05.07.2024 - 21:42
"Das letzte Jahr war echt Horror": Carolin Simon über die Zeit nach ihrem Kreuzbandriss und mentalen Druck
Der Kreuzbandriss ist eine der schwersten Verletzungen im Profi-Fußball und bedeutet eine monatelange Reha und Leidenszeit. Carolin Simon verpasste die Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr nur knapp aufgrund dieser Verletzung. In einer Dokumentation spricht sie nun über die Zeit nach dem Kreuzbandriss.
Von Carmen Stadelmann | Jul 3, 2024
Carolin Simon steht beim FC Bayern München unter Vertrag. / Johannes Simon/GettyImages
Es läuft die 95. Minute des Testspiels der deutschen Frauennationalmannschaft gegen Sambia in Fürth. Nur fünf Minuten trennen Carolin Simon vom Abflug zur Weltmeisterschaft 2023 nach Australien und Neuseeland. Doch dann geschieht es: Die 31-Jährige kommt nach einem Zweikampf ungünstig auf und reißt sich das Kreuzband. Der langersehnte und hart umkämpfte Traum der Weltmeisterschaft von jetzt auf gleich zunichte gemacht. Augenblicke, die viele Fans in schmerzlicher Erinnerung haben.
In der ZDF-Dokumentation "Druck im Fußball: Wenn die Psyche versagt" spricht die Außenverteidigerin über die Zeit nach ihrer schweren Verletzung und die mentalen Folgen.
"Das letzte Jahr war echt Horror"
Vor der Partie gegen Sambia hat Carolin Simon von Martina Voss-Tecklenburg erfahren, dass sie es in den Kader für die WM geschafft hat. Eine Nominierung, die so nicht unbedingt erwartbar war, da die 31-Jährige in den Jahren zuvor nicht für die Nationalelf berücksichtigt wurde. "Für mich stand über allem, dass ich da dabei sein will. Dann schaffst du das und eine Stunde später ist irgendwie alles weg", erinnert sich Carolin Simon.
Ein Rückblick auf die Saison und das Jahr 2023 fällt der Spielerin des FC Bayern München schwer. Die erste Hälfte der Saison sei für sie das beste halbe Jahr der ganzen Karriere gewesen. "Dann schnippst du mit dem Finger und Sommer bis Winter war wirklich das schlimmste Jahr, was ich je hatte. Es war echt Horror." Carolin Simon sei froh, dass diese Leidenszeit sich einem Ende neigt. Im DFB-Pokalfinale feiert die 31-Jährige ihr lang ersehntes Comeback. Beim letzten Saisonspiel der Bayern-Frauen in Hoffenheim folgte dann das Startelfdebüt - und das nach Maß: Nach nur zehn gespielten Minuten verwandelte die Außenverteidigern einen Freistoß in gewohnter Manier direkt.
Carolin Simon nach ihrem Tor gegen Hoffenheim. / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Carolin Simon habe nach Gründen für den Kreuzbandriss gesucht, "aber es ist Teil des Jobs und ein unfassbarer Druck, der auf einen als Spielerin lastet". Die Außenverteidigerin sei sich aber sicher, dass sie zu 100 Prozent physisch und psychisch da war. Dennoch wusste Simon, dass die Zeit nach der Verletzung auch mental schwer werden würde. "Ich habe direkt wieder den Austausch mit meiner damaligen Psychologin gesucht, um erst gar nicht diese Abwärtsspirale in Gang kommen zu lassen", erklärt Simon.
Psychologin als "Gamechanger"
Die Fußballerin spricht offen über depressive Perioden in ihrem Leben. Carolin Simon habe nicht verständen, wieso Fußball sie so runterzieht und sie "so krasse Komplexe" habe, wenn sie nicht zum Einsatz kommen darf. Der FC Bayern hat ihr eine "normale" Psychologin vermittelt, mit der Caro Simon auch allgemeine Dinge aufarbeiten konnte. "Das war so ein bisschen mein Gamechanger", erinnert sie sich. "Es war viel Arbeit, aber ich habe das Gefühl, dass ich ganz viel auch für mein zukünftiges Leben daraus mitgenommen habe."
Carolin Simon (vorne) mit der Meisterschale. / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Trotz der negativen Seiten und Down-Phasen würde die Bayern-Spielerin ihren Job niemals eintauschen wollen. Sie merkt allerdings an, dass vielen nicht bewusst sei, welche Schattenseiten der Beruf mit sich bringt: "Es ist ein 24/7 Job. Es geht nicht nur darum, deinen Körper zu jeder Zeit bereit zu halten, sondern auch mental da zu sein. Du hast jeden Tag, jede Minute Competition. Jeden Tag wirst du mit anderen verglichen und musst dich beweisen." Es würde wenig Momente geben, wo Zeit zum Entspannen bleibt. Im Profi-Geschäft würde man auf vieles verzichten müssen. "Es sind vielleicht Kleinigkeiten, aber du ordnest alles unter, um am Wochenende spielen zu können", stellt die 31-Jährige fest.
