24.06.2024 - 13:07
Ab der übernächsten Saison sind 14 Teams am Start
DFB beschließt Aufstockung der Frauen-Bundesliga
23.06.24 - 15:20
Ab der Saison 2025/26 gehen 14 statt zwölf Mannschaften in der Frauen-Bundesliga an den Start. Damit will der DFB die Liga noch mehr ins Rampenlicht stellen.
Teams, die knapp an einem Bundesliga-Ticket 2024/25 gescheitert sind, haben in Zukunft etwas bessere Karten. imago images
Der DFB hat in seiner Vorstandssitzung am Sonntag die Aufstockung der Frauen-Bundesliga beschlossen. Zunächst steigt die Zahl der Vereine zur Saison 2025/26 von derzeit 12 auf 14. Damit wurde der Empfehlung der DFB-Ausschüsse Frauen-Bundesligen (AFBL) und Frauen- und Mädchenfußball (AFM) gefolgt. Die Mehrheit der Vereinsvertreter hatte sich für eine Aufstockung ausgesprochen.
"Seit ihrer Gründung in der Saison 1990/1991 hat die Frauen-Bundesliga eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Von den Anfängen in zwei Staffeln Nord und Süd mit je zehn Teams bis hin zur aktuellen eingleisigen Struktur mit zwölf Teams - jeder Schritt markierte einen Meilenstein in der Entwicklung", sagte Sabine Mammitzsch, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball. "Gemeinsam mit den Klubs der Frauen-Bundesligen werden wir nun die nächsten Schritte gehen. Ein breiterer Wettbewerb und mehr Sichtbarkeit für alle Teams werden den Fokus weiter auf die Liga richten."
Die kommende Spielzeit 2024/2025 dient bei der Aufstockung als Qualifikationssaison, mit 14 Mannschaften wird ab der Saison 2025/2026 gespielt. Daraus folgt, dass es in der Saison 2024/2025 nur einen Absteiger aus der Bundesliga geben wird. Aus der 2. Bundesliga werden die drei bestplatzierten Teams direkt in die Bundesliga aufsteigen. Steigen weniger als drei Vereine der 2. Frauen-Bundesliga in die Bundesliga auf, so steigt kein Verein aus der Bundesliga ab. Dieser Fall tritt dann ein, wenn sportlich aufstiegsberechtigte Vereine nicht in die Frauen-Bundesliga aufsteigen können oder wollen.
"Für die gesamte Liga und alle Klubs ist die Aufstockung ein immens wichtiger Schritt, der in jeglicher Hinsicht unabdingbar war, um die Professionalisierung des Frauenfußballs in Deutschland weiter voranzubringen. Allein die vier zusätzlichen Spiele ab der Saison 2025/26 stärken die Sichtbarkeit aller Vereine und vor allem für jene, die nicht international vertreten sind. Die Erhöhung von zwölf auf 14 Teams darf jedoch nur ein Zwischenziel sein", so Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauenfußball bei der TSG Hoffenheim. "Daher ist es mehr als positiv, dass bei allen der Konsens herrscht, mittelfristig eine weitere Aufstockung umzusetzen, um mehr Vereinen die Möglichkeit zu geben, am Wettbewerb teilzunehmen."
Vier Jahre ohne reguläre Sommerpause
Damit einher geht auch eine längere Bundesliga-Saison. Statt 22 Spieltage wird es also in der kommenden Saison 26 geben. Erst am 30. August 2024, und damit später als die drei Männer-Profiligen, startet die Spielzeit 2024/25, sodass auf den ersten Blick Raum für eine Ausweitung besteht. Nur: Durch die EM 2022, die WM 2023, die Olympischen Spiele 2024 und die EM 2025 haben die Klubs derzeit vier Jahre hintereinander keine reguläre Sommerpause.
