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Frauen
07.11.2024
VfL-Frauen wollen fünften Sieg in Folge
Am Samstag ist das Team bei der TSG 1899 Hoffenheim gefragt.
Der neunte Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga führt die VfL-Frauen in den Kraichgau. Dort treffen sie am Samstag, 9. November, ab 12 Uhr auf die TSG 1899 Hoffenheim (live auf Magenta Sport und DAZN). Vor dem Duell sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot unter anderem über die Form des eigenen Teams und seine Eindrücke von den Gegnerinnen.
Hoffenheim tut sich noch schwer
Die vergangene Saison schlossen die Hoffenheimerinnen auf Tabellenplatz fünf ab. Dabei nahmen sie dem VfL in beiden Liga-Spielen Punkte ab, im Pokal siegten hingegen die Grün-Weißen. Aktuell stehen die Kraichgauerinnen in der Tabelle „nur“ auf Rang sieben. Sie haben mit zwölf Punkten einen Zähler weniger als die Freiburgerinnen, gegen die die VfL-Frauen am vergangenen Wochenende gewannen. Zuletzt musste sich die TSG bei RB Leipzig mit 1:3 geschlagen geben. In der Partie hatte es bis zum Ende der regulären Spielzeit 1:1 gestanden, erst in der Nachspielzeit kassierten die Hoffenheimerinnen die beiden spielentscheidenden Gegentreffer. „Es liegt einiges an Arbeit vor uns“, bemerkte Cheftrainer Theodoros Dedes im Anschluss. Dabei bemängelte er zum einen die Chancenverwertung seines eigenen Teams und zum anderen, dass Leipzig insbesondere in der ersten Hälfte zu vielen Möglichkeiten gekommen sei. Dedes steht erst seit dieser Saison bei der TSG an der Seitenlinie. Er hat den Posten im Sommer von Stephan Lerch übernommen, der sich auf seine Aufgaben als Sportlicher Leiter konzentriert.
Stabilität bei den VfL-Frauen
Für die Wölfinnen lief die zurückliegende Woche sehr positiv: Zunächst gewannen sie am vergangenen Sonntag mit 3:0 gegen den SC Freiburg. Es war der vierte Zu-Null-Sieg in der Liga in Folge. Am Montag verkündete dann Kapitänin Alexandra Popp, dass sie ihren bis 2025 gültigen Vertrag um ein Jahr verlängert hat. Nachdem am Montag und Dienstag die Regeneration im Mittelpunkt stand, konzentrieren sich die Grün-Weißen seit Mittwoch auf die Vorbereitung auf das Spiel gegen die TSG. Gleichzeitig wissen die Wölfinnen, dass das Duell für sie der Auftakt in zwei englische Wochen ist, in denen sie unter der Woche jeweils auf Galatasaray Istanbul treffen.
Vor dem Spiel gegen Hoffenheim sprach VfL-Cheftrainer Stroot mit den Medien über…
…die Personallage: Mit Caitlin Dijkstra, Camilla Küver, Kristin Demann und Anneke Borbe, die wieder ins Training eingestiegen ist, fehlen uns am Samstag vier Spielerinnen. Das heißt aber auch, dass uns im Vergleich zur letzten Woche Vivien Endemann und Sarai Linder wieder zur Verfügung stehen. Tabea Sellner müssen wir vielleicht in Klammern setzen, weil sie heute das Training abgebrochen hat. Sie hatte ein kleines Zucken in der Wade. Das wird nicht wahnsinnig schlimm sein. Aber die Frage ist natürlich, ob morgen noch Spannung drauf ist und ob sie im Kader dabei sein kann. Ansonsten haben wir aber einen sehr vollen Trainingsplatz und können Elf gegen Elf spielen.
…die Form der Gegnerinnen: Wir haben die vergangenen Jahre im Kopf und wissen, wie die TSG spielen kann. Gleichzeitig sehen wir, dass sie sich momentan ein bisschen schwertut. Die Hoffenheimerinnen haben wahrscheinlich noch nicht die Stabilität erreicht, die sie sich selbst wünschen. Wir haben aber auch an der eigenen Haut erfahren, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Das gilt es von unserer Seite am Samstag zu blocken. Wir wollen die TSG da herausfordern, wo sie vielleicht noch Probleme hat und uns hoffentlich mit einem guten Spiel und drei Punkten belohnen.
…Stärken und Schwächen der TSG: Die Offensive bringt eine große Qualität mit sich, sie hat immer wieder die Möglichkeit, die Tiefe sauber zu bespielen. Sie hat das Tempo, um sich aus gewissen Situationen individuell herauszulösen. Das gilt es für uns auf der einen Seite zu blocken und die Stabilität an den Tag zu legen, die wir in den vergangenen Wochen gezeigt haben. Und dann ist es wichtig, sie vor allem in unseren Ballbesitzphasen herauszufordern. Wir sehen, dass es im direkten Umschaltspiel, aber auch in gewissen Situationen aus dem Spielaufbau heraus gute Möglichkeiten und Räume für uns geben könnte. Dafür müssen wir aber eine Menge richtig machen und dürfen wenig Räume auf unserer Seite bieten.
…die eigene Form: Wir sind stolz auf die letzten Wochen. Wenn wir ein paar Wochen zurückschauen, wie die Konstellation da war und wie wir das Blatt wenden konnten, dann haben wir Stand jetzt eine gute Ausgangslage. Wenn man sich die Tabelle bei Google anschaut, dann sind da immer die letzten fünf Spiele mit Punkten dargestellt. Wenn man gewinnt, sind die grün, bei Unentschieden grau und bei Niederlagen rot. Wir können diese letzten Spiele am Wochenende komplett auf Grün setzen. Das ist für mich gerade eine große Motivation, weil wir dann die einzige Mannschaft mit fünf grünen Punkten wären. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass auf uns bis zur Winterpause noch herausfordernde Wochen warten.
…Punktverluste gegen Hoffenheim in den vergangenen Spielzeiten: Ich glaube, dass eine Wachsamkeit da ist. Die Mädels wissen, dass auf uns eine Herausforderung wartet. Auswärts bei der TSG waren es nie einfache Spiele, es war immer irgendwo auf Messers Schneide. Von daher finde ich es gut, dass diese Achtsamkeit da ist. Das hilft uns. Wir haben einen Fokus in der Trainingswoche, der uns guttut.
…das Spiel der punktgleichen Bayern am Freitagabend: Natürlich bin ich interessierter Frauenfußball-Fan und werde mir das Spiel morgen Abend – so gut wie es geht und in unsere Abläufe passt – anschauen. Grundsätzlich hat das aber nichts mit unserem Punktekonto zu tun. Deshalb hat das auf uns keinen Einfluss. Für uns ist die Aufgabe jetzt die TSG. Die gehen wir mit 100 Prozent an.
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Frauen 08.11.2024
Duell der Kopfball-Spezialistinnen
Daten und Fakten zum Spiel der Wölfinnen bei der TSG 1899 Hoffenheim.
Am neunten Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga kommt es zum Duell Hoffenheim gegen Wolfsburg. Das Spiel findet am Samstag, 9. November (Anstoß um 12 Uhr), im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion statt. Magenta Sport und DAZN übertragen die Partie live.
Blick auf die Tabelle: Die Frauen des VfL Wolfsburg stehen aktuell auf Rang zwei der Google Pixel Frauen-Bundesliga, punktgleich mit den Spitzenreiterinnen des FC Bayern München. Die TSG aus Hoffenheim rangiert derzeit auf Rang sieben der Tabelle, sieben Punkte hinter den Wölfinnen.
Partie mit Torgarantie: In 23 Partien gegen die TSG Hoffenheim haben es die Grün-Weißen bisher immer geschafft, mindestens ein Tor zu erzielen. Die meisten Treffer in dieser Paarung erzielte die ehemalige Wölfin Pernille Harder (10 Tore).
Alte Wirkungsstätte: Für einige Wölfinnen wird es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Mit Jule Brand, Kristin Demann, Chantal Hagel, Lena Lattwein, Tabea Sellner und Sarai Linder trugen gleich sechs Spielerinnen des aktuellen VfL-Kaders auch schon das blaue Trikot der Kraichgauerinnen. Letztere sogar noch bis zum Sommer dieses Jahres.
