04.11.2024 - 11:48
Neuer Job: Bibiana Steinhaus-Webb soll FIFA-Schiedsrichterinnen fördern
Bibiana Steinhaus-Webb ist ab sofort bei der FIFA aktiv: Die ehemalige Schiedsrichterin soll beim Fußball-Weltverband die Schiedsrichterinnen ausbilden - für den Männer- und Frauenfußball.
Von Helene Altgelt | Oct 8, 2024
Erreichte als Schiedsrichterin viele Meilensteine: Bibiana Steinhaus-Webb / Alexander Hassenstein/GettyImages
Bibiana Steinhaus-Webb ist wohl Deutschlands bekannteste Schiedsrichterin - auch, wenn sie inzwischen nicht mehr selber auf dem Rasen steht. Steinhaus-Webb war die erste Schiedsrichterin, die im Profifußball der Männer Spiele pfiff.
Von 2017 bis 2020 war Steinhaus-Webb in der 1. Bundesliga der Männer aktiv und leitete insgesamt 23 Spiele. Auch bei internationalen Turnieren hatte Steinhaus-Webb prominente Rollen, leitete das Finale der Frauen-WM 2011, von Olympia 2012 und der Women's Champions League 2017.
Steinhaus-Webb war nach Ende ihrer Karriere auf dem Rasen zunächst für eine Saison Video-Assistentin im Profifußball der Männer. Anschließend verließ sie den DFB, um für den englischen Verband junge Schiedsrichterinnen zu fördern.
Jetzt übernimmt die 45-Jährige eine ähnliche Aufgabe bei der FIFA: Als Leiterin der Frauenabteilung der FIFA-Schiedsrichterabteilung soll Steinhaus-Webb gezielt Schiedsrichterinnen fördern und dabei mit den jeweiligen Ländern eng zusammenarbeiten.
Steinhaus-Webb sagte zu ihrer neuen Aufgabe: "Ich freue mich sehr, zur FIFA zu stossen und zur kontinuierlichen Förderung des Frauenschiedsrichterwesens beizutragen. Die FIFA setzt sich seit Langem dafür ein, das Schiedsrichterwesen als festen Bestandteil des Fussballs auf die nächste Stufe zu hieven."
Pierluigi Collina, der als einer der besten Schiedsrichter der Geschichte gilt und seit 2017 die FIFA-Schiedsrichterkommission leitet, erklärte: "Mithilfe Bibianas herausragender Erfahrung als Wegbereiterin im Fussball und ihres tiefen Verständnisses der aktuellen Herausforderungen der Schiedsrichterinnen können wir die nächste Generation weiblicher Elite-Spieloffizieller ausbilden."
Die von Steinhaus-Webb geförderten Schiedsrichterinnen könnten im Männer- und Frauenfußball zum Einsatz kommen. Aktuell bleiben Schiedsrichterinnnen im Männerfußball noch eine Ausnahmeerscheinung.
Neben Steinhaus-Webb kam bisher nur eine weitere Schiedsrichterin im deutschen Profifußball der Männer zum Einsatz: Riem Hussein. Bei den Männer-Weltmeisterschaften dauerte es bis 2022, bis mit der Französin Stéphanie Frappart zum ersten Mal eine Schiedsrichterin ein Spiel leitete. Frappart leitete auch als erste Frau ein Champions-League-Spiel der Männer. Steinhaus-Webb soll nun das Tempo dieser Entwicklung vorantreiben.
Quelle
Zur Partnerschaft mit Ölkonzern Aramco
Spielerinnen schicken Brandbrief an die FIFA: "Mittelfinger für Frauenfußball"
21.10.24 - 11:15
Über 100 Spielerinnen aus 24 Ländern haben sich mit einem Brief an die FIFA und deren Präsidenten Gianni Infantino gewandt und die Zusammenarbeit mit Sponsor Saudi Aramco mit teils heftigen Worten kritisiert.
Steht mal wieder in der Kritik: der Weltverband FIFA. IMAGO/Ulmer/Teamfoto
"Sehr geehrter Präsident Infantino, das Aramco-Sponsoring zeigt dem Frauenfußball den Mittelfinger", wenden sich 106 namentlich genannte Spielerinnen zahlreicher Topklubs an den Weltverband und kritisieren in ihrem Schreiben Sponsor Aramco aus Saudi-Arabien und die FIFA, die im April eine Partnerschaft mit dem Öl- und Gasunternehmen verkündet hatte, heftig.
Der Frauenfußball wachse rasant, was sich durch Rekord-Zuschauerzahlen, Einschaltquoten und fast zwei Millionen verkaufter Tickets bei der WM 2023 zeigte. "Als Teil davon drängen wir weiter in eine Welt, in der Fußball wirklich für alle da ist und LGBTQ+-Spielerinnen und -Fans auf den Tribünen und auf dem Platz willkommen sind."
