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02.06.2022 - 13:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.11.2022 - 15:07 von KLAUS.)
01.06.2022 - 12:18 Uhr | News | Quelle: dpa
Gwinn: Nehme noch viele Vorurteile wahr
©FC Bayern München
Bayern Münchens Fußballerin Giulia Gwinn wünscht sich mehr Geschlechtergerechtigkeit im deutschen Fußball und verweist auf positive Beispiele aus Spanien oder Frankreich. «Der Fokus liegt viel mehr auf der gemeinsamen Vermarktung mit den Männern. Da werden kaum Unterschiede gemacht. In Barcelona hängen zum Beispiel im Camp Nou Bilder von Männern und Frauen, da wird auch im Stadion der ganze Verein gelebt», sagte die 22 Jahre alte Nationalspielerin im Interview dem Magazin «Sports Illustrated».
Das Frauen-Team des FC Barcelona hatte sein Champions-League-Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg zuletzt im heimischen Camp Nou vor einer Rekordkulisse von 91 648 Fans gespielt. «Gefühlt sind volle Stadien in England und Spanien schon normaler geworden - auch in der Liga oder im Pokal. Wir laufen da aktuell etwas hinterher, weil der Prozess in anderen Ländern früher und konsequenter angestoßen wurde», befand Gewinn.
Ihrer Meinung nach ist die Gesellschaft in anderen Ländern womöglich offener für neue Entwicklungen. «Bei uns nehme ich immer noch sehr viele Vorurteile wahr, die wir seit Jahren versuchen, aus dem Weg zu räumen», sagte Gwinn.
Dennoch sieht die Mittelfeldspielerin auch im deutschen Frauenfußball eine positive Entwicklung. «Wir machen Schritte nach vorne. Im Champions-League-Viertelfinalhinspiel haben wir erstmals in der Allianz Arena gespielt, vor 13 000 Zuschauern gespielt», sagte Gwinn. Das sei ein Zeichen und Werbung für eine Wiederholung gewesen.
Quelle
Fußballerinnen bei großen deutschen Klubs:
Es fehlt die Luft zum Atmen
26. Mai 2022, 16:46 Uhr
Keine 400 Zuschauer im Schnitt: Dass immer mehr Topteams im Frauenfußball unter dem Dach von Männer-Bundesligisten spielen, führt nicht zu mehr Aufmerksamkeit - sondern zu fragwürdigen Tendenzen.
Kommentar von Ulrich Hartmann
Die Fußballerinnen von Borussia Dortmund haben ihre Premierensaison am Mittwochabend mit dem Aufstieg in die Bezirksliga abgeschlossen. Den 4:0-Sieg in der Kreisliga gegen den Stadtteilklub TV Brechten II sahen etwa 1000 Zuschauer. Auf einen vergleichbaren oder höheren Zuschauerschnitt bei Heimspielen kamen in der Frauen-Bundesliga in dieser Saison von zwölf Klubs: fünf.
Bis die BVB-Frauen die Bundesliga bereichern, werden aber noch mindestens fünf Jahre vergehen. Der Klub hat wie der FC Schalke 04 entschieden, seine Fußballerinnen den langen Weg auf sich nehmen zu lassen, statt einem höherklassigen Verein kurzerhand die Lizenz abzuluchsen. Wenn alles glatt geht, steigen Borussia Dortmund und Schalke 04 noch fünf Mal in Serie und 2027 dann Seite an Seite in die Bundesliga auf.
Es gibt also gewisse Gründe, das Jahr 2027 herbeizusehnen. Eine Frauen-Bundesliga ausschließlich mit Markennamen aus dem traditionsreichen Männerfußball suggeriert maximale Attraktivität. Wahr ist aber auch: Werder Bremens Bundesliga-Frauen kamen in der vergangenen Saison auf 365 Zuschauer pro Heimspiel, Bayer Leverkusen auf 333. Frauenfußball ist nicht an allen Standorten bei den Fans beliebt. Trotzdem nehmen auch solche Standorte den Traditionsklubs des Frauenfußballs die Luft zum Atmen.
"Man sollte nicht immer behaupten, wie toll wir sind", sagt Almuth Schult
Aus der Bundesliga verschwunden sind in den vergangenen Jahren die originären Frauenfußballklubs FSV Gütersloh, SC Bad Neuenahr, VfL Sindelfingen, BV Cloppenburg, Herforder SV und zuletzt per Abstieg der SC Sand. Brauweiler-Pulheim hat sich dem 1. FC Köln angeschlossen, der FCR Duisburg dem örtlichen MSV, der USV Jena dem FC Carl Zeiss und der 1. FFC Frankfurt der Eintracht.
Diese Form der Kolonialisierung hat dem Frauenfußball bislang noch nicht den erhofften Erfolg gebracht. Die Wolfsburger Torfrau Almuth Schult, die im Sommer nach Los Angeles wechselt in eine wahrlich aufstrebende Frauenfußball-Branche, sagte dieser Tage bei einem Medientermin: "Man sollte nicht immer behaupten, wie toll wir sind, obwohl wir's doch eigentlich nicht sind."
Das klingt hart, von einer kritischen Insiderin aber umso denkwürdiger. Noch vor 15 Jahren waren von zwölf Bundesliga-Vereinen nur vier bekannte Namen aus der Männer-Bundesliga. In der kommenden Saison sind in Turbine Potsdam und der SGS Essen nur noch zwei traditionelle Frauenfußballklubs vertreten. Auch die Essenerinnen wären um ein Haar abgestiegen, gewannen aber ihr letztes Saisonspiel vor 912 Zuschauern auf einem Ausweich-Sportplatz, nachdem die Fans von Rot-Weiss Essen tags zuvor im Aufstiegsrausch den Rasen im Stadion an der Hafenstraße umgegraben hatten.Letzter wettbewerbsfähiger reiner Frauenklub ist mithin jener FFC Turbine Potsdam, der in der Bundesliga als Vierter die Champions League knapp verpasst hat und am Samstag in Köln versucht, dem Meister VfL Wolfsburg den achten Pokalsieg in Serie zu verwehren. Das wird schwierig. Im Vorverkauf sind bislang etwa 14 000 Tickets verkauft worden.
In den zwölf Jahren, in denen das Frauen-Pokalfinale nun immer im großen Kölner Stadion ausgetragen wurde, war es nie ausverkauft. Für solch eine Konstellation bedürfte es dereinst vermutlich der Partie Borussia Dortmund gegen Schalke 04 - mit Bengalos, Tumulten und Polizeiaufmarsch. Wenn die Frauen-Bundesliga irgendwann genauso aussieht wie die Männer-Bundesliga - wären dann erst alle zufrieden?
