21.03.2014 - 11:41
Hier ein kleiner Auszug aus einem Essai des von mir sehr verehrten russischen Anarchisten Peter Kropotkin.
Aber die eingewurzelten Feinde jedweden Denkens - die Regierungen, Gesetzmacher, Pfaffen - erheben sich bald von ihrer Niederlage. Sie vereinigen nach und nach ihre zerstreuten Kräfte, sie verjüngen ihren Glauben, ihre Gesetze, indem sie sie einigermaßen dem Zeitgeist entsprechend ummodeln und das Sklavische des Charakters und Denkens, welches sie selbst so vorzüglich gezüchtet, die momentane Desorganisation der Gesellschaft, das Bedürfnis nach Ruhe der Einen, den Bereicherungsdurst der Anderen, die getäuschten Hoffnungen der Dritten - besonders die getäuschten Hoffnungen - beschützend, gehen sie von neuem behutsam an ihr Werk, indem sie sich vor allem der Jugenderziehung bemächtigen.
Der kindliche Geist ist schwach, es ist so leicht, ihn durch Schrecken zu bezwingen; und darauf ist ihr ganzes Tun gerichtet. Sie machen ihn furchtsam, malen ihm dann die Qualen der Hölle aus, schildern ihm die Rache eines unerbittlichen Gottes und spiegeln ihm die Leiden der verdammten Seelen vor. Etwas spater werden sie ihm die Greuel der Revolution vorstellen und irgendeinen Mißbrauch der Revolutionäre ausnützen, um aus dem Kinde einen "Freund der Ordnung" zu machen. Der Priester gewöhnt ihn an die Idee der Gesetz1ichkeit, um ihn desto fügsamer für das zu machen, was er göttliche Gesetze nennt, und der Advokat erzählt ihm dann von den göttlichen Gesetzen, damit er den bürgerlichen Gesetzen desto besser gehorche. Und infolge jener Gewohnheit, sich zu unterwerfen, nimmt der Gedankengang der heranwachsenden Generation jene religiöse, autoritäre und zugleich sklavische Biegung an — Autorität und Sklavensinn gehen immer Hand in Hand — , die wir leider nur zu gut bei unsern Zeitgenossen beobachten können.
Aber die eingewurzelten Feinde jedweden Denkens - die Regierungen, Gesetzmacher, Pfaffen - erheben sich bald von ihrer Niederlage. Sie vereinigen nach und nach ihre zerstreuten Kräfte, sie verjüngen ihren Glauben, ihre Gesetze, indem sie sie einigermaßen dem Zeitgeist entsprechend ummodeln und das Sklavische des Charakters und Denkens, welches sie selbst so vorzüglich gezüchtet, die momentane Desorganisation der Gesellschaft, das Bedürfnis nach Ruhe der Einen, den Bereicherungsdurst der Anderen, die getäuschten Hoffnungen der Dritten - besonders die getäuschten Hoffnungen - beschützend, gehen sie von neuem behutsam an ihr Werk, indem sie sich vor allem der Jugenderziehung bemächtigen.
Der kindliche Geist ist schwach, es ist so leicht, ihn durch Schrecken zu bezwingen; und darauf ist ihr ganzes Tun gerichtet. Sie machen ihn furchtsam, malen ihm dann die Qualen der Hölle aus, schildern ihm die Rache eines unerbittlichen Gottes und spiegeln ihm die Leiden der verdammten Seelen vor. Etwas spater werden sie ihm die Greuel der Revolution vorstellen und irgendeinen Mißbrauch der Revolutionäre ausnützen, um aus dem Kinde einen "Freund der Ordnung" zu machen. Der Priester gewöhnt ihn an die Idee der Gesetz1ichkeit, um ihn desto fügsamer für das zu machen, was er göttliche Gesetze nennt, und der Advokat erzählt ihm dann von den göttlichen Gesetzen, damit er den bürgerlichen Gesetzen desto besser gehorche. Und infolge jener Gewohnheit, sich zu unterwerfen, nimmt der Gedankengang der heranwachsenden Generation jene religiöse, autoritäre und zugleich sklavische Biegung an — Autorität und Sklavensinn gehen immer Hand in Hand — , die wir leider nur zu gut bei unsern Zeitgenossen beobachten können.