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FSV Gütersloh 2009 kompakt > Saison 24/25

#18
23. August 2024

„Dorfclub“ mit Ambitionen: Der SC Sand zu Gast in der Tönnies-Arena

Der Sportclub aus dem Willstätter Ortsteil Sand (2.000 Einwohner) im baden-württembergischen Ortenaukreis ist einer von nur noch vier Vereinen der 2. Liga, die kein professionelles Männerteam stellen. Und er ist aktuell der Zweitligist mit der längsten Vergangenheit in der Frauenfußball-Bundesliga. In der Saison 1996/1997 spielte der SC Sand in der Bundesliga Süd, und von 2014 bis 2022 gehörte er dem eingleisigen Oberhaus an. Auch im DFB-Pokalwettbewerb war der Sportclub mit dem Erreichen des Halbfinales 2014 (0:2 gegen 1. FFC Frankfurt) und des Finales 2016 (1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg) sehr erfolgreich. Eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte ist möglich, denn am vergangenen Sonntag setzte sich das Team in der ersten Pokalrunde mit 2:1 beim Ligakonkurrenten SG 99 Andernach durch. Rio Takizawa (16.) und Tabea Griß (34.) sorgten für eine 2:0-Führung. Mehr als den Anschlusstreffer durch Alina Wagner (54.) ließ der SC Sand aber nicht zu.

Erklärtes Ziel des Vereins, der sich selbst als „Dorfclub“ bezeichnet, ist die Rückkehr ins Oberhaus. „Ich will den Verein dahin führen, wo er hingehört – in die 1. Liga“, sagte Alexander Fischinger im April in einem Beitrag des SWR-Fernsehens. Der inzwischen 60-Jährige kehrte 2021 als Trainer zu dem Klub zurück, den er bereits in der Saison 2015/2016 gecoacht hatte. Die ersten beiden Versuche führten noch nicht zum gewünschten Erfolg. Nach den Plätzen sieben (2023) und sechs (2024) soll es nun aber im dritten Anlauf klappen – und das trotz „bescheidener Mittel“, wie Fischinger zugibt. „Wir besitzen aber einen Reichtum – die Gemeinschaft“, schwärmt er: „Es gibt ganz viel Herzblut im Verein. Das sagt man von vielen, aber hier wird‘s gelebt. Diese Emotionen müssen raus auf den Platz, das ist unser großes Plus.“

Der Trainer geht dabei mit gutem Beispiel voran: „Der SC Sand ist eine Anhäufung von Unikaten im Frauenfußball-Business“, sagt der Sportliche Leiter Sascha Reiß mit Blick auf Alexander Fischinger. Die letztjährige Kapitänin Emily Evels bezeichnet ihn als „Motivationsmonster“. In seinem privaten Leben hat Fischinger allerdings schon einmal einen schlimmen Absturz verkraften müssen: Bei seinem Polterabend 1995 zogen ihn Freunde aus Spaß an einem Seil hoch, das in acht Metern Höhe riss. Fischinger erlitt einen dreifachen Beckenbruch sowie Verletzungen an beiden Handgelenken und einem Knie und musste seine aktive Karriere als Fußballer beenden.

Personell untermauerte der SC Sand seine Aufstiegsambitionen mit einem Kaderumbau, der acht Abgänge und fünf Neuverpflichtungen umfasste. Cindy König (Karriereende), Emily Evels (Racing Straßburg), Amelie Bohnen (1. FC Köln), Michelle Klostermann (VfL Bochum), Andrea Mosher, Jenna Zuniga, Nadezhda Ivanova und Fabienne Walaschewski (alle Ziele unbekannt) gingen. Neu in den Ortenaukreis wechselten die Österreicherin Sarah Kotz (Tromsö IL), die Kanadierin Cecilia Way (Mainz 05), Gina Ebels (MSV Duisburg), Sarah Wiesner (Eintracht Frankfurt II) und Denise Landmann (FC Carl Zeiss Jena). Nach wie vor eine der Leistungsträgerinnen ist Leonie Kreil (26), die in der Saison 2022/2023 ein Gastspiel beim FSV Gütersloh gegeben hatte. Bekannteste Akteurin ist Julia Matuschewski. Die 16-malige polnische Nationalspielerin wurde in der Saison 2018/2019 im Trikot des 1. FC Saarbrücken mit 20 Treffern Torschützenkönigin der 2. Liga und war im Vorjahr für den SC Sand zwölf Mal erfolgreich.