Top-Scorerinnen: An der Spitze der Liste der Topscorerinnen der Google Pixel Frauen-Bundesliga steht aktuell die Wölfin Lineth Beerensteyn. Die Niederländerin legte drei Tore für ihre Mitspielerinnen auf und erzielte sechs Treffer selbst. Die beste Hoffenheimerin in dieser Statistik ist Ereleta Memeti. Sie steht mit drei Vorlagen und vier Toren auf Rang acht.
Siegesserie ausbauen: Nach einem eher durchwachsenen Start hat sich der VfL Wolfsburg stabilisiert und klettert in der Tabelle Woche für Woche kontinuierlich nach oben. In Hoffenheim können die Wölfinnen ihre Siegesserie ausbauen und ihr fünftes Bundesligaspiel in Folge gewinnen. Zuletzt gab es gleich vier Zu-Null-Siege.
Hoch und weit…: Beide Teams verfügen über echte Spezialistinnen in Luftzweikämpfen. Mit Marina Hegering (81 Prozent), Marta Cazalla (72,5 Prozent) und Fabienne Dongus (72 Prozent) könnten am Samstag sogar die drei Spielerinnen mit der besten Quote an gewonnenen Kopfballduellen der vergangenen Saison auf dem Platz stehen.
Schiedsrichterinnen: Die Leitung der Partie übernimmt die erfahrene Angelika Söder. Für die 35-Jährige ist es bereits das 118. Spiel, das sie in der ersten Frauen-Bundesliga pfeifen darf. An den Seitenlinien unterstützen sie dabei Annette Hanf und Marina Bachmann. Als vierte Offizielle wird Julia Boike agieren.
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VfL Wolfsburg im Check: Hat der Kader eine gute Größe?
Der VfL Wolfsburg hat in der Bundesliga hohe Ambitionen, will auch in Champions League und DFB-Pokal punkten. Dafür braucht es eine gute Breite. Aber sind es sogar zu viele Spielerinnen, die im Wolfsburger Aufgebot stehen?
Von Helene Altgelt | Nov 11, 2024
Die VfL-Frauen: Ist der Kader ausgewogen? / Maja Hitij/GettyImages
Der VfL Wolfsburg hat dieses Jahr mit Abstand den größten Kader der Liga. Bei keinem anderen Klub in der Frauen-Bundesliga wurde die 30er-Marke durchbrochen, bei Wolfsburg stehen 31 Spielerinnen im Aufgebot. Dazu zählen auch junge Talente, die meistens für das zweite Team zum Einsatz kommen. Trotzdem sind 31 Spielerinnen recht viel.
Wolfsburg braucht für die Dreierbelastung aus Frauen-Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal eine gute Breite. Andererseits sollte ein Kader auch nicht zu groß sein, da sonst viele Spielerinnen nur auf der Bank schmoren und mit ihrer Rolle womöglich unzufrieden sind. Der Klub musste vor der Saison auf einige Verletzungen reagieren, auch deswegen ist der Kader nun groß.
Zu groß? Auch im internationalen Vergleich fällt auf, dass bei Wolfsburg außergewöhnlich viele Spielerinnen unter Vertrag stehen. Von den Teams der fünf besten Ligen Europas haben nur drei Vereine (PSG, AS Roma und Juventus Turin) mehr Spielerinnen im Kader. Auf welchen Positionen sind die Niedersächsinnen besonders gut aufgestellt, wo gibt es sogar ein Überangebot? Das VfL-Aufgebot im Check.
Vier Torhüterinnen
Merle Frohms, Lisa Schmitz, Anneke Borbe, Nelly Smolarczyk
Auf der Torhüterinnen-Position ist der VfL recht komfortabel besetzt. Merle Frohms ist die unangefochtene Nummer eins. Ihr Ersatz ist Lisa Schmitz. Anneke Borbe, die 2023 von Bremen nach Wolfsburg gewechselt ist, kam bisher kaum zum Zug. Das Quartett komplettiert Torhüterinnen-Talent Nelly Smolarczyk, die für Wolfsburg II den Kasten hütet.
Wie sich die Situation im Sommer entwickelt, wird spannend zu beobachten: Bis auf Smolarczyk haben alle Torhüterinnen einen Vertrag bis 2025. Frohms deutete bereits an, dass eine neue Herausforderung sie reizen könnte, vielleicht auch im Ausland . Schon diesen Sommer wurde sie mit Vereinen auf der Insel in Verbindung gebracht. Borbe dürfte sich gründlich überlegen, ob sie, falls sie in der Torhüterinnen-Hierarchie nicht aufsteigt, noch weiter in Wolfsburg bleibt.
Elf Verteidigerinnen
Marina Hegering, Kathrin Hendrich, Lynn Wilms, Joelle Wedemeyer, Caitlin Dijkstra, Nuria Rabano, Sarai Linder, Diana Nemeth, Camilla Küver, Karla Brinkmann, Yasu Wöhrn
Auf dem Papier ist Wolfsburg in der Defensive sehr gut besetzt. In der Realität handelt es sich aber um den Teil des Teams, wo Trainer Tommy Stroot am ehesten improvisieren muss. Aktuell fallen mit Caitlin Dijkstra, Diana Nemeth und Camilla Küver drei Spielerinnen aus. Auch Marina Hegering hat öfters Verletzungsproblemchen.
Zieht man dazu noch in Betracht, dass zwei Spielerinnen (Brinkmann und Wöhrn) eigentlich im zweiten Team spielen, sieht die Lage schon ganz anders aus. Zu viele Spielerinnen hat Wolfsburg in der Abwehr auf jeden Fall nicht.
Das Duo Hegering-Hendrich ist in der Schaltzentrale gesetzt, meist flankiert von Linder und Wilms. Aber während in der Außenverteidigung mit Rabano und Wedemeyer Backups zur Verfügung stehen, sieht es innen schwieriger aus. Dort kann aktuell nur Wedemeyer spielen. Da Hegering im Sommer 2025 ihre Karriere beendet und Hendrich auch schon 32 ist, muss sich Wolfsburg hier Gedanken um die Zukunft machen.
Für diese Saison können die Grün-Weißen nur hoffen, dass das erfahrene Duo verletzungsfrei bleibt, denn sonst könnte es unangenehm werden. Caitlin Dijkstra soll als Nachfolgerin herangeführt werden, aber laboriert weiter an einer Sprunggelenksverletzung und gab ihr Debüt für den VfL noch nicht.
Sieben Mittelfeldspielerinnen
Janina Minge, Lena Lattwein, Chantal Hagel, Svenja Huth, Kristin Demann, Luca Papp, Justine Kielland
Im Mittelfeld sind bis auf Kristin Demann aktuell alle Spielerinnen fit. Der VfL musste diesen Sommer auf den Abgang der Stütze im Mittelfeld schlechthin, Lena Oberdorf, reagieren. Die Antwort war kein spektakulärer Transfer einer Topspielerin. Stattdessen holte Wolfsburg mit Luca Papp und Justine Kielland zwei vielversprechende, aber in Deutschland bisher weniger bekannte Spielerinnen. Beiden wollte Wolfsburg Zeit zur Entwicklung geben, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie bisher eher wenig Spielzeit sammeln konnten.
Die Rollen im Mittelfeld sind recht klar verteilt: Minge, Huth und Lattwein sind die Stammspielerinnen. Etwas mehr Konkurrenzkampf würde auf dieser Position vermutlich nicht schaden, damit hätte auch Tommy Stroot mehr taktische Optionen.
Neun Angreiferinnen
Alexandra Popp, Jule Brand, Lineth Beerensteyn, Vivien Endemann, Fenna Kalma, Rebecka Blomqvist, Sveindis Jonsdottir, Tabea Sellner, Ariana Arias
Im Angriff hat der VfL geradezu luxoriöse Optionen. Vor allem in der Breite ist das Aufgebot erstaunlich. Neun Spielerinnen streiten sich um drei Plätze - klar ist also, dass aus jedem Spiel mindestens drei etwas unglücklich herausgehen, weil sie keine Spielzeit sammeln konnten.
Zum Vergleich: Bayern hat auf dieser Position "nur" sechs Spielerinnen ( siehe Kader-Check für die Bayern-Frauen ). Im Sturm wäre Wolfsburg wohl gut beraten, seine Optionen zu reduzieren. Zwar ist eine Vielfalt an verschiedenen Angreiferinnen-Typen an sich sinnvoll.
