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Olympisches Fußballturnier der Frauen 2024

#6
Olympisches "Spy-Gate": Spionieren hatte bei Kanada Tradition - Trainerin suspendiert

Das Spionieren per Drohne war kein Einzelfall: Kanadas Männer- und Frauennationalteams haben jahrelang ihre Gegner beobachtet. Das hat Konsequenzen: Kanada-Trainerin Bev Priestman wurde für die Dauer der Olympischen Spiele suspendiert.

Von Helene Altgelt  | 11:38 AM GMT+2

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Kanada-Trainerin Bev Priestman wurde suspendiert / Logan Riely/GettyImages

Das "Spy-Gate" nimmt immer größere Ausmaße an. Vor dem ersten Spiel des kanadischen Frauen-Nationalteams gegen Neuseeland war bekannt geworden, dass Kanada die Gegnerinnen während deren Training mit einer Drohne beobachtet hatte . Assistenztrainerin Jasmine Mander und Analyst Joseph Lombardi wurden darauf nach Hause geschickt.

Doch damit nicht genug: Neuseeland rief die Polizei und eine Untersuchung von FIFA, IOC und dem kanadischen Olympischen Komitee (COC) begann. In deren Laufe wurde festgestellt, dass Kanada nicht nur einmal, sondern zweimal Drohnen eingesetzt hatte, um das neuseeländische Training zu beobachten und so Erkenntnisse über die Taktik der Gegnerinnen zu gewinnen.

"Spy-Gate": Kein Einzelfall, sondern ein System

Jetzt wurde klar, dass das "Spy-Gate" weit über einen Einzelfall hinausgeht. Was aussah wie eine einzige Drohne, entpuppt sich als ein komplettes System. Die Untersuchung des IOC ergab , dass Kanada bereits vor den Olympischen Spielen  Drohnen einsetzte, um Gegner auszuspionieren.

Kanadas Cheftrainerin Bev Priestman hatte zuvor nicht klar verneinen wollen, dass sie von dem Drohnenflug gewusst habe. Da das Spionieren bei Kanada anscheinend System hatte, scheint es dem IOC unwahrscheinlich, dass Priestman nicht involviert war. Daher wurde die Trainerin für die Zeit der Olympischen Spiele suspendiert - ihre Zukunft über den Sommer hinaus ist noch unklar. Für sie springt während des Turniers Co-Trainer Andy Spence ein.

Doch damit nicht genug: Das kanadische Medium TSN Sports berichtete , dass das Spionieren der Gegner bereits jahrelang praktiziert wurde. Das betrifft nicht nur das Frauen-Nationalteam, sondern auch die Männer. Besonders brisant: Auch bei den Olympischen Spielen 2021, als die kanadischen Frauen sensationell Gold errangen, soll das Trainerteam bereits die Gegnerinnen gefilmt haben.

Die Spionage war darüber hinaus nicht nur das Werk einzelner Trainerinnen und Trainer, sondern eine Vorgabe des Verbands, wie TSN Sports berichtet. "Einigen Mitarbeitern und Vertragspartnern wurde gesagt, dass das Filmen zu ihren Aufgaben gehörte und dass sie ihre Stelle beim Verband verlieren könnten, wenn sie den Forderungen nicht nachkämen", schreibt TSN Sports.

Kanada gewann Spiel gegen Neuseeland - Wertung unklar

Der kanadische Fußballverband hat große Geldprobleme. Das führte schon während der WM 2023 zu einem Protest  der kanadischen Fußballspielerinnen gegen den Verband Canada Soccer. Aus Geldmangel konnte das Frauenteam weniger Freundschaftsspiele bestreiten als andere Teams, wurde laut den Spielerinnen zudem schlechter bezahlt und hatte unzureichende Infrastruktur zur Verfügung. Diese Geldsorgen könnten den kanadischen Verband dazu bewogen haben, sich auf "kreative" Weise einen Vorteil zu verschaffen.

Kanada gewann das erste Spiel beim olympischen Frauenfußball -Turnier mit 2:1 gegen Neuseeland - die Gegnerinnen, die von der Spionage betroffen waren. Neuseeland hatte gegenüber der FIFA gefordert, dass Kanada für das Spiel keine Punkte bekommen solle. Ob dieser Forderung nachgegeben wird, steht noch nicht fest.