Es fehlt die Luft zum Atmen
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Zulassungsverfahren: Alle qualifizierten Vereine erfüllen Voraussetzungen
Die ersten Entscheidungen im Zulassungsverfahren zur FLYERALARM Frauen-Bundesliga und 2. Frauen-Bundesliga sind gefallen: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Überprüfung der wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Zulassungsvoraussetzungen abgeschlossen. Nach Prüfung sämtlicher Zulassungsunterlagen und der auf dieser Basis erfolgten Zulassungserteilung durch die Fachgruppe Frauen- und Mädchenfußball der DFB GmbH & Co. KG steht fest, dass alle sportlich qualifizierten Vereine der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und 2. Frauen-Bundesliga die Voraussetzungen erfüllen und damit am Spielbetrieb der kommenden Saison teilnehmen können.
Im Zulassungsverfahren für die Saison 2022/2023 greifen Änderungen, die in Abstimmung mit den Klubs und dem Ausschuss Frauen-Bundesligen auf den Weg gebracht wurden. Die zwölf Vereine der FLYERALARM Frauen-Bundesliga müssen ab sofort eine*n hauptamtlichen Ansprechpartner*in für den Bereich Marketing / Kommunikation in Vollzeit beschäftigen. Diese Position ist in Ergänzung zu den bereits bestehenden personell-administrativen Kriterien des/der hauptamtlichen Manager*in in Vollzeit und dem/der Pressesprecher*in, welche*r mindestens in Teilzeit angestellt sein muss, zu sehen. Damit wird die weitere Professionalisierung der Klubs auch auf administrativer Ebene vorangetrieben.
Noch ausstehend sind die zwei Rückspiele der Aufstiegspartien aus den Regionalligen in die 2. Frauen-Bundesliga zwischen dem 1. FFC Turbine Potsdam II (Vertreter Regionalliga Nordost) und dem Hamburger SV (Vertreter Regionalliga Nord) sowie dem 1. FC Köln II (Vertreter Regionalliga West) und dem 1. FC Saarbrücken (Vertreter Regionalliga Südwest). Im Hinspiel gelang dem Hamburger SV ein 1:0 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam II, Saarbrücken und Köln trennten sich 2:2. Daher wurde die Zulassung vorerst nur für die zwölf bereits sportlich qualifizierten Vereine der 2. Frauen-Bundesliga erteilt. Über die Erteilung der Zulassung für die zwei noch ausstehenden Vereine der 2. Frauen-Bundesliga entscheidet die Fachgruppe Frauen- und Mädchenfußball der DFB GmbH & Co. KG im Nachgang der Partien ab dem 20. Juni. Die Rückspiele sind für den 19. Juni angesetzt.
2. Frauen-Bundesliga startet im August
Die FLYERALARM Frauen-Bundesliga geht vom 16. bis 18. September in ihre neue Saison. Bereits drei Wochen vorher, am 27. und 28. August, beginnt die Spielzeit in der 2. Frauen-Bundesliga. Die Rahmenspielpläne beider Ligen werden voraussichtlich Anfang Juli veröffentlicht.
Die anstehende Saison ist die letzte Spielzeit der aktuellen Medienrechte-Periode und folgt dem folgenden Ansetzungsformat:
Ein Spiel am Freitag (19.15 Uhr)
Ein Spiel am Samstag (14 Uhr)
Vier Spiele am Sonntag (13 und 16 Uhr)
Alle Spiele der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind in der Saison 2022/2023 live und in voller Länge bei MagentaSport zu sehen. Die Freitagspartie ist live und im Free-TV auf Eurosport zu sehen.
Die Vereine der FLYERALARM Frauen-Bundesliga 2022/2023
SV Werder Bremen
SGS Essen
Eintracht Frankfurt
SC Freiburg
TSG 1899 Hoffenheim
1. FC Köln
Bayer 04 Leverkusen
FC Bayern München
1. FFC Turbine Potsdam
VfL Wolfsburg
SV Meppen (Aufsteiger)
MSV Duisburg (Aufsteiger)
Die bereits feststehenden Vereine der 2. Frauen-Bundesliga 2022/2023
FC Carl Zeiss Jena
SC Sand
FSV 2009 Gütersloh
RB Leipzig
VfL Wolfsburg II
SG 99 Andernach
Eintracht Frankfurt II
FC Ingolstadt 04
FC Bayern München II
1. FC Nürnberg
TSG Hoffenheim II
SC Freiburg II (gemeldeter Aufsteiger des Regionalverbandes Süd für die Regionalliga Süd)
[ag]
Quelle
Ergänzung : Turbine Potsdam II und der 1.FC Köln II vervollständigen das Teilnehmerfeld der 2.Frauen Bundesliga.
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02.07.2022 - 15:46 Uhr | News | Quelle: dpa
ZDF-Reporterin Neumann: Frauenfußball Zugpferd für Frauensport
Frauenfußball wird stärker beachtet. ZDF-Reporterin Claudia Neumann bezieht dies auch auf den Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen. Für die EM würde sie sich noch mehr Drumherum wünschen. Doch da sind auch die Argumente der Programmmacher.
Die stärkere mediale Präsenz des Frauenfußballs ist für ZDF-Reporterin Claudia Neumann auch Ausdruck der generellen Veränderungen in der Gesellschaft. «Wir sind in einer rasanten Phase eines Wandels, der natürlich auch auf den Sport überspringt: Geschlechtergerechtigkeit, mehr Frauensport, mehr Präsenz in allen Medien - nicht nur im Fernsehen», sagte die 58 Jahre alte Journalistin der Deutschen Presse-Agentur. In allen Bereichen der Gesellschaft sei «diese Entwicklung nicht mehr zurückzuschrauben», ist sie sich sicher.
Neumann gehört zu der Gruppe von neun Frauen, die im Mai 2021 in ihrem Positionspapier «Fußball kann mehr» acht Forderungen für mehr Einfluss und mehr Positionen in Führungsgremien von und für Frauen im Fußball gestellt haben.
Die Reporterin würde sich bei der am 6. Juli in England beginnenden Frauen-EM ein «noch stärkeres Zeichen» in der TV-Berichterstattung wünschen. «Noch mehr Sendezeit, mit noch mehr Drumherum, noch mehr Aktivitäten, weil dann der Frauenfußball auch eine Benchmark, eine Blaupause für sehr viel mehr anderen Frauensport sein könnte», meinte Neumann.