Bei einigen Spielerinnen zeichnet sich aber schon länger ab, dass sie es wohl nicht mehr zur Stammspielerin oder auch nur zur Edeljokerin bringen werden. Fenna Kalma etwa kam 2023 nach Wolfsburg, aber im Schatten von Popp und nun auch Beerensteyn ist schlicht kein Platz für die Niederländerin.
Auch auf den Außenbahnen gibt es ein Überangebot mit Brand, Endemann, Blomqvist, Sellner und Jonsdottir - zumal einige dieser Spielerinnen ähnliche Stärken haben. Daher wirkt die Entscheidung, im Sommer mit Ariana Arias eine weitere Stürmerin verpflichtet zu haben, rückblickend etwas seltsam.
Fazit: Viel Quantität, aber nicht genug Konkurrenzkampf
Beim VfL Wolfsburg ist der Kader sehr groß, was mit Blick auf die Dreifachbelastung sinnvoll sein könnte. Schaut man aber genauer hin, fällt auf, dass es auf wenigen Positionen einen tatsächlichen Konkurrenzkampf gibt. Die Stamm-Elf ist ziemlich festgelegt, und trotz der 31 Spielerinnen im Aufgebot wird eher wenig rotiert. Einige Spielerinnen kommen wegen Überbesetzung auf ihrer Position kaum zum Zug.
Im Angriff gibt es mehr Optionen, als Tommy Stroot je nutzen kann, während die Situation in der Innenverteidigung mit ein wenig Pech durchaus heikel werden könnte. Einige Fans führen die wenigen Wechsel auf Stroot zurück, aber viele Einwechselspielerinnen konnten als Joker auch nicht wirklich ihre Qualität zeigen.
Das hängt mit der Wolfsburger Strategie zusammen, dieses Jahr erstmal Talente wie Kielland oder Papp zu verpflichten. Bis sie mit gestandenen Spielerinnen wie Huth konkurrieren können, kann es natürlich dauern. Auf die lange Sicht kann sich diese Entwicklung durchaus auszahlen. Für diese Saison wirkt der Wolfsburger Kader dennoch trotz seiner Größe etwas unausgewogen.
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Frauen 09.11.2024
Erstmals Spitze
Die Wölfinnen schlagen Hoffenheim souverän 3:0 und feiern den fünften Ligasieg in Folge.
Die VfL-Frauen haben erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze der Google Pixel Frauen-Bundesliga erobert: Durch Treffer von Alexandra Popp (41. Minute), Janina Minge (52.) und Joelle Wedemeyer (70.) siegten die Wolfsburgerinnen verdient mit 3:0 (1:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim und feierten damit neben der Pole Position auch den fünften Ligasieg in Folge. Viel Zeit, den Erfolg zu genießen haben die Grün-Weißen jedoch nicht, denn bereits am kommenden Mittwoch sind sie schon wieder gefordert, wenn in Istanbul bei Galatasaray SK der dritte Spieltag der UEFA Women´s Champions League ansteht.
Personal
In Hoffenheim musste VfL-Cheftrainer Tommy Stroot mit den Langzeitverletzten Camilla Küver, Kristin Demann und Caitlin Dijkstra sowie Anneke Borbe und Tabea Sellner auf ein Quintett verzichten. Im Vergleich zum 3:0-Erfolg im vorherigen Ligaspiel gegen den SC Freiburg baute der Coach seine Startelf auf einer Position um: Die wiedergenesene Sarai Linder startete für Nuria Rabano.
Bei den Gastgeberinnen nahm TSG-Coach Theodores Dedes im Vergleich zur 1:3-Niederlage bei RB Leipzig in der Vorwoche dagegen gleich vier Änderungen in der ersten Elf vor: Für Jill Janssens, Franziska Harsch, Selina Cerci und Lisann Kaut durften Jamilla Rankin, Dominika Grabowska, Chiara Hahn und Gia Corley von Beginn an ran.
Spielverlauf
Zunächst standen beide Teams defensiv sehr kompakt und ließen den Gegnerinnen wenig Platz zur Entfaltung. Es sollte bis zur 19. Minute dauern, ehe es die erste Chance der Partie gab und die gehörte den Hoffenheimern: Nach Balleroberung auf Höhe der Mittelline zog Julia Hickelsberger Richtung VfL-Tor und legte den Ball an Merle Frohms vorbei, doch zum Wolfsburger Glück war Lynn Wilms zur Stelle und konnte kurz vor der Torlinie das Spielgerät aus der Gefahrenzone befördern. Danach bekamen die Wölfinnen ein leichtes Übergewicht, ohne sich jedoch nennenswerte Chancen erspielen zu können. Erst kurz vor der Pause gab es für den VfL die erste richtige Gelegenheit – und die Stroot-Elf nutzte diese eiskalt zur Führung durch Popp (41.).
Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg und von Hoffenheim stehen in einer Reihe vor Anpfiff.
Den Schwung der Führung nahmen die Wölfinnen in den zweiten Durchgang mit und machten von Beginn an ordentlich Druck. So dauerte es auch nicht lange, bis Minge den zweiten Treffer für den VfL nachlegen konnte (52.). Die TSG fand in dieser Phase des Spiels kaum noch statt. Mehr als ein Schuss aus zwölf Metern von Hickelsberger, den Frohms stark parierte, sprang für die Gastgeberinnen nicht heraus (62.). Von diesem kurzen Schockmoment erholten sich die Wolfsburgerinnen jedoch sehr schnell und machten mit dem dritten Treffer durch die eingewechselte Wedemeyer alles klar (70.). Auch danach bestimmten die Gäste aus Niedersachsen das Spielgeschehen und ließen keinen Zweifel daran, wer den Platz hochverdient als Siegerinnen verlassen würde.
Tore
0:1 Popp (41.): Über die linke Seite ziehen die Wölfinnen in die Hoffenheimer Hälfte. Jule Brand passt flach in den TSG-Sechzehner, wo Lineth Beerensteyn den Ball weiter in die Mitte spitzeln will. Torfrau Laura Dick fälscht das Leder unglücklich direkt zur zentral wartenden Popp ab, die aus sechs Metern souverän einschiebt.
0:2 Minge (52.): Nach einer Ecke von der rechten Seite von Wilms getreten, kommt Minge aus fünf Metern relativ unbedrängt zum Kopfball und versenkt den Ball im TSG-Gehäuse.
0:3 Wedemeyer (70.): Svenja Huth flankt von links in den TSG-Strafraum, wo Marta Cazalla im Zentrum mit dem Kopf klären will, aber unglücklich an den langen Pfosten verlängert, wo Wedemeyer aus Nahdistanz einnicken kann.
Trainerstimme
Tommy Stroot: „Ich bin sehr froh über die drei Punkte. 3:0 in Hoffenheim zu gewinnen, ist nicht selbstverständlich, denn die TSG ist ein sehr unangenehmer Gegner, der auch Qualitäten hat, ein Spiel an sich zu reißen und es schwierig und eng zu gestalten. Daher bin ich sehr, sehr glücklich über den Sieg. Es war uns klar, dass wir die Momente, die wir bekommen, auch sehr effektiv nutzen müssen. Das ist uns vor allem in der ersten Hälfte gelungen, wo wir noch nicht so dominant in allen Phasen waren. In solchen Spielen ist es wichtig, geduldig zu bleiben, auf die Momente zu warten und da zu sein, wenn sie kommen. Das ist uns heute sehr gut gelungen.“
Aufstellungen und Statistiken
TSG 1899 Hoffenheim: Dick – Cazalla, Diehm, Doorn – Rankin, Grabowska (57. Janssens), Feldkamp, Hahn (76. Ritter) – Memeti, Corley, Hickelsberger (82. Delacauw)
Ersatz: Tufekovic (Tor), Kaut, Weiß, Sinka, Cerci
VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms (64. Wedemeyer), Hendrich, Hegering (75. Hagel), Linder – Huth, Minge, Lattwein – Beerensteyn (64. Endemann), Popp (81. Blomqvist), Brand (75. Jonsdottir)
Ersatz: Schmitz (Tor), Rabano, Kielland, Papp
Tore: 0:1 Popp (41.), 0:2 Minge (52.), 0:3 Wedemeyer (70.)