Auch deswegen ächzen Protagonistinnen und Protagonisten über die Landesgrenzen hinaus über die steigende Belastung - die nun nicht geringer werden wird.
pab, mst
Quelle
Kommentar zur Aufstockung der Frauen-Bundesliga
Die richtige Entscheidung, aber zu früh
23.06.24 - 17:53
Von zwölf auf 14: Dass der DFB die Frauen-Bundesliga vergrößert, mag erst einmal logisch erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt sprechen aber einige Gründe dagegen. Ein Kommentar von kicker-Redakteur Paul Bartmuß.
Neue Top-Spiele wie Wolfsburg gegen Bayern entstehen durch die Aufstockung - zumindest kurzfristig - nicht. imago images
Keine Frage: Bei zwölf Mannschaften konnte es nicht für immer bleiben. Zu viel Potenzial läge brach, schaut man, welche großen Vereine nach oben drängen. Der HSV, angetrieben von NLZ-Leiter und Noch-Bundestrainer Horst Hrubesch, versucht es mit einer ganz jungen Mannschaft. Auch in Mönchengladbach oder bei den mit Bundesliga-Erfahrung verstärkten Regionalliga-Aufsteigern Bochum und Union Berlin geht der Blick hinauf.
Und dann wären da ja sogar noch ambitionierte Regionalligisten wie Mainz, Hannover oder Viktoria Berlin. Dem messbar größeren Interesse am deutschen Fußball der Frauen wollte der DFB Rechnung tragen - und hat es getan : 2025 gehen 14 Bundesliga-Teams an den Start, eine weitere Aufstockung danach ist geplant. Und doch kommt diese eigentlich richtige Entscheidung ein paar Jahre zu früh.
Der neuen Konkurrenz hätte etwas mehr Zeit gutgetan
Jedes Jahr steigt der Tabellenletzte mit einer einstelligen Punktzahl und verheerenden Tordifferenz aus der Bundesliga ab. 2021/22 war das Carl Zeiss Jena, 2022/23 folgte Turbine Potsdam. Dass genau diese beiden Teams nun die Aufsteiger sind, kann man als Beweis für die gute Arbeit nehmen, die bei den beiden Klubs auf den Abstieg folgte.
Man kann es aber auch als Beleg dafür sehen, dass die Stärksten der 2. Bundesliga bislang zu schwach sind, um in der Bundesliga mitzuhalten. Zwar formiert sich neue Konkurrenz, sei es eben etwa aus Hamburg oder Berlin. Aber cleverer wäre es gewesen, diesen Klubs etwas mehr Zeit zu geben.
Die Gefahr ist groß, dass die kleinen, dazukommenden Teams wie nun Jena und Potsdam sich gegen die Top-Mannschaften einigeln und von diesen Partien wenig Werbung für den Frauenfußball ausgeht. Das Ansinnen des DFB wäre dann konterkariert.
Selbst die englische Liga hat nur zwölf Teams
Champions-League-Siegerin Fridolina Rolfö vom FC Barcelona, selbst früher beim FC Bayern und in Wolfsburg aktiv, sagte im März zum kicker mit Recht, dass eine große Stärke der Bundesliga in der Ausgeglichenheit liege. "In Spanien ist die Liga zu groß, 16 Teams sind zu viel", meinte die Schwedin: "Die meisten europäischen Ligen haben zwölf Teams - das ist die bessere Lösung." Selbst die beste europäische Liga, die viel größer vermarktete englische Women's Super League , steht (noch) bei zwölf.
Dass außerdem die Belastung, über die Spielerinnen und Funktionäre zunehmend klagen, durch vier Spieltage mehr automatisch weiter steigt, versteht sich von selbst. Und das Problem mit den Schiedsrichterinnen-Leistungen besteht ja immer noch . Zwar investiert der DFB in die Nachwuchsförderung der Schiedsrichterinnen. Aber auch hier hätten zwei Jahre mehr Zeit sicher geholfen, um die Ernte in Form von qualifiziertem Personal einzufahren.