Die Spielerinnen betonten, nichts von den Vorfällen gewusst zu haben. "Die Spiele stehen für Fairplay. Wir sind keine Betrüger", sagte Verteidigerin Vanessa Gilles: "Es war sehr hart, aber als Spielerinnen halten wir zusammen.“

Quelle 


Zwei Rote Karten und wenig Überraschungen: Der erste Spieltag der Olympischen Spiele im Überblick

Beim ersten Gruppenspieltag der Olympischen Spiele konnten die meisten Nationen ihren Favoritenrollen gerecht werden. Für Aufreger sorgten am vergangenen Donnerstagabend gleich zwei rote Karten.

Von Carmen Stadelmann  | 6:36 PM GMT+2

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Die Kolumbianerin Mayra Ramirez kassierte eine rote Karte im ersten Spiel gegen Frankreich. / Claudio Villa/GettyImages

Die DFB-Fraue n konnten ihr erstes Spiel komfortabel gewinnen. Doch wie schlugen sich die anderen Nationen bei ihrem Olympia-Auftakt ? Einige Teams konnten überzeugen, andere mühten sich zu einem knappen Sieg. Neben Toren hagelte es auch rote Karten. Was auf den verschiedenen Plätzen los war, erfahrt ihr hier:

  1. Spionage erfolgreich: Kanada gewinnt gegen Neuseeland 
  2. Spanien bezwingt WM-Schreck 
  3. Ein Tor reicht Brasilien 
  4. Frühe Rote Karte und eine US-amerikanische Dominanz 
  5. Kolumbianische Star-Spielerin sieht Rot - Frankreich müht sich zum Sieg 
Spionage erfolgreich: Kanada gewinnt gegen Neuseeland

Schon vor Anpfiff lieferte die Partie zwischen Kanada und Neuseeland ordentlich Zündstoff: Die Kanadierinnen haben mittels einer Drohne ihre Gegnerinnen unerlaubt ausspioniert. Diskussionen und Konsequenzen gab es zu Genüge  - gewonnen hat Kanada dennoch. Die amtierenden Olympiasiegerinnen geraten früh in Rückstand: In der 13. Minute setzte Mackenzie Barry ihren Abschluss nach einer Ecke aus der Drehung heraus in den linken Winkel - die überraschende 1:0 Führung für die Neuseeländerinnen.

Das Gegentor rüttelte Kanada wach und sie erhöhten den Druck auf das Tor der "Ferns". Kurz vor dem Halbzeitpfiff kombinierten sich die Nordamerikanerinnen schön durchs Mittelfeld. Den Pass in Richtung Elfmeterpunkt konnte Chloé Lacasse im Fallen noch über die Linie drücken (45+4.). Nach der guten Anfangsphase baute Neuseeland auch in Halbzeit zwei ab und gab das Unentschieden zehn Minuten vor Ende noch aus der Hand: Jokerin Evelyne Viens erlief einen langen Ball, fackelte nicht lange und zog am Sechzehnereck ab. Der Abschluss landete im linken unteren Eck und sicherte den Kanadierinnen den Auftaktsieg (79.)

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Evelyne Viens (Mitte) erzielte das Siegtor. / Tullio M. Puglia/GettyImages

Spanien bezwingt WM-Schreck

Im zweiten Nachmittags-Spiel trafen mit Japan und Spanien die zwei wohl taktisch und spielerisch besten Teams der Welt aufeinander. Bei der letzten Begegnung der Teams in der Gruppenphase der WM konnten die Japanerinnen den Spanierinnen eine denkbare 4:0 Klatsche zuführen. Auch diesmal sah es anfangs gut aus: Aoba Fujino versenkten einen Freistoß aus 20 Metern direkt und unhaltbar ins Kreuzeck - die 1:0 Führung für Japan (13.). Doch Spanien gab sich nicht auf und in der 22. Minute war es dann Weltfußballerin Aitana Bonmati, die lässig die Keeperin umkurvte und zum Ausgleich einschob.

Im weiteren Spielverlauf nahmen die Ibererinnen das Spiel an sich und konnten ihre Geduld dann im letzten Drittel des Spiels auch belohnen: Im Tiki-Taka-Stil spielten sich Bonmati und Mariona Caldentey durch die japanische Abwehr. Caldentey hob den Ball platziert ins Tor und festigte die ersten drei Punkte auf dem Konto des amtierenden Weltmeisters (74.).