Gelbe Karten: Doorn, Feldkamp / Beerensteyn
Schiedsrichterin: Angelika Söder (Schwarzenbruck)
Zuschauende: 1.969 am Samstagmittag im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim
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Frauen 11.11.2024
Neuland für die VfL-Frauen
Wölfinnen sind in der Champions League erstmals bei Galatasaray Istanbul zu Gast.
Die VfL-Frauen stehen kurz vor einer Premiere: Zum ersten Mal überhaupt treffen sie am kommenden Mittwoch, 13. November (Anstoß ist um 18.45 Uhr deutscher Zeit), in der UEFA Women’s Champions League auf einen türkischen Klub und das Team von Galatasaray Istanbul. Am Dienstag fliegen die Wölfinnen nach dem Abschlusstraining in Wolfsburg in die Türkei. Dort erwartet sie mit „Gala“ ein spannender Gegner.
Erstmals in der Champions League
Aus dem Männerbereich ist der Klub aus der türkischen Metropole hierzulande bestens bekannt. Die Frauenabteilung Galatasaray Spor Kulübü (Galatasaray S.K.) hingegen eher nicht. Und das liegt auch an ihrer noch jungen Geschichte: Nachdem der Klub zwischen 2011 und 2016 schon einmal eine Frauenabteilung mit einer Fußballschule für Mädchen hatte, die er aus wirtschaftlichen Gründen auflöste, erfolgte im September 2021 die Neugründung der ersten Fußballmannschaft. Die war in den vergangenen zwei Spielzeiten bereits sehr erfolgreich: In der türkischen Super-League-Saison 2022/2023 erreichte das Team in den Play-offs das Halbfinale, dort verlor es allerdings gegen Fenerbahce Istanbul. Ein Jahr später sicherte sich die Mannschaft dann die Meisterschaft und qualifizierte sich dadurch erstmals für die Qualifikation zur UEFA Women’s Champions League.
In der ersten Qualifikationsrunde gelangen Galatasaray zwei Siege gegen Racing FC Union aus Luxemburg (4:1) und BIIK Shymkent aus Kasachstan (5:0). In den anschließenden Play-offs setzten sich die Istanbulerinnen gegen Slavia Prag durch (2:2 / 2:1). Als erste türkische Mannschaft überhaupt zogen sie in die Gruppenphase ein. Dort mussten die Türkinnen bislang zwei Niederlagen einstecken. Zunächst verloren sie bei Gruppenfavorit Olympique Lyon mit 0:3, anschließend unterlagen sie der AS Rom zuhause mit 1:6. In der 14 Teams umfassenden türkischen Super League belegt Gala aktuell mit zwölf Punkten den sechsten Platz. Allerdings hat die Mannschaft bisher auch zwei Begegnungen weniger gespielt als die fünf Klubs darüber. Zuletzt verlor das Team am vergangenen Wochenende im Derby gegen Besiktas Istanbul mit 0:1.
Zwei Spielerinnen mit Verbindungen zu Deutschland
In der Liga ist die 19-jährige Hapsatou Malado Diallo bisher die torgefährlichste Spielerin der Istanbulerinnen, sie schoss in dieser Spielzeit schon vier Tore. Ein großer Teil des Kaders besteht aus türkischen Kickerinnen. Darunter sind auch zwei, die neben der türkischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen: Mittelfeldspielerin Ecem Cümert begann ihre Karriere im Freiburger Nachwuchs, ihre Teamkollegin Arzu Karabulut spielte für Fortuna Köln und die zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen.
Zu Gast im Atatürk-Olympiastadion
Klar ist: Die Kulisse, vor der die beiden Teams am Mittwoch spielen, wird eindrücklich sein. Austragungsort der Partie ist das Atatürk-Olympiastadion aus, das Platz für 75.145 Zuschauende bietet. Das Stadion war sowohl in der Saison 2022/2023 als auch in der Saison 2004/2005 Austragungsort des Finals der UEFA Champions League der Männer. Ursprünglich weihte die Türkei das Stadion 2002 anlässlich der Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2008 ein. Die Tickets für das Duell sind kostenlos, Wolfsburger Fans können sie über das Ticketportal von Galatasaray erwerben.
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Frauen 12.11.2024
„Wir wollten ohnehin zweimal gewinnen“
VfL-Cheftrainer Tommy Stroot vor dem UWCL-Auswärtsspiel bei Galatasaray Istanbul.
Zwei bedeutende Duelle warten auf die Wölfinnen: Am morgigen Mittwoch, 13. November, spielen sie ab 18.45 Uhr (live auf DAZN) in der Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League bei Galatasaray Istanbul. Eine Woche später findet dann direkt das Rückspiel statt. Damit die Grün-Weißen weiterhin eine gute Chance haben, ins Viertelfinale einzuziehen, müssen sie beide Partien für sich entscheiden.
VfL im Flow
Zuletzt präsentierten sich die VfL-Frauen deutlich stabilisiert. Der 3:0-Sieg am vergangenen Wochenende in Hoffenheim war nicht nur der fünfte Bundesligasieg in Folge, die Grün-Weißen schafften es sogar, in fünf aufeinanderfolgenden Ligaspielen kein Gegentor zu kassieren – und außerdem im Kerngeschäft die Tabellenspitze zu erobern. Mit entsprechendem Selbstbewusstsein dürfen die Wolfsburgerinnen in den dritten Spieltag der UWCL gehen. Einzige Ernüchterung: Die Hypothek der ersten beiden verlorenen UWCL-Spiele in Rom und gegen Olympique Lyon. Umso wichtiger, dass die Mannschaft von Cheftrainer Tommy Stroot die kommenden zwei internationalen Spiele gegen Galatasaray siegreich bestreitet. Die Wölfinnen haben am Dienstagmorgen ihr Abschlusstraining in Wolfsburg absolviert. Im Anschluss machte sich der Tross auf den Weg zum Braunschweiger Flughafen, um von dort aus in die Türkei zu reisen.
Vor dem Spiel gegen Galatasaray Istanbul sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot über…
…die Personallage: Die langzeitverletzten Caitlyn Dijkstra, Kristin Demann und Camilla Küver stehen uns weiterhin nicht zur Verfügung. Tabea Sellner hatte im Vorfeld zum Hoffenheim-Spiel leichte Beschwerden in der Wade und wird erst für das Spiel gegen Potsdam wieder ein Thema sein. Marina Hegering mussten wir in Hoffenheim wegen Kniebeschwerden auswechseln. Sie wird uns auch fehlen. Zusätzlich wird Lena Lattwein mit Erkältungssymptomen ausfallen. Alexandra Popp hat zwar am Abschlusstraining teilgenommen, wird aber aus dem gleichen Grund nicht im Kader stehen.
…mögliche Rotation: Aufgrund der engen Spieltaktung wollten wir ohnehin etwas genauer hinschauen, was die Belastung einiger Spielerinnen angeht. Durch die Ausfälle tun wir das jetzt notgedrungen. Aber auch unabhängig davon ist das ein Spiel, in dem wir die eine oder andere Spielerin sehen werden, die in den letzten Wochen vielleicht etwas weniger gespielt hat oder erst von der Bank gekommen ist. Es zeugt von der Qualität des Kaders, dass wir gerade in englischen Wochen die Möglichkeit zur Rotation haben.
…den türkischen Frauenfußball: In meinem letzten Jahr bei Twente Enschede haben wir gegen Besiktas Istanbul gespielt. Von daher ist es nicht das erste Mal, dass ich gegen eine türkische Mannschaft antrete. Damals sind türkische Fans über Zäune geklettert, um das Spiel zu sehen. Es herrschte Ausnahmestimmung. Ich denke, diese enorme Liebe zum Klub zeichnet den türkischen Fußball insgesamt aus.
…die Gegnerinnen: Wir haben uns mit den Champions-League-Spielen von Galatasaray befasst und auch mit den Partien in der Qualifikation. Galatasaray ist zwar ein Neuling im Wettbewerb, allerdings war ich überrascht darüber, was die Istanbulerinnen teilweise gegen Lyon und die AS Rom mit dem Ball gezeigt haben. Sie sind nicht immer in allen Phasen gut organisiert, haben aber einige Spielerinnen mit individueller Qualität in ihren Reihen, die offensiv für Gefahr sorgen können.