Genau dafür stehe die größte Erdölfördergesellschaft der Welt, die zu 98,5 Prozent dem Staat Saudi-Arabien gehört, nicht - im Gegenteil. Zum einen wird dem Konzern vorgeworfen, den Klimawandel ("erschreckende Verantwortung für die Klimakrise") voranzutreiben. Zum anderen heißt es im Brief: "Die saudi-arabischen Behörden treten nicht nur die Rechte der Frauen mit Füßen, sondern auch die Freiheit aller anderen Bürger." Durch die Zusammenarbeit verkaufe die FIFA ihre eigenen Prinzipien, die der Fans und von Spielern und Spielerinnen.
Die FIFA wird aufgefordert, die Partnerschaft zu überdenken. Im April hatte der Weltverband mit Aramco eine globale Zusammenarbeit mit umfangreichen Sponsorenrechten bis Ende 2027 vereinbart - inklusive der Männer-WM 2026 und Frauen-WM 2027.
Privilegierte Männer entscheiden
Um künftig umstrittene Sponsorenverträge zu verhindern, wird die Einrichtung eines Prüfungsausschusses mit Spielervertretung vorgeschlagen. Die jüngste Entscheidung sei von 37 Personen getroffen worden, lediglich acht Frauen seien involviert gewesen. Es handle sich um von Männern getroffene Entscheidungen, "die privilegiert genug sind, um nicht von der Behandlung von Frauen, LGBTQ+-Personen, Migranten, Minderheiten oder denjenigen bedroht zu sein, deren gegenwärtige und zukünftige Leben am meisten vom Klimawandel betroffen sind." Am Ende heißt es: "Dieses Sponsoring ist viel schlimmer als ein Eigentor für den Fußball: Die FIFA könnte genauso gut Öl auf den Platz gießen und es anzünden."
Ein Sprecher des Weltverbandes verteidigte die Zusammenarbeit auf Nachfrage und erklärte: "Die FIFA ist eine integrative Organisation mit vielen kommerziellen Partnern, die auch andere Organisationen im Fußball und anderen Sportarten unterstützen." Von den Verträgen mit Aramco und mit anderen Unternehmen würde auch der Frauenfußball profitieren, da "die von der FIFA erzielten Sponsoringeinnahmen auf allen Ebenen wieder in den Sport investiert werden und die Investitionen in den Frauenfußball weiter zunehmen."
Unter den Unterzeichnerinnen finden sich zahlreiche prominente Profis wie Vivianne Miedema (Topstürmerin von Manchester City), Jessie Fleming (Kapitänin der kanadischen Nationalmannschaft) oder Elena Linari (Kapitänin der italienischen Nationalmannschaft). Außerdem hat die zehnmalige DFB-Nationalspielerin Paulina Krumbiegel (Juventus FC) den Brief unterzeichnet.
tru
Quelle
Bibiana Steinhaus-Webb ist ab sofort bei der FIFA aktiv: Die ehemalige Schiedsrichterin soll beim Fußball-Weltverband die Schiedsrichterinnen ausbilden - für den Männer- und Frauenfußball.
Von Helene Altgelt | Oct 8, 2024
Erreichte als Schiedsrichterin viele Meilensteine: Bibiana Steinhaus-Webb / Alexander Hassenstein/GettyImages
Bibiana Steinhaus-Webb ist wohl Deutschlands bekannteste Schiedsrichterin - auch, wenn sie inzwischen nicht mehr selber auf dem Rasen steht. Steinhaus-Webb war die erste Schiedsrichterin, die im Profifußball der Männer Spiele pfiff.
Von 2017 bis 2020 war Steinhaus-Webb in der 1. Bundesliga der Männer aktiv und leitete insgesamt 23 Spiele. Auch bei internationalen Turnieren hatte Steinhaus-Webb prominente Rollen, leitete das Finale der Frauen-WM 2011, von Olympia 2012 und der Women's Champions League 2017.
Steinhaus-Webb war nach Ende ihrer Karriere auf dem Rasen zunächst für eine Saison Video-Assistentin im Profifußball der Männer. Anschließend verließ sie den DFB, um für den englischen Verband junge Schiedsrichterinnen zu fördern.
Jetzt übernimmt die 45-Jährige eine ähnliche Aufgabe bei der FIFA: Als Leiterin der Frauenabteilung der FIFA-Schiedsrichterabteilung soll Steinhaus-Webb gezielt Schiedsrichterinnen fördern und dabei mit den jeweiligen Ländern eng zusammenarbeiten.
Steinhaus-Webb sagte zu ihrer neuen Aufgabe: "Ich freue mich sehr, zur FIFA zu stossen und zur kontinuierlichen Förderung des Frauenschiedsrichterwesens beizutragen. Die FIFA setzt sich seit Langem dafür ein, das Schiedsrichterwesen als festen Bestandteil des Fussballs auf die nächste Stufe zu hieven."
Pierluigi Collina, der als einer der besten Schiedsrichter der Geschichte gilt und seit 2017 die FIFA-Schiedsrichterkommission leitet, erklärte: "Mithilfe Bibianas herausragender Erfahrung als Wegbereiterin im Fussball und ihres tiefen Verständnisses der aktuellen Herausforderungen der Schiedsrichterinnen können wir die nächste Generation weiblicher Elite-Spieloffizieller ausbilden."