Ein Tor reicht Brasilien

In der ersten Viertelstunde hatte Nigeria den Führungstreffer auf dem Schlappen: Erst blockte die brasilianische Torfrau einen Abschluss aus kürzester Distanz, dann lenkte sie den Schuss von Christy Ucheibe um den Pfosten (16.). Brasilien übernahm von nun an die Kontrolle. In der 35. Minute war dann die Freude groß, währte aber nur kurz, da Martas Treffer aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde (36.). Nur eine Minute später stand die Legende des Frauenfußballs wieder im Fokus. Diesmal assistierte Marta ihrer Mitspielerin Gabi Nunes, die halbrechts aus spitzem Winkel wuchtig ins Tornetz traf - die 1:0 Führung für Brasilien (37.). In der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel vor sich hin und Brasilien gewinnt relativ ungefährdet.

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Torschützin und Vorlagengeberin: Gabi Nunes (links) und Marta. / Juan Manuel Serrano Arce/GettyImages

Frühe Rote Karte und eine US-amerikanische Dominanz

In Deutschlands Gruppe B traf am späten Abend die USA auf Sambia. Das Spiel entschied sich dabei schon in der ersten halben Stunde. Das Team von Emma Hayes drückte der Partie ihren Stempel auf - Sambia kam kaum zum Zug. In der 17. Minute zeigte Trinity Rodman ihre ganze Klasse, zog den Ball mit der Hacke in die andere Richtung und schloss zum 1:0 Führungstreffer ab. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Wie schon beim ersten Tor spielte Lindsey Horan einen perfekt getimten Pass in die Box. Diesmal wartete Mallory Swanson am anderen Ende und sorgte für den Führungsausbau (24.). Nur wenige Augenblicke später war es wieder Swanson, die nach einem Ballgewinn im Mittelfeld die sambische Torfrau locker umkurvte und zum 3:0 einschob (25.).

Weitere fünf Minuten später bremste Pauline Zulu Sophie Smith kurz vor dem Sechzehner mit der Hand. Nach dem VAR-Check bekam die Sambierin dafür die Rote Karte - Smith musste verletzt ausgewechselt werden. Die USA zockte die Partie abgeklärt runter und sorgte für ein erstes Ausrufezeichen in Gruppe B.

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Mallory Swanson (links) und Trinity Rodman sorgten für die drei Treffer. / Brad Smith/ISI/GettyImages

Kolumbianische Star-Spielerin sieht Rot - Frankreich müht sich zum Sieg

Der Olympia-Auftakt der Gastgeberinnen verlief anfangs noch nach Maß: Bereits in der 6. Minute nutzte Marie-Antoinette Katoto eine Unstimmigkeit in der kolumbianischen Hintermannschaft aus und versenkte den Ball im Netz (6.). Frankreich war spielbestimmend, der Ausbau der Führung nur eine Frage der Zeit. Nachdem die Torfrau Kolumbiens eine Flanke unglücklich mit der Faust klärte, stand Kenza Dali goldrichtig und traf zum 2:0 (18.). Die Gastgeberinnen zeigte vor der Halbzeit ihr ganzes Repertoire: Nach einem sehenswerten Dribbling von Diani köpfte Katoto die punktgenaue Flanke in die Maschen (42.).

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Marie-Antoinette Katoto jubelt mit Kandidiatou Diani. / Eurasia Sport Images/GettyImages

Die Ansprache in der Halbzeit zeigte Wirkung: Die Lateinamerikanerinnen spielten von nun an deutlich aggressiver. Nachdem die französische Torfrau Mayra Ramirez ungestüm stoppte, versenkte Catalina Usme den daraus resultierenden Elfmeter (54.). Nur zehn Minuten später war es Manuela Cavi, die ihre Gegenspielerin alt aussehen ließ und zum 2:3 Anschlusstreffer einnetzte (64.). In der Folge trumpfte Kolumbien immer mehr auf, vergab sogar etliche Chancen zum Ausgleich. Dann der Schock: Kolumbiens beste Spielerin Mayra Ramirez kam im Tackling zu spät und traf Salma Bacha klar an der Achillessehne - glatt Rot. Die 25-Jährige wird ihrem Team nun gegen Sambia fehlen. Frankreich kam mit einem blauen Auge davon.

Quelle 


Das Olympia-Power-Ranking zum Fußball-Turnier der Frauen

Mit den amtierenden Weltmeisterinnen, den Olympia-Siegerinnen von 2021 und den DFB-Frauen im Mix startet das olympische Fußballturnier. Die zwölf Teams im Power-Ranking.