…die Ausgangslage: Die Ausgangsposition ist klar: Wir wissen, wie wichtig die Punkte gegen Istanbul sind. Aber wir wollten ohnehin beide Spiele gewinnen, von daher ändert die aktuelle Konstellation erstmal nicht viel. Wir wollen die Voraussetzungen für ein Weiterkommen im Dezember schaffen. Am besten erzielen wir ein paar Tore, um den Druck auf Rom möglichst hochzuhalten und für uns eine gute Ausgangslage zu kreieren.
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Frauen 13.11.2024
Dominanz am Bosporus
Lupenreiner Hattrick inklusive! Wölfinnen lassen Galatasaray Istanbul keine Chance.
Am dritten Spieltag der UEFA Women’s Champions League feierten die Wölfinnen ihren ersten Sieg der Gruppenphase. Das Duell mit Galatasaray Istanbul entwickelte sich zwar schnell zu einer einseitigen Angelegenheit, blieb allerdings lange spannend. Schließlich war es Rebecka Blomqvist, die mit ihrem lupenreinen Hattrick endgültig für Klarheit sorgte. Vivien Endemann stellte in der letzten Aktion der Partie den 5:0-Endstand her. Für die Wolfsburgerinnen geht es am Samstag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga mit dem Heimspiel gegen Turbine Potsdam (Anstoß um 14 Uhr) weiter, bevor am kommenden Mittwoch (18.45 Uhr) dann das zweite wichtige Kräftemessen mit Galatasaray ansteht.
Personal
Auf nationaler Ebene lief es für die Wölfinnen zuletzt wie am Schnürchen. Der 3:0-Auswärtserfolg bei der TSG Hoffenheim war der fünfte Bundesliga-Sieg mit weißer Weste in Serie, durch den die Mannschaft von Tommy Stroot erstmals in dieser Saison die Tabellenführung eroberte. Trotzdem ging der VfL-Coach mit sechs Veränderungen in den Champions-League-Abend am Bosporus, was auch einigen Verletzungen respektive Erkrankungen geschuldet war: Joelle Wedemeyer, Justine Kielland, Chantal Hagel, Endemann, Blomqvist und Sveindis Jonsdottir ersetzten Lynn Wilms, Jule Brand, Lineth Beerensteyn (alle Bank), Marina Hegering (Knieprobleme) sowie Alexandra Popp und Lena Lattwein (beide erkrankt).
Spielverlauf
Im Duell der noch punktlosen Teams machten die Wolfsburgerinnen schnell klar, wie es laufen sollte. Die Stroot-Elf herrschte über den Ball, drückte Galatasaray tief in die eigene Hälfte und rauschte nahezu im Minutentakt über die Flügel in Richtung Gefahrenzone. Kurz nach den frühen Annäherungsversuchen durch Kielland (1.) und Jonsdottir (3.) zappelte das Spielgerät zum ersten Mal im Netz, doch Sarai Linder stand vor ihrem Querpass auf die vermeintliche Torschützin Blomqvist im Abseits (8.). Die Wölfinnen hielten die Schlagzahl hoch, spielten weiterhin ihre Tempovorteile auf der Außenbahn aus und stellten den Champions-League-Neuling aus Istanbul damit vor große Probleme. Der allererste VfL-Treffer der Gruppenphase sollte allerdings aus einem Standard resultieren: Wedemeyer schlich sich bei einer Huth-Ecke am langen Pfosten davon und stellte per Kopf die überfällige 1:0-Führung her (24.). Wenig später durfte Blomqvist bei einer Hereingabe von Huth zentral im Strafraum unbedrängt zum Kopfball aufsteigen, Gamze Yaman verhinderte aber das 0:2 aus Sicht des türkischen Meisters. Galatasaray setzte nach kleinen Unaufmerksamkeiten der Grün-Weißen zwar vereinzelt zum Konter an, schaffte es jedoch oft nicht weit. Außer kurz vor der Pause: Hapsatou Malado zog in den Strafraum und verbuchte den ersten Abschluss der Gastgeberinnen, doch der verlangte Merle Frohms nicht viel ab (41.).
Die Wölfinnen legten nach dem Seitenwechsel direkt wieder den Vorwärtsgang ein und bemühten sich darum, frühestmöglich die Spannung zu verringern. In der 51. Minute war es Blomqvist, die nach einem feinen Schnittstellenpass von Kielland das 2:0 auf dem Fuß hatte, doch erneut an Yaman scheiterte. Zehn Minuten später fasste sich Kielland aus etwa 20 Metern ein Herz, der Ball knallte aber an den Pfosten. Das Gestänge hielt der Gala-Keeperin auch beim Distanzschuss von Janina Minge die Treue, doch diesmal sprang die Kugel von der Latte zurück vor das Tor. Blomqvist schaltete am schnellsten und erzielte problemlos das 2:0 (63.). Die Spielerinnen des türkischen Meisters konnten keinen Gedanken an die Offensive verschwenden, weil die Stroot-Elf weiter Sturm lief. Bei Kiellands nächstem Distanzhammer konnte Yaman gerade noch so den Einschlag verhindern (71.), doch wenig später war die Keeperin chancenlos, als Blomqvist mit einem präzisen Schlenzer den Doppelpack schnürte und für die Vorentscheidung sorgte (77.). In den Schlussminuten der regulären Spielzeit wurde es noch einmal kurios: Ariana Arias hätte in der 87. Minute beinahe erhöht, doch die Jokerin erwischte mit ihrem Schuss nur die vier Meter vor dem Tor liegende Fenna Kalma. Tief in der siebenminütigen Nachspielzeit erwischte es Galatasaray jedoch heftig. Zunächst machte die omnipräsente Blomqvist den lupenreinen Hattrick perfekt (90.+6), dann belohnte sich Endemann mit dem Treffer zum 5:0-Endstand (90.+7).
Tore
0:1 Wedemeyer (24.): Yes!!! Das ist die Belohnung für die starke Anfangsphase. Wedemeyer entwischt ihrer Gegenspielerin bei einer Ecke von Huth, läuft am zweiten Pfosten durch und nickt ins leere Tor zur Führung ein.
0:2 Blomqvist (63.): Hochverdient und sowas von gut für die Nerven! Minge fasst sich ein Herz und hält aus der zweiten Reihe einfach mal drauf. Ihr wuchtiger Schuss knallt an die Latte, springt von dort aber zurück vor das Tor. Blomqvist setzt als einziges nach und staubt ohne Probleme ab.
0:3 Blomqvist (77.): Blomqvist schnürt den Doppelpack und macht damit den Deckel drauf. Endemann wird auf der rechten Seite in die Tiefe geschickt. Ihre Hereingabe findet zwar keinen Abnehmer, landet aber mit etwas Glück vor den Füßen von Blomqvist, die sich nicht zweimal bitten lässt und den Ball oben links ins Eck schlenzt.
0:4 Blomqvist (90.+6): Das ist der lupenreine Hattrick! Endemann zieht am Sechzehner quer und bedient Blomqvist, die mit dem ersten Kontakt abschließt und den Ball unter der Latte platziert.
0:5 Endemann (90.+7): Jetzt darf auch noch mal Endemann! Das Zuspiel von Blomqvist ist eigentlich für Arias gedacht, landet über Umwege aber bei Endemann, die das Spielgerät rechts oben in den Knick drischt und sich für ihre starke Leistung belohnt.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Auswärts in der Champions League mit 5:0 vom Platz zu gehen, ist sehr zufriedenstellend. Ich habe insgesamt eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft gesehen. Zur 90. Minute, beim Stand von 3:0, hätte ich mir schon ein paar Tore mehr gewünscht, weil die Möglichkeiten da waren. Die Effektivität hinten raus sorgt dann für das klare Ergebnis, das wir uns verdient haben. Mich freut auch, dass wir erneut die Null halten konnten, weil wir da diese Serie am Laufen haben, durch die Glaube entsteht und die uns in gewissen Phasen immer wieder hilft.
