08.07.2024 - 13:16
May wird Lehrerin, Fournier studiert dual
Einer "fehlte dauerhaft der Spaß": Fünf Bundesliga-Karriereenden unter 27 Jahren
06.07.24 - 14:28
In der Männer-Bundesliga wäre diese Häufung undenkbar, in der Frauen-Bundesliga gehört sie dazu: Gleich fünf Spielerinnen beendeten in diesem Sommer ihre Karriere im besten Fußball-Alter oder sogar davor - aus zwei verschiedenen Gründen.
Schon Zeit für den Abschied: Lily Reimöller, Jessica May und Lena Uebach (v. li.). imago images
Als Marcell Jansen 2015 mit nur 29 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel hing, musste er sich auf öffentlichen Gegenwind einstellen. "Wer so etwas macht, hat den Fußball nie geliebt", wetterte Rudi Völler, der damalige Sportdirektor von Bayer Leverkusen, seinerzeit.
Darum sorgen, dass ihr ähnliche Vorhaltungen gemacht werden, musste sich Jessica May neun Jahre später nicht. Mit 24 Jahren beendete die Verteidigerin des 1. FC Nürnberg aus freien Stücken ihre Laufbahn als Profisportlerin. Im kicker-Interview (Montagsausgabe) sprach May nun ausführlich über ihre Gründe.
"Ich hatte in den letzten Jahren immer mal wieder Phasen, in denen ich gemerkt habe, dass mir im professionellen Fußball dauerhaft der Spaß fehlt", sagte sie: "Ich habe viel Zeit investiert und in anderen Bereichen wie der Familie zurückstecken müssen." Schon im Sommer 2023 habe sie überlegt, ob sie aufhören solle.
"Aber dann kam der Aufstieg, und die Bundesliga hat mich sehr gereizt", gab May zu: "Jetzt ist ein perfekter Zeitpunkt, an einem Höhepunkt meiner Karriere einen Schlussstrich zu ziehen. Da passt es auch perfekt, dass ich mein Studium abschließen konnte und im September mit meinem Referendariat zur Grundschullehrerin etwas Neues beginnt."
Ihre Entscheidung sei unabhängig vom Abstieg des Club in die 2. Liga gefallen: "Ich habe den Verein früh informiert, nämlich im März nach dem 4:3-Sieg in Köln . Zu dem Zeitpunkt war ja sportlich noch alles offen."
Von 100 geht es also auf null: Schließlich verpasste May in der Saison 2023/24 als einzige Feldspielerin keine einzige Sekunde. Auch deswegen wollte sie sich zum Abschied nicht wie oftmals üblich auswechseln lassen: Die Serie sollte halten. Insgesamt stand sie seit dem 13. Spieltag der Saison 2018/19 jede Spielminute auf dem Platz.
"Ich möchte meinem Körper eine Pause gönnen", sagt May nun: "Deshalb plane ich auch nicht, in irgendeiner Form als aktive Spielerin aufzulaufen."
Uebach: 65 Bundesliga-Spiele mit 23 Jahren
Aus ganz anderen Gründen rührt allerdings die Häufung an früh beendeten Karrieren in der Bundesliga. Mays Teamkollegin Sophie Fournier (22) sah sich nach Verletzungsrückschlägen infolge eines Kreuzbandrisses dazu gezwungen, den Fokus auf ihr duales Studium und somit ihre hauptberufliche Laufbahn zu legen. Die Stürmerin hatte 2022/23 mit sieben Toren zum Aufstieg des Club in die Bundesliga beigetragen.
Reimöller muss schon mit 19 aufhören
Kim Fellhauer galt einst als hoffnungsvolles Talent des deutschen Fußballs. Auch die ehemalige U-17-Europameisterin beendete in diesem Sommer aber mit gerade einmal 26 Jahren ihre Karriere. "Meinem Körper und meiner Gesundheit zuliebe musste ich diese schwere Entscheidung treffen", sagte sie, nachdem sie mehrfach Kreuzbandrisse erlitten hatte.
Immer wieder sind es Kreuzbandrisse, die im Fußball der Frauen einen Strich durch die Karriererechnung machen. Auch Lily Reimöller , die Jüngste im Quintett der Zurückgetretenen, kennt diese Verletzung nur allzu gut. Das 19 Jahre alte Mittelfeldtalent der SGS Essen zog sich vor einigen Wochen erneut eine schwere Knieverletzung zu. Schon 2022 hatte die ehemalige Junioren-Nationalspielerin einen Kreuzbandriss erlitten.
pab
Quelle
Einer "fehlte dauerhaft der Spaß": Fünf Bundesliga-Karriereenden unter 27 Jahren
06.07.24 - 14:28
In der Männer-Bundesliga wäre diese Häufung undenkbar, in der Frauen-Bundesliga gehört sie dazu: Gleich fünf Spielerinnen beendeten in diesem Sommer ihre Karriere im besten Fußball-Alter oder sogar davor - aus zwei verschiedenen Gründen.
