Sorgen um Boateng
Bis auf eine Ausnahme! Löw hat seine Wunschelf gefunden
22.06.2016, 07:18 Uhr | t-online.de
Nach 90 Minuten setzte sich das DFB-Team hochverdient mit 1:0 (1:0) gegen Nordirland durch und qualifizierte sich souverän als Gruppenerster für das Achtelfinale.
Dort trifft sie am kommenden Sonntag in Lille um 18 Uhr auf die Slowakei oder Albanien. "Wir haben das Spiel total dominiert. Ich war zufrieden mit den Angriffsaktionen und dem vermehrten Tempo“, zog Joachim Löw ein positives Fazit. Einzig mit der Chancenverwertung war er nicht zufrieden.
Riesenchancen im Minutentakt
Was zuvor gegen die Ukraine und vor allem gegen Polen so gut wie gar nicht zu sehen war, gab es gegen die Nordiren fast schon im Minutentakt. Allein nach zwölf Minuten hatten die drei zuletzt in der Kritik stehenden Offensivkräfte jeweils eine hundertprozentige Torchance auf dem Fuß. Doch Thomas Müller und Mario Götze scheiterten völlig frei am klasse aufgelegten nordirischen Keeper Michael McGovern, Mesut Özil traf den Ball nicht.
Wenn die bisherigen Stammkräfte nicht einnetzen wollen, dann muss es eben der Neue machen, dachte sich Mario Gomez und schoss Deutschland bei seinem Startelfdebüt beim Turnier in Frankreich mit dem Tor des Tages (30. Minute) zum Gruppensieg. Neben dem Stürmer stand auch ein wenig überraschend Joshua Kimmich für Benedikt Höwedes in der Anfangsformation. Beide empfahlen sich mit Nachdruck für weitere Aufgaben.
Götze und Gomez statt Götze oder Gomez
Gomez hatte dabei einen großen Anteil. Nicht nur, dass er Räume schaffte, sondern er beteiligte sich auch am Kombinationsspiel der DFB-Elf. Hieß es bisher Götze oder Gomez, muss nun die Antwort lauten: Götze und Gomez. Mit dem kantigen Stoßstürmer ist Deutschland deutlich variabler. Das Team hat nun die Wahl: Bis vors Tor durchkombinieren oder es auch mal mit hohen Flanken probieren.
Außerdem ist Müller, wenn er hinter der Spitze agieren kann, am stärksten. Ebenso kommt die Klasse von Götze, wenn er aus der Tiefe agieren kann, besser zu Geltung. "In den Zwischenräumen, etwas weiter zurück, fühle ich mich wohler", sagte der 24-Jährige. Einzig an der Chancenverwertung muss dieses Quartett noch arbeiten. "Das müssen wir uns ankreiden", sagte Götze. Auch Özil blühte mit mehr Raum ausgestattet plötzlich auf und wurde zurecht von der UEFA zum Spieler des Spiels gewählt.
http://www.t-online.de/sport/fussball/em...unden.html
:opa: Beim letzten Satz über seinen "Freund" Mesut Özil werden Klaus wohl die Ohren klingen...
Mesut ist körperlich nicht der Kräftigste, aber wenn er den Raum hat, kann er sehr gute Pässe spielen. Diesen Raum hat er aber ja nicht immer...
Sorgen um Boateng
Die Besetzung der rechten Außenverteidigerpostens bleibt also weiterhin spannend. Es sei denn, Jerome Boateng würde verletzungsbedingt ausfallen. Der Innenverteidiger musste in der 76. Minute angeschlagen vom Platz. Für ihn kam Höwedes. Die Wade habe ein bisschen verkrampft, sagte Löw nach der Partie. Die Belastung wird in den nächsten Tagen und Wochen vermutlich nicht weniger, deshalb bleibt zu hoffen, dass die Ärzte das Wadenproblem in den Griff bekommen.