Die von Steinhaus-Webb geförderten Schiedsrichterinnen könnten im Männer- und Frauenfußball zum Einsatz kommen. Aktuell bleiben Schiedsrichterinnnen im Männerfußball noch eine Ausnahmeerscheinung.
Neben Steinhaus-Webb kam bisher nur eine weitere Schiedsrichterin im deutschen Profifußball der Männer zum Einsatz: Riem Hussein. Bei den Männer-Weltmeisterschaften dauerte es bis 2022, bis mit der Französin Stéphanie Frappart zum ersten Mal eine Schiedsrichterin ein Spiel leitete. Frappart leitete auch als erste Frau ein Champions-League-Spiel der Männer. Steinhaus-Webb soll nun das Tempo dieser Entwicklung vorantreiben.
Quelle
Zur Partnerschaft mit Ölkonzern Aramco
Spielerinnen schicken Brandbrief an die FIFA: "Mittelfinger für Frauenfußball"
21.10.24 - 11:15
Über 100 Spielerinnen aus 24 Ländern haben sich mit einem Brief an die FIFA und deren Präsidenten Gianni Infantino gewandt und die Zusammenarbeit mit Sponsor Saudi Aramco mit teils heftigen Worten kritisiert.
Steht mal wieder in der Kritik: der Weltverband FIFA. IMAGO/Ulmer/Teamfoto
"Sehr geehrter Präsident Infantino, das Aramco-Sponsoring zeigt dem Frauenfußball den Mittelfinger", wenden sich 106 namentlich genannte Spielerinnen zahlreicher Topklubs an den Weltverband und kritisieren in ihrem Schreiben Sponsor Aramco aus Saudi-Arabien und die FIFA, die im April eine Partnerschaft mit dem Öl- und Gasunternehmen verkündet hatte, heftig.
Der Frauenfußball wachse rasant, was sich durch Rekord-Zuschauerzahlen, Einschaltquoten und fast zwei Millionen verkaufter Tickets bei der WM 2023 zeigte. "Als Teil davon drängen wir weiter in eine Welt, in der Fußball wirklich für alle da ist und LGBTQ+-Spielerinnen und -Fans auf den Tribünen und auf dem Platz willkommen sind."
Genau dafür stehe die größte Erdölfördergesellschaft der Welt, die zu 98,5 Prozent dem Staat Saudi-Arabien gehört, nicht - im Gegenteil. Zum einen wird dem Konzern vorgeworfen, den Klimawandel ("erschreckende Verantwortung für die Klimakrise") voranzutreiben. Zum anderen heißt es im Brief: "Die saudi-arabischen Behörden treten nicht nur die Rechte der Frauen mit Füßen, sondern auch die Freiheit aller anderen Bürger." Durch die Zusammenarbeit verkaufe die FIFA ihre eigenen Prinzipien, die der Fans und von Spielern und Spielerinnen.
Zitat:Dieses Sponsoring ist viel schlimmer als ein Eigentor für den Fußball: Die FIFA könnte genauso gut Öl auf den Platz gießen und es anzünden.
Brief an die FIFA
Die FIFA wird aufgefordert, die Partnerschaft zu überdenken. Im April hatte der Weltverband mit Aramco eine globale Zusammenarbeit mit umfangreichen Sponsorenrechten bis Ende 2027 vereinbart - inklusive der Männer-WM 2026 und Frauen-WM 2027.
Privilegierte Männer entscheiden
Um künftig umstrittene Sponsorenverträge zu verhindern, wird die Einrichtung eines Prüfungsausschusses mit Spielervertretung vorgeschlagen. Die jüngste Entscheidung sei von 37 Personen getroffen worden, lediglich acht Frauen seien involviert gewesen. Es handle sich um von Männern getroffene Entscheidungen, "die privilegiert genug sind, um nicht von der Behandlung von Frauen, LGBTQ+-Personen, Migranten, Minderheiten oder denjenigen bedroht zu sein, deren gegenwärtige und zukünftige Leben am meisten vom Klimawandel betroffen sind." Am Ende heißt es: "Dieses Sponsoring ist viel schlimmer als ein Eigentor für den Fußball: Die FIFA könnte genauso gut Öl auf den Platz gießen und es anzünden."
Ein Sprecher des Weltverbandes verteidigte die Zusammenarbeit auf Nachfrage und erklärte: "Die FIFA ist eine integrative Organisation mit vielen kommerziellen Partnern, die auch andere Organisationen im Fußball und anderen Sportarten unterstützen." Von den Verträgen mit Aramco und mit anderen Unternehmen würde auch der Frauenfußball profitieren, da "die von der FIFA erzielten Sponsoringeinnahmen auf allen Ebenen wieder in den Sport investiert werden und die Investitionen in den Frauenfußball weiter zunehmen."
Unter den Unterzeichnerinnen finden sich zahlreiche prominente Profis wie Vivianne Miedema (Topstürmerin von Manchester City), Jessie Fleming (Kapitänin der kanadischen Nationalmannschaft) oder Elena Linari (Kapitänin der italienischen Nationalmannschaft). Außerdem hat die zehnmalige DFB-Nationalspielerin Paulina Krumbiegel (Juventus FC) den Brief unterzeichnet.
tru
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!