«Das wäre ja auch eine Aufgabe, die der Frauenfußball übernehmen könnte, weil die Sportart populärer ist», fügte sie hinzu. Frauen in anderen beliebten Teamsportarten wie Handball, Eishockey oder Basketball hätten es bedeutend schwerer. Doch betont sie ebenso, «dass man auch die Argumente der Programmmacher respektieren muss».
Neumann wird bei der EM in England für das ZDF als Kommentatorin dabei sein. ARD und ZDF übertragen alle 31 Spiele live im Fernsehen oder im Livestream in ihren Mediatheken.
Seit der WM 2015 übertragen die öffentlich-rechtlichen Sender alle Spiele der Frauen bei WM oder EM. «Dass einige Spiele in den Stream rutschen, ist weiterhin so. Ich finde, das wird aber zu negativ von manchen inaktiven Menschen in den Verbänden gesehen», sagte Neumann. «Wir müssen sehen, dass ARD und ZDF Vollprogramme sind. Da haben auch andere Redaktionen ihr Anrecht auf Programmplätze.»
Quelle
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Frankfurt und Bayern eröffnen neue Saison
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den Spielplan der FLYERALARM Frauen-Bundesliga veröffentlicht. Eintracht Frankfurt und der FC Bayern München bestreiten im Deutsche Bank Park das Eröffnungsspiel der Saison 2022/2023. Der Termin ist noch offen und wird so bald wie möglich bekanntgegeben.
Die Partien des 1. Spieltags werden von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. September, ausgetragen. Darunter ist das Duell des Deutschen Meisters VfL Wolfsburg gegen die SGS Essen. Die beiden Aufsteiger SV Meppen (gegen SC Freiburg) und MSV Duisburg (gegen Bayer Leverkusen) starten mit einem Heimspiel in die neue Saison.
Wolfsburg gegen Bayern am 5. Spieltag
Eine Woche später, vom 23. bis 25. September, folgt der 2. Spieltag - unter anderem mit dem rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen sowie der Partie TSG Hoffenheim gegen VfL Wolfsburg. Am 5. Spieltag (21. bis 23. Oktober) steigt das Spitzenspiel zwischen Doublegewinner Wolfsburg und Vizemeister FC Bayern München. Die zeitgenauen Ansetzungen für die ersten Spieltage werden Mitte Juli auf DFB.de bekanntgegeben.
Der 10. Spieltag (9. bis 11. Dezember) ist der letzte, bevor es in die Winterpause geht. Dann treffen Duisburg und Essen im Ruhrderby aufeinander. Außerdem hat Eintracht Frankfurt den 1. FFC Turbine Potsdam zu Gast. Der Startschuss ins neue Jahr fällt mit dem Hinrundenabschluss am Wochenende 3. bis 5. Februar 2023. Dann gastiert der FC Bayern in Potsdam, der SC Freiburg empfängt Wolfsburg. Der 22. und letzte Spieltag ist für Sonntag, 28. Mai 2023, angesetzt. Es ist der einzige Spieltag, an dem alle sechs Partien zeitgleich angepfiffen werden.
Alle Spiele live bei MagentaSport
Die anstehende Saison ist die letzte Spielzeit der aktuellen Medienrechte-Periode und folgt diesem Ansetzungsformat:
Ein Spiel am Freitag (19.15 Uhr)
Ein Spiel am Samstag (13 Uhr)
Vier Spiele am Sonntag (13 und 16 Uhr)
Alle Spiele der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sind in der Saison 2022/2023 live und in voller Länge bei MagentaSport zu sehen. Die Freitagspartie überträgt Eurosport live im [dfb]
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26.07.2022 - 15:16 Uhr | News | Quelle: dpa
Ex-Nationalspielerin Mittag über Sexismus: Viel weggelächelt
©www.fcrosengard.se
Ex-Nationalspielerin Anja Mittag hat in ihrer Fußball-Laufbahn nach eigenen Worten auch Erfahrungen mit Sexismus gemacht. «Auch im Laufe meiner Karriere kamen von Trainern bei Weihnachtsfeiern doppeldeutige Sprüche, was wirklich nicht dahin gehört», sagte Mittag, die aktuell zweite Co-Trainerin bei Zweitligist RB Leipzig ist, am Montag dem Online-Portal «rblive». «Das kann fast jede Spielerin von damals bestätigen, da gab es viele Sprüche und Vorkommnisse, die man weggelächelt hat.»
In einem Bericht von NDR und «Süddeutscher Zeitung» hatten zuletzt ehemalige und aktive Spielerinnen über sexistische und herabwürdigende Kommentare berichtet, die noch immer zum Alltag gehörten.
Mittag spielte bis 2017 in der Nationalmannschaft, wurde Weltmeisterin, Olympiasiegerin und Europameisterin. Noch immer fühle sie sich dem Team verbunden. «Ich schaue mir das noch immer sehr emotional an, habe als Ex-Nationalspielerin noch immer eine engere Bindung als der Normalzuschauer, kann mich in die Abläufe und in das Turnier hineindenken», sagte die 37-Jährige.
Über die Chancen der Deutschen, die am Mittwoch bei der EM im Halbfinale gegen Frankreich (21.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) spielen, sagte sie: «Die Mannschaft hat ihren Rhythmus gefunden, hat ein Turniergefühl entwickelt. Das Finale ist jetzt aus meiner Sicht ebenso drin wie der Titel. Es wäre auch vermessen, das nach dem Halbfinal-Einzug nicht zu sagen.» Frankreich sei jetzt natürlich ein sehr harter Brocken, «aber für diese deutsche Mannschaft ist jetzt alles möglich».
Quelle
26.07.2022 - 15:19 Uhr | News | Quelle: dpa
Experte: Frauen im Fußball immer noch benachteiligt
Frauenfußball steht zurzeit wegen der EM im Rampenlicht. Doch ohne Großevents haben es Kickerinnen immer noch schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen, meint ein Historiker, der gerade ein Buch zur Geschichte des Frauenfußballs herausgebracht hat.
Frauenfußball hat nach der Analyse eines Zeithistorikers über die vergangenen Jahre deutlich an Anerkennung gewonnen. «In den letzten zehn bis 20 Jahren ist Frauenfußball viel mehr öffentlich und sportlich präsent, als das vorher der Fall war», sagte Professor Dietmar Hüser von der Universität des Saarlandes der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Von einer Gleichwertigkeit zum Männerfußball aber sei Frauenfußball europaweit noch «ein gutes Stück weit entfernt».
