23.08.2024 - 18:43
Physios, Schiri-Assistenten und Trainerlizenzen
Diese Neuerungen bringt die Frauen-Bundesliga 2024/25
Jahr für Jahr professionalisiert sich die Frauen-Bundesliga immer weiter. Damit das reibungslos funktioniert, passt der DFB die Rahmenbedingungen sukzessive an - auch in diesem Sommer wieder.
Trainer, Supercup, männliche Assistenten: So einiges ist 2024/25 neu. imago images
Supercup
Am Sonntag (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) in Dresden spielen Meister FC Bayern München und Pokalsieger VfL Wolfsburg den ersten Titel der neuen Saison aus. Zwischen 1992 und 1997 wurde der Supercup sechs Jahre lang ausgetragen und dann wieder eingestellt. Nun hat ihn der DFB wieder ins Leben gerufen .
Der sportliche Wert nach der kurzen Vorbereitungszeit: umstritten. Beide Trainer werden ihre Teams nicht in jeweiliger Bestformation aufs Feld schicken.
Nur ein Absteiger, aber drei Aufsteiger
Die Bundesliga-Saison 2024/25 wird die letzte mit zwölf Vereinen sein. Im kommenden Sommer stockt der DFB auf 14 Klubs auf. Gut möglich, dass es danach sogar schnell in Richtung 16 geht.
Effektiv heißt das für die kleineren Teams in diesem Jahr: etwas weniger Abstiegsangst. In den vergangenen Jahren stieg der Tabellenletzte jeweils mit einer einstelligen Punktzahl und verheerenden Tordifferenz aus der Bundesliga ab: 2021/22 war das Carl Zeiss Jena, 2022/23 Turbine Potsdam, 2023/24 der MSV Duisburg. Bleibt das so, reichen schon drei Saisonsiege zum Klassenerhalt.
In der 2. Bundesliga lauern unterdessen Klubs mit großen Männermannschaften auf ihre Aufstiegschance. Ob HSV, Gladbach, Union Berlin oder Bochum: Drei der 13 überhaupt aufstiegsberechtigten Zweitligisten (angesichts von drei 2. Mannschaften) werden einen Platz im Oberhaus ergattern.
Höchste Trainerlizenz
Ab dieser Saison müssen die Cheftrainer der Frauen-Bundesliga die höchste Trainerlizenz besitzen - also die Pro-Lizenz des DFB, eine UEFA-Pro-Lizenz oder eine gleichwertige im Ausland erworbene Lizenz - oder einen solchen Lehrgang zumindest schon begonnen haben. Wer vor dem 1. Juli 2024 bereits Cheftrainer eines Frauen-Bundesligisten war und nur eine A-Lizenz hat, darf so lange weitermachen, bis ihm der DFB einen Lehrgangsplatz in einem Pro-Lizenz-Lehrgang anbietet.
Ärzte und Physiotherapeuten
Ab sofort muss der Heimverein bei einem Bundesligaspiel sicherstellen, dass ein Arzt oder eine Ärztin vor Ort ist. Außerdem haben alle zwölf Bundesligisten nun die Auflage, einen Physiotherapeuten in Vollzeit anzustellen. Zudem sollen Videoanalysten, Sportpsychologen und Fanbeauftragte benannt werden.
Männliche Schiri-Assistenten
Die Leistungen der Schiedsrichterinnen in der zurückliegenden Saison fanden nicht überall großen Anklang. Angesichts von vielen klaren Fehlentscheidungen war sogar der 1. FC Nürnberg vorgeprescht und hatte eine "kurzfristige, akute Lösung " des Problems gefordert.
Diese blieb zwar aus. Ab dieser Saison teilt der DFB aber "ausschließlich spezialisierte" Assistentinnen und Assistenten bei Bundesliga-Spielen ein. Von bislang 14 wurde dieser Kader auf 27 erhöht, darunter sind nun - und das ist neu - auch vier männliche Assistenten. Bei den Hauptschiedsrichterinnen bleibt die Linie jedoch unverändert: Das neue, 17 Köpfe starke Aufgebot umfasst ausschließlich Frauen .
"Wir sind im engen Austausch mit der gesamten Liga", sagte Christine Baitinger, Sportliche Leiterin der DFB-Schiedsrichterinnen, dem kicker auf Anfrage. Durch die Spezialisierung im Assistenten-Bereich schaffe man "klare Rahmenbedingungen": "Die Rollen auf dem Platz sind klar verteilt und die Unparteiischen können sich auf ihre jeweilige Aufgabe konzentrieren und somit auch in diesem Bereich weiterentwickeln."
Den Schlüssel zur weiteren Professionalisierung sehe der DFB in dieser Spezialisierung: "Wir sind von der Qualität unserer Schiedsrichterinnen absolut überzeugt. Im Assistentinnenbereich haben wir noch viel Entwicklungsspielraum. Daher haben wir aktuell auf männliche Unterstützung zurückgegriffen", sagte Baitinger. Man werde in der 2. Frauen-Bundesliga und in den Verbänden den (weiblichen) Nachwuchs fördern, um in Zukunft noch besser aufgestellt zu sein.
Sechs neue Bundesliga-Trainer
Nach gar keinem Trainerwechsel während der Saison 2023/24 finden sich nun sechs neue Coaches auf den Bänken der Klubs wieder. Neben den beiden Aufsteiger-Coaches Florian Kästner (Jena) und Marco Gebhardt (Potsdam) gab es auch vier "echte" Trainerwechsel: Theodoros Dedes heuerte bei der TSG Hoffenheim an, Nico Schneck vertretungsweise beim SC Freiburg. RB Leipzig verpflichtete Jonas Stephan und Bayer 04 Leverkusen den früheren Ingolstädter Roberto Pätzold.
pab
Quelle
Diese Neuerungen bringt die Frauen-Bundesliga 2024/25
Jahr für Jahr professionalisiert sich die Frauen-Bundesliga immer weiter. Damit das reibungslos funktioniert, passt der DFB die Rahmenbedingungen sukzessive an - auch in diesem Sommer wieder.
