20.06.2024 - 17:46
Paris Saint-Germain im Frauenfußball: Nichts Halbes und nichts Ganzes
Paris Saint-Germain werden im Sommer wieder einige Leistungsträgerinnen verlassen. Der Klub scheint die ewige Nummer zwei in Frankreich hinter Lyon zu bleiben. Was ist der Plan der PSG-Verantwortlichen im Frauenfußball?
Von Helene Altgelt | 10:37 AM GMT+2
Wohl auf dem Weg nach Lyon: Tabitha Chawinga / Franco Arland/GettyImages
Und wieder ist eine weg. PSG-Fans können nur noch müde lächeln, wenn sie Schlagzeilen wie diese sehen: "Tabitha Chawinga vor Wechsel zu Lyon." Die 28-jährige Chawinga war diese Saison eine der besten PSG-Spielerinnen, entschied mit 37 Scorerpunkten in 36 Spielen so manch eine Begegnung für Paris.
Chawinga kam, ausgeliehen von dem chinesischen Klub Wuhan Jianghan University, erst im letzten Sommer nach Frankreich. Und dort scheint sie auch zu bleiben - aber nicht in der Hauptstadt, sondern einige Kilometer südöstlich. Chawinga steht französischen Medienberichten zufolge vor einem Wechsel nach Lyon - zum ewigen Rivalen Lyon, zu Olympique, die Paris Jahr für Jahr die Titel wegschnappen. Sie steht damit in einer namhaften Liste von Spielerinnen, die den gleichen Weg gegangen sind: Kadidiatou Diani, Sara Däbritz, Christiane Endler, Signe Bruun, Vicki Becho.
Immer wieder holt Lyon die besten Spielerinnen vom Konkurrenten, sodass auch jetzt wieder einige Witze im Internet kursieren: "Warum schon Scouts anstellen, wenn die von PSG die Arbeit für dich tun können?" In die andere Richtung sind die Transfers - etwa der von Sakina Karchaoui - eindeutig die Ausnahme.
In kaum einem anderen Land ist diese Dynamik zwischen zwei Topklubs so klar zu einer Seite geneigt. Jahrelang wechselten auch in Deutschland Topspielerinnen eher von München nach Wolfsburg , aber inzwischen hat sich das Blatt gewendet, wie etwa der Transfer von Lena Oberdorf zeigt . In Frankreich gibt es wenig Indizien dafür: Bei Paris geht neben Chawinga auch Trainer Jocelyn Prêcheur, angeblich wegen Uneinigkeiten bei wichtigen Themen - das schreibt die französische Sportzeitung L'Equipe .
Trainerwechsel, viel Geld und wenig Erfolg
Unschwer lässt sich zwischen den Zeilen herauslesen: Mit dem Kurs des Klubs war der ambitionierte Prêcheur wohl nicht ganz zufrieden. Prêcheur zieht anscheinend die zweite englische Liga Paris vor, soll auf dem Weg zu den London City Lionesses sein. "Wie jeden Sommer ist es eine Baustelle bei PSG", schreibt Le Parisien , und das fasst die Situation ganz gut zusammen: Jede Saison aufs Neue die besten Spielerinnen ersetzen müssen, das kann kaum zu nachhaltigem Wachstum führen.
Wird PSG im Sommer verlassen: Trainer Jocelyn Prêcheur / SYLVAIN THOMAS/GettyImages
Ähnlich sieht es auf dem Trainerposten aus: Fünf Coaches verschliss der Verein seit 2018. 2022 setzte PSG neue Verantwortliche ein, seitdem ist der Italiener Angelo Castellazzi Sportdirektor - an der Misere scheint sich aber wenig geändert zu haben.
Das Geld allein ist nicht das Problem: PSG zieht auch ohne außergewöhnlichen sportlichen Erfolg immer wieder Topspielerinnen an. In diesem Sommer wollen die Französinnen Englands Nummer eins Mary Earps verpflichten und sie zu einer der bestbezahlten Spielerinnen der Welt machen.
Dennoch scheint Lyon sie stets etwas zu überbieten, und so ist PSG in einer unvorteilhaften Situation: Einerseits investieren sie viel in das Frauenteam, andererseits reicht es nicht, um wirklich oben mitzuspielen. So ist es nichts Halbes und nichts Ganzes. Der bisher größte Erfolg der PSG-Frauen war das Champions-League -Finale 2017, welches die Parisiennes nur knapp im Elfmeterschießen gegen Lyon verloren.