Vergangene Woche ist ein von Hüser herausgegebenes Buch «Frauen am Ball» zur Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland, Frankreich und Europa erschienen. Darin zeichnen Autoren verschiedener Beiträge «den steinigen Weg des Frauenfußballs» bis heute nach.
Neben Großevents wie der aktuellen Europameisterschaft sei es schwierig, «dauerhaft Aufmerksamkeit für Frauenfußball zu bekommen», sagte Hüser. Das Problem seien nicht die Nationalmannschaften, sondern der Ligabetrieb. In der deutschen Frauen-Bundesliga gebe es im Schnitt pro Spiel weniger als 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Plätzen. Bei den Männern seien es mehr als 45 000.
Auch wenn sich bei den Frauen schon viel verändert habe «in Richtung Anerkennung und Aufmerksamkeit», gebe es nach wie vor «strukturelle Benachteiligungen», sagte Hüser. Frauen seien überall in Europa auf der obersten Ebene der Verbände und Vereine weiterhin «unfassbar unterrepräsentiert». Zudem kämen die «niedrigeren Gehälter im Spitzensport» sowie eine «begrenztere Förderpraxis im Breitenbereich». Auch bei Sportplätzen und Umkleiden merke man: «Dass Frauen in Fußballvereinen am Ende doch weiterhin in männlich geprägten Vereinen unterwegs sind.»
Bis 1970 hatte es ein Verbot für Frauen gegeben, Fußball in vereins- und verbandsmäßig organisierten Strukturen zu spielen. Der Deutsche Fußball-Bund wie auch andere Verbände in Europa hoben es 1970 auf. «Der eigentliche Boom des Frauenfußballs nach dem Zweiten Weltkrieg war aber ein Boom der 1960er Jahre. In einer Zeit, in der die Frauen offiziell noch gar nicht in Vereinen spielen durften», sagte er. Es sei «dieser Druck» gewesen, der dann zum offiziellen Spielbetrieb geführt habe.
Fahrt aufgenommen habe der Frauenfußball dann in den 1990er und 2000er Jahren. «Und in den letzten Jahren ist richtig viel passiert.» Das stimme ihn optimistisch, «dass die Dinge sich weiter verändern». Das Leistungslevel bei den Frauen sei «enorm», sagte der Professor. «Ich verstehe nicht, dass in der Frauenfußball-Bundesliga so wenig Leute in die Stadien gehen. Das Spiel ist natürlich ein bisschen anders als das der Männer, aber nicht weniger attraktiv.»
An diesem Mittwoch spielt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Halbfinale gegen Frankreich. Das Endspiel der EM wird am 31. Juli im Wembley-Stadion von London ausgetragen.
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26.07.2022 - 15:21 Uhr | News | Quelle: dpa
Bayer-Sportchef Rolfes: Höhere Gehälter helfen Frauenfußball nicht
Simon Rolfes hält als Sport-Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen nichts von einer Gehaltsangleichung zwischen Frauen und Männern im Fußball. «Das ist für mich der falsche Ansatz. Gehälter haben ja immer etwas mit Einnahmen zu tun», sagte der Ex-Nationalspieler bei einer Podiumsdiskussion der «Rheinischen Post». «Dem Frauenfußball ist nicht geholfen, wenn höhere Gehälter gezahlt werden. Der jeweiligen Frau in dem Moment, aber dem Fußball an sich mit seiner Struktur nicht.»
In der Debatte um «Equal Pay» (gleiche Bezahlung) hatte Nationalspielerin Lina Magull am Rande der Europameisterschaft in England für einen Mindestlohn aller Spielerinnen in der 1. und 2. Bundesliga plädiert. «Wir Fußballerinnen sollten ab der 2. Liga so gut verdienen, dass niemand mehr nebenbei arbeiten gehen muss. Da sprechen wir von einem Mindestgehalt von 2000, 3000 Euro im Monat. So kannst du die Entwicklung im Frauenfußball nachhaltig voranbringen», sagte die Offensivspielerin vom FC Bayern München der «Bild».
Die 27-Jährige hatte betont, dass sie keine zehn oder 20 Millionen Euro im Jahr brauche. «Klar ist, unsere Gehälter sollten steigen, damit alle - nicht nur die Nationalspielerinnen - ihren Sport professionell ausüben können, und bei den Männern sollte man die hohen Summen anpassen, auch weil es im Vergleich zu vielen andere Berufen überdimensioniert ist», sagte Magull.
Es müsse eine Entwicklung angestoßen werden, die bessere Bedingungen schaffe, sagte Rolfes und verwies auf das eigene Frauen-Bundesliga-Team. «Wenn man nach England guckt, sieht man, dass sich die Stadien gut füllen», sagte der 40-Jährige. «Diese Entwicklung in Deutschland anzuschieben, ist eine wichtige Geschichte und geht auch nur durch die großen Bundesligisten.»
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26.07.2022 - 15:27 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Pay-TV-Sender Sky: Interesse an Rechten der Frauen-Bundesliga
Der Pay-TV-Sender Sky will sich nach Aussage seines Fußball-Chefs Mario Nauen um die TV-Rechte an der Frauen-Bundesliga bemühen. «Ich habe ja schon angedeutet, dass wir Interesse daran haben und dass wir uns breiter aufstellen wollen, gerade was den Frauen-Fußball und den Frauen-Sport angeht», sagte er am Dienstag bei einer Presserunde anlässlich des Saisonauftakts im DFB-Pokal und der Männer-Bundesliga.
Zugleich betonte Nauen, das Sky «keine ökonomisch wilden Sachen» machen wird. Von dieser Saison an zeigt Sky unter anderen den DFB-Pokal der Frauen komplett (2021/22 übertrug Sky nur ein Spiel pro Runde live) sowie Spiele der Women’s Super League in England.
Publikums-Zielgruppe sind laut Nauen nicht nur Frauen. «Das wäre zu eindimensional gedacht», meinte er. Er verwies auf die starken Quoten bei ARD und ZDF mit den Übertragungen von Spielen bei der derzeit laufenden Frauen-EM in England. «Es wäre vermessen zu sagen, wir wollen nur Frauen ansprechen. Wir wollen alle ansprechen, dass man sich für den Frauensport begeistert.»
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte am Montag angekündigt, die Medien-Rechte der Frauen-Bundesliga und der 3. Liga der Männer über die Tochtergesellschaft DFB GmbH & Co. KG auszuschreiben. Dabei geht es um die vier Spielzeiten 2023/2024 bis 2026/2027. Die Rechte der beiden Ligen werden zeitlich parallel, aber erstmals separat ausgeschrieben.