Aufstellungen und Statistiken
Galatasaray Istanbul: Yaman – Cümert, Demehin, Wardlow, Öztürk (85. Eren) – Esen, Topcu (85. Karatas) – Malado (78. Parlak), Usme, Karabulut (66. Bakarandze) – Staskova
Ersatz: Inan (Tor), Kurga (Tor), Yeniceri, Akkurt, Yalciner, Altintas
VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer, Hendrich, Minge – Huth (85. Arias), Kielland (75. Kalma), Hagel (55. Papp), Linder (75. Rabano) – Endemann, Blomqvist, Jonsdottir (56. Brand)
Ersatz: Schmitz (Tor), Borbe (Tor), Wilms, Beerensteyn
Tore: 0:1 Wedemeyer (24.), 0:2 Blomqvist (63.), 0:3 Blomqvist (77.), 0:4 Blomqvist (90.+6), 0:5 Endemann (90.+7)
Gelbe Karten: Usme, Cümert, Staskova
Schiedsrichterin: Olatz Rivera Olmedo (Spanien)
Zuschauende: 2.081 am Mittwochabend im Atatürk-Olympiastadion
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Frauen 15.11.2024
Spitzenreiterinnen gegen Schlusslicht
Die VfL-Frauen empfangen am Samstag den 1. FFC Turbine Potsdam im AOK Stadion.
Nur drei Tage nach dem 5:0-Sieg bei Galatasaray Istanbul erwartet die VfL-Frauen die nächste Aufgabe in der Google Pixel Frauen-Bundesliga: Die Aufsteigerinnen vom 1. FFC Turbine Potsdam reisen zum Duell ins AOK Stadion. Anpfiff ist am morgigen Samstag, 16. November, um 14 Uhr (live auf Magenta Sport und DAZN). Die Ausbeute des Tabellenschlusslichts ist bislang mager: Das Team holte aus neun Spielen nur einen Punkt und wartet noch immer auf den ersten Torerfolg der Saison.
Potsdam mit Problemen
Ihren bislang einzigen Punkt holten die Potsdamer Frauen vor rund zwei Wochen im Duell der Aufsteigerinnen: Vom FC Carl Zeiss Jena trennten sie sich mit einem 0:0-Unentschieden. Aufgrund des schwachen Saisonstarts haben die Brandenburgerinnen Anfang Oktober bereits einen Trainerwechsel vollzogen: Der Österreicher Kurt Russ folgte auf Marco Gebhardt und Dirk Heinrichs. Russ war zuletzt als Coach beim österreichischen Drittligisten ASKÖ Oedt tätig. Trotz des Wechsels an der Seitenlinie tun sich die Potsdamerinnen nach wie vor schwer in der Liga. Am vergangenen Wochenende unterlagen sie Bayer 04 Leverkusen mit 0:3. Russ sagte im Anschluss der Partie gegenüber der Vereinswebsite: „Es gab Phasen, in denen wir selbst Treffer hätten erzielen können, doch blieb die Belohnung für die intensive Arbeit der letzten Wochen im Training aus.“ Zwei Standardsituationen und ein individueller Fehler hätten den Punktgewinn gekostet: „Derzeit gelingt es uns durch eigene Fehler nicht, unsere Anstrengungen auf dem Platz in zählbare Ergebnisse umzusetzen“, erklärt Russ weiter.
Souveräne VfL-Frauen
Ganz anders stellt sich die Situation bei den Wölfinnen dar: Durch den 3:0-Erfolg bei der TSG 1899 Hoffenheim am vergangenen Wochenende sind die VfL-Frauen an die Tabellenspitze geklettert. Unter der Woche feierten die Grün-Weißen in der Türkei einen 5:0-Sieg gegen Galatasaray Istanbul. Aufgrund der engen Taktung sowie krankheits- sowie verletzungsbedingter Ausfälle rotierte Cheftrainer Tommy Stroot auf einigen Positionen. Trotzdem präsentierte sich sein Team auch am Bosporus dominant und souverän. Gegen Potsdam haben die Wölfinnen zuletzt im September des vergangenen Jahres gespielt: In der zweiten Pokalrunde gewannen sie auswärts mit 2:0, es war damals die erste Partie der Saison.
Vor dem Spiel gegen Turbine Potsdam sprach Cheftrainer Stroot mit den Medien über…
…die Personallage: Neben den langzeitverletzten Kristin Demann, Caitlin Dijkstra und Camilla Küver fällt auch Marina Hegering weiterhin aus. Sie wird Anfang nächster Woche wieder ins Training einsteigen und dann schauen wir, ob es für das Champions-League-Rückspiel gegen Galatasaray reicht. Luca Papp klagt über muskuläre Probleme und steht deshalb morgen nicht im Kader. Bei Rebecka Blomqvist wollen wir nach ihrem langen verletzungsbedingten Ausfall die Belastung nicht zu hoch werden lassen. Vor dem Hintergrund der eng getakteten Spiele und der anstehenden Länderspielreise bekommt sie eine kleine Pause. Alexandra Popp und Lena Lattwein haben sich von ihrer Erkältung gut erholt und sind wieder mit dabei.
…die hohe Belastung: Wir haben einen sehr kurzen Abstand zwischen den zwei Spielen. Dazu kommt die Zeitumstellung, der Wechsel von Abend- auf Mittagsspiel und die Reiserei. Wenn man weiß, dass wir gestern Abend erst zurückgekommen sind aus Istanbul und heute unser Abschlusstraining hatten, dann sieht man, wie wenig Zeit uns zur Vorbereitung bleibt. Das ist eine Herausforderung, die es anzunehmen gilt. Und dann wollen wir trotzdem gegen Potsdam von Minute eins an auf dem Platz sein und zeigen, dass wir bereit sind.
…das Duell gegen den Tabellenletzten: Für mich geht es nicht so sehr um die Tabellensituation. Es geht darum, von Beginn an die nötige Schärfe und Konzentration an den Tag zu legen. Wir wissen, dass es gegen einen sehr kompakten Gegner geht, der versucht, durch Umschaltsituationen gefährlich zu werden. Dafür brauchen wir ein gewisses Spieltempo, Präzision und den unbedingten Willen, Tore zu erzielen.
…den Gegner Turbine Potsdam: Es hat mich gefreut, dass Turbine Potsdam nach dem Abstiegsjahr direkt wieder aufgestiegen ist. Das war sicherlich nicht einfach bei der Konkurrenz und vor dem Hintergrund, dass sie viele Spielerinnen verloren haben. Aktuell tun sie sich noch schwer in der Bundesliga, aber es gibt dieses Jahr nur einen Abstiegsplatz. Mit dem einen oder anderen guten Ergebnis kann man ganz schnell wieder über dem Strich stehen. Deswegen ist grundsätzlich noch alles möglich für die Turbine, nur nicht am Samstag hier im AOK Stadion.
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Frauen 19.11.2024
„Es war ein großes Abenteuer“
Zum 100. Champions-League-Duell der VfL-Frauen spricht Martina Müller über die Anfänge.
Gegen Galatasaray Istanbul bestreiten die Wölfinnen ihr insgesamt 100. Spiel in der UEFA Women’s Champions League. Zu diesem Jubiläum blicken wir mit Martina Müller, die von 2005 bis 2015 für die Grün-Weißen auf dem Platz stand, auf die Wolfsburger Anfänge in der Königinnenklasse zurück. Die ehemalige Stürmerin hatte entscheidenden Anteil daran, dass die VfL-Frauen sich 2012 nicht nur erstmals für die Champions League qualifizierten, sondern sie in den beiden darauffolgenden Jahren auch gewannen. Müller lebt heute immer noch in Wolfsburg, arbeitet für Volkswagen und steht ab und an noch mit der Traditionsmannschaft des VfL auf dem Platz. Die Stadt, in der sie mittlerweile seit fast 20 Jahren wohnt, ist für sie ihre Heimat geworden.
Martina Müller, du bist 2005 zum VfL gekommen. Damals seid ihr zum Saisonende abgestiegen. Mit dem direkten Wiederaufstieg ging es für euch bergauf. Gab es für dich einen Moment, in dem du gedacht hast, dass das mal in Richtung Champions League gehen könnte?
Martina Müller: Am Anfang sicherlich nicht. Da ging es eigentlich nur darum, dass wir irgendwie die Kurve kriegen und nicht absteigen. Das hat leider nicht geklappt. Aber auch zu dem Zeitpunkt hatte ich immer das Gefühl, dass der VfL etwas aufbauen möchte und das Ziel hat, sofort wieder aufzusteigen. Danach hat sich das Stück für Stück gesteigert. Am Anfang wurde ich ein bisschen dafür belächelt, dass ich so an den VfL geglaubt habe. Deshalb hatte ich später immer ein kleines Lächeln auf den Lippen, wenn ich Spielerinnen gesehen habe, die früher über mich gelacht haben und die dann irgendwann doch in Wolfsburg gelandet sind.