Kurzzeitig besser als Lyon - aber das Momentum nicht genutzt
Kurz darauf, 2021, gewann Paris zum ersten Mal die französische Liga und besiegte den Erzrivalen in der Champions League. Für einen Moment sah es so aus, als würde sich der Wind zugunsten von PSG drehen. Aber dann verpasste es der Verein, auf dem Erfolg aufzubauen, das Momentum zu nutzen und weiter zu investieren.
Inzwischen hat Lyon wieder die Oberhand - und auch wenn Paris in der Zukunft weitere Erfolge feiert, wie den Gewinn des Pokals diese Saison, stellt sich doch die Frage, wohin der Klub mit alldem will. Für eine komplette Dominanz scheinen die Verantwortlichen nicht alles geben zu wollen - oder sie plagen sich mit den gleichen Problemen herum wie auf der Männerseite: Geld ist im Überfluss vorhanden, Stars auch - aber an einem wirklichen Plan mangelt es.
Welchen Plan haben die PSG-Verantwortlichen um Angelo Castellazzi? / FRANCK FIFE/GettyImages
Für den französischen Frauenfußball ist es schade, denn die ständige Dominanz von Lyon macht die Liga nicht unbedingt attraktiver. Zudem hätte PSG eigentlich gute Voraussetzungen, um über die Rolle des ewigen Stellvertreters hinauszuwachsen. Bemerkenswert ist besonders die Unterstützung der Fans: PSG trägt die meisten Spiele im Stade Jean-Bouin aus, das 20.000 Plätze hat und nur einen Steinwurf vom großen Parc des Princes entfernt ist.
Wer schonmal zu einem etwas größeren Spiel im Stade Jean-Bouin war, den überraschte wohl die Atmosphäre: Zwar sind die PSG-Fans insgesamt nicht sonderlich zahlreich. Bei der Aufgabe, dem Frauenfußball-Team eine eigene Identität zu verschaffen und neue Fans anzulocken, ist Paris eher gescheitert. Aber die Ultras von Paris leben die Ein-Klub-Mentalität aus und sorgen für eine Atmosphäre, wie man sie sonst beim Frauenfußball selten findet.
Image oder sportlicher Erfolg? PSG braucht einen besseren Plan
Dass es sportlich nicht genauso viel Feuerwerk gibt, ist bedauerlich - PSG wirkt wie der Idealtyp eines Vereins, der aus Pflichtschuldigkeit und Imagegründen ein Frauenteam hat, aber nicht wirklich weiß, wohin damit. Das nützt niemandem so wirklich. Nicht ganz unwahrscheinlich, dass vor allem das Bild von PSG als schwerreicher, unsympathischer Katarklub korrigiert werden soll.
Aber selbst dieses Ziel scheint Paris aktuell nicht zu erreichen - denn es fehlt schlicht die Strahlkraft und eigene Identität des Frauenteams, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen. Der beste Weg dahin wäre wohl sportlicher Erfolg.
PSG ist nicht so weit von der Weltklasse entfernt, aber hängt doch jedes Jahr von den besten Spielerinnen ab - die dann doch im Transferfenster oft ihren Hut nehmen. Damit die Fans nicht im nächsten Sommer wieder der nächsten Topspielerin "Au revoir" und eine gute Reise nach Lyon wünschen müssen, braucht der Klub einen besseren Plan.
Quelle
Joe Montemurro wird neuer Trainer des UWCL-Rekordsiegers Olympique Lyon!
Der Australier Joe Montemurro wird in Zukunft an der Seitenlinie von Olympique Lyon stehen. In Frankreich unterschreibt er einen Vertrag bis 2026. Montemurro ist im Frauenfußball längst kein Unbekannter.
Von Carmen Stadelmann | 2:06 PM GMT+2
Der Australier Joe Montemurro wird neuer Trainer von Olympique Lyon. / Marco Canoniero/GettyImages
Nach dem Abgang der Cheftrainerin Sonia Bompastor zum FC Chelsea hat Olympique Lyon die Trainerfrage geklärt und am gestrigen Mittwoch den neuen Mann an der Seitenlinie vorgestellt: Joe Montemurro wird in Zukunft Cheftrainer von OL und hat ein Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben.
"Ein hohes Maß an Professionalität und Exzellenz"
Der Australier fühle sich geehrt, dass er von nun an bei "einer so außergewöhnlichen Organisation" wie Olympique Lyon arbeiten wird. "Wenn ich an Lyon denke, denke ich an ein hohes Maß an Professionalität und Exzellenz", schwärmt der 54-Jährige von seinem zukünftigen Arbeitgeber.