Carolin Simon gilt als eine der besten Außenverteidigerinnen Deutschlands. Seit 2019 steht sie beim amtierenden Meister unter Vertrag. Zuvor führte ihr Weg die 31-Jährige von Wolfsburg nach Leverkusen und Freiburg, bevor sie anschließend für eine Saison bei Olympique Lyon spielte. In Frankreich gewann Caro Simon 2019 das Triple, bestehend aus der Meisterschaft, dem Pokalsieg und nicht zuletzt dem Gewinn der Women's Champions League . Für die deutsche Nationalmannschaft kommt Simon insgesamt auf 22 A-Länderspiele.
Quelle
FC Bayern verleiht Jill Baijings in die WSL
Nach einem Jahr beim FC Bayern geht es für Jill Baijings in der englischen WSL weiter - zumindest vorerst. Der amtierende deutsche Meister gab am Freitagvormittag bekannt, dass die Mittelfeldspielerin an Aston Villa verliehen wird.
Von Simon Zimmermann | 10:38 AM GMT+2
Jill Baijings / Alex Grimm/GettyImages
Baijings war erst im vergangenen Sommer von Bayer Leverkusen nach München gewechselt. Bei den FCB-Frauen kam die offensive Mittelfeldspielerin allerdings meist nur als Einwechselspielerin zum Einsatz. In der englischen Liga soll die Niederländerin nun beim letztjährigen Tabellensiebten regelmäßige Spielpraxis sammeln.
"Jill bekommt die Möglichkeit, bei einem Traditionsverein in einer der besten Ligen der Welt Spielpraxis zu sammeln. Wir sind der Meinung, dass diese Leihe für alle drei Parteien eine sehr gute und spannende Lösung ist. Wir werden Jills sportliche Entwicklung sehr genau verfolgen und wünschen ihr für die kommende Saison viel Erfolg", erklärte Bayerns Sportchefin Bianca Rech.
In ihrem ersten Bayern-Jahr hatte Baijings 19 Pflichtspiele absolviert. 15 Mal wurde sie dabei eingewechselt. Insgesamt gelangen der 23-Jährigen ein Tor und vier Vorlagen. Ihre Qualitäten hat die siebenfache niederländische Nationalspielerin zuvor bei der Werself bewiesen. Dort kam sie in 24 Spielen auf sieben Tore und sechs Vorlagen.
Die Leihe zu Aston Villa könnte Baijings nun guttun, um mit Selbstvertrauen und vor allem viel Spielpraxis gestärkt nach München zurückzukehren. Dann kann man ihr durchaus zutrauen, mittelfristig auch bei den Bayern einen Stammplatz anvisieren zu können.
Quelle
Der Kreuzbandriss ist eine der schwersten Verletzungen im Profi-Fußball und bedeutet eine monatelange Reha und Leidenszeit. Carolin Simon verpasste die Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr nur knapp aufgrund dieser Verletzung. In einer Dokumentation spricht sie nun über die Zeit nach dem Kreuzbandriss.
Von Carmen Stadelmann | Jul 3, 2024
Carolin Simon steht beim FC Bayern München unter Vertrag. / Johannes Simon/GettyImages
Es läuft die 95. Minute des Testspiels der deutschen Frauennationalmannschaft gegen Sambia in Fürth. Nur fünf Minuten trennen Carolin Simon vom Abflug zur Weltmeisterschaft 2023 nach Australien und Neuseeland. Doch dann geschieht es: Die 31-Jährige kommt nach einem Zweikampf ungünstig auf und reißt sich das Kreuzband. Der langersehnte und hart umkämpfte Traum der Weltmeisterschaft von jetzt auf gleich zunichte gemacht. Augenblicke, die viele Fans in schmerzlicher Erinnerung haben.
In der ZDF-Dokumentation "Druck im Fußball: Wenn die Psyche versagt" spricht die Außenverteidigerin über die Zeit nach ihrer schweren Verletzung und die mentalen Folgen.
"Das letzte Jahr war echt Horror"
Vor der Partie gegen Sambia hat Carolin Simon von Martina Voss-Tecklenburg erfahren, dass sie es in den Kader für die WM geschafft hat. Eine Nominierung, die so nicht unbedingt erwartbar war, da die 31-Jährige in den Jahren zuvor nicht für die Nationalelf berücksichtigt wurde. "Für mich stand über allem, dass ich da dabei sein will. Dann schaffst du das und eine Stunde später ist irgendwie alles weg", erinnert sich Carolin Simon.
Ein Rückblick auf die Saison und das Jahr 2023 fällt der Spielerin des FC Bayern München schwer. Die erste Hälfte der Saison sei für sie das beste halbe Jahr der ganzen Karriere gewesen. "Dann schnippst du mit dem Finger und Sommer bis Winter war wirklich das schlimmste Jahr, was ich je hatte. Es war echt Horror." Carolin Simon sei froh, dass diese Leidenszeit sich einem Ende neigt. Im DFB-Pokalfinale feiert die 31-Jährige ihr lang ersehntes Comeback. Beim letzten Saisonspiel der Bayern-Frauen in Hoffenheim folgte dann das Startelfdebüt - und das nach Maß: Nach nur zehn gespielten Minuten verwandelte die Außenverteidigern einen Freistoß in gewohnter Manier direkt.