Die Bilanz des FSV Gütersloh gegen den Sportclub Sand ist statistisch gesehen negativ. Vergangene Saison gab es eine 0:4-Heimniederlage und ein 0:0 im Rückspiel. Im Jahr zuvor hatte der FSV die Saison mit einem 5:1-Triumph eröffnet, das Rückspiel aber mit 0:2 verloren.

Quelle 



    23. August 2024

Trailrunning, Bergsteigen und Polizeieinsatz – die spezielle Saisonvorbereitung von Marie Schröder

In der vierten Minute der Verlängerung war am Dienstag im Pokalspiel gegen Union Berlin für Marie Schröder Schluss. Die immer wieder mit langen Sprints in Richtung Union-Tor unterwegs gewesene Stürmerin, die schon in der Endphase der regulären Spielzeit wegen Krämpfen behandelt wurde, musste vorsichtig schreitend den Platz verlassen. „Meine Waden sind explodiert“, lautete ihre bildhafte Zustandsbeschreibung. War die 25-Jährige etwa nicht gut vorbereitet auf harte Belastungen? Fehlte ihr womöglich muskuläre Ausdauer? Wohl kaum. Marie Schröder, als Polizistin schon von Berufs wegen an körperlicher Fitness interessiert und auch privat eine vielseitige Aktivsportlerin, hat neben dem Training mit dem Zweitligateam des FSV Gütersloh nämlich eine ganz spezielle Saisonvorbereitung bestritten. Trailrunning gehörte dazu, Bergsteigen auch – und ein fußballerischer Polizeieinsatz.

Los ging es am 7. Juli. Sie hatte ihrem Freund Aaron Rolle zwei Tickets für den Halbmarathonlauf auf der Seiser Alm in Südtirol geschenkt, und um 9 Uhr morgens standen sie gemeinsam mit rund 700 weiteren Teilnehmern an der Startlinie. Start und Ziel bei diesem unter Ausdauerfreaks beliebten Event befinden sich in Compatsch auf 1.842 Meter Höhe. Auf der exakt 21,097 Kilometer langen Strecke über die größte Hochalm Europas, die von der malerischen Kulisse der bis zu 3.000 Meter hohen Dolomiten umgeben ist, müssen rund 600 Höhenmeter im Aufstieg (und auch wieder im Abstieg) bewältigt werden. Höchster Punkt ist bei Kilometer 14 der Punta D‘oro mit 2.048 Metern. Während Aaron Rolle, Bruder von FSV-Keeperin Sarah Rolle, immerhin auf die Erfahrung vom letztjährigen Münster-Marathon zurückgreifen konnte, war Marie Schröder selbst im Flachen niemals zuvor so eine lange Strecke gelaufen. Eine Woche zuvor hatte sie trainingshalber immerhin einen Test über zehn Kilometer mit 300 Höhenmetern absolviert. Abgeschreckt hatte sie das jedoch nicht, eher im Gegenteil: „Dadurch habe ich nur noch mehr Lust auf den Lauf bekommen.“

Vorgenommen hatten sich beide keine Zeit: „Das Ziel war durchhalten und ankommen.“ Und weil das Lauftempo „matchte“, konnten beide das Erlebnis auch gemeinsam genießen. Sie absolvierten den vorwiegend über schottrige Forst- und idyllische Wanderwege führenden Halbmarathon ohne toten Punkt: „Die Landschaft war total schön und abwechslungsreich. Man hatte immer wieder kleine Highlights, auf die man sich freuen konnte.“ Und weil Teile der Strecke von Wolken umhüllt waren, fühlte sich Marie Schröder „wie im Himmel“. Strapaziös war der „Höhenflug“ trotzdem. Als beide nach 2:20:16 Stunden freudestrahlend durchs Ziel gelaufen und ihre Medaillen in Empfang genommen hatten, empfahl ihr die Fitnessuhr 96 Stunden Erholung.

