01.11.2024 - 17:20
30.10.2024
Frauen
Internes Play-off-Duell wartet
Während Österreich sich in den Play-offs mit Dunst gegen Prasnikars Sloweninnen durchsetzen konnte und nun auf Polen mit Pawollek treffen wird, debütierten Gräwe für Deutschland und Matijević für Serbien.
Nach dem Spektakel in Wembley am Freitagabend gab es beim Heimdebüt des Bundestrainers Christian Wück nach Duisburg im Test gegen Australien eine 1:2-Niederlage. Zum ersten Mal das deutsche A-Nationalmannschaftstrikot vor rund 25.500 Zuschauenden trug SGE-Mittelfeldspielerin Lisanne Gräwe, die bei ihrem Debüt gleich in die Startelf rotierte. Ebenfalls von Beginn an auf dem Platz stand Eintracht-Torfrau Stina Johannes; Nicole Anyomi, die nach 15 Minuten für Alex Popp in deren Abschiedsspiel reinkam, Sophia Kleinherne und Pia Wolter wurden eingewechselt. Sara Doorsoun und Elisa Senß kamen nicht zum Einsatz.
Apropos Debüt: Auch U20-Spielerin Mina Matijević lief das erste Mal für die serbische A-Nationalmannschaft auf. Die Defensivspielerin wurde in den letzten Minuten des ungefährdeten 4:1-Sieges über Bosnien und Herzegowina auf. Für Serbien geht es somit in der nächsten Play-off-Runde Ende November gegen Schweden um ein EM-Ticket für die Endrunde.
Österreich und Polen setzen sich auch in den Play-off-Rückspielen durch
Während es für Kapitänin Tanja Pawollek, die zur Pause in die Partie war, und Polen im Rückspiel der EM-Play-offs eine eindeutige Angelegenheit gegen Rumänien war (4:1), taten sich die Österreicherinnen um Barbara Dunst am Dienstag etwas schwerer: Am Ende konnte Österreich aber beim 2:1 gegen Slowenien jubeln. Den späten Anschlusstreffer der Sloweninnen (90.+6) erzielte Lara Prasnikar per Elfmeter, Slowenien schied somit aus und musste seine Träume von der ersten EM-Teilnahme begraben. In der zweiten Runde der Play-offs zur Euro 2025 gibt es somit ein zweites internes Adler-Duell: Denn am Mittwoch, 27. November, streiten sich Pawollek mit Polen und Dunst mit Österreich um eines der letzten EM-Tickets für die Endrunde in der Schweiz im kommenden Jahr.
Im Freundschaftsspiel zwischen dem EM-Gastgeber Schweiz und Frankreich sorgte die „Nati“ für einen Überraschungserfolg: 2:1 konnten die Eidgenössinnen um Géraldine Reuteler (bis 66. Minute auf dem Feld) und Nadine Riesen (ohne Einsatz) die Französinnen besiegen. In der nächsten Länderspielphase steht das Duell gegen die DFB-Frauen an (29. November).
Wamser trifft wieder für die deutsche U23
Kapitänin in der U23: Anna Aehling (r.).
Nach dem 3:0-Erfolg gegen Frankreich bei der Premiere musste sich die U23 beim Spiel in Florenz mit einem 2:2-Remis gegen Italien begnügen. Carlotta Wamser erzielte die zwischenzeitliche 2:1-Führung und traf damit auch in der zweiten Partie. Die SGE-Stürmerin stand gemeinsam mit den Teamkolleginnen Anna Aehling, die das Team als Kapitänin aufs Feld führte, sowie Nina Lührßen, die debütierte, in der Startelf.
Beim zweiten Freundschaftsspiel der U19-DFB-Frauen gab es gegen den niederländischen Nachwuchs ein 2:2-Remis. Mit Emma Memminger startete eine U20-Adlerträgerin im Team von Michael Urbansky, Keira Bednorz, Rosa Rückert und Tessa Zimmermann wurden im Laufe des zweiten Durchgangs eingewechselt.
Quelle
31.10.2024
Frauen-Bundesliga
Spitzenduell am Campus
Erster gegen Zweiter – am Montagabend geht es für die Eintracht Frauen zum Deutschen Meister nach München.
Statistisch gesehen wird es das Duell der Superlative dieser bisherigen Bundesligasaison: Denn am Montag, 4. November, kommt es zum Aufeinandertreffen der besten Offensiven, der besten Defensiven, der Teams mit dem meisten Ballbesitz und der Teams mit den besten Passquoten.
Zurück aus der Länderspielpause gastieren die Eintracht Frauen beim FC Bayern München und wollen gegen den Meisterschaftsfavoriten an die erfolgreiche Phase von zehn Ligaspielen ohne Niederlage vor dem 0:1 gegen Bremen anknüpfen. Anpfiff ist um 18 Uhr am FC Bayern Campus. Sport1, Magenta Sport und DAZN übertragen live.
Der Gegner
Tabellenplatz eins, der amtierende Deutsche Meister ist auf Kurs. Deutliche Siege gab es in dieser Bundesligasaison über Leipzig (6:2), Hoffenheim (1:5) und Bremen (4:0), das Team von Alexander Straus tat sich aber auch schon durchaus schwer. Gegen die Kölnerinnen gab es „nur“ ein knappes 1:0, vor der Länderspielpause erkämpfte man sich nach zweimaligem Rückstand gegen Leverkusen noch ein 3:2. Dem VfL Wolfsburg hingegen mussten sich die Münchnerinnen mit 0:2 geschlagen geben.
Schon mehrfach bewies der FCB dabei seine Comeback-Qualitäten: Neun Punkte holten die Münchnerinnen, das mit 28 Jahren und 65 Tagen im Durchschnitt erfahrenste Team, nach Rückständen – das ist klarer Ligahöchstwert. Im Sommer ohne namhafte Abgänge als Team zusammengeblieben vertraute Alexander Straus bislang in jedem Spiel auf Giulia Gwinn, Georgia Stanway und Pernille Harder in der Startelf.
Statistik
Erster gegen Zweiter zeigt vor dem Duell nicht nur die Tabelle, sondern auch zahlreiche Statistiken: Es kommt zum Aufeinandertreffen der besten Offensiven (SGE 22 Tore, FCB 21), der Teams mit der besten Schussgenauigkeit (SGE 62 Prozent, FCB 60 Prozent), der besten Chancenverwertung (22 vs. 27 Prozent), der höchsten Passquote (83 vs. 87 Prozent), den meisten Pässen (3744 vs. 4434), dem meisten Ballbesitz (63,4 vs. 70,2 Prozent), den wenigsten Gegentoren (4 vs. 7) und den wenigsten zugelassenen Schüssen (54 vs. 58).
In der Offensive kommt es zudem zum Duell von drei der fünf besten Scorerinnen in dieser Bundesligasaison: Alleine an der Spitze steht Laura Freigang mit acht Torbeteiligungen (7 Tore, 1 Assist), dahinter folgen direkt Nicole Anyomi (4 Tore, 3 Assists) und FC Bayerns Klara Bühl (3 Tore, 4 Assists) auf dem geteilten zweiten Platz. Insgesamt treffen neun Spielerinnen aus der Top 20 der Liga in Sachen Tore und Torvorlagen aufeinander.
Möchte man eine Schwäche der Münchnerinnen ausmachen, ist diese wohl am ehesten in der Zweikampfstärke zu finden. 48 Prozent gewonnene Zweikämpfe bedeuten Platz neun in der Tabelle. In den Top 15 der besten Zweikämpferinnen findet sich keine Münchnerin, Sarah Zadrazil ist die Zweikampfstärkste mit 60 Prozent auf Platz 19. Mit Sophia Kleinherne (71,8 Prozent) und Lisanne Gräwe (66,2 Prozent) ist Frankfurt zweifach in der Top 10 vertreten.
Vergangene Duelle
Der Fakt, dass der FC Bayern München seit fünf Bundesligaspielen gegen die Eintracht unbesiegt ist (drei Siege, zwei Unentschieden), zeigt nur eine Seite der Medaille. Denn gerade in der vergangenen Saison machten es die Adlerträgerinnen dem Deutschen Meister richtig schwer. Im Hinspiel in der Allianz Arena erkämpfte sich das Team von Niko Arnautis ein 0:0, beim Rückspiel im Stadion am Brentanobad musste man sich durchaus unglücklich mit 1:2 geschlagen geben – mit 16 zu fünf Torschüssen dominierten die Frankfurterinnen das Spiel über weite Strecken. Im DFB-Pokal musste sich die Eintracht zudem erst im Elfmeterschießen dem FCB geschlagen geben. In insgesamt 48 Ligaduellen hat Frankfurt mit 23 Siegen knapp die Nase vorne, 20 Niederlagen und fünf Unentschieden vervollständigen die Statistik.
Personal
Erst am Freitag füllt sich der Trainingsplatz am Deutsche Bank Park wieder deutlich, dann kehren alle Nationalspielerinnen nach Frankfurt zurück. Mit Lina Altenburg, Lea Paulick, Sophie Nachtigall sowie Jella Veit waren zwischenzeitlich nur vier Spielerinnen in Frankfurt verblieben. Carlotta Wamser, die sich bei der U23-Nationalmannschaft eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, wird am Montag definitiv ausfallen, genauso wie die Langzeitverletzten Ilayda und Dilara Acikgöz.
Beim FC Bayern München sah es in den vergangenen anderthalb Wochen ähnlich aus: 17 Spielerinnen waren mit ihren Nationalteams unterwegs. Mala Grohs hatte ihre Reise zu den DFB-Frauen aufgrund einer Mandel-Operation absagen müssen, Lea Schüller und Sydney Lohmann reisten aufgrund von Kniebeschwerden ab. Bereits seit Saisonstart fehlen langzeitverletzt im FCB-Kader Tainara, Katharina Naschenweng, Lena Oberdorf und Franziska Kett.
Quelle
01.11.2024
Frauen-Bundesliga
„Wir müssen sehr clever sein“
In einer Presserunde vor dem Auswärtsspiel in München spricht Cheftrainer Niko Arnautis über die Motivation vor dem Spitzenspiel, die Balance zwischen Offensive und Defensive, sowie die eigenen Stärken.
Bild 1: „Wir müssen sehr clever sein“
Cheftrainer Niko Arnautis über…
… die Motivation vor dem Topspiel:
Wir sind hochmotiviert, das hat man heute direkt im ersten Training nach der Länderspielpause gemerkt. Es war ein gutes Training, die Intensität war direkt wieder sehr hoch. Alle sind fokussiert und motiviert für die Aufgabe. Die beiden Teams, die aktuell ganz vorne stehen, treffen aufeinander, so ein Topspiel ist immer etwas Besonderes.
… Trainingsgruppe in Frankfurt während der Länderspielpause:
Wir waren eine ganz kleine Gruppe, entsprechend haben wir sehr individuell gearbeitet, im athletischen Bereich, aber auch in sehr kleinen Spielformen. Zusätzlich haben wir den Mädels ein paar Tage frei gegeben, sodass die Balance zwischen Erholung und intensiven Phasen gestimmt hat.
… die Niederlage gegen Bremen:
Für uns ergibt es jetzt keinen Sinn mehr, uns nach der Länderspielpause noch mit der Niederlage zu befassen. Wir haben das Spiel abgeschüttelt, direkt nach Abpfiff hatten wir bereits analysiert, woran es lag. Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gemacht, hatten aber auch genug Großchancen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Auch wenn uns die Niederlage geärgert hat, ist die Punkteausbeute nach sieben Spielen super. Unser kompletter Fokus liegt nun auf dem Spiel in München.
… die vergangenen Duelle mit Bayern München:
Wir sind ein Team, das sehr zielstrebig und intensiv spielen kann, das haben wir in den vergangenen Duellen mit München aufs Feld bringen und es ihnen sehr schwer machen können. Die beiden Auswärtsspiele der vergangenen Saison waren sehr unterschiedlich: Beim 0:0 in der Allianz Arena haben wir es geschafft, München von unserem Strafraum gut fernzuhalten, hatten aber auch selbst nicht so viele Chancen. Im Pokal hatten wir in den 90 Minuten teilweise sogar mehr Spielanteile und haben auf das Tor gedrückt, waren sehr mutig. Wir können ihnen mit unseren Waffen wehtun. Dafür brauchen wir eine gute Balance mit und gegen den Ball. Trotzdem gilt: Wenn wir diese Intensität nicht zu 100 Prozent auf den Platz bringen, wird es schwer. Wir müssen gegen den Ball voll da sein und zielstrebig nach vorne Nadelstiche setzen. Gegen München musst du sehr clever sein, weil du dir kaum Fehler erlauben darfst.
… die Favoritenrolle des FCB:
Bayern hat in den vergangenen beiden Jahren die Meisterschaft gewonnen und sich im Sommer wieder gut verstärkt, entsprechend sind sie auch als Favorit auf den ersten Platz in die Saison gestartet. München hat auf allen Positionen sehr erfahrene Spielerinnen mit enorm hoher Qualität, sei es im Offensivspiel mit Bühl, Harder, Damjanovic oder Schüller, oder im zentralen Mittelfeld mit Stanway und Zadrazil als Mittelfeldmotor – um nur ein paar zu nennen. Man darf ihren Offensivreihen kaum Raum lassen, wir müssen sehr fokussiert und hartnäckig in den Duellen sein. Aber auch bei Standardsituationen aufpassen – da sind sie mit ihren Kopfballspielerinnen sehr gefährlich.
… Lisanne Gräwe:
Ich habe mich sehr für Lisanne gefreut, auch grundsätzlich darüber, wie viele Spielerinnen aus dem Verein Spielzeit in den Nationalmannschaften gesammelt haben. Gerade wenn eine Spielerin wie Lisanne, die in den vergangenen anderthalb Jahren hier in Frankfurt eine enorme Entwicklung genommen hat, ihr Debüt feiern kann in der Nationalmannschaft, ist das etwas sehr Besonderes. Ich war vor Ort und habe direkt nach Abpfiff mit ihr gesprochen, sie war sehr stolz, wir sind das auch. Man hat ihr eine gewisse Nervosität angemerkt, das ist aber total normal. Sie hatte sich diese Einladung und die Einsatzminuten durch ihre Leistungen total verdient.
… das Personal:
Tanja Pawollek hat in der Nationalmannschaft ein Mal knapp 30 Minuten gespielt, im zweiten Spiel eine Halbzeit. Sie ist absolut im Soll. Wir werden schauen, wann wir ihr die ersten Minuten geben, das Wichtigste ist, dass sie wieder mit dabei ist. Laura Freigang hat heute nach ihrer Erkältung wieder mittrainieren können, wir gehen davon aus, dass sie dabei sein wird. Neben den Zwillingen wird uns nur Carlotta Wamser fehlen, die sich im Länderspiel eine Gehirnerschütterung zugezogen hat.
Quelle
Frauen
Internes Play-off-Duell wartet
Während Österreich sich in den Play-offs mit Dunst gegen Prasnikars Sloweninnen durchsetzen konnte und nun auf Polen mit Pawollek treffen wird, debütierten Gräwe für Deutschland und Matijević für Serbien.
Nach dem Spektakel in Wembley am Freitagabend gab es beim Heimdebüt des Bundestrainers Christian Wück nach Duisburg im Test gegen Australien eine 1:2-Niederlage. Zum ersten Mal das deutsche A-Nationalmannschaftstrikot vor rund 25.500 Zuschauenden trug SGE-Mittelfeldspielerin Lisanne Gräwe, die bei ihrem Debüt gleich in die Startelf rotierte. Ebenfalls von Beginn an auf dem Platz stand Eintracht-Torfrau Stina Johannes; Nicole Anyomi, die nach 15 Minuten für Alex Popp in deren Abschiedsspiel reinkam, Sophia Kleinherne und Pia Wolter wurden eingewechselt. Sara Doorsoun und Elisa Senß kamen nicht zum Einsatz.
Apropos Debüt: Auch U20-Spielerin Mina Matijević lief das erste Mal für die serbische A-Nationalmannschaft auf. Die Defensivspielerin wurde in den letzten Minuten des ungefährdeten 4:1-Sieges über Bosnien und Herzegowina auf. Für Serbien geht es somit in der nächsten Play-off-Runde Ende November gegen Schweden um ein EM-Ticket für die Endrunde.
Österreich und Polen setzen sich auch in den Play-off-Rückspielen durch
Während es für Kapitänin Tanja Pawollek, die zur Pause in die Partie war, und Polen im Rückspiel der EM-Play-offs eine eindeutige Angelegenheit gegen Rumänien war (4:1), taten sich die Österreicherinnen um Barbara Dunst am Dienstag etwas schwerer: Am Ende konnte Österreich aber beim 2:1 gegen Slowenien jubeln. Den späten Anschlusstreffer der Sloweninnen (90.+6) erzielte Lara Prasnikar per Elfmeter, Slowenien schied somit aus und musste seine Träume von der ersten EM-Teilnahme begraben. In der zweiten Runde der Play-offs zur Euro 2025 gibt es somit ein zweites internes Adler-Duell: Denn am Mittwoch, 27. November, streiten sich Pawollek mit Polen und Dunst mit Österreich um eines der letzten EM-Tickets für die Endrunde in der Schweiz im kommenden Jahr.
Im Freundschaftsspiel zwischen dem EM-Gastgeber Schweiz und Frankreich sorgte die „Nati“ für einen Überraschungserfolg: 2:1 konnten die Eidgenössinnen um Géraldine Reuteler (bis 66. Minute auf dem Feld) und Nadine Riesen (ohne Einsatz) die Französinnen besiegen. In der nächsten Länderspielphase steht das Duell gegen die DFB-Frauen an (29. November).
Wamser trifft wieder für die deutsche U23
Kapitänin in der U23: Anna Aehling (r.).
Nach dem 3:0-Erfolg gegen Frankreich bei der Premiere musste sich die U23 beim Spiel in Florenz mit einem 2:2-Remis gegen Italien begnügen. Carlotta Wamser erzielte die zwischenzeitliche 2:1-Führung und traf damit auch in der zweiten Partie. Die SGE-Stürmerin stand gemeinsam mit den Teamkolleginnen Anna Aehling, die das Team als Kapitänin aufs Feld führte, sowie Nina Lührßen, die debütierte, in der Startelf.
Beim zweiten Freundschaftsspiel der U19-DFB-Frauen gab es gegen den niederländischen Nachwuchs ein 2:2-Remis. Mit Emma Memminger startete eine U20-Adlerträgerin im Team von Michael Urbansky, Keira Bednorz, Rosa Rückert und Tessa Zimmermann wurden im Laufe des zweiten Durchgangs eingewechselt.
Quelle
31.10.2024
Frauen-Bundesliga
Spitzenduell am Campus
Erster gegen Zweiter – am Montagabend geht es für die Eintracht Frauen zum Deutschen Meister nach München.
Statistisch gesehen wird es das Duell der Superlative dieser bisherigen Bundesligasaison: Denn am Montag, 4. November, kommt es zum Aufeinandertreffen der besten Offensiven, der besten Defensiven, der Teams mit dem meisten Ballbesitz und der Teams mit den besten Passquoten.
Zurück aus der Länderspielpause gastieren die Eintracht Frauen beim FC Bayern München und wollen gegen den Meisterschaftsfavoriten an die erfolgreiche Phase von zehn Ligaspielen ohne Niederlage vor dem 0:1 gegen Bremen anknüpfen. Anpfiff ist um 18 Uhr am FC Bayern Campus. Sport1, Magenta Sport und DAZN übertragen live.
Der Gegner
Tabellenplatz eins, der amtierende Deutsche Meister ist auf Kurs. Deutliche Siege gab es in dieser Bundesligasaison über Leipzig (6:2), Hoffenheim (1:5) und Bremen (4:0), das Team von Alexander Straus tat sich aber auch schon durchaus schwer. Gegen die Kölnerinnen gab es „nur“ ein knappes 1:0, vor der Länderspielpause erkämpfte man sich nach zweimaligem Rückstand gegen Leverkusen noch ein 3:2. Dem VfL Wolfsburg hingegen mussten sich die Münchnerinnen mit 0:2 geschlagen geben.
Schon mehrfach bewies der FCB dabei seine Comeback-Qualitäten: Neun Punkte holten die Münchnerinnen, das mit 28 Jahren und 65 Tagen im Durchschnitt erfahrenste Team, nach Rückständen – das ist klarer Ligahöchstwert. Im Sommer ohne namhafte Abgänge als Team zusammengeblieben vertraute Alexander Straus bislang in jedem Spiel auf Giulia Gwinn, Georgia Stanway und Pernille Harder in der Startelf.
Statistik
Erster gegen Zweiter zeigt vor dem Duell nicht nur die Tabelle, sondern auch zahlreiche Statistiken: Es kommt zum Aufeinandertreffen der besten Offensiven (SGE 22 Tore, FCB 21), der Teams mit der besten Schussgenauigkeit (SGE 62 Prozent, FCB 60 Prozent), der besten Chancenverwertung (22 vs. 27 Prozent), der höchsten Passquote (83 vs. 87 Prozent), den meisten Pässen (3744 vs. 4434), dem meisten Ballbesitz (63,4 vs. 70,2 Prozent), den wenigsten Gegentoren (4 vs. 7) und den wenigsten zugelassenen Schüssen (54 vs. 58).
In der Offensive kommt es zudem zum Duell von drei der fünf besten Scorerinnen in dieser Bundesligasaison: Alleine an der Spitze steht Laura Freigang mit acht Torbeteiligungen (7 Tore, 1 Assist), dahinter folgen direkt Nicole Anyomi (4 Tore, 3 Assists) und FC Bayerns Klara Bühl (3 Tore, 4 Assists) auf dem geteilten zweiten Platz. Insgesamt treffen neun Spielerinnen aus der Top 20 der Liga in Sachen Tore und Torvorlagen aufeinander.
Möchte man eine Schwäche der Münchnerinnen ausmachen, ist diese wohl am ehesten in der Zweikampfstärke zu finden. 48 Prozent gewonnene Zweikämpfe bedeuten Platz neun in der Tabelle. In den Top 15 der besten Zweikämpferinnen findet sich keine Münchnerin, Sarah Zadrazil ist die Zweikampfstärkste mit 60 Prozent auf Platz 19. Mit Sophia Kleinherne (71,8 Prozent) und Lisanne Gräwe (66,2 Prozent) ist Frankfurt zweifach in der Top 10 vertreten.
Vergangene Duelle
Der Fakt, dass der FC Bayern München seit fünf Bundesligaspielen gegen die Eintracht unbesiegt ist (drei Siege, zwei Unentschieden), zeigt nur eine Seite der Medaille. Denn gerade in der vergangenen Saison machten es die Adlerträgerinnen dem Deutschen Meister richtig schwer. Im Hinspiel in der Allianz Arena erkämpfte sich das Team von Niko Arnautis ein 0:0, beim Rückspiel im Stadion am Brentanobad musste man sich durchaus unglücklich mit 1:2 geschlagen geben – mit 16 zu fünf Torschüssen dominierten die Frankfurterinnen das Spiel über weite Strecken. Im DFB-Pokal musste sich die Eintracht zudem erst im Elfmeterschießen dem FCB geschlagen geben. In insgesamt 48 Ligaduellen hat Frankfurt mit 23 Siegen knapp die Nase vorne, 20 Niederlagen und fünf Unentschieden vervollständigen die Statistik.
Personal
Erst am Freitag füllt sich der Trainingsplatz am Deutsche Bank Park wieder deutlich, dann kehren alle Nationalspielerinnen nach Frankfurt zurück. Mit Lina Altenburg, Lea Paulick, Sophie Nachtigall sowie Jella Veit waren zwischenzeitlich nur vier Spielerinnen in Frankfurt verblieben. Carlotta Wamser, die sich bei der U23-Nationalmannschaft eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, wird am Montag definitiv ausfallen, genauso wie die Langzeitverletzten Ilayda und Dilara Acikgöz.
Beim FC Bayern München sah es in den vergangenen anderthalb Wochen ähnlich aus: 17 Spielerinnen waren mit ihren Nationalteams unterwegs. Mala Grohs hatte ihre Reise zu den DFB-Frauen aufgrund einer Mandel-Operation absagen müssen, Lea Schüller und Sydney Lohmann reisten aufgrund von Kniebeschwerden ab. Bereits seit Saisonstart fehlen langzeitverletzt im FCB-Kader Tainara, Katharina Naschenweng, Lena Oberdorf und Franziska Kett.
Quelle
01.11.2024
Frauen-Bundesliga
„Wir müssen sehr clever sein“
In einer Presserunde vor dem Auswärtsspiel in München spricht Cheftrainer Niko Arnautis über die Motivation vor dem Spitzenspiel, die Balance zwischen Offensive und Defensive, sowie die eigenen Stärken.
Bild 1: „Wir müssen sehr clever sein“
Cheftrainer Niko Arnautis über…
… die Motivation vor dem Topspiel:
Wir sind hochmotiviert, das hat man heute direkt im ersten Training nach der Länderspielpause gemerkt. Es war ein gutes Training, die Intensität war direkt wieder sehr hoch. Alle sind fokussiert und motiviert für die Aufgabe. Die beiden Teams, die aktuell ganz vorne stehen, treffen aufeinander, so ein Topspiel ist immer etwas Besonderes.
… Trainingsgruppe in Frankfurt während der Länderspielpause:
Wir waren eine ganz kleine Gruppe, entsprechend haben wir sehr individuell gearbeitet, im athletischen Bereich, aber auch in sehr kleinen Spielformen. Zusätzlich haben wir den Mädels ein paar Tage frei gegeben, sodass die Balance zwischen Erholung und intensiven Phasen gestimmt hat.
… die Niederlage gegen Bremen:
Für uns ergibt es jetzt keinen Sinn mehr, uns nach der Länderspielpause noch mit der Niederlage zu befassen. Wir haben das Spiel abgeschüttelt, direkt nach Abpfiff hatten wir bereits analysiert, woran es lag. Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gemacht, hatten aber auch genug Großchancen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Auch wenn uns die Niederlage geärgert hat, ist die Punkteausbeute nach sieben Spielen super. Unser kompletter Fokus liegt nun auf dem Spiel in München.
… die vergangenen Duelle mit Bayern München:
Wir sind ein Team, das sehr zielstrebig und intensiv spielen kann, das haben wir in den vergangenen Duellen mit München aufs Feld bringen und es ihnen sehr schwer machen können. Die beiden Auswärtsspiele der vergangenen Saison waren sehr unterschiedlich: Beim 0:0 in der Allianz Arena haben wir es geschafft, München von unserem Strafraum gut fernzuhalten, hatten aber auch selbst nicht so viele Chancen. Im Pokal hatten wir in den 90 Minuten teilweise sogar mehr Spielanteile und haben auf das Tor gedrückt, waren sehr mutig. Wir können ihnen mit unseren Waffen wehtun. Dafür brauchen wir eine gute Balance mit und gegen den Ball. Trotzdem gilt: Wenn wir diese Intensität nicht zu 100 Prozent auf den Platz bringen, wird es schwer. Wir müssen gegen den Ball voll da sein und zielstrebig nach vorne Nadelstiche setzen. Gegen München musst du sehr clever sein, weil du dir kaum Fehler erlauben darfst.
Zitat:Man darf ihren Offensivreihen kaum Raum lassen, wir müssen sehr fokussiert und hartnäckig in den Duellen sein.
… die Favoritenrolle des FCB:
Bayern hat in den vergangenen beiden Jahren die Meisterschaft gewonnen und sich im Sommer wieder gut verstärkt, entsprechend sind sie auch als Favorit auf den ersten Platz in die Saison gestartet. München hat auf allen Positionen sehr erfahrene Spielerinnen mit enorm hoher Qualität, sei es im Offensivspiel mit Bühl, Harder, Damjanovic oder Schüller, oder im zentralen Mittelfeld mit Stanway und Zadrazil als Mittelfeldmotor – um nur ein paar zu nennen. Man darf ihren Offensivreihen kaum Raum lassen, wir müssen sehr fokussiert und hartnäckig in den Duellen sein. Aber auch bei Standardsituationen aufpassen – da sind sie mit ihren Kopfballspielerinnen sehr gefährlich.
… Lisanne Gräwe:
Ich habe mich sehr für Lisanne gefreut, auch grundsätzlich darüber, wie viele Spielerinnen aus dem Verein Spielzeit in den Nationalmannschaften gesammelt haben. Gerade wenn eine Spielerin wie Lisanne, die in den vergangenen anderthalb Jahren hier in Frankfurt eine enorme Entwicklung genommen hat, ihr Debüt feiern kann in der Nationalmannschaft, ist das etwas sehr Besonderes. Ich war vor Ort und habe direkt nach Abpfiff mit ihr gesprochen, sie war sehr stolz, wir sind das auch. Man hat ihr eine gewisse Nervosität angemerkt, das ist aber total normal. Sie hatte sich diese Einladung und die Einsatzminuten durch ihre Leistungen total verdient.
… das Personal:
Tanja Pawollek hat in der Nationalmannschaft ein Mal knapp 30 Minuten gespielt, im zweiten Spiel eine Halbzeit. Sie ist absolut im Soll. Wir werden schauen, wann wir ihr die ersten Minuten geben, das Wichtigste ist, dass sie wieder mit dabei ist. Laura Freigang hat heute nach ihrer Erkältung wieder mittrainieren können, wir gehen davon aus, dass sie dabei sein wird. Neben den Zwillingen wird uns nur Carlotta Wamser fehlen, die sich im Länderspiel eine Gehirnerschütterung zugezogen hat.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!