Von Adriana Wehrens  | 7:07 PM GMT+2

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Jenni Hermoso of Spain © celebrates with team mates after... / Insidefoto/GettyImages

Am Donnerstag starteten die Frauenfußball-Nationalmannschaften bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnungsfeier in das olympische Turnier. Welche Mannschaften die besten Chancen auf die Medaillen haben, erfahrt ihr im 90min-Power-Ranking.

12. Platz: Sambia

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Republic of Ireland WNT v Zambia WNT. International Friendly. / Tim Clayton - Corbis/GettyImages

Auch wenn Sambia in der Fußball-Weltrangliste "nur" Platz 64 belegt, ist die Nation mittlerweile keine Unbekannte mehr. Das gilt speziell auch gegenüber dem deutschen Team, das sich letztes Jahr überraschenderweise in einem Testspiel gegen die Copper Queens geschlagen geben musste.

Hauptverantwortlich dafür waren die beiden Starspielerinnen Barbra Banda (Orlando Pride) und Racheal Kundananji (Bay FC), aktuell die beiden teuersten Transfers aller Zeiten im Frauenfußball . Letztere wechselte zur Winterpause für die Rekordsumme von 805.000 Euro in die USA.

Allerdings machte Sambia in der jüngeren Vergangenheit vor allem in Form von Trainer Bruce Mwape Negativ-Schlagzeilen , der seine Positon gegenüber den Spielerinnen mehrfach ausgenutzt und einige sogar sexuell missbraucht haben soll. Während Olympia ist dem Trainer jeglicher privater Kontakt mit seinen Spielerinnen verboten. Als Teil von Gruppe B ergibt sich für die deutsche Mannschaft in der dritten Partie der Gruppenphase die Gelegenheit auf eine Revanche für die jüngste Niederlage. Doch dazu muss erst einmal eine Lösung gefunden werden, um die schnellen sambischen Gegnerinnen zu stoppen.

11. Platz: Neuseeland

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FBL-OLY-PARIS-2024-CAN-NZL / ARNAUD FINISTRE/GettyImages

Im vergangenen Jahr hieß es für WM-Gastgeber Neuseeland bereits nach der Gruppenphase Abschied nehmen. In Frankreich soll es nun anders ablaufen, doch das wird keine leichte Aufgabe. Die ganz großen Namen sind im Kader der Football Ferns nicht zu finden. Die wohl bekannteste Akteurin und Kapitänin Ali Riley musste vor dem Turnierstart aus medizinischen Gründen kurzfristig absagen. Für die Spielführerin wurde Michaela Foster von Auckland United nachnominiert.

10. Kolumbien

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Colombia v Jamaica - FIFA Women's World Cup / Anadolu/GettyImages

Ein weiterer Deutschland-Schreck neben Sambia ist in Gruppe A mit Kolumbien vertreten. Bei der letztjährigen Gruppenphase war es das 19-jährige Talent Linda Caicedo von Real Madrid, welches das frühe Aus des DFB-Teams mit ihrer individuellen Klasse einleitete. Daraufhin scheiterten die Südamerikanerinnen erst im Viertelfinale an England und haben spätestens da ihren Anspruch auf höhere Ziele für die Zukunft gestellt.

Neben Caicedo befindet sich mit Mayra Ramírez ein weiteres bekanntes Gesicht unter den Chicas Superpoderosas, die Deutschlands Sjoeke Nüsken bestens bekannt sein sollte. Beide stehen derzeit beim englischen Rekordmeister FC Chelsea unter Vertrag.

9. Nigeria

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Nigeria v Canada - FIFA Women's World Cup / Anadolu/GettyImages

Mit Nigeria ist Afrikas erfolgreichste Nation im Fußball der Frauen vertreten. Insgesamt gelang es dem Team bereits elf Mal, den Women's Africa Cup of Nations zu gewinnen und gilt demnach immer als herausfordernder Gegner, der auch die vermeintlich "größeren" Nationen ärgern kann, wie etwa Gastgeber Australien bei der WM 2023.

Den bislang größten Erfolg bei Olympia verzeichneten die Super Falcons im Jahr 2004 mit dem erfolgreichen Einzug ins Viertelfinale, in Frankreich ist es die insgesamt vierte Teilnahme an den Olympischen Spielen. Bekannteste Spielerin bei Nigeria ist wohl Asisat Oshoala, die bis vor kurzem noch beim FC Barcelona unter Vertrag stand und mittlerweile in den USA für Bay FC aufläuft.