Kannst du dich an euer erstes Champions-League-Spiel erinnern, in dem du sogar das erste VfL-Tor geschossen hast?
Martina: Das muss in Polen gegen Unia Raciborz gewesen sein. Wir sind da damals mit dem Bus hingefahren. Zwischenzeitig gab es Probleme, weil der Busfahrer keine Vignette gekauft hatte. Wir standen dann irgendwo, und es war ein großes Durcheinander. Es war halt alles neu für Wolfsburg und noch nicht so organisiert. Heute würde die Mannschaft dort sicherlich nicht mehr mit dem Bus hinfahren, sondern von Braunschweig aus fliegen. Das habe ich später auch noch miterleben dürfen. Für uns waren diese ersten Fahrten damals aber große Abenteuer.
In einem anderen Interview hast du gesagt, dass euch in der Saison ausgezeichnet hat, dass ihr im Team eine Einheit wart. War dieses Gefühl in dem Jahr tatsächlich stärker als sonst?
Martina: Ja, das war schon etwas Besonderes. Ich sage immer, viele gute Spielerinnen und Nationalspielerinnen im Team zu haben, ist das eine. Noch wichtiger ist aber, dass die Einzelspielerinnen zusammenpassen. Bei uns hat das damals gepasst. Wir hatten Nationalspielerinnen. Wir hatten zum Beispiel mit einer Jana Burmeister oder Stephanie Bunte aber auch Spielerinnen, die von außen nach innen transportiert haben, dass wir ein Team sind. Auch wenn sie wussten, dass sie 90 Minuten auf der Bank sitzen. Und genau das brauchten wir, das Gefühl, dass wir die Unterstützung von außen haben. Gleichzeitig war es so, dass man wusste, wenn diese Leute jetzt ins Spiel geworfen werden, dann sind sie da. Das hat uns unglaublich stark gemacht. Dieses Wir-Gefühl, das wir zusammen mit dem Staff hatten. Die letzten zehn Prozent, die hat man auch für die Leute draußen gegeben.
Zitat: Das hat uns unglaublich stark gemacht. Dieses Wir-Gefühl, das wir zusammen mit dem Staff hatten. Die letzten zehn Prozent, die hat man auch für die Leute draußen gegeben.
Martina Müller über den damaligen Teamgeist
Etwas überraschend seid ihr gleich in der ersten Saison ins Finale eingezogen. Kannst du dich an deine Gefühlslage davor erinnern?
Martina: Die war gut, locker. Sicherlich waren wir alle aufgeregt. Wir kamen in unseren Trainingsanzügen ins Stadion, und die Spielerinnen von Lyon hatten weiße Anzüge an und waren alle ganz schick. Die haben uns gefühlt schon ein bisschen schräg von der Seite angeguckt. Dann war Anpfiff, und es ging nur noch darum, zu kämpfen und zu laufen, bis man nicht mehr kann. Dieses Finale und die Saison waren für mich natürlich mit das Schönste, was ich im Vereinsfußball erlebt habe. Weil es für mich die ersten Titel waren, wir gleich das Triple geholt haben, mit einer Mannschaft, von der das keiner erwartet hätte.
Was hat es dir bedeutet, mit dem Elfmeter zum 1:0 auch noch das Siegtor zu schießen?
Martina: Das war ja gar nicht so geplant. Eigentlich schieße ich keine Elfmeter. Kessi hatte aber Fußprobleme und hat mich gefragt: „Metti, würdest du dir das zutrauen?“ Und ich habe gedacht: Alles klar – es gibt eh keinen Elfmeter! Und dann passiert das. Meine Schwester war im Stadion und hat mir hinterher erzählt, dass sie nur dachte: „Oh nein, das kann nicht wahr sein. Sie nimmt jetzt nicht wirklich den Ball und will diesen Elfmeter schießen.“ Sie konnte gar nicht hingucken. Wir reden da heute noch oft drüber. Der Ball hätte irgendwo in der Londoner City landen können. Ich glaube, ich habe alles reingehauen. Ich hatte diesen Tunnelblick. Ich wusste nicht, in welche Ecke ich schießen soll, ich habe nie eine gehabt. Und dann habe ich gedacht: Vollspann und einfach in die Mitte. Der Jubel danach hat gezeigt, was durch das Tor von mir und auch von den anderen abgefallen ist.
Inwiefern haben sich dieser Titel und eure Champions-League-Teilnahme darauf ausgewirkt, wie ihr in Wolfsburg und in Europa wahrgenommen wurdet?
Martina: Ich werde heute immer noch oft in der Stadt erkannt. Auch am Telefon kommt es regelmäßig vor, dass Leute sagen: Sie sind doch die Fußballerin, oder? Das ist unglaublich schön, weil ich seit fast zehn Jahren nicht mehr beim VfL spiele, aber trotzdem irgendwo im Gedächtnis geblieben bin. International waren wir plötzlich nicht mehr die Jägerinnen, sondern selbst die Gejagten. Ich bin der Meinung, dass es immer einfacher ist, einen Titel zu gewinnen, als ihn zu verteidigen.
2014 standet ihr aber trotzdem schon wieder im Finale. In einem sehr engen, in dem ihr gegen Tyresö FF erst mit 0:2 zurücklagt und später auch Dank zwei Toren von dir noch mit 4:3 gewonnen habt.
Martina: Das war in Lissabon. In der Halbzeitpause war es erst mucksmäuschenstill in der Kabine. Dann haben die Führungsspielerinnen so wie Kessi und ich das Wort ergriffen und an die Mannschaft appelliert, dass wir das drehen können und es noch 45 Minuten plus vielleicht eine Verlängerung und ein Elfmeterschießen sind. Wir haben uns absolut eingeschworen, und diese Stimmung aus der Kabine, die haben wir dann von der ersten Minute an auf das Spielfeld gebracht. Wir waren wie ausgewechselt und haben uns in einen Rausch gespielt. Es war unglaublich, wenn man gesehen hat, wie die Tore gefallen sind. Wie eine Kessi zum Beispiel an der Seite durchgegangen ist, gefühlt drei Spielerinnen stehen lässt und ich im Fallen den Ball mit der Hacke ins Tor lenke. Da war ein absoluter Wille da.
Gibt es für dich einen Champions-League-Titel, bei dem du sagen würdest, dass er für dich etwas Besonderer ist als der andere?
Martina: Der 2013, gerade durch das Tripple. Das ist das, worauf ich mit meinem VfL Wolfsburg immer gehofft habe, dass wir überhaupt mal Titel holen. Dass es in dem Jahr dann gleich drei waren, wird mich für immer mit dem VfL verbinden, und das wird für immer irgendwo in den Geschichtsbüchern des VfL Wolfsburg stehen.
Du hast anschließend deine letzte Saison bei den Wölfinnen gespielt, in der ihr im Halbfinale ausgeschieden seid. Wie war das für dich dann vom Abschluss her?
Martina: Das Endspiel wäre damals sogar in Deutschland gewesen, in Berlin. Da dabei zu sein, wäre natürlich grandios gewesen. Ich habe es mir dann im Fernsehen angeguckt. Klar, im ersten Moment tut es weh. Ich glaube aber trotzdem, dass ich total glücklich und stolz sein kann, mit zwei Champions-League-Titeln meine Karriere beendet zu haben. Vor allen Dingen, da ich sie selbst beendet habe und mich nicht irgendeine Verletzung oder etwas anderes dazu gezwungen hat.
Wie hat sich die Champions League fast zehn Jahre später aus deiner Sicht verändert?
Martina: Sie ist enger geworden. Man sieht, dass man heute schon für kleine Fehler bestraft wird. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, den Titel zu gewinnen. Die Konkurrenz wird größer, Spielerinnen wechseln häufiger mal den Klub. Wolfsburg muss da am Ball bleiben, um international den Anschluss nicht zu verlieren. Man hat jetzt ja auch innerhalb der Liga stärkere Teams und es wird dadurch schwerer, sich überhaupt für die Champions League zu qualifizieren. Früher war es außerdem sicherlich einfacher als heute, in der Liga mal die eine oder andere Spielerin zu schonen.