Derzeit liegen die Rechte für 3. Liga und Frauen-Bundesliga bis Mitte 2023 im Pay-Bereich bei der Deutschen Telekom, die für ihre Kunden die Spiele bei MagentaSport zeigt. Im Free-TV liegen die Rechte seit 2018 über die Agentur SportA bei der ARD. Zum Kontrakt mit dem ARD-ZDF-Rechtevermarkter gehören derzeit auch noch die Frauen-Länderspiele, die in der Regel im Ersten und in Zweiten gezeigt werden.
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02.08.2022 - 17:05
02.08.2022 - 08:44 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Bundesliga: Montagsspiele als Alleinstellungsmerkmal
Mit Spielen am Montagabend soll die Frauenfußball-Bundesliga demnächst ein Alleinstellungsmerkmal bekommen. Ab der Saison 2023/24 wird dieser Termin eingeführt, um den Frauenfußball sichtbarer und die Medien-Rechte für TV-Sender attraktiver zu machen. Das Medien-Unternehmen, das die Rechte für die Montagsspiele erwirbt, kann sogar bei der Anstoßzeit mitbestimmen. Der Spielbeginn kann nach Informationen der dpa zwischen 18.00 Uhr und 19.30 Uhr liegen.
Bis 2017 gab es noch Montagsspiele in der 2. Liga, die vom Sport1 übertrugen wurden. Nach jahrelangen Protesten von Fans wurde der Termin zum Ärger des Spartensenders abgeschafft. Nur noch in dieser Saison gibt es Montagsspiele in der 3. Fußball-Liga.
Auch für die Frauen-Partie am Freitagabend kann der meistbietende TV-Sender eine Anstoßzeit zwischen 18.00 Uhr und 19.30 Uhr bestimmen. Das ist Teil der Ausschreibung, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) passend zur EM-Euphorie und zu den hohen Einschaltquoten in dieser Woche beginnt.
Der DFB bietet Verträge für die vier Spielzeiten 2023/2024 bis 2026/2027 an. Am Donnerstag soll die Verschickung der Unterlagen an interessierte Unternehmen beginnen. Die Entscheidung über die Vergabe wird voraussichtlich Anfang Oktober getroffen.
Derzeit liegen die Rechte für die Frauen-Bundesliga bis Mitte 2023 im Pay-Bereich bei der Deutschen Telekom, die für ihre Kunden die Spiele bei MagentaSport zeigt. Im Free-TV zeigen Eurosport und die ARD Live-Spiele.
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02.08.2022 - 08:45 Uhr | News | Quelle: dpa sd
Voss-Tecklenburg fordert Grundgehalt in der Frauen-Bundesliga
©imago
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wünscht sich nach dem tollen EM-Auftritt der deutschen Fußball-Frauen einen dauerhaften Aufschwung für die Sportart. «Wir brauchen jetzt klare Strategien und Umsetzungen. Wir müssen die Talente mehr fördern, in die großen Stadien gehen und ein Grundgehalt in der Bundesliga einführen», forderte Voss-Tecklenburg am Rande des Empfangs für die DFB-Auswahl am Montagabend in Frankfurt.
Kapitänin Alexandra Popp vom deutschen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg sagte in Richtung des Deutschen Fußball-Bundes: «Wir erhoffen uns natürlich schon, dass jetzt etwas passiert. Einen größeren Hype kannst du fast nicht schaffen. Wir haben in diesem Sinne unser Soll erfüllt. Jetzt hoffen wir auf andere Leute, die das umsetzen müssen.»
Auch Svenja Huth wünscht sich mehr Nachhaltigkeit im Alltag. «Es ist natürlich eine große Hoffnung von uns Spielerinnen, dass wir diese Euphorie, die wir durch die EM geschaffen haben, in die Bundesliga und künftige Länderspiele mitnehmen können. Dazu gehören Anstoßzeiten und Medienübertragungen, um die Fans, die wir gewonnen haben, dauerhaft zu binden», sagte die Offensivspielerin. Zudem gehe es darum, «dass alle Vereine eine gute Infrastruktur und medizinische Betreuung haben». Es müsse eine Basis geschaffen werden, damit Spielerinnen «nicht mehr nebenher 30 bis 40 Stunden in der Woche arbeiten müssen», forderte Huth.
Dies ist auch im Sinne von Siegfried Dietrich, dem Vorsitzenden des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen. «Entscheidend ist, dass die Bundesligaspielerinnen vom Fußball leben können», sagte der 65-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Um dies zu erreichen, müsse der Frauenfußball eine regelmäßige Präsenz haben. «Dafür haben wir jetzt eine Riesenchance», sagte Dietrich.
Quelle
02.08.2022 - 10:53 Uhr | News | Quelle: dpa
Hrubesch: Frauen-Fußball darf in der Welt nicht mehr belächelt werden
©imago
Der frühere Frauen-Bundestrainer Horst Hrubesch fordert nach der großartigen EM ein noch stärkeres Bekenntnis des DFB zum Frauen-Fußball. «Ich hoffe, dass der Hype bleibt, sich der Frauen-Fußball weiterentwickelt. Nur leere Worte werden nicht reichen», sagte der 71-Jährige im Sport1-Interview (Dienstag). Dabei müssten die Verbände mit eingebunden und ein Programm entwickelt werden, «das wirklich greift. Und da ist der DFB gefordert. Die Basis muss wesentlich breiter aufgestellt werden.» Frauen-Fußball dürfe «in der Welt einfach nicht mehr belächelt» werden: «Das darf keiner mehr machen. Was von den Mädels bei der EURO gezeigt wurde, war Weltklasse. Nicht nur vom deutschen Team. Das war First Class.»
Ein erstes Zeichen wäre es seiner Sicht, wenn der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trotz des verlorenen EM-Finals gegen England (1:2 n.V.) dem Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die volle EM-Prämie auszahlen würde. «Wie kriegt man die Frauen auf den Stellenwert, der ihnen zusteht? Der DFB sollte den Mädels die volle Prämie zahlen. Weil das, was sie für den Fußball geleistet haben, kann man gar nicht hoch genug bewerten», sagte Hrubesch, der 2018 vor Voss-Tecklenburg zehn Monate interimsmäßig die DFB-Frauen trainiert hatte. Für den Titelgewinn hatte der DFB eine Rekordprämie von 60 000 Euro für jede Spielerin ausgelobt, für den Finaleinzug je 30 000 Euro.