An die Empfehlung hielten sich „Curly“ und ihr Freund nur bedingt. Mit dem Wohnmobil fuhren sie weiter nach Dorf Tirol, wo in der herrlichen Bergwelt Touren mit dem Gravelbike auf dem Programm standen. Das schürte die Lust auf einen nächsten Kraftakt. „Warum nicht auf den höchsten Berg Deutschlands steigen“, habe sie sich gedacht. Ausgestattet mit Respekt, ausreichender Physis und ein wenig Erfahrung („2021 haben wir die Alpenüberquerung auf dem E5 gemacht“) wählten sie am 14. Juli einen ohne spezielle Kletterausrüstung zu bewältigenden Weg auf die 2.962 Meter hohe Zugspitze. Von der Ehrwalder Alm auf österreichischer Seite führt die 15 Kilometer lange Strecke über das Gatterl und insgesamt 2.100 Höhenmeter hinauf auf den Gipfel. „Unsere reine Bewegungszeit war 5 Stunden und 16 Minuten“, stellte Marie Schröder am berühmten goldenen Gipfelkreuz fest. Das alpine Panorama war leider bescheidener als beim Schönwetter-Start erhofft: „Die Zugspitze lag komplett im Nebel.“

Den tags drauf angesetzten Start der zweiten Vorbereitungsphase beim FSV Gütersloh verpasste sie. Abgesprochen mit dem Trainerteam war auch, dass sie nach ihrer Rückkehr nur eine Einheit absolvierte und dann für weitere Tage „dienstlich“ verhindert war. Die Polizei „kommandierte“ sie zu einem zweitägigen Sichtungstraining für die NRW-Auswahl. Anschließend nahm sie in Selm an der Endrunde der deutschen Polizeimeisterschaft teil. Nordrhein-Westfalen gewann als Titelverteidiger das zuletzt 2019 ausgetragene Turnier. Sowohl bei den beiden Vorrundensiegen gegen Hessen (6:0) und Berlin (6:0) als auch im Finale gegen die Auswahl von Bundespolizei/BKA (3:0) trug sich Marie Schröder in die Torschützenliste ein. Sonderurlaub oder Beförderung gab es für die in Münster beschäftigte Polizeikommissarin nicht, aber negativ auf die für September erwartete Übernahme als Beamtin auf Lebenszeit wird sich der sportliche Erfolg ganz sicher auch nicht auswirken. Zum siegreichen Team gehörte neben den beiden Ex-Gütersloherinnen Marina Hermes und Svenja Hörenbaum sowie den beiden Arminia-Bielefeld-Spielerinnen Jocelyn Hampel und Lisa Lösch mit Nele Schmidt auch eine Kollegin aus dem FSV-Zweitligateam. Beide erhielten aufgrund ihrer Leistungen sogar Einladungen für die Sichtung zur deutschen Polizei-Nationalmannschaft.

So sehr sich die Stürmerin auch über den Titelgewinn mit der Polizei freute, bedauerte sie auch, beim fast zeitgleichen Triumph des FSV Gütersloh beim Steka-Cup in Schleidweiler nicht dabei gewesen zu sein. Anschließend aber gab die Trailrunnerin, Bergsteigerin und „Berufsfußballerin“ im Training und bei den Testspielen so viel Vollgas, dass Cheftrainer Daniel Fröhlich gar keine andere Wahl hatte, als sie gegen Union Berlin für die Pokal-Startelf zu nominieren. Nach ihrem „verkrampften“ Ausscheiden und der bitteren Niederlage im Elfmeterschießen gab es von der Verinsfußballerin Marie Schröder gleich eine Ansage für die Liga: „Dann schlagen wir Union halt im nächsten Spiel.“ Gut für ihre Waden: Am 15. Dezember wird es keine Verlängerung geben.

Quelle 
Big Grin Ich glaub ich bin eine Signatur Tongue
Cs10 Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit! Cs10
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RE: FSV Gütersloh 2009 kompakt > Saison 24/25 - von KLAUS - 23.08.2024 - 14:17

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