Schon Zeit für den Abschied: Lily Reimöller, Jessica May und Lena Uebach (v. li.). imago images
Als Marcell Jansen 2015 mit nur 29 Jahren seine Fußballschuhe an den Nagel hing, musste er sich auf öffentlichen Gegenwind einstellen. "Wer so etwas macht, hat den Fußball nie geliebt", wetterte Rudi Völler, der damalige Sportdirektor von Bayer Leverkusen, seinerzeit.
Darum sorgen, dass ihr ähnliche Vorhaltungen gemacht werden, musste sich Jessica May neun Jahre später nicht. Mit 24 Jahren beendete die Verteidigerin des 1. FC Nürnberg aus freien Stücken ihre Laufbahn als Profisportlerin. Im kicker-Interview (Montagsausgabe) sprach May nun ausführlich über ihre Gründe.
"Ich hatte in den letzten Jahren immer mal wieder Phasen, in denen ich gemerkt habe, dass mir im professionellen Fußball dauerhaft der Spaß fehlt", sagte sie: "Ich habe viel Zeit investiert und in anderen Bereichen wie der Familie zurückstecken müssen." Schon im Sommer 2023 habe sie überlegt, ob sie aufhören solle.
Zitat:Ich möchte meinem Körper eine Pause gönnen.
Jessica May
"Aber dann kam der Aufstieg, und die Bundesliga hat mich sehr gereizt", gab May zu: "Jetzt ist ein perfekter Zeitpunkt, an einem Höhepunkt meiner Karriere einen Schlussstrich zu ziehen. Da passt es auch perfekt, dass ich mein Studium abschließen konnte und im September mit meinem Referendariat zur Grundschullehrerin etwas Neues beginnt."
Ihre Entscheidung sei unabhängig vom Abstieg des Club in die 2. Liga gefallen: "Ich habe den Verein früh informiert, nämlich im März nach dem 4:3-Sieg in Köln . Zu dem Zeitpunkt war ja sportlich noch alles offen."
Von 100 geht es also auf null: Schließlich verpasste May in der Saison 2023/24 als einzige Feldspielerin keine einzige Sekunde. Auch deswegen wollte sie sich zum Abschied nicht wie oftmals üblich auswechseln lassen: Die Serie sollte halten. Insgesamt stand sie seit dem 13. Spieltag der Saison 2018/19 jede Spielminute auf dem Platz.
"Ich möchte meinem Körper eine Pause gönnen", sagt May nun: "Deshalb plane ich auch nicht, in irgendeiner Form als aktive Spielerin aufzulaufen."
Uebach: 65 Bundesliga-Spiele mit 23 Jahren
Aus ganz anderen Gründen rührt allerdings die Häufung an früh beendeten Karrieren in der Bundesliga. Mays Teamkollegin Sophie Fournier (22) sah sich nach Verletzungsrückschlägen infolge eines Kreuzbandrisses dazu gezwungen, den Fokus auf ihr duales Studium und somit ihre hauptberufliche Laufbahn zu legen. Die Stürmerin hatte 2022/23 mit sieben Toren zum Aufstieg des Club in die Bundesliga beigetragen.
Reimöller muss schon mit 19 aufhören
Kim Fellhauer galt einst als hoffnungsvolles Talent des deutschen Fußballs. Auch die ehemalige U-17-Europameisterin beendete in diesem Sommer aber mit gerade einmal 26 Jahren ihre Karriere. "Meinem Körper und meiner Gesundheit zuliebe musste ich diese schwere Entscheidung treffen", sagte sie, nachdem sie mehrfach Kreuzbandrisse erlitten hatte.
Immer wieder sind es Kreuzbandrisse, die im Fußball der Frauen einen Strich durch die Karriererechnung machen. Auch Lily Reimöller , die Jüngste im Quintett der Zurückgetretenen, kennt diese Verletzung nur allzu gut. Das 19 Jahre alte Mittelfeldtalent der SGS Essen zog sich vor einigen Wochen erneut eine schwere Knieverletzung zu. Schon 2022 hatte die ehemalige Junioren-Nationalspielerin einen Kreuzbandriss erlitten.
pab
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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