In Deutschland sei die Nachwuchsarbeit schlecht, es gäbe «immer noch Probleme, die Mädels auf einen richtig professionellen Stand zu bringen», sagte Hrubesch auch mit Blick auf Trainingsplätze oder Anstoßzeiten. Zudem machte er sich für die Einführung eines Mindestgehalts stark. Aber 2000 bis 3000 Euro, wie es während der EM Nationalspielerin Lina Magull in den Raum gestellt hatte, seien aus Sicht des früheren Nationalspielers immer noch «zu wenig».
«Wir reden darüber, dass die Profis am Ende des Tages für ihren Job professionelle Strukturen haben, dann sollen sie auch professionell bezahlt werden», sagte Hrubesch und ergänzte: «Die Mädels, die in diesem Bereich Fußball spielen, müssen so viel Geld verdienen, dass sie nicht noch einen Nebenjob machen müssen. Erst dann können wir von professionellem Frauen-Fußball sprechen.»
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02.08.2022 - 13:29 Uhr | News | Quelle: dpa
Bundesliga und Vermarktung: Was bleibt nach den Rekordquoten?
Das Fernsehpublikum ist während der EM ein riesiger Fan-Club der deutschen Fußball-Frauen. Diese Euphorie will der DFB bei der TV-Vermarktung der Bundesliga nutzen - und hat ein paar Überraschungen parat.
Der Zeitpunkt war kein Zufall. In der Vorwoche begann der DFB die Ausschreibung der Medienrechte für die Frauen-Bundesliga, in dieser Woche werden die Unterlagen verschickt. Die Euphorie der Europameisterschaft soll genutzt werden. «Die erfolgreiche EM hilft der Sichtbarkeit und der Präsenz von Frauen im Fußball enorm», sagte DFB-Manager Holger Blask der Deutschen Presse-Agentur. «Die Rekord-Einschaltquoten zeigen, dass das Interesse in der Gesellschaft vorhanden ist.»
Blask ist als Geschäftsführer der DFB GmbH & Co. KG für die TV-Vermarktung zuständig und darf sich auch von der Forderung von Alexandra Popp angesprochen fühlen. «Wir erhoffen uns natürlich schon, dass jetzt etwas passiert», sagte die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft, die bei der knappen 1:2-Finalniederlage gegen England verletzungsbedingt zuschauen musste. «Einen größeren Hype kannst du fast nicht schaffen. Wir haben in diesem Sinne unser Soll erfüllt. Jetzt hoffen wir auf andere Leute, die das umsetzen müssen.» Und auch Svenja Huth wünscht sich «Medienübertragungen, um die Fans, die wir gewonnen haben, dauerhaft zu binden».
Der DFB-Geschäftsführer hat sich zumindest einiges einfallen lassen. So soll die Frauen-Bundesliga demnächst mit Spielen am Montagabend ein Alleinstellungsmerkmal bekommen. Ab der Saison 2023/24 soll dies eingeführt werden, um den Frauenfußball sichtbarer und die TV-Rechte attraktiver zu machen. Montagsspiele der 2. Männer-Liga gab es bis 2017, nur noch in dieser Saison gibt es sie in der 3. Liga.
Der Sender, der die Montagsspiele erwirbt, kann sogar bei der Anstoßzeit mitbestimmen. Der Spielbeginn kann nach dpa-Informationen zwischen 18.00 und 19.30 Uhr liegen. Blask wollte das nicht kommentieren, verwies aber auf den Anspruch des Deutschen Fußball-Bundes, «die Liga auch für den TV-Zuschauer attraktiv zu gestalten». Dafür wird der DFB erstmals «die Produktion aller Spiele selbst sicherstellen».
Blask hat mit seinem Team erstmals eine Ausschreibung nur für die Frauen-Liga entwickelt. «Bei der Vermarktung ist es unser Ziel, sowohl Highlight-Spiele live im Free-TV zu zeigen, als aber auch ein umfassendes Liveangebot im Pay-TV anzubieten», erklärte der DFB-Manager. Dafür gibt es drei unterschiedliche Szenarien mit je drei unterschiedlichen Live-Paketen. Der DFB bietet Verträge für die vier Spielzeiten 2023/2024 bis 2026/2027 an. Die Entscheidung über die Vergabe wird voraussichtlich Anfang Oktober getroffen.
Interessenten gibt es auf jeden Fall. So sagte Sky-Fußball-Chef Mario Nauen, «dass wir Interesse daran haben und dass wir uns breiter aufstellen wollen, gerade was den Frauen-Fußball und den Frauen-Sport angeht». Der Bezahl-Sender zeigt bereits den DFB-Pokal der Frauen sowie Spiele der englischen Women's Super League. Als Bieter für die Pay-Rechte der Frauen-Bundesliga gelten aber auch der derzeitige Rechte-Inhaber Telekom und der Internet-Anbieter DAZN, der bereits die Champions League der Frauen zeigt.
Mit dem neuen Montagsspiel zielt der DFB offensichtlich auf Spartensender wie Sport1 und Eurosport. Bisher gibt es ein Live-Spiel pro Spieltag am Freitag. Das Interesse ist allerdings sehr überschaubar. Als durchschnittliche Einschaltquote der 22 Partien errechnete Eurosport in der Vorsaison rund 100 000 Zuschauer.
Welches Potenzial die Frauen-Bundesliga haben kann, ließ sich hingegen im Oktober erkennen. Die ARD übertrug das Spiel des FC Bayern München gegen die TSG 1899 Hoffenheim und verzeichnete im Schnitt immerhin 1,52 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen.
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03.08.2022 - 14:18 Uhr | News | Quelle: dpa sd
DFB-Frauen am 7. Oktober gegen Frankreich zur besten Sendezeit
Die deutschen Fußballerinnen werden ihren ersten Heimauftritt nach der EM am 7. Oktober zur besten Sendezeit bestreiten. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch mitteilte, beginnt das Testspiel gegen den Halbfinalgegner Frankreich um 20.30 Uhr. Die Partie in Dresden wird live in der ARD übertragen.
«Es ist toll, dass wir uns den Fans im ersten Heimspiel nach der EM zu einer Top-Anstoßzeit in einem großartigen Stadion präsentieren können», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: «Wir möchten vor einer ausverkauften Kulisse gegen diese hochkarätigen Gegnerinnen an unsere Leistungen anknüpfen und freuen uns auf die Zuschauerinnen und Zuschauer.»
Bereits im September ist die Frauen-Nationalmannschaft zweimal auswärts im Einsatz. In den beiden letzten WM-Qualifikationsspielen trifft das Team am 3. September in Bursa auf die Türkei und am 6. September in Plowdiw auf Bulgarien.
