Vor 11 Stunden
Frauen 20.11.2024
VfL-Frauen feiern 100. Champions-League-Spiel mit 5:0-Sieg
Wölfinnen beenden Rückspiel gegen Galatasaray Istanbul mit dem gleichen Ergebnis wie das Hinspiel.
Die Wölfinnen haben ihr 100. Spiel in der UEFA Women’s Champions League am Mittwochabend mit 5:0 (3:0) gewonnen. Bei nasskaltem Winterwetter zeigte sich im Wolfsburger AOK Stadion früh die spielerische Überlegenheit der Wölfinnen. In den ersten 15 Minuten lenkte Alexandra Popp die Grün-Weißen durch einen Doppelpack auf die Siegesstraße (3./15.). Janina Minge erhöhte außerdem noch vor der Pause durch einen sehenswerten Distanzschuss auf 3:0. In der zweiten Hälfte blieben die Wölfinnen trotz zahlreicher Chancen lange glücklos. Kurz vor Schluss belohnten sich die VfL-Frauen dann aber doch für ihren Aufwand: Popp (88.) und Lena Lattwein (90.+6) schossen das vierte und fünfte Tor des Tages. In der Champions League steht für die Wölfinnen nun als nächstes das wichtige Duell zuhause gegen die AS Rom an (11. Dezember, 18.45 Uhr).
Am Freitag richtet sich der Fokus der Grün-Weißen aber erstmal auf das nächste Duell im DFB-Pokal: Nach einem Abschlusstraining am Wolfsburger Elsterweg reist der VfL-Tross in Richtung Mainz, um dort am Samstag, 23. November, ab 17 Uhr das Achtelfinale gegen die Regionalligistinnen vom 1. FSV Mainz 05 zu bestreiten.
Personal
Neben den drei Langzeitverletzten (Camilla Küver, Caitlin Dijkstra und Kristin Demann) musste VfL-Cheftrainer Tommy Stroot gegen Galatasaray Istanbul erneut auf Luca Papp (muskuläre Probleme) verzichten. Marina Hegering kehrte dafür nach ihrer kurzen verletzungsbedingten Pause in den Kader und in die erste Elf zurück. Wie bereits am Vortag angedeutet, rotierte Stroot im Vergleich zum Liga-Spiel gegen Potsdam erneut auf fünf Positionen: Hegering, Minge, Sarai Linder, Justine Kielland und Rebecka Blomqvist begannen anstelle von Joelle Wedemeyer, Nuria Rabano, Vivien Endemann, Lattwein und Jule Brand.
Spielverlauf
Istanbul hatte einen eigenen kleinen Fanblock mitgebracht, der im Süden des AOK Stadions ordentlich Stimmung machte. Die Wölfinnen ließen sich davon nicht beeindrucken, obwohl sie in den ersten 45 Minuten in die Richtung der Galatasaray-Fans spielten. Stattdessen bewies Popp bereits in der dritten Minute einen kühlen Kopf und stellte früh auf 1:0 (3.). Nur wenige Minuten später hatte sie eine weitere Großchance, dieses Mal flog der Ball aber knapp über die Latte (9.). In den folgenden Minuten reihte sich eine Chance an die nächste, unter anderem rollte ein Flachschuss von Lineth Beerensteyn knapp rechts am Istanbuler Kasten vorbei (11.). Umso wichtiger war, dass sich die Grün-Weißen in der 15. Minute nach einer Standardsituation mit dem 2:0 belohnten. Erneut war es Popp, die dieses Mal eine Ecke von Lynn Wilms im Kasten unterbringen konnte. Die Wölfinnen ließen trotz der Führung nicht locker und hatten vor allem über Beerensteyn immer wieder gute Möglichkeiten. In der 37. Minute gab es über einen Freistoß mal ein Lebenszeichen der Gäste. Merle Frohms faustete das Leder aber aus der Gefahrenzone. Kurz vor der Pause prüfte Svenja Huth aus wenigen Metern Galatasarays Keeperin Gamze Yaman (40.), außerdem schloss Kielland stark aus der Distanz ab (42.). In beiden Fällen parierte die Torhüterin aber stark. Auf der anderen Seite hatten die Gäste ihre bis dahin beste Möglichkeit über Stürmerin Hapsatou Malado Diallo (43.), der Abschluss flog jedoch am Wolfsburger Kasten vorbei.
