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Frauenfußball in Großbritannien > Saison 24/25

#44
"Das hat sich unser Standard-Trainer ausgedacht"
Leitzig im Fokus: Freistoß-"Trick" in der WSL sorgt für Wirbel
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18.11.24 - 16:29

In der englischen Women's Super League kam es am Sonntag zu einer ungewöhnlichen Szene bei einem Freistoß: Wie Leicester-Keeperin Janina Leitzig behindert wurde, sorgte für Diskussionen.

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Sie lächelten, meinten es aber offenbar ernst: Millie Turner (2. v. re.) und Elisabeth Terland (re.) erschweren Janina Leitzig die Arbeit. The FA via Getty Images

Janina Leitzig  staunte nicht schlecht. Als die ehemalige deutsche U-20-Nationaltorhüterin beim Leicester Citys Heimspiel in der Women's Super League gegen Manchester United  am Sonntag vor einem Freistoß aus gefährlicher Lage gerade ihre Mauer richten will, passiert etwas Unerwartetes.

Die ManUnited-Spielerinnen Elisabeth Terland  und Millie Turner  bauen sich unmittelbar vor Leitzig auf und versuchen der 25-Jährigen mit nach oben gestreckten Armen die Sicht zu nehmen. Erst als Schiedsrichterin Stacey Fullicks dazukommt, entfernen sich beide nach kurzer Diskussionen - und rennen zurück in eine Nicht-Abseitsposition. Leitzig bleibt nur noch ein flüchtiger Moment, um ohne Sichtbehinderung die Positionierung ihrer Mauer zu überprüfen.

"Das darf man", behauptet ManUnited-Trainer Skinner

Am Ende verfehlt der Freistoß zwar sein Ziel, trotzdem sorgte die Szene anschließend im Netz für Diskussionen und Kritik. Dieses Verhalten sei unsportlich, so der Tenor. "Die Torhüterin ist sehr groß, also muss man versuchen, ihre Sicht zu beeinträchtigen. Das hat sich unser Standardtrainer ausgedacht - und das darf man auch", rechtfertigte ManUnited-Trainer Marc Skinner den "Trick" mit Blick auf die 1,85 Meter große Leitzig bei Talksport.

Doch inwieweit sich die ManUnited-Spielerinnen tatsächlich regelkonform verhielten, ist fraglich. Zwar ist im Regelwerk des IFAB ein solcher Fall nicht explizit erwähnt; dass aber ein Spieler oder eine Spielerin wegen unsportlichen Verhaltens unter anderem dann zu verwarnen ist, wenn er oder sie "sich gegenüber dem Spiel respektlos verhält", gibt einen Hinweis darauf, dass sich Terland und Turner jenseits der Fairplay-Grenze bewegten. Dafür spricht auch das Eingreifen der Schiedsrichterin.

Für Skinner blieb es ohnehin eine Randnotiz. Nach zuletzt drei Remis feierte ManUnited - auch dank Torschützin Terland übrigens - einen 2:0-Auswärtssieg und hält als Tabellenfünfter  Anschluss an die Spitzengruppe. Am Sonntag kommt es zum Nachholspiel bei Tabellenführer Chelsea - deren Torhüterhin Hannah Hampton nun vorgewarnt sein dürfte.

jpe

Quelle 


Arsenal verlegt UWCL-Spiel: Frauen müssen für den Carabao Cup aus dem Emirates Stadium weichen

Nach dem großen Chaos um das UWCL-Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FC Arsenal steht nun fest, dass der Spielort gewechselt werden muss. Grund dafür ist ein Spiel der Herrenmannschaft.