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04.08.2022 - 10:20 Uhr | News | Quelle: dpa
Bundestrainerin Voss-Tecklenburg hat immer noch «Bauchweh»
Kurz vor dem Urlaub auf Mallorca hat Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg immer noch an der Final-Niederlage gegen England zu knabbern. «Wenn ich das Turnier als Ganzes anschaue, überwiegt die Freude. Vor allem darüber, wie wir aufgetreten sind. Die Art und Weise, wie wir das Finale verloren haben, sorgt aber immer noch für Bauchweh», sagte die 54-Jährige in einem Interview mit der «Mallorca Zeitung».
Voss-Tecklenburg - die am Sonntag ihren Urlaub auf Mallorca beginnt - freut sich über den Hype, den die EM für den Frauenfußball ausgelöst hat. «Jürgen Klopp hat mir geschrieben. Er kennt es ja, Endspiele zu verlieren ... Er hat mir gesagt: «Martina, bleibt auf eurem Weg. Ihr spielt einen fantastischen Fußball.» Er liebt unseren Spielstil. Das von ihm zu hören, tut uns unglaublich gut. Die Fans denken, wenn das Klopp cool findet, will ich das auch unbedingt anschauen.»
Für Voss-Tecklenburg platzt durch die Pleite übrigens auch der Traum eines Eigenheims auf Mallorca. Ihr Mann Hermann Tecklenburg hatte versprochen, eine Finca zu kaufen, wenn es mit dem EM-Titel klappt. Nun hat er aber die gleiche «Erfolgsprämie» für die WM ausgeschrieben: «Da die EM wegen Corona verschoben wurde, steht die WM schon nächstes Jahr an. Das heißt, wenn wir jetzt anfangen, uns umzuschauen, könnte es zeitlich klappen», so die Bundestrainerin, die seit vielen Jahren Urlaub auf der Insel macht.
Peter Knäbel, Sportvorstand des FC Schalke 04, hat die Bundestrainerin zuletzt auch ins Gespräch für einen Job bei den Männern in der Bundesliga gebracht. «Wir haben genügend Frauen, die das Potenzial haben, in der Bundesliga durchzustarten. Der Männerfußball muss sich öffnen», sagte Voss-Tecklenburg dazu. «Wir sind bereit dafür. Es ist keine Frage des Geschlechts, sondern der Qualität. Ich finde es traurig, dass es heute immer noch die Fragestellung gibt: Trauen Sie es ihr zu?» Vorerst will die Bundestrainerin sich aber weiter auf die Nationalmannschaft konzentrieren, mit der sie weitere Erfolge feiern will.
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07.08.2022 - 12:05 Uhr | News | Quelle: sd | von: bneidror
Deutscher Frauenfußball - Quo vadis?
Die Fußball-EM der Frauen brach alle Rekorde. Wie geht es nun weiter, was bleibt vom Turnier? Bald steht der Bundesliga-Alltag wieder vor der Tür und dann wird sich zeigen wie viele Fans die Teams live im eigenen Stadion erleben wollen. Wie schneidet die Bundesliga gegen die Women’s Super League ab? Wie leicht kommt man an Tickets und was kosten sie? Deutschland gegen England!
In England scheint sich einiges zu tun. Das Länderspiel im Oktober gegen die USA im Wembley war bereits nach 24 Stunden ausverkauft. Für die Partie der deutschen Auswahl gegen Frankreich in Dresden finden wir auf der Buchungsplattform des DFB noch viele Lücken. Déjà-vu 2011? Ist der Hype um die deutschen Frauen schon wieder vorbei?
Wie schon Twitter-User Sascha Düerkop bei seiner Recherche zu den Tickets und Dauerkarten, mussten wir feststellen, dass Informationen zu Preisen und Verfügbarkeit sechs Wochen vor Saisonstart gar nicht oder nicht leicht zu finden bzw. nicht mehr aktuell sind.
Während wir auf der Seite der FA zu jeder Mannschaft der ersten und auch der zweiten Liga sofort eine schnelle Möglichkeit finden, Tickets meist unkompliziert zu erwerben ( https://womenscompetitions.thefa.com/buy-tickets ), schauen wir beim DFB in die Röhre und klicken uns bei manch deutschem Verein erfolgslos durch ein Labyrinth. Meldet Arsenal London ein vorzeitiges Ende des Dauerkartenverkaufs, da das Kontingent ausgeschöpft sei oder Manchester City eine Steigerung bei den Ticketverkäufen von 100 %, wissen wir bei Bayern München nicht, ob es überhaupt Dauerkarten gibt.
Die Politik, die Spielerinnen und Funktionär*innen fordern zu Recht das Momentum einer grandiosen EM zu nutzen, um neue Fans sowie erhöhte Sichtbarkeit zu gewinnen und den nächsten spürbaren Schritt einer nötigen Professionalisierung zu setzen. Leider scheint bei den meisten deutschen Vereinen noch nicht angekommen zu sein, dass man dafür auch etwas tun muss. Wer keine Chancen kreiert, kann keine Tore schießen.
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08.08.2022 - 12:48 Uhr | News | Quelle: dpa
Umfrage: Ein Drittel der Fans will Frauen-Bundesliga intensiver verfolgen
Mit ihren erfolgreichen und sympathischen Auftritten bei der Fußball-EM in England haben die deutschen Nationalspielerinnen auch neue Fans für die Bundesliga dazugewonnen. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von «t-online» wollen 35 Prozent der 1519 befragten Fußballfans die Frauen-Bundesliga künftig intensiver verfolgen.
Auf die entsprechende Frage antworteten 16 Prozent mit «Ja, auf jeden Fall» und 19 Prozent mit «Eher ja». Knapp die Hälfte der befragten Personen gab jedoch zu, die Spiele auf keinen Fall oder eher nicht stärker verfolgen zu wollen. 14 Pozent äußerten sich unentschlossen.
Die Frauen-Bundesliga startet am 16. September mit dem Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München in ihre neue Saison. Dabei werden auch einige Vize-Europameisterinnen von England auflaufen.
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Kanzler Scholz besucht die neue Verbandszentrale
DFB-Präsident Neuendorf ist bei Equal Pay gesprächsbereit
Bundeskanzler Olaf Scholz verspricht dem DFB Unterstützung bei Problemen wie der sportlichen Infrastruktur und aufgrund der Energiekrise. Gleichzeitig drängt er auf eine Gleichbehandlung von Nationalspielerinnen und Nationalspielern, was die Prämien bei großen Turnieren betrifft. DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigt sich gesprächsbereit.