Die zweite Hälfte startete unverändert – sowohl personell als auch spielerisch. Blomqvist (49.) und Beerensteyn (52.) hatten die ersten beiden guten Möglichkeiten für die Grün-Weißen, die aber folgenlos blieben. Nachdem die Wölfinnen nun zwar weiter am Drücker, aber ohne die letzte Durchschlagskraft waren, wechselte Cheftrainer Stroot nach rund einer Stunde gleich dreifach: Lattwein, Wedemeyer und Endemann kamen für Hegering, Kielland und Huth. In der 66. Minute rauschte Popp nach einer Flanke von der rechten Seite knapp an der Kugel vorbei, wenig später scheiterte die auffällige, aber bis dahin glücklose Beerensteyn gleich doppelt aus kurzer Distanz an Yaman (67./68.). Ein weiterer Treffer war in dieser Phase angesichts des Spielverlaufs eigentlich längst überfällig, den Wölfinnen fehlte jedoch entweder die letzte Präzision oder das letzte bisschen Glück. Auch einen präzisen Abschluss von Endemann konnten die Gäste auf der Linie noch klären (71.). Die letzten 20 Minuten der Partie waren von vielen Unterbrechungen geprägt. Kurz vor Schluss scheiterte Popp nach einer Hereingabe von Endemann nochmal aus kurzer Distanz an Yaman (85.). Wenig später durfte die Stürmerin dann aber doch noch ihren dritten Treffer des Tages bejubeln: Nach einer Flanke von Wilms traf sie mit dem Kopf zum 4:0. Lattwein stellte in der Nachspielzeit schließlich den 5:0-Endstand her (90.+6). Damit endete das Rückspiel gegen Galatasaray mit dem gleichen Ergebnis wie das Hinspiel in der Türkei.
Tore
1:0 Popp (3.): Die Wölfinnen belohnen sich direkt für ihren druckvollen Start. Nachdem sie sich gut in der Hälfte der Istanbulerinnen festgesetzt haben, legt Popp auf Linder ab. Die scheitert aus der Distanz an Istanbuls Keeperin. Der Abpraller fällt wieder Popp vor die Füße, die eiskalt zuschlägt.
2:0 Popp (15.): Wilms bringt einen Eckball hoch in den Sechzehner. Dort steht am zweiten Pfosten Popp. Die Stürmerin kann weitestgehend unbedrängt mit dem Kopf einnicken.
3:0 Minge (31.): Das Spiel läuft weiter nur in eine Richtung. Popp wird nach einer Flanke von Huth von mehreren Gegnerinnen am Abschluss gehindert. Stattdessen legt sie zurück zu Minge. Die zieht aus rund 18 Metern ab und trifft perfekt ins rechte Eck. Ein tolles Tor!
4:0 Popp (88.): Na endlich, da ist das vierte Tor! Wilms flankt von der rechten Seite punktgenau in den Strafraum zu Popp. Die macht das, was sie besonders gut kann: Sie hält den Kopf hin. Die Kugel setzt noch einmal auf und landet dann in den Maschen.
5:0 Lattwein (90.+6): Gerade war sie noch Torschützin, jetzt steuert sie den Assist bei: Popp flankt von der linken Seite in die Mitte. Dort läuft sich Lattwein gut frei und nickt mit dem Kopf ein.
Trainerstimme
Tommy Stroot: Als wir heute rausgekommen sind, hatten wir direkt eine tolle Energie auf dem Platz. Wir haben eigentlich in jeder Szene offensive Lösungen gesucht und in einer so hohen Frequenz Zug zum Tor entwickelt, wie ich es selten gesehen habe. Ein Eckenverhältnis von 20:0 habe ich, glaube ich, noch in keinem Spiel als Trainer erlebt. Es zeigt, wie viele Abschlüsse und Situationen wir immer wieder gesucht haben. Am Ende steht ein hochverdientes 5:0, vielleicht ist sogar die eine oder andere Möglichkeit ausgelassen worden, mit der wir ein großes Ausrufezeichen hätten setzen können. Grundsätzlich bin ich aber mit so einem Sieg in der Champions League und der Energie, die wir ausgestrahlt haben, sehr, sehr zufrieden.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Frohms – Hendrich, Minge, Hegering (62. Wedemeyer) – Wilms, Huth (62. Endemann), Kielland (62. Lattwein), Minge, Linder – Beerensteyn (80. Kalma), Popp, Blomqvist (69. Brand)
Ersatz: Schmitz (Tor), Borbe (Tor), Rabano, Hagel, Arias, Kalma
Galatasaray Istanbul: Yaman – Karatas, Öztürk, Wardlow – Akkurt (81. Yalciner), Bakarandze, Esen, Karabulut – Malado (46. Yeniceri), Staskova, Usme (76. Eren)
Ersatz: Inan (Tor), Kurga (Tor), Parlak, Topcu, Altintas
Tore: 1:0 Popp (3.), 2:0 Popp (15.), 3:0 Minge (31.), 4:0 Popp (88.), 5:0 Lattwein (90.+6)
Gelbe Karten: -/ Bakarandze
Schiedsrichterin: Ivana Projkovska (Nordmazedonien)
Zuschauende: 2.536 am Mittwochabend im Wolfsburger AOK Stadion.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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