Carolin Simon nach ihrem Tor gegen Hoffenheim. / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Carolin Simon habe nach Gründen für den Kreuzbandriss gesucht, "aber es ist Teil des Jobs und ein unfassbarer Druck, der auf einen als Spielerin lastet". Die Außenverteidigerin sei sich aber sicher, dass sie zu 100 Prozent physisch und psychisch da war. Dennoch wusste Simon, dass die Zeit nach der Verletzung auch mental schwer werden würde. "Ich habe direkt wieder den Austausch mit meiner damaligen Psychologin gesucht, um erst gar nicht diese Abwärtsspirale in Gang kommen zu lassen", erklärt Simon.
Psychologin als "Gamechanger"
Die Fußballerin spricht offen über depressive Perioden in ihrem Leben. Carolin Simon habe nicht verständen, wieso Fußball sie so runterzieht und sie "so krasse Komplexe" habe, wenn sie nicht zum Einsatz kommen darf. Der FC Bayern hat ihr eine "normale" Psychologin vermittelt, mit der Caro Simon auch allgemeine Dinge aufarbeiten konnte. "Das war so ein bisschen mein Gamechanger", erinnert sie sich. "Es war viel Arbeit, aber ich habe das Gefühl, dass ich ganz viel auch für mein zukünftiges Leben daraus mitgenommen habe."
Carolin Simon (vorne) mit der Meisterschale. / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
Trotz der negativen Seiten und Down-Phasen würde die Bayern-Spielerin ihren Job niemals eintauschen wollen. Sie merkt allerdings an, dass vielen nicht bewusst sei, welche Schattenseiten der Beruf mit sich bringt: "Es ist ein 24/7 Job. Es geht nicht nur darum, deinen Körper zu jeder Zeit bereit zu halten, sondern auch mental da zu sein. Du hast jeden Tag, jede Minute Competition. Jeden Tag wirst du mit anderen verglichen und musst dich beweisen." Es würde wenig Momente geben, wo Zeit zum Entspannen bleibt. Im Profi-Geschäft würde man auf vieles verzichten müssen. "Es sind vielleicht Kleinigkeiten, aber du ordnest alles unter, um am Wochenende spielen zu können", stellt die 31-Jährige fest.
Carolin Simon gilt als eine der besten Außenverteidigerinnen Deutschlands. Seit 2019 steht sie beim amtierenden Meister unter Vertrag. Zuvor führte ihr Weg die 31-Jährige von Wolfsburg nach Leverkusen und Freiburg, bevor sie anschließend für eine Saison bei Olympique Lyon spielte. In Frankreich gewann Caro Simon 2019 das Triple, bestehend aus der Meisterschaft, dem Pokalsieg und nicht zuletzt dem Gewinn der Women's Champions League . Für die deutsche Nationalmannschaft kommt Simon insgesamt auf 22 A-Länderspiele.
Quelle
FC Bayern verleiht Jill Baijings in die WSL
Nach einem Jahr beim FC Bayern geht es für Jill Baijings in der englischen WSL weiter - zumindest vorerst. Der amtierende deutsche Meister gab am Freitagvormittag bekannt, dass die Mittelfeldspielerin an Aston Villa verliehen wird.
Von Simon Zimmermann | 10:38 AM GMT+2
Jill Baijings / Alex Grimm/GettyImages
Baijings war erst im vergangenen Sommer von Bayer Leverkusen nach München gewechselt. Bei den FCB-Frauen kam die offensive Mittelfeldspielerin allerdings meist nur als Einwechselspielerin zum Einsatz. In der englischen Liga soll die Niederländerin nun beim letztjährigen Tabellensiebten regelmäßige Spielpraxis sammeln.
"Jill bekommt die Möglichkeit, bei einem Traditionsverein in einer der besten Ligen der Welt Spielpraxis zu sammeln. Wir sind der Meinung, dass diese Leihe für alle drei Parteien eine sehr gute und spannende Lösung ist. Wir werden Jills sportliche Entwicklung sehr genau verfolgen und wünschen ihr für die kommende Saison viel Erfolg", erklärte Bayerns Sportchefin Bianca Rech.
In ihrem ersten Bayern-Jahr hatte Baijings 19 Pflichtspiele absolviert. 15 Mal wurde sie dabei eingewechselt. Insgesamt gelangen der 23-Jährigen ein Tor und vier Vorlagen. Ihre Qualitäten hat die siebenfache niederländische Nationalspielerin zuvor bei der Werself bewiesen. Dort kam sie in 24 Spielen auf sieben Tore und sechs Vorlagen.
Die Leihe zu Aston Villa könnte Baijings nun guttun, um mit Selbstvertrauen und vor allem viel Spielpraxis gestärkt nach München zurückzukehren. Dann kann man ihr durchaus zutrauen, mittelfristig auch bei den Bayern einen Stammplatz anvisieren zu können.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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