Von Theresa Alexander  | Nov 18, 2024

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Das Viertelfinale in der Saison 2022/23 fand im Emirates Stadium statt / Justin Setterfield/GettyImages

Der FC Arsenal verkündete vor einigen Monaten stolz, dass alle Spiele der UEFA Women’s Champions League  im großen Emirates Stadium stattfinden werden. Der Londoner Klub hat in den letzten zwei Jahren einen enormen Fanansturm erlebt, so dass der Meadow Park, in dem die Gunners in der Vergangenheit die meisten Ligaspiele ausgetragen haben, zu klein geworden ist.

Nun kehrt der Verein in den Meadow Park zurück, obwohl das Stadion nicht den UEFA-Bestimmungen entspricht. Grund dafür ist ein Spiel der Herrenmannschaft von Arsenal  im Carabao Cup gegen Crystal Palace, das am selben Tag um 20.30 Uhr im Emirates Stadium stattfindet.

Kürzlich gab der Verein bekannt, gemeinsam mit der UEFA nach einer Lösung zu suchen . Die Lösung besteht nun darin, dass die UEFA dem englischen Klub FC eine "entsprechende Sondergenehmigung in Bezug auf stadionbezogene UEFA-Regularien" erteilte. Doch das Ganze hinterlässt nicht nur einen bitteren Beigeschmack, sondern stellt auch die Fans vor Probleme, vor allem die der Münchnerinnen , die ihre Mannschaft im Emirates unterstützen wollten.

Das Stadion Meadow Park hat eine Kapazität von 4.500 Plätzen. Für das Spiel am 18. Dezember wurden aber bereits über 7.000 Tickets verkauft, so dass das Chaos vielen Fans die Möglichkeit nimmt, ihre Mannschaft vor Ort zu unterstützen. Zwar haben die Fans, die bis jetzt ein Ticket gekauft haben, ein Vorkaufsrecht für das Spiel im Meadow Park und diejenigen, die kein Ticket bekommen, kriegen ihr Geld für das Ticket zurück, aber die Fans beider Mannschaften, die von weit her anreisen, werden mehr Kosten - wie Flug-, Bahntickets, Hotelkosten usw. - haben, als das Geld, was sie für das Ticket ausgegeben haben.

Weniger als einen Monat vor dem Spiel ist zumindest der Austragungsort geklärt, doch die Situation wirft kein gutes Licht auf den FC Arsenal.

Quelle 


Armutszeugnis für Gleichberechtigung! Kommentar zur Verlegung der UWCL-Partie Arsenal vs Bayern

Der FC Arsenal hat gezeigt, dass die Gleichberechtigung nur so lange gelebt wird, bis die Männer davon benachteiligt sein könnten.

Von Carmen Stadelmann  | 10:40 AM GMT+1

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Dieses Mal können die Fans nicht vor dem Emirates Stadium posieren / Justin Setterfield/GettyImages

Der FC Arsenal hat sich in der Vergangenheit oft als Vorreiter in Sachen Gleichstellung der Männer- und Frauenabteilung inszeniert. Stolz vertreten die Gunners die sogenannte "One Club"-Mentalität, wollen also keine Unterschiede zwischen den Frauen und Männern machen. Doch die letzten Nachrichten und Entwicklungen zeigen, dass Gleichberechtigung nur gelebt wird, solange es die Männer nicht beeinträchtigt.

Arsenal geht einen Schritt zurück

Vor einem halben Jahr proklamierte der FC Arsenal, dass sein Frauenteam alle Heimspiele der UEFA Women's Champions-League  im Emirates Stadium austragen wird. Für die Gunners sei das eine logische Konsequenz aus dem Zuschauerboom auf der Insel gewesen. Seit Monaten steht nun die Partie der Arsenal-Frauen gegen den FC Bayern München  im Programm, seit September werden hierfür sogar die Tickets verkauft.

Doch jetzt sind die ganzen Bemühungen des Londoner Vereins vergebens gewesen, denn die Männer der Gunners bekamen ein Heimspiel im sogenannten Carabao Cup auf denselben Tag gelegt. Um das Chaos perfekt zu machen, wurde der Ticketvorverkauf hierfür natürlich auch gestartet.