Quelle
DFB beschließt Aufstockung der Frauen-Bundesliga
23.06.24 - 15:20
Ab der Saison 2025/26 gehen 14 statt zwölf Mannschaften in der Frauen-Bundesliga an den Start. Damit will der DFB die Liga noch mehr ins Rampenlicht stellen.
Teams, die knapp an einem Bundesliga-Ticket 2024/25 gescheitert sind, haben in Zukunft etwas bessere Karten. imago images
Der DFB hat in seiner Vorstandssitzung am Sonntag die Aufstockung der Frauen-Bundesliga beschlossen. Zunächst steigt die Zahl der Vereine zur Saison 2025/26 von derzeit 12 auf 14. Damit wurde der Empfehlung der DFB-Ausschüsse Frauen-Bundesligen (AFBL) und Frauen- und Mädchenfußball (AFM) gefolgt. Die Mehrheit der Vereinsvertreter hatte sich für eine Aufstockung ausgesprochen.
"Seit ihrer Gründung in der Saison 1990/1991 hat die Frauen-Bundesliga eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Von den Anfängen in zwei Staffeln Nord und Süd mit je zehn Teams bis hin zur aktuellen eingleisigen Struktur mit zwölf Teams - jeder Schritt markierte einen Meilenstein in der Entwicklung", sagte Sabine Mammitzsch, DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball. "Gemeinsam mit den Klubs der Frauen-Bundesligen werden wir nun die nächsten Schritte gehen. Ein breiterer Wettbewerb und mehr Sichtbarkeit für alle Teams werden den Fokus weiter auf die Liga richten."
Die kommende Spielzeit 2024/2025 dient bei der Aufstockung als Qualifikationssaison, mit 14 Mannschaften wird ab der Saison 2025/2026 gespielt. Daraus folgt, dass es in der Saison 2024/2025 nur einen Absteiger aus der Bundesliga geben wird. Aus der 2. Bundesliga werden die drei bestplatzierten Teams direkt in die Bundesliga aufsteigen. Steigen weniger als drei Vereine der 2. Frauen-Bundesliga in die Bundesliga auf, so steigt kein Verein aus der Bundesliga ab. Dieser Fall tritt dann ein, wenn sportlich aufstiegsberechtigte Vereine nicht in die Frauen-Bundesliga aufsteigen können oder wollen.
"Für die gesamte Liga und alle Klubs ist die Aufstockung ein immens wichtiger Schritt, der in jeglicher Hinsicht unabdingbar war, um die Professionalisierung des Frauenfußballs in Deutschland weiter voranzubringen. Allein die vier zusätzlichen Spiele ab der Saison 2025/26 stärken die Sichtbarkeit aller Vereine und vor allem für jene, die nicht international vertreten sind. Die Erhöhung von zwölf auf 14 Teams darf jedoch nur ein Zwischenziel sein", so Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauenfußball bei der TSG Hoffenheim. "Daher ist es mehr als positiv, dass bei allen der Konsens herrscht, mittelfristig eine weitere Aufstockung umzusetzen, um mehr Vereinen die Möglichkeit zu geben, am Wettbewerb teilzunehmen."
Vier Jahre ohne reguläre Sommerpause
Damit einher geht auch eine längere Bundesliga-Saison. Statt 22 Spieltage wird es also in der kommenden Saison 26 geben. Erst am 30. August 2024, und damit später als die drei Männer-Profiligen, startet die Spielzeit 2024/25, sodass auf den ersten Blick Raum für eine Ausweitung besteht. Nur: Durch die EM 2022, die WM 2023, die Olympischen Spiele 2024 und die EM 2025 haben die Klubs derzeit vier Jahre hintereinander keine reguläre Sommerpause.
