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Die dubiosen Machenschaften des Erdogan-Sohns

#1
"Wichtigster Geschäftsmann der Familie"
Die dubiosen Machenschaften des Erdogan-Sohns

03.08.2016, 14:42 Uhr | Daniel Reviol, t-online.de

Recep Tayyip Erdogan hat sich in seinen jüngsten Attacken die italienische Justiz vorgeknöpft. Der Grund: Ermittlungen gegen seinen Sohn Bilal. Wer ist der Spross des mächtigen Präsidenten, den Nahost-Experte Günter Meyer den "wichtigsten Geschäftsmann der Familie Erdogan" nennt?

Bilal Erdogan, 35 Jahre alt, ist das dritte Kind von Präsident Erdogan. Als türkischer Geschäftsmann geriet er bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt - eine Chronologie der Affären und Verdächtigungen:

1. Die Iran-Affäre

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft habe erstmals im Dezember 2013 gegen Bilal Erdogan ermittelt, erzählt Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz. Der Hintergrund waren Verkäufe von iranischem Erdöl gegen Goldlieferung im Wert von 13 Milliarden Dollar, die vom März 2012 bis Juni 2013 aus der Türkei über die Vereinigten Arabischen Emirate in den Iran flossen - ein Verstoß gegen die damaligen Wirtschaftssanktionen wegen des iranischen Atomprogramms.

Die Staatsanwälte verdächtigten dabei unter anderem die Söhne von drei regierenden AKP-Politikern. Sie sollen als Gegenleistung zu den Zahlungen iranisches Öl auf dem Weltmarkt abgesetzt und dabei 2,8 Millionen Euro abgezweigt haben. Diese Provisionen flossen laut Meyer zum Teil an iranische Beamte und "führende AKP-Persönlichkeiten" weiter, darunter angeblich Bilal Erdogan.

Kurz nach den Anschuldigungen heizten Mitschnitte eines angeblichen Telefonats zwischen Bilal Erdogan und seinem Vater die Spekulationen weiter an: In dem Gespräch drängt der Vater darauf, sein Sohn solle das "Geld im Haus" loswerden. Der Sohn macht daraufhin Vorschläge, über welche Verbindungen er das tun könne.

Schon damals reagierte Recep Tayyip Erdogan mit einer "Säuberungsaktion": Der damalige Premierminister ließ Hunderte Polizisten und zahlreiche Staatsanwälte versetzen oder entlassen, woraufhin die Ermittlungen ohne Anklageerhebung eingestellt wurden. Türkei-Kenner Meyer erläutert, der Skandal habe zum endgültigen Bruch zwischen Erdogan und der Bewegung von Fethullah Gülen geführt, nachdem es zuvor schon einen Streit über das Vorgehen gegen die Gezi-Proteste gegeben habe. Da die Gülen-Institution Meyer zufolge zu dieser Zeit viele ihrer Leute in der Justiz hatte, machte die AKP - wie jetzt nach dem Putschversuch - die Bewegung für das "Komplott" verantwortlich.

2. Handel mit dem Islamischen Staat

2015 wurde der Verdacht öffentlich, die Türkei und im Speziellen die Familie Erdogan könnte Geschäfte mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) machen. Günter Meyer nennt die möglichen Motive hinter dem Pakt mit dem IS: "Erdogans Syrien-Politik zielt zum einen darauf ab, Baschar al-Assad zu stürzen, um eine islamistische Bewegung wie die Muslimbrüder an die Macht zu bringen und zum anderen, die Entstehung einer eigenständigen Kurdenrepublik zu verhindern. Für beide Zwecke dient der IS der Türkei als Instrument."

Journalisten wiesen damals nach, dass die Türkei den IS mit Waffennachschub versorgte. Zudem bestand der Verdacht, dass die Türkei bewusst Übergänge nach Syrien offen hielt, so dass die Terrormiliz über die Türkei Dschihadisten rekrutieren konnte. Zeugen sagten weiterhin aus, dass Sümeyye Erdogan, die Tochter des Präsidenten, ein Krankenhaus an der syrischen Grenze betrieb, das verwundete IS-Kämpfer behandelte.

Eine direkte Verbindung zu Bilal Erdogan konnte in diesem Zusammenhang nicht nachgewiesen werden. Der syrische Informationsminister Omran Ahed Al-Zoubi erhob im November 2015 allerdings den Vorwurf, dass Erdogans Transportunternehmen unter anderem mit syrischen und irakischen Öl handele, das vom IS erworben wurde. Meyer hält das für denkbar, ist der Export von Erdöl doch die "Hauptfinanzierungsquelle des Islamischen Staates".

Bilal Erdogan werden daneben auch Verbindungen zur Terrororganisation Al-Kaida nachgesagt: Es gibt Aufnahmen vom Dezember 2013, die Bilal und seinen Bruder Burak im Gespräch mit dem Schatzmeister der Al-Kaida, Yasseen Al-Qadi, zeigen. Al-Qadi ist international zur Fahndung ausgeschrieben. Die juristischen Untersuchungen in der Türkei wurden jedoch kurzfristig eingestellt.

3. Geldwäsche in Italien

Seit Februar 2016 ermittelt die italienische Staatsanwaltschaft gegen Bilal Erdogan. Im August 2015 war Erdogan mit seiner Familie nach Bologna gezogen, um sein 2007 unterbrochenes Studium fortzusetzen - so die offizielle Version. Oppositionellen Medienberichten zufolge hat Erdogan zu dieser Zeit die Türkei vor allem aus Angst vor den bevorstehenden Parlamentswahlen verlassen. Bei einem negativen Wahlausgang für die Partei seines Vaters hätte er in seiner Heimat erneut Probleme mit der Justiz bekommen können.

Dazu kam es dann aber auch in Italien: Der türkische Großindustrielle und Erdogan-Gegner Murat Hakan Uzan gab der Staatsanwaltschaft den Hinweis, wonach Bilal Erdogan hohe, nicht belegte Geldsummen nach Italien geschmuggelt habe - die Rede sei von einer Milliarde Euro, so Meyer. Whistleblower Uzan stammt aus einer der reichsten türkischen Familien. Sein Bruder, Cem Uzan, hatte 2002 die Oppositionspartei Junge Partei gegründet, die der AKP kritisch gegenüber steht.

Der Vorwurf der italienischen Staatsanwaltschaft gegen Bilal Erdogan lautet: Geldwäsche im großen Stil. Von Italien aus soll der Präsidentensohn das Vermögen der Familie Erdogan an sichere Orte in Italien oder in andere europäische Länder gebracht haben. Er hält sich inzwischen wieder in der Türkei auf.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausla...dogan.html 
Mit freundlichen Grüßen von Ritchie Schilder
Der Klügere gibt solange nach, bis er merkt, dass er der Dümmere ist.
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