Gegen Olympique Lyon zu spielen war für Joe Montemurro "immer der Höhepunkt des Fußballs". 2022 stand der Australier dem UWCL-Rekordsieger mit Juventus Turin im Viertelfinale der Champions League entgegen und schaffte fast die Sensation: Im Hinspiel konnte die Alte Dame gegen das Starensemble aus Frankreich gewinnen, unterlag dann aber im Rückspiel mit 3:1 und schied knapp aus dem Wettbewerb aus. "Spiele gegen Olympique Lyon haben mir immer Freude und Inspiration gebracht", gibt der Australier zu.
Alte und neue Trainer: Sonia Bompastor (links) mit Joe Montemurro / Giuseppe Cottini/GettyImages
Schon länger im Visier von OL
"Joe Montemurro war jemand, den wir schon seit einiger Zeit im Visier hatten", erklärt der sportliche Leiter der Französinnen, Vincent Ponsot. Der neue Trainer verfüge über eine große Erfahrung und "fundiertes Wissen über den Frauenfußball". Ponsot zeigt sich zuversichtlich, dass Montemurro "das Beste aus unserem Team herausholen wird".
Der Anspruch an den Inhaber der UEFA Pro-Lizenz dürfte klar sein: Titel gewinnen. Olympique Lyon gilt immer noch als absolutes Powerhouse im internationalen Frauenfußball. Auf nationaler Ebene können nur wenige Teams OL ärgern. In der Champions-League ist die Marschroute in jeder Saison klar in Richtung Finale ausgelegt.
Viel Erfahrung im Frauenfußball
Joe Montemurro ist im Frauenfußball kein unbekannter Name. Von 2017 bis 2021 war der Australier Cheftrainer der Frauen des FC Arsenal. Mit den Gunners konnte Montemurro neben dem FA Cup auch 2019 die WSL gewinnen - zum ersten Mal nach sieben Jahren. Aufgrund dieser erfolgreichen Saison wurde er auch als Trainer des Jahres in England ausgezeichnet. Nach seiner Zeit auf der Insel zog es Montemurro 2021 nach Italien zu Juventus Turin. Der 54-Jährige führte die Alte Dame in seiner ersten Saison zum Triplegewinn (bestehend aus Meisterschaft, Pokal und Supercup) und konnte während seiner Amtszeit insgesamt fünf Titel mit Juventus feiern.
Quelle
Paris Saint-Germain werden im Sommer wieder einige Leistungsträgerinnen verlassen. Der Klub scheint die ewige Nummer zwei in Frankreich hinter Lyon zu bleiben. Was ist der Plan der PSG-Verantwortlichen im Frauenfußball?
Von Helene Altgelt | 10:37 AM GMT+2
Wohl auf dem Weg nach Lyon: Tabitha Chawinga / Franco Arland/GettyImages
Und wieder ist eine weg. PSG-Fans können nur noch müde lächeln, wenn sie Schlagzeilen wie diese sehen: "Tabitha Chawinga vor Wechsel zu Lyon." Die 28-jährige Chawinga war diese Saison eine der besten PSG-Spielerinnen, entschied mit 37 Scorerpunkten in 36 Spielen so manch eine Begegnung für Paris.
Chawinga kam, ausgeliehen von dem chinesischen Klub Wuhan Jianghan University, erst im letzten Sommer nach Frankreich. Und dort scheint sie auch zu bleiben - aber nicht in der Hauptstadt, sondern einige Kilometer südöstlich. Chawinga steht französischen Medienberichten zufolge vor einem Wechsel nach Lyon - zum ewigen Rivalen Lyon, zu Olympique, die Paris Jahr für Jahr die Titel wegschnappen. Sie steht damit in einer namhaften Liste von Spielerinnen, die den gleichen Weg gegangen sind: Kadidiatou Diani, Sara Däbritz, Christiane Endler, Signe Bruun, Vicki Becho.
Immer wieder holt Lyon die besten Spielerinnen vom Konkurrenten, sodass auch jetzt wieder einige Witze im Internet kursieren: "Warum schon Scouts anstellen, wenn die von PSG die Arbeit für dich tun können?" In die andere Richtung sind die Transfers - etwa der von Sakina Karchaoui - eindeutig die Ausnahme.
In kaum einem anderen Land ist diese Dynamik zwischen zwei Topklubs so klar zu einer Seite geneigt. Jahrelang wechselten auch in Deutschland Topspielerinnen eher von München nach Wolfsburg , aber inzwischen hat sich das Blatt gewendet, wie etwa der Transfer von Lena Oberdorf zeigt . In Frankreich gibt es wenig Indizien dafür: Bei Paris geht neben Chawinga auch Trainer Jocelyn Prêcheur, angeblich wegen Uneinigkeiten bei wichtigen Themen - das schreibt die französische Sportzeitung L'Equipe .