Schaust du manchmal neidisch auf die Bedingungen, die die Spielerinnen heute haben? Oder sagst du im Rückblick, es war gut so, wie es zu dem Zeitpunkt war?
Martina: Ich habe ja die Anfangszeiten in Wendschott noch miterlebt. Da haben wir auf einem kleinen Platz trainiert und hatten keine feste Kabine. Wir hatten eine angeranzte Massagebank, eine Physiotherapeutin und eine Zugsalbe, die quasi für alles verwendet wurde. Wenn man von da bis 2015 guckt, gab es in der Zeit eine enorme Steigerung. Wenn man dann sieht, was es heute gibt, ist das schon toll. Es macht einen aber auch stolz, weil wir ja irgendwo die Pionierinnen sind, die für das gekämpft haben, was jetzt geerntet wird. Und so ist es jetzt auch. Die, die jetzt da sind, kämpfen für Sachen, die es vielleicht in fünf bis zehn Jahren gibt. So wird sich das immer weiterentwickeln. Wichtig ist, dass man am Ball bleibt und dass es Menschen und Spielerinnen gibt, die vorangehen und den Frauenfußball nach vorne bringen.
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Frauen 19.11.2024
Wölfinnen wollen im 100. Champions-League-Duell Istanbul schlagen
Das sagen die Cheftrainer und Wölfin Janina Minge vor dem Rückspiel im AOK Stadion.
Nach dem 5:0-Erfolg im Istanbuler Atatürk-Olympiastadion wollen die VfL-Frauen zuhause nachlegen: Am morgigen Mittwoch, 20. November, treffen sie ab 18.45 Uhr im AOK Stadion auf Galatasaray Istanbul (live auf DAZN und im DAZN-Livestream auf YouTube). Drei weitere Punkte wären wichtig, damit die Grün-Weißen realistische Chancen auf den Viertelfinal-Einzug in der UEFA Women’s Champions League behalten. Für das Match sind über den Wölfeshop und an den Tageskassen noch Tickets erhältlich.
Istanbul ist „in einer neuen Stadt“
Die Istanbulerinnen haben am vergangenen Wochenende in der türkischen Super League mit 3:2 gegen Fatih Vatan Spor gewonnen. Dabei war das Team in der ersten Hälfte zunächst in Rückstand geraten, ehe es in der zweiten Hälfte aufdrehte und zwischenzeitig mit 3:1 führte. Am Dienstag haben die Istanbulerin bereits ihr Abschlusstraining im Wolfsburger AOK Stadion absolviert. Für die amtierenden türkischen Meisterinnen ist es die erste Champions-League-Teilnahme überhaupt. Dementsprechend ungewohnt ist für sie die Belastung, wie Cheftrainer Metin Ülgen in einer Medienrunde betonte: „Der türkische Fußball ist es nicht gewohnt unter der Woche und am Wochenende zu spielen und wir haben zurzeit eine sehr intensive Phase.“ Seine Mannschaft ist im körperbetonten und schnellen Spiel in der Champions League noch nicht erprobt. „Wir sind quasi in einer neuen Stadt und versuchen, gerade unsere Orientierung zu finden“, zog er einen Vergleich heran. Er sieht die Teilnahme deshalb auch als wichtiger Lernerfahrung für seine Mannschaft. Für das Spiel gegen die Wölfinnen morgen sagt er: „Wir möchten versuchen, zu kontern und gegenzuhalten.“
Wölfinnen wollen Qualität im Kader nutzen
Die VfL-Frauen wollen nach dem wenig Glanzvollen aber umso wichtigeren 3:1-Sieg gegen den 1.FFC Turbine Potsdam am morgigen Mittwoch auch spielerisch wieder mehr überzeugen. Die derzeitigen Tabellenführerinnen der Google Pixel Frauen-Bundesliga haben am Dienstagnachmittag ihr Abschlusstraining im strömenden Regen am Elsterweg absolviert. Im Anschluss stellten sich VfL-Cheftrainer Tommy Stroot und Neuzugang Janina Minge in einer Medienrunde den Fragen der Journalistinnen und Journalisten.
Vor dem Spiel gegen Galatasaray Istanbul sprach Stroot mit den Medien über…
…die Personalsituation: Camilla Küver, Caitlin Dijkstra und Kristin Demann fallen weiterhin aus. Bei Caitlin ist es aber so, dass sie heute ihr erstes komplettes Mannschaftstraining absolviert hat. Insgesamt ist sie auf einem tollen Weg, sodass wir davon ausgehen, dass wir sie im Dezember auch im Spiel zurückerwarten können. Mit Luca Papp fällt außerdem eine weitere Spielerin aus, die auch schon das Spiel gegen Potsdam verpasst hat. Sie hat leichte muskuläre Probleme, sodass wir nicht erwarten, dass sie vor der Länderspielpause zurückkommt.
…mögliche Rotationen: Grundsätzlich ist das ja immer ein bisschen davon abhängig, was man vorher gemacht hat. Klar ist, dass die eine oder andere Spielerin zurückkommen wird. Jani hat im Spiel gegen Potsdam in den letzten Minuten noch mitgewirkt. Bei ihr kann ich vorwegnehmen, dass ich fest davon ausgehe, dass sie dieses Mal in der Startelf stehen wird. Wir wissen, dass das ein Riesenvorteil vom VfL Wolfsburg ist, dass wir eine so große Qualität im Kader haben. Die wollen wir immer wieder auch nutzen.
…erfolgreiche Spiele und vermeintlich einfache Gegner: Wir wissen, wo wir herkommen und, dass wir am Anfang dieses Blockes auch in der Pflicht waren, diese Ergebnisse zu holen. Mittlerweile sind wir drei Wochen weiter und es ändern sich Perspektiven. In vielen Spielen bekommen wir jetzt die Favoritenrolle zugespielt. So sehe ich es aber nicht und so sehen unsere Spielerinnen es auch nicht, weil wir weiterhin in einem Prozess sind und Stabilität für den Gesamtkader entwickeln wollen. Es geht darum, dass wir in diesen Englischen Wochen funktionieren müssen. Dabei geht es vor allem darum, auf mentaler Ebene keinen Gegner zu unterschätzen.
…Janina Minge: Sie spielt diese Englischen Wochen in einer Frequenz und einer Qualität, die alles andere als normal sind. Deshalb möchte ich ihr dafür ein Riesenlob aussprechen. Sie ist eine Spielerin, die wir eher bremsen als irgendwie pushen müssen. Sie geht in sehr vielen Themen absolut voran und übernimmt auf eine gewisse Art und Weise schon Führung. Dass sie hier so schnell hereinwächst, war sicherlich nicht für alle unbedingt so zu erwarten. Sie ist in Sachen Spielrhythmus und defensiver Stabilität ein ganz wichtiger Faktor für unser Spiel.
…das 100. Champions-League-Spiel des VfL: Das ist eine Marke die sehr, sehr besonders ist. Es gibt nicht viele Mannschaften, die das nachweisen können. Von daher zeigt das, wie der VfL Wolfsburg den Frauenfußball in den vergangenen Jahren geprägt hat.
Janina Minge sprach vor dem Spiel gegen Istanbul über…
…ihre erste Champions-League-Saison: Auf jeden Fall ist es etwas Besonderes. Man hat als kleines Kind immer davon geträumt, mal Champions League spielen zu dürfen. Wenn man dann unter Flutlicht einläuft und die Hymne läuft, dann ist das etwas extrem Besonderes. Ich glaube, das wird auch im zehnten oder 20. Spiel noch so sein.
…das Lob ihres Trainers: Ich freue mich natürlich extrem darüber, dass ich so gutes Feedback bekomme. Natürlich war es mein Ziel, hierher zu kommen und möglichst viel zu spielen. Dass es jetzt so gut läuft, konnte ich ja selbst nicht wissen. Ich bin aber auch eine Person, die Dinge ausprobiert und guckt, wie sie funktionieren. Mir fällt es hier aber auch dadurch leicht, dass ich in einer Supermannschaft spiele und zum Beispiel eine Kathy oder eine Marina neben mir habe.
Quelle
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