer betont, ich bin kein Präsident, der sagt: Man muss so und so weit kommen», sagte der 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Ich vertraue dem Trainerstab.»
Abwehrspielerin Sara Doorsoun von Eintracht Frankfurt hat es längst so formuliert: «Wir wollen den Titel holen.» Nicht nur bei der erfahrenen Wolfsburgerin Almuth Schult, die der Frankfurter Stammkeeperin Merle Frohms den Vortritt lassen muss, herrscht «totale Vorfreude». Natürlich träumen alle im 23er Kader um Kapitänin Alexandra Popp vom Finale im Wembley-Stadion am 31. Juli.
Praktisch gleich um alles geht es für den achtmaligen Europameister aber bereits am Freitag (21.00 Uhr/ZDF) in London-Brentford gegen den EM-Zweiten von 2017. «Der Auftakt gegen Dänemark ist unser wichtigstes Spiel - darauf liegt unser Fokus», sagte Assistenztrainerin Britta Carlson.
Am Team um die frühere Wolfsburgerin Pernille Harder war Deutschland 2017 im Viertelfinale gescheitert - damals noch unter Bundestrainerin Steffi Jones. Eine Niederlage gegen die Däninnen würde den Olympiasieger von 2016 und Weltmeister von 2003 und 2007 im zweiten Gruppenspiel gegen Titelkandidat Spanien (12. Juli) enorm unter Druck setzen. Außenseiter Finnland ist am 16. Juli der letzte Vorrundengegner. Im Viertelfinale droht ein K.o.-Spiel gegen Gastgeber England, das am Mittwoch im ausverkauften Old Trafford von Manchester die EM mit der Partie gegen Österreich eröffnet.
Voss-Tecklenburg war selbst als Spielerin viermal bei EM-Triumphen dabei - aber sie will davon nicht mehr viel wissen. «Ohne die Leistungen früherer Jahre schmälern zu wollen: Das Niveau ist taktisch, technisch, athletisch viel höher», sagte die 54-Jährige in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag) zum derzeitigen Stand der Weltspitze, wo Deutschland noch nicht wieder sei, aber wieder hin wolle: «Das ist unser Auftrag, und ich möchte auch als Trainerin mit dem DFB Titel gewinnen. Aber es ist schwieriger geworden, und bei vielen Leuten ist das noch nicht angekommen.»
Voss-Tecklenburg hatte nach dem bitteren WM-Viertelfinal-Aus 2019 gegen Schweden und der damit verpassten Olympia-Teilnahme im Grunde drei Jahre Zeit, ihr Team auf das Turnier in England vorzubereiten. Neuendorf besuchte die DFB-Frauen in einem ihrer beiden Trainingslager in Herzogenaurach und gewann «einen super Eindruck». Er habe nicht das Gefühl gehabt, dass es irgendwo in der Vorbereitung gehakt habe: «Das ist die beste Voraussetzung, sehr erfolgreich abzuschneiden. Das traue ich ihnen zu.»
Viele würden erwarten, dass die deutschen Fußballerinnen jedes Turnier gewinnen müssen, befürchtet die Bundestrainerin. «Mir ist wichtig, dass klar ist: Es wird bei dieser EM sehr eng werden und auch auf Spielglück und Kleinigkeiten ankommen. Wir werden coole Gegner haben, die richtig was können», so Voss-Tecklenburg.
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04.07.2022 - 06:47 Uhr | News | Quelle: dpa
DFB-Chef Neuendorf: «Frauenfußball ganz oben auf der Agenda»
Wieder einmal erhofft sich der DFB von einem großen Frauen-Turnier einen Aufschwung. Es mangelt nicht nur an Spielerinnen, sondern auch an Trainerinnen und Schiedsrichterinnen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf erhofft sich von der Europameisterschaft in England den dringend nötigen Aufschwung im Frauen- und Mädchenfußball. «Insgesamt müssen wir da besser werden. Da hoffe ich natürlich von den großen Turnieren, wie sie jetzt anstehen, dass das ein Push gibt in die Gesellschaft hinein und dass wir da vorankommen», sagte der 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Der Deutsche Fußball-Bund kämpft seit Jahren mit Nachwuchsproblemen im weiblichen Bereich. Das Nationalteam hatte mit dem WM-Viertelfinal-Aus 2019 die Olympia-Teilnahme verpasst. In der Bundesliga liegt die durchschnittliche Zuschauerzahl weiter unter 1000, während andere europäische Spitzenligen in allen Bereichen große Fortschritte verzeichnen.
«Frauenfußball steht bei mir ganz oben auf der Agenda. Das muss er auch», versicherte Neuendorf. «Wir haben zwar insgesamt gute Zahlen im Fußball. Aber beim Frauen- und Mädchenfußball muss man einfach sagen, dass wir da deutlich mehr Spielerinnen gebrauchen können. Deutlich mehr Mädchen vor allem, aber auch Schiedsrichterinnen und Trainerinnen.»
