27.03.2014 - 11:08
hallo Vedder! Ich verfolge durchaus die Nachrichten und versuche meine Schlüsse daraus zu ziehen. Und das möglichst nicht vorschnell, weil jedes Ding oftmals mehrere Seiten hat und man dann eben schnell daneben liegen kann. Das ärgert mich im Nachhinein jedesmal, wenn einsehen muß, daß ich mir vorschnell ein falsches Bild gemacht habe - ich bin halt auch nur ein sturer Hund, der sich nicht gerne kritisieren läßt (vor allem wenn die Kritik dann auch noch berechtigt ist...). Und Widerspruchsgeist habe ich natürlich auch. Deswegen klingt vielleicht manches als völliger Widerspruch, was mehr als Darstellung weiterer Seiten gemeint ist. Ich habe NICHT gesagt, daß wir durch unseren Umgang unsere Politiker zu ihrem Handeln animieren. Sondern, daß durch unsere öffentliche Kultur die meisten "Guten" (ich schrieb glaube ich "Aufrechten", bei den Juden müßte es "Gerechten" heißen) erst gar nicht in die Politik gehen! Wir beschweren uns (und natürlich vielfach mit Recht) über das was dann noch übrig bleibt.
Ich finde es bei vielen Personen schwer, ein klares Urteil zu bilden. Hartz hat harte Regeln angestoßen, war evtl. Teil eines Korruptionssystems bei VW? Klingt erst mal klar, aber in der Rückbetrachtung war das zu einer Zeit, als die Gewerkschaften fast wie im England der Vor-Thatcher-Zeit ihre Macht stur gegen die Wirtschaft und letztlich (auch wenn unbeabsichtigt) die hiesigen Arbeitsplätze genutzt haben. Bei VW wurde dann vieles anders geregelt, und als extrem wichtigen Einschnitt habe ich damals die neuen flexiblen Verträge zu Produktion des Touran empfunden. Als Gegenpart, der vieles gut machen will, aber dann letzlich scheitert, mag das Beispiel Opel und Bochum dienen. Was ist dann langfristig besser? Regeln wie in Wolfsburg und einen Chef, der 20 Millionen verdient, aber dafür sorgt, daß über 250 000 Mitarbeiter ihre Existenz behalten? Oder so wie in Bochum (oder Frankreich!), wo ein lustloses Management den Weg des geringsten Widerstandes (auch gegen die Gewerkschaften) geht und so zum Untergang des Standortes beiträgt? Klar spielen da noch viel mehr Dinge eine Rolle, aber es gibt eben für mich nicht DEN schuldigen Prügelknaben. Und den gibt es auch nicht unter den RAF-Opfern. Alfred Herrhausen z.B. war meines Wissens ein untypischer, verständiger, weltoffener Banker, der nicht ins geliebte Feinbild passte. Daswegen störte er, peng. Und einen Generalbundesanwalt zu töten, hat auch nur mit der generellen Nicht-Anerkennung staatlicher Gewalt zu tun. Rebellion zur Beseitigung einer Diktatur war das nicht und daher für mich auch in keinerlei Weise tolerierbar. Und daß Gudrun Ensslin in der Jugend eine Idealistin war, zählt dann auch nicht mehr. Selbst Adolf Hitler mag in jungen Jahren ein guter Mensch gewesen sein.
Ich finde es bei vielen Personen schwer, ein klares Urteil zu bilden. Hartz hat harte Regeln angestoßen, war evtl. Teil eines Korruptionssystems bei VW? Klingt erst mal klar, aber in der Rückbetrachtung war das zu einer Zeit, als die Gewerkschaften fast wie im England der Vor-Thatcher-Zeit ihre Macht stur gegen die Wirtschaft und letztlich (auch wenn unbeabsichtigt) die hiesigen Arbeitsplätze genutzt haben. Bei VW wurde dann vieles anders geregelt, und als extrem wichtigen Einschnitt habe ich damals die neuen flexiblen Verträge zu Produktion des Touran empfunden. Als Gegenpart, der vieles gut machen will, aber dann letzlich scheitert, mag das Beispiel Opel und Bochum dienen. Was ist dann langfristig besser? Regeln wie in Wolfsburg und einen Chef, der 20 Millionen verdient, aber dafür sorgt, daß über 250 000 Mitarbeiter ihre Existenz behalten? Oder so wie in Bochum (oder Frankreich!), wo ein lustloses Management den Weg des geringsten Widerstandes (auch gegen die Gewerkschaften) geht und so zum Untergang des Standortes beiträgt? Klar spielen da noch viel mehr Dinge eine Rolle, aber es gibt eben für mich nicht DEN schuldigen Prügelknaben. Und den gibt es auch nicht unter den RAF-Opfern. Alfred Herrhausen z.B. war meines Wissens ein untypischer, verständiger, weltoffener Banker, der nicht ins geliebte Feinbild passte. Daswegen störte er, peng. Und einen Generalbundesanwalt zu töten, hat auch nur mit der generellen Nicht-Anerkennung staatlicher Gewalt zu tun. Rebellion zur Beseitigung einer Diktatur war das nicht und daher für mich auch in keinerlei Weise tolerierbar. Und daß Gudrun Ensslin in der Jugend eine Idealistin war, zählt dann auch nicht mehr. Selbst Adolf Hitler mag in jungen Jahren ein guter Mensch gewesen sein.