Seit gestern steht nun fest , dass die Frauen weichen werden und die UWCL-Partie gegen Bayern im deutlich kleineren Meadow Park austragen müssen. Die Verlegung steht in keinem Verhältnis zu der Bedeutung beider Partien, zeigt aber perfekt, wie irrelevant die "One Club"-Mentalität wird, wenn es einen Nachteil für die Männer mit sich bringen würde. Ein spannendes und mitunter entscheidendes Spiel für die Champions League der Frauen  muss sich hinter einem Pokal einreihen, den bisher auch so gut wie niemand so richtig ernst genommen hat - und all das, obwohl das Spiel der Frauen schon deutlich länger im Kalender stand. Der FC Arsenal macht definitiv viele Schritte vorwärts im Kampf um die Gleichstellung, aber mit Aktionen wie dieser zerstören die Verantwortlichen ihr eigenes Standing und Image zumindest genauso schnell wieder.
Auf Social Media kam das Argument auf, dass Arsenal im Vergleich zu beispielsweise dem FC Bayern wenigstens das Frauenteam in die Hauptspielstätte des Vereins lässt. Das stimmt und muss man dem FC Arsenal natürlich hoch anrechnen. In diesem Fall ist es aber die Inkonsequenz der Verantwortlichen und Bevorzugung der Männer, die ein so schlechtes Licht auf die Gunners wirft und für viele Fans eine große Enttäuschung darstellt.

Lächerliche Entschädigungsmaßnahmen

Mit der Spielverlegung in den Meadow Park hat es Arsenal geschafft, die Regeln der UEFA auszudribbeln. Denn eigentlich erfüllt die ehemalige Heimspielstätte der Frauen nicht den Anforderungen des europäischen Verbandes. Manche Fans zeigten sich zufrieden, dass das Spiel wenigstens nicht in einem neutralen Stadion stattfindet und dadurch der Heimvorteil verschwindet. Doch die Mehrheit der Unterstützer kann diese Euphorie nicht teilen. Medienberichten zufolge konnten bereits über 7000 Tickets für die Partie gegen die Bayern-Frauen vertrieben werden. Eine eigentlich schöne Zahl wird den Gunners nun zum Verhängnis, denn in den Meadow Park passen nur 4500 Supporter. So macht Arsenal nicht nur bei der Gleichstellung einen Rückschritt, sondern muss jetzt auf fast die Hälfte der Fans verzichten, die bereits sicher zum Spiel kommen wollten.

Fans, die bereits ein Ticket gekauft haben, erhalten automatisch eine volle Rückerstattung und ein 24-Stunden-Prioritätszugangsfenster, um ein neues Ticket für dieses Spiel im Meadow Park zu kaufen - das gilt auch für die Fans des FCB. Blickt man auf die Anzahl an bereits verkauften Tickets, könnte dieser Ticketkrieg schlimmer werden als für Taylor-Swift-Konzertkarten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Meadow Park nicht mal in der Nähe des Emirates ist. Viele Unterstützer, vor allem die des FC Bayern München, haben bereits Flug und Hotel passend gebucht. Sollten sie jetzt keine Tickets für die Partie ergattern können, bleiben sie wohl auf diesen Kosten sitzen.

Der Verein versucht die Wogen zu glätten, indem er Entschädigungen wie einen Gutschein für den Fanshop im Wert von 20£ oder eine Freikarte für ein zukünftiges Liga-Spiel im Emirates anbietet. Doch das sind auch eher symbolische Maßnahmen, denn den eigentlichen Wert der Gleichberechtigung des Frauenteams kann man mit keinem Geld der Welt erkaufen und dieses Armutszeugnis ungeschehen machen.

Quelle 
Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10
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RE: Frauenfußball in Großbritannien > Saison 24/25 - von KLAUS - 19.11.2024 - 12:32

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