Vor dem zweiten Gruppenspiel der DFB-Frauen bei der EM in England twitterte Scholz Mitte Juli: "Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden. Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften." Der Fußballverband nahm es zum Anlass, den Kanzler zu einem Besuch in den DFB-Campus einzuladen, der an diesem Dienstag zustande kam und ein großes Medienaufgebot auslöste. Die Gespräche zwischen Scholz auf der einen Seite sowie Neuendorf, Geschäftsführer Nationalmannschaften Oliver Bierhoff und Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität Celia Sasic fanden hinter verschlossenen Türen statt. Danach war bei den Statements eine Annäherung zu erkennen.
"Dass das Treffen so schnell funktionieren würde, habe ich nicht gedacht, aber es hat mich gefreut. Es hat sich nicht nur um Frauenfußball gedreht, sondern generell um Themen, die dem Fußball wichtig sind. Das sind die Themen Infrastruktur, Energiekrise, EURO 2024 und eine ganze Palette von Dingen", betonte Neuendorf, der die Gespräche im nächsten Monat im Kanzleramt mit dem Kanzleramtsminister vertiefen möchte.
Scholz: "Ich finde, es ist etwas Politisches, über gleiche Prämien zu diskutieren"
Beim Thema Frauenfußball hätten Bierhoff und Sasic dargelegt, wie sich die Bedingungen bereits verändert haben. Was die Prämien betrifft, "werden sie immer auf der Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs des Wettbewerbs definiert und sind damit keineswegs europaweit rückständig", so Neuendorf. Bei einem Titelgewinn wären 60.000 Euro bezahlt worden, das sei eine Steigerung im Vergleich zur vorherigen Europameisterschaft um 60 Prozent.
"Gleichwohl verstehe ich das Argument, dass mit Blick auf die Nationalmannschaften deren sportlicher Erfolg auch den gleichen Wert haben soll. Deshalb bin ich bereit, in unseren Gremien mit den Vertreterinnen und Vertretern der A-Nationalmannschaften darüber zu reden, ob unser Prämiensystem noch zeitgemäß ist und wie man es perspektivisch anpassen kann", sagte der DFB-Chef.
"Ich hoffe, die Begeisterung der EM in England wird noch lange nachwirken. Wir haben auch darüber gesprochen, wie man noch mehr unterstützen kann, dass sich Mädchen und Frauen für den Fußball begeistern, und da spielen natürlich die Prämien für solche Turniere eine große Rolle. Mein Standpunkt ist bekannt. Ich finde, es ist etwas Politisches, über gleiche Prämien zu diskutieren. Ich habe den Vorschlag gemacht und bin sehr dankbar dafür, dass die Bereitschaft besteht, diese Frage zu diskutieren", zeigte sich Scholz zufrieden.
Der Bundeskanzler war nach einem Besuch im Industriepark Frankfurt-Höchst in den neuen DFB-Campus gekommen. Der 150-Millionen-Euro-Bau war erst kürzlich eröffnet worden. "Es ist ein ganz toller Ort entstanden", lobte Scholz. Die Bundesregierung werde prüfen, wie sie dazu beitragen könne, "dass das große Interesse vieler Mädchen und Jungen, vieler Frauen und Männer, sich als Fußballer zu betätigen, besser gefördert werden kann, in der Breite und auch in der Spitze".
Michael Ebert
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DFB-Präsidiumsmitglied äußert sich zur Debatte
Watzke zu Equal Pay: "USA-Vergleich kein hilfreicher Beitrag"
DFB-Präsident Bernd Neuendorf will das Thema Equal Pay in den Verbandsgremien besprechen. Präsidiumsmitglied Hans-Joachim Watzke (63) hatte sich zuletzt skeptisch geäußert.
Im aktuellen kicker-Podcast "FE:male view on football" sagte Watzke, er plädiere "für eine Verursachungsgerechtigkeit - Equal Pay gilt, aber dann müssen auch die Einnahmen die gleichen sein".
Zuletzt hatte das Thema der gleichen Bezahlung von Frauen und Männern im Fußball an Fahrt aufgenommen, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz sich explizit dafür ausgesprochen und das Thema auch bei seinem DFB-Besuch am Mittwoch in den Mittelpunkt gerückt hatte. Scholz hatte von einer "ganz wichtigen Entwicklung" gesprochen, DFB-Präsident Bernd Neuendorf angekündigt, das Prämiensystem der A-Nationalmannschaften in den Gremien diskutieren zu wollen.
Watzke, seit Anfang des Jahres Teil des DFB-Präsidiums, hatte sich in der vor Scholz' Besuch aufgezeichneten Podcast-Folge skeptisch gezeigt, was eine schnelle Umsetzung angeht. "Wenn wir bei den Herren Weltmeister in Katar werden, dann nimmt der DFB nach meinen Schätzungen etwa 45 Millionen ein", rechnete er vor. "Wenn wir Europameister bei den Frauen werden, dann sind es 2,5 Millionen. Da kannst du nicht sagen, dass die Prämien gleich sein sollen, das funktioniert nicht." Um Equal Pay zu erreichen, müsse man "aufhören, darüber zu reden, was jetzt schon sein müsste, sondern versuchen, die Einnahmeströme und Erlöse anzugleichen".
Das wiederum sei durchaus realistisch. "Ich glaube, dass wir am Anfang eines deutlichen Booms stehen könnten, wenn wir es zusammen gut machen", sagt Watzke über die Lage des Frauenfußballs. Bevor man über eine gleiche Bezahlung diskutiere, müsse man "aber erstmal den nächsten Schritt machen".
Dieser wurde im US-Fußball bereits vor längerer Zeit getan. Seit Mai ist Equal Pay dort in einem Tarifvertrag verankert. Als Argument für eine Einführung in Deutschland will Watzke das aber nicht gelten lassen. "Wenn man etwas vergleicht, muss man auf der gleichen Basis vergleichen", sagt er im Podcast. "Es ist kein hilfreicher Beitrag, wenn Politiker mit den USA vergleichen. Da ist es eine völlig andere Situation, weil sich der Frauenfußball dort langfristig profiliert hat und die Einnahmesituation besser ist als bei den Herren." In diesem Fall, so Watzke, "sollen dann auch die Frauen besser verdienen als die Herren".
Auch wenn beide Geschlechter den gleichen Aufwand betreiben, sehe er keine Vergleichbarkeit gegeben: "Die einzige Vergleichbarkeit, die es gibt, ist das, was reinkommt."
mib
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