Trainerwechsel, viel Geld und wenig Erfolg
Unschwer lässt sich zwischen den Zeilen herauslesen: Mit dem Kurs des Klubs war der ambitionierte Prêcheur wohl nicht ganz zufrieden. Prêcheur zieht anscheinend die zweite englische Liga Paris vor, soll auf dem Weg zu den London City Lionesses sein. "Wie jeden Sommer ist es eine Baustelle bei PSG", schreibt Le Parisien , und das fasst die Situation ganz gut zusammen: Jede Saison aufs Neue die besten Spielerinnen ersetzen müssen, das kann kaum zu nachhaltigem Wachstum führen.
Wird PSG im Sommer verlassen: Trainer Jocelyn Prêcheur / SYLVAIN THOMAS/GettyImages
Ähnlich sieht es auf dem Trainerposten aus: Fünf Coaches verschliss der Verein seit 2018. 2022 setzte PSG neue Verantwortliche ein, seitdem ist der Italiener Angelo Castellazzi Sportdirektor - an der Misere scheint sich aber wenig geändert zu haben.
Das Geld allein ist nicht das Problem: PSG zieht auch ohne außergewöhnlichen sportlichen Erfolg immer wieder Topspielerinnen an. In diesem Sommer wollen die Französinnen Englands Nummer eins Mary Earps verpflichten und sie zu einer der bestbezahlten Spielerinnen der Welt machen.
Dennoch scheint Lyon sie stets etwas zu überbieten, und so ist PSG in einer unvorteilhaften Situation: Einerseits investieren sie viel in das Frauenteam, andererseits reicht es nicht, um wirklich oben mitzuspielen. So ist es nichts Halbes und nichts Ganzes. Der bisher größte Erfolg der PSG-Frauen war das Champions-League -Finale 2017, welches die Parisiennes nur knapp im Elfmeterschießen gegen Lyon verloren.
Kurzzeitig besser als Lyon - aber das Momentum nicht genutzt
Kurz darauf, 2021, gewann Paris zum ersten Mal die französische Liga und besiegte den Erzrivalen in der Champions League. Für einen Moment sah es so aus, als würde sich der Wind zugunsten von PSG drehen. Aber dann verpasste es der Verein, auf dem Erfolg aufzubauen, das Momentum zu nutzen und weiter zu investieren.
Inzwischen hat Lyon wieder die Oberhand - und auch wenn Paris in der Zukunft weitere Erfolge feiert, wie den Gewinn des Pokals diese Saison, stellt sich doch die Frage, wohin der Klub mit alldem will. Für eine komplette Dominanz scheinen die Verantwortlichen nicht alles geben zu wollen - oder sie plagen sich mit den gleichen Problemen herum wie auf der Männerseite: Geld ist im Überfluss vorhanden, Stars auch - aber an einem wirklichen Plan mangelt es.
Welchen Plan haben die PSG-Verantwortlichen um Angelo Castellazzi? / FRANCK FIFE/GettyImages
Für den französischen Frauenfußball ist es schade, denn die ständige Dominanz von Lyon macht die Liga nicht unbedingt attraktiver. Zudem hätte PSG eigentlich gute Voraussetzungen, um über die Rolle des ewigen Stellvertreters hinauszuwachsen. Bemerkenswert ist besonders die Unterstützung der Fans: PSG trägt die meisten Spiele im Stade Jean-Bouin aus, das 20.000 Plätze hat und nur einen Steinwurf vom großen Parc des Princes entfernt ist.
Wer schonmal zu einem etwas größeren Spiel im Stade Jean-Bouin war, den überraschte wohl die Atmosphäre: Zwar sind die PSG-Fans insgesamt nicht sonderlich zahlreich. Bei der Aufgabe, dem Frauenfußball-Team eine eigene Identität zu verschaffen und neue Fans anzulocken, ist Paris eher gescheitert. Aber die Ultras von Paris leben die Ein-Klub-Mentalität aus und sorgen für eine Atmosphäre, wie man sie sonst beim Frauenfußball selten findet.
Image oder sportlicher Erfolg? PSG braucht einen besseren Plan
Dass es sportlich nicht genauso viel Feuerwerk gibt, ist bedauerlich - PSG wirkt wie der Idealtyp eines Vereins, der aus Pflichtschuldigkeit und Imagegründen ein Frauenteam hat, aber nicht wirklich weiß, wohin damit. Das nützt niemandem so wirklich. Nicht ganz unwahrscheinlich, dass vor allem das Bild von PSG als schwerreicher, unsympathischer Katarklub korrigiert werden soll.
