17.05.2014 - 17:41
Schön, daß mal wieder so ein kontroverses Thema hier zur Sprache kommt. Was da genau abläuft, weiß man ja nicht, die Abendnachrichten und auch Wikipedia halten aber sicher nicht die ganze Wahrheit bereit. Vor zwei Monaten hätte ich hemmungslos in das allgemeine Wehklagen eingestimmt, aber dann stieß ich auf einen Artikel in der WamS, und: die Sache scheint wie so oft doch komplizierter zu sein. Ein großer Antrieb für beide Seiten soll die Schaffung von ihnen genehmen Standards sein, bevor der rasant wachsende Wirtschaftsraum Südostasiens eigene setzt, die dann quasi zu Weltstandards würden. Zudem erhofft sich der deutsche Mittelstand einen Boom in den USA, weil kleinere Firmen bislang nicht in der Lage sind, die dort üblichen Standards und Anforderungen umzusetzen - große Konzerne sehr wohl, die haben eigene Abteilungen für so was. Inzwischen sollen beide Seiten so viele heilige Kühe eingebracht haben (z.B. die Europäer in der Landwirtschaft), daß in jenem Artikel davon die Rede war, das Abkommen könne wegen Nichtigkeit auch scheitern. Was mich auf jeden Fall irritiert, ist die Tatsache, daß ja wohl seitens der USA die Landwirtschafts- und Lebensmittelkonzerne das größte Interesse am ungebremsten Zugang zum europäischen Markt haben müssten - also genau die, deren Einfluß wir auf gar keinen Fall vergrößert haben wollen.
Die Informationspolitik zu diesem Abkommen ist auf Seiten der EU für meine Begriffe mit "katastrophal" eher freundlich umschrieben - vielleicht macht die EU da was Richtiges, die Kommunikation wäre jedoch eine Abstrafung bei der nächsten Wahl wert.
Die Informationspolitik zu diesem Abkommen ist auf Seiten der EU für meine Begriffe mit "katastrophal" eher freundlich umschrieben - vielleicht macht die EU da was Richtiges, die Kommunikation wäre jedoch eine Abstrafung bei der nächsten Wahl wert.