8. Kanada

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Canada v Costa Rica: Group C - 2024 Concacaf W Gold Cup / Logan Riely/GettyImages

Es waren die Kanadierinnen, die sich bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille gesichert haben. Trotzdem wird die Mannschaft beim diesjährigen Turnier nicht zwingend im engeren Favoritenkreis geführt. Dies liegt zum einen am Abschied von Kapitänin und Leaderin Christine Sinclaire, der besten internationalen Torschützin aller Zeiten (sowohl im Männer- wie im Frauenfußball), die zuletzt ihre Karriere beendete.

Hinzu kommen Streitigkeiten mit dem kanadischen Verband um unzureichende Bezahlungen und mangelhafte Trainingsbedingungen. Unter der neuen Kapitänin Jessie Fleming geht ein verändertes Team ins Rennen, das trotz allem große Ambitionen hat. Infolge einer Drohnen-Spähmaßnahme, die von Kanada auf den ersten Gruppengegner Neuseeland ausgegangen ist, wurde unter anderem Trainerin Bev Priestman für den Rest des Turniers suspendiert .

7. Brasilien

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Nigeria v Brazil: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Juan Manuel Serrano Arce/GettyImages

Für Brasilien handelt es sich in diesem Jahr um ein ganz besonderes Turnier. Denn es stellt den letzten großen Auftritt von Marta - bereits jetzt eine Legende im Fußball der Frauen - auf der internationalen Bühne dar. Die 38-Jährige hat bereits vor der Reise nach Frankreich angekündigt, dass sie dort ihre letzten Partien im Brasilien-Trikot spielen wird.

Für die Offensivakteurin ist es bereits das sechste Mal, dass sie bei Olympia teilnimmt - Rekord im Fußball der Frauen. Bisher gelang es ihr zwei Male, die Silbermedaille zu gewinnen. Nun hat sie mit der Seleção die Chance, sich mit einem Erfolg zu verabschieden.

6. Deutschland

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FBL-OLY-PARIS-2024-GER-AUS / CHRISTOPHE SIMON/GettyImages

Nach dem enttäuschenden frühen Gruppen-Aus bei der WM im letzten Jahr geht es für die deutsche Mannschaft auf Wiedergutmachungstour. Nachdem sich die DFB-Frauen für die letzte Ausgabe der Olympischen Spiele nicht qualifizieren konnten, wollen die Gold-Gewinnerinnen von 2016 wieder vorne angreifen.

Allerdings muss die Mannschaft um Interimstrainer Horst Hrubesch auf Mittelfeldregisseurin Lena Oberdorf verzichten, die sich im letzten Testspiel vor dem Turnier einen Kreuzbandriss zuzog. Die nachnominierte Janina Minge (VfL Wolfsburg) erhielt gleich im ersten Gruppenspiel gegen Australien die Chance von Beginn an neben der zurückegezogenen Kapitänin Alexandra Popp. Die deutsche Mannschaft um das gehäkelte Maskottchen Ottienne will auch Interimscoach Horst Hrubesch ein letztes Mal ehren, bevor er seine Aufgabe an Nachfolger Christian Wück abgibt.

Kann das DFB-Team die Eindrücke vom 3:0-Auftaktsieg gegen Australien auch gegen die USA bestätigen, scheint der Traum von der Medaille realistisch zu sein - und Deutschland im Ranking entsprechend nach vorne rücken.

5. USA

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United States v Zambia: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Brad Smith/ISI/GettyImages

In Guppe B wartet mit den USA auch der olympische Rekordsieger im Fußball der Frauen auf das DFB-Team. Das USWNT konnte bereits vier Mal Gold holen sowie ein Mal Silber und bei den letzten Spielen in 2021 Bronze. Doch die goldenen Tage der US-Amerikanerinnen scheinen gezählt zu sein. Nicht nur an der Seitenlinie gab es mit der Verpflichtung von Ex-Chelsea-Trainerin Emma Hayes Veränderungen, auch der Kader ist in den letzten Jahre neu zusammengestellt worden.