Auch deswegen ächzen Protagonistinnen und Protagonisten über die Landesgrenzen hinaus über die steigende Belastung - die nun nicht geringer werden wird.
pab, mst
Quelle
Kommentar zur Aufstockung der Frauen-Bundesliga
Die richtige Entscheidung, aber zu früh
23.06.24 - 17:53
Von zwölf auf 14: Dass der DFB die Frauen-Bundesliga vergrößert, mag erst einmal logisch erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt sprechen aber einige Gründe dagegen. Ein Kommentar von kicker-Redakteur Paul Bartmuß.
Neue Top-Spiele wie Wolfsburg gegen Bayern entstehen durch die Aufstockung - zumindest kurzfristig - nicht. imago images
Keine Frage: Bei zwölf Mannschaften konnte es nicht für immer bleiben. Zu viel Potenzial läge brach, schaut man, welche großen Vereine nach oben drängen. Der HSV, angetrieben von NLZ-Leiter und Noch-Bundestrainer Horst Hrubesch, versucht es mit einer ganz jungen Mannschaft. Auch in Mönchengladbach oder bei den mit Bundesliga-Erfahrung verstärkten Regionalliga-Aufsteigern Bochum und Union Berlin geht der Blick hinauf.
Und dann wären da ja sogar noch ambitionierte Regionalligisten wie Mainz, Hannover oder Viktoria Berlin. Dem messbar größeren Interesse am deutschen Fußball der Frauen wollte der DFB Rechnung tragen - und hat es getan : 2025 gehen 14 Bundesliga-Teams an den Start, eine weitere Aufstockung danach ist geplant. Und doch kommt diese eigentlich richtige Entscheidung ein paar Jahre zu früh.
Der neuen Konkurrenz hätte etwas mehr Zeit gutgetan
Jedes Jahr steigt der Tabellenletzte mit einer einstelligen Punktzahl und verheerenden Tordifferenz aus der Bundesliga ab. 2021/22 war das Carl Zeiss Jena, 2022/23 folgte Turbine Potsdam. Dass genau diese beiden Teams nun die Aufsteiger sind, kann man als Beweis für die gute Arbeit nehmen, die bei den beiden Klubs auf den Abstieg folgte.
Man kann es aber auch als Beleg dafür sehen, dass die Stärksten der 2. Bundesliga bislang zu schwach sind, um in der Bundesliga mitzuhalten. Zwar formiert sich neue Konkurrenz, sei es eben etwa aus Hamburg oder Berlin. Aber cleverer wäre es gewesen, diesen Klubs etwas mehr Zeit zu geben.
Die Gefahr ist groß, dass die kleinen, dazukommenden Teams wie nun Jena und Potsdam sich gegen die Top-Mannschaften einigeln und von diesen Partien wenig Werbung für den Frauenfußball ausgeht. Das Ansinnen des DFB wäre dann konterkariert.
Selbst die englische Liga hat nur zwölf Teams
Champions-League-Siegerin Fridolina Rolfö vom FC Barcelona, selbst früher beim FC Bayern und in Wolfsburg aktiv, sagte im März zum kicker mit Recht, dass eine große Stärke der Bundesliga in der Ausgeglichenheit liege. "In Spanien ist die Liga zu groß, 16 Teams sind zu viel", meinte die Schwedin: "Die meisten europäischen Ligen haben zwölf Teams - das ist die bessere Lösung." Selbst die beste europäische Liga, die viel größer vermarktete englische Women's Super League , steht (noch) bei zwölf.
Dass außerdem die Belastung, über die Spielerinnen und Funktionäre zunehmend klagen, durch vier Spieltage mehr automatisch weiter steigt, versteht sich von selbst. Und das Problem mit den Schiedsrichterinnen-Leistungen besteht ja immer noch . Zwar investiert der DFB in die Nachwuchsförderung der Schiedsrichterinnen. Aber auch hier hätten zwei Jahre mehr Zeit sicher geholfen, um die Ernte in Form von qualifiziertem Personal einzufahren.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
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