Aber selbst dieses Ziel scheint Paris aktuell nicht zu erreichen - denn es fehlt schlicht die Strahlkraft und eigene Identität des Frauenteams, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen. Der beste Weg dahin wäre wohl sportlicher Erfolg.
PSG ist nicht so weit von der Weltklasse entfernt, aber hängt doch jedes Jahr von den besten Spielerinnen ab - die dann doch im Transferfenster oft ihren Hut nehmen. Damit die Fans nicht im nächsten Sommer wieder der nächsten Topspielerin "Au revoir" und eine gute Reise nach Lyon wünschen müssen, braucht der Klub einen besseren Plan.
Quelle
Joe Montemurro wird neuer Trainer des UWCL-Rekordsiegers Olympique Lyon!
Der Australier Joe Montemurro wird in Zukunft an der Seitenlinie von Olympique Lyon stehen. In Frankreich unterschreibt er einen Vertrag bis 2026. Montemurro ist im Frauenfußball längst kein Unbekannter.
Von Carmen Stadelmann | 2:06 PM GMT+2
Der Australier Joe Montemurro wird neuer Trainer von Olympique Lyon. / Marco Canoniero/GettyImages
Nach dem Abgang der Cheftrainerin Sonia Bompastor zum FC Chelsea hat Olympique Lyon die Trainerfrage geklärt und am gestrigen Mittwoch den neuen Mann an der Seitenlinie vorgestellt: Joe Montemurro wird in Zukunft Cheftrainer von OL und hat ein Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben.
"Ein hohes Maß an Professionalität und Exzellenz"
Der Australier fühle sich geehrt, dass er von nun an bei "einer so außergewöhnlichen Organisation" wie Olympique Lyon arbeiten wird. "Wenn ich an Lyon denke, denke ich an ein hohes Maß an Professionalität und Exzellenz", schwärmt der 54-Jährige von seinem zukünftigen Arbeitgeber.
Gegen Olympique Lyon zu spielen war für Joe Montemurro "immer der Höhepunkt des Fußballs". 2022 stand der Australier dem UWCL-Rekordsieger mit Juventus Turin im Viertelfinale der Champions League entgegen und schaffte fast die Sensation: Im Hinspiel konnte die Alte Dame gegen das Starensemble aus Frankreich gewinnen, unterlag dann aber im Rückspiel mit 3:1 und schied knapp aus dem Wettbewerb aus. "Spiele gegen Olympique Lyon haben mir immer Freude und Inspiration gebracht", gibt der Australier zu.
Alte und neue Trainer: Sonia Bompastor (links) mit Joe Montemurro / Giuseppe Cottini/GettyImages
Schon länger im Visier von OL
"Joe Montemurro war jemand, den wir schon seit einiger Zeit im Visier hatten", erklärt der sportliche Leiter der Französinnen, Vincent Ponsot. Der neue Trainer verfüge über eine große Erfahrung und "fundiertes Wissen über den Frauenfußball". Ponsot zeigt sich zuversichtlich, dass Montemurro "das Beste aus unserem Team herausholen wird".
Der Anspruch an den Inhaber der UEFA Pro-Lizenz dürfte klar sein: Titel gewinnen. Olympique Lyon gilt immer noch als absolutes Powerhouse im internationalen Frauenfußball. Auf nationaler Ebene können nur wenige Teams OL ärgern. In der Champions-League ist die Marschroute in jeder Saison klar in Richtung Finale ausgelegt.
Viel Erfahrung im Frauenfußball
Joe Montemurro ist im Frauenfußball kein unbekannter Name. Von 2017 bis 2021 war der Australier Cheftrainer der Frauen des FC Arsenal. Mit den Gunners konnte Montemurro neben dem FA Cup auch 2019 die WSL gewinnen - zum ersten Mal nach sieben Jahren. Aufgrund dieser erfolgreichen Saison wurde er auch als Trainer des Jahres in England ausgezeichnet. Nach seiner Zeit auf der Insel zog es Montemurro 2021 nach Italien zu Juventus Turin. Der 54-Jährige führte die Alte Dame in seiner ersten Saison zum Triplegewinn (bestehend aus Meisterschaft, Pokal und Supercup) und konnte während seiner Amtszeit insgesamt fünf Titel mit Juventus feiern.
Quelle
Ich glaub ich bin eine Signatur
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!
Denken ist die schwerste Aufgabe ...deshalb befassen sich so wenige damit!