Alex Morgan etwa, zweifache Weltmeisterin, wurde zum ersten Mal nicht für ein großes Turnier nominiert. An ihrer Stelle sind junge aufstrebende Spielerinnen wie Sophia Smith, Trinity Rodman und Mallory Swanson nun gesetzt. Das Aus im Achtelfinale bei der letzten WM hat gezeigt, dass der Umbruch im Team USA zu dem Zeitpunkt noch nicht vollendet gewesen war. Allein aufgrund der Erfolge in der Vergangenheit wird das US-Team immer noch unter den Favoriten aufgeführt. Langsam aber sicher müssen die Spielerinnen diese Erwartungshaltung nun aber wieder mit Siegen belegen.

4. Australien

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Germany v Australia: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Alex Livesey/GettyImages

Bei der Heim-WM 2023 feierte der Fußball der Frauen großen Fan- und Aufmerksamkeitszuwachs in Australien. Dies ist vornehmlich auf das leidenschaftliche Auftreten der Matildas zurückzuführen, die das Turnier von den Zuschauer:innen getragen erfolgreich auf Platz vier beendeten. Dabei kam Starspielerin Sam Kerr nur in den letzten Spielen zum Einsatz.

Bei Olympia muss Australien erneut auf die Rekordspielerin verzichten, die aufgrund eines Kreuzbandrisses aussetzen muss. Doch die Spielerinnen haben bereits vor einem Jahr bewiesen, dass sie auch ohne ihre Kapitänin erfolgreich sein können. Unter anderem aus diesem Grund rückte etwas unerwartet auch Stürmerin Michelle Heyman wieder in den Kader, die zuvor eigentlich ihre Nationalmannschaftskarriere beendet hatte. Sie soll als eine der Backup-Optionen für Kerr im Angriff herhalten.

3. Japan

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Spain v Japan: Women's Football - Olympic Games Paris 2024: Day -1 / Eurasia Sport Images/GettyImages

Die Japanerinnen verzauberten beim Wettbewerb in Australien und Neuseeland das Publikum durch die Art und Weise, wie einfach Fußball sein kann, wenn die ganze Mannschaft an einem Strang zieht. Unter Trainer Futoshi Ikeda spielt die japanische Mannschaft neben den Spanierinnen wohl den schönsten Fußball auf internationaler Ebene. Im direkten Duell mit La Roja bei der WM 2023 gelang den Japanerinnen sogar ein klarer 4:0-Erfolg in der Gruppenphase.

Namen wie Aoba Fujino, Hinata Miyazawa und Fuka Nagano sollten sich Fans merken, die nach technisch versierten zukünftigen Topspielerinnen Aussicht halten.

2. Frankreich

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Republic of Ireland V France, UEFA Women's Euro 2025 Qualifier. / Tim Clayton - Corbis/GettyImages

Nicht zuletzt der Heim-Vorteil für Frankreich sollte beim olympischen Turnier eine große Rolle spielen. Auch wenn Les Bleus bei der Heim-EM 2019 das Glück nicht hold war, ist die Hoffnung auf eine Medaille in diesem Jahr groß.

Das Talent und die Qualität im Kader sind dafür auf jeden Fall gegeben. Allerdings gelang trotzdessen schon lange kein großer Erfolg mehr auf internationaler Ebene. Die Französinnen haben in jüngerer Vergangenheit nicht viel gerissen, da sie häufig noch unter ihren Qualitäten spielen. Vielleicht kommt das Heim-Turnier gerade zum richtigen Zeitpunkt, um endlich mal wieder ein Ausrufezeichen zu setzen.

1. Spanien

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Women's EURO 2025 QualifiersBelgium women v Spain women / ANP/GettyImages

Wenn man das spanische Team betrachtet, ist es schwierig, Argumente zu finden, warum diese Spielerinnen nicht die Goldmedaille holen sollten. Nicht nur geht La Roja als amtierender Weltmeister mit einigen der besten Spielerinnen der Welt mit Aitana Bonmatí und Alexia Putellas in das Turnier, sondern in gewisser Weise auch mit einer neuen Befreitheit unter Trainerin Montse Tomé, die nach dem Skandal um Ex-Trainer Jorge Vilda und Luis Rubiales, Ex-Präsident des Spanischen Fußballverbands, übernommen hat.

Die Spanierinnen bestechen vor allem durch ihr schnelles Kombinationsspiel, geprägt von Spielerinnen aus dem Kader des FC Barcelona, des amtierenden Champions League-Siegers. In Hinblick auf die Goldmedaille sind sie der klare Favorit Nummer eins.

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RE: Olympisches Fußballturnier der Frauen 2024 - von KLAUS - 26.07.2024 - 21:16

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