Der neue DFB-Boss wird auch beim EM-Auftakt der deutschen Frauen am Freitag (21.00 MESZ/ZDF) in London-Brentford gegen Dänemark vor Ort sein. Weitere Vorrundengegner des Teams von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sind Spanien (12. Juli) und Finnland (16. Juli).
«Wichtig ist, dass der Frauenfußball sichtbarer wird», sagte Neuendorf. «Unser Ziel ist ja auch, die Weltmeisterschaft 2027 nach Deutschland zu holen. Da werde ich hart für arbeiten, dass das gelingt.» Der DFB bewirbt sich gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden um die Titelkämpfe. Die nächste WM findet 2023 in Australien und Neuseeland statt.
Der DFB hatte schon die WM-Triumphe von 2003 und 2007 sowie den Olympiasieg 2016 nicht für entscheidende Fortschritte nutzen können. Auch der Effekt der Heim-WM 2011 war verpufft.
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04.07.2022 - 11:48 Uhr | News | Quelle: dpa
Frauenfußball-Strategie: DFB will «richtig Gas geben»
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Der Deutsche Fußball-Bund hat seit 2010 die Hälfte seiner Mädchenmannschaften verloren. Dies bestätigten DFB-Vertreterinnen bei der Präsentation der «Strategie Frauen im Fußball FF27» in Frankfurt/Main. Der Verband will dem Negativtrend zum Beispiel auch bei den Zuschauern in der weiblichen Bundesliga und beim Nationalteam mit ehrgeizigen Zielen entgegentreten.
«Wir müssen jetzt richtig Gas geben», sagte Doris Fitschen, Gesamtkoordinatorin und Leiterin des Projekts «Frauen im Fußball». Das «FF» in dem 34-seitigen Strategiepapier stehe auch für «Fast forward» («Schnell vorwärts»), die 27 für das zeitliche Ziel zahlreicher Maßnahmen und die WM 2027. Dafür hat sich der DFB gemeinsam mit Belgien und den Niederlande beworben.
Bis dahin will der DFB die Zahl der Fußballerinnen, Schiedsrichterinnen und Trainerinnen jeweils um 25 Prozent erhöhen. Die mediale Reichweite des Frauenfußballs soll sich über alle Plattformen hinweg verdoppeln.
Der DFB setze nach Ansicht seiner neuen Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch mit dem Projekt «ein richtig fettes Ausrufezeichen» rechtzeitig zur am Mittwoch beginnenden Europameisterschaft in England. Laut Ex-Nationalspielerin Fitschen will man die Landesverbände auch unterstützen, «eigene Frauenfußball-Strategien zu entwickeln».
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04.07.2022 - 16:58 Uhr | News | Quelle: dpa
Svenja Huth deutsche Kapitänin zum EM-Auftakt gegen Dänemark
©VfL Wolfsburg
Svenja Huth vom VfL Wolfsburg soll die deutschen Fußballerinnen zum EM-Auftakt gegen Dänemark als Kapitänin auf den Platz führen. Dies bestätigte die 31 Jahre alte Offensivspielerin bei einer DFB-Pressekonferenz am Montag in London-Brentford.
Etatmäßige Kapitänin ist eigentlich ihre Clubkollegin Alexandra Popp. Die mit 114 Länderspielen erfahrenste deutsche Nationalspielerin beim Turnier in England hatte aber nach einer schweren Knieverletzung erst im April ihr Comeback in der DFB-Auswahl gefeiert. Zudem fiel sie in der Vorbereitung in Herzogenaurach teilweise wegen Corona aus.
Im deutschen Team wird von einem Spielführerinnen-Trio gesprochen, auch Mittelfeldspielerin Sara Däbritz (Paris Saint-Germain/künftig Olympique Lyon) trug schon die Kapitänsbinde. «Grundsätzlich ist es ja so, dass Poppi lange verletzt war und dass Sara und ich uns die letzten Wochen abgewechselt haben von Spiel zu Spiel», erklärte Huth. «Jetzt müssen wir natürlich auch gucken, ob Poppi in den nächsten Spielen von Anfang an auf dem Platz sein wird oder nicht.»
Huth wurde am Ende einer starken vergangenen Saison deutsche Meisterin und Pokalsiegerin und erreichte mit dem VfL das Halbfinale de Champions League. Sie war 2013 schon Europameisterin und 2016 Olympiasiegerin. Deutschland absolviert sein erstes Gruppenspiel gegen Dänemark am Freitag (21.00 Uhr MESZ/ZDF und DAZN). Weitere Vorrundengegner sind Titelkandidat Spanien (12. Juli) und Außenseiter Finnland (16. Juli).
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