Trainer, Supercup, männliche Assistenten: So einiges ist 2024/25 neu. imago images
Supercup
Am Sonntag (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) in Dresden spielen Meister FC Bayern München und Pokalsieger VfL Wolfsburg den ersten Titel der neuen Saison aus. Zwischen 1992 und 1997 wurde der Supercup sechs Jahre lang ausgetragen und dann wieder eingestellt. Nun hat ihn der DFB wieder ins Leben gerufen .
Der sportliche Wert nach der kurzen Vorbereitungszeit: umstritten. Beide Trainer werden ihre Teams nicht in jeweiliger Bestformation aufs Feld schicken.
Nur ein Absteiger, aber drei Aufsteiger
Die Bundesliga-Saison 2024/25 wird die letzte mit zwölf Vereinen sein. Im kommenden Sommer stockt der DFB auf 14 Klubs auf. Gut möglich, dass es danach sogar schnell in Richtung 16 geht.
Effektiv heißt das für die kleineren Teams in diesem Jahr: etwas weniger Abstiegsangst. In den vergangenen Jahren stieg der Tabellenletzte jeweils mit einer einstelligen Punktzahl und verheerenden Tordifferenz aus der Bundesliga ab: 2021/22 war das Carl Zeiss Jena, 2022/23 Turbine Potsdam, 2023/24 der MSV Duisburg. Bleibt das so, reichen schon drei Saisonsiege zum Klassenerhalt.
In der 2. Bundesliga lauern unterdessen Klubs mit großen Männermannschaften auf ihre Aufstiegschance. Ob HSV, Gladbach, Union Berlin oder Bochum: Drei der 13 überhaupt aufstiegsberechtigten Zweitligisten (angesichts von drei 2. Mannschaften) werden einen Platz im Oberhaus ergattern.
Höchste Trainerlizenz
Ab dieser Saison müssen die Cheftrainer der Frauen-Bundesliga die höchste Trainerlizenz besitzen - also die Pro-Lizenz des DFB, eine UEFA-Pro-Lizenz oder eine gleichwertige im Ausland erworbene Lizenz - oder einen solchen Lehrgang zumindest schon begonnen haben. Wer vor dem 1. Juli 2024 bereits Cheftrainer eines Frauen-Bundesligisten war und nur eine A-Lizenz hat, darf so lange weitermachen, bis ihm der DFB einen Lehrgangsplatz in einem Pro-Lizenz-Lehrgang anbietet.
Ärzte und Physiotherapeuten
Ab sofort muss der Heimverein bei einem Bundesligaspiel sicherstellen, dass ein Arzt oder eine Ärztin vor Ort ist. Außerdem haben alle zwölf Bundesligisten nun die Auflage, einen Physiotherapeuten in Vollzeit anzustellen. Zudem sollen Videoanalysten, Sportpsychologen und Fanbeauftragte benannt werden.
Männliche Schiri-Assistenten
Die Leistungen der Schiedsrichterinnen in der zurückliegenden Saison fanden nicht überall großen Anklang. Angesichts von vielen klaren Fehlentscheidungen war sogar der 1. FC Nürnberg vorgeprescht und hatte eine "kurzfristige, akute Lösung " des Problems gefordert.
Diese blieb zwar aus. Ab dieser Saison teilt der DFB aber "ausschließlich spezialisierte" Assistentinnen und Assistenten bei Bundesliga-Spielen ein. Von bislang 14 wurde dieser Kader auf 27 erhöht, darunter sind nun - und das ist neu - auch vier männliche Assistenten. Bei den Hauptschiedsrichterinnen bleibt die Linie jedoch unverändert: Das neue, 17 Köpfe starke Aufgebot umfasst ausschließlich Frauen .
"Wir sind im engen Austausch mit der gesamten Liga", sagte Christine Baitinger, Sportliche Leiterin der DFB-Schiedsrichterinnen, dem kicker auf Anfrage. Durch die Spezialisierung im Assistenten-Bereich schaffe man "klare Rahmenbedingungen": "Die Rollen auf dem Platz sind klar verteilt und die Unparteiischen können sich auf ihre jeweilige Aufgabe konzentrieren und somit auch in diesem Bereich weiterentwickeln."
Den Schlüssel zur weiteren Professionalisierung sehe der DFB in dieser Spezialisierung: "Wir sind von der Qualität unserer Schiedsrichterinnen absolut überzeugt. Im Assistentinnenbereich haben wir noch viel Entwicklungsspielraum. Daher haben wir aktuell auf männliche Unterstützung zurückgegriffen", sagte Baitinger. Man werde in der 2. Frauen-Bundesliga und in den Verbänden den (weiblichen) Nachwuchs fördern, um in Zukunft noch besser aufgestellt zu sein.
Sechs neue Bundesliga-Trainer
Nach gar keinem Trainerwechsel während der Saison 2023/24 finden sich nun sechs neue Coaches auf den Bänken der Klubs wieder. Neben den beiden Aufsteiger-Coaches Florian Kästner (Jena) und Marco Gebhardt (Potsdam) gab es auch vier "echte" Trainerwechsel: Theodoros Dedes heuerte bei der TSG Hoffenheim an, Nico Schneck vertretungsweise beim SC Freiburg. RB Leipzig verpflichtete Jonas Stephan und Bayer 04 Leverkusen den früheren Ingolstädter